» Jean
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[f]Liat.[/f]
Macht nix. Ich bin im Moment auch ziemlich durch'n Wind :'D

Die Härchen an seinen Nüstern vibrierten sanft, als er mit seinem Riechorgan die Stute nach allen Partikeln ihres Duftes abtastete. Hie und da fand er einen sanften Geruch, den er noch nicht kannte und den er nun in sich aufnahm, abspeicherte. Er grollte sanft und konnte kaum verbergen, dass ihm etwas gefiel. Dass es gerade ihr Duft war jedoch schien schleierhaft und so mochte die Stute glauben was sie wollte, Jean würde ohnehin nicht zugeben, worin seine einzige Stärke lag und ebenso seine einzige Schwäche. An sich war er kraftvoll und hoch gewachsen, gut aussehend und viele seiner Methoden hatte er wohl gar nicht nötig. Doch an einer Stute fand er weder ihr Aussehen, noch ihren Charakter oder anderweitige Eigenschaften. Einzig und allein ihr Duft war es, der zählte und dem er volle Aufmerksamkeit zuteil werden ließ, wenn es ihm ermöglicht wurde. Jean konnte und wollte nicht ignorieren, dass diese Stute einen besonders schönen Duft an sich trug und so suchte er die Gesellschaft, versuchte er sie im Gespräch zu halten, um allein so zu ihrem Duft zu gelangen, sie in seiner Nähe zu wissen. Denn sobald sie in seiner Näh war konnte er schnüffeln und schnuppern, wie es ihm beliebte. "Einsamkeit kann zu Gift werden, Liat. Und vergiften wollen wir doch beide nicht, oder?" Er schmunzelte ihr sanft zu und spielte mit seinen Öhrchen, während er immer noch erregt ihren Duft einsog und sich schlichtweg erhoffte, dass sie trotz des deutlichen Interesses blieb und ihn schnuppern ließ, gewähren ließ. Denn was sonst wolte er erreichen? Was sonst? Sie musste sich damit abfinden, dass er Jean Baptiste Grenouille war, der wohl größte Schnüffler dieser Welt. Und Schnüffler wahrlich in dem ursprünglichen Sinne, denn allein sein Riechorgan war mehr denn jedes Gold dieser Welt wert, konnte Düfte zu Gold werden lassen, denn Jean wusste, dass Menschenfrauen oftmals viel Geld dafür ausgaben, an eine perfekte Duftmischung zu gelangen. Und eben er hatte die Fähigkeit, solche Tinkturen und Mixturen her zu stellen.


16.07.2010, 15:49
» Zahra
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Wer will? smilie



Den Blick nach vorn, ins Ungewisse gerichtet, die Ohren starr in die Zukunft gedreht, die Hufe immer weiter in die Erde preschend, bewegte Zahra sich immer weiter. Ihre Gedanken kreisten um ihre Familie und um die Frage, warum das alles hatte passieren müssen. Selbstzweifel stellten sich ein, doch im Moment konnte Zahra das ganze Geschehen nicht Revue passieren lassen.
Ihre Knie zitterten, was während dem Laufen jedoch nicht bemerkbar war. Immer weiter rannte die schwarze Stute, weiter, ins Ungewisse. Sie wusste nicht, was sie erwartete, wusste jedoch, dass es das Beste war, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen. Krampfhaft versuchte die junge Stute, sich auszureden, dass sie ein unnützes Geschöpf war, doch die Ranken dieses Gedankens bissen sich immer mehr in das Fell der Stute. Immer noch rann der Schweiß von ihrer Stirn, so mancher Tropfen verfing sich im Augenlid und verursachte einen undurchsichtigen Blick. Was für eine Parallele! Undurchsichtig, ja, so war ihr Leben. Undurchsichtig. Doch, wer war daran schuld? Sie selbst? Ihre Familie? Zahra versuchte, zweites als Antwort einzugravieren, doch sie merkte, dass das gar nicht so einfach war. Alles sprach für sie: Sie hatte sich noch nie gewehrt, hatte zugesehn, manchmal sogar noch über die Attacken gelacht. Hatte das Geschehene verdrängt, doch irgendwann war der Tresor, tief in ihrer Seele, zum Überlaufen voll gewesen. Er war übergeschwappt, die Emotionen übergekocht.
Die Stute wurde langsamer, fiel in einen Trab und blieb schließlich stehen. Bisher hatte sie noch gar keine Zeit gehabt, ihre Umwelt zu betrachten, doch nun befand sie sich an einer großen Lache, an einem See, dessen Wasser glänzte, Unschuld ausstrahlte. Langsam trat Zahra an das Wasser heran. Ängstlich, langsam und bedacht brachte sie sich in eine Position, sodass ihr Kopf als Spiegelbild im Wasser erschien.
Die Friesin betrachtete sich, fand nur Fragen und plötzlich begann es, zu regnen. Doch der Tropfen, der bisher gefallen war, blieb der einzige. Es war kein Regen, sondern eine einsame Träne, ein schwacher Ausgleich, für das, was geschehen war.
Im Hinterkopf der Stute befand sich die Lust nach etwas Erfrischendem, doch übetrumpfend war die Angst, die Erschütterung. Schweigend betrachtete Zahra sich für ein paar Minuten...


18.07.2010, 13:14
» Aleardo
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Zahra

Aleardo stapfte langsam durch die Gegend. Viel zu warm war es, viel zu viel Energie ging schon dabei drauf, seinen Körper überhaupt in Bewegung zu bekommen. Und sein Körper war nicht klein; eher riesig und übermächtig. Deswegen war er froh, überhaupt vom Fleck zu kommen und nicht irgendwo in der Hitze stehen zu müssen. Der Hengst steuerte auf den See zu, ein wenig Erfrischung hatte schließlich noch niemandem geschadet. Oder doch, diesem einen kleinen Jungen. Er war im See ertrunken, kaum dass er das fünfte Lebensjahr erreicht hatte. Dem braunen Hengst war damals die Aufgabe erteilt worden, den Sarg zum Grabe zu ziehen. Er hatte es gerne getan. Hatte er doch auch den kleinen Jungen gemocht, denn er hatte immer die eine oder andere Karotte für ihn gehabt. Aleardo spitzte seine Ohren und machte kurz Halt. War da nicht eben ein Geräusch gewesen? Das Kaltblut wieherte leise und fordernd. Mit geblähten Nüstern stand er da und lauschte. Nach einer Weile schüttelte er seine Mähne und lief weiter. Er begann schon wieder zu träumen. Gespenster in jeder Ecke zu sehen. Er war eben ein Kaltblut, das ein wenig das Temperament eines Vollblutes besaß. Flucht war eben immer die beste Verteidigung; vor allem wenn man einen kleinen Vorsprung gut gebrauchen konnte.
Aleardo hatte sein Ziel erreicht. Der See lag vor ihm, das Wasser glänzte in der heißen Sonne. Er ließ seinen Blick ein wenig schweifen und erblickte eine schwarze Stute, die ganz alleine am See stand. Gemächlich setzte er sich in Bewegung und brummelte leise, ehe er näher an die Stute herantrat, um mit ihr reden zu können. „Hallo. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich neben Sie stelle?“ Der große Hengst betrachtete die Schwarze aufmerksam und wartete auf eine Antwort. Irgendetwas an dieser Stute kam ihm merkwürdig vor. Vielleicht, weil sie schwieg und er aus diesem Schweigen Kummer zu lesen meinte, vielleicht aber auch etwas ganz anderes. Er kannte die Stute überhaupt nicht; wie sollte er da wissen, wie sie sich fühlte?

(sry, ein wenig kurz)


18.07.2010, 13:51
» Pina Colada
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WER WILL?


