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Oona » 22.06.2020, 14:32 » i'll always remember us this way

Ruao



 

Dummheit. Sie war so dumm. Wieso musste sie immer wieder fliehen. Endlich hatte sie es geschafft, Ruao nicht weiter vorwürfe zu machen. Vorwürfe, für die er nichts konnte. Zumindest nicht mehr als sie. So viel Wut. Am Ende war nur die Resignation geblieben. Das Wissen, es wieder einmal nicht geschafft zu haben. Wo war der Teil von ihr, den Ruao geliebt hatte. Der voller Stärke an seiner Seite gestanden hatte, um eine Herde zu führen, um die sie einige andere beneidet hatten. 
Die Zeit war vorbei, das war Oona schon lange klar. Geblieben war nichts. Sie hatte versucht Ruao zu vergeben, doch am Ende hatte sie sich selbst nicht vergeben können. Sie konnte es noch immer nicht.

Ziellos lief sie durch die Gegend. Sie sah nicht, wohin sie ging, bemerkte nicht die Jahreszeiten, die sich immer wieder veränderten. Wie mechanisch ging sie voran, hielt nur an, um ihrem Körper Kraft oder Ruhe zu gönnen. Dabei sah sie nicht, dass sie ihren ausgemergelten Körper immer weiter in den Abgrund trieb.  
Sie ging anderen Pferden aus dem Weg, floh vor GEstalten, die ihr unheimlich erschienen. Erst zu spät erkannte sie, dass sie auf der Suche war. Auf der Suche nach dem einzigen, dass ihr Leben besser gemacht hatte. Ruao. 

Durfte sie das überhaupt? Durfte sie so egoistisch sein, wo er endlich wieder seiner Bestimmung folgte, eine Herde führte und sicherlich auch schon eine neue Liebe hatte? Sie hatten sich sowas ähnlihces wie ausgesprochen. Sicher hatte er sich nun eine neue Partnerin gesucht, hatte sie ersetzt. Sie war nicht gut genug für den Hengst, hatte ihm am Ende nur Kummer gebracht. Selbst nach ihrer Trennung hatte sie ihn vergiftet, durch ihre Wut, ihren Hass. Am Ende stand sie allein da und hatte ihre große Liebe verletzt. Nicht nur mit Worten, auch seinen Körper hatte sie angegriffen und wie Ruao war, hatte er sich nicht gewehrt. Hatte alles hingenommen, nur für sie. 
Wieso konnte sie nicht dankbarer sein? 
Wo war er? Wie ging es ihm? Hatte er nach all der Zeit schon eine neue Familie? Eine nette Stute und ein gemeinsames Fohlen? War bereits so viel Zeit vergangen? 
Vielleich hatte er sie auch damals schon belogen, damit es ihr nicht noch merh wehtat, wenn er erzählte, dass er nun alles hatte, was Oona nicht haben konnte. So war es sicher.

Mit diesen Gedanken beende sie ihre Suche. Sie wollte das junge Glück nicht stören, wollte es nicht sehen. Das Glück in Ruaos Augen, die Liebe, die er zu empfinden imstande war. 
 

Der Morgen graute, als sie die Kirche erreichte. Schon oft hatte sie darin Schutz gefunden, wenn ihr alles zu viel geworden war. Ihr Körper war bleischwer, verlangte nach einer Pause. Sie zwang ihre Beine zum weitergehen, wollte nicht im Freien bleiben. Als sie das innere betrat, hielt sie erschrocken inne.
Sie sah ihn. Doch er war nicht selbstsicher, nicht stark und voller Leben. Keine Stute stand an seiner Seite, während ein kleines Fohlen um ihn herumsprang. 
Ruao, rief sie. Mehr tot als lebendig erwachte ihr Körper zum Leben, galoppierte, trotz des kleinen Gebäudes, der engen Wege hindurch, auf den Norweger zu.
Ruao, was ist passiert?
Sie traute sich nicht, die nächste Frage zu stellen, verharrte nur wenige Schritte von ihm entfernt. Es stand ihr nicht zu. Sie sollte zu seiner Herde gehen und diese benachrichtigen. Sicher war etwas geschehen. Doch die Selbstsucht gewann wieder einmal. Sie wollte nicht, dass dieses Treffen endete. Jede Sekunde musste sie einfangen, bis Ruao sie wieder verließ.
Das Kostbarste ihrer Welt war vor ihr. 
Oona » 04.01.2019, 15:01 » [NP] Die Insel
Am Ende war ihr nichts geblieben. Heute stand sie alleine da, hatte alles verloren. Es war schwer auf etwas zu Hoffen, wenn jede Hoffnung bereits vor einem Jahr gestorben war. Als Ruao ging, starb auch der Rest von ihr. Zurück blieb die Wut und der Hass, weil Ruao irgendwann aufgegeben hatte. Oona konnte es verstehen. Heute. Doch nun blieb ihr nichts.
Ruao hatte sich ein neues Leben aufgebaut. Auch wenn es ihn nicht sonderlich glücklich machen zu schien, er hatte etwas, worauf er zurückblicken konnte. Was war ihr geblieben? Nie hatte sie sich so hilflos und schwach gefühlt.
Sie hatte alles besessen. Eine Liebe, ein Leben, eine gesunde Herde, Freunde. Nun stand sie da, in einem fremden Land, alleine und mit der Gefahr des Alleinseins im Nacken. Vielleicht hatte sie es verdient. Es war die Rache für ihre Selbstsucht und ihre Ignoranz. Dafür, dass sie den Traum vieler gelebt hatte. Nur kam es ihr heute viel zu kurz vor. Nur einen gefühlter Wimpernschlag später stand sie hier, mit Ruao auf der andren Seite. Diesmal war es kein stummes Verständnis, keine stille Absprache. Diesmal waren ihre Worte voller Missverständnisse.
War es Oonas Schuld? Doch was konnte sie heute noch tun. Sie musste einsehen, dass sie Ruao heute nicht mehr würdig war. Heute war alles anders, seit sie ihr Fohlen verloren hatten. Heute verdiente sie ihn nicht mehr, denn sie war zerbrochen. Er verdiente eine vollständige und gesunde Stute und niemanden, dem es immer wieder schlecht ging. Heute hatte sie einen guten Tag erwischt, um auf ihn zu treffen. Zumindest soweit man das bei ihrer Stimmung sagen konnte.
Deswegen fiel es ihr auch schwer zu gehen, doch sie würde Ruao und seiner neuen Liebe nicht im Weg stehen. Nicht mehr, denn sie sah ein, dass es so besser war. Ohne sie, war Ruao einfach besser dran. Niemand konnte sie mehr brauchen. Damals war es vielleicht anders gewesen, doch sie hatte immer in Ruaos Schatten gestanden. Nicht, dass es ihr etwas ausgemacht hatte. Dort hatte sie die Sicherheit gehabt, dass er immer hinter ihr stand, egal was geschah.
Wie sehr sie sich doch getäuscht hatte.

