Stillreich » Das Tal » Der Wasserfall #2
» Leah
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Second Sunrise


Die Nähe der Wölfin behagte ihr mittlerweile, ja sie fühlte sich sogar ein bisschen wohl. Sunrise schien eine sehr freundliche, offene Wölfin zu sein. Sie wollte der gescheckten Hündin nichts Böses, hatte nicht deren Tod im Blick. Leah genoss die Nähe eines Wesens, dass sie mittlerweile gar als Freundin bezeichnen wollte. Ob diese Freundschaft wohl Bestand haben würde? "An den Strand? Eine gute Idee." pflichtete Leah ohne Zögern bei. Ein bisschen Bewegung würde der von Liebeskummer geplagten Hündin wohl tun. Das Schicksal Sunrise' ging ihr jedoch nicht aus dem Kopf. Im Gegensatz zu der schönen Wölfin, war Leahs Kummer beinahe lachhaft. Leah empfand tiefstes Mitleid mit der Fremden und umso bestärkter fühlte sie sich in dem Wunsch, ihr eine Freundin zu sein. Leah jedoch war noch nie eine Freundin gewesen. Schwester. Kameradin. Kampfgefährtin. Geliebte. Aber eine Freundin? Nein. Diese Rolle war ihr ungewohnt und ein klein wenig Furcht und Nervosität lagen unweigerlich in der Luft, wenn sie auch nur daran dachte. Was, wenn sie etwas falsches sagte? Etwas falsch machte? Würde Sunrise sie einfach stehen lassen? Sie einfach so verlassen und ihrem Schicksal überlassen? Würde die einsame Hündin dann wieder ohne Rudel, Familie und Freunde durch die Welt ziehen? Sie wollte gar nicht daran denken. Sie schüttelte ihren schönen Kopf und versuchte, wieder klare Gedanken zu fassen.


17.12.2013, 21:40
» Second Sunrise
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Leah




Der Hündin schien etwas nicht zu behagen. Aber jetzt freute sie sich erst mal, dass sie ihr Angebot angenommen hatte. Sie stand auf und trank ein letztes Mal aus dem Becken, in dem sich das Wasser vom Wasserfall sammelte. Sie grinst die Hündin frech an. Wer als erster am Strand ist! Mit diesen Worten stürmte sie los, wartete gar nicht auf die Antwort von Leah. Sie ließ sich den Wind um die schnauze wehen und holte alles aus sich raus.



--> Strand


18.12.2013, 14:31
» Daneen
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Vali



Daneen hatte weiterziehen wollen, hatte ihre Muskeln bereits erneut angespannt, um weiteres, unerforschtes Terrain zu untersuchen. Doch eine Bewegung in ihrem Augenwinkel ließ sie zusammenfahren und sich mit einem leicht misstrauischem Blick umsehen. Um sie herum war der feine Tau, der sich morgens auf den Gräsern absetzt, gefroren, reflektierte das Licht in einer einzigartigen Vielfalt. Doch zu ihrem Verdruss blendete sie die Sonne eher, als das sie der ganzen Szene einen magischen Touch schenkte. Daneen senkte den Kopf und kniff die Augen angestrengt zusammen, spähte hinüber zu der Gestalt die auf der anderen Uferseite ihren Durst zu löschen schien.

Ihre Augen schienen für einen kurzen Augenblick ihren Dienst zu verweigern. Sie sah alles was weiter for twar als 5 Meter wie durch einen Weichzeichner, konnte keinerlei Konturen erkennen. Es war ein schwarzes Pferd. Mehr war ihr nicht bekannt. Für einen kurzen Augenblick pochte es in ihrem Schädel, ließ sie fast schon zu Boden gehen, doch sie konnte sich fangen und auf einmal war alles wieder klar. Ein schwarzer Hengst. Daneen fing an schelmisch zu lächeln, vergas für einen Augenblick ihr mehr oder weniger großes Problem.
Der Rappe gefiel ihr. Er war von starker und doch schlanker Statur, hatte einen schönen Kopf und ausdrucksstarke Augen. Wer auch immer er war, er faszinierte Daneen. Und dennoch, als der Fremde durch das Wasser trat und auf sie zukam, legte sie eines ihrer Ohren unsicher zurück. Ein Fremder der einfach so auf sie zukam war nicht unbedingt Besorgnis erregend. Aber man sollte Niemandem allzu schnell trauen, daher ging sie in Abwehrhaltung und wartete ab, was ihr Gegenüber tun würde.

Als der Rappe in einem eleganten Schritt auf sie zukam, fing sie doch an ihre Ohren zu spitzen, wartete gespannt darauf, was es wohl mit der Ankunft des Fremden auf sich hatte. Auf ihre Lippen legte sich ein leichtes Lächeln. Vielleicht war es ein Reisender, der einfach nur nach einem kleinen Gespräch suchte? Oder aber sie gefiel ihm. Daneen hätte fast angefangen zu grinsen, hielt sich aber noch rechtzeitig davon ab. Sie wollte ja nicht herüber kommen, wie eines dieser irren Viecher, die hier mehrfach vertreten waren.
Der Fremde jedoch machte nicht den Eindruck, als sei er geistig verwirrt. Er wirkte sogar relativ intelligent, auch wenn eine nicht durch zu dringende Kälte von ihm ausging. Daneen neigte den Kopf interessiert zur Seite, musterte den Rappe erneut. Er kam auf sie zu und gab sich dennoch so kalt und mysteriös. Was hatte es wohl mit diesem harten Ausdruck in seinen Augen auf sich? Immerhin hatte er den Anstand sich nicht einfach vor sie zu stellen und zu starren wie ein Fisch, sondern stellte sich mit gut gewählten Worten vor. Daneen hörte auf ihn anzusehen, als würde er den Tod bringen und trat einen Schritt auf Vali zu, fing an ihn ein wenig offener anzulächeln.

Vali... wiederholte sie den Namen kurz, genoß, wie der Name sich aus ihrem Mund anhörte und lächelte noch ein wenig breiter.
Ich bin Daneen. Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen. Die Muskeln unter ihrem Fell zuckten kurz, als Daneen den Reflex unterdrückte, noch einen Schritt näher zu kommen. Trotz des freundlichen Eindrucks, sollte man nicht zu voreilig handeln. Und er war sicherlich nicht hier, weil er mal grade Hallo zu ihr sagen wollte.

Aus welchem Grund sind Sie hier? Bestaunen Sie nur die wunderschöne Landschaft, wollten Ihren Durst löschen und sind dabei zufällig auf mich gestoßen, oder habe ich Sie so verzaubert, dass Sie meiner Gestalt bis hierhin gefolgt sind?

Die braune Stute lächelte kokett und fing an, sich ein wenig zu entspannen. Vali wirkte freundlich und Daneen war sich sicher, dass sie ebenso gut ein paar Schläge austeilen konnte, wie der Hengst vor ihr. Sie war kein verweichlichtes Liebchen, was da stand wie bestellt und nicht abgeholt. Sie brauchte sich schon keine Sorgen um ihr Leben zu machen.


19.12.2013, 14:45
» Chi
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Aesir. Funky.



