» Jayfeather
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{Charmeur}

Jayfeather betrachtete sich im Wasser, eigentlich hatte sie ja ein hübsches Gesicht, genau wie ihre Freunde es immer von ihr behauptet hatten. Sie legte den Kopf ein wenig schief, ihr Schopf viel zu Seite und zeigte eine weißes Flocke zwischen den Augen, klein, der einzige Makel an ihrem sonst klar fuchsbraunen Körper. Sie trat weiter ins Wasser und schaute auf ihr verschwommes Bild, bis es sich auflöste und sie sich nicht mehr erkennen konnte. Hier war es angenehm, in der hiesigen Hitze war es kaum auszuhalten und sie fühlte sich ständig müdig. Zwar merkte man es ihr nicht unbedingt an, aber innerlich war sie so ko, dass sie am liebsten sich einfach nieder geschmissen hätte und das Wasser vollkommen um ihrem Körper hätte spülen lassen. SIe tat es aber nicht, weil sie doch einen Funken Anstand besaß, der sich im gleichen Moment auszahlte.
Feather spitzte die Ohren, eine Stute war auf sie zugekommen, wo sie aber hergekommen war, wusste sie nicht. Feather schaute sich um, konnte aber nicht sehen, wo es noch einen Weg hier hergegeben haben könnte. Interessiert trat Feather einen Schritt auf die Fremde zu. ,,Ich grüße dich, Charmeur. Mein Name ist Jayfeather." stellte sie sich dann kurzerhand vor. Jayfeather war eben eine freundliche und herzige Stute. Sie mochte Gesellschaft, mochte Abenteuer und hatte es gern sich zu unterhalten. ,,Ja, warum nicht? Ich fragte mich gerade, wo du hergekommen bist. Ich glaube, ich habe dich einfach nicht gesehen. Es ist so heiß, die Sonne ist echt ein wenig unangenehm, oder nicht?" Feather legte den Kopf ein wenig schief. Feather konnte ziemlich senisbel sein, man durfte sie nur nicht an einem falschen Tag erwischen und etwas falsches sagen. Ansonsten war Feather immer recht gelehrig und geduldig. Man konnte ihr Geheimnisse anvertrauen, sie plauderte nichts aus. Dazu war sie zu ehrlich und zu treu. Sie war auch recht sanft und liebenswertig. Man konnte sie wirklich gern haben, man musste nur mit ihrem Charakter klar kommen. Feather lächelte die Stute ruhig an und wartete geduldig auf eine Antwort.


25.07.2010, 21:59
» Charmeur
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Jayfeather

Strahlend stand Charmeur immer noch an der gleichen Punkt wo sie zuvor auch war. Immer noch waren die Blicke auf die Stute gerichtet. Doch auch eine unangenehme Sache war zu spüren. Die Hitze wurde unerträglich. Es war schwül und stickig. Der Wind der nun um sie pfiff war heiß und unerträglich. Es war die Hitze die noch in der Luft fest hing bis es sich dann in der Nacht meistens leicht abkühlte. Ihre Ohren spielte hin und her sie hörte jeder stimme zu die die Vögel zwitscherte. Bis plötzlich ruhe war von einer Sekunde auf der nächsten als wäre das Tal leer und verlassen als sei es gestorben. Es war die Nachtruhe die nun auf einmal eintrat. Sie schaute die Stute genauer an bemerkte als der Schopf weg flog eine kleine winzige weiße Flocke zwischen den Augen. Sonst war sie niergeswo weiß. Ihr Kopf war fein und genauso elegant wie Charmeur. Mit ruhe wurde sie aus den Gedanken gerissen. Sie dachte nach wie es wohl ihrem Vater ging der sie so verletzt hatte. Doch das war ein Thema was sie in sich besprechen konnte wenn sie alleine war. Der Name der Stute fiel. Jetzt gab es erst einmal nur sie und Jayfeather und vielleicht andere die dazu stoßen würden.Und so lange würde die Probleme der Fuchsstute runter geschluckt werden und einfach weg sein. Freundlich räusperte sich Charmeur. Nett dich kennen zu lernen Jayfeather. Sie nickte freundlich und hörte danach weiter auf die nächsten Worte der Stute. Neben bei schaute sie mit einem Auge auf die Umgebung die schnell es doch dunkel werden konnte von Null auf hundert. Beeindruckend. Doch auch das Umfeld war nur eine kleine Nebensache. Ein Moment der ruhe kehrte ein noch wartete die nun drei Jährige Fuchsstute ob sie noch weiter sprechen würde. Doch nach einiger Zeit der Stille fing sie an. Ihre Stimmbänder fingen an sich zu dehnen und ein schöner sanfter Ton kam hervor. Ich hatte dich auch selbst erst nicht bemerkt. War auch tief in Gedanken. Ich komme ein wenig abseits vom See. War etwas geschützt in der Letzten Ecke. Siehst du die dort hinten Links. Wo das hohe Gras ist? Da komme ich her. Eine kurze Pause kam dazwischen um Luft zu holen. Die Temperatur hatte sich deutlich abgekühlt. Es war angenehmer doch Morgen würde schon der nächste schreckliche Tag kommen. Doch noch war es nicht passiert es würde noch kommen. Aber drüber nach denken musste man deswegen noch lange nicht. Nun war die Kunstpause vorbei und die letzten Worte kamen aus der Stute hinaus. Ja es ist unaushaltbar diese Hitze am Tag. Abends ist es immer sehr angenehm oder die Nacht. Das ist es ja meistens kühler, als am hellichsten Tage. Geht es dir genauso das du lieber Zurzeit in der Nacht unterwegs bist? Ihre Blicke noch immer auf die Stute gerichtet. Hoffend das sie antworten würde und das Gespräch länger dauern würde. Vielleicht eine Freundschaft drauß werden würde. Die Charmeur noch nie wirklich besessen hatte.


25.07.2010, 22:22
» Jayfeather
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{Charmeur}

Jayfeather nickte Charmeur zu, ihr bereitete es ebenso Freude sie kennenzulernen. Als Charmeur ihr zeigte, wo sie hergekommen war, nickte sie abermals. Sie schaute hinüber und versuchte zu erkennen, worauf die Stute hindeutete. ,,Oh ja ich sehe. Ich dachte, es hätte auch andere Wege wie diesen gegeben, aber hier waren wohl noch nicht soviele. Und wie lange bist du schon hier? Du scheinst dich ja auszukennen." Feather sprach im ruhigen, freundlichen Ton. Feather freute sich wirklich, endlcih hatte sie jemanden gefunden mit der sie sich einfach unterhalten konnte, ohne irgendwie den Verdacht zu haben, ausgefragt zu werden oder gedrängt zu werde zu sprechen. Feather redete nicht gern, wenn man sie drängt oder zwang. Das hatte ihr früher schon Probleme bereitet.
,,Naja, nachts ist es natürlich kühler, aber ich bin lieber tagsüber unterwegs. Ich habe nachts irgendwie immer ein seltsames Gefühl in der Magengegend, als ob ich verfolgt werde. Tagsüber kann ich ja wenigstens sehen ob da wer kommt. " Feather lächelte etwas breiter und trat noch einige Schritte tiefer ins Wasser und trank wieder ein paar Schlucke.
Mittlerweile kühlte es sich um sie herum ab, die Sonne hatte begonnen unterzugehen und sich hinter den Bergwipfeln zu verstecken. Feather schaute hinauf, da war es auch schon duster geworden. Jetzt wurde es aber unangenehm kalt um die Beine herum. Sie drehte sich um und rat auf das Ufer zu. ,,Ih werd zum Ufer zurück gehen, mir wird es nun doch zu kalt um die Beine herum. " murmelte sie leise und spielte mit den Ohren. Sie schaute zu Charmeur und nickte leicht mit dem Kopf. Am Ufer blieb sie stehen und schüttelte sich leicht. Sie senkte den Kpf und suchte nach genießbaren Halemn, schließlich hatte sie doch eine weite Reise hinter sich. Ob es hier wohl noch andere Pferde, außer Charmeur gab? Feather bewegte sich auf einige Bäume zu, wollte gerade den Kopf senken, als sie etwas hörte.[k]Jayfeather... Jayfeather...[/k] Feather spitzte die Ohren und schaute sich um. Hatte Charmeur sie gerufen? Sicher nicht. Feather wandte den Kopf nach hinten und schaute zu der Fuchsstute, sie sah allerdings nicht so aus. Sie schaute nach oben, aber dort war auch nichts. Sehr seltsam. Nun aber senkte Feather den Kopf begann ein wenig zu grasen. Sie würde jedenfalls nichts gegen Charmeurs Gesellschaft haben.


26.07.2010, 12:55
» Charmeur
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Jayfeather

Charmeur beobachtete den Rest der Nacht die Sterne im Hintergrund. Genoss die ruhe. Und fand die letzten Stunden ihres Geburtstages einfach nur wunderschön. Gesellschaft war so oder so das beste Geschenk was man kriegen konnte. Auch wenn das andere Wesen neben einem nicht wusste was los war. Es war die beste Medizin gesund zu werden auch wenn sie zur Zeit Schauspielte. Charmeur schüttelte sich leicht. Das Wasser wurde langsam unangenehm an ihren Beinen. Doch noch blieb sie drin stehen das sie das Gespräch einfach nur schön fand zu zweit als Jay wieder zu sprechen kam musste Charmeur lächeln. Nein ich bin noch nicht lange hier. Habe mich sehr lange hier am Wasser aufgehalten. Also kenne ich diesen Ort in und Auswendig. Ich komme aus einem anderen Tal. Es heißt Free Horses. Bin Aber nach hier umgezogen. Private Angelegenheit. Und du? Wie lange bist du schon hier? Spitze ihre Ohren und wartete auf eine Antwort. Aber anscheinend war das noch nicht alles was der Fuchs sagen wollte also hörte sie gelässig zu. Die Anwesenheit der Stute war schön. Und sie würde sie auch sicher nicht verscheuchen warum denn auch? Es tat gut einfach mal zu sprechen ohne wirklich von jedem Pferd was sie im anderen Tal kannte einfach ausgefragt zu werden. Hier konnte sie wenigstens mal abschalten. Das nächste was Jayfeather ansprach kannte Charmeur nur zu gute. Und wusste auch da was sie darauf zu sagen hatte. Ich kenne es gut genug verfolgt zu werden. Ich weiß wie du dich fühlst in der Nacht mir geht es genauso. Es war zwar gerade nicht gut für Charmeur drüber zu sprechen da alle anderen schrecklichen alten Sachen ans Licht kamen und sie eigentlich immer runter zogen aber dieses mal nahm sie einfach den Kopf ins Wasser und trank und versuchte damit alles runter zu schlucken. Es klappte. Es ging hier besser. Als Jay sprach war sie wieder vollkommen normal. Und merkte das sie das Wasser verließ. Doch ob sie mitkommen sollte die ganze Zeit war eine andere Frage. Aber sie würde es nun erst einmal tun. Denn bis jetzt hatte Charmeur nur Dreamdancer hier kennen gelernt mehr noch nicht. Und vielleicht gab es ja noch bessere und mehr Pferde die genauso freundlich waren. Schließlich liebte sie Abenteuer auch wenn es innerlich sehr anders war. Was sich da gerade abspielte. Immer noch stand sie direkt neben Jay. Und fing noch einmal sanft ihre Stimme zu heben. Schaute sich nebenbei den Sonnenaufgang an. Die ein Orangener Feuerball sich in den Himmel aufstieg. Jay. Ich würde mir gerne den Rest des Tals einmal anschauen. Hast du Lust mitzukommen? Oder möchtest du gerne alleine sein? Sie blickte freundlich herüber in ihre Augen die sehr schön waren und ein hübschen Strahlen hinaus brachte. Doch er weiß vielleicht würden sie ja mal beste Freunde werden. Und sich einfach alles anvertrauen und über alles offen reden. Versuchen für einen da zu sein. Und einen zu Unterstützen in schweren Zeiten. Genau das würde sie nun noch fragen. Jay wollen wir vielleicht Freunde werden? Kurz blickte sie die Stute noch an. Schaute danach sie um die Hitze war so stark geworden das man eingehen könnte. Und das alles nach so einer kurzen Zeit. Es war grausam schon wieder diese Hitze sie würde sich versuchen unter den Bäumen zu halten, um noch im Schatten etwas mehr Kälte abzubekommen.


26.07.2010, 14:44
» Jayfeather
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{Charmeur}

Feather schaute auf und schaute zu Charmeur. ,,Ich? Ich bin nicht lange hier würde ich sagen. Ich wandre schon ne ganze Zeit allein umher, immer auf der Suche nach einen guten Bleibe. " meinte Feather dann, spielte leicht mit den Ohren. ,,Du solltest vielleicht wissen, das unsere Vorfahren, dort oben im Himmel darüber bestimmen, wo wir bleiben und uns aufhalten. Sie sagen uns wohin wir gehen sollen und bleiben sollen. Ich habe erst vor kurzem erfahren, dass ich mich hier her auf den Weg machen soll, nach dem Ort, der sich Horizont nennt. Aber noch bin ich icht an meinem Ziel. Ich weiß, dass das Wasser dort nach Salz schmeckt und es dort Sand gibt. " Feather spielte abermals mit den Ohren und schaute Charmeur an. Sie hatte keine Probleme damit ihr das zu erzählen. Sie ging fälschlicherweise davon aus, dass die Fuchsstute sie verstehen würde.
Feather trat einen Schritt auf Charmeur zu. ,,Aber von dir haben sie mir nichts erzählt, sehr komisch. Vielleicht erzählen sie mir nicht alles. Sonst erzählen unsere Vorfahren es nur denen, die sich mit Heilkräutern auskennen und die Gabe besitzen die Sterne und die Träume zu deuten. Aber ich glaube, sie haben erkannt, dass ich es auch kann. Deshalb bin ich auch hier her gekommen." Feather lächelte und freute sich, dass sie es endlich jemanden erzählen konnte. ,,Mein Bruder hat mir nie geglaubt, aber wenn ich ihm das jetzt erzählen könnte, der würde Bauklötze staunen, ehrlich. Aber vielleicht haben mich meine Vorfahren trotzdem hier hergeschickt um dich zu treffen. " Feather schwieg nun, sie hatte soviel erzählt und gesagt, sie fühlte sich nun schuldig dafür, dass sie Chameur keine ruhige Minute ließ. ,,Entschuldige, ich rede viel, nicht wahr?"
Feather seuftzte leiseund drehte sich um. Sie trat eine kleine Runde um sich selbst, dann schaute sie Charmeur wieder an. ,,Freunde? Naja ich weiß ja nicht, ob du mit mir befreundet sein möchtest? Ich mein, ich rede viel und sicher rede ich auch nicht unbedingt von interessanten Dingen." Feather legte den Kopf leicht schief, ihr Lächeln war nicht verschwunde, aber sie fürchtete bereits, dass Charmeur sie nicht mehr beachten würde.


26.07.2010, 22:22
» Charmeur
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Jayfeather

Der Tag wurde zur Nacht und Jay konnte nicht aufhören zu reden doch es machte Charmeur gar nichts sie hörte gerne zu und versuchte da für andere zu sein. Nur so konnte sie ihre wirklichen Probleme runter schlucken anders ging es nicht mehr. Immer noch lauschte Charmeur den Worten. Sie selbst sprach keins. Also war zwischendurch immer mal eine kleine Pause und die Fuchsstute musste Luft holen. Als sie fertig mit sprechen war, war die Nacht bereits angebrochen. Und Charmeur konnte endlich sprechen. Interessant, interessant was du da sprichst. Doch so was habe ich noch nie gehört. Aber man kann bestimmt drauß lernen. Sagte sie freundlich und nickte. Um einmal kurz Luft zu holen. Es war heute extrem heiß gewesen doch das hatte sie nicht gemerkt das Gespräch war so interessant so das man einfach die Hitze vergessen konnte und somit abschalten konnte. Doch noch war sie nicht fertig mit reden und holte noch einmal Luft. Ich kenne auch eine Situation. Die in mir steckt. Es heißt das traumatisierte Etwas, was in mir steckt. Eigentlich rede ich sehr viel. Aber in Moment versuche ich es so zum umgehen. Und helfe versuche aus anderen Pferden schlau zu werden. Um zu lernen und meine Probleme zu vergessen. Sie schnaupte ab. Und biss sich fest auf die Unterlippen. So das sie die Gedanken schnell wieder frei bekam. Es klappte. Denn sie hatte ja noch lange nicht alles beantwortet was Jay gesagt hatte. Und das würde sie zuerst tun. Denn sie wollte nie wieder so tief fallen es seiden sie sei alleine. Nur dann. Sonst niemals. Es ist nicht schlimm das du viel redest. Ich höre wie gesagt gerne zu. Ihre Blicke kurz auf den See gerichtet. Und schaute auf dem Mond der sich auf dem Wasser spiegelte. Vielleicht wäre es besser wenn sie demnächst alleine sein würde um ihre Trauer hinaus zu lassen um dann wieder Schauspielern zu können. Sie brauchte manchmal eine Auszeit. Aber vielleicht konnte Jayfeather ihr als Freundin helfen. Doch vorher musste sie noch die letzte Frage beantworten. Jay das ist nicht schlimm wovon man redet bei einer Freundschaft. Oder ob es interessant oder uninteressant ist. Darum geht es nicht. Es geht darum eine Freundin fürs Lebe gefunden zu haben. Eine die einem aus dem Loch hilft wenn man sterben will oder Probleme hat einem Rat gibt. Einen man Umhalst. Weißt du darauf kommt die Freundschaft an. Einfach da sein für einen egal ob in guten als auch in Schlechten Zeiten. Mit der Person durch dick und dünn gehen. Verstehst du? Ruhig blieb sie stehen und wartete auf eine Antwort. Und hoffte das diese Beiden beste Freunde werden würden.


26.07.2010, 22:46
» Suki
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Amon x3



Er schien sie zu röntgen, mit seinem Blick. Schien alles wahrnehmen zu wollen, ihre kleinsten Bewegungen zu registrieren. Nein, nicht ganz. Er [k]wollte[/k] alles bis ins kleinste Detail bemerken, doch ob er das auch konnte, war eine andere Frage.
Natürlich konnte er das nicht, doch es war nicht ihre Sache. Ihretwegen konnte er ruhig versuchen all ihre kleinsten Bewegungen wahrzunehmen. Schaffen würde er es sowieso nicht, dem war sie sich gewiss.

Was er wohl in diesem Moment dachte? Neugierig beugte sie sich vor, schien zu versuchen seine Gedanken zu lesen, was natürlich nicht funktionierte.
Trotzdem blieb sie so, starrte ihm unverwandt in die Augen und versuchte aus ihnen zu lesen. Die Augen, man sagte ja, sie seien das Fenster zur Seele.
Ohne einmal zu blinzeln, versuchte sie dieser Behauptung auf den Grund zu gehen.
Beinahe Wortwörtlich.
Fast erwartete sie schon seine Seele zu sehen. Wie Rauch oder Dampf stellte sie sich diese vor. Oder vielleicht auch einfach wie ein Wurm, doch sie sah nichts.
[k]War ja zu erwarten[/k] Noras bissige Worte flogen wie Pfeile auf sie zu, wollten sie blossstellen. Doch Nora hatte kein Recht dazu, schliesslich war sie nur ein Gast in ihrem Kopf. Ein Gast, den sie, Suki, jeder Zeit konnte eliminieren.
[k]Wieso tust du es dann nicht?[/k] Wieder Nora, sogar noch bissiger als zuvor, mit einem drohenden Unterton. Fast so, als ob Nora sie wollte eliminieren.
Das konnte sie nicht! Schliesslich war Nora nur Gast. Oder etwa nicht? War etwa sie die Besitzerin, Einheimische dieses Körpers?
Das konnte nicht sein, denn Suki war schon seit sie denken konnte hier. Hier, in diesem Körper. ärgerlich verwiss sie Nora in ihre Schranken, versuchte es zumindest. So richtig liess sie sich nicht verdrängen, war immer noch Bestandteil.
Weiter versuchte sie seine Seele zu erkennen, doch finden tat sie diese nicht.
Dafür entdeckte sie etwas anderes. Seine Augen…sie waren…anders.
Was ist mit deinen Augen? Die Frage rutschte ihr einfach hinaus und hinterher wünschte sie sich beinahe, sie hätte den Mund gehalten.
Zu viel zu wissen…das war nicht gut.

Trotzdem hatte sie die Frage gestellt und da das nun mal so war, konnte sie auch ruhig auf die Antwort warten.
Sie wusste zwar nicht, wie der Hengst reagieren würde, aber das würde sich ja bald zeigen.
Vielleicht sagte er ihr auch, es ginge sie nichts an. Wie sie dann reagieren wuerde, wusste sie nicht. Nie wusste sie, wie sie reagieren wuerde. Ihre Reaktionen waren einfach nicht hervorsehbar. Selbst sie selbst konnte keine Pläne schmieden, konnte nicht sagen, welchen Verlauf ihr Leben würde nehmen.
Lieber nahm sie die Dinge so, wie sie kamen. Lebte im Jetzt und nicht in der Zukunft und erst recht nicht in der Vergangenheit.
Darum war sie wohl auch nie wirklich lange nachträglich. Das Meiste vergass sie einfach wieder, war ihrer Meinung nach zu unwichtig, um einen Platz in ihrem Gehirn zu verdienen. Doch war etwas wirklich wichtig, dann brandte es sich ein und liess nicht mehr los. Beinahe wie eine Narbe lastete es dann in ihrem Gehirn.
Ob sie diesen Hengst vergessen würde oder ob er sich auch als Narbe in ihrem Gehirn verewigte, das wusste sie nicht. Es war ihr auch egal, sie würde es so nehmen, wie es kam.
Mühsam riss sie sich aus ihren Gedanken und wandte sich wieder dem Hengst zu.
Er lächelte sie herablassend an, wohl als folge auf ihr eigenes Lächeln.
Ein Stich bereitete sich in ihrer Brust aus, so schmerzhaft, dass sie beinahe das Gesicht verzogen hätte. Seine Launen wechselten einfach unglaublich schnell. Im einen Moment war er noch charmant und heiter und im anderen war er schon wieder bereit anderen Schmerzen zuzufügen. Doch hatte sie sich diesen Schmerz nicht selbst zuzuschreiben? Schliesslich hatte sie angefangen. Trotzdem hätte sie ihm dieses eklige Lächeln liebend gerne aus dem Gesicht gewischt.

Wieder schlug seine Laune um, vorher war er noch so verschmitzt und zum Scherzen aufgelegt und nun schien sich Enttaeuschung auf seinem Gesicht auszubreiten. Enttäuschung und noch etwas anderes. Verrat. Sie war sich ganz sicher, kurz aufgeblitzt hatte es, in dem Gesicht, das seine wahren Gefühle so gut verbergen konnte.
Wieso konnte sie ihre wahren Gefühle eigentlich nicht verbergen?
Wieso war sie immer so enorm emotional und impulsiv. So…grundverschieden anders.
In ihr konnte jeder lesen, wie in einem offenen Buch. Absolut jeder konnte das.
Aber sie selbst war auch nicht blind. Auch sie konnte die Gefühle anderer sehen und Amon war ihr momentan ein Rätsel. Wieso fuehlte er sich verraten, er musste doch die Ironie, die Heuchelei aus ihren Worten gelesen haben. Oder etwa nicht? War er wirklich so unempfänglich für die verschiedenen Tonlagen?
Das konnte nicht sein! Er musste doch die feinen Nuancen gehört haben, sie wenigstens gespürt haben.
”Ach, willst du mir jetzt etwa vorschreiben, was ich zu sagen habe und was nicht?”, zischte sie mit drohendem Unterton und ignorierte seine Verletztheit, die deutlich zu hören war völlig. Vielleicht drohte sie ihm auch nur so, weil sie ihn nicht verstand und damit nicht wusste, was sie denn sonst erwidern sollte.
Also wich sie ganz einfach auf Aggressivität aus.Denn wenn ihr jemand etwas vorschrieb, dann war es sie selbst. Doch sie liess ganz bestimmt nicht irgendwelchen dahergelaufenen Hengsten ihren Willen.

Im Grunde wusste sie, dass sie seinen Vorwurf in den falschen Hals gekriegt hatte, doch lieber führte sie sich wie eine hochnässige Schnepfe auf, als zuzugeben, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Denn eigentlich hatte er durchaus Recht. Nur…genau mit dem überlegen hatte sie ihre grössten Probleme. Sie sprach schneller als sie überlegte. Sprach ganz einfach ihre Gedanken aus. Das war das einfachste für sie und so hatte sie schon immer gehandelt. Sie war es sich einfach gewöhnt und doch wusste sie, wie sehr man andere mit seinen dahergesagten Gedanken verletzen konnte. Trotzdem wollte sie sich nicht ändern, für nichts und niemanden. Vielleicht konnte man sie deshalb selbstsüchtig nennen, doch es war ihr egal, was andere von ihr dachten.

Das einzige was zählte, war ihre eigene Meinung von sich selbst. Nur dumm war, das diese immer mehr von Selbstzweifel zerfressen wurde, je länger sie bei diesem Hengst war.
Gerade jetzt veränderte sich sein Gesichtsausdruck wieder. Wie abrupt und unerwartet seine Launen wechselten, eigentlich erstaunlich. Obwohl, sie selbst war ja auch nicht gerade für ihre Bodenständigkeit bekannt. Wohl viel mehr für ihre Flatterhaftigkeit.
Doch sie war froh, dass dieser Ausdruck von Betrug aus seinem Gesicht verschwunden war.
”Ja, gute Idee”, nickte sie eifrig und war glücklich, dass er diesen Schritt getan hatte, um endlich ein Ende in diesen sinnlosen Konflikt zu bringen.
Ausserdem war ihr dieser sowieso viel zu komplex geworden und seine, sowie ihre Antworten hatte sie schon lange nicht mehr verstanden. Um was es eigentlich ging, das hatte sie schon längst vergessen und sie kannte durchaus bessere Zeitvertreibe, als einen belanglosen Konflikt auszufechten.

Wieder war sie in ein solch ermüdendes Gespräch geraten, obwohl es sich dabei nur um ein Wort handelte. Ein belangloses Wort, dessen Bedeutung sie nicht verstand und wahrscheinlich verstand Amon ebenso wenig.
[k]Ist dieses Wort wirklich so belanglos?[/k] Noras Stimme klang beinahe neugierig, als würde sie sich ernsthaft für ihre Meinung interessieren. Doch Pustekuchen!
So gut kannte Suki sie.
Aber Noras Frage echote in ihrem Kopf und hinterliess einen seltsamen Nachgeschmack in ihrem Mund. Auf dieses Rätsel hatte sie aber keine Lust, es war ihr schlichtweg zu hoch und sie mochte keine Rätsel, die sie nicht lösen konnte.
Sie mochte zwar Herausforderungen, doch nicht unlösbare Aufgaben.

Ihr Tränenfluss wollte nicht versiegen, floss einfach immer weiter. In atemberaubender Geschwindigkeit kullerten die Tränen aus ihren Augenwinkeln und tropften zu Boden.
[k]Tropf
Tropf
Tropf[/k]
Ein stettiger Rythmus, der ihr so etwas, wie eine Stütze gab. Doch sie brauchte mehr, als den Rythmus ihrer fallenden Tränen und so schaute sie zu dem Hengst hinueber. Ein Fehler war das. Einer, der ihr noch mehr Tränen in die Augen trieb.
Er schien sich an ihrem Anblick zu weiden, Energie dadurch aufzusaugen.
Suki wurde wieder bewusst, dass er der eigentliche übeltäter war, der weisse Hengst vor ihr, hatte sie so weit gebracht.
Trotzdem konnte sie nicht verhindern, ihren Schmerz offen zu zeigen, ihn sogar um Hilfe zu bitten durch ihre in Tränen schwimmenden Augen.
Doch er hatte anscheinend keine Augen fuer ihren Schmerz, sah sie nur an, wie ein Künstler sein Werk. Stolz, unglaublich stolz, war er.
Der kümmerliche Rest ihres Herzens zog sich noch weiter zusammen und sie wandte sich von der weissen Gestalt ab, die immer undeutlicher zu werden schien.
Einen neuen Versuch startete sie, versuchte endlich zu diesem weissen Licht zu gelangen, doch je krampfhafter sie versuchte es zu erreichen, desto weiter entfernte es sich.
Und sie hatte nicht mehr lange genug Kraft, um weiter zu kämpfen, fing schon an zu stolpern. Doch sie durfte nicht fallen, um keinen Preis. Unendlich verzweifelt raffte sie sich zusammen und lief weiter, immer weiter auf dieses weisse Licht zu.

Doch weit kam sie nicht, genau genommen kam sie nicht vom Fleck und nun bildete sich um sie herum auch noch eine groteske Gestalt, die um sie zu tanzen schien. Nein, nicht wirklich tanzen, sondern diese Gestalt schlich um sie herum, wie eine Katze es bei ihrer Beute tat. Sie durfte nicht stehen bleiben, durfte sich nicht von dieser Gestalt einkriegen lassen. Jetzt zupfte dieses Ungeheuer auch noch an ihrer Mähne. Suki zuckte zurück, ekelte sich von diesen Fingern, die schliesslich das Fass zum überlaufen brachte.
”FASS MICH NICHT AN!”, schrie sie hysterisch und schlug wild um sich. Mehr und mehr steigerte sie sich in ihre Hysterie hinein, schrie immer heftiger und lauter. Sie bemerkte nicht einmal, dass diese Gestalt sie in die Irre führte. Jedes mal tauchte es von einer anderen Seite auf, lachte sie höhnisch an und plötzlich schien sich der Weg zu dem sicheren Licht zu verdoppeln. Als wäre ein Layrinth aus Spiegeln aufgetaucht. ”Wer bist du und was willst du von mir?”, fragte sie, viel zu atemlos, um zu schreien. Stattdessen war ihre Stimme nur noch ein verzweifeltes Keuchen.
[k]Weg![/k], das war ihr einziger Gedanke.

Doch stattdessen schien sie sich auf diese Gestalt zu stuerzen, schien ihn umbringen zu wollen. Wieso tat sie das? Sie wollte doch bloss weg!
Mit schreckgeweiteten Augen stürzte sie auf ihn zu und wusste automatisch, dass sie ihn niemals töten können wuerde.
Amon war vergessen, bestand nur noch in einem klitzekleinen Teil ihres Gehirnes. In ihrem Mittelpunkt stand nur noch diese grotseke Gestalt und Sukis Ziel war es, diese zu töten.
Ihr Kopf bestand nun nur noch aus einem wirren Chaos, in dem nichts mehr eine feste Ordnung hatte. Ihr Kopf war einfach wie leergefegt und gleichzeitig unglaublich voll.

Ihr Kopf schien nicht mehr ihr zu gehören, schien nicht länger mehr ein Bestandteil ihrer selbst zu sein. Verzweifelt kämpfte sie und wusste gleichzeitig nicht wofür. Sie wusste gar nichts mehr, wusste nicht was Wahrheit und Lüge war.

Eine Stimme drang zu ihr durch. Nur ganz leise und beinahe unhörbar, als wäre sie mit unendlich vielen Kissen gedämpft worden. Doch diese Stimme war ihr bekannt. Langsam, wie in Zeitlupe, hielt sie inne und wandte sich schliesslich dieser Stimme zu. Tausende weisse Hengste standen nun vor ihr. Konnte es ueberhaupt so viele weisse Hengste auf einmal geben? Nein, etwas in ihr sagte, dass nicht so viele Hengste vor ihr stehen konnten.
Die Worte, hatte sie gehört, aber verstanden hatte sie diese nicht. Verständnislos starrte sie die tausend Hengste an und antwortete nichts. Was konnte sie auch antworten, wenn sie nichts verstanden hatte?
Das einzige, das Wirklichkeit war, war diese groteske Gestalt. Diese Gestalt, sie wollte nicht Ruhe geben und hinter ihr, wie als Hintergrund, flimmerten unablässig die grässlichen Bilder auf. Sie war gefangen, gefangen in etwas, von dem sie nicht wusste, was es war.
Doch eins wusste sie genau. Einer dieser tausend Hengste hatte ihr dies eingebrockt. Einer von ihnen war der Böse und ihre Aufgabe war es nun, diesen zu finden.
Ihr Blick bewegte sich nun unablässig, wollte nirgends verweilen.
Die Hengste setzten sich in Bewegung, kamen auf sie zu.
Unkontrolliert zu zittern begann ihr Körper und ihr Fell war auf einmal Schweissnass. Unbändige Wut durchströmte sie und sie hatte keine Ahnung, wieso und woher diese kam. Die Hengste kamen noch näher und sie trat einen Schritt zurück. Immer weiter und weiter, bis irgendwann kein Raum mehr da war, um auszuweichen.
Die Gestalt huschte immer schneller um sie herum, bedrängte sie immer mehr und die Bilder flimmerten immer weiter auf.
Durch tausend Schichten hörte sie wieder die bekannte Stimme und diesmal antwortete ihr sogar jemand. Doch wer das war, das wusste sie nicht.
”Die Betonung liegt auf [k]wollte[/k]. Getan hab ich es nicht und wenn doch, dann hättest du es mehr als nur verdient”
Die Stimme, die antwortete klang so bekannt und fremd zugleich und die tausend Hengste traten noch näher an sie heran. Nur etwas in diesem Durcheinander spürte sie ganz genau und doch wusste sie nicht mehr, was es war. Sie wusste nur, dass eine nasse Fluessigkeit an ihren Hinterbeinen herabrann.

[Puh Glück gehabt xD
Deine Sigi find ich übrigens super smilie]


27.07.2010, 13:11
» Adyla
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Wij


Die Sonne brannte auf Adylas Rücken und die freute sich schon darauf in eine kühle Höhle zu treten und sich zu erfrischen.
Ok, ich freu mich schon auf etwas kühles. antwortete Adyla und lächelte Wij munter an.
Die Hündin trat mit ihrem Hinterbein kurz ins Wasser um zu testen wie warm es war und erschrak. Das Wasser war total warm. Schnell zog sie ihr Bein zurück und richtete ihren Blick wieder auf den Rüde.
Du hast Recht, und du kannst mich ja beschützen, falls es so weit kommen sollte, oder? fragte Adyla mit einem charmanten lächeln und folgte Wij als er los lief.
Sie konnte überraschend gut mit ihm Schritt halten.
Nach einer Zeit konnte Adyla bereits eine Höhle sehen und wurde mit viel Mühe noch schneller.
Die Sonne erschwerte der Fähe den Spurt und außerdem waren sie ein gutes Stück gelaufen.
Als sie vor der Höhle standen trat Adlya schnell hinein und ließ sich mit einem seufzen auf den steinigen Boden fallen.
Komischerweise war der Boden extrem nass und die junge Hündin stand sofort wieder auf und musterte verwirrt den Boden. Es hatte doch schon ewig nicht mehr geregnet.
Adyla spitzte die Ohren und spannte ihren Körper.
Sie konnte Wasser rauschen hören, irgendwo in dieser Höhle war ein unterirdischer Fluss! Das wasser darin musste eiskalt sein!
Ich kann Wasser hören. murmelte Adyla aufgeregt und sah Wij mit strahlenden Augen an, Es muss hier einen unterirdischen Bach geben, dort muss das Wasser eiskalt sein! Suchen wir ihn?
Sie warf einen fast bettelnden Blick in Richtung des Rüden.
Wenn es hier wirklich einen Fluss gab musste Adyla unbedingt dort hin, befor sie noch einen Hitzschlag bekam.


27.07.2010, 13:46
» Nura
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Diabolo

War sie im ersten Moment noch erschrocken gewesen, so war Nura im nächsten wütend. Auf diesen Hengst, der sich ihr einfach in den Weg gestellt hatte. Und ihr noch die Schuld an dem Zusammenstoß geben wollte, der gar nicht stattgefunden hatte. „Siehst du meine Augen denn nicht? Ich habe dich nicht über den Haufen gerannt, also habe ich wohl auch nicht geträumt.“ Wie hasste die Stute solche Pferde doch. Eingebildet und egoistisch, dazu noch eine gehörige Portion an Frechheit. Sie selbst vereinigte die ersten beiden Eigenschaften wohl selbst ein wenig in sich, hielt jedoch jegliche Meinung über andere in ihrem Kopf. Überhaupt redete sie nicht gerne mit anderen. Zu groß war die Gefahr, ein weiteres Mal enttäuscht zu werden. Ein weiteres Mal vor den Kopf gestoßen zu werden. Der Hengst hatte ihr seinen Namen verraten. Diabolo… bildete sich wohl etwas auf seinen Namen ein. „Nein, mein Name lautet nicht Dreamer. Ich heiße Nura.“ Kühl musterte sie ihr Gegenüber, während ihre Gedanken wieder auf einem ganz anderen Weg waren. Nura, das hieß Licht. Mittlerweile jedoch schien ihr Licht erloschen zu sein; zumindest das Licht ihrer Lebensfreude.


29.07.2010, 06:52
» Amon
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[wow, 2300 wörter, gratuliere, du hast meinen rekord geschlagen xD]

Suki x3



[k]Black Light
Dark Room[/k]

Es hatte immer vergrämend für den Hengst, sich einzugestehen, dass er, egal wie genau er hinsah, doch nicht einmal die Dinge sehen können würde, denen andere wahrscheinlich nicht einmal Beachtung schenken würden. Aus diesem Grund vermied er es auch. Er war einfach gewohnt, die Eindrücke, die ihm gestatten waren zu haben, als Ersatz für das zu nehmen, was ihm fehlte, und sie als das, was er sah, auszugeben. Anfangs hatte er große Schwierigkeiten damit gehabt, überhaupt nur die Richtung zu erahnen, in der sein Gesprächspartner stand. Doch man gewöhnte sich ja bekanntlich an alles, und er hatte außerdem noch eine Hilfe, auf die manch anderer verzichten musste: eine außer Kontrolle geratene Vorstellungskraft. Er konnte jemanden stundenlang anstarren, und sah doch nur das, was er sich einbildete und zusammenfantasierte. Doch ein Funken Wahrheit war immer darin. Er mochte Dinge sehen und hören, die nur in seinem Kopf existierten, aber blind und geistigt angeknackst zu sein bedeutete nicht, dass die anderen Sinne deswegen komplett von der Außenwelt abgeschnitten waren. Und nochdazu verriet jeder viel mehr, als er dachte über sich. Man lächelt schließlich nicht nur mit dem Mund.

Trotz allem dauerte es normalerweise nicht lange, bis seinem Gegenüber zumindest auffiel, das irgendetwas mit dem Schimmel nicht stimmen konnte, und damit war nicht einmal seine Mentalität gemeint. Selbst wenn er einen direkt ansah, dann schaute er doch irgendwie durch einen hindurch, die ungewöhnliche Starrheit in seinem Blick, und nicht zuletzt die schlecht verheilten Narben auf seinen Augen. Gerne versteckte er sein Gesicht hinter seinen fransigen Haaren, so dass ihn zumindest nicht der erste Blick gleich verriet. Bis zu einem gewissen Grad schämte er sich nämlich für sein Handicap. Es war schließlich eine Schwäche, die er nicht jedem gleich auf dem Servierteller präsentierte. Ganz zu schweigen davon, dass sein ohnehin mickriges Selbstwertgefühl nicht wenig darunter litt, ein "Krüppel" zu sein, und diese Tatsache weder wegzürnen noch verbergen zu können.

So war es wohl nur eine Frage der Zeit gewesen, bis auch Suki seine Andersartigkeit entdecken würde. Und genau das schien gerade passiert zu sein. Aber dass sie auch noch nachfragte, verwehrte ihr von vornherein die Chance auf eine ordentliche Antwort.
[k]"Was ist mit deinen Augen?"[/k], hallte es in seinem Kopf wieder, als würde irgendetwas die schamlose Frage der Stute nachäffen. Was sollte mit ihnen sein? Sie waren kaputt und nutzlos. Wenn das nicht gar als Sinnbild für den Weißen als Ganzes stand. Er wusste noch ganz genau, wie er sich diese wohl verheerendste seiner Verletzungen zugezogen hatte. Dabei hätte es komplett glimpflich enden können. Stattdessen war er so ungeschickt gewesen, es buchstäblich ins Auge gehen zu lassen. Gelernt daraus hatte er einzig, dass nur ein ernster gemeinter Kratzer, überall anders am Körper kaum der Rede wert, an so einer empfindlichen und ungeschützten Stelle gewaltigen Schaden anrichten konnte.

Auf einmal war die Welt um ihn herum schwarz gewesen. Und damit hatte der Wahnsinn dann erst so richtig angefangen, wenn seine Erinnerungen den Hengst nicht trügten. Nach und nach hatten seine Albträume dann den Weg in die Realität gefunden. Von da an war es in rasantem Tempo bergab mit ihm gegangen. Er führte eine penible gedankliche Liste darüber, welche Tage in seinem Leben er zu verfluchen hatte, und der seiner Erblindung war einer davon. Emotionen schossen in ihm hoch, als ihn wie so oft unbestimmbare, düstere Gedanken zu quälen begannen. Durcheinander blickte er zu der Verursacherin seines geistigen Taumelns, nicht gewillt, ihr auch nur das kleinste Wort zu verraten. Er konnte über so manches reden, aber das war eindeutig eines der Tabuthemen.
"Das hat dich nicht zu interessieren!", blaffte er sie aus heiterem Himmel an, den Kopf augenblicklich abwendend, damit aber nur noch mehr verratend, dass er etwas zu verstecken versuchte. Vielleicht hatte sie ja noch nicht genau hingesehen...Vielleicht war die Frage ja nur so dahingesagt gewesen, wie viele ihrer Wörter. Amon ging fast schon so weit, ihr eine gewisse Unsensibilität anzudichten. In Wirklichkeit lag das Problem zwar bei ihm, der nicht einmal eine naive Frage verkraften konnte, ohne gleich tiefgreifend aufgewühlt zu werden, aber solche Dinge erschlossen sich ihm nicht. Sie war schuld, und Ende. Sie sollte gefälligst nicht so neugierig sein, man sah doch, dass seine Augen angeschlagen waren! Was musste sie da auch noch nachbohren?

Rational betrachtet, war es natürlich ihr gutes Recht nachzufragen. Sie war schließlich kein Hellseher. Er gab auch herzlich wenig über sich preis. Machte es mit seinen Launen und undurchschaubaren Gesichtsausdrücken ohnehin unmöglich, auch nur annähernd seine Gedanken zu erraten. Ganz einfach, weil rational und Amon einen Widerspruch in sich bedeuten würde. Was von ihm an die Oberfläche drang, war einfach zu lückenhaft, zu gefiltert und verzerrt von hunderten Sieben in seinem Kopf. Manches hingegen schummelte sich ganz ungebremst nach außen, ließ den unzugänglichen Eisblock plötzlich vor Emotionen sprühen. Im den meisten Fällen allerdings nur vor negativen. Vielleicht, weil die positiven bei ihm einfach seltener waren. Um einiges. Vor allem in Situationen wie jener, die sich gerade eben anbahnte. Für ihn völlig ungerechtfertigt, schien Suki sich unheimlich aufzuregen, fuhr ihn an, ob er sich etwa einbildete, er könne ihr vorschreiben was sie zu sagen hatte. Die Wehmütigkeit, die ihn erst noch erfüllt hatte, steigerte sich in Wut, als er symbolisch die Fühler einzog, zutiefst von ihrer Zurückweisung getroffen. Sie hatte ihn doch absichtlich nicht verstanden. War doch schlussendlich auch nur eine weitere dumme, egoistische Stute, die seine zaghaften Versuche, sich ihr zu öffnen, nicht zu schätzen wusste. So waren sie doch alle. Und darum lebte wohl der größte Teil von ihnen jetzt nicht mehr.

[k]Death Cage
My Rage[/k]

Sie dachte wohl, sie konnte ihm drohen, doch wusste sie doch nicht einmal, was das bedeutete. Sein Ausdruck wurde finsterer als jemals zuvor in ihrem Gespräch. Er erwiderte ihre Aggression gegen ihn mit nur noch größerer Aggresivität, ließ die Luft um ihn knistern, doch nicht vor Spannung, als er ihr ganz bewusst zunahe trat. Zu seiner vollen Größe aufgebaut, musste er sich schon fast zu ihr herunterbücken, seine Stirn beinahe schon die ihre berührend, die Ohren eng angelegt.
"Schreib mir nicht vor, was ich dir vorzuschreiben habe", knurrte er, um sie daran zu erinnern, wer hier der mächtige Hengst mit etlichen Leben auf dem Gewissen war und wer die kleine hilflose Stute, die froh sein konnte, dass er bisher noch so zahm gewesen war. Wobei für ihn das Attribut mächtig direkt rational zu der Anzahl genommener Leben stand. Er war mächtig, weil er über Leben und Tod entscheiden konnte, weil er sie zum Winseln und flehen bringen konnte, wenn er das wollte.
Aber hoppla, das alles wusste sie ja nicht. Noch nicht, jedenfalls.

Sie zögerte es hinaus, indem sie ihn für kurze Zeit wieder besänftigte. Die Stute gab ihm recht, womit sie sich bisher ziemlich zurückgehalten hatte. Anscheinend war selbst ihr schon aufgegangen, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm diskutieren zu wollen, oder gar seine Meinungen zu ändern. Dass sie daraus aber auch gleich auf ihren nächsten Konflikt schloss, hatte er nicht beabsichtigt damit. Er hatte diese Frage nach dem Vielleicht und schlussendlich ja nach dem Anderen äußerst interessant gefunden. Es war ein Rätsel, das er schon lange versuchte zu lösen, und sich bisher schlichtweg die Zähne daran ausgebissen hatte. Auch war es nicht unwahrscheinlich, dass eben jeder Andere da die Finger im Spiel hatte, sich einfach nicht festnageln lassen wollte. Der Stimme in seinem Kopf machte es Spaß, mit der Stimme seiner Gedanken zu verschmelzen, hatte sich schon so effizient durch seinen Geist gegraben, dass es so gut wie unmöglich war, noch zwischen den eigenen Gedanken und denen des Anderen zu unterscheiden. Welche der widerwärtigen Wünsche kamen von ihm selbst, und was wurde ihm eingeflüstert? So viel er darüber nachdachte, so sehr er versuchte, Trennstriche zu ziehen und sich Rückzugsorte zu schaffen, so wenig wollte es ihm gelingen. Viel zu lange einfach schon lebte er mit dem Mörder aus seinem Kopf, als dass er überhaupt noch unterscheiden konnte.

Er wollte, was der Andere wollte. Weil der wollte, was er wollte. Es war ein Teufelskreis. Frage und Antwort zugleich. Ohne Hilfe von außen unmöglich zu unterbrechen. Doch die kam nicht. Konnte nicht kommen, weil ihr nicht dazu die Chance gegeben wurde. Denn er war der Blinde. Er sah nicht den Schmerz, den er anrichtete. Hatte keine Augen für die Tränen, sah nur das Blut. Hätte nun vor Entzückung lachen können, worüber ihn später die Verzweiflung plagen würde. Dann, wenn die Bilder sich selbstständig machten. Dann, wenn etwas nicht mehr geschah, weil er es tat, sondern weil er es getan hatte. Dann, wenn der Andere ihm nicht mehr sagte, dass es wundervoll war, sondern genau dann, wenn er ganz auf sich allein gestellt war und zusammenbrach, unter der Last seiner Sünden.

Aber all das, die Reue, die Angst vor den Strafen für sein Treiben, das war jetzt unendlich weit weg. Ungefähr so weit wie das sterbende Licht von Sukis Welt. Er konnte es nicht sehen, wusste nur, dass es irgendwo da sein musste, wohin die Stute versuchte zu rennen. Wie dumm von ihr, erweckte sie doch damit nur den Jagdtrieb des Anderen. Egal, wohin man rannte, er wartete schon dort auf einen. Der Schimmel hatte das schon viel zu oft herausfinden müssen. Amon lachte laut auf, fand es einfach zu famos, wie sie glaubte, eine Ausnahme darzustellen. Lachte noch mehr ala Antwort auf ihr Geschrei und die Frage, die sie sich doch selbst beantworten konnte. Wie eine Fliege im Netz der Spinne verhedderte sie sich immer mehr in seiner Welt, umso mehr sie sich dagegen wehrte. Erlaubte dem Anderen damit, auch für sie real zu werden.

[k]No One Will Hear
Your Cry, Your Fear
No One Will Know
I Stained Your Soul[/k]

Es versetze den Hengst erst recht in helle Aufregung, als ihm das wirklich bewusst wurde. Konnte das wirklich heißen...
[k]"Wo sind ihre unsichtbaren Freunde jetzt, hm?! Siehst du jetzt, dass ich echt bin?"[/k], rief ihm der Andere zu, doch klang es mehr nach einer lange gehegten Befürchtung, die sich jetzt erfüllt hatte, als etwas, worüber der Hengst sich freuen konnte.
"Das bist du nicht!", antwortete er, verzweifelter als beabsichtigt, lenkte damit auch den Anderen ab, der sich gerade seine Späße mit der Schimmelstute erlaubt hatte. Die Einigkeit zwischen dem Hengst und seinem Hirngespinst war mit einem mal gestört, ein Machtkampf hätte sich nun angebahnt, hätte Suki nicht anscheinend die Gunst der Stunde genutzt, um sich auf einen von beiden, vielleicht unmöglich zu sagen welchen, zu stürzen und sie für den Moment dazu zwang, sich wieder zu vereinen.

Schon lange waren Schaulustige gekommen, um das Spektakel der Wahnvorstellungen zu verfolgen. Schatten, Schemen. Sie wurden zu einer grotesken Kulisse für das Geschehen, eine neugierige Galerie aus grausigen Schaubildern verriet, wohin der Verstand des Hengstes zu kippen drohte. Doch einer fehlte. Der Andere, sich mit gespielter Kränkung zurückziehend. Ging irgendwohin, wo der Hengst ihn nicht mehr sehen konnte, vielleicht ja zu Suki, um sie heimlich weiter zu quälen. Anscheinend gefiel es ihm momentan in ihrem Kopf besser.
[k]Wenn ich nicht echt bin, dann kannst du das jetzt schön alleine machen[/k], schnauzte er den Schimmel an, konnte dabei kaum sein Grinsen zurückhalten. Wusste er doch, dass er damit genau das bekommen würde, was er wollte. Amon hätte nun der Mut verlassen können. Denn er war ja schließlich nur die ausführende Hand...das dachte er zumindest. Wütend und ein wenig verloren schaute er seinem Fantasiegebilde nach, wandte sich jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder der Stute zu. Er konnte das auch alleine. Er brauchte den Anderen nicht! Und schon gar nicht würde er jetzt den Schwanz einklemmen und zugeben, dass er dabei vielleicht im Unrecht sein könnte. Er musste nur um sich blicken, um zu sehen, zu was allem er fähig war. Wie ein Ansporn wirkten diese schon vertrauten Bilder auf ihn, ließen ihn alle Bedenken und Hemmungen einfach vergessen. Es war seine Leistung. Die einzige Leistung, die er jemals in seinem Leben gebracht hatte. Das einzige, wozu er gut war. Das, was er am besten konnte.

Wohin man ihm den Zutritt verwehrte, verschaffte er sich diesen gewaltsam. Wer nicht tanzen wollte, wurde einfach gezwungen. Was sie ihm nicht geben wollte, das würde er sich einfach holen. Daraus bestand seine Macht. Zu oft in seinem Leben hatte er zusehen müssen, wie ihm das genommen worden war, wessen er sich sicher gewesen war. Viel zu oft schon hatte man ihm vor die Nase gehalten, was er nicht haben konnte. Irgendwann hatte er beschlossen, sich das nicht länger gefallen zu lassen. Alle Fäden lagen nun in seiner Hand. Er war nun am Drücker, er war nun derjenige, der die Kontrolle über alles und jeden hatte. Und solange man ihm dieses Gefühl ließ, bestand sogar die Chance, dass die Geschichte ein zwar nicht gutes, aber zumindest vergleichbar unblutiges Ende nahm.
Derweil spielte er nur mit der Stute. Genoß es, ihr ein wenig Angst zu machen, war erstaunt darüber, auf welche außergewöhnliche Weise sie empfänglich für die Schrecken seines Reiches war. Erstaunlich auch, wie sie darüber hinaus nicht einmal vergaß, dass er der echte Schrecken war. Doch anmaßend von ihr, zu behaupten, er hätte es verdient, von ihr getötet zu werden. Wer war sie schon? Die auserwählte Rächerin? Gott?

"Wer bist du, darüber zu entscheiden?", fragte er sie mit rauchiger Stimme, schon direkt bei ihr stehend. Der Drang, sie zu berühren, wurde immer größer. Sie waren wieder dort, wo sie vor nicht allzu langer Zeit aufgehört hatten, zumindest war er das. Und wie sie das sah, war ihm nun ziemlich egal. Besonders jetzt, als ihm ein ganz neuer Duft in die Nase stieg. Es gab eine Zeit im Monat, da roch eine Stute ganz besonders gut. Und Suki stand dieser Geruch wie ein kostbares Schmuckstück. Sein Bild von ihr begann sich regelrecht zu überschlagen, einem Ideal anzugleichen, das keines sein sollte.

[k]Sie sieht ihr so ähnlich...[/k], dachte er sehnsüchtig, und überrascht über diese Tatsache, als hätte er sich das Aussehen der Stute nicht selbst zusammenfantasiert.
Benebelt vom Rosseduft und seinem Traumbild drückte er sich an sie, kam gar nicht auf den Gedanken, dass ihr das vielleicht unangenehm sein konnte. Ließ seine Nüstern wie hypnotisiert über ihren Hals wandern.
"Suki...", wisperte er ihre Namen, der schon lange die Bedeutung eines jenen für ihn verloren hatte.





[ouh. ich glaub ich hab den rekord schon wieder gebrochen :'D sorry, falls es diesmal langwierig geworden sein sollte...bin mit dem kopf etwas wo anders...x_@]


31.07.2010, 03:06
» Suki
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[und du brichst ihn gleich wieder, Gratulation xD]

Amon x3



Jetzt, da es ihr erst aufgefallen war, gingen ihr seine Augen nicht mehr aus dem Kopf. Sie konnte gar nicht anders, als hinzustarren.
Beschämt senkte sie den Blick, als sie merkte, wie unhöflich das war. Trotzdem schweifte ihr Blick jedes Mal wieder zu seinen Augen, die unter seinem fransigen Schopf verborgen waren.
Jedes Mal fielen ihr neue Dinge auf. Die Narben, die Starrheit seines Blickes. Vorher, war ihr das alles nicht aufgefallen, sie hatte es einfach übersehen.
Wie sie so zurückdachte, fiel ihr auf, dass er eigentlich die ganze Zeit so gewirkt hatte, als wüsste er ganz genau, wie sie aussehe. Aber er war ja blind! Wenn man blind war, dann sah man doch überhaupt nichts. Oder?
Doch sie konnte es nicht wissen, sie war schliesslich nicht blind.
[k]Man sieht nicht nur mit den Augen[/k]
Ja, Nora musste es natürlich ganz genau wissen. Typisch für die alte Klugscheisserin.
Nora verzog sich schmollend. Wie schnell man sie doch beleidigen konnte.
Suki schüttelte kurz den Kopf, versuchte Nora zu vergessen und Ordnung zu schaffen. Versuchte das eben herausgefundene Wissen zu verdauen.

Doch wer sagte eigentlich, dass Amon blind war? Vielleicht hatte sie sich alles selbst zusammengedichtet, vielleicht war einfach nur ihre Fantasie mit ihr durchgegangen.
Der Einzige, der ihr Gewissheit geben konnte, war ihr Gegenüber.
”Du bist blind, nicht wahr?” Wieder rutschte es einfach so aus ihr heraus.
Sie konnte nichts dagegen tun, die Worte fanden einfach immer einen Weg nach Draussen.
Verlegen senkte sie die Wimpern, getraute sich nicht mehr zu dem Hengst aufzusehen.
So dumm konnte auch nur sie sein. Unsensibel, wie sie manchmal war, bedachte sie nicht, dass sie mit ihren Fragen blutige Wunden aufreissen, andere verletzen konnte.
Doch wie immer fiel ihr das erst ein, als die Worte schon raus waren und manchmal wünschte sie sich sogar, sie wieder zurücknehmen zu können. Einfach aus der Luft zu fischen und wegzustecken, so tief zu vergraben, dass sie nie mehr ans Licht kamen. Doch das fuktionierte so natürlich nicht und einmal mehr fühlte sie sich, als kleines, verletzendes Monster, vor dem alle reissaus nahmen.

Erschrocken zuckte sie zusammen, als er sie anblaffte. Reflexartig zog sie den Kopf ein und trat einen Schritt zurück. Noch immer getraute sie sich nicht ihren Blick zu heben, gewissermassen verstand sie sogar, wieso sie von ihm so zurückgewiesen wurde.
Wer wollte schon über solche Dinge reden?
”Es tut mir Leid. Das wollte ich nicht, murmelte sie leise gen Boden und hoffte, dass er verstand.
Verkrampft starrte sie immer noch zu Boden und hielt den Mund fest geschlossen, denn sie wusste genau, was passieren würde, wenn sie ihn öffnete. All die Fragen, die sich derzeit auf ihrer Zunge häuften, würden nach draussen purzeln.
Und wenn diese Fragen erst einmal draussen waren, dann konnte man sie nicht mehr zurücknehmen.

Die Stimmung, die von dem Hengst ausging, schien sich nun plötzlich wieder zu ändern.
Überrascht linste Suki zwischen ihren Wimpern herauf und fühlte seine Wut, die gegen sie gerichtet war.
Unsicher trat sie noch einen Schritt zurück und hob nun vollends den Blick.
Wut wallte ihrerseits auf, als er ihr wieder drohte. Was dachte er sich eigentlich?
Er war vielleicht grösser als sie, doch das musste ja noch lange nichts heissen.
Wütend funkelte sie ihn an, hatte grosse Lust ihn ernsthaft zu verletzen. Nicht körperlich, sondern mit ihrer spitzen Zunge.
Er hatte sich mittlerweile zu seiner vollen Grösse aufgerichtet und bückte sich von oben herab, sodass seine Stirn beinahe die Ihre berührte. Die Spannung, die von ihm Ausging, liess sie zurückzucken und sie legte ihrerseits ebenfalls die Ohren an. Sie war keinesfalls gewillt, vor diesem Hengst klein beizugeben, trotzdem fühlte sie sich unglaublich klein und bedeutungslos neben ihm.
”Ich lass mir von einem blinden Hengst nichts vorschreiben”, fauchte sie zurück und erinnerte ihn daran, dass er zwar gross, aber blind war.
Die Scham, die sie vorhin hinsichtlich seiner Augen empfunden hatte, war verflogen.

Wieder schlug seine Laune um, nun wirkte er besänftigt. Anscheinend mochte er es, wenn sie ihm seinen Willen liess und ihm Recht gab. Doch davor, würde sie sich in nächster Zeit hüten.
Seinen Willen würde er ganz bestimmt nicht mehr so schnell bekommen.
Unweigerlich darauf musste sie sich wieder mit diesem [k]vielleicht[/k] auseinandersetzen.
Dieses Rätsel bereitete ihr nur Kopfweh und vor diesem geheimnisvollem Anderen begann sie sich immer mehr zu fürchten.
Ob dieses Kopfweh wohl aufhörte, wenn sie das Rätsel löste?
Es schien ihr schier unmöglich und ausserdem konnte sie weder den Anderen, noch Amon richtig einschätzen.
Beide liessen sich gleichermassen nicht in eine vorgefertigte Schublade schieben. Amon war dafür viel zu Facettenreich und den Anderen kannte Suki ganz einfach viel zu wenig.
Doch der Andere war für sie auch viel zu uninteressant, schlichtweg viel zu weit weg, um ein ernsthaftes Interesse in ihr zu wecken.
Doch Amon und der Andere waren aus irgendeinem Grund mit einander Verknüpft und das nicht nur, weil sie sich einen Körper teilten. Suki würde sich wohl oder übel mit beiden beschäftigen müssen, um aus dem einen schlau zu werden.

Allmählich schien alles in ihrem Kopf klarer zu werden und gleichzeitig taumelte sie immer noch zwischen diesen grausigen Bildern. Niemals wieder würde sie diese loswerden, sie bildeten dicke Narben, die sie für immer erinnern würden.
An all das würde sie sich erinnern und an diesen Hengst.
An den Hengst, der anscheinend keine Schuldgefühle hatte, sondern vielleicht sogar ein Herz aus Stein besass.
Schon lange wusste sie, dass es hoffnungslos war, weiterhin versuchen zu entkommen und trotzdem versuchte sie es immer weiter.
Das weisse Licht, das immer kleiner und schwächer wurde vor Augen, versuchte sie diese furchtbare Gestalt zu ignorieren, hoffte sogar fast, dass dieses Ding vor Langeweile von ihr abliess.
Doch es griff immer weiter an, immer hartnäckiger, während sie einem Kollaps nahe war.
Auch ihr Geschrei nützte nichts, sondern erschöpfte sie sogar noch mehr.
Nun fühlte sie sich längst nicht mehr so klar im Kopf, wie vorhin, meinte sogar aus weiter Ferne ein Gelächter zu hören. Wie als Antwort auf ihre Frage ertönte dieses Gelächter und wollte nicht mehr aufhören. Noch verzweifelter drehte sie sich um die eigene Achse, versuchte die Ursache dieses Gelächters ausfindig zu machen.
Durch den dumpfen Schleier erkannte Suki Amon. Aus seinem weit geöffneten Mund kullerte das Lachen heraus und sie realisierte voller Schmerz, dass er sie auslachte, anstatt ihr zu helfen.

Mühsam versuchte sie das Gelächter auszuschalten, versuchte den zusätzlichen Schmerz zu unterdrücken. Gewissermassen hatte sie Amon vertraut, hatte gedacht, er wäre so etwas wie ein Seelenverwandter. Doch anscheinend war er das genaue Gegenteil, jemand der ihr nur Grauen brachte, sie in der Hölle schmoren liess.
Schliesslich brach das Gelächter endlich ab und stattdessen hörte sie Amon etwas sagen.
Durch den schweren Schleier drang es zu ihr durch, liess sie jedoch völlig unberührt.
Mit wem er sprach, ob mit ihr oder jemand anderem, sie wusste es nicht und es war ihr auch egal. Hauptsache war, dass diese groteske Gestalt endlich von ihr abliess.
Ihr Angriff hatte anscheinend den gewünschten Effekt erzielt und nun, als sie endlich wieder eine Chance witterte, drehte sie sich um und stürzte auf das Licht zu, dass nur noch matt leuchtete.

Andere Gestalten waren nun hinzu gekommen, beobachteten das Spektakel gebannt.
Sie aber hatte keine Zeit sich Gedanken um diese Silhouetten zu machen, sie flitzte einfach zwischen ihnen hindurch, hoffte, dass sie bis zu diesem Licht kam, ehe es vollständig verblasste.
Sie fragte sich, ob Nora, Lutie Loo und Gristle auch zu den Schaulustigen gehörten, ob sie sich das Ganze mit dem selben Interesse anguckten. Ob der Andere wohl auch dabei war?
Während sie so an den anderen dachte, ging ihr endlich ein Licht auf. Natürlich, der Andere war diese groteske Gestalt, die sie verfolgt hatte. Er musste das sein, schliesslich gehörte er zu Amon. Je länger sie nachdachte, desto logischer erschien ihr diese Lösung.
Unpassende Erleichterung durchflutete sie. Zumindest wurden nun diese grässlichen Bilder, die sie immer noch verfolgten, in den Hintergrund gerückt.
Doch die Erleichterung währte nicht lange. Die Gestalt tauchte vor ihr auf, grinste sie höhnisch an und schnitt ihr den Weg ab. Erschrocken stemmte sie die Hufe in die Erde und kam schlitternd zum Stehen, während sie sich aufmachte, sogleich wieder zu flüchten. Alles verwandelte sich wieder in ein einziges grosses Chaos und Suki störte sich nicht daran, die Reihen der Schaulustigen zu durchbrechen.
Die Gestalt, die sie mittlerweile mit dem Anderen in Einklang gebracht hatte, schien ihren Heidenspass an ihr zu haben.
Doch was wollte der Andere von ihr? Er gehörte doch zu Amon!

Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie, wie der Andere von überall gleichzeitig kam, sie umzingelte und zurück zu Amon drängte. Zurück zu Amon und weg von dem weissen Licht. Verzweifelt versuchte sie dagegen aufzubegehren, seitlich auszubrechen, doch sie konnte nichts gegen diese Macht ausrichten.
Amons Stimme ertönte hinter ihr, liess sie erschrocken herumfahren, sodass sie ihm direkt in das dreckige, scheinheilige Gesicht schaute.
Liebend gerne hätte sie es weiter demoliert, hätte ihm die ohnehin schon blinden Augen ausgekratzt, ihn bespuckt.
Doch zurückhalten musste sie sich, wenn sie überleben wollte. Aber wollte sie überhaupt überleben? Sie wusste es nicht.
Nun stand er über ihr, sprach mit ihr. Überraschenderweise drang es diesmal zu ihr durch und es war sogar sie, die Antwortete.
”Ich weiss es nicht”, antwortete sie leise, funkelte ihn böse an, weil er ihr die Wahrheit entlockt hatte. ”Aber wer bist du, anderen solches Leid zuzufügen?”, fragte sie herausfordernd zurück und versuchte dabei unauffällig von ihm abzurücken.
Die Nähe war ihr unangenehm und die Spannung, die von ihm ausging gefiel ihr nicht.
Ausserdem war sie mit Amon auf Kriegsfuss und das sollte er auch zu spüren bekommen.

Die Flüssigkeit, die sie vorhin so undeutlich wahrgenommen hatte, rückte nun in den Vordergrund. Ihre Rosse. Erstarrt verharrte sie in ihrer Postion, während die Flüssigkeit weiter an ihren Hinterbeinen herabrann.
Im Stillen verfluchte sie ihre Rosse und wusste, dass sie ein ernsthaftes Problem hatte.
Amon, der nicht mehr richtig bei Sinnen war, drückte sich an sie, während sie sich wand.
”Lass mich, zischte sie und rückte weiter von ihm ab. Nun sah sie alles mit einer seltsamen Klarheit, als würde das Schicksal wollen, dass sie sich immer an diesen Moment erinnern würde.
Schaudernd fuhr sie unter seiner Berührung zusammen, hatte Mühe sich zu beherrschen.
Ihr Körper drängte sich ihm entgegen, wollte das gleiche wie er, doch ihr Kopf weigerte sich schlichtweg.
[k]Du willst es doch auch, wieso hältst du dagegen an?[/k]
Wieder fuhr sie erschrocken zusammen, als diese fremde Stimme in ihrem Kopf ertönte.
Der Andere. Er durfte nicht hier sein, nicht in ihrem Kopf. Wut flammte auf. Was viel ihm ein, hier auftauchen zu können und über sie zu bestimmen? Mit der ganzen Entschlossenheit, die sie noch besass, versuchte sie ihn aus ihrem Kopf zu verbannen, befahl ihm zu verschwinden. Doch der Andere lachte sie nur aus, schaute spöttisch auf sie herunter und lachte. [k]Tu dir nicht weh, Kleine[/k], höhnte er und plötzlich schien es so, als hätte sie keine andere Wahl, als dem Anderen zu gehorchen. Denn sein Wille, war nun auch der Ihre.
”Amon”, hauchte sie zurück, liess den Widerstand fallen und lehnte sich benommen an ihn. ”Du bist nicht so, wie der Andere, oder?”, flüsterte sie leise, während sie sanft an seinem Ohr knabberte.


01.08.2010, 20:09
» Yawë
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Wer möchte?



Lange schon war die junge Stute Unterwegs. Ihr Weg führte an einem Gebirge entlang, setzte sich in einem Wald fort, der ein so schönes Lichtspiel besaß, das Yawë dort lange zeit innegehalten hatte. Doch sie setzte ihren Weg fort auf der Suche nach Wasser.
Und nun gelang die dunkle Stute nach einer gefühlten Ewigkeit an einen See.
Begeistert trabte sie auf den See zu, betrachtete die kleinen Wellen die an das Ufer rollten. Sah den Regentropfen zu wie sie auf der Wasseroberfläche tanzten. Dieses Schauspiel erfreute das Herz der 5-jährigen. Schon immer war sie begeistert von Wasser, in jeder Form. Stets zog es sie zum Wasser. Zu Seen, zu Wasserfällen, zu Flüssen oder zum Meer, aber noch spannender fand die Stute es wenn das Wasser vom Himmel kam. In Form von Regen, aber auch Schnee konnte sie glücklich machen.
Freudig sprang die elegante Stute in den See, tauchte mit den Nüstern, mit dem halben Kopf in das Wasser ein, begann mit den Vorderbeinen zu planschen. Man sah ihr an wie Wasser vernarrt sie war.
Nach einiger Zeit hielt die Stute inne und stillte ihren Durst. Ein zufriedener seuftzer entglitt ihr.
Ja so in etwa hatte sie sich das vorgestellt. Jeden Tag etwas neues erleben, neue Orte entdecken, einfach glücklich in den Tag hinein leben. Das einzige was ihr zu ihrem Glück nun noch fehlte waren Artgenossen. Andere Pferde mit denen sie sich unterhalten konnte, mit denen sie die Abenteuer zusammen erleben konnte, einfach jemand mit dem sie Spaß haben konnte und die Erfahrungen teilen konnte.
Sehnsüchtig sah die Stute sich um. Sie konnte sich vorstellen das der See ein zentraler Treffpunkt sein könnte, schließlich war Wasser essentiell. Doch bei genauerem betrachten ihres Standortes wurde ihr bewusst das sie in einer kleinen Ausbuchtung des Sees stand. Ob sich hier so viele hin verirrten? Yawë war skeptisch. Sich einen neuen Platz am See zu suchen kam jetzt allerdings auch nicht in Frage, erstmal wollte sich die 5-jährige etwas ausruhen, zu Kräften kommen und diese tolle Aussicht genießen.
Die Braune bewegte sich mit leichten, eleganten Schritten aus dem kühlen Nass und platzierte sich in Ufer nähe so das sie einen guten Blick zum See hatte und in den angrenzenden Wald. Sie senkte leicht den Kopf, entlastete ihr linkes Hinterbein und genoss es wie die Regentropfen auf ihr nasses Fell rieselten. In dieser Entspannungsposition wurde die Stute jedoch keinesfalls unaufmerksam, ihr Ohrenspiel ließ darauf schließen das sie dennoch aufmerksam war.


02.08.2010, 16:04
» Yawë
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Amor Hereos



In dem markanten Kopf der 5-jährigen schien sich gerade nicht viel abzuspielen. Sie summte innerlich eine Melodie, eine Melodie die sie aus Fohlentagen kannte. Der Leithengst hatte immer gesungen wenn er mit Yawë unterwegs gewesen war. Bei dem Gedanken an den Leithengst wurde die Stute etwas traurig. Viel Zeit hatte Kadaji, der Leithengst, mit ihr verbracht. Ihr so vieles beigebracht was ihr nun zu nutze werden sollte. Von ihrem Vorbild hatte sie wohl auch die Leidenschaft für Wasser.
Die junge Braune vermisste den stattlichen Hengst. Er war nicht nur der Leithengst, für sie war er auch wie ein Freund, ihr bester Freund. Mit ihm lachte sie, weinte sie, lernte sie. Und nun wo sie sich von ihm losgesagt hatte um auf eigenen Beinen zu stehen, um die Welt selber zu entdecken wurde ihr bewusst wie sehr sie einen guten Freund vermisste. Doch sie gab die Hoffnung nicht auf einen guten Freund zu finden, vielleicht ja hier in dieser Umgebung.
Die aufmerksam spielenden Ohren der jungen Stute nahmen etwas war. Ein Geschöpf welches sich dem See näherte. Die Schritte klangen nicht sehr energisch. Dies war der Grund weshalb die Stute einfach ruhig und unauffällig am Rande des Ufers stehen blieb.
Einige Augenblicke später sah sie ein Artgenossen. Ein Brauner. Der Statur nach vermutete sie einen Hengst.
Ein Hengst der sichtlich erschöpft ins Wasser lief und gierig anfing zu trinken.
Yawë war sich nicht sicher ob der Hengst sie nicht bemerkt hatte oder ob er sie absichtlich ignorierte. Letztendlich war es ihr auch egal aus welchen Gründen er sie keines Blickes würdigte.
Selbstbewusst trat sie hervor, nähe an das kalte Nass. Schritt für schritt weiter ins Wasser hinein, jedoch hielt sie Abstand zu dem Fremden, nicht aus Angst, nein. Lediglich Respekt ihrem Artgenossen gegenüber war der Grund.
Mit sanfter und dennoch fester Stimme sprach sie ihn an.
Guten Tag. began sie. Beobachtete den Fremden dabei genau. Yawë konnte ihn nicht genau einschätzen. Dann fuhr sie fort: „Mein Name ist Yawë.“ sie legte eine kurze Pause ein, ehe sie weiter sprach. „Wie ist Ihr Name?“.
Viele Artgenossen verstanden nicht weshalb die 5-jährige ihr Gegenüber anfangs siezte, doch für die Braune war dies normal. So hatte Kadaji es ihr gelehrt.


02.08.2010, 20:48
» Amon
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Suki smiliesmilie



Es hätte nun vielleicht kurz die Gelegenheit gegeben, doch noch alles abzustreiten. Den Verdacht der Stute mit ein paar hektischen Worten zu zerstreuen. Doch so schlagfertig war er für gewöhnlich nicht. Und viel zu verblüfft darüber, wie schnell sie eins und eins zusammengezählt hatte.
Er hatte sich zu viel Zeit genommen um seinen Gedanken nachzuhängen, da hatte sie sich wohl kurzerhand ihre eigenen gemacht und stellte nun ganz frech eine Frage, die mehr nach einer Feststellung klang.
Die Mundwinkel des Hengstes zuckten, als er vergeblich nach passenden Worten der Verteidigung suchte. Mit solchen Persönlichkeiten wie Suki kam er einfach nicht klar. Zu helle, zu neugierig. Aber was sollte ein Rohling wie er schon gegen ein kluges Köpfchen ausrichten? Er war nie ein Hengst großer Worte gewesen, und leider (wenig überraschend) hatte ihn selbst der Aufenthalt im Land des Wahnsinns kein bisschen eloquenter werden lassen.
Und natürlich hatte sie wiedereinmal recht. Wie sollte es anders sein?

Er konnte quasi gar nicht anders, als sie daraufhin so anzufahren, zeigte natürlich nur, dass ihre Vermutung ohnehin stimmte. Schließlich war er es einfach gewohnt, jedes Problem entweder mit Schreien oder Gewalt zu lösen, was ja bisher auch recht gut funktioniert hatte. Man konnte so schlau daherreden wie man wollte, konnte Sprüche klopfen vonwegen die Feder sei stärker als das Schwert, aber diese Leute wurden dann seltsam ruhig, wenn sie dieses Schwert dann an die Kehle gehalten bekamen.

Offensichtlich hatte es auch diesmal geklappt, denn wie durch eine Wunder kuschte die Stute jetzt vor ihm, wirkte so, als sei ihr das Gesagte ernsthaft unangenehm. Das sollte es auch sein, seiner Meinung nach. Amon beschloss, es als einen Ausrutscher ihrerseits hinzunehmen und es darauf beruhen zu lassen, auch wenn seine Wut über ihre Unverschämtheit noch nicht ganz verraucht war. So schnaubte er einfach, zeigte aber sonst kein Anzeichen davon, dass er ihr verziehen hatte.

Im nächsten Fall sollte er mit seiner Einschüchterungs-Strategie jedoch nicht ganz so erfolgreich sein. Aber nicht, dass er nun auf die Idee gekommen wäre, es vielleicht auf eine andere Art und Weise zu versuchen. Nein, die neue Taktik war die selbe wie die alte, nur mit noch mehr Nachdruck.
Sie traf ihn erneut tief mit ihren Worten, tiefer als er es sich anmerken würde lassen, oder als er auch nur geahnt hatte, dass ihn irgendwer treffen konnte. Suki schien dafür ein besonderes Talent zu haben. Augenblicklich zog er wieder seine Mauern hoch, schaltete auf Durchzug.
"Das reicht",zischte er eisig, mit einer Endgültigkeit, die deutlich machte, dass er auch ganz anders konnte.
Ein lang gezogenes [k]Oooooh...[/k] in seinem Kopf verspottete ihn, als wäre er nicht wirklich jemand, der ernsthaft gewalttätig werden konnte. Wie oft würde er es dem Anderen noch beweisen müssen, bis der endlich seine Klappe hielt? War er denn noch immer nicht zufrieden mit dem ganzen Blut, in dem er schwamm?
Der Blick des Hengstes verdüsterte sich noch mehr, er sah sein Gegenüber an, als hätte sie sein liebstes Haustier überfahren und ihm nun ein Paar Pelzhandschuhe geschenkt. Jedoch nicht wie jemand, der darüber zutiefst in Trauer verfiel, sondern eher wie jemand, der aus ihr einen dazupassenden Pelzkragen machen würde, wenn sie nicht auf der Stelle den Mund hielt und noch ein Wort zu diesem Thema sagte.

Wenn sie so zu ihm war, dann brauchte sie auch keine Hilfe dabei erwarten, wieder aus seinem finsteren Irrgarten herauszufinden. Nungut, das klang wieder nach einer seiner Ausreden. Denn irgendwo tief drin musste er sich eingestehen, dass es ihm einfach Spaß machte. Spaß, wenn er grausam war, Spaß, wenn er seine Macht demonstrieren konnte. Und Gleichgültigkeit, wenn er wieder eine weitere dieser wertlosen Kreaturen hinrichtete. Waren es doch nur Fleischbrocken auf Beinen, denen irgendjemand einen Mund zum plappern gegeben hatte. Wie konnte er Mitleid für die Parasiten empfinden? Sie waren einfach zu nichts gut. Knüpften in dem jämmerlichen Versuch, ihr wertloses Dasein lebenswert nennen zu können Freundschaften, verliebten sich um sich selbst so zu fühlen, als wären sie für jemand anderen etwas wert, und setzten genauso wertlose Kinder in die Welt, und machten sich wichtig, in der Hoffnung irgendjemand würde sich noch an sie erinnern, wenn sie einmal von Maden zerfressen im Staub endeten. Vorrausgesetzt, alles ging gut. Aber so war es nie in der Wirklichkeit. Gerade dann, wenn man dachte, es könnte nicht besser sein, legte einen das Schicksal übers Kreuz. Da waren sie plötzlich, die Verzweiflung, das Drama, die Ängste. Traurig, wie sie alle erst dann zu erkennen schienen, wie nichtig sie waren.

Er selbst hatte diese Erkenntnis schon vor langer Zeit gehabt, und vermutlich gab es nun einfach nichts mehr, das ihm heilig war. Wenn alles vergänglich und unwichtig war, was machte es da schon aus, ein wenig Gott zu spielen? Irgendwer musste diesen dummen Tieren ja zeigen, wie das echte Leben war. Wie fernab von sämtlichen Träumereien und Wunschvorstellungen. Da gab es nichts, außer Fakten. Der Tod war so ein Fakt. Doch nur einer von vielen.
Da gab es auch noch Rache, Zorn, Hass und dergleichen. Ein Fakt führte zum anderen, und so ging es vom Hundertsten ins Tausendste.

Auch Suki würde das bald verstehen, und wenn nicht bald, dann irgendwann. Wie man in den Wald schreit, so kommt es zurück. Nichts passierte ohne Grund. Gerade jetzt wollte der Weiße alle seine Gedanken laut hinausschreien, sie mit ihr teilen, davon überzeugt endlich diejenige gefunden zu haben, die ihn verstehen würde. Der einzige Haken daran war nur, dass sie momentan nicht so wirkte, als würde sie überhaupt irgendetwas verstehen. Ziellos rannte sie umher, war von solch einer Panik ergriffen, dass der Hengst schon fürchten musste, sie würde vor Angst hier auf der Stelle gleich irr werden. Der Andere spielte ihr wahrlich übel mit, aber darauf sollte er sich ja nichts einbilden. All den Unfug konnte er nur machen, weil Amon ihm das ermöglicht hatte! Es war ganz allein seine Leistung. Ganz einfach deswegen, weil der Andere niemals in der echten Welt Fuß fassen würde können. Er existierte nur in den Köpfen derjenigen, die das zuließen. Beabsichtigt oder nicht. Selbst dieses Wissen konnte ihn aber nicht vertreiben. Zumindest nicht lange.

Trotzdem war es dem Weißen nur allzurecht, als er ihn einmal für kurze Zeit los war. Alles was der Andere konnte, war reden. Reden und reden. Niemals tat er etwas. Wie auch. Darum gab es Amon. Er hielt seine Versprechen. Nur fiel damit der zumindest etwas wortgewandtere von den beiden aus. Suki hatte plötzlich das Sprechen wiedererlernt, und wieder kamen viel zu tiefsinnige und kluge Sachen aus ihrem hübschen Mund. Aber so schlau war sie dann doch wieder nicht, wenn sie immer noch dachte, mit guten Argumenten und Logik einen Krieg gegen ihn gewinnen zu können.
"Muss man dafür jemand besonderer sein?", fragte er schroff, wie so oft sämtliche Gesprächsgrundlage über den Haufen werfend. Schon klar, er durfte alles, und die anderen mussten sich rechtfertigen. So lief es aber nunmal. Und bisher hatte es ihm noch niemand verboten oder davon überzeugen können, damit aufzuhören.

Nur am Rande merkte er, wie sie unauffällig versuchte, vor ihm zurückzuweichen, folgte ihr schon ganz automatisch nach. Jetzt, wo er sie endlich da hatte, wo er sie haben wollte, würde sie nicht mehr die geringste Chance bekommen, im letzten Moment alles zu verderben. Sie enttäuschte ihn nicht, war immer noch die kleine Kratzbürste. Aber das war doch alles nur gespielt. Er wusste doch ganz genau, dass sie ihn wollte. Ihr abweisendes Gehabe, doch in Wirklichkeit nur Show.
"Nein.", grinste er selbstsicher, als sie ihn aufforderte, von ihm abzulassen. Sicher nicht. Diesmal ließ er es zu, dass sie nach hinten ausweichte, doch nur, um sie dadurch zurück unter die Trauerweide zu drängen. Vielleicht auch deswegen, um dem allmählich einsetzenden Regen zu entkommen, der sich unbemerkt angeschlichen hatte, so wie die Nacht, die einfach über das Geschehen hereingebrochen war.

Und dann, endlich, tat sie, was er von ihr erwartete. Endlich schien alles so zu laufen, wie es sollte. Warum denn nicht gleich so? Kribbelnde Wärme stieg in ihm auf, glich mühelos die zunehmende Kühlheit der Luft aus. Und dann erst die Berührungen der Stute. Suki, nein schon lange nicht mehr Suki. Die Suki, die er heute am See kennen gelernt hatte, würde sich ihm wohl niemals so willenlos hingeben. Doch die Suki aus seinem Kopf, die er zwischendurch für sich erfunden hatte, die tat das. Jetzt gerade. War wohl viel zu angeschlagen von ihrem kleinen Trip durch seine Gedankenwelt, um noch sie selbst zu sein. Er nutzte es schamlos aus, ließ ihre Zuwendung über sich ergehen, als hätte er sich diese hart verdient. Fast schon interessiert lauschte er ihrer Frage, war milde überrascht davon, was für seltsame Gedanken der Weißen nun kamen.
"Von wem redest du? Ich kenne keinen Anderen", erwiderte er fast unhörbar, mehr ein laut ausgesprochener Gedanke als eine Antwort, ein selbstgefälliges Lächeln nicht mehr aus seinen Zügen verschwindend. Der Andere, wer sollte das sein? Hier war nur Amon. Doch ob das gut war, stand in den Sternen. Der Hengst jedenfalls hatte in so einer Situation nicht die Absicht, sich erneut mit solchen Fragen herumzuquälen. Er hatte zurzeit ganz andere Dinge, die ihm durch den Kopf gingen. Oder besser gesagt, ein einziges Ding.

Nur die Toten würden die Zuschauer sein bei dieser Vorstellung, für die der Weiße das Drehbuch schon längst fertig im Kopf hatte. Die Stute war nur eine Darstellerin, der er die Hauptrolle angedacht hatte, die große Ehre, das Objekt seiner Begierde spielen zu dürfen. Das Publikum war er ohnehin gewöhnt, störte sich kaum noch daran, ständig und immer beobachtet zu werden. Es würde ihn keinesfalls von seinem Vorhaben abbringen. Mehr noch, er konnte kaum erwarten, endlich anzufangen.
"Dreh dich um", kommandierte er, ohne aufzusehen, die Stimme rau und leise, doch bestimmt. Es würde sich nun herausstellen, ob sie wirklich bei diesem bizarren Stück mitspielen würde. Und wenn nicht, dann gab es immer noch die Möglichkeit, sie dazu zu zwingen.



[die spannung steigt? :'D so, diesmal weniger, und etwas weniger ausschweifend xD]


03.08.2010, 03:44
» Aleardo
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Zahra

Schweigen. Das konnte man nicht mit jedem. Doch die schwarze Stute schien eine wahrliche Meisterin darin zu sein, diese verbale Kommunikation zu vermeiden. Oder einfach außer Acht zu lassen. Nicht jedes Pferd legte allzu großen Wert auf sofortigen Austausch von wichtigen und auch unwichtigen Dingen. Leise schnaubte Aleardo. Auch er würde das Schweigen nicht brechen, er fühlte sich gar nicht berechtigt dazu. Seinen Namen hatte er der Stute genannt, nun wartete er darauf, dass sie diese Floskel erwiderte. Nur diese eine kleine Höflichkeit konnte man von jedem Pferd erwarten, mochte es auch noch so verschwiegen sein. Aber er würde warten. Wahrscheinlich sogar mit Freude. Denn die wenigen Worte, die die Stute von sich gab, waren es wert, erwartet zu werden.
Und schließlich gab sie ihm doch noch Antwort auf seine Frage. Zahra war also ihr Name. Er würde ihn sich einprägen, ihn mit der schwarzen Stute verbinden. „Es freut mich sehr, Zahra.“ Freundlich lächelte er der Stute zu. Doch ob sie sein Lächeln gesehen hatte, war eine andere Frage. Denn ihr Blick war wieder auf das andere Ufer gerichtet. „Oh, wir befinden uns hier am See dieses Tals hier; aber wahrscheinlich kann man dies unschwer erkennen. Kennen Sie sich denn hier aus?“ Fragend blickte er Zahra an. Denn wenn die Stute neu in der Gegend wäre, würde jegliche Erklärung keinen Sinn machen. Da wäre es besser, wenn er ihr die Gegend zeigen und ein wenig erklären würde. Sofern sie dies denn dulden würde. Wieder einmal senkte Aleardo den Kopf zum Wasser und trank ein paar Schlucke. Ein paar Augenblicke ließ er sein Haupt über dem Wasser schweben und beobachtete die Wassertropfen, die über seine Barthaare hinweg ins Wasser glitten.
Seine Freude an diesem Schauspiel währte jedoch nicht lange und er fixierte mit seinem Blick wieder die Stute. Das Lächeln, mit dem er ihr begegnen wollte, blieb auf halbem Weg stecken. Denn er sah, wie glitzernde Tränen den Weg aus Zahras gesenktem Haupt auf den Boden fanden. Vorsichtig streckte der Hengst ihr seinen Kopf entgegen, bis er nur noch wenig von dem ihren entfernt war. Seine Stimme war leise und sanft, als er sprach. „Zahra, was ist denn mit Ihnen los? Ich habe gesehen, dass Sie etwas ziemlich bedrückt. Ich wollte jedoch nicht fragen…. Aber wenn es Sie zum Weinen bringt. Warum weinen Sie denn?“ Er hatte sich also nicht getäuscht. Obwohl er sich gewünscht hatte, es dieses eine Mal doch getan zu haben. Aleardo fuhr beruhigend mit seinem Maul den Hals der Stute entlang. Eine beruhigende Geste, wie sie es eine Stute bei ihrem Fohlen tat.


03.08.2010, 16:17
» Suki
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[Sorry, dass es schon wieder so lange gedauert hat smilie]

Amon smiliesmilie



Erst schien es so, als wolle er es abstreiten. Doch es kam kein einziges Wort über seine Lippen. Ob er nun auch noch stumm war?
Benahe wäre ihr nach Kichern zu mute gewesen, doch erinnerte sie sich im letzten Moment dass seine Blindheit alles andere als lustig war. Etwas betroffen guckte sie flüchtig zu Amon hoch, doch der war anscheinend viel zu beschäftigt, um etwas anderes wahrzunehmen. Sie fragte sich, ob sie wohl eine Antwort bekommen würde, doch für ihn schien das Thema abgeschlossen.
Er war also blind.

Aber so anzufahren, brauchte er sie noch lange nicht. Fragen kostet doch Nichts, oder?
Bei Amon anscheinend schon. Er teilte wohl lieber Schläge aus, als seinen Mund zu benutzen. Doch für was besaß er dann einen Mund? Einen Mund bekam man ja bekanntlich, um zu sprechen, doch danach war ihm ja eindeutig nicht zu Mute.
Sprechen war der einzige Nutzen, den sie aus einem Mund ziehen konnte.
Und was ist mit Essen?
Nora wusste es mal wieder besser, doch das war nichts Neues und Recht hatte sie obendrein auch noch.

Ihre Entschuldigung erbrachte nicht die erhoffte Reaktion. Eigentlich beinahe das Gegenteil. Nun sah er sich auch noch darin bestätigt, dass er mit seinen Schlägen mehr ausrichten konnte, als mit seinem Mund.
Vielleicht war das sogar war, aber ob man damit Freunde gewann, war eine andere Frage.
Wie die Welt wohl aussehen würde, wenn jeder auf die kleinste Kleinigkeit mit Gewalt reagieren würde?
Und eigentlich hatte sie sich nicht Entschuldigt, weil er ihr Angst gemacht hatte, sondern weil ihr ihre Worte ernsthaft Leid getan hatten.

Plötzlich stand sie wieder vor Mauern. Dick und undurchdringlich.
Anscheinend hatte sie voll ins Schwarze getroffen. Ein triumphierendes Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen, obwohl sie jetzt schon ein schlechtes Gewissen hatte.
Anmerken ließ er sich zwar wenig, doch seine Stimme sprach Bände.
Offensichtlich reagierte er immer mit Drohungen und Gewalt, wenn er verletzt zu werden drohte.
Langsam, aber sicher, beschlich sie das Gefühl, dass sie dem wahren Amon immer näher kam.
“Meine Entschuldigung nimmst du ja sowieso nicht an“, erwiderte sie trotzig und ließ ihre Worte wie ein Vorwurf klingen.
Trotzdem stocherte sie nicht weiter in seiner Wunde herum. Vielleicht weil sie ihn zu fürchten begann, vielleicht weil sie nicht wollte, dass das schlechte Gewissen an ihr nagte, vielleicht auch wegen Beidem.

Nun musste sie wohl auch keine Hilfe von ihm zu erwarten. Doch die brauchte sie auch überhaupt nicht! Trotzig hob sie den Kopf und schickte sich erneut dazu an, einen Weg aus dieser Hölle herauszufinden.
Langsam klärte sich ihr Kopf wieder auf, doch immer noch überfielen sie undeutliche Schemen und die Bilder, die sie niemals wieder vergessen würde.
Die Bilder riefen ihr wieder ins Gedächtnis, wer ihr diesen Schlamassel eingebrockt hatte. Genau der Hengst, den sie vor nicht allzu langer Zeit um Hilfe gebeten hatte.
Hass und Zorn füllten sie wieder aus.
Wer hatte diesem Monster eigentlich ein Recht auf Leben ermöglicht?
Wer hatte ihm das Recht gegeben, das Leben Anderer zu rauben?
Wie war sie auf den dummen, dummen Gedanken gekommen, dass er ihr Seelenverwandter sein könnte?
Er war das genaue Gegenteil von ihr! Er war brutal und gefährlich und das war sie bestimmt nicht. Sie konnte vielleicht nerven, doch Anderen konnte sie nichts zu Leide tun.

Er hatte überhaupt keine Ahnung vom Leben. Er lebte nur in seinem eigenen Wahnsinn, brachte bloß den Tod.
Das Leben lief vielleicht nicht nach dem Motto; Friede, Freude, Eierkuchen ab, doch es bestand auch keineswegs nur aus Hass, Zorn und Intrigen.
Das Leben konnte eine einzige Freude sein, wenn man sich nur darauf verstand, die richtig schönen Augenblicke einzufangen.

Er konnte sie vielleicht in seiner grausigen Welt einsperren, doch die Lebensfreude konnte ihr niemand nehmen.
Irgendwann würde sie schon hinausfinden, dem war sie sich sicher.
Von Zuversicht erfüllt, wich nun auch der letzte Nebel in ihrem Kopf, doch nur um damit noch mehr von diesen schrecklichen Bildern zu offenbaren. Schmerz durchzuckte sie und sie musste die Zähne zusammenbeißen, damit ihr nicht erneut die Tränen hoch kamen.
Doch lange blieb sie nicht ruhig. Wieder tauchte der Andere auf, führte sie an der Nase herum. Wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen, sie hatte ihm doch nichts getan!
Nun flossen ihr die Tränen doch über das Gesicht.

Zaghaft versuchte sie sich dem Anderen zu widersetzen, doch anscheinend schien er sich prächtig bei ihr zu amüsieren.
Doch er gehörte zu Amon, er konnte nicht bei ihr bleiben. Er gehörte nicht zu ihr! Zu ihr gehörten Nora, Lutie Loo und Gristle.
Doch wo waren ihre Freunde? Ihre Anwesenheit, die sie sonst so präsent spürte, war einfach verschwunden. Hatte der Andere das bewerkstelligt?
Das hatte er bestimmt, ihre Freunde würden sie nämlich nicht einfach so im Stich lassen!
Die schroffe Stimme des Hengstes vor ihr, rissen sie aus ihren Überlegungen. Ärgerlich stellte sie fest, dass er ihr eine Gegenfrage gestellt hatte, anstatt die ihre zu beantworten.
“Nein, aber ein Schrecklicher muss man sein“, erwiderte sie und schaute ihn vieldeutig an. Wieso war sie eigentlich immer diejenige, die seine Fragen beantworten musste, aber nie eine Antwort zurückbekam?

Er schien an ihr zu kleben, wie Leim, folgte ihr gleich wieder, wenn sie von ihm zurückwich. Erneut wich sie von ihm weg, dieses Mal nachdrücklicher.
Sie wusste, dass es vergebens sein würde, doch ihren Stolz und ihre Würde, würde sie garantiert nicht einbüssen.
Sein selbstsicheres Grinsen trieb sie zur Weißglut! Was dachte er sich eigentlich? Nein, sie wollte gar nicht wissen, was er sich dachte, sie wollte nur, dass er sie in Ruhe ließ.
“Ich will dich nicht“, fauchte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen.
Wenigstens ließ er sie dieses Mal zurückweichen.
Nein, sie hatte sich getäuscht. Er ließ sie nur zurückweichen, um sie unter die Trauerweide zu drängen. Ihr ursprüngliches Versteck, das nun zu ihrem Gefängnis wurde.
Nur nebenbei bemerkte sie, dass es zu regnen begonnen hatte. Leise schniefte sie, zog sich weiter von ihm zurück und hoffte dabei, dass sie von hinten, durch die Trauerweide, entkommen konnte.

[k]Stell dich nicht so an![/k]
Wieder ertönte die unwillkommene Stimme, doch dieses Mal klang es mehr nach einem Befehl. Einem Befehl, dem sie sich anscheinend nicht widersetzen konnte.
Doch der Andere hatte kein Recht, über sie zu bestimmen.
Die Einzigen, denen es überhaupt erlaubt war, in ihrem Kopf aufzutauchen, waren ihre Freunde. Ihre [k]imaginären[/k] Freunde.
Und der Andere hatte ihre Freunde verjagt, er war böse, genauso schrecklich, wie Amon.
Die Wut, die aufglühte, schien ihr kraft zu verleihen. Genug Kraft, um den Anderen zu vertreiben, wenigstens für einen Moment.

Doch auch ohne den Anderen, war es ihr beinahe unmöglich einen klaren Kopf in dieser Situation zu bewahren.
Die Wärme, die durch die Zärtlichkeiten entstanden war, füllte sie aus. Die Luft schien sich ebenfalls mit Elektrizität zu füllen, machte es ihr schier unmöglich, ihre Hormone zu kontrollieren.
Verzweifelt versuchte sie sich im Zaum zu halten, doch ihr Körper wollte genau das, was ihr Kopf nicht wollte. Sie konnte nichts dafür, in diesem Moment wurde sie vollkommen von ihren Hormonen gesteuert, die sich mit der Rosse nur noch verschärften.
Vielleicht sehnte sie sich auch nur nach dem Hengst, den sie eigentlich hasste, weil sie vergessen wollte. Vergessen, was sie erlebt hatte, einfach vergessen und sei es auch nur für kurze Zeit.
Beinahe schon besessen von diesem Gedanken, drängte sie sich nun näher an ihn heran, anstatt von ihm zu flüchten.
Begierig schmiegte sie ihren Körper an seinen, spürte die unglaubliche Wärme, die von ihm ausging. Noch intensiver knabberte sie an seinem Ohr, schloss die Augen und wollte, dass die Bilder dahinter endlich verschwanden.
Doch seine Antwort riss sie wieder aus ihrer Benommenheit. Überrascht und gleichzeitig verwirrt riss sie die Augen auf und hielt in ihrer Zärtlichkeit inne.
“Na, [k]den[/k] Anderen! Der, mit dem du sprichst, der, der in deinem Kopf lebt und der, der gerade eben bei mir war“, antwortete sie heftig nur einen spaltbreit von seinem Ohr entfernt.
Das konnte doch nicht sein! Der Andere gehörte doch zu ihm, er musste wissen, wer sie meinte.
Das selbstgefällige Lächeln, das nun wieder erschien, würde sie ihm liebend gerne aus dem Gesicht wischen. Doch wenigstens hatte sie sich nun wieder einigermaßen unter Kontrolle.

Auf einem Mal entdeckte sie wieder die Gestalten, die wie ein Publikum wirkten.
Doch was machten diese Schemen hier? Suki hatte sie bestimmt nicht eingeladen.
Zögerlich betrachtete sie das Publikum, doch je verkrampfter sie versuchte etwas zu erkennen, desto weniger sah sie. Die Silhouetten schienen sich einfach ihrem Blick zu entziehen.
Dem Hengst vor ihr schien dies jedoch nichts auszumachen. Nein, im Gegenteil, es schien ihn beinahe noch mehr zu erregen.
Erschrocken zuckte sie zusammen, als seine Stimme ertönte. Entsetzt bemerkte sie nun auch, wie Nahe sie ihm immer noch war. Verwirrt starrte sie auf sein Ohr, das immer noch nur einen spaltbreit von ihrem Mund entfernt war.
“Nein, antwortete sie und starrte ihn wütend an. Ganz bestimmt nicht, würde sie seinen Befehlen folgen! Wie als Bekräftigung, biss sie in sein Ohr, an dem sie vorhin noch geknabbert hatte.
Er konnte sie zwar wie sein Spielzeug behandeln, doch er musste nicht erwarten, dass sie sich auch wie eines benahm.

[Oha und wie :’D Kann vielleicht ein paar Fehler drinnen haben, hab es nicht durchgelesen xD]


08.08.2010, 22:33
» Zahra
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Aleardo

Die Worte des Hengstes kamen bei der schwarzen Stute nur wie durch ein Echo an, der Blick verschwamm vor ihren Augen, die Gefühle übermannten sie. Immer wieder hörte sie die Beschimpfungen, verbal sowie körperlich, in ihrem Kopf widerhallen. Ihre Glieder begannen zu zittern, immer wieder veruschte sie, ein Wort herauszubringen, damit Aleardo nicht dachte, sie sei völlig übergeschnappt. Doch Zahra fühlte sich, wie schon so oft, gefangen, eingenommen, eingeschränkt, würdelos. Sie spürte noch genau die Hiebe auf ihrem Rücken, diese widerlichen Schmerzen, die Angst vor den eigenen Brüdern.
Als sie plötzlich von etwas berührt wurde, schreckte sie automatisch zurück, wich einen Schritt nach hinten. Man hätte meinen können, dass ihr Körper automatisch nach unten sackte, doch sie ließ diese Berührung zu, hatte sie doch etwas Tröstendes. Zahra schloss für einen Moment die Augen, bemerkte, dass die Tränen schließlich verstummten, bis nur noch ab und zu ein Seufzen zu vernehmen war.
Nach geraumer Zeit öffnete sie ihre Augen wieder und schaute dem Hengst mit der welligen, schwarzen Mähne tief in die Augen, dankte ihm wortlos. Sie richtete ihren Blick wieder an das gegenüberliegende Ufer, versuchte, das Geschehene in Gedanken zu fassen. Warum kam es ihr nur so schwer vor?
Schließlich überwand die Schwarze sich doch und schaute den Braunen Hengst an. Erst wusste sie nicht so recht, was sie ihm entgegnen sollte, doch dann begann sie zu sprechen... "Es i-ist so viel p-assiert. Im Moment habe ich einfach keine Kraft mehr zu leben.", und selbst das war noch zu sanft ausgedrückt, fand Zahra. So viel passiert! Pah! Es war viel zu viel passiert, ehe Zahra ausgebrochen war.
Wütend stampfte die Schwarze in den Boden, wurde dann urplötzlich aber wieder ruhig - jetzt war sie schon verrückt geworden! So plötzliche Stimmungswandel waren doch nicht normal! Verwirrt senkte sie ihren Kopf, schloss die Augen und versuchte, alles auszublenden, was mit einem erneuten Tränenausbruch quittiert wurde. "Entschuldigung, ich weiß im Moment nicht richtig, wie ich mich verhalten soll.", murmelte sie, immer noch mit gesenktem Kopf. Zahra war schon auf verletzende Worte des Hengstes gefasst, sie sah das Leben nur noch als Strafe an, hoffte, dass es bald vorrüber wäre, erwägte es jedoch schon, dem selbst ein Ende zu setzen. Die Schwarze war des Lebens - aus ihrer Sichtweise - nicht mehr würdig, warum auch immer...

mhh.


15.08.2010, 12:09
» Amon
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[macht nix, ich bin momentan auch sehr lahm unterwegs x_@]

Suki smilie



Lauernd sah der Hengst sein Gegenüber an. Fast schon fiebrig suchte er nach irgendeinem Zeichen, ob sie, nun wo sie eines seiner vielen Geheimnisse herausgefunden hatte, sich nun anders verhalten würde. Zugegeben, es war noch eines seiner harmlosesten Geheimnisse, aber trotzdem erwartete er automatisch Spott dafür. Weil er es als Schwäche sah, erwartete er das auch von anderen. Und es war schließlich auch kein Vorteil, nicht sehen zu können.

Natürlich nutzte sie das aus. Ganz genau so, wie er es erwartet hatte. Glaubte, ihn jetzt damit in der Hand zu haben. Aber da täuschte sie sich. Wenn einer jemanden in der Hand hatte, dann er sie. Wieder einmal erwies sie sich als außergewöhnlich mutig, warf ihm an den Kopf, keine Entschuldigungen anzunehmen, als hätte er dieses leidige Thema angesprochen. Wut blubberte in ihm hoch, ließ ihn über seine Mauer blicken, nur ihr vorwurfsvolles Gesicht sehend.
"Deine Entschuldigung war angenommen!", fauchte er, hätte es aber am Liebsten wieder zurückgenommen, da sie bei ihrem Verhalten sowieso nicht verdient hatte, dass er ihr verzieh. Grimmig stampfte er mit dem Fuß auf, hielt sich davon ab, ihr vor Frust irgendetwas anzutun; wandte sich dann fahrig ab, als hätte er noch etwas anderes vor. Er wollte nicht einmal mehr hören, was sie darauf zu sagen hatte. Sie war eine blöde Kuh. Mehr nicht. Eine blöde Kuh wie all die anderen Weiber auch! Warum verschwendete er überhaupt seine Zeit hier? Wie hatte er sich einbilden können, dass sie etwas besonderes wäre?

Innehaltend sah er sie noch einmal an, fühlte wie seine verglühende Wut nicht mehr ausreichte, um sie anzuschreien oder sie auch nur zu ignorieren. Warum hatte er ihr nicht einfach sagen können, dass sie gehen sollte? Warum war er nicht fähig gewesen, sie wegzuschicken?
Und wie konnte es sein, dass ihm mit jeder Sekunde mehr an ihr auffiel, dass ihn an [k]sie[/k] erinnerte?
[k]Hättest du dich in dem See ertränkt wie ich es dir gesagt hatte, dann-[/k], wollte der Andere wiedereinmal beweisen, wie wertvoll seine Ratschläge waren, doch dem Hengst platzte langsam der Kragen. Es reichte ihm schon, dass er sich mit Suki herumschlagen musste, da konnte er nicht auch noch den Klugscheißer in seinem Kopf gebrauchen, dem er furios ins Wort fiel.
"Halt die Klappe! Halt einfach die Klappe.", brach es aus ihm heraus, und es war ihm momentan auch egal, ob seine Gesprächspartnerin das nun als an sie gerichtet wertete oder ob sie mitbekam, dass er wieder angefangen hatte, mit sich selbst zu sprechen.

Es passte ohnehin zu seinem verrückten Gehabe, und noch viel besser zu den ausgefransten Innenseiten seines Kopfes. Diese Innenseiten, die nun ebenfalls nicht mehr zu seinen Geheimnissen zählten. Aber es war wohl nicht die Art Geheimnis, die die Stute gewohnt war. Die Lösungen seiner Geheimnisse warfen nur noch mehr Fragen auf. Hinter seinen Illusionen versteckten sich Wahrheiten, die besser ungesehen geblieben wären. Wie ein Gedanke, den man besser für sich behielt, aber stattdessen auf eine Plakatwand schmierte. So kryptisch und aus dem Zusammenhang gerissen, dass ihn ohnehin niemand verstehen würde. Das erwartete er auch gar nicht. Viel mehr regte es ihn auf, wenn jemand behauptete, es zu können. Ihn zu verstehen. Wie sollte das gehen, er konnte es ja selbst nicht. Hatte auch irgendwo aufgegeben. Sich mit sich selbst zu befassen fühlte sich jedesmal an, als würde er sich aufschneiden und in seinen Innereien wühlen. Dort, wo er seinen Wahnsinn zu ergründen versuchte, war keine heile Oberfläche und auch keine Narben. Nur immer weiter blutendes offenes Fleisch. Der Andere mochte in der Lage sein, aus dieser Masse herauszusuchen, was ihm gefiel, nur um die triefenden Stücke daraufhin wieder achtlos fortzuwerfen. Amon wollte es nicht. Starb jedesmal ein bisschen, wenn der Fremde in seinen Gedanken beschloss, dass es wieder Zeit für ein kleines Verhör war, ihm die blutigen Klumpen vors Gesicht haltend und mit scharfer Stimme Erklärungen verlangend.

Ja, der Andere hatte seine Methoden. Um zu sehen wie gut er darin war, das zu tun, was er am besten konnte, brauchte man nur der orientierungslosen Stute zusehen. Mit erstaunlicher Beharrlichkeit weigerte sie sich, ihren Platz nebst den anderen Truggestalten in seiner Welt einzunehmen, lief und wehrte sich, war [k]lebendig[/k]. Nicht nur eine Erinnerung oder eine manifestierte Angst. Sie gehörte nicht hierher, das sah man schnell. Weil sie weder verrückt war, noch tot. Sie war keine Erfindung und auch kein unterdrücktes Schuldgefühl. Sie atmete, weinte, sprach mit ihm. Sie würde auch außerhalb seines Kopfes existieren, was jedoch nicht gleich bedeutete, dass er sie so einfach gehen lassen konnte. Denn im Grunde konnte man ja nie sicher sein. Vielleicht hatte sich der Andere nur wieder einen neuen grausamen Spaß ausgedacht, diesesmal eine besonders lebensechte Marionette für ihn augetrieben, um ihn auf seine Spiele hereinfallen zu lassen. Der Weiße musste sich mit Gewalt daran erinnern, dass es nur einen Weg gab, seine Zweifel zu beseitigen.
[k]Was du anfassen kannst, ist real.[/k]
Es war der kleine Strohhalm, an den er sich klammerte. Aber hatte ihm das nicht auch der Andere verraten? Was konnte er noch glauben? Woran? War am Ende das alles hier, was er sah, ebenfalls nur Einbildung? Nein, das war nicht so. Er war derjenige, der die Gabe besaß, das Echte zu sehen. Weil er blind war, konnte er das wahre Gesicht der Welt erkennen. So war es doch!

Mit einem gehetzten Gesichtsausdruck starrte er die Schimmelstute an, überhörte komplett, was sie zu ihm sagte. Konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, dass sie gerade eben noch eine Diskussion über Sterben und Töten geführt hatten. Ein einziger Gedanke dominierte momentan sein Denken.

[k]Was, wenn sie nicht echt ist?[/k]

Dabei war er sich diesmal so sicher gewesen! Hatte er sie nicht berühren können? Sie war doch immer noch da! Aber doch, jetzt wo er sie so betrachtete...Hatte sie sich nicht verändert? Hatte sie schon so ausgesehen, als er sie getroffen hatte? Oder war sie möglicherweise real gewesen und wurde nun durch seine Zweifel unwirklicher? Durch sein Wunschbild, das er ihr aufsetzte wie eine Maske? Zerstörte am Ende er sie?

Nein, das konnte nicht sein. Sie war echt. Sie musste es sein. Wie sonst konnte er ihr jetzt so nah sein? Wie sonst könnte er ihren Atem spüren?
Was sagte sie da? Es klang abwehrend. Der Hengst blendete es aus, leitete die Abweisung direkt an die Ohren des Anderen weiter, der ja ironischerweise gerade nicht da war. Und schwupp, ungehört. Wenn sie echt war, musste sie die Dinge sagen, die eine echte Suki seiner Meinung nach zu sagen hatte. "Ich will dich nicht" fiel nicht unter diese Dinge. Er überhörte es einfach, fuhr sich jetzt in seinem brennenden Wunsch fest, dass sie keine Illusion war. Und ignorierte, was dagegen sprechen konnte. Irgendwo tat er ihr ja damit einen Gefallen, nicht wahr? In seinem Kopf hatte er sich bereits eine bessere Suki zurechtgelegt, die die Fehler ausglich, die Stute machte. Anscheinend war er sehr gut darin, sich das einzubilden, oder sie hatte nun tatsächlich angefangen, so zu handeln, wie er es von ihr erwartete, ihm eine willige Gefährtin zu sein.

Doch gerade, als es richtig gut wurde, krachte das Temperament der beiden wieder aufeinander. Er hatte die Freizügigkeit gehabt, ihre Frage zu beantworten, die gerade unschuldig genug gewesen war, um zu ihm durchzudringen, doch schien ihr im Gegensatz zu ihm selbt seine Antwort ganz und gar nicht zu gefallen. Ein Redeschwall rollte auf ihn zu, von dem der Hengst elegant die Hälfte des Inhalts übersprang, um dann den allein recht merkwürdig dastehenden Rest mit seiner typisch-verschlagenen Selbstgefälligkeit zu beantworten.
"Dass du Stimmen hörst, wissen wir ja schon...", lächelte er, wobei seine Neugier von ihrer Behauptung geweckt wurde, den Anderen ebenfalls als Besucher in ihrem Kopf zu haben. Zufälligerweise war ihm genau so einer vorhin abhanden gekommen. Konnte das ein Zufall sein?

Nein, es war ganz eindeutig keiner. Die Stute war tatsächlich besessen, denn sonst hätte sie es wohl kaum gewagt, nicht nur seine Aufforderung zu verneinen sondern auch noch nach ihm zu schnappen. Mit einem hörbaren Krachen schlugen seine Zähne aufeinander, als er sich beinahe vor Schreck die Zunge abbiss. Ihre Weigerung kam völlig überraschend für ihn, und zu beißkräftig, um sie einfach ignorieren zu können. Im Reflex riss er den Kopf hoch, zerrte dabei unter großen Schmerzen sein Ohr aus ihrem Maul, gut die Hälfte des Fells, das es zuvor noch bedeckt hatte, dort zurücklassend. Die Spannung zwischen ihnen verflog wie Rauch, erneut musste er sich vor ihr in Sicherheit bringen, auch wenn es diesmal eine reine Vorsichtsmaßnahme war. Und da sollte einer sagen, er lernte nicht aus seinen Fehlern: Gerade jetzt beschloss er, dass man von dieser Stute mindestens einen Meter Sicherheitsabstand zu halten hatte, wenn einem das Leben und das Fell lieb war.

Aber das war nicht die Stute, die er sich ausgedacht hatte! So war seine Suki nicht! Enttäuschung und Verwirrung sprühte aus seinen Augen. Seine Suki war ihm voll und ganz ergeben, sehnte sich nach ihm, seine Suki war wie...
Eine andere Emotion mischte sich in seine Miene. Es wirkte, als würde der ganze Hengst langsam einfrieren. Die ankommende Nacht schickte einen kühlen Windhauch, der ihm die Mähne ins Gesicht blies, doch selbst das konnte die Entrücktheit seiner Züge nicht verstecken. Der Schimmel merkte, wie seine Welt um ihn herum zu zittern begann; oder zitterte er? Die Illusion, die er sich von der Stute gemacht hatte, blätterte von ihr ab wie alte Farbe, nur mehr kleine Fetzen erinnerten ihn daran, wie dumm er doch war. Von weit her drang das Gelächter des Anderen. Der hatte es die ganze Zeit gewusst. Hatte gewusst, wo es enden würde. Wie jedesmal. Wie dumm von Amon, gedacht zu haben, dass er schlauer war als sein ständiger Begleiter. Wie töricht, sich erneut selbst zu täuschen.
"S....Suki...", stammelte er stimmlos, einen Schritt auf sie zu machend, dann zurück taumelnd, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gestoßen.
Sein weißer Mähnenschopf rutschte zur Seite, gab eines der Augen wieder frei, das die Schimmelstute aufgelöst anstarrte, als er schwankte, weder vor noch zurück konnte. Er war gefangen zwischen Wogen von auf ihn einstürzenden Erinnerungen, die ihm beinahe die Beine unterm Körper wegfegten und drohten, ihn zwischen sich zu zerreißen.

Wie konnte sie ihm das antun....[k]Schon wieder?[/k] Womit hatte er das alles verdient? Warum kam es immer wieder auf das hinaus?
"Suki....", wiederholte er, keine Spur mehr von Selbstsicherheit in seiner Stimme, fast flehend.
[k]Hättest du dich in dem See ertränkt...[/k]
Sie, es war alles ihre Schuld! Warum war es ihm nicht vergönnt, seinen Frieden zu finden? Warum wiederholte sich alles immer wieder?
Wie hatte er nur so dumm sein können zu denken, dass es diesmal anders war?
[k]...wie ich es dir gesagt hatte, dann...[/k]
Er hatte sich doch geschworen, ihr nie wieder zu vertrauen!
Seine Stimme brach, als er nur mehr ein Flüstern von sich gab, diesen einen Namen aussprach, der ihn Tag und Nacht verfolgte. Amon musste sich nicht einmal umschauen, um zu wissen, wie jetzt die Gestalten seiner Albtraumwelt neugierig auf ihn zurückten, spindeldürre Arme nach ihm ausstreckten. Wie Nadelstiche waren die Berührungen, und er kannte die Schmerzen, die ihre Umarmungen brachten. Es gab nur mehr eins - weg! Er musste auf der Stelle von hier verschwinden. Vielleicht würden die Schemen lange genug mit der Stute beschäftigt sein, um ihm einen kleinen Vorsprung zu geben? Es war das einzige, das ihm gerade im Zusammenhang mit ihr in den Sinn kam, als er sich unvermittelt um die eigene Achse drehte und wie von der Terantel gestochen lospreschte, auf der Flucht vor den Spukgestalten seiner Fantasie.
[k]...LAUF.[/k]



öh das soll jetzt kein rausplay sein, aber irgendwie klingt es danach und es ging von selbst in die richtung ö_ö aber ich will nicht dass das play schon aus ist DDD: mach irgendwas DDD: x3x3x3


16.08.2010, 00:21
» Aleardo
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Zahra

Er erwiderte ihren Blick, verstand die unausgesprochene Botschaft, die aus ihren Augen sprach. Er hob und senkte sein Haupt langsam, dabei wackelte seine dichte Mähne wie lauter kleine Würmchen. Dann sah er, dass die Schwarze schon wieder ihre Blicke an das andere Ufer richtete. „Ist an dem Ufer dort drüben etwas Interessantes? Sollen wir unseren Standort dorthin verlegen?“ Der braune Hengst versuchte, die Situation ein bisschen aufzulockern, vielleicht sogar Humor einzubringen. Zahra schien die ganze Zeit so traurig, nein, mit Sicherheit war sie es. Niemand konnte nur spielen, so am Boden zerstört zu sein. Es musste Hand und Fuß haben, einen triftigen Grund. Leise seufzte der Braune, die Probleme der Stute schienen ihn ebenso zu belasten. Seine Stimmung begann zu sinken, wie jedes Mal, wenn jemand in seiner Nähe traurig und niedergeschlagen war. Und wenn es so weiter ging, würden sie bald wieder auftauchen. Diese komischen Wesen, die anscheinend nur er selbst sah. Geister waren es wohl, schemenhafte Gestalten, die tot zu sein schienen. Warum sie immer auftauchten wusste er nicht. Auf jeden Fall waren es immer interessante Begegnungen, geschah doch meistens irgendetwas Besonderes, Ungewöhnliches. Doch er sollte seine Gedanken ruhen lassen, solange sie nicht hier waren. „Warum hast du keine Kraft mehr zu leben? Das Leben ist ein Geschenk, das man nicht einfach so wegwerfen darf. Irgendwo hast du bestimmt einen Freund, der dir beisteht. Und eine Kraftreserve, egal wie klein sie ist.“ Wie gerne würde Aleardo die Stute trösten, doch er wusste nicht wirklich, wie genau er es anstellen sollte. Er konnte so etwas einfach nicht gut, doch er würde es gerne machen. Ein plötzlicher Wutausbruch der Stute riss den Braunen aus seinen Gedanken. Verwundert beobachtete er Zahra, die sämtliche Stimmungen innerhalb weniger Augenblicke durchmachen zu schien. „Shh, shh, ganz ruhig. Nicht weinen.“ Mit samtener Stimme wollte sie der Hengst trösten, berührte sie jedoch kein zweites Mal. Das vorherige Mal schien schon fast zu viel für die Schwarze gewesen zu sein.
Die nächsten Worte der Stute hätten ihm schon beinahe ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, jedoch ein trauriges. „Das passt schon. Im Leben gibt es einfach Zeiten, da kann man nicht, wie man sollte. Aber man sollte trotzdem irgendwie durchhalten, in der Hoffnung, diese Zeit ist bald vorüber. Und bis jetzt war dein Verhalten doch nicht wirklich daneben.“ Was für einen Blödsinn er da redete, ausgemachten Blödsinn. Trotzdem schenkte Aleardo der schwarzen Stute ein aufmunterndes Lächeln. Wahrscheinlich hätte es keine Wirkung auf die Schwarze, aber er wollte versuchen, sie ein Stückchen aus ihrem Loch zu holen. Und es bestand kein Zweifel, dass ihr Loch tief war. Seine Gedanken drehten sich schon wieder im Kreis. Erst sein Gegenüber, dann seine persönlichen ´Freunde´, und schlussendlich wieder die Stute. Es kam dem Hengst schon beinahe wie ein kleiner Teufelskreis vor.


16.08.2010, 18:21
» Max
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Bella

Max war erst seit kurzem in diesem Tal und doch fand er es hier sehr schön. Vor allem war es von Vorteil dass ihn hier noch keiner kannte. So wusste auch niemand wie er tickte und was er für einer war. Vermutlich war dies auch erst ein Mal besser so, den so konnte er sich austoben und wenn dann irgendwann mal die Zeit gekommen war dass ihn jeder kannte und jeder Angst vor ihm hatte dann würde er eben wieder gehen. Er war es ja mittlerweile gewohnt dass er immer wieder gehen musste wenn man ihn kannte. Das war wohl sein Schicksal immer dann zu fliehen wenn es brenzlig wurde und er hatte sich in den jahren in denen er mittlerweile schon lebte daran gewöhnt sofern man das überhaupt konnte. Ein Hengst der Fohlen sexuell anziehend fand und sich an diesen wehrlosen kleinen Geschöpfen befriedigte war nun man völlig verrückt und krank. Doch was sollte es schon es war ihm bei gebracht worden sich hauptsächlich mit Fohlen sexuell zu befriedigen also tat er dies auch. So aber nun war er erst ein Mal hier. Er trabte durch das Tal bis er an einen See kam. Vorsichtig senkte er seinen Kopf und trank von dem erfrischenden Wasser des Sees. Nun wieherte er.


18.08.2010, 20:48
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Geschlossen