Thalia.

Sie ist blind... Dachte er, als der Riese in die Augen der Welshstute sah. Es freut mich dich kennen zu lernen, Thalia. Mein Name ist Alright. Er senkte stark den Kopf, um zu erfassen, ob die Stute völlig oder nur teilweise blind ist.

thalia.

Das freut mich zu hören. Sagte er freundlich. Nach einer Weile reagierte er auf ihre Frage. Klingt vielleicht blöd, wenn dich ein 10 jähriger Hengst sowas fragt, aber... Verstehst du was von Kindern? Fragte er etwas nervös. Er kennt sie schließlich erst ein paar Sekunden...

Thalia.

Stimmt schon, aber du siehst so erfahren aus. Sagte er etwas lachend.
Puh... Lange Geschichte... Jedenfalls hatte ich eine Partnerin, sie hatte mich aber für einen anderen verlassen. Vor mehr als einem Jahr kam sie zurück. Schwanger. Bei der Geburt ist sie gestorben und ich habe ihr versprochen, dass ich mich um das Fohlen kümmern werde. Allerdings ist es nicht meins und ich habe ihm vor ein paar Tagen gestanden, dass ich garnicht sein Vater bin und jetzt ist er weg. Jaa... Und jetzt kann ich nur hoffen, dass er nicht auf seinen richtigen Vater trifft... Nach einer etwas langen Pause sprach er wieder. So, ich habs kurz gemacht. Sagte er zwinkert, obwohl er wusste, dass sie es nicht sehen würde.

Thalia.

Ja, erfahren. Sagte er freundlich. Weil ich denke, dass ich dich nicht so schnell wieder sehen werde und weil ich grad Hilfe bei meinem Sohn brauche. Sagte er fast lachend. Es sollte nicht so klingen, als ob er die Stute ausnutzen wollte, denn diese Absicht hatte er ganz bestimmt nicht. Ich weiß auch nicht, aber vielleicht wusste er bloß nicht, was er alleine machen sollte... Sprach er nachdenklich. Weil sein richtiger Vater kurz gesagt ein Arschloch ist und ihn verletzen, wenn nicht töten würde...

thalia.

Ja, da hast du wohl recht. Ich habe es meiner Expartnerin nur versprochen und wenn er jetzt verletzt wird... Ziemlich blöd, aber ich möchte dich damit nicht nerven. Sagte er dankend und versuchte vom Thema abzulenken... Du sag mal... Ich will dir nicht zu nahe kommen, aber warum bist du denn blind? Fragte er die hübsche Ponystute.

thalia.

Alright nickte verständnissvoll. Achso... Naja, dann ist es wenigstens nicht ganz so schlimm. Trotzdem ist es schade, denn die Welt kann so schön sein... Erzählte er.
Doch dann schüttelte er den Kopf. Warte, wie meinst du das? Fragte er leicht aus der Spur gebracht.

thalia.

Achso... Ja, das ist schon ziemlich blöd, wenn dir keiner was glaubt. Bestätigte er der 3 jährigen Stute.
Thalia, verzeiht. Aber ich muss gehen. Ich habe so ein seltsames Gefühl, was meinen Stiefsohn angeht... Auf wiedersehen. Sprach er mit freundlicher Stimme und bewegte sich geschmeidig davon.

.unverhofft kommt selten oft.

Keine unerhebliche Strecke hatten die Beine der Stute ihre zarte Gestalt tragen müssen. Längst wäre es an der Zeit gewesen eine Pause einzulegen, doch ihr Wille trieb sie weiter. Die Braune wollte nicht einfach irgendwo rasten, nein, sie wollte sich gleich einen Ort aussuchen an welchem sie sich auch länger aufhalten könnte. Einen solchen zu finden stellte sich jedoch als schwieriger heraus, als sie zu Anfang gedachte. Dennoch - sie war sich dessen absolut im Klaren - blieb ihr langsam keine andere Wahl.
In einem Moment der Stille spitzten sich plötzlich ihre Ohren. Ihr Atem stockte, während sie genauer zu lauschen suchte. Kurzzeitig mochte man ein Funkeln in ihren Augen erkennen, ehe ein sanftes Lächeln das Anlitz der jungen Stute zierte und ein zufriedenes Schnauben die Stille durchbrach. Mit dem Atem setzte sich auch der grazile Körper wieder in Bewegung. Sie schritt eilig voran und als sie dann den See erblickte fiel die Spannung gänzlich von ihr ab. Ehe sie sich nun an dem klaren Wasser und dem saftigen Grün zu laben wagte, glitt ihr aufmerksamer Blick noch einmal über die Umgebung. Entschlossen senkte sie darauf den Kopf und trank von dem kühlen Nass.
Ja, hier würde sie eine Weile bleiben können.

armand

Ruhig und entspannt graste Windfall am Ufer des Sees, musste sie doch nach der langen Reise wieder Kräfte sammeln. Bevor er überhaupt in Sichtweite war, hatte sie den ihr fremden Hengst schon gewittert. Schließlich war sie selbst hier fremd und wusste nicht genau, wie man ihr gegenübertreten würde. Mit den Ohren und aus dem Augenwinkel verfolgte sie also jeden einzelnen der Schritte, die der Schimmel tat. Sie hatte sich dazu entschlossen abzuwarten bis sie angesprochen würde, ehe sie noch jemanden verärgerte.
Nun da er neben ihr stand und sie bereits ansah, hielt sie inne mit dem Grasen und hob ihr Haupt, blickte aus hellen freundlichen Augen in die Seinen. Sogleich erschien ein freundliches, jedoch nicht zu aufdringliches Lächeln auf ihren Lippen, während sie seiner Begrüßung lauschte. Von der Tatsache, dass er ihren Namen zu kennen schien, ließ sie sich nicht weiter beirren, sondern grüßte ihrerseits höflich. Guten Tag, der Herr!

armand

An sich war das doch gar kein schlechter Anfang. Oder?! Obwohl die Augen des Hengstes irgendwie.. anders wirkten, so gab dies der Braunen trotzdem keinen Anlass zur Sorge. Für sie schien Armand, wie er sich ihr soeben vorgestellt hatte, sogar recht freundlich. Wie mein Befinden ist, möchtest du wissen? Sie schmunzelte ein wenig, als sie seine Frage wiederholte. Ich habe eine längere Reise hinter mir und bin deshalb ein wenig erschöpft, aber es geht mir gut. Die junge Stute neigte ihren Kopf leicht zur Seite, ehe sie sich ihrerseits nach Armands Befinden erkundigte. Und wie geht es dir?
Trotz das der Schimmel freundlich wirkte, behielt Windfall eine gewisse Anspannung bei sich. Man konnte ja nie wissen...