Die feinen Eiskristalle, die sich an dem Gebüsch festgesetzt hatten, fuhren kurzzeitig über Chi's erhitzte Haut, ehe sie schmolzen und einen kleinen, nassen Fleck auf dem sonst so reinen Fell hinterließen. Die weiße Stute sah leicht verwirrt nach hinten, begutachtete mit einer leichten Skepsis das gefrorene... Zeug.
Vorsichtig trat sie einen Schritt zur Seite, zufrieden von den glitzernden Teilen weggekommen zu sein, die sie allem Anschein nach angriffen. Chi streckte kurz die Zunge in Richtung des Busches aus, auch wenn sie sich im tiefsten Inneren grausam fühlte.

Sie war wieder ersetzt worden. Tyr, oder Bakir, oder wie auch immer, hatte sich nicht an ihrer Gesellschaft erfreut, nein, es war wie Freya es ihr sagte. Es war immer, wie Freya es ihr sagte. Er hatte sie bloß ertragen, so wie es jeder tat, der im Inneren ein gutes Herz besaß. Aber wirklich mögen? Davon konnte wohl kaum die Rede sein.
Bedrückt sah sie über den Rand der Zweige hinweg zu den beiden Hengsten. Dem Gepunkteten schien ihre Abwesenheit vollkommen egal zu sein. Aber was hatte Chi auch erwartet? Sie konnte sich nicht erinnern, aber sie war sich fast sicher, dass man sie schon vorher nicht gewollt hatte. Ganz gewiss nicht. Mit einem traurigen Kopfschütteln lief sie einen weiteren Schritt zur Seite, suchte einen Weg, um den genervten Blicken des Gepunktetem irgendwie zu entgehen.
Sie fuhr zusammen, als sie die Stimme von dem Hengst mit mehr als nur einem Namen vernahm. Er warf dem Gepunktetem erboste Worte entgegen, die Chi nicht ganz verstand, aber sie merkte sie sich sofort. Sie schienen zu der momentanen Situation zu passen und vor allem Funky zu verärgern.
Der Hengst mit mehr als nur einem Namen begab sich in ihre Richtung, ließ den Gepunkteten mit einer Mischung aus Wut und Sorge zurück. Sorge um sie? Aber ihr dunkles Ebenbild hatte schon immer Recht behalten, der Hengst war sicher nur um einiges zuvorkommender, als ihr anderer Gesprächspartner. Ein wenig verunsichert trat sie ein paar weitere Schritte zurück.
Chi? hauchte sie, war sich nicht sicher was sie von der plötzlichen Nähe des Schwarzen halten sollte. Aber wenn er ihr folgte und den anderen zurückließ mochte er sie doch, nicht wahr?

Bei diesem Gedanken fing ihr Herz sofort an schneller zu schlagen und die Hoffnung breitete sich in Form eines Lächelns auf ihrem Gesicht aus.
Sei nicht dumm! schrie ihr Jemand in ihrem Köpfchen zu, doch sie ignorierte die Stimme, verlor sich nahezu in den Augen des Hengstes vor ihr. Der Hengst mit mehr als nur einem Namen hatte eine beruhigende, wohltuende Stimme und gab ihr genau das was sie jetzt brauchte. Ihr schnell schlagendes Herz beruhigte sich und ihre geblähten Nüstern und weit aufgerissenen Augen erlangten wieder ihre normale Größe. Doch noch viel schöner als seine Stimme, waren seine Worte. Er hatte sie über den Gepunkteten gestellt. Sie! Das tat Niemand, außer er. Eine wohltuende Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und sie lächelte ein weiteres Mal.

Chi. Chi. Wir müssen nicht mit dem reden. wiederholte sie den Hengst, sah dabei zu Funky, der nach wie vor an Ort und Stelle verweilte. War er jetzt sauer? Fühlte er sich jetzt so, wie Chi es immer getan hatte? Benutzt und verraten? Vielleicht sogar gekränkt? Chi rümpfte die Nase. Vermutlich nicht, er war ein Fiesling! Ja, genau das war er. Ein Fiesling. Fieslinge wurden nicht gekränkt, sie waren einfach zu doof dazu.
Die Berührung des Schwarzen warf sie wieder vollkommen aus der Bahn, ließ sie kurz nach oben blicken und dann strahlen wie ein kleines Kind. Er hatte sie berührt! Freiwillig! Diese Geste zeigte so etwas wie Mitgefühl und Zuneigung und Chi war mehr als glücklich, dass ihr Jemand in dieser Art und Weise Aufmerksamkeit schenkte.

Etwas mutiger geworden trat sie ein paar Schritte hervor, verließ die schützende Mauer, die das Gebüsch zwischen sie und den Gepunkteten getrieben hatte. Mit dem Schwarzen an ihrer Seite fühlte sie sich sicherer und wertvoller als je zuvor. Sie konnte Dinge tun, die sie vorher noch nie getan hatte.
Chi. rief sie erneut, hoffte damit die Aufmerksamkeit des anderen zu erregen. Sie wusste nicht, mit welchen Worten sie es sonst hätte tun sollen. Halt doch dein Maul!
Ihre liebliche Stimme krähte dem Fremden diese Worte voller Stolz entgegen. Sie hoffte, dass sie verletzend wirkten und den Hengst das Weite suchen ließen. Sie fühlte sich sicher und gut, vor allem da sie jetzt Jemanden so hatte kränken können, wie man es bei ihr immer getan hatte.

Ich hab die Süße jetzt mal von Denni übernommen und hoffe, dass ich ihr gerecht werde.
Seid bei Fehlern nicht böse. smilie


20.12.2013, 15:35
» Moondancer
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Mit hoch erhobenem Kopf und aufmerksam gespitzen Ohren marschierte Moondancer durch das hohe Gras. Er hörte das laute Rauschen des Wasserfalls und spürte die Kälte in seinen Knochen. Doch sie machte ihm nichts aus. Er sah in der Ferne unbekannte Pferde vereinzelt ihres Weges gehen. Andere schienen sich zusammengeschlossen zu haben. Das Leben als Einzelgänger war hart, jeder kämpfte selbst um sein eigenes Leben. Doch man lebte es wie jedes anderes und konnte es manchmal sogar genießen. Misstrauisch näherte er sich den anderen Tieren am Wasserfall.


25.12.2013, 20:19
» Vali
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Daneen




Valis schwarzgefärbte Beine waren nach seinem sprung in den seichten Fluss nass geworden und nun wurden sie unangenehm kalt. Er spielte mit dem Gedanken, sie ein wenig auszuschütteln, in der Hoffnung, dass es ihm dann wärmer wurde. Doch so etwas verweigerte sich der schwarze Hengst stets. Andere Pferde fühlten sich bei Kälte und bei Nässe unwohl, Vali nicht. Vali stand über solchen Dingen. Es war egal, ob seine Beine kalt waren, selbst wenn sich sogar frost an seinen feinen, dünnen Haaren bilden sollte. Er hatte wichtigeres zu tun, als sich über seine schmerzend kalten Beine zu beschweren.

So hielt er eisern still, während er die braune Stute mit einem kecken Lächeln ansah.
Vali war sichtlich amüsiert über die Stute, welche ihm nun direkt gegenüber stand. Wahrscheinlich wusste sie nicht genau, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Kein Wunder, wenn ein solches Prachtexemplar von Mann vor ihr stand.
Kurz sah er Richtung Himmel, reckte seinen langen, von feinen Muskelfasern überzogenen Hals in die Höhe, bließ seinen heißen Atem zwischen seinen Nüstern hervor, ehe er den Kopf wieder sinken ließ, die Augen wieder auf der Stute ruhen ließ. Sein Grinsen hatte er beibehalten und er sah schon fast aus wie ein junger Kerl, vollkommen ohne Pflichten und Sorgen.