Mittlerweile fühlte Pina sich schwach, ihre Beine erzitterten vor Schmerz und Erschöpfung, als sie endlich einen See erreichte. Wasser! Ihre Kehle war trocken und schmerzte, umso gieriger stürzte sie sich ins Wasser und trank so schnell sie konnte.
Ihre Knöchel wurden von dem erfrischend kalten Nass umspült, was die Schmerzen in den Beinen linderte.
Sie dachte an IHN. Sooft sie konnte dachte sie an IHN. Aber ER hatte sie nicht mehr gewollt. Hatte ihr die große Liebe versprochen, die Sterne wollte er ihr vom Himmel holen und dann hatte er gesagt 'Geh!' und war verschwunden. Einfach so.
Aber Pina wollte sich nicht länger in Seelenschmerz suhlen, wollte sich nicht der Melancholie hingeben. Sie hatte es aufgegeben etwas nachzujagen, dass sie längst verloren hatte. Sie lebte nun in ihrer Welt.
Lebte jeden Moment als wäre er der letzte, kostete jeden Augenblick aus, versuchte möglichst wenig nachzudenken und liebte die Sekunde.
Vor allem die Natur war ihr in den letzten Monaten eine wunderbare Gefährtin geworden, die nicht meckerte und sie nicht ständig an Vergangenes erinnerte. Sie liebte ihre Freiheit, tolerierte alles und jeden, nahm Pferde wie sie kamen und waren und verurteilte niemanden. Wegen nichts. Nur ihr Eigensinn - der war ihr geblieben.
Selbst jetzt noch.
Pina fühlte sich etwas besser, doch ihre Rosse setzte ihr sehr zu. Es war kein gutes Gefühl eine so große Verlockung für jegliche Hengste darzustellen. Sie wollte keinen Ärger. Sie wollte keinen Hengst. Nur IHN hatte sie gewollt, aber ER war eben weg...
Ihr war heiß, dann wieder kalt, stets war ihr Körper von einer Gänsehaut überzogen, weit unten in der Magengegend verspürte sie ein erregtes Kribbeln, aber sie unterdrückte es. Mittlerweile waren ihre Beine taub vom kalten Wasser. Sie stapfte zurück ans Ufer und beobachtete einige Artgenossen in Reichweite.


19.07.2010, 14:56
» Zahra
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Aleardo

Die leichten Wellen,die ans Ufer preschten ließen das Spiegelbild der Schwarzen verschwimmen. Ihre Augen wurden immer wieder verzerrt, sowohl ihr Spiegelbild, als auch die 'echten' Augen. Zahras Tränen plätscherten ins Wasser, erzeugten Schwingungen, was wiederum das Spiegelbild verzerrte.
Sie bemerkte erst, als eine fremde Stimme zu hören war, dass jemand zu ihr getreten sein musste.
Kurz erwog sie es, sich nicht dem Fremden zuzuwenden, doch dann gelang es ihr, den Tränenfluss zu stoppen und so suchte sie schließlich den Blick des vermeindlichen Hengstes, was sie seiner Stimme entnommen hatte.
"Nein", entgegnete sie. "Ich habe nichts dagegen, nur ich bin gerade nicht besonders ge-sprächig.", bei dem letzten Wort hatte sich ein Seufzer durchgesetzt, was von dem Unmut und der Verzweiflung, die in der Stute herrschten, zeugte.
Zahra drehte sich wieder um und lauschte den Wellen, obgleich diese auch nicht mit echten Meerwellen zu vergleichen waren. Es waren Wellen, eben [k]See[/k]wellen. Sie waren anders, was die Gedankengänge der Schwarzen wieder umleitete. War sie vielleicht auch anders? Schlechter? Dümmer? Uneinsichtiger? Das Spiegelbild des Kopfes neigte sich in Richtung Boden, der Fremde sollte die wieder aufquellenden Tränen nicht zu Gesicht bekommen.
Zahra wechselte kein Wort, wie sie es dem Schwarzen schon prophezeit hatte - sie war nicht gesprächig und doch beruhigte es sie, die Anwesenheit des Hengste zu spüren.
Die Augen der Schwarzen brannten, sie schloss sie und versuchte, ihre Gedanken abzuschalten. Doch immer wieder, wie ein beinahe gelöschtes Feuer, loderten die Flammen auf und beendeten den Versuch des Vergessens.
Nach dem dritten Versuch gab Zahra es auf. Sie öffnete ihre Augen und starrte an das gegenüberliegende Ufer, dessen Umrisse wage warzunehmen waren. Die Augenlider waren wieder mit Tränen bestickt, sodass der Blick immer glasiger wurde und schließlich verschwamm.
Die Friesin wagte einmal einen kurzen Blick zu ihrem stillen Nachbarn, doch durch die Tränen hindurch konnte sie nicht erkennen, wie er sich bewegte, was er gerade tat.
Als Zahra ihren Blick wieder ins Weite richtete, nachdem sie die Augen geschlossen und die Tränen vernichtet hatte, merkte sie, dass die Luft flimmerte. Es war heiß, sehr heiß und die Sonne zauberte in Kooperation mit den Wellen, die durch den Wind erzeugt wurden, glitzernde Flächen auf das Wasser.
Nun endlich konnte die Stute ihre ausgetrocknete Kehle befriedigen; sie senkte den Kopf, bis die Nüstern im Wasser waren und sog gierig das kühle Nass in sich auf. Erst jetzt bemerkte sie, wie viel Wasser ihrem Körper fehlte, als dieser ihr ununterbrochen signalisierte, dass sie noch nicht genug getrunken hatte.
Ihre Ohren kamen nicht zum Stillstand, versuchten unbemerkt, jedes Geräusch des Hengstes, den Zahra beinahe erneut vergessen hatte, aufzuzeichnen.

smilie


19.07.2010, 15:06
» Jardinero
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Pina Colada ?

Jardinero sah sich um.Seine Ohren zuckten, als er ein leises Rauschen vernahm.Langsam setzte er sich in Bewegung, dem Rauschen entgegen.Schon bald kam der Fluss, von dem das Geräusch ausging näher.Sofort lief er näher, und senkte seinen Kopf.Er holte tief Luft, und tauchte dann seinen Kopf fast bis unter die Augen ins Wasser.Erfrischend, einfach herrlich.Er hob den Kopf wieder, und schnaubte gelassen nicht weit entfernt sah er den grossen See, der sein eigentliches Ziel war.Er trat nach hinten, und lief dann auf den See zu.Die Bume hier waren viel grüner, als die auf den Wiesen, d hier mehr Wasser im Boden war, und somit konnten alle Pflanzen viel besser wachsen.zufrieden trottete er näher.Kurz blieb er im Schtten eines Baumes stehen.Ein paar Artgenossen standen herum, plauderten, oder schwammen im see.Jardinero tat es ihnen gleich, und lief mit langen Schritten zum See.Da stand er nun, und betrachtete sein Spiegelbild, bis er ein anderes auch noch vernahm.Nicht weit weg satnd eine stute.sie schien alleine, und anscheinend suchte sie etwas Gesellschaft.Freundlich schnabute der Weisse ihr entgegen."Guten Tag die Dame." Er lächelte höflich unter seinem Schopf hervor.Seine Augen blitzten Vergnügt auf.Er zuckte mitt den Ohren, und trat wieder einen Schritt vom Nass weg."Ich bin Jardinero.Wie lauet denn ihr Name?" Ernickte leicht.Seine raue Stimme hatte er schon immer nichtb besonders gemocht, da sie etwas hart klang, aber er wusste wie er sie fröhlich klingen lasssen konnte.er war ja auch fröhlich, also.
'Störe ich etwa?' dachte er sich kurz, doch die Stute war ja allein, also konnte dies schlecht sein.Und wenn sie alleine sein möche, könnte sie es ja ruhig sagen.Also.Er schnaubte noch einmal, und drehte dann den Kopf zum wasser.er waatete ein Stück hinein.Es war zu verlockend.Das Wasser schwappte um seine Fesseln, und da konnte er sich nicht mehr halten.Mit einem Satz sprang er nach vorne.Seine Hufe suchten wieder Halt auf dem Gemisch aus Erde, Sand und Steinen.Doch er fand keinen, und musste schwimmen.Das wasser war angenehm kühl, besonders weiter unten.Zufrieden schwamm er wieder ans Ufer, und trat nach dem Boden.als er wieder Halt fand, blieb er ruhig im Wasser stehen.Er sah die Stute verschmitzt an."Es tut mir Leid, aber es ist einfach zu verlocken." Er grinste schief, und sah sie an.




21.07.2010, 12:22
» El Diabolo
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Schliesslich landete Diabolo an einem anderen Ort. Der Friedhof erinnerte ihn mehr und mehr an seine Vergangenheit. Nun war er hier gelandet. Die Sonne schien ihm direkt auf sein dunkles Fell und bald schon wurde es ziemlich heiss um weiterhin in der Sonne zu stehen. Er suchte nach einem kleinen, schattigen Platz und fand auch gleich eine saftige, grüne Wiese. Vor lauter Aufregung hatte der Hengst gar nicht bemerkt, wie hungrig er war und machte sich über das Gras her. Ab und zu schaute er sich mal um, ob jemand hier war. Vergebens. Immernoch war Diabolo alleine und er machte sich Vorwürfe, wieso dass er weggelaufen ist. Weg in eine andere Welt. Weg von seinen Freunden und vorallem von seiner Heimat. Hier war es zwar wunderschön, doch Diabolo kitzelte ein wenig die Angst, dass er hier nie jemanden treffen würde. Und wenn doch, dann würde er denjenigen mit seinem verkorksten Charakter wegjagen. [k]Wieso muss ich nur so sein wie ich bin?[/k], kam dem jungen Hengst der verzweifelte Gedanke. Langsam ging er zum See und betrachtete sein Spiegelbild. Mit gerümpfter Nase schnellte sein Huf in das Wasser.