Erstaunt hielt sie inne, als Ruao vor ihr stehen geblieben war. Irgendwie war es wie damals, wo sie einander ständig aufgehalten hatten. Während Ruao für sie gekämpft hatte, hatte sie gegen ihm gekämpft.
Wie sehr sich das alles doch wiederholte. Es war erschreckend.
Ich bereue einiges Ruao. Und vielleicht ist das auch der Punkt. Es ist gut, dass du weitergemacht hast, denn es tut dir auf Dauer nicht gut, wenn du ohne eine Aufgabe bist.
Sie meinte jedes Wort ernst, wollte nicht, dass er wieder in ihr die Bremse sah, die ihn zurückhielt und ihm ein schlechtes Gewissen bereitete. Das war schon lange nicht mehr ihr Ziel. Im Gegenteil, sie wünschte ihm ein neues Leben, mit einem Fohlen und einer neuen Stute, die er liebte.
Erstarrt hielt sie die Luft an, als er die nächsten Worte sagte. Doch dann machte sie sich auch klar, dass es okay war. Es war auch für ihn eine Schlimme Zeit gewesen. Für beide.
Sie konnte es nicht verhindern, ihn voller Liebe anzusehen, die sie nach wie vor Empfand. Es änderte nichts, doch das war okay. Zumindest ein bisschen. Wenn sie es nur lange genug einredete.
Das verstehe ich und ich bin deiner Meinung. Ich freue mich auch jetzt noch, dich und deine damalige Herde kennengelernt zu haben. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Wunsch, näher an ihn heranzutreten und ihn in die so vertraute Umhalsung zu schließen. Sie kämpfte, um ihre Hufe vor diesen Schritten abzuhalten. Ihr Kopf verstand das auch, doch ihr Körper wehrte sich heftig dagegen.
ich vermisse diese Zeit Ruao. Die Unbeschwertheit. Alles war so leicht. Wir gemeinsam. Doch wir haben keine Alternative mehr.
Sie konnte ihn nicht mehr ansehen, ohne in Tränen auszubrechen. Die Alternativen hatte es gegeben. Die ganze Zeit über. Bis zu ihrem ersten Treffen im Stillreich, wo sie auf ihn losgegangen war. Doch selbst da war er ihr noch beigestanden, als sie sich verletzt hatte.
Sie musste tief durchatmen, um die Trauer herunterzuschlucken. Sie lauerte an der Oberfläche, bereit, jeden Moment über sie hinwegzufegen.
ich liebe dich auch. Damals wie heute. Doch nichts wird wieder wie früher. Die Vergangenheit liegt hinter uns und wir können sie nicht mehr ändern. Keinen Fehler und keine richtige Entscheidung.
Sie wusste nicht, ob sie die Zeit von damals noch einmal erleben wollte. Nicht wo sie wusste, wie es geendet hatte. Wie sie zerbrochen waren und alles verloren hatten.
Heute hatte Ruao eine neue Partnerin an seiner Seite. So weh es auch tat, sie wollte es ihm gönnen, auch wenn die Eifersucht sie zerfraß.
Sie verstand die widersprüchlichen Worte nicht, doch vielleicht liebte er die Erinnerung an damals. Oona tat es. Doch wieso sagte er, dass er sie liebe? Vielleicht hatte er sich versprochen. Es musste ganz sicher so sein.

Bevor sie ein Paar geworden waren, waren sie zuerst Freunde gewesen. Vielleicht konnte sie wenigstens das sein, wenn seine neue Liebe dies erlaubte, auch wenn es Oona noch weiter zerstörte.
Wie ist sie denn so?, versuchte sie es fröhlich klingen zu lassen, was ihr gründlich misslang.
Sie wollte Ruao ablenken und auf andere Gedanken bringen. Er sah nicht sehr gut aus, müde und erledigt. Aber das war wieder einmal nur ihre Schuld, also musste sie über ihren Schatten springen.
Oona » 20.10.2018, 22:12 » [NP] Die Insel