Er sah auf ihre sinnlichen Lippen, als sie seinen Namen wiederholte, wohl, um ihn sich besser einprägen zu können. Seine Ohren waren gespitzt und er legte seinen Kopf leicht schief als seine tiefe, ruhige Stimme erklang, die heute schon fast mit einer Art Heiterkeit gefüllt war.

Die Freude ist ganz meinerseits, Daneen.

Für einen Moment herrschte Stille zwischen den beiden. Der Rapphengst überlegte genau, mit welchen Worten er die junge Stute für sich Gewinnen könnte. Dies stellte sich als schwieriger heraus als Gedacht, da er sich noch gar nicht darüber im Klaren befand, ob sie ein kleines Dummchen war oder ob sie zumindest mit einem Ansatz von Intelligenz gesegnet war. Sollte er ihr sagen, wie hübsch sie war? Wie sanft ihre Augen, wie warm ihr Lächeln und wie schön ihr Langhaar war? Natürlich, viele Stuten hätten sich darum gerissen, so etwas aus Valis Mund zu hören, doch diese Floskeln waren ihm viel zu abgedroschen. Doch gerade, als er ihr irgendetwas davon sagen wollte, war das junge Ding so frei und ergriff selbst das Wort.

Sie hatte einen leicht provozierenden Ton aufgelegt, wie es zumindest für den Rappen schien. Selten war jemand so frei und traute es sich, in einem solchen Tonfall mit ihm zu reden. Doch da sie eine Frau und obendrein vielleicht auch später noch von Nutzen sein könnte, wollte er ihr diesen Fehltritt verzeihen. Bestimmt hatte sie noch nie von ihm gehört und wusste deshalb wohl auch kaum, wer er eigentlich war. Doch das würde sich schon noch ändern, so viel stand sicher.

Ach, vielleicht ein wenig von Allem..., fing er an zu reden. Betont, ein wenig langsam und mit einem unverwechselbaren Grinsen im Gesicht. Ja, er konnte ganz der Kavalier sein. Er konnte alles sein, wenn er es nur wollte.
Eigentlich war ich auf dem Weg zu meinem Meister, als mich der Durst überkam – schließlich bin ich auch nur ein Pferd. Gefolgt bin ich Ihnen nicht, aber wenn ich so in Ihr Gesicht sehe, denke ich, dass mein Meister auch noch einige Zeit auf mich verzichten kann, nicht wahr?

Er hatte auf ihre Frage geantwortet, war nicht auf ihren vermeintlich provokanten Tonfall eingegangen und hatte ihr obendrein noch ein Kompliment gemacht. Innerlich klopfte er sich dafür selbst auf die Schulter. War doch gar nicht so schlecht für den Anfang. Selbst, wenn er sich noch nicht so recht erklären konnte, was er mit dieser Stute anfangen sollte – dies würde sich alles früher oder später schon noch heraus stellen.


25.12.2013, 21:00
» Lakota
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Moondancer?



Die Stute streift über die Wiese. Sie hat schon viel über diesen Ort hier gehört, war jedoch noch nie hier gewesen. Es soll wunderschön sein. Der Wasserfall. Bisher hatte sie nur Seen und Bache gesehen. Als sie dann den Wasserfall erblickte war sie schon ziemlich hingerissen von diesem Anblick. Man hatte ihr Wahrlich nicht zu viel versprochen. Sie verfiel freudig in einen Trab. Den Kopf erhoben und die Ohren gespitzt. Als sie den Hengst erblickte fiel sie wieder in einen Schritt. Soll ich hingehen? Was ist wenn er das gar nicht will? Wenn er seine Ruhe haben will?-Egal dann kann er mir das auch sagen! Sie trat weiter auf ihn zu. Seine Mähne war lang, was sie für ihren Teil sehr schön fand. Sie wusste nicht ob er sie schon bemerkt hatte. Gleich würde er es wohl müssen. Hey! begrüßte sie ihn. Sie merkte selber das ihre Begrüßung etwas ruppig ausfiel. Ehm ich meine Hallo.. Das sollte nicht so klingen ein Lächeln zierte nun ihr Gesicht. Sie wollte nicht falsch auf ihn wirken, denn so war sie ja eigentlich nicht. Ein Kurzer schüchterner Blick ging zu Boden. Ehe sie ihn wieder anschaute. Oh, ich hoffe ich störe nicht.bemerkte sie dann etwas unsicher. Sie wusste gerade selber nicht wirklich was aufmal mit ihr los war. Tut mir Leid ich bin gerade ein wenig durch den Wind. Mein Name ist Lakota stellte sie sich ihm dann vor. Ab da hielt sie vorerst inne, da sie merkte das sie gerade nur noch Sachen von sich gab die wenig Sinn ergeben oder für ihren Gegenüber wohl eher etwas uninteressant.


26.12.2013, 12:23
» Moondancer
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Lakota



Moondancer hörte, wie sich jemand gemächlichen Schrittes hinter ihm näherte. Auf die Begrüßung der jungen Stute hin, drehte er sich zu ihr um. Als diese ihren zweiten Anlauf zur Begrüßung nahm umspielte ein leichtes Lächeln die Lippen des Hengstes.
„Sei gegrüßt“, auch seine Begrüßung fiel etwas barsch aus. Misstrauisch beäugte er die zu Anfang noch unsichere Stute vor ihm. Er weitete seine Nüstern um ihren intensiven Duft aufzunehmen.
„Nun, du störst nicht“, Moondancer lachte leise.„Was könnte man tun, um gestört werden zu können“
Das Einzelleben war zwar ganz und gar nicht langweilig, aber es wurde so ganz ohne andere Pferde immer eintöniger. Auf dem Tagesplan schien nur fressen und laufen zu stehen. Der Andalusierhengst hatte von mehreren Herden in der Nähe gehört, doch die interessierten ihn weniger. In einer so großen Gruppe konnte man sich ja kaum wohl fühlen. Ständig wurde man angeschaut.
Moondancer schüttelte seinen Kopf. Seine Mähne flog ihm dicht um den Hals, dann schaute er die Stute wieder an. Darauf bedacht sofort loskämpfen zu können raunte er:„Erzähl', kleine Lakota, was führt dich zu mir?“


26.12.2013, 15:41
» Lakota
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Moondancer



Ein Lächeln kam über die Lippen des Hengste vor ihr. Sie hoffte das er dies nicht machte weil sie sich gerade so Blöd anstellte, aber selbst wenn. Sie hatte selber Schuld. Seine Begrüßung erschien ihr jedoch nicht viel Besser. Das störte sie nicht. Ihre Ohren waren Aufmerksam nach vorne gerichtet. Ein Misstrauischer Blick ging von ihm aus. Sie verstand nicht ganz wieso, aber das passierte ihr wohl öfters. Nun es gab wohl auch Pferde die eher Misstrauisch gestimmt sind, wie auch welche die Schüchtern oder offen war. So war jeder unterschiedlich und dies war auch gut so. Er sagt ich störe nicht. Das ist gut.- Nun vielleicht sagt er das auch nur aus Höflichkeit?-Ach was! Na dann bin ich ja beruhigt entgegnete sie ihm. Weiß ich nicht sagte sie ihm. Sie wusste nicht so recht was er damit meinte. Wieder entglitt ihr ein Lächeln. Was sie hier machte? Kleine? Wie meint er das denn. So klein bin ich doch gar nicht.-Vielleicht meint er es ja auch anders! Es muss ja nicht Wortwörtlich gemeint sein! Ihr Blick lag immer noch auf den Weißen Hengst welcher da vor ihr stand. Zu dir? Das ist wohl eher Zufall. Du standest hier so alleine und ich dachte da ich auch gerade alleine ist kann man ja vielleicht mal hingehen Erläuterte sie ihm. Hier bin ich nur weil mir erzählt wurde wie schön es sein soll. Dies ist es Wahrlich. Nur ins Wasser würde ich nicht gehen. ich glaube es ist nicht sonderlich Annehmbar. fügte sie hinzu. Schon der Gedanke hinterließ einen kalten Schauer in ihr. Es war sicherlich Eiskalt. Sie hatte an sich kein großes Problem mit der kälte, da sie meistens ja auch in Bewegung war, doch musste sie es ja nicht unbedingt provozieren in dem sie in dieses kalte Nass stieg und dann wahrscheinlich noch Krank wird.