23.07.2010, 17:02
» Wij
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[f] Adyla.[/f]

Es gab ja an sich genug Dinge, die das Leben erschweren konnten. Es gab Dinge, die einem das Lächeln nahmen und Dinge, mit denen man einfach gar nicht klar kam. Es gab Dinge, die konnte man vergessen und jene, die man sein leben lang mit sich schleppte. Wo also war der Schnitt? Wo konnte man beginnen zu leben und wo hörte das Grübeln auf? Wo begann der Spaß und wo endete Leid und Ärger? Wij verstand die Welt oftmals nicht, wollte sie vielleicht auch gar nicht verstehen. Warum auch? Das war doch alles zu scher, zu schwierig? Man musste immer glücklich sein? Pah. Das ging gar nicht. Er grummelte und setzte sich auf sein Hinterteil, während er die kleine Dame anblickte. Was hier geschehen war? Schlimmes. Ganz schlimmes. Wie aber sollte man das einem Kind zu verstehen geben? "Nun. Die Morde waren brutal, das Leben im Tal nicht mehr sicher. Jeder, der nicht sterben wollte, musste fliehen Liebes." Raunte er ihr zu. "Vielleicht bist du ja schon die nächste." Er lachte trocken auf, während er sie aus listigen Augen musterte.
Wij war nicht böse, er war nur ein wenig gegen die Normen. EIn wenig absonderlich, ein bisschen fremd in dieser Welt und daher wohl ein wenig ungehobelt, fast schon schlimm. Aber er verstand sich darauf, mit anderen doch irgendwie klar zu kommen. Man musste ja weiter kommen, immer weiter. Nur so ging das, nur so konnte man klar kommen. Er lächelte und murmelte dann endlich seinen Namen. "Wij nennt man mich." Sein schwerer, russischer Akzent war schleichend, beinahe wundervoll. Aber man verstand ihn daher auch nur, wenn er langsam redete. Und da er wollte, dass die Kleine ihn verstand sprach er wahrhaft langsam. EIn wenig zu langsa fast schon. So, dass es schlichtweg mysthisch erklang, ein wenig unheimlich vielleicht.


23.07.2010, 17:04
» Suki
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Amon x3



Er musste ihr schon einen ziemlich guten Grund nennen, wenn sie bleiben sollte. Denn sonst, so war sie sich sicher, würde sie sich einfach von ihm abwenden und gehen.
[k]Wirklich?[/k]
Noras schleichende, berechnende auch ein wenig anzügliche Bemerkung verunsicherte sie. So wie fast alles, was aus Noras Mund kam.
Nora an sich war einfach verwirrend und eigentlich wollte sie ihren Kopf für sich allein. Sie wollte ihren Kopf nicht teilen! Weder mit Nora, noch mit sonst wem.

Ärgerlich sah sie den Hengst an, wartete und wartete, doch eine Antwort kam nicht.
Wütend schürzte sie ihre Lippen, was hatte sie sich denn auch gedacht?
Das er sie auf Knien anflehen würde, zu bleiben? Eigentlich fand sie diesen Gedanken nicht mal so übel, genau genommen gefiel er ihr sogar.
Doch sogar sie wusste, dass dies so gut wie unmöglich war. Doch träumen durfte sie noch wohl, vor allem da Amon anscheinend mit dem gleichen beschäftigt war.
Wenn das so weiter ging, dann würde sie wirklich gehen, da mochte dieser Hengst noch so interessant sein.
Wenn er ihr nicht richtig antworten konnte, dann musste er eben sehen, wo er blieb.

Abwartend starrte sie ihn an, sie löcherte ihn beinahe mit ihrem Blick, doch es war ihr egal.
Sie wollte eine Antwort und zwar jetzt!
Endlich schaute er sie wieder richtig an und sprach.
[k]etwas Besonderes[/k]
Wie gut das klang, wie wahr es war.
Völlig überrascht starrte sie ihn immer noch unverwandt an, spürte seinen musternden Blick auf sich. Dann sprach er weiter und ruinierte das vorher gesagte.
So selbstsicher und arrogant, er war wirklich überzeugt davon, was er gesagt hatte.
Sie bedachte ihn mit einem etwas säuerlichen Blick und entschied sich schließlich für die Wahrheit.
“Ja ich bin neugierig…auf dich“ etwas zögerlich hatte sie gesprochen, doch es entsprach der Wahrheit.
“Weist du was? Ich denke ich werde bleiben. Zumindest für den Moment“
Sie lächelte ihn so an, wie sie ein Fohlen angelächelt hätte.
Sie lächelte ihn an, als wäre er ein Junge der diese Aufmerksamkeit brauchte. Sie wusste dabei ganz genau, dass ihn das ärgern würde, doch er war selbst Schuld.
Hätte er sie nicht so von oben herab angegrinst, hätte er vielleicht ein nett gemeintes Lächeln bekommen. Vielleicht.

Immer noch schien er alles richtig witzig zu finden. Vor allen Dingen sie.
Anscheinend ärgerte er sie gerne, machte sich einen Spaß daraus, ihr dabei zuzusehen.
Nicht mal ihre Heuchelei tat ihm etwas ab, so wie sie gedacht hatte. Nein, es schien ihn sogar noch mehr zu amüsieren.
Schelm blitzte in seinen Augen auf und sie fragte sich, was er denn nun schon wieder hatte.
Die Antwort bekam sie umgehend.
“Ich darf doch noch wohl meine Meinung ändern, oder?“, antwortete sie gereizt und schaute ihn bitterböse an.
Wie er ihre eigenen Worte ausgesprochen hatte und dabei war das, was sie gesagt hatte ironisch gemeint, das konnte man doch nicht verpeilen oder? Doch man konnte, doch dazu musste man ein richtiger Vollidiot sein. Vielleicht war Amon ja einer, passen würde es sogar. Schadenfroh funkelte sie ihn an, sagte aber nichts, das war ihr ganz privater Strohhalm, an dem sie sich klammern konnte.

Voller Genugtuung beobachtete sie, wie seine gute Laune genau so schnell wieder verflog, wie sie gekommen war. Tja, sollte er sich doch erst einmal damit auseinandersetzen.
Und überhaupt: Mit solchen wirren Argumenten, wie vorhin, hatte er nicht die geringste Chance zu gewinnen. Dieses Wortgefecht hatte sie nämlich sowieso schon gewonnen, da gab es nichts mehr zu rütteln.
Mittlerweile starrte sie nicht mehr verwirrt vor sich hin, sondern er.
Teils abwartend, teils gelangweilt beobachtete sie ihn und warf sich in eine lässige Haltung. Sollte er ruhig sehen, wie leicht es ihr viel, ihren Sieg auch ohne sein Einverständnis zu genießen.
Doch ihren vermeintlichen Sieg konnte sie nur so lange genießen, bis er das Gegenteil klarstellte. Sie hatten also die ganze Zeit von gänzlich verschiedenen Dingen gesprochen? Prüfend musterte sie ihn, versuchte herauszufinden, ob er log.
Lügen tat er nicht, da war sie sich ganz sicher.
Sie schnaubte verärgert und antwortete dann: “Und was hast du dann gemeint?“
Immer noch entschlossen zu gewinnen – obwohl sie mittlerweile gar nicht mehr genau wusste, um was es ging – feuerte sie wütende Blicke auf ihn ab. Zwar hatte sie nicht die geringste Ahnung, was das bringen sollte, doch es war ihr egal.

So vieles war ihr egal, so vieles wollte sie nicht wissen oder ahnen und doch musste sie so vielen Dingen mitten ins Angesicht blicken.
Immer hatte sie alles wissen wollen, doch mittlerweile war dem nicht mehr so. Sie wollte überhaupt nicht mehr alles wissen, vor allem wollte sie Dinge nicht wissen, die mit Amon zu tun hatten. Vor diesen Dingen wollte sie einfach ihre Augen verschließen, denn sie spürte die Gefahr, den Wahnsinn dahinter. Dennoch konnte sie nicht genau sagen, ob dies auf Amon zutraf. Wahnsinn.
Sie war nicht Gott, hatte nicht das Recht zu bestimmen, wer wahnsinnig war und wer nicht.
Am liebsten wollte sie die Zeit zurückdrehen und damit verhindern dass sie an diesen See kam.