Ruao



Oona fühlte sich verloren. Nun war ihr größter Wunsch, sich bei Ruao zu entschuldigen und ihn ein letztes Mal sehen, in Erfüllung gegangen. Doch Oona konnte keine Erleichterung empfinden. Ihr blieb nichts. Sie war ausgelaugt und wollte nicht mehr. Wieviel zeit würde wohl vergehen, bis sie es entgültig nicht mehr ertrug? Bis sie endlich genug Stärke besaß um ihren erbärmlichen Leben ein Ende zu setzen?
Sie war immer noch schwach, keines Hengstes würdig. Am allerwenigsten Ruao. Dieser verdient jemanden an seiner Seite, der zu ihm stand und nicht nur zur Last fiel. Wie gut, dass Oona sich damit sofort selbst disqualifizierte, bevor sie sich noch Hoffnungen machte, die sie nicht erfüllen könnte.
Achso. Naja, ich möchte auch deine Ruhe nicht stören. Du bist sicher nicht hier, um an mich und unser Drama erinnert zu werden. Oona stockte. Hatte sie damit erneut zu viel gesagt? Sie ertrug den Schmerz in Ruaos Augen nicht. Immer wieder trieb sie ihn von sich weg, verletzte ihn. Wieso konnte sie das nur so gut? War er nur aus Pflichtbewusstsein bei ihr geblieben? Vielleicht war er innerlich auch froh gewesen, sich nicht länger mit ihr abgeben zu müssen. Hatte er sie immer als Last empfunden und nur seine Pflicht getan?
Am Ende war es Oona, die zusammenzuckte. Er konnte es nicht genießen, weil er an die Zeit denken musste, die sie geteilt hatten? Hatte er noch immer die schrecklichen Bilder von Oonas Fehlgeburt im Kopf? Alles was sie zerstört hatte?
Dann es war es natürlich klar, dass er das neue Leben nicht genießen konnte. Die Brutalität der Aussage trieb sie erneut beinahe über die Klippen. Doch zumindest noch durfte sie nicht weinen. Sie wollte RUao nicht erneut zur Last fallen. Er würde ihr wieder helfen, dass tat er immer, doch es nervte ihn sicherlich nur. Das sie ohne ihn nicht klar kam und ihn erneut verfolgte.
Das alles war so eine schlechte Idee. Ein Hexenwerk, dass sie erfasst hatte. Dabei glaubte sie nicht einmal daran.
Erstaunt sah sie bei seinem Zusatz auf. Damals war alles besser? Hatte sie das richtig verstanden? Zustimmend nickte sie. Doch sie konnte nichts sagen. Was sollte sie auch sagen? Das es stimmte? Sie wussten beide, wie es geendet hatte.
Erleichterung erfasste sie, als er zugab, keine neue Stute an seiner Seite zu haben. Die Eifersucht zog sich wie eine zufriedene Katze zurück, doch nicht ohne Oona noch einem einen Ich habe es dir ja gesagt, blick zugeworfen zu haben.
Wie sehr sie Ruao vermisst hatte wurde ihr gerade erst wieder bewusst, nhun wo er neben ihr stand. Seit die Wut verschunden war, blieb nur die KRaftlosigkeit. Nur für einen Moment konnte sie sich davon erholen und sich Kraft aus ihrem Treffen ziehen. Doch das war falsch. Oona sollte gehen. Sollte einmal das richtige machen, bevor sie das Leben des Fjords erneut zerstörte.
Obwohl sie es gewusst hatte, zuckte sie bei seinen nächsten Worten zusammen. Er konnte sich also niemanden vorstellen, mit dem er zusammen sein wollte? Irgendwie ahtte sich Oona der Vorstellung hingegeben, dass es erneut zwischen ihnen passen konnte. Wie sehr wollte sie es, auch wenn der andere Teil von ihr wusste, dass sie es nie schaffen würden.
Sie hatte ihre Chance und hatte alles kaputt gemacht.
Oona ließ den Kopf hängen. Das war deutlich. Wie hatte sie sich nur so täuschen können? Hatte er ihr die ganze Zeit etwas vorgespielt? Selbst am Anfang? Sie wollte sich das nicht vorstellen.
Er war einfach ein zu guter Hengst, dass er sie so lange ertragen hatte.
Hab schon verstanden. Tut mir Leid, das du das so siehst. Das wusste ich nicht. Du... Du hättest es auch früher sagen können.  Am schluss brach ihre Stimme. Sie konnte es nicht glauben. wollte nur in ein Loch verschwinden und dort sterben. Selbst die schönen Zeiten wollten diese WOrte nicht zu heilen wissen.
Alles was sie bisher gedacht hatte war falsch.
Heute ist es schwer, aber ich würde es nie vergessen wollen.
Mit den Worten wandte sie sich ab. Sie ertrug es nicht. Alles was sie dachte war falsch. Er ertrug ihre gemeinsame Vergangenheit nicht. Wie hatte sie nur so flsch liegen können.
Sie konnte ihn nicht mehr ansehen.

 
Oona » 20.10.2018, 20:10 » [NP] Die Insel

Ruao <3



Mit jeder Sekunde die verging, war sich die Konikstute noch weniger sicher, ob sie das richtige tat. Es war zu viel. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, dem Hengst endlich über den Weg zu laufen. Wie sehr hatte sie das ganze gefürchtet. 
Nun war alles anders. Sie schämte sich für ihr Verhalten ihm gegenüber. WIe konnte er hier stehen und sie noch dulden? Ihre Liebe. Oona hatte sie mit allen vier Hufen getreten, bis nichts mehr davon übrig war. Bis sie alles beseitigt hatte und sich selbst immer mehr zerstört hatte. Wie viel Leid hatten sie ertragen, bis sie an dem Punkt standen. Ruao hatte erneut alles erreicht, was sie sich gewünscht hatte. Auch sie hatte zugehört, als sie mit hängendem Kopf durch die GEgend gewandert war. Er war erneut Leithengst, hatte seine Aufgabe und Berufung zurück bekommen. Wieder war er glänzend aus der Sache hervorgegangen und Oona war ab Boden geblieben. Der Selbsthass stieg mit jedem Moment. Auf Ruao und auf sich selbst. Hätte sie mehr kämpfen müssen? Hätte sie mehr geben müssen, um Ruao nicht alleine zu lassen? War alles erneut ihre Schuld?
"Bist du sicher? Du scheinst mir... sehr beschäftigt. Ich will auch deine Ruhe nicht stören, solltest du diese hier suchen. Ich möchte dich nicht erneut verletzten", mit den Worten wante sie sich ab. Wieder war sie Schuld. Es gelang ihr nicht, etwas richtig zu machen.
Wieder einmal bewieß die Stute, dass sie zu nichts zu gebrauchen war. Eine Herde zu leiten konnte sie nicht. Nicht einmal ein Fohlen bekommen gelang ihr, dabei lag es in der Natur der Stuten.