26.12.2013, 21:08
» Tonto
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Wer Lust hat smilie



Der Blick war herabgerichtet auf das Wasser zu seinen Hufen, welches flink und schnell hinweg floss, aufgewühlt von den Schnellen des Wasserfalles, welcher mit einem lauten Getöse es eigentlich unmöglich machte sich zu konzentrieren und sich auch nur wenige Sekunden dort auf zu halten. Das Wasser schäumte wild und tosend flogen Wassertröpfchen in sämtliche Richtungen als es grausam auf die harten Felsen zerbarsten.
Der Schecke blickte fasziniert auf das Wasser. Sacht waren seine Schemen unter den Wellen zu erkennen, doch es war verzerrt und trübe, als würde man durch eine geputzte Brille schauen. Seine Nase berührte fast die klaren Wellen, welche vor ihm über das Kies Bett schnellten und der Blick galt dem verzerrten Spiegelbild. Ein Leuchten glomm in den dunklen Augen des Hengstes während er sich gar wünschte noch weiter, noch näher an diese Gestalt im Fluss zu gelangen.
Doch wenn er sich noch weiter vorbeugte, so verschwand seine Nase in der Gestalt des Flusses und machte sie schier unerkennbar. Außer dem Tosen des Wasserfalles war es ruhig. Vielleicht hörte er auch einfach nichts, da er in seiner eigenen Welt versunken schien. Doch war er aufmerksam. Raschelte irgendwo unter dem Tosen ein Zweig, so zuckten die Ohren des Hengstes voller Erwartung, doch der Blick blieb stumm und stur auf die Gestalt im Fluss, gar als würde er warten, dass sie sich bewegte. Dass sie mit ihm interagierte und begann mit ihm zu sprechen. Fast so als würde er nicht verstehen, dass es sich nur um ein Spiegelbild seiner handelte. Man konnte sich auch nicht sicher sein, ob der Hengst sich im Klaren war das es in der Tat nur sein Spiegelbild war. Immerhin war er nur zu oft versunken in seiner Welt in der es Geister und Wesen gab, mit denen man normalerweise seine Kinder abmahnte und versuchte zu erschrecken. In seiner Welt existierten sie. Sie waren real und sie hatten ihm alles genommen.


28.12.2013, 19:34
» Mad Maiden
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Tonto


Konzentriert setzte Maiden einen Huf vor den anderen, immer darauf bedacht, den Hufspuren im Schnee zu folgen, die ein anderer schon geprägt hat. Sie wollte den jungfräulichen schonen Schnee nicht unnötig zerstören, liebte sie doch den Winter mit all seinen kühlen Gefahren. Manchmal wünschte sie sich, selbst so kalt zu sein. So tot. So tot wie die Natur im Winter. Ja. Dann hätte sie keine Schmerzen mehr, könnte das Leid einfach davon wischen. Dass sie sich in ihre eigene Welt floh, die Realität einfach nicht ernst nahm, half wenig. Denn immer wieder kamen jene Momente, in denen sie ihrer Traumwelt entstieg und der harten Realität ins Auge blicken musste - mit all seinen unschönen und herzzerreißenden Facetten. Sah in ihren Gedanken dann jene Gestalt, die ihr das Herz heraus gerissen hatte: Cenwen. Wenn ein Pferd dieses Tales tatsächlich einen Mutterkomplex besaß, so war sie es. Denn nichts und niemand ließ Maiden so aus der Haut fahren, wie Cenwen es schaffte. Dieses Miststück. Herzlose Rabenmutter. Stein. Kalt.

Sie schüttelte den Kopf, drohte in die Realität, in den Schmerz, abzugleiten. Sie hielt inne, denn ein Tosen und Rauschen drang ihr tief in die Ohrmuscheln und manifestierte sich in ihren Gedanken, die nun ebenfalls zu rauschen begannen. Sie begrüßte das schnelle Vorbeihuschen der einzelnen Gedankensegmente, auch wenn die Geschwindigkeit ihr beinahe den Atem nahm. Doch mit einem Schlag war alles still, denn ihre Blicke erfassten einen Hengst. Er war von so herrlicher Farbe, dass ihr der Mund offen stehen blieb: rot und weiß. Glänzend. Wunderschön. Wer war er und was suchte er in diesem kalten, hässlichen, trostlosen Tal?

Sie trat näher heran und erkannte, dass der Fremde in das Becken nahe des Wasserfalls starrte. Doch was starrte er an? Maiden konnte nichts entdecken, außer das Spiegelbild des Fremden. Ob er mit diesem redete? Oder ihn zumindest beobachtete. Maiden trat nun direkt neben den Zweifarbigen, begann ebenfalls den Hengst im Wasser anzustarren. "Hey du." zischelte sie leise. "Hier am Ufer steht ein Typ, der starrt dich voll ungeniert an." Sie kicherte leise und deutete mit dem Kopf auf den Hengst, der ja nun direkt neben ihr stand. Ihr Blick blieb stumm auf das Spiegelbild geheftet. Dann aber segelte ein Blatt von einem der naheliegenden Bäume herab und fiel - platsch - direkt auf das Spiegelbild und zerstörte es, sodass es in kleine Wellen zersprang. "Na sowas, einfach weg. Ohne sich zu verabschieden!" Empört trat sie einen Schritt zurück und begann nun, den Fremden selbst zu fixieren. Es war nicht klar ersichtlich, ob sie sich wirklich nur einen kleinen Spaß erlaubte, oder ob sie an den Hengst im Wasser glaubte. Bei Maiden konnte man sich nie so wirklich sicher sein.


29.12.2013, 23:19
» Tonto
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Er hatte bemerkt, dass sich ihm jemand näherte. Das leise knirschen des Schnees unter den Hufen hatte die Fremde oder den Fremden verraten. Doch der Bunte zeigte noch keine wirkliche Reaktion. Nur die Ohren zuckten leise und geschwind in die Richtung des leisen Knirschens
Doch entweder nahm er keine weitere Notiz von dem näher kommenden Pferd oder er wollte keine Notiz nehmen, denn immer noch starrte er auf sein Spiegelbild mit diesem merkwürdigen Leuchten in den dunklen Augen, gar als würde er sich selbst zum ersten mal sehen und wäre prompt in sein Spiegelbild verliebt. Dies war es jedoch nicht. In Wahrheit waren die Gründe für sein Starren wohl viel verrückter und für einen Normal denkenden nicht zu verstehen. Vielleicht wollte er mit der Person im Fluss reden, oder vielleicht wollte er ja mit dem Fluss selbst reden. In seiner Kultur hatte alles eine Seele. Jeder Baum, jedes Blatt, selbst die Flüsse, auch wenn sie rein objektiv gesehen nichts weiter waren als Wasser und jenes Wasser, was gerade von einer Kante fiel und auf den Steinen aufklatschte. Doch in der Welt aus der der Hengst kam, da war dieses Naturschauspiel Werk von Geistern und Göttern, die alles um sie herum am leben hielten.