Seine Worte holten sie wieder zurück, führten ihr nur zu deutlich vor Augen, dass sie die Zeit niemals würde zurückdrehen können.
“Vielleicht“, beinahe unhörbar wiederholte sie das Wort. Das Wort, das er von ihr übernommen hatte und das sie sich nun wieder zurück nahm.
Ihr Blick begegnete dem seinen und sie sah, dass er wusste, dass sie das nicht wollte. Sie sah auch, dass er wusste, dass es für einen Rückzug zu spät war.

Etwas war kaputt. Sie wusste nicht was es war, aber etwas zwischen ihnen war zerbrochen.
Immer noch rannen ihr die Tränen über das Gesicht, ließen sie die Welt nur noch durch einen Tränenschleier sehen. Doch auch wenn sie klar gesehen hätte, wäre es nicht die herkömmliche Welt, die sie gesehen hätte. Nein, es war Amons Welt, die sie sah. Dunkel und voller Grausamkeit, nun sah sie das, was er sah. Das, was er unter seiner Welt verstand. Verzweifelt versuchte sie einen Weg hinaus zu finden, hinaus aus der Dunkelheit, zurück in ihre lichte Welt. Nur ein heller Punkt war davon übrig geblieben, der Rest zerstört. Zerstört von den Worten dieses Hengstes. Immer verzweifelter versuchte sie sich einen Weg zu bannen, einen Weg zu diesem Punkt. Verfolgt wurde sie, verfolgt von den Worten, die er auf sie losgelassen hatte. Wegrennen nützte nichts, die Bilder ließen sie nicht in Frieden, attackierten sie immer wieder aufs Neue und sie wusste, dass sie sich immer daran erinnern würde. An diese Bilder, die unweigerlich in ihr Gehirn gebrannt waren.

Erleichterung durchflutete sie als sie auf den Hengst einschlagen konnte, immer und immer wieder, so lange bis er zu Boden ging. Doch diese Erleichterung war zu klein, zu nichtig, als dass sie etwas hätte ausrichten können. Der Hengst verdiente zu sterben. Obwohl, der Tod war viel zu mild für ihn, war keine gerechte Strafe.

Erschöpfung übermannte sie, ließ sie wieder klarer sehen. Plötzlich war nichts mehr da, das widerstand leistete. Sie spürte nichts mehr unter ihren Hufen. Schwer fiel sie zurück auf die Vorderhufe, blieb einen Moment gekrümmt stehen. Dann blickte sie auf, sah, dass Amon sich in Sicherheit gebracht hatte.
Sein weißes Fell war rot, genau so, wie es sein musste. Wutentbrannt wollte sie sich abermals auf ihn stürzen, doch sie bewegte sich nicht von der Stelle. Sie würde ihn töten, wenn sie es noch Mal tat.
Dieses Wissen geisterte durch ihren Kopf, zusammen mit den grausamen Bildern, die sie nie wieder würde loswerden können.
Sie konnte ihn nicht töten. Selbst nicht nach alldem, was er getan hatte.
Eine Schwäche war das. Genau, sie war schwach, konnte die Stute und ihr Fohlen nicht einmal rächen.
[k]Töten, das ist schwach, verzeihen ist die Schwierigkeit[/k]
Nora, wie konnte sie ihn nun auch noch in Schutz nehmen. Sie sollte ihm also auch noch verzeihen! Eher würde sie sich selbst umbringen.

Das war vielleicht das Beste. Wenn sie sich nun einfach in dem See ertränken würde, dann würden diese Bilder Ruhe geben. Dann würden sie verschwinden, alles würde dann verschwinden.
Ihr Name holte sie halb zurück, ließ sie den Hengst vor ihr wahrnehmen.
Wie in Watte verpackt, so fühlte sie sich und die Bilder flimmerten immer noch vor ihren Augen, ließen sie die übrige Welt nur durch einen Schleier wahrnehmen.
Eine Frage. Er hatte sie etwas gefragt, doch sie konnte ihn nicht hören, nicht richtig.
Dennoch antwortete sie. Vielleicht, war es auch nicht sie, die antwortete. Sie wusste es nicht, sie wusste nichts mehr.
“Wölfe töten aus einem anderen Grund und du hast nicht nur getötet. Der Tod ist barmherzig im Vergleich zu dem, was du angerichtet hast. Du weißt ganz genau, dass du noch viel schlimmer bist. Viel schlimmer als ein Monster“
Ihre eigene Stimme kam ihr Fremd vor. Fremd und so fern.
Wieso war denn plötzlich alles so weit weg, so ungeheuerlich weit weg?

[Sorry, dass du wieder so lange warten musstest =( Wenn du deshalb nicht mehr playen möchtest, dann sag es einfach]


23.07.2010, 17:20
» Adyla
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Wij x3


Das...das ist ja schrecklich. murmelte Adyla und sah den Rüde erschrocken an, Ich, die nächste? Oh mein Gott!
Die Hündin bekam es mit der Angst zu tun. Wieso sollte sie die nächste sein die flieht?
Als der Hund auch noch lachte war Adyla außer sich.
Was soll daran so lustig sein? Du könntest genauso der nächste sein!
Wütend wante sich der welpe um und blickte über das Wasser. Der Himmel war wieder klar und die Sonne strahlte vom Himmel.
Es war unerträglich heiß.
Mein Name ist Adyla. Du kannst mich aber auch Ady nennen, wenn du willst. entgegnete sie und drehte sich wieder zu dem Rüde um.
Wie komisch er seinen Namen ausgesprochen hatte. Mit einer ganz seltsamen Betonung.
Adyla traute sich nicht einmal zu den Name richtig aussprechen zu können-Wij-.
Es klang so als würde Wij aus einem anderen Land kommen, aber dass konnte ja nicht sein. Wij konnte doch nicht von Land zu Land gereist sein nur um in diesem grauenvollen Tal zu leben, oder?
Der Rüde kam Adyla auch irgendwie gruselig, ja schon fast mystisch vor. Anscheinend leibte er es im Mittelpunkt zu stehen und arme kleine Fähen zu erschrecken die gar nicht wussten wie ihnen geschah.
Adyla runzelte ein wenig die Stirn. Wieder so ein Typ der meinte er währ der coolste.
Was sollen wir jetzt tun? fragte Adyla und blickte Wij tief in die Augen.
Irgendwie fand sie ihn auch, süß.
Die Hündin wusste nicht wieso aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund mochte sie Wij.
War sie etwar in ihn verknallt?
Entschlossen schüttelte sie den Gedanke ab und lächelte Wij leicht an.


23.07.2010, 18:38
» Wij
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Adyla smilie


Wij selbst hätte wohl einer jener Geister sein können, von denen man so oft sprach und die der Welt Angst und Schrecken bei brachten. Statt dessen war er wohl nur einer jener Kleffer, die nun einmal keinen anderen Sinn im Leben sahen, als hier in diesem Tal zu veweilen und einen Ausweg daraus zu finden, aus dem ewigen Trott des Alltags, aus dem alltäglich Leben. Abenteue und Spaß lauerten hinter jeder Ecke, doch Wij war irgendwie immer an den falschen Ecken gewesen. Wo also hin mit ihm? Er seufzte leise und blickte das junge Ding amüsiert an. "Nun, Liebes. Ich weiß, dass die Geister prinzipiell nur kleine Mädchen schnappen. Rüden meines Kalibers sind ihnen wohl nichts." Wij bleckte die Zähne und legte sich nieder. Ein furchtbares Grinsen lag auf seinen Züge und so recht wusste er selbst wohl nicht, was er da tat und warum er es tat. Warum ärgerte er das Mädchen nur? Adyla also. Besser gesagt Ady, denn den Spitznamen nahm er gern auf, war er doch viel zu faul immer ihren Namen aus zu sprechen, selbst wenn der wohl schöner war als die Kurzform. "Was wir jetzt tun sollen? Gute Frage, Kleines. Was willst du denn tun? Wir könnten zur Irrenanstalt hoch, da leben die Geister angeblich. Da kannst du ja mal fragen, ob sie Interesse an dir haben. Oder wir suchen uns ne schicke Höhle, wo's bisschen kälter ist. Hier geht man ja ein bei der Hitze. Oder wir bleiben einfach hier und tun - na rate mal - nichts. Haargenau. Was meinst du?" Mit der Zunge fuhr er sich über die Lippen, als er die kleine Fähe interessiert musterte. Sie war noch sehr jung, viel jünger als er. Er war selbst erst 2 Jahre alt, doch Adyla schien ihm noch ein richtig junger Welpe. Wo wohl ihre Mutter war? Er war es nicht gewohnt, dass Mädchen dieses Alters überhaupt allein durch die Welt streunten. Aber gut. So wie es war hatte es mit Sicherheit auch seine Richtigkeit und er würde sich da garantiert nicht einmischen.


23.07.2010, 20:20
» Adyla
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Wij x3


Wij schien Spaß daran zu haben die Junge Fähe zu erschrecken.
So groß bist du nun auch wieder nicht. entgegnete Adyla schon fast schnippisch. Mochte Wij sie etwar? Er nannte sie Liebes, da musste doc hauch etwas dahinter stecken, oder?
Immernoch lächelte der Rüde und hatte wirklich Spaß daran den armen Welpe zu tritzen.
Auf gar keinen Fall gehe ich zu dieser Irrenanstalt! sagte Adyla erschrocken, Aber in eine Höhle können wir gerne.
Der Hündin war sehr heiß und es würde nicht schaden wenn sie an einen Ort gehen würden wo es kälter war.
Weißt du denn wo höhlen sind? fragte Adyla und legte sich so vor den Rüde das ihre Pfoten sich berührten.
Adylas Pfoten wirkten gegen Wijs kleiner als sie waren. Dabei war die Fähe ger nicht mehr so jung. In einem Monat wird sie ein Jahr alt und ist schon erwachsener als manch andere.
Der Welpe musterte Wij genau und sah ihm fest in die Augen.
Wijs Augen waren wirklich wunderschön.
Sofort verlor Adyla sich darin und war in einer anderen Welt.
Schnell schüttelte sie den Kopf und betrachtete den Rüde weiterhin aufmerksam.
Er war wirklich sehr kräftig und machte einen selbstbewussten Eindruck.
Aber um hier überleben zu können musste man auch sehr hart sein, oder man stirbt.
Glaubst du diese Geister holen wirklich...kleine Mädchen? fragte Adyla verunsichert.
Sie war schon immer leichtgläubig gewesen und hatte vor allem Angst gekriegt was man ihr erzählte.
Eins stand fest, wenn Wij sie verlassen würde dann würde sie diese Nacht nicht schlafen können.


23.07.2010, 21:28
» Amon
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Suki x3



Amon beobachtete genau die Reaktion der Stute. An ihren Ärger war er mittlerweile schon gewöhnt, meinte fast schon, dass sie gar nichts anderes mehr machte, als wütend auf ihn zu sein. Es nahm es hin auf eine Weise, die ihn eigentlich zum Weinen hätte bringen sollen, denn wie erstrebenswert war es schon, sich den Zorn anderer zuzuziehen? Aber seinetwegen konnte sie ihn in ihrer Wut ertränken, solange sie in seiner Nähe blieb und ihm ihre Beachtung schenkte. Denn ihre Beachtung, das war etwas, über das er sich freute wie ein kleiner Junge zu Weihnachten. Bei all den Komplexen und dem Selbsthass, die ihn Tag und Nacht quälten, genoß er es unglaublich, sich zumindest einbilden zu können, er sei jemand Besserer. Interessant noch dazu. Nur war er eben nicht dafür geschaffen, diese Aufmerksamkeit mit guten Taten auf sich zu ziehen. Er konnte nicht mit Tugendhaftigkeit glänzen. Auch nicht mit besonderer Sympathie seiner Person. Und schon gar nicht mit geistiger Gesundheit. Da war es wohl normal, dass er irgendwie gelernt hatte, so etwas wie eine masochistische Bestätigung in dem Ärger und der Geringschätzung anderer zu finden.

Ohne sich wirklich darum zu bemühen, oder es gar wirklich mitzubekommen, schaffte er es jedoch trotzdem manchmal, seinen Charme spielen zu lassen. Ja, so etwas hatte er tatsächlich. Seine Ehrlichkeit führte dazu, dass er immer wieder Dinge sagen mochte, die entsetzen und verletzen konnten. Doch manchmal war es einfach nur eine unschuldige Aufrichtigkeit, die in einer Welt voller Lügen und Täuschungen angenehm auffallen konnte. Gelegentlich zumindest. Nur wusste der Schimmel dann nicht mehr, wie man auf die positiven Reaktionen darauf zu reagieren hatte. Sukis Überraschung hätte sich wohl noch in eine viel bessere Laune steigern lassen, hätte er nicht gleich daraufhin wieder ihren Unmut herausgefordert. Diesmal konnte er aber wirklich nicht verstehen, was sie so aufregte. Er selbst fand, dass er sich umwerfend angestellt hatte. Er hatte sie wohl so umgeworfen, dass sie ungut gefallen war. Trotzdem streichelte sie sein Ego, indem sie seine Anmaßung bestätigte und schien insgesamt für den Moment besänftigt zu sein. Wie sie so lächelte, war sie sich wohl nicht bewusst, dass er sie ohnehin nicht hätte gehen lassen. Beinahe hätte er nun seine Gedanken laut ausgesprochen, war schon so gewöhnt an die Stute, dass er sie umsomehr als Teil seiner Welt betrachtete. Gerade noch rechtzeitig hielt er ein. Sie würde nicht die tiefen Abgründe erfahren, die sich in seinem Kopf versteckten, würde deshalb auch nicht den Grund verstehen, warum er ihr herablassendes Lächeln mit einem umso niederträchtigeren konterte, ohne mit der Wimper zu zucken. Schwer einzuschätzen, das war er wohl. Aber nur für diejenigen, die nicht wussten, was in ihm vorging. Nur dumm, dass er selbst das nicht so genau wusste.
Der Einzige, der es halbwegs vorhersagen konnte, hielt sich ausnahmsweise vornehm zurück. Die nervige Stimme war nur dann da, wenn man nichts von ihr brauchte und schon gar nichts wollte.

Sein verruchter Ausdruck wandelte sich, als sie sich unvermittelt heftig gegen seine Stichelei wehrte. Er hatte ihre Worte zuvor für bare Münze genommen, und so etwas wie Enttäuschung legte sich auf sein Gesicht, als er sofort anfing, daran zu zweifeln, dass sie ehrlich zu ihm gewesen war. Sie ließ es so aussehen, als wären sie nur dahingesagt gewesen. Oder sah es nur für ihn so aus? Es war der ewige Zwist. Wer ihm scheißegal war, dem konnte er mit einer lässigen Kälte begegnen. Doch sobald er anfing, Verbundenheit zu fühlen, war Unsicherheit und die Angst, verraten zu werden sein ständiger Begleiter.
"Schlauer ist es, sich vorher zu überlegen, was man sagt", entgegnete er ihr, ungewöhnlich leise, als fühle er sich persönlich betrogen. Wenn man seine Meinung änderte, hieß das, das alles, was man vorher gefühlt hatte, nichtig war...Eine neue Perspektive, neue Ansichten. Veränderungen. Etwas, das sich von selbst veränderte, konnte man nicht kontrollieren. Man konnte es nicht festhalten, nicht überblicken. Von einem Tag auf den anderen, völlig fremd. Der größte Feind, die Zeit.

Irgendwo tief drin begann es zu schmerzen. Das Gesicht verknittert, ließ er ihre Schadenfreude über sich ergehen.
Undurchschaubar. Unnachvollziehbar und nicht verständlich für jene eines wachen Verstandes. War es das, was man als Dummheit bezeichnete? Alles ernst zu nehmen, daran zu glauben, es wäre die Wahrheit, festgefahren sein in Naivität. Dann waren sie doch beide dumm. Wer nicht gewusst hatte, was er von dem Schimmel halten sollte, hatte ihn schon oft als Idioten bezeichnet. Es war einfach, für einen nicht erschließbare Gedankengänge als simple Blödheit abzustempeln. Und vielleicht war Amon weniger schlau, als er dachte. Vielleicht war er wirklich nicht der Hellste. Aber so zwiespältig, wie nuneinmal alles an ihm war, so wusste er manchmal zu überraschen. Sie würde noch sehen, was passieren konnte, wenn man ihn unterschätzte. Denn es sah momentan so aus, als würde sie das tun.

Allerdings hatte ihr momentaner Streit mit Genialität auf beiden Seiten nicht sehr viel zu tun. Alles, was er inzwischen noch wollte, war der sinnlosen Diskussion endlich ein Ende zu setzen, nachdem er sie unabsichtlich erneut in Gang gebracht hatte. Er tat so, als würde er über ihre Frage nachdenken, musste jedoch den Kopf senken um etwas von seinem Bein zu entfernen, das sich dort verbissen hatte. Möglicherweise ein Insekt. Eines von den Viechern, die einem in die Ohren flogen, um dann das Gehirn aufzufressen. Eine Zeit lang hatte er fast Angst vor ihnen gehabt, aber auf lange Sicht waren sie eher nervtötend als pferdetötend. Gereizt blies er die Luft aus den Nüstern, und schnappte, ohne darauf zu achten dass sein Knie im Weg war, nach dem Quälgeist, als dieser sich weigerte, von ihm abzulassen. Noch ein Grund, warum er den Winter lieber mochte und immer schon lieber gemocht hatte. Nach dieser Ablenkung wandte er sich wieder der Stute zu, zufrieden, dass er sich die Zeit genommen hatte, keine Antwort zu finden. Wäre der Käfer nicht gewesen, hätte er sich womöglich wieder zu einer sein Inneres entblößenden Aussage bewegen lassen. Dankbar war er dem Vieh dafür aber trotzdem nicht. Schließlich hätte es sich auch etwas besseres überlegen können als an ihm zu knabbern.

Jeglicher Ausdruck wich aus seinen Zügen, einzig eine leichte Ungeduld in seiner Stimme ließ noch auf Emotion schließen, als er glaubte, eine Lösung für den Konflikt gefunden zu haben, dessen Anfänge so lächerlich gewesen waren wie sein Ende es nun war.
"Vergiss es einfach", raunte er. Gerade jetzt wollte er nicht mehr über sich sprechen, hatte ohnehin schon mehr als genug gesagt. Mehr als das, wonach sie gefragt hatte. Mehr in jedem Wort. Ungesagte Antworten auf Fragen, die nicht gestellt wurden. Manche Dinge musste man einfach nicht aussprechen, um sie mitzuteilen. Manches musste nicht erwähnt werden, dass es jeder wusste. Auch jetzt, mit ihren Wortspielen, sagten er und sie mehr, als sie es vielleicht wussten. Schoben ein "vielleicht" von einem zum anderen und ahnten doch, dass es nicht dabei bleiben würde. Es war keine Möglichkeit, es war Tatsache. Dieses Vielleicht, das von einem zum anderen wanderte, bedeutete in Wirklichkeit etwas anderes.

[k]Gewiss.[/k]

Der Dritte wusste es bereits, während die anderen beiden sich noch nicht festlegen wollten. Würden aber bald schon dazu gezwungen werden. Würden heraufinden müssen, dass es weder Amon noch den Anderen gab. Sie waren nur die Maden, die auf dem bluttriefenden Körper des Monsters krochen, das sie gemeinsam geschaffen hatten. Ein Monster, das doch keines war. Der Schlachter, das Vieh selbst. Er fraß sich voll an dem Schock und der Hilflosigkeit der Weißen. Quillte auf, platzte, doch stand unbeirrt wieder auf. Daneben, im Abseits stehend, der Hengst, sein Werk betrachtend. Wohlig warmer Ekel und Abscheu vor dem, was er angerichtet hatte. Faszination, als er wie ein stolzer Vater die ersten taumelnden Schritte seiner kleinen Suki in seiner Welt verfolgte. Anders als er selbst, der langsam in dies alles hier abgesunken war, hatte er sie rücksichtslos einfach hinuntergezerrt. Schnell, viel zu schnell war es gegangen, und viel zu einfach. Stolperte sie? Fiel sie? Versuchte sie tatsächlich, wieder hier rauszukommen? Vielleicht würde ihr das sogar gelingen. Es war nicht ihr Gefängnis. Ein Gefängnis, ja. Aber nicht ihres. Sie war nur eine Besucherin hier. Doch wehe ihr, wenn sie vergaß, wo der Ausgang war. Der Andere jedoch schien seinen Spaß daran zu haben, sich hier einzumischen. Ohne einen Gedanken an weltliche Gesetze, die ihn binden konnten, schlich er um die Stute herum, in etwas, das man schon als Groteske eines Tanzes sehen konnte. Zupfte sie an der Mähne, als wolle er ihr den Weg zeigen. Doch kam dann von einer ganz anderen Seite, sich höhnisch grinsend vor ihr Licht stellend und seine Spiegel ein Labyrinth bilden lassend. Er hatte schon lange Gefallen an ihr gefunden. Oder zumindest an seinem Spiel mit ihr. Wollte sie nicht mehr in Ruhe lassen, sich gewaltsam auch in ihren Kopf pflanzen. Und wie sie sich direkt auf ihn stürzte! Da war es, das Töten. In ihren Augen. In ihrem Kopf.

Doch wie sollte man jemanden töten können, der nicht real war? Zu sehr hatte sich Suki auf den Anderen konzentriert. Hatte zugelassen, dass Amon ihr entkam, derjenige, dem ihr Hass eigentlich gebührte. Ihn hatte sie erwischt. Heftig. Doch wäre sie in der Lage gewesen, einen klaren Kopf zu behalten, hätte sie vielleicht erkannt, dass sie dem Anderen nicht schaden konnte. Nicht so. Was für ein tolles Team sie doch sein konnten, er und sein Hirngespinst. Und wie praktisch, dass sie sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben konnten. Einmal der eine der Teufel, der andere das Unschuldslamm, das Opfer. Dann wieder umgekehrt.

Die Wahrheit, das war sie immer. Amon sagte nur die Wahrheit. Das Praktische an ihr war nämlich, dass man sie sich so lange zurechtbiegen konnte, bis sie einem in den Kram passte. Er war der Meister darin. Das war wohl sein Genie. Selbst die grausamsten und schlechtesten Dinge schönreden zu können. Für sich selbst und für andere. Am Ende war es zwar doch nur Gerede, aber in seinem Fall folgten auch die Taten.
So kam es ihm plötzlich gar nicht mehr so schlimm vor, zuzugeben, dass er die Bezeichnung Monster mehr als verdient hatte.

"Da hast du wohl recht", sinnierte er, als ginge es um etwas völlig Belangloses. Ihm entging nicht, wie weltfern sie momentan war. Sie schaute in seine Richtung, doch wirkte es eher als würde sie durch ihn hindurchschauen. Er wusste, was sie nun sah. Diese Dinge, die die Seele erblinden ließen. Bilder aus einem Albtraum, aus dem man nicht mehr aufwachen konnte. Der Albtraum, den er Tag für Tag durchlebte. So lange schon, dass es ihm gelungen war, selbst hier Freuden zu finden. Kleine, dreckigen Freuden, doch trotz allem Freuden. Er würde es niemandem erklären können, wie ihm nun leicht ums Herz wurde. Niemandem würde er diese kranken Gefühle, die er für sich erfunden hatte, begreiflich machen können. Er selbst konnte ja nicht einmal mehr unterscheiden, welche davon noch echt waren. So war es wahrscheinlich weder Mut noch Leichtsinn, als er seine sichere Position einfach aufgab, um sich ihr wieder zu nähern, wissend, dass es ein Spiel mit dem Feuer war. Die Stute wirkte momentan nicht wirklich zurechnungsfähig...Aber zurechnungsfähig, das war er ja schließlich auch nicht. So konnte er es sich durchaus erlauben, sie weiter frech in Frage zu stellen, nicht zufrieden bis er auch ihre Wahrheiten verdreht hatte. Versonnen sponn er seine wirren Gedankengänge weiter, ließ sie spüren wie wenig er in Wirklichkeit von ihren Einwänden hielt.
"Aber muss ich mir das von jemandem sagen lassen, der mir gerade eben noch den Schädel einschlagen wollte?", grinste er sie an, schaffte es, fast schon ordinär zu wirken dabei. Begab sich wieder in ihre unmittelbare Nähe. Ohne Angst oder den Gedanken daran, dass sie vielleicht erneut auf ihn losgehen konnte. Sie würde seine Nähe vielleicht ohnehin nicht einmal wirklich bemerken, so weggetreten wie sie war.
Aber es reichte ihm schon, ein unangenehmes Gefühl in ihrem Hinterkopf zu sein.




[oh man was redest du da x3x3 wie könnte ich dieses play nicht mehr wollen x'3 ]


24.07.2010, 13:27
» Wij
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[f] Adyla. [/f]

Während sein eigenes Fell silbergolden glänzte, schien die kleine Adyla zweigeteilt in ihrer Farblichkeit. Ein reines Weiß bedeckte den größten Teil ihres Leibes, während ein dunkler Fleck das Auge der jungen Fähe bedeckte. Sie schien an sich hübsch, war eben nur ein wenig jung, kaum schon weiblich genug, als attraktiv oder gar sexy zu gelten. Aber auf so etwas achtete der Jungspund eh nicht, nur selten gefiel ihm eine Fähe auf jene Art und Weise, die junge Welpen hervor bringen konnte.

Die Vorsicht und zeitweise gar Angst war der jungen Fähe kaum ab zu sprechen. Sie war noch jung und Wij hatte ein besonderes Talent, all das Leben in seinen grauenhafte Facetten dar zu stellen. Er wollte die Kleine vielleicht nicht ärgern, ein wenig necken jedoch konnte niemandem schaden und hatte auch noch niemanden umgebracht. Er fragte sich, warum also sollte er sich den Spaß nehmen lassen, gerade von ihr selbst? Nein. Er würde das tun, was ihm gefiel. Dazu lebte er nur einmal, im Gegensatz zu diesen Geistern.

Adyla schien sein Vorschlag zu gefallen, zumindest jener, der die Höhlen zum Ziel hatte. Doch wer konnte schon Nein sagen, wenn es um ein wenig Abkühlung ging? Der See war ihm zu nass und mittlerweile auch schon viel zu warm. Hier konnte er keine Erfrischung mehr finden, auch wenn er eben dies gehofft hatte, als er an diesen Ort gekommen war. „Ich kenne den Weg zu den Höhlen, folge mir.“ Murmelte er leise und stand auf, wobei ein ächzendes Geräusch aus seinem Mund dröhnte. Adyla selbst hatte sich gerade erst hingelegt, nun aber galt es in die Höhlen zu gehen, wo sie ebenso weiter philosophieren konnten.

„Die Geister bevorzugen junge Mädchen, das stimmt. Ob sie nun gerade dich nehmen ist jedoch zweifelhaft. Meines Wissens nach leben hier viele junge Mädchen, warum also sollten sie gerade dich erwählen?“ Er schüttelte seinen Kopf und sprach wohl das erste al in einer vernünftigen Sprache und Art mit der schwarzweißen Fähe. „Ich vermute du musst dir keine Sorgen machen.“

Seine Pfoten gruben sich tief in den Sand, als er davon sprintete, jedoch immer nur so schnell, dass die Kleine ihm folgen konnte. Er eilte zu den Höhlen, wo er sich ein wenig Abkühlung und Ruhe von dieser Welt erhoffte. Umso mehr konnte er sich seiner kleinen Begleiterin widmen und dies schien ihm gar nicht so unschön. Er mochte Adyla schon recht gern, auch wenn ihm Dinge wie Sympathie eher fremd waren. Für jeden kam ein erstes Mal.



24.07.2010, 15:58
» Aleardo
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Zahra

Sie war also wirklich deprimiert. Oder zumindest traurig. Das hatte er dem Tonfall der Stute entnehmen können. Wirklich lange schenkte sie ihm nicht ihre Aufmerksamkeit, drehte sich bald wieder um, nachdem sie einen Satz von sich gegeben hatte. „Dann sind wir ja schon zwei von dieser Sorte.“ Aleardo lächelte der Stute zu und begann, in Gedanken eine Melodie zu summen. Wie er es jedes Mal tat, wenn er schwieg. So war doch in gewisser Weise immer Lärm und die Stille wurde nie unerträglich, begann nie, einen zu erdrücken. Und doch, er schwieg gerne. Zur Genüge hatte er andere Pferde erlebt, die die ganze Zeit am Reden waren. Richtige Plaudertaschen. Doch er hatte es nie unterbrochen, dieses unnütze Geschwätz. Er war dafür zu sanftmütig, zu freundlich als dass er jemandem seine ehrliche, wirkliche Meinung geigen würde.
Leise seufzte der Braune und senkte seinen Kopf zum Wasser. Er genoss das Gefühl der kühlen Flüssigkeit, wie sie ihm die Kehle entlang floss und Erlösung spendete. Erlösung von der trockenen Gefahr des Verdurstens.
Der Schweif des Hengstes pendelte unablässig hin und her. Schwüle und Hitze hatten sich in dieser Gegend breit gemacht, förderten die kleinen Insekten wie Mücken oder Bremsen. Und den Unmut der größeren Tiere; wenn es so weiter ging, sogar den seinigen. Aleardo hatte ein wenig gedöst, während er so seinen Gedanken nachhing, und bemerkte dennoch den Blick der Stute, der kurz auf ihm ruhte. Als er sie jedoch wieder anblickte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit starr auf einen Punkt an dem weit entfernten anderen Ufer. Immer noch schien eine große Traurigkeit von ihr auszugehen, er wollte sie jedoch nicht danach fragen. Solche persönlichen Fragen hörte nicht jeder gerne.
Wieder senkte er sein Haupt um zu trinken, war es jedoch dieses Mal nur Zeitvertreib, kein notwendiges Bedürfnis. Der Drang, baden zu gehen, keimte in ihm auf. Die Hitze wurde langsam aber sicher unerträglich und das Wasser schien noch recht kühl. Vorsichtig hob er einen Vorderhuf und setzte ihn laut platschend in den See. Der andere folgte bald. Bis zu den Fesseln reichte das Wasser, umfloss sanft seine Fesseln und ließ den Kötenbehang wie Seegras schwimmen. Eine Weile beobachtete er so dieses Spiel, und warf dabei immer wieder kurze Blicke zu seiner Nachbarin. Sie war wirklich still, aber sie hatte ihn ja vorgewarnt. Leise schnaubte Aleardo. „Mein Name ist Aleardo. Darf ich denn den Ihren auch erfahren?“ Der große Hengst watete noch ein paar Schritte weiter in den See, drehte sich dann jedoch wieder zu der Schwarzen um.


24.07.2010, 17:58
» Nura
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Diabolo

Freiheit. Was für ein süßer Duft doch von ihr ausging. Einzigartig leicht und berauschend. Mit weit ausholenden Schritten lief Nura dahin, mit einer Fröhlichkeit, die sie sich schon lange nicht mehr zugetraut hätte. Aber alle ihre Gründe, depressiv zu sein, waren auf gewisse Weise verschwunden. Die Menschen. Und ihre dumme Idee, doch unbedingt kleinen Kindern das Reiten beibringen zu müssen. Auf ihrem Rücken. Jahrelang, tagein, tagaus. Immer dieses schwere Gewicht auf dem Rücken und als Dankeschön ein kleines Tätscheln. Nicht einmal richtig geputzt hatte sie jeder. Beinahe wütend schnaubte sie auf. Dabei war sie doch so eine reinliche Stute. Und diese Gedanken hatten ihr verraten, dass ihre Depressionen nicht unbedingt verschwunden waren. In den Hintergrund getreten vielleicht. Konnte sie überhaupt mehr als das erwarten? Das würde ihr nur die Zukunft zeigen. Nura verlangsamte ihre Schritte, als sie den See erblickte. Ein paar Mal war sie schon darin geschwommen, immer brav mit Reiter; wie sehr hatten die Menschen immer die Ausritte genossen. Mit ihr als Lebensversicherung auf vier Beinen. Anscheinend so ein braves, gutmütiges Pferd. Dabei war sie schon lange innerlich tot gewesen. Gefühllos. Wassertropfen auf ihrem Gesicht rissen Nura aus ihren Gedanken. Die Stute rammte ihre Beine in den Boden und machte abrupt Halt. Beinahe hätte sie einen Hengst über den Haufen gerannt, der da am Wasser stand


25.07.2010, 13:57
» Zahra
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Aleardo smilie



Obwohl im Hinterkopf der Stute eingebettet war, dass sie eigentlich lieber alleine sein wollte, tat die stille Anwesenheit des Hengstes gut. Zu wissen, dass jemand da war - allein dies bändigte die Traurigkeit, wenn auch nur für einen Moment. Zahra beobachtete die Wellen, die sich rund um die Stellen, an denen der Braune ins Wasser getreten war, gebildet hatten. Kreisförmig bahnten sie sich ihren Weg, immer größer wurden diese Kreise, bis die äußersten nicht mehr zu erkennen waren.
Zahra kam die Tatsache, dass der Fremde angedeutet hatte, dass er ebenfalls nicht glücklich war, recht. Sie hatte etwas Anderes, worüber sie nachdenken konnte, musste sich nicht den quälenden Bildern der Vergangenheit stellen, konnte ein wenig Normalität in ihr Leben bringen, in dem sie über den Hengst nachdachte. Normalität war in letzter Zeit nicht oft existent, Angst und Schrecken hatten das Leben der Friesenstute geziert. Gepeinigt von den eigenen Brüdern. Verletzt, verbal und körperlich. Zahra bereute es ihre Schlussstrichsetzung nicht, wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, hätte sie es nicht getan. Aber - es war vorbei.
Zahra ließ ihren Blick zu dem Hengst gleiten, als dieser das Wort erhob und sich vorstellte. Die Schwarze war sich im Nachhinein nicht ganz sicher, doch sie meinte, ein Lächeln fabriziert zu haben. Ein Lächeln, in ihrer Situation? Genau deshalb war Zahra sich nicht sicher gewesen. "Ich bin Zahra.", eine Weile zögerte sie, ob sie den kommenden Satz aussprechen durfte, ob sie es wollte; tat es dann aber doch. "Schön, Sie kennen zu lernen, Aleardo." Sie wandte ihren Blick wieder ans gegenüberliegende Ufer, beobachtete die weit entfernten Libellen, die sich an der Luftfeuchtigkeit erfreuten und ziel- und planlos umherschwirrten. Ohne es zu wollen, verglich Zahra sich mit ihnen. Ohne Ziel, ohne Plan. Ohne Hoffnung. Eindeutig Gemeinsamkeiten.
Die Augenlider fielen ungewollt nach unten, Zahra schlug sie sofort wieder auf und drehte nun nicht nur ihren Kopf, sondern auch ihren Körper zu Aleardo. "Wissen Sie, wo wir uns hier befinden? Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich nicht auf den Weg geachtet habe.", zugegeben - diese Frage war wohl etwas unpassend, hätte Zahra doch nach dem Wohlbefinden oder anderen 'normalen' Dingen fragen können. Doch, sie selbst fand sich nicht als normaler, sie war eine graue Gans - korrigiere - ein graues Küken. Sie beschrieb sich innerlich als nutzlos, nicht lebenswürdig und niedrig.
Wieder lenkten die Gedanken in Richtung des Hengstes. [k]Was ihn wohl plagt?[/k], kurz erwägte die Stute die Möglichkeit, dass ihm Gleiches oder Ähnliches widerfahren sein könnte, verwarf dies doch zugleich wieder - so etwas passierte nur Zahra, der schwarzen Stute, die zu schlecht war, um auf dieser Welt zu leben. Betrübt senkte Zahra den Kopf, und kleine Tränen schlichen hinab, fielen in die sandigen Körner.


25.07.2010, 15:17
» El Diabolo
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Nura



Das donnern der Hufe hatte Diabolos aufmerksamkeit erregt und er sah aus den Augenwinkeln eine Stute heranbrausen, die im letzten Moment noch anhielt. Völlig unbeeindruckt sah er sie an. "Hast du keine Augen im Kopf? Oder träumst du immer rum, wenn du unterwegs bist?", skeptische Blicke warf er der Stute zu. Er prustete einmal laut und schüttelte die lästigen Viecher von seinem Körper. Er senkte seinen Kopf in das saftige Gras, nahm einen Bissen und blickte die Stute kauend an. "Ich bin übrigens Diabolo", warf er der Stute mit rauer Stimme zu. "Und du biist.....?".
"Warte, lass mich raten.. Wie heisst das nochmals.. Dreamer?!", spöttisch schnaubte er und musterte die Stute.
Sein Schweif pendelte hin und her. [k]Sie ist zwar süss.. aber wer weiss[/k], dachte sich der kräftige Hengst und ihm huschte ein Lächeln über's Gesicht.


25.07.2010, 15:44
» Jayfeather
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{Charmeur}

Warum man ihr den Namen Jayfeather gegeben hatte, wusste sie nicht genau. Schließlich war sie ja kein Vogel und Flügel oder Federn hatte sie auch nicht. Feather fragte sich jeden Tag wie ihre Mutter Spotted Leaf ihr diesen Namen geben konnte. Immer hin war es kein gewöhnlicher Name und er passte außergewöhnlich gut zu ihr. Sie mochte ihren Namen auch, aber dennoch musste sie ständig darüber nachdenken. Vielleicht weil ihre Mutter ihr diesen wundervollen Namen gegeben hatte und vor mehr als 2 Jahren gestorben war, weil er ein nichtsnütziger Hengst, der einem einem wansinnigen Hengst unterlegen war sie ermodert hatte. Jayfeather hatte es zwar miterlebt, aber die Tat selbst war für sie nur noch ein schwacher Schein. Damals war sie zu jung gewesen um es zu verarbeiten, aber mittlerweile kam sie klar damit. Daher viel es ihr auch nicht schwer, auf wiedersehen zu sagen und zu gehen oder sich zu trennen. Feather war aber nur deshalb von ihrer Familie fortgegangen, weil sie keinen Sinn darin gesehen hatte noch länger Zeit zu verlieren, statt draußen in der Welt etwas zu erleben. Sie erfreute sich am Leben und am Sein, es gab nichts besseres als hier und jetzt zu leben.
Feather war schon seit einigen Monaten allein unterwegs und genoss es sichtlich. Ihre Schritte waren leichtfüßig und gleichmäßig, ihre Mähne wippte auf ihrem Hals. Sie ähnelte ihrer Mutter sehr, nur das diese eben keine Fuchsstute gewesen war, sondern eine gescheckte Stute mit blauen Augen. Ihr Vater war wie sie ein Fuchshengst gewesen, aber sie hatte ihn nie besonders kennengelernt. Sie fragte sich wo sie hier eigentlich war, denn dieses Tal war ihr eben sehr unbekannt. Sie trat auf den See zu, der vor ihr lag. Sie senkte den Kop am Ufer und trank einige Schlucke, ehe sie tiefer hinein schritt. Feather war eine nette, freundliche Stute, auch wenn sie schon einiges in ihrer Vergangenheit erlebt hatte. Gesellschaft konnte sie gut brauchen.


25.07.2010, 21:12
» Charmeur
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Jayfeather

Charmeur war gewachsen. Von einem niekrigen Fohlen. Was immer aussah als würde sie bald den Löffel abgeben würde zu einer prächtigen Araber Stute wovon man dieses nie gedacht hätte. Niemals würde sie so aussehen wie das Fohlen nein sie war elegant und Edel und perfekt im Lack. Hatte eine kräftige Muskulatur bekommen. Doch all das was sie nach außen Ausstrahlte war sie noch lange noch nicht. Innerlich war sie immer noch das kleine Etwas was nichts zur Reihe bekam. Ob sie das hin bekam das sie normal werden würde glaubte sie selbst nicht mehr. Doch solange man es nicht Zeigte und einfach nur Schauspielte war das kein Problem. Leicht federte die nun heute drei Jährige Stute über den Boden am See. Das Gras knisterte unter ihren Hufen. Denn es war schon so trocken als würde es aussehen als wäre sie in der Savanne gelandet. Sie war gegangen von dem anderen Fohlen um etwas zu trinken. Von der anderen Stute gegangen weil diese sie nicht bemerkt hatte. Der Schlaf war wohl zu tief gewesen. Vor dem Wasser blieb die Fuchstute ruhig stehen und stehte vorsichtig ihre Hufe in das kühle Wasser es tat gut, sie spürte wie ihr Körper sich abkühlte. Ihre Blicke waren noch nach Vorne gerichtet ihre Ohren spitzten sich. Und bewegten sich in allen Richtungen. Vorsichtig gleitete nun der Kopf der Araber Stute in den See. Er war eiskalt das Wasser ging runter wie Öl. Es tat gut. Sie ging einen Schritt näher rein. Es war ein herrliches Gefühl. Der leichte Sommerwind strich sanft an der Stute vorbei. Die Vögel zwitscherten. Einige Minuten Blieb die Fuchstute noch so stehen. Doch danach Schüttelte sie sich einmal leicht im Wasser um wach zu werden und aus den Gedanken der Führern Zeit zu verschwinden und drehte sich um. Ohne es bemerkt zu haben stand ein anderes Pferd nicht weit Abseits von ihr. Ein Lächeln umzauberte Charmeur sofort. Ihr Schutz nach Außen kam hervor. Die Schauspielern. Sie sollte nicht wissen was in ihr steckte. Lieb blickte sie die Stute an. Ohne ein Wort zu sagen. Ging danach auf diese zu sie schien genauso alleine wie sie selber. Vielleicht mochte sie ja die Anwesenheit von einem anderen Pferd vielleicht aber auch nicht. Freundlich stellte Charmeur sich vor. Guten Abend, mein Name Charmeur. Kurz blickte sie sich um kein anderes Pferd war zu sehen. Niemand außer sie zwei. Besonders nicht ihr ihrer nähe. Sanftmütig waren ihre Blicke. Bevor sie noch einmal ihren Mund öffnete und sie das Gesprochene wie ein wunderschönes Glockenspiel anhörte. Ich dachte mir ich geselle mich mal zu dir. Hier ist ja sonst kein Pferd zu sehen. Es war perfekt ihre innerliche Laune konnte zwar zur gleichen Zeit spielen aber ein verdacht würde nicht kommen. Himmlische Ruhe die letzten Vöglein zwitscherten für diesen Tag der bald nun ein Ende nahm. Doch für Charmeur nicht. Sie war nicht müde. Sie wollte weiter machen. Denn schließlich war es heute auch ihr dritter Geburtstag und den sollte man bis zum Ende des Tages wirklich ausleben und auch ausstrahlen so wie es war.


25.07.2010, 21:37
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Geschlossen