Am Wenigsten hatte sie ihre große Liebe glücklich machen können. SIe konnte nur versagen, bei allem was sie tat. Wieso tat Ruao sich das an. Wie konnte er sie nach wie vor ertragen, wo sie doch solch ein Unglück über ihn gebracht hatte. Sogar eine Herde hatte sie ihm geraubt. Wie konnte er sie nach wie vor ansehen, ohne ihr etwas schlechtes zu wollen? Ja, Ruao war gut, er sah stehts das gute in Anderen, aber sogar ihm müsste klar sein, dass sie alles nur schlimmer machte. Ein Pechvogel. Ein Unglücksrabe.
Wissend nickte sie. Ja, nichts konnte Oona ungeschehen machen. Ihr Versagen und alle Reaktionen ihrerseits. Ihr Angriff auf den Hengst am Friedhof. Den Verlust seiner Herde, seiner Heimat. An allem war sie schuld.
Doch zumindest klang es so, als hätte er ihr ein wenig vergeben, Konnte sie auf mehr hoffen?
Ich verstehe.
Mehr gab es nicht zu sagen. Er hatte recht. Nichts konnte die Zeit zurück drehen und ihr eine zweite CHance geben. Doch würde sie diesmal anders reagieren? Würde sie mehr Kraft besitzen und an Ruaos Seite bleiben können? Würde sie ihn erneut verstoßen, bis ihm keine andere Wahl blieb als zu fliehen? Nicht einmal jetzt wusste sie darauf eine Antwort.
Unschlüssig hielt Oona inne. Was sollte sie tun? Etwas in ihr weigerte sich zu gehen. Das Einzig vernünftige was sie tun konnte. Ihm alles gute wünschen, eine Partnerin, die Stärker war und bei ihm bleiben würde. Die ihm eine Familie schenken konnte. Ihn nicht, sobald es schwerer wurde, einfach verlassen würde.
Sie schreckte zusammen. SIe hatte nicht aufgepasst, sich so in ihrer Sehnsucht nach Ruao versteckt, bis sie an nichts anderes mehr gedacht hatte als die Zeit damals, als sie Glücklich und ein Team gewesen waren. Doch heute. Es war alles anders. Nur wegen ihr. Sie war doch so unfähig.
Tränen traten in ihre Augen, doch mit Mühe hielt sie sie zurück. Erneut drohte sie zusammenzubrechen, würde Ruao, der stets mit gutem Herz um alle besorgt war, erneut eine Last sein. Das durfte nicht sein.
Es war eine schöne Zeit. Ich vermisse sie. Aber sie ist vorbei, wie du gesagt hast.  Am schluss brach ihre Stimme beinahe. Es war zuende. Er hatte es richtig gesagt. Doch ihr Herz konnte die Trennung nicht verstehen. Es sah die Sehnsucht in Ruao, die sich Oona verbot zu sehen. Es war nur ein Wunsch von ihr, der ihr diese Sehnsucht vorgaukelte.
Nachdenklich betrachtete sie ihn. Einmal war er nicht der Starke Hengst, gestatte sich eine Schwäche, die sie noch nie im Umgang mit anderen gesehen hatte. Noch immer gab er Schwächen zu, wenn sie zu zweit waren. Nur warum? Hatte Oona nicht erflogreich bewiesen, wie ungeeignet sie dafür war? Trotzdem kontne sie nciht verhindern, dass ihr Herz kräftiger Schlug vor Freude.
Eine Notlösung? Ruao. Du hast eine zweite Chance bekommen. Einen zweiten Versuch dein Leben und deine Bestimmung zu leben. Wieso ist es für dich eine Notlösung? Es hätte ein Neuanfang sein können.
Für einen Moment schwieg sie.
Gibt es keine neue Stute, die an deiner Seite steht? Du hast Glück und eine Familie verdient Ruao. Du opferst dich immer. Deine Herde kann sich glücklich schätzen.
Natürlich gaukelte ihr Herz ihr erneut vor, dass er nur mit ihr Glücklich werden wollte. Mit Wut auf sich selbst brachte sie sich selbst zum Schwiegen. All das hatte nichts in ihren gedanken zu suhcen. Sie wollte Ruao zur Seite stehen, konnte nicht ertragen, dass er so verloren wirkte. Wie schwer musste es für Ruao sein.
Erträgst du es nicht, wegen dem was mit uns war?,
fragte sie leise. Beinahe lautlos.
 
 
Oona » 18.10.2018, 17:50 » Raubtier´s Gitterstäbe grafiken./ arbeitslos
darf ich dich nochmal für was düsteres für sie bitten?
 
Oona » 09.10.2018, 08:27 » [NP] Die Insel

Ruao
 

Immer wieder hatte sich Oona vorgehalten, wie alles mit Ruao und ihr geendet hatte. Jeden Tag aufs Neue.

Sie konnte die Bilder nicht vergessen. Wie es gelaufen war, dass sie alles zerstört hatten. Das sie alleine vor den Trümmern ihres bis dahin traumhaften Lebens gestanden hatte.

Dcoh  wenn sie Ruao heute betrachtete, wurde ihr wieder einmal klar, dass es nicht nur ihr damit schlecht gegangen war. Wann war sie so ein selbstsüchtiges Aas geworden?

Oona war über sich selbst erstaunt. Gefühle waren immer wieder anstrengend.

Jetzt, wo sie Ruao vor sich hatte, wurde ihr wieder einmal bewusst, wie müde sie eigentlich war. Sie wollte weggehen, doch ihre Beine trugen sie nicht länger. Jeder Schritt war schwer, ihre Hufe wollten das Land nicht verlassen. Wieso fiel es ihr euf einmal so schwer zu gehen, wenn sie doch bisher nur ziellos und ohne jeglichen Sinn durch die Gegend hatte laufen können.

Ihre große Liebe zu sehen, die nach wie vor da war. Sie hatte die Gerüchte gehört und sich verboten, in seinem Gebiet aufzuhalten.

Er war erneut alles, was sie verloren hatte. War Leithengst einer Herde, wieder stark geworden. Wieder hatte er Glück und konnte erneut beginnen. Leiten lag ihm im Blut, das hatte sie immer schon gewusst.

Wie auch immer es geschehen war, anscheinend hatte er mit allem abschließen können.

Ein wenig freute sich Oona für ihn, doch der andere Teil in ihr verurteilte ihn dafür. Wie konnte er diese Tragödie hinter sich lassen und sie allein zurück lassen.

Sofort schalt sie sich wieder. Er hatte es verdient. Durfte glücklich werden. Nur heute war es ein Leben ohne sie. Dabei war alles nur ihre Schuld. All die Dinge, die sie ihm bereits an den Kopf geworfen hatte. Es war zu viel gewesen und nichts bereute sie mehr.

Doch durfte sie sein Glück zerstören, indem sie nun blieb.

Traurig sah sie in die müden Augen ihres Liebsten.

Wie gut konnte sie ihn verstehen. Wie viel Leid hatten sie beide ertragen. Wie viele Fehler gemacht.

Noch immer bewunderte sie Ruao. Für seine Stärke und seine Kraft, die so gar nicht seiner geringen Größe entsprach. Die innere Stärke und zielstrebigkeit.

Was war wohl passiert? Wie ging es ihm wirklich? Doch durfte sie das fragen, nach allem was sie ihm in ihrer Verzweiflung an den Kopf geworfen hatte? Keines der WOrte konnte sie zurücknehmen. Doch wollte sie das wirklich? Noch immer erkannte sie auch eine gewisse Wahrheit darin.

Doch zu sehr hatte sie Ruao vermisst, um dieses Gefühl noch einmal an die Oberfläche zu lassen.

Ich glaube das ist eine schlechte Idee Ruao. Ich... Ich... Ich will dich nicht stören, stotterte sie.

Trotzdem weigerten sich ihre Beine nach wie vor, endlich dieses schwere Treffen zu verlassen.

Aber es gibt eine Sache. Ruao es tut mir Leid.  Sie konnte nicht sagen, was genau, denn der ganze Verlauf ihres Lebens war falsch gewesen. Ihre gemeinsame Zeit, so traumhaft sie begonnen hatte, war durch einen Horror beendet worden, den sie nur ihren schlimmsten Feinden wünschten.

Einen Moment stockte sie.

Wie sehr vermisste sie die vertraute Zweisamkeit, die sie so lange geteilt hatten, dabei kam es ihr gerade nur wie ein Wimpernschlag vor.

Es geht, denke ich. Ich lebe noch, was mehr ist, als ich vor einem Jahr noch dachte. Aber ich vermisse es… Ich… Sorry.

Sofort bereute sie ihre Worte, wollte sie zurück nehmen.

Tut mir Leid, das war dumm. Wie geht es dir? versuchte sie die Situation noch zu retten und ihre Worte abzuwenden, die sie nicht mehr auslöschen konnte. Erneut.


  

Oona » 09.10.2018, 07:56 » Verschwundene Bilder
sie bräuchte bitte auch ihr Bild wieder.

Und danke fürs einstellen der anderen smilie
Oona » 25.08.2018, 17:25 » [NP] Die Insel

Ruao



Wie lange hatte sie es geschafft, allein zu sein. Jeder Kontakt hattes sie kraft gekostet, die sie nicht besessen hatte. Umso froher war sie, dass es alles nur flühtige Begegnungen gewesen waren. Sie war seit einer gefühlten Ewigkeit in diesem Tal. Viel Zeit also, sich Gedanken zu machen. Mit der Zeit verwischten die Grenzen, die sie damals gezogen hatte. Der Tod ihres geliebten Fohlens war nach wie vor schwer, doch mit jedem Tag vermisste sie den Hengst an ihrere Seite mehr, den sie damals so schlecht behandelt hatte.
Dabei war alles nur ihre Schuld. Wie sollte sie Ruao jemals wieder unter die Augen treten. Zu lebhaft war ihr noch ihr letztes Gespräch in Erinnerung geblieben. Wie hätte sie das alles nur sagen können. Damals kam ihr alles so logisch vor. Heute nicht mehr. Sie bereute nichts mehr, als diese zweite Chance auf ein Glück mit Hufen getreten zu haben, bis sogar der sonst so optimistische Ruao aufgegeben hatten. Wie gerne würde sie sich entschuldigen. An eine Zukunft glaubte sie schon lange nicht mehr. Sie war es nicht wert, jemals geliebt zu werden. Wie hatte es Ruao damals nur mit ihr ausgehalten? War er deswegen verschwunden, weil er es ihr nicht hatte sagen können?
Eher durch Zufall betrat sie eine kleine Insel, zu sehr in ihren eigenen Gedanken gefangen.
Wie erstarrt blieb sie stehen. Nach all den Monaten hatten sich ihre Wünsche wohl erfüllt. Es versetzte ihr einen Stich, dass Ruao so glücklich aussah. Ihm schien es gut ergangen zu sein. Sicherlich hatte er sich bereits erneut verliebt und diese würde besser zu ihm passen. Niemand war so eine fehlbesetzung wie Oona.
Ruao, hauchte sie, konnte kaum glauben, dass er es wirklich sein sollte. Doch sie würde ihn überall wieder erkennen.
War es wirklich der Norweger oder war es nur ein Wunschtraum.
Sie trate sich nicht ihn anzusprechen. Unsicher, ob sie ihn allein lassen sollte, verharrte sie.
Diese Insel war schön, friedlich. Sicher war er mit seiner neuen Liebe verabredet und sie würde jeden Moment auftauchen. Oona wollte nicht dabei sein, wenn es soweit war.
Ich... Es tut mir leid. Ichlasse dich in Ruhe, stotterte sie und wandte sich ab. Sie wollte nicht gehen.
Ein letztes Mal gestand sie sich, ihn anzusehen. Die Erinnerung von einem glücklichen Ruao bei sich zu haben war wohl mehr, als sie verdiente.
Dann wandte sie sich dem Meer zu, vermied jeden Blick. Sie wollte nicht gehen, würde es jedoch beim ersten Wort von Ruao tun.
Oona » 04.01.2017, 15:43 » Strand & Meer #2

Wer will?