Erst als die Fremde, wie er feststellte neben ihm trank, wagte der Schecke einen Blick und sah als sie ihn ansah sofort wieder stur auf sein Spiegelbild. Er sagte erst nichts als sie meinte es wäre jemand im Fluss der ihn anstarrte. Vielleicht wollte er auch nichts sagen, da er in diesem Moment nicht die rechten Worte ihrer Sprache kannte. Der Hengst konnte zwar ihre Sprache sprechen doch war sie gebrochen und oftmals nicht richtig.
Erst als ein Blatt auf eben jenes Spiegelbild fiel, da sah er auf und Blickte der Weißen Stute neben sich entgegen, die fast schon mit Überraschung feststellte, das sein Spiegelbild verschwunden war. Tonto, das war der Name des Scheckens richtete noch einmal kurz seinen Blick auf den Fluss um fest zu stellen, das sie recht hatte. Es war zu Unkenntlichkeit verzerrt. Sie hatte recht wenn es der Geist des Flusses gewesen war, der ihn angestarrt hatte, dann hätte er in der Tat sich wenigstens verabschieden können. Immerhin hat er ihn angestarrt ohne ein Ton zu sprechen.

Tonto richtete sich vollends auf und stand der Stute noch gegenüber welche auch einen Schritt zurück ging und ihm entgegenblickte. "Pia hunuubi... Unha hakai nahniaka..? Wie - heißt - du?", fragte er sie langsam nachdem er die Frage zuerst in seiner Muttersprache formuliert hatte. Er erwartete nicht, dass sie ihn so verstanden hatte. Immerhin lief er nur selten Jemanden über den Weg der seine Sprache sprach.
Die Ohrenmuscheln waren nach vorne gerichtet und ein leicht musternder Blick war auf die Schimmelstute gerichtet. Sie schien zumindest dem Anschein nach keine Gefahr zu sein. Immerhin griff sie den Hengst nicht an. Doch selbst wenn, wäre er diese Reaktion gewohnt.


30.12.2013, 00:15
» Mad Maiden
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Tonto


Faszination durchströmte den Körper und den Geist der Hellen, die in ihrem Leben nicht viel erlebt hatte, was ihr Glück hätte bereiten können. Dafür hatte Maiden gelernt, sich schon an den kleinen Dingen zu erfreuen. Sei es ein bunter Hengst, der in der Sonne wohl königlich schimmern würde. Oder sei es eine fremdartige Stimmgewalt, die fremde Laute erzeugte und somit wie eine sanfte, ungekannte Melodie in Maidens Gehör eindrang. Beides bot ihr dieser Hengst, der offensichtlich nicht von hier kam. Und er täte ihrer Meinung nach besser daran, auch so schnell wie möglich wieder zu verschwinden. Dies war kein Ort für Pferde mit gutem Herzen und unschuldiger Seele. Aber ob der Zweifarbige wirklich dazu gehörte?

"Ich heiße Maiden. Mad Maiden." murmelte sie leise, fast wie in Trance. "Wer bist du und was für eine wunderschöne Sprache sprichst du?" Die Worte quollen aus ihrem Mund, fast als vergäße sie, dass ein Fremder vor ihr stand, der womöglich die Worte so schnell gar nicht fassen konnte. Maiden mochte naiv sein, aber in ihrem Herzen war sie eben gut und liebte es, den Kontakt zu anderen zu suchen. "Wunderschön, wunderschön." Flüsterte sie noch einmal, versuchte die Worte in ihren Gedanken erneut herauf zu beschwören, um sie ein ums andere Mal erneut zu hören. Doch schon bei der ersten Wiederholung vergaß sie die Worte, erinnerte sich falsch, brachte Buchstaben und Laute durcheinander. Sie seufzte leise, schüttelte ernüchtert den Kopf und hoffte einfach, dass der Rot-Weiße erneut zu ihr sprechen würde in dieser wunderschönen Sprache.

Irgendwie kam ihr in diesem Moment in den Kopf , dass eine so schöne Stimme sie damals hätte in den Schlaf singen sollen, als sie klein war. Sie hätte Schlaflieder vorgesungen bekommen sollen, hätte sich an einen warmen Körper kuscheln dürfen. Doch ihr war all das verwehrt geblieben, warum auch immer ihre Mutter so gehandelt hatte. Wahrscheinlich war Cenwen nichts anderes, als eine herzlose, egozentrische Stute. Es musste viel Hass oder viel Gefühlskälte dabei liegen, wenn eine Mutter ihr Kind einfach so liegen ließ nach der Geburt und dabei im Herzen die Hoffnung trug, dass die Wölfe es fanden. Mörderin Wisperte es tief in ihren Gedanken. Immer und immer wieder.


01.01.2014, 21:41
» Tonto
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Mad Maiden



Er wusste nicht genau was es war, doch die Stimmung ihrer schwang mit den wenigen Worten die er an sie richtete um. War es eine gewisse Faszination, die sie begann auf zu bringen? Ihr Blick wurde so anders und sie starrte ihn regelrecht an. Der Bunte wusste kaum darauf zu reagieren. Normalerweise waren sie abgeneigt und verstanden den Schecken nicht. Oder sie wollten ihn einfach nicht verstehen. Doch die Schimmelstute, die sich mit dem Namen Mad Maiden vorstellte, hatte keinerlei Abneigung. Er fand es interessant das ihre Reaktion so positiv war und dass sie sich sogar nach seinen Namen erkundigte, nein gar mehr noch, wissen wollte woher sein Anders sein stammte.

Einen Moment spielte er mit den Ohren, gar als würde er kurz Misstrauen ihrer Positiven Reaktion entgegenbringen doch nach einem kurzen Moment, in der er die Stute musterte, die noch völlig in Trance von Faszination schwebte, konnte er ihr ihre Kontaktfreudigkeit abkaufen und antwortete. "Ich bin Tonto, meines Stammes letzter Wendigojäger" wieder in einer sehr abgehakten Art zu sprechen, doch obwohl er die Worte ihrer Sprache kannte musste er darüber nachdenken, ob es auch die rechten Worte waren. " Und das waren Worte meines Landes. Dort woher ich komme." sagte er weiter und der Tonos seines Sprechens veränderte sich nicht und blieb eher holprig, aber weiterhin verständlich.

Sie schien keine schlechte Person sein. Immerhin erkannte er an ihr nichts was auf einen bösen Geist her leiten konnte. Zumindest auf den ersten Blick, obwohl er nicht sicher sein konnte. Doch wirkte sie eher so, als hätte sie noch nicht vielerlei schlechte Dinge in ihrem Leben getan. Für einen Moment fragte er sich warum sie diese Frage gestellt hatte. Aus reiner Höflichkeit? Oder waren ihr seine Worte der Muttersprache wirklich so fremd?

"Wunderschön?" sagte er und schaute fragend auf die Stute. Wieder fand er es bemerkenswert wie sehr angetan sie von dieser Sache zu sein schien. Er kannte es anders. Normalerweise hassten sie ihn und sahen ihn als einen Feind, der sie bekämpfte. Einen Sündenbock. Ein schwarzes Schaf. Deswegen floh er sich in diese Geisterwelt seiner, die so abstrus für andere zu sein schien. Vielleicht wirkte er deswegen auf andere eher seltsam. Wie jemand, den man eigentlich nicht eines Blickes würdigte.


02.01.2014, 22:08
» Mad Maiden
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Tonto


Sie konnte ihren aufrichtig faszinierten Blick nicht von ihm wenden. Der rote Glanz seines Felles, die fremde Aussprache der ihr vertrauten Worte und dann natürlich jene Worte, die ihr eben nicht vertraut waren. Tonto hieß er also. Ein schlichter, aber nicht weniger melodisch klingender Name. Doch die Beigabe, die verstand sie nicht. Wendigojäger? Stamm? War er einer dieser merkwürdigen Vampire oder Hexer, die hier durchs Tal schlichen? Musste Maiden womöglich gar Angst vor ihm haben? Für einen Moment überlegte sie, ob sie nicht lieber gehen sollte. Aber selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte s nicht gekonnt. Der Fremde zog sie in seinen Bann, so wie ihr das zuvor noch nie mit einem anderen Pferd geschehen war. "Ja, wunderschön." murmelte sie andächtig und wiederholte das Wort, das er zuvor gesprochen hatte. "Wendigo. Wendigo..." Sie seufzte leise und schüttelte dann doch den Kopf. Sie hatte eigentlich gehofft, den fremden Begriff zu verstehen. Doch es gelang ihr nicht. "Bärenjäger jagen Bären. Wolfsjäger jagen Wölfe. Aber ich kann mir nichts darunter vorstellen, wenn du Wendigos jagst." murmelte sie bekümmert, weil sie scheinbar zu wenig begriff und sich dumm anstellte. Vielleicht aber war es ja gar nicht so dumm. Womöglich gab es ja dort, wo er her kam, Tiere die Wendigo genannt wurden? Wilde Bullenherden. Abstrakte Rentierarten. Wer wusste das schon? Ein Land, dessen Sprache der ihren so anders war, musste schließlich weit fort liegen. Wenngleich Mad Maiden das ohnehin nicht wirklich einschätzen konnte, war sie doch nun wirklich nicht herum gekommen und kannte nur ein paar kleine Flecken der Landkarte.

Sie musterte den Hengst erneut. Er konnte nicht viel älter oder jünger sein als sie selbst und doch wirkte er um einiges stattlicher und erwachsener. Das war jedoch kein Wunder, Mad Maiden würde niemals irgendwer als erwachsen betiteln. Und wäre sie Hundert Jahre alt. Jetzt, wo er mit ihr sprach, glitzerten seine Augen. Sie wusste nicht recht, ob freundlich oder herausfordernd. Sah man ihn frontal an, so schien sein Kopf weiß. Doch an den Seiten war er ebenso rötlich wie der Rest des Felles, der immer wieder vom Weiß durchbrochen wurde. Ein seichter Wind zwirbelte Tontos Mähne, während die ersten Flocken herab rieselten. Es hatte erneut zu schneien begonnen und Maiden spürte die Kälte in die Glieder fahren. Doch sie war ihr nicht unangenehm. Solange die Kälte sie nicht schmerzte, genoss sie diese Taubheit. Das merkwürdige Gefühl, in diesem Moment keinen Schmerz empfinden zu können. Doch sie wusste, dass sie ebenso schmerzempfindlich war wie jedes andere Tiere. Ja womöglich sogar noch ein bisschen mehr.


03.01.2014, 08:22
» Aesir
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Chi (& Funky.)



Der schwarze Hengst schmunzelte, obwohl es ihm im Herz fast ein wenig weh tat. Das reinweiße Geschöpf war mindestens so verwirrt wie er selbst, doch sie schien nicht einmal Worte zu besitzen um sich auszudrücken. War es bloßer Zufall dass er kaum da er im Stillreich angekommen war auf gerade dieses Mädchen traf? Aesir schüttelte seine lange, nachtschwarze Mähne um diese Gedanken und Fragen für's Erste zu vertreiben. Auf Seite zu schieben. Was nützten ihm die Fragen wenn er zu keiner eine Antwort finden konnte?

Lautlos fielen ein paar Schneeflöckchen und landeten in starkem Kontrast auf seinem pechschwarzen Fell, wo sie dort wenige Momente ausharrten ehe sie immer gräulicher wurden um schließlich nur noch ein wässriger Fleck zu bleiben. Aesir ließ den Blick über die Winterlandschaft schweifen, warf dem gepunkteten Funky noch einen strengen Blick zu, der den anderen Hengst auf Abstand halten sollte. Schließlich wandte er seinen Blick der zierlichen Chi wieder zu. "Nein, niemand muss mit Leuten reden, die ihm nicht sympatisch sind." Seine Stimme war warm und tief, doch er hielt sie gedämpft um auch wirklich ausschließen zu können, dass der Gepunktete sie nicht hören konnte. Der Schwarze wandte ein Ohr in den Nacken, drehte es dann doch wieder vor um Chi zu signalisieren, dass er ihr seine vollste Aufmerksamkeit schenkte. "Möchtest du irgendwo anders hingehen, Chi? Ich gestehe, dass ich mich hier nicht auskenne, aber wir werden schon einen anderen hübschen Ort finden. Einen, wo es ruhiger ist." Der Hengst zwinkerte ihr aufmunternd und gleichzeitig verschwörerisch zu.

Alsbald wandte er den Kopf ein wenig um einen gescheihten Pfad zu finden, der weder gefährlich noch allzu einsehbar war. Was brachte es ihnen schon, wenn sie loszögen zu einem anderen Ort nur um von Funky weiter verfolgt zu werden? Nein, das galt es auf alle Fälle zu vermeiden. Aesir schien einen annehmbaren Weg fort vom Wasserfall entdeckt zu haben und so ruckte er kaum merklich mit dem Kopf in eben jene Richtung. "Lass es uns doch mal dort versuchen", und er stupste Chi sachte an, versuchte sie in die angezeigte Richtung zu treiben.


08.01.2014, 11:24
» Daneen
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Vali.



Daneen musterte den Rappen vor sich ein weiteres Mal. Er gefiel ihr, keine Frage, aber er hatte eine eigenartige Art an sich. Er verhielt sich nicht auffällig, oder bedrängt sie in irgendeiner Weise, nein, er hatte eine Aura um sich, die Daneen bei noch keinem Pferd verspürt hatte. Er wirkte unnahbar und abweisend, aber dennoch ging er offen auf sie zu. Die braune Stute wusste nicht, was sie mit dieser 'Erkenntnis' anfangen sollte, beließ es jedoch dabei. Immerhin war Vali ein Fastfremder für sie und sie war nie Jemand gewesen, der seine Nase in die Angelegenheiten anderer steckte. Sie war neugierig, gewiss, aber sie kannte die Grenzen.

Er hatte schöne, aber kalte Augen und es schien Dannen ein wenig so, als würde er fast schon krampfhaft versuchen den Wetterbedingungen stand zu halten. Viel mehr, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie ihn doch irgendwie in Mitleidenschaft zogen. Wie ein Fels in der Brandung.
Daneen war ein wenig fasziniert. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, wie sich Jemand so aktiv dagegen wehrte Schwäche zu zeigen. Ihr Blick huschte nur kurz zu seinen - nach wie vor - tropfnassen Beinen. Momentan lugte die Sonne hinter den schweren Schneewolken hervor, aber lange würde sich dieses fast schon schöne Wetter nicht halten. Der Wind würde erneut auffrischen und damit das Wasser an den Beinen des Rappen gefrieren lassen. Doch auch wenn der Hengst davon krank werden konnte, sagte sie auch dazu nichts. Er war sein eigener Herr und auf irgendeine Weise gefiel es Daneen, dass er allem Anschein nach nicht allzu sehr auf sein Befinden achtete. Sie traf selten so facettenreiche Persönlichkeiten.

Die braune Stute wusste, dass sie sich mit ihrer frechen Bemerkung einiges rausgenommen hatte. Sie kannte ihr Gegenüber kaum und entschied sich dennoch dazu, dem Fremden ihr wahres Gesicht zu zeigen. Sie wusste, dass einige eventuell sogar wütend geworden wären, aber Vali schien sich nicht daran zu stören, ging sogar teilweise auf ihre Witzelei ein. Daneen wusste, dass ihre Mutter ihr Verhalten nicht als gut befunden hätte, aber sie ignorierte ihr leicht schlechtes Gewissen und lächelte stur weiter.
Irgendetwas in ihrem Inneren wollte diesen Hengst für sich gewinnen, wenigstens für einen kurzen Augenblick. Sie würde alles daran setzen sich diesen Wunsch zu erfüllen, schließlich war sie hier um zu leben, nicht wahr? Die Freiheit auszukosten, die ihr das Leben als Einzelgänger ermöglichte.

Die Braune legte den Kopf fragend schief, als Vali anfing von seinem Leben zu berichten. Naja, zumindest einem Teil davon. Ein Meister? Schien ganz so, als würde der Rappe einer recht strikten Gemeinschaft angehören, aber wenn er sich rausnehmen konnte zu spät zu kommen, so würde Daneen nicht danach fragen. Der Hengst war ein ungelöstes Geheimnis und der Stute gefiel dies auf eine unbekannte und leicht naive Weise. Daneen wusste nichts über diesen Hengst, aber er war attraktiv und wirkte unglaublich anziehen auf die braune Stute, auch wenn sie sich das jetzt noch nicht ganz eingestehen wollte. Mit solchen Gefühlen hatte sie noch nie wirklich zu kämpfen gehabt, daher verwirrten sie diese nun nur noch umso mehr.
Ein Meister? Soso. lächelte sie. Sie hatte zwar keine Ahnung, um wen es sich handelte, aber wenn der Schwarze ihr das erzählen wollte, würde er es tun, die Stute wollte nicht weiter nachfragen. Das ganze kam ihr fast schon ein wenig suspekt vor und sie konnte sich kaum vorstellen, dass das alles mit rechten Dingen zuging, aber zu ihrer Überraschung war es ihr egal. Je weniger sie über diese Gruppe - in der der Rappe vermutlich war - wusste, desto besser.
Bloß keine schlechten Dingen, an denen du wieder herummeckern kannst. Dann zerstörst du wieder alles.

Die Komplimente des Rappen entgingen ihr nicht und so konnte Daneen zumindest hoffen, dass die Anziehung nicht einseitig war. Ihr Lächeln breitete sich ein wenig weiter aus und sie schlug kokett mit dem Schweif, versuchte dabei ein eher unkompliziertes Gesprächsthema zu finden.
Sie schmeicheln mir. fing sie mit einem leichten Schmunzeln an, was dem anderen bedeutete, dass sie dies keineswegs störte.
Ihre Gesellschaft würde mir den Tag wahrlich versüßen. Das Dasein als Einzelgänger kann auf die Dauer doch ziemlich eintönig sein.
Die Stute seufzte, ließ ihren Blick nach wie vor auf dem Schwarzen ruhen. Ihre Wege hatten sich gekreuzt und Daneen war sich nach wie vor unschlüssig darüber, ob sie ihm vertrauen konnte, oder nicht. Sie beschloss dem fürs Erste keine Beachtung zu schenken.

Wenn Sie bereits in einer Gemeinschaft etabliert sind, dann kennen sie sich wohl sehr gut in diesem Tal aus. Sind Sie bereits hier geboren, Vali? Smalltalk. Das war die einzige Möglichkeit ein wenig weiter zu kommen. Daneen wusste nicht, wie sie es anders hätte angehen können.


11.01.2014, 08:38
» Silah
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Will



Ich frag mich sowieso, wozu ich leben soll.

Die Wassertropfen, die kurz vorher noch vom Himmel gefallen waren, hatten sich schnell in Schnee verwandelt. Dieser ließ sich langsam im Tal nieder, und bedeckte die Flächen in einer weißen Landschaft. Anderen würden dieses Wetter mit Freuden empfangen, doch sie stand ausdruckslos da, beobachtete wie die Flocken vom Himmel zu Boden fielen. Dabei regte sich jedoch nichts in ihr. Man könnte es fast mit Gefühlskälte vergleichen... nur fast. Denn sie hatte Gefühle, aber nur welche die ihr Schmerz verliehen. Welche, die sie immer weiter runter zogen... die sie fast dazu brachten sich umzubringen. Sie schluckte schwer. Legte ihren Blick kurz auf den Rappen, ehe sie zum Wasserfall blicke, und dann ihre blicke wieder gen Boden senkte. Ihre Nüstern blähten sich leicht, zogen unauffällig die Gerüche ein. Silah hatte Angst, Angst vor diesem Hengst. Er war groß und stattlich, und konnte ihr somit schnell Leid antun, wenn auch vorerst nur Körperlich. Doch wer weiß wie weit es ging? Vielleicht war sie bald mal wieder so dumm, dass er ihr auch seelisch Leid zufügte. Schließlich konnte Silah irgendwann vertrauen, auch wenn dies oft zerstört wurde. Sie sah irgendwann immer das gute in den Pferden, doch dies dauerte. Erneut glitt sein seufzen über ihre spröden Lippen. Kurz leckte sie darüber und hob wieder ihre Blicke. Schaute den Friesen nun direkt in die Augen. Ihre Ohren legten sich zur Seite, und alle Muskeln spannten sich unter ihrem Fell an. Ihr Atem ging schwer, und ihre Augen waren ein wenig aufgerissen. Man sah ihre Angst schon aus weiter Entfernung. Doch sie wollte auch nicht gehen... nicht schon wieder als Verlierer vom Platz gehen. Denn das war sie doch immer... ein Verlierer.
Die Stimme das rappen drangen in ihren Ohren. Fast hätte sie seine Worte überhört, schließlich flüsterte der Hengst schon fast. Kurz senkten sich ihre Blicke. "Ich.... ich weiß es selbst nicht.",hauchte sie leise. Traute sich erst nach wenigen Minuten wieder ihre Blicke zu heben. Was würde er jetzt tun? Sie fortschicken? Sie umbringen? Sie wünschte letzteres. Sie müsste sich den ganzen Leid nicht mehr antun. Die Fuchsstute war nur noch nicht Tod, weil sie Angst vor Selbstmord hatte, sie traute sich das einfach nicht... dennoch wünschte sie sich den tot. Aber dieser Friese sah nicht böse aus, im Gegenteil, er ähnelte ihr. Zumindest schien er sehr vorsichtig und auch fast ängstlich. Angst vor ihr? Nein, das konnte auf keinen Fall sein.
Wieder ertönte die fast flüsternde Stimme. "Was tut dir Leid? Es muss dir nichts leid tun.", flüsterte sie leise in den Wind hinein. Was würde das ganze bringen... und zu was genau würde es führen? Sie wusste es nicht.


27.01.2014, 00:18
» Vali
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Daneen.




Vali spürte die Blicke der braunen Stute auf sich ruhen. Und es gefiehl ihm. Ja, es gefiehl ihm wahrlich. Sie war eine wahrlich schöne Stute und wenn sie auf seine Avancen anspringen würde, könnte der Rapphengst schon einen neuen Punkt auf seiner Liste abhaken: Nachkommen.
Schon seit seiner frühesten Kindheit hatte er immer nur davon geträumt, es zu etwas zu bringen in seinem Leben. Er wollte Macht, wollte ein Herrscher sein. Grausam und voller Willkür. Und trotz dessen sollten sich ihm alle Pferde unterwerfen, ihn lieben für seine Grausamkeit, für seine schreckliche Kälte.
Doch natürlich wusste der Rappe auch, dass sein Leben nicht ewig halten würde. Auch er würde alt und schwach werden, würde seine Herde nicht mehr verteidigen können und schließlich eines Todes sterben. Aber man würde sich an ihn erinnern. Man würde sich an Vali, den großen Herrscher erinnern. Und wenn dieser Zeitpunkt einmal gekommen war, brauchte er einen Nachfolger. Jemanden, der genauso Kalt war wie er. Und so jemand konnte nur aus seiner eigenen Familie stammen, seinem eigenen Blut entspringen. Er brauchte einen Sohn.

Einen Sohn, den er erziehen und dem er lehren könnte, wie es war, ein Herrscher zu sein.
Zwar hatte er noch keine übermäßig wichtige Rolle bei den Gaistjan Skairae, im Gegenteil, noch war er vollkommen entbehrlich für Faithless und dessen Sohn. Doch diese Tatsache würde der Rappe schon noch zu ändern wissen. Er würde es dem Fahlen zeigen, würde zeigen, dass er ein genau so guter Herrscher war, wie der Schimmel. Dass auf den Rappen verlass war, wie auf keinen anderen Hengst.
Doch natürlich steckten seine Pläne noch in den Kinderschuhen, noch waren sie einfache Ideen eines Wahnsinnigen. Doch wenn er es schaffen würde, die Stute für sich zu gewinnen, wäre er seinem Traum einen großen Sprung näher. Und die Stute gefiel ihm wirklich, er musste sich wiederholen. Sie war hübsch und schien nicht allzu dümmlich zu sein. Natürlich war sie etwas naiv, dass sie so völlig ohne Hintergedanken auf die Flirterei eines vollkommen fremden Hengstes einging, doch was zählte das schon? So war es wesentlich einfacher für Vali.

Erwartungsvoll spitzte der Hengst die Ohren, als er die Stimme von Daneen erhörte. Ja, sie hatte auch eine schöne Stimme. Sanft und lieblich und dennoch so bestimmt. Sie wäre eine gute Mutter.
Sie stellte nur eine kurze Bemerkung in den Raum. Ein Meister? Soso.
Vali antwortete nicht darauf, wollte er doch nicht zu viel von seiner Herde preisgeben. Die Stute schien freundlich gesinnt, aber man konnte doch nie wissen, was sich hinter einer so lieblichen Fassade verbarg.

Meine Worte sind keine belanglose Schmeichelei, sondern nur die Wahrheit, Daneen. Lies er seine Stimme erklingen. Er fand die Worte, welche gerade aus seinem Munde kamen fürchterlich kitschig und schleimig. Dennoch lies er sich nichts anmerken. Die meisten Stuten sprangen auf so etwas an, keine Frage. Die Frage war nur, ob es Daneen genau so tat?

Er lauschte ihr aufmerksam, hörte ihr zu als sie ihn fragte, ob er schon lange in diesem Tal lebte, gar in ihm geboren war. Ihre Worte waren bedacht gewählt, kaum ein anderes Pferd, auf das er hier im Stillreich getroffen war, drückte sich so gehoben aus. Doch sollte er die Wahrheit sagen? Eigentlich schon, war seine Vergangenheit doch kein Geheimnis. Andererseits könnte er die Stute damit auch verschrecken. Nach einem Mord in eine vollkommen neue Umgebung zu flüchten war ja anscheinend nicht die feine englische Art. So entschied er sich dazu, die Wahrheit zu verdrehen. Wenn auch nur ein ganz kleines bisschen.

Geboren bin ich hier nicht, Daneen. Dennoch kann man schon sagen, dass ich schon einige Zeit hier in diesem Tal lebe. Trotzdem kenne ich mich hier auch nicht so gut aus, wie sie wohl denken. Da ich aber über einen guten Orientierungssinn verfüge, finde ich mich eigentlich überall schnell zurecht.

Er lächelte sie weiterhin an, blickte ihr tief in die Augen und ignorierte seine Beine, welche schon durch die Kälte schmerzten. Dies war im Moment vollkommen egal. Jetzt galt es nur, der Stute zu imponieren, sie zu verführen.

Könnten wir dieses Siezen nicht sein lassen?, fragte er schließlich. Eigentlich genoss er es ja, gesiezt zu werden, aber es war wohl in dieser Situation einfach nicht angebracht. Mit freundlichem, aber auch ein wenig fragendem Blick sah er sie an, wartete auf eine Antwort.


02.02.2014, 11:34
» Einauge
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JenJens Hundi



Schroffe Felsen.
Wald – ein Tal?
Der Geschmack von Schnee.
Sie selbst in jungen, nein, jüngsten Tagen beim Kräutersammeln.
Ruhelos.
Ein Wasserlauf, gehetzt jagt eine Gestalt an ihm entlang, verschwindet im immer dichteren Nebel.
Ein Welpengesicht, nicht greifbar, im ständigen Wandel, gestaltlos.
Stille.


Seit Monaten verfolgte sie dieser Traum nun schon, Nacht für Nacht, immer wieder. Seit ihr das erste mal die Vision von einem schneebedeckten Gipfel geschickt worden war, hatte sie von nichts anderem mehr geträumt. Zunächst hatte sie geglaubt, sie könne diesem eindeutigen Befehl entgehen, ihre alten Knochen auf die dichten Mooslagen gebettet einer weiteren unmöglich erscheinenden Aufgabe entrinnen, den Fängen der Allmächtigen entkommen, doch sie hatte sich geirrt – natürlich.

Sie war eine Närrin gewesen, anzunehmen, sie könne einfach die Augen vor der Wahrheit verschließen, wie oft hatte sie dies schon versucht in ihrem nicht enden wollenden Leben? Wie oft schon hatte sie ihre Gabe verflucht, gewünscht und gefleht, sie möge auf einen anderen übergehen oder ihr endlich Frieden schenken, indem sie ihrem Leben endlich ein Ende setzten. Sie war nicht erhört worden.

Und so hatte sie schließlich ihr sicheres Heim zurückgelassen – wieder einmal – und hatte sich auf eine Reise uns Ungewisse aufgemacht, eine Reise, an der sie zu zerbrechen drohte. Die alte Wölfin hatte seit Tagen nicht mehr als einige magere Mäuse zu fressen gefunden, das Gebirge war unