armand

Wie Windfall Armand so zuhörte, fand sie nun, dass er ein wenig altbacken wirkte. Vor allem durch seine Wortwahl. Jedoch war er wohl auch nicht mehr der allerjüngste. Ihr Vater könnte er ohne Frage sein, aber mehr als 10 Jahre sollte er schon zählen, vermutete sie. Haben wir nicht alle eine lange Reise hinter uns? als sie diese wohl rhetorische Frage vernahm, wandelte sich das altbackene Bild von ihm rasch in eines, das ihn als einen Weißen darstellte. In diesem Moment musste die Braune wohl etwas verdattert dreinschauen, als es ihr auffiel, schüttelte sie sich rasch, um es abzulegen und lächelte weiterhin freundlich auf seine Antwort. Dass die Sonne jemanden nervt, habe ich zuvor noch nicht gehört. Jedenfalls nicht bei dieser milden Frühlingssonne... Wieder musste sie schmunzeln, als er sich vor der Sonne zu verstecken versuchte.

armand

Jetzt mal ernsthaft. Wer fand schon die Frühlingssonne nervig!? Sie war es doch, die alles und jeden aus dem Winterschlaf weckte. Sie war es doch, die die weiße Pracht wieder in ein strahlendes Grün verwandelte, sodass man wieder genug Nahrung fand. Nun gut. Er fand sie nervig. Aus welchem Grund auch immer. Windfall war gut genug erzogen, um nicht weiter nachzufragen. Wenn er wollte, dann hätte er schon gesagt, warum. Stattdessen nickte sie, grinste kurz, als er konterte. Oh ja, dass jedenfalls hoffe ich. Vielleicht werde ich es sogar noch viele Male zu hören bekommen. Bis jetzt habe ich schon vier Winter überstanden und es sollen gern noch viele folgen! Zufrieden nickte sie. Ein langes Leben, wünschte sich doch jeder...

armand

Nur flüchtig runzelte die Braune ihre Stirn, bestätigte dann aber Feststellung Armands. Ja, sicher. Gewöhnlich erfreut ein jeder sich, an den ersten wärmenden Strahlen, die im Frühjahr durch das Fell streifen. Armand war anders. Anders als alle ihre Freunde und ihre Familie, die sie zurückgelassen hatte. Ob das jetzt positiv oder negativ einzuordnen war, wagte Windfall noch nicht festzulegen. Bisher war er auf seine ganz eigene Art doch freundlich gewesen, jedoch ein wenig suspekt ward er ihr, je öfter er ihre Gedanken aussprach.
Und ja, ich möchte gerne lange Leben. Das Lächeln, welches auf den Lippen der jungen Stute lag, schmälerte sich etwas, vermochte es jedoch nicht gänzlich zu schwinden. Ist da etwas schlechtes dran? fragte sie nun ihrerseits mit aufmerksam gespitzten Ohren. Auf diese Antwort war sie wirklich gespannt. Und wie gesagt, sie vermochte es noch nicht, den stattlichen Hengst einzuordnen.

armand

Okay. Das war nicht wirklich freundlich. Im Endeffekt unterstellte er ihr gerade Dummheit und Starrsinn. Es mochte ja sein, dass sie nicht die Klügste war und hin und wieder auch ihren eigenen Kopf durchsetzten wollte, aber das er nun ihre Gedanken nahm und sie so strickte, dass es beinahe schon eine Beleidgung war, einfach unerhört war das. Auch er selbst schien nun nicht der aller hellste Stern am Firmament zu sein, denn sonst wäre ihm aufgefallen, dass man nicht verstehen kann, dass jemand die Sonne hasst, wenn einem kein Grund offenbart wird. Man kann es nicht verstehen, beim besten Willen nicht. Man kann es nur akzeptieren. Windfall hatte es akzeptiert. So viel stand fest. Sie hatte es schon akzeptiert ehe Armand auch nur sein Wort an sie gerichtet hatte. Aber das würde der Schimmel selbst wohl nicht verstehen - wenn er nicht wollte.
Die sonst so sanftmütige Stute tobte in Gedanken also momentan und soweit sie begriffen hatte, konnte sie diese Tatsache, nicht vor dem Hengst verbergen. Dennoch sparte sie es sich ihre innere Unruhe nach Außen dringen zu lassen.
Er wusste ja eh schon alles.

.auf ein neues.

Mit Skepsis und Argwohn horchte Windfall auf die Worte des Schimmels. Das Lächeln um ihre Lippen zuckte noch ein wenig auf, als er ihr zuzwinkerte. Vemutlich aus Reflex, empfand sie diesen Zeitgenossen doch als sehr.. eigen. Gut aber jedem das Seine und mir am meisten, oder wie heißt es noch so schön. Quatsch. Aber der erste Teil stimmte schon. Wären schließlich alle gleich gestrickt, so müsste die Welt doch in Langeweile ersticken. Ein letzter Blick, diesmal mit einem wirklich ehrlichen Lächeln geschmückt, hinter Armand her, wie er zwischen den Bäumen des anliegenden Waldes verschwand.
Wie gesagt ein sehr eigener Zeitgenosse. Dabei aber auch irgendwie.. interessant. Zuvor hatte die Braune noch nie einen wie ihn getroffen und Neues interessierte sie immer, auch wenn sie es hier nicht so hatte zum Ausdruck bringen können, war seine Art ihr doch auch ein wenig unheimlich und unangenehm gewesen. Denn jetzt wo sie drüber nachdachte, merkte sie, dass er hätte alles über sie erfahren können, ohne das sie es gewollt hätte. Und das war nicht in ihrem Interesse. Definitiv nicht.
Schweigend und grübelnd machte Windfall sich wieder über das saftige Gras her. Sollte dieser Ort noch mehr solcher Gestalten bereithalten, würde ihr jedenfalls nie langweilig werden.

daris

Freudig und doch ein wenig gespannt horchte die Braune auf, als sie ein Wiehern vernahm. Sie hob ihren Kopf vom Gras und sah sogleich einen Schecken in ihrem Blickfeld, welcher sich nun munter auf sie zu bewegte. Sein offener neugieriger Blick animierte die junge Stute zu einem freundlichen Lächeln.
Voller Zuversicht machte sie einen Schritt auf den Hengst zu, als er inne hielt. \"Guten Tag..\" begrüßte sie ihn, nickte dabei sachte mit dem Kopf und blickte ihn abwartend an.
Der Himmel am heutigen Tag war eher bedeckt, jedoch schaffte die Sonne es hin und wieder mit ein paar Strahlen durch die dichte Wolkendecke zu brechen. So auch jetzt und ein wohliger Schauer durchfuhr Windfall, als das Sonnenlicht ihren Körper wärmte. Solange der Schecke, welchem sie weiterhin ihre Aufmerksamkeit schenkte, nicht reagieren würde wie der Schimmel zuletzt, würden sie sich sicherlich prächtig verstehen. Bisher zeigte er noch keinerlei negative Regung, was ihr auf jeden Fall schon mal Hoffnung schenkte. Das Lächeln um ihre Lippen wurde mit jedem wärmenden Sonnenstrahl, der auf ihre zarte Gestalt traf, breiter. Jetzt kam es ganz auf ihr Gegenüber an, wie ihr Tag verlaufen würde.

daris

Der Bunte schenkte der Sonne keine sonderliche Beachtung. Windfall empfand dies als etwas Positives und schnaubte erleichtert auf. Jetzt konnte sie die Frühlingssonne wirklich genießen. Nun da sie sich doch ziemlich sicher war, dass der Schecke sie nicht verabscheuungswürdig fand, wie der Schimmel zuvor.
Wonnig lächelnd schloss sie ihre Augen für einen Moment, nickte dann auf seine Frage hin. "Aber gerne doch! Mein Name ist Windfall und ihr seid?" Seine Stimme erklang heller als erwartet und im ersten Moment zuckten ihre Ohren deshalb kaum merklich. Als sie ihn dann aber ansah, während er weiter sprach, freundete sie sich schnell damit an. Fand sogar gleich noch es passe zu ihm, schmunzelte flüchtig.
So groß und stattlich er doch gebaut war, im Gegensatz zu ihr, so sehr passte eben auch diese Stimmt nun zu ihm. Jedenfalls in ihrem Kopf. Die Braune wunderte sich fast mehr darüber, dass sie sich Gedanken darum machte in wie weit diese Stimme zu dem dazugehörigen Körper zu passen schien. Nun denn sie hatte etwas anderes erwartet, aber warum dem so war, konnte sie auch beim besten Willen nicht sagen. Also entschied sie sich einfach mehr auf die Worte, den Sinn zu horchen, den die Stimme ihr zusprach und weniger auf das Drumherum.
"Oh, wirklich?! Zwei Herden.. Davon wusste ich nichts. Also ich habe mir so etwas schon gedacht, aber ich bin erst vor kurzem hier gelandet und noch nicht recht rumgekommen. Aber immerhin beantwortet dies Eure Frage!" Interessante Informationen trug der Hengst ihr zu, so konnte sie etwas über die Gegend hier erfahren, wobei er ja selbst auch nicht allzu viel zu wissen schien...
"Ihr seid wohl auch noch recht frisch hier, oder?" sprach sie ihren Gedanken aus, wollte ihn doch gerne bestätigt wissen.

daris

[k]"Das habe ich euch doch gerade schon gesagt..."[/k]
So hallten seine Worte in ihrem Kopf wider. Und als sie so ins Grübeln kam und zurück dachte, da musste sie verlegen die Augen niederschlagen. "Oh, ehm, jetzt wo ihr es sagt... Stimmt. Daris. Ja.. Ein Gutes hat es doch, nun werde ich ihn bestimmt nicht vergessen." Ein wenig beschämt richtete sie ihren Blick wieder auf den Schecken - Daris. Als er ihr zuvor seinen Namen genannt hatte, war sie sicherlich einfach nur zu sehr in ihren eigenen Gedanken versunken gewesen. Ja, so musste es gewesen sein. Bestimmt. Die Sonne hatte sie doch so sehr beschäftigt und ob er sie mochte oder nicht, da hatte sie zwar auf ihn geachtet, wohl aber nicht zugehört. Denn wenn sie sich das Bild vor Augen rief, bewegten sich dort seine Lippen, es gab aber keine passende Tonspur dazu.
Nun ja, so viel dazu. Sie sollte sich nicht weiter mit ihren Gedanken aufhalten, sonst würde sie noch mehr verpassen, also fluchs die Ohren gespitzt und zugehört!
Hoch erfreut gab sich die Stute, als sie ihre Vermutung bestätigt hörte, grinste unwillkürlich. Dabei beobachtete sie Daris, wie er etwas graste. Sie selbst hatte sich gerade erst den Bauch so richtig voll geschlagen und glaubte, sollte sie nur noch einen Bissen nehmen, platzen zu müssen.
Als er hinuntergesschluckt hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit noch stärker auf ihn, denn so eine Peinlichkeit wie mit dem Namen sollte ihr nicht noch einmal wiederfahren! Um so erfreuter war Windfall dann, so ziemlich die einzige Frage zu hören, die sie über diese Gegend beantworten konnte. Man sah es ihr auch auf der Stelle an, denn die dunklen Augen der jungen Stute, funkelten beinahe vor Glück, während sie eifrig nickte. "Ja, das weiß ich! Gleich dort drüben! Ein See, kaum zu übersehen, habt ihr ihn etwa noch nicht gehört?" Ganz sinnvoll waren die Worte aus ihrem Mund nicht, aber er würde es schon verstehen.. "Soll ich vor gehen? Also, es ist ja nicht weit, ich kann auch einfach die Richtung sagen..." Auch nicht viel besser, aber ein Anfang. Oder nicht?!

daris

"Woah!" Mit diesem Stupser hatte sie schlicht und einfach nicht gerechnet, nur deshalb brachte er sie so aus dem Gleichgewicht. Gewiss war Daris kräftig und hatte eventuell auch nicht ganz so sanft zugestoßen wie er wollte, doch normalerweise hätte sie es sofort austarieren können. So konnte sie sich gerade eben so noch fangen, grinste vergnügt, weil sie währenddessen Daris bei seinen Freudenausbrüchen beobachtete.
"Dann los! Folgt mir!" forderte sie den Schecken auf, reckte dabei keck ihren Kopf in die Luft und schlug motiviert mit dem Schweif. Gleich darauf drehte sie sich in die Richtung des Sees und marschierte, nein, schritt voran. Wenn sie sich recht erinnerte musste der See nur ein paar hundert Meter in dieser Richtung liegen, direkt hinter dem kleinen Hügel, dessen Anstieg sie bereits begonnen hatten. Um sicher zu gehen spitzte Windfall ihre Ohren, lauschte aufmerksam den leises Geräuschen des Wassers. Ja, noch einmal würde sie sich nicht vor Daris blamieren, jedenfalls nicht wegen der Wasserquelle.
Kaum hatte sie ihren Gedanken vollendet, hatten sie auch schon den höchsten Punkt des Hügels erreicht und konnten ihren Blick auf den geheimnisvoll glitzernden See werfen. "Da schau, was hab ich gesagt!? Ein See! Ist er nicht schön?" vor lauter Freude warf die Braune ihren Kopf in den Nacken, vollführte nun selbst eine Art Freudentanz. "Gar nicht weit, hab ich doch gesagt! Kommt weiter!" eifrig trabte die junge Stute voran, hin zum seichten Ufer des Sees, wo sie inne hielt und abwartend zu ihrem Begleiter blickte. Schließlich war sie ja wegen genau diesem hier her gegangen. Sachte legte sie ihren Kopf schief, wartete gespannt darauf, dass Daris von dem kühlen Nass trank.

daris

Etwas belustigt gar beobachtete Windfall die Reaktion des Schecken auf ihren beinahe Sturz. Schließlich gab es schlimmeres. Als er sie aber so sacht berührte, durchfuhr sie ein leichter Schauer und sie schloss unwillkürlich ihre rehbraunen Augen.
Später dann am See, merkte sie erst als er flehmte, was sie dazu getrieben hatte. Ihre Rosse hatte eingesetzt. "Immer wieder gern.." sprach sie zunächst auf seinen Dank hin, nur um dann auf seinen erschrockenen Blick hin, den ihren nieder zu schlagen. Unschlüssig, was sie davon halten sollte, wich sie vorerst einen Schritt von ihm zurück, senkte dabei ihr Haupt etwas. Sie wirkte bedrückt und unsicher, versuchte aber das Ganze mit Fassung und einem Lächeln auf den Lippen zu tragen. Einerseits fand sie es irgendwie toll, denn so waren ihre Peinlichkeiten vom Anfang gewiss passé. Andererseits jedoch war es ihr unangenehm, denn sie wollte ganz bestimmt nicht, dass Daris sie jetzt nur deswegen anziehend fand oder ähnliches. Die Braune war jung und unerfahren, was solche Situationen anging. Hatte sie doch während ihrer bisherigen Rosseperioden zumeist Hengste gemieden, weil ihre Mutter ihr dies geraten hatte. Und war ihr mal einer begegnet, dann standen ihr gleich mehrere Freundinnen zur Seite, sodass bisher nie wirklich etwas geschehen war.
Nun, da Daris an ihre Seite getreten war, galt es ihr etwas erschrocken drein zu blicken. Sie wusste nicht wirklich, was passieren würde, geschweige denn wie. Aber sie war hergekommen, um Abenteuer zu erleben, also würde sie ihn zunächst gewähren lassen. Wenn es ihr zu viel würde, konnte sie ja immer noch nein sagen oder weglaufen. So blieb sie also stehen, entspannte sich wieder etwas. Aufmerksam sah sie ihn an, verfolgte nun jede seiner Bewegungen ganz genau, jedoch ohne Argwohn. Schließlich war der Schecke ja echt nett und zuvorkommend gewesen und sie hatte keine Angst vor ihm, sondern nur ein wenig Ehrfurcht vor der Situation in der sie sich befanden.