Nur schwerlich konnte sich Oona damit abfinden nun allein zu sein. Sie hatte gewusst, wie es enden würde. Das Ruao ihrer übertrüssig werden würde. Was sie jedoch am meisten Entsetzt hatte war die Geschwindigkeit, mit der es passiert war. Sie hatte auf ein wenig mehr Zeit gehofft. Nur ein wenig um sich zu erholen.
Ihre Seite schmerzte, obwohl die Wunde lange verheilt war. Doch am meisten schmerzte ihr herz. Sie hatte keinen Sinn mehr und eigentlich wollte sie auch nicht mehr.
Was sollte ihr Leben schon noch für sie bereit halten. Sie hatte alles verloren, was sie jemals wollte. Ihre große Liebe sogar zwei mal.
Doch beim letzten Mal hatte sie ein Ziel gehabt. Sie hatte die Rache, die sie immer weiter vorwärts trieb. Doch selbst diese war verschwunden.
Zurückgeblieben war nur eine Hülle.
Sie konnte nicht mehr. Der Herbst schlug immer unbarmherziger zu. Sie war müde, als sie den Strand erreichte. Das Meer zog sich, soweit die Stute blicken konnte. Doch der Anblick berührte sie nicht mehr. Sie hatte immer ans Meer gewollt. Nun konnte sie sich nicht mehr aufraffen.
Eigentlich hatte sie Durst, doch selbst das war ihr zu anstrengend und sie ahtte einfach keine Lust sich etwas zu suchen. Vielleicht sollte sie das Meerwasser.... Nein besser nicht,
Müde ließ sie sich am Rande des Strandes nieder, das ins Tal führte. Sie wollte schlagen und sich keine Gedanken mehr machen wie es weitergehen sollte.
Müde schlief sie ein, ohne sich noch einmal umzusehen. Es kümmerte sie nicht mehr, wenn sie sterben sollte, denn sie hatte alles verloren, was sie jemals besessen hatte.
Oona » 02.10.2016, 20:41 » Raubtier´s Gitterstäbe grafiken./ arbeitslos
ich erneuere meine bitte von oona smilie
 
Oona » 22.06.2016, 12:41 » Das Dorf Neumond #1

Ruao




Es fiel ihr nicht leicht loszulassen. Immer nur hatte sie die Konsequenzen vor Augen. Doch sie musste sich damit abfinden, hatte begriffen, dass sie nichts mit Gewalt halten konnte. So sehr hatte sie es bereits versucht und damit zuerst ihr Fohlen und danach nach und nach auch alles andere verloren.
Ihre Liebe, ihre Herde, alles was sie sich die Jahre über aufgebaut hatte, war innerhalb eines Wimpernschlags zerfallen. Zurück war nur ein schaler Geschmack geblieben. Wie sehr wünschte sie sich die Unbeschwerte Zeit zurück. 
Ruao jetzt vor sich zu sehen. Ihr Herz schmerzte bei dem Wissen, dass er bald wieder weg sein würde. Einzig sein Pflichtbewusstsein hielten ihn noch bei ihr.
Sie bereute es, dass sie schlafen musste. Es verkürzte die gemeinsame Zeit um ein solches Maß, dass es sie wieder traurig stimmte.
Es dauerte eine lange Zeit, bis ihr Körper sie wieder aus den Fängen des Schlafes befreite. 
Zuerst sah sie Ruao nicht und wurde sofort von tiefer Traurigkeit befallen. So schnell war es also doch zuende. Ihm war klar geworden, dass es keine gemeinsame Zukunft mehr gab.
Stattdessen sah sie ihn im Türrahmen stehen, als sie sich erhob und unschlüssig stehen blieb. Wie sehr sie sich doch verändert hatte. Wie anders die Situation nun war.
Statt selbstsicher auf ihn zuzugehen und sich an ihn zu schmiegen, stand sie da, nicht wissend, ob sie näher treten konnte und was geschehen würde. 
Sie schwieg, ohne zu wissen, was sie sagen sollte. 
Auf einmal wurde ihr zu eng um die Brust. Er starrte immer noch Gedankenverloren in den Schnee. Sofort fühlte sie sich fehl am Platz.
Sie wollte nur mehr weg. Der Schlaf hatte ihre Energie zurück gebracht.
Ein letzter Trauriger Blick auf ihren Hengst, dann  ging sie auf ihn zu.
Der Klumpen in ihr zog sich immer weiter zusammen. Leider war es der einzige Weg hinaus und so schob sie sich an ihm vorbei. Einfach nur schnell weg hier, fort von ihrer Liebe, die selbst nach all der Zeit noch nicht verblasst war. 
Je mehr sie ihn bei ihrem Vorhaben berührte, sie schaffte es  nicht, den Klumpen in ihrem Inneren zu ignorieren. Ihr wurde schwindelig, doch sie schaffte es irgendwie an ihm vorbei. 
Jetzt nur mehr schnell weg hier. 
Oona » 19.06.2016, 16:38 » Raubtier´s Gitterstäbe grafiken./ arbeitslos
kannst du mir aus den neuen Bildern von ihr wieder so was cooles basteln wie sie hatte? smilie
 
Oona » 25.04.2016, 22:19 » Das Dorf Neumond #1

Ruao



Immer noch versuchte sie alles, um ihren ehemaligen Partner abzulenken. Sie wusste, wie dumm das war, sah ein, wie naiv sie versuchte wie ein kleines Kind die Augen vor dem unvermeidlichen zu schließen. Es war nicht ihre Art und es beunruhigte sie, wie sie sich verhielt.
Aber die Verzweiflung war größer und hielt sie immer noch fest im Griff.
Wieder musste sie daran denken, was aus ihr geworden war. WIe ein Schatten hatte sie sich selbst verloren. Immer mehr im Strudel zu versinken, der die Trauer vertiefte. Ihr Leben war zuende gewesen.
Sie wusste nicht, ob sie die Tatsache verfluchen oder lieben sollte, dass sie Ruao endlich wieder gesehen hatte, dass sie sich sowas wie versöhnt hatten.
Doch die Konik Stute wollte sich nichts vor machen. Es war nur ein Waffenstillstand und kein Friede, der nun herrschte. Sie schlichen umeinander herum wie Raubtiere.

Ihr Körper streikte, je näher sie dem Dorf gekommen waren. Er forderte seinen Tribut, durch die dauerhafte Gedankenlosigkeit.  Wenn man nicht mehr den Lebenswillen hatte und sich nicht mehr darum scherte, was geschehen würde.
Der Blutverlust schwächte sie weiter und nur mit Mühe konnte sie das Zittern und sogar den Zusammenbruch verhindern. Sie wollte die wenige Zeit mit Ruao genießen. Sie wollte ihn nicht weiter ausnutzen sondern lieber die Zeit nutzen. Er war so anders geworden, beinahe so, als sei noch alles gut. Als stünden sie nicht vor den Trümmern ihres Lebens.
Die Sicherheit der Herde war verschwunden, das Glück und die Gesundheit.
Was blieb waren ihre tristen Gedanken, die sie immer wieder darauf hinwiesen, dass dieser Zustand nicht von dauer war. Bald würde sich ihr Norweger wieder erinnern, warum er sie verlassen hatte. Warum er all das hinter sich gelassen hatte um ein neues Leben zu beginnen.
Er hatte es geschafft und war gewachsen. Er kam ihr noch stärker vor als damals. Nur wann würde er sehen, wie sehr sie sich auseinander entwickelt hatten?
Innerlich schüttelte sie betrübt den Kopf, doch sie sah immer noch Blicklos aus einem der zerbrochenen Fenster hinaus. Nichts konnte sie erkennen, alles kam ihr trist und hoffnungslos vor.
Wieviel Zeit hatte sie mit der Liebe ihres Lebens, ehe es ihm erneut zu viel wurde? Sie konnte es verstehen. Sie war sehr anstrengend.
Nur konnte sie es sich erlauben zu ruhen, oder würde er dann weg sein? Würde er sie allein lassen, weil er feststellte, dass es zu viel würde.

Ihr Körper traf die Entscheidung am Ende ohne sie. Ohne ihr zutun wurde ihr schwarz vor Augen. Nur durch Glück schaffte sie es, nicht zu schwanken oder gar umzufallen.
Ja du hast vermutlich recht. Das ist eine sehr gute Idee.  Sie lächelte mit letzter Kraft ihre große Liebe sanft an.
Aber es zeigte ihr auch, dass sie keine Wahl mehr hatte. Schwerfällig ließ sie sich zu Boden sinken und legte ihre Beine zusammen. Ihr ganzer Körper schmerzte, sie spürte das Ziehen der bluterkrusteten Wunden.
Sie versuchte sich so langsam wie es ging sich zurück zu legen. Sie lag nun komplett auf dem Boden, aber alles in ihr schrie vor schmerzen. Sie konnte nicht mehr länger stehen oder aufrecht bleiben.
Die Müdigkeit übermannte sie erneut.
Es tut mir Leid, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin. Das ist so sicher nicht geplant gewesen. Wieder lächelte sie entschuldigend, aber selbst das fiel ihr schwer.
Ein letztes Mal sog sie Ruao in sich auf, speicherte sich alles ein, jedes Haar von ihm, wenn er sie wirklich wieder verlassen würde,  ehe sie erneut einschlief und erst Stunden später erneut erwachte.
 
Oona » 27.01.2016, 21:32 » Das Dorf Neumond #1

Ruao



-> cf See


Gemeinsam machten sie sich auf den Weg um einen Unterschlupf für die Nacht zu finden. Der ganze Weg kam ihr vor wie in einem Traum. Einen sehr schönen Traum.
Sie konnte nicht glauben, dass all das wahr sein sollte, wenn sie daran dachte, wie es geendet hatte Sie war müde, ihr Körper beschwerte sich immer lauter, doch sie schwieg, wollte nicht das Ruao an den Fehler dachte, den er im begriff war zu tun, indem er sie wieder an seiner Seite duldete, wenn auch nur für kurze Zeit.
Sie versuchte diese Gedanken immer tiefer in ihrem Gewissen zu begraben. Die Trauer und der Verlust kamen schon früh genug. Sie würde es diesmal nicht überleben, da war sie sich sicher. Es war damals schon schlimm gewesen, als er das erste Mal ging. Doch damals war es Hass. Nun konnt sie ihn nicht mehr empfinden, sondern klammerte sich verzweifelt an jede freundliche Gests  des Norwegers. Wie tief sie doch gesunken war. Sie verabscheute sich selbst dafür, doch sie konnte nicht mehr anders.
Während des Weges hielt sie an ihrer Taktik fest, je weniger Zeit sie ihm zum Nachdenken lies, desto höher war die Möglichkeit, dass er sie noch einige Zeit länger an seiner Seite hielt. Wie erbärmlich, doch sie nahm alles was sie bekam, ehe es zu spät war.
Also begann sie ihm zu erzählen, was nach seinem Verschwinden passiert war. Wie sie es allein versucht hatte, wie sie gekämpft hatte und das sie sich schämte versagt zu haben. Ihren Geisteszustand, ihre tiefe Trauer und Verzweiflung, ihr Hass, all das ließ sie unausgesprochen, sondern erwähnte nur die Abgeschwächten Gefühle, damit er nicht an der Wahrheit zweifelte und sie nicht sofort als Verrückt abstempelte und wieder ging
Sie erzählte ihm davon, wie genau die Herde zerbrochen war, als sie es nicht mehr geschafft hatte und das sie sauer auf ihn gewesen war und ihn deswegen gesucht hatte um ihn zur Rede zu stellen.
Fairerweise gestand sie sich selbst und ihm auch ein, dass sie ihn durchaus verstanden hatte, im Nachhinein betrachtet blieb ihm sicher keine andere Wahl als diese, doch es hatte geschmerzt.
Sie erzählte von Orten an denen sie seither war, beschrieb alles möglichst detailliert, dass er daran denken konnte und nicht in für sie unschöne Gedanken versinken konnte.
All diese Dinge kamen ihr so vor wie in einem Traum. Alles war verschwommen und sie konnte sich eigentlich kaum mehr an einzelheiten erinnern, während sie ihr Gedächtnis genau danach zermartete. Doch sie schwieg den ganzen Weg nicht um sich selbst einzureden, dass sie weitergehen konnte und ihn weiter zu bechäftigen.
Obwohl sie sich kaum mehr an den Weg hierher erinnern konnte, schaffen sie es auf Anhieb und betraten das totenstille dorf. Sie schauderte leicht, als sie daran dachte, dass sie vor kurzem mit dem Umheimlichen Hengst hier gestanden hatte und Ruao hatte töten wollen.
Nun war alles anders. Es war ganz klar besser als davor.
Sie ging auf ein nicht ganz eingerbochen aussehendes Haus zu und sah Ruao an. Wollen wir hier bleiben heute Nacht? sieht halbwegs stabil aus-  Abschätzig sah sie das Gebäude zu, ehe sie sich wieder zu ihrem Hengst umwandte und sich dabei überlegte, was sie noch sagen oder Fragen konnte, damit sie ein Gespräch am Laufen hielt.
Sie wollte ihn nach ihrer getrennten Zeit ausfragen, nahm sie sich vor, als sie auf seine Antwort wartete und ihm dann folgte.
Oona » 21.12.2015, 00:02 » Der See #2
Ruao

Sie genoss die unbeschwerte Zeit mit vollem Herzen. Der Schatten der unwiderruflich über ihnen lag, ignorierte sie. Nur ein wenig Glück, ein wenig Spaß. Ein wenig der Liebe, die sie ehemals von Ruao erhalten hatte. Dafür tat sie einiges. Sie wollte nicht aufgeben und hoffte, dass ihr noch möglichst viel Zeit blieb. Doch was war genug`? Wieviel Zeit mit ihm war ausreichend? Sie kannte die Antwort darauf und sie hasste es. Niemals würde sie genug von dem Hengst haben. Wann hatte er wohl genug von ihr?
Sie war kaputt, nicht körperlich, auch wenn man durch ihren klatschnassen Körper inzwischen jede Rippe sehen konnte, die sie durch ihr mehr als unregelmäßiges Essverhalten gerade provoziert hatte. Wieviel Zeit blieb ihr, ehe sie wieder allein war. Ihr Leben würde erneut zusammenbrechen, doch sie würde sich nicht erneut aufraffen. Rache hatte sie am Leben gehalten, hatten ihr ein Ziel gegeben. Nun war es die kurze und flüchtige Liebe, die ihr Ruao immer noch entgegen brachte. Nur ein kurzes Aufflackern? Vermutlich, doch sie nahm es an wie ein Schwamm.
Angewidert starrte sie ihn an. Hund? Igit. Ich mag keine Hunde.  abfällig und voller schock war ihr Blick, den sie dem Hengst zuwarf, ehe sie erneut zu grinsen anfing.
Wie lang würde wohl ihre Fassade aufrecht erhalten können? Wie lang konnte sie diese Fröhlichkeit spielen, ehe sie erneut zusammenbrach? Sie wusste, dass es nicht mehr weit war. Sie war immer noch am Ende, körperlich und geistig ausgelaugt.
Durch das Schütteln richtete sich ihr Fell wieder besser auf, verdeckte etwas ihren ausgemergeten Körper, den sie Ruao nicht zeigen wollte. Er sollte nicht daran erinnert werden, wie kaputt sie wirklich war.
Er sollte sie nicht erneut verabscheuen. Sie ertrug den Blick nicht mehr, den sie damals oft an ihm gesehen hatte.
Wunderschön war der Anblick des ersten Schnees, den sie gemeinsam mit Ruao genoss. Fast konnte sie vergessen was geschehen war, was sie so auseinander getrieben hatte und ihr Leben ruiniert hatte. Doch leider nur beinahe.
Sofort kehrte in Ruao der Leithengst zurück, der er so lange gewesen war. Sanft lächelte sie darüber. Er befahl nicht direkt, doch sich ihm zu widersetzen war schwer. Trotzdem betrachtete sie ihn mit der Liebe, die sie immer noch für ihn empfand. Ja machen wir das. Aber ich habe keine Ahnung wo wir hin können. Ich hab nur ein altes Menschendorf gefunden, doch die meisten Behausungen dort sind zerstört oder nicht begehbar. Doch wir können es versuchen. oder wir suchen uns Höhlen. Überall gibt es Höhlen, da bin ich sicher.
Vielleicht finden wir auch was anderes.

Sie erwiderte seinen Liebevollen Blick mit der selben Intensität. Es hatte den Anschein, als sei es nie anders gewesen. Doch auch dieser Ort war vergänglich.
Langsam fiel der Schnee stärker, zuckerte die Umgebung immer mehr. Es kam ihr so ruhig und entspannt vor, doch das war irriwitzig.
Sie würde Ruao folgen, solange er sie bei sich duldete, das war sie sicher.
Und so folgte sie ihm, als er aufbrach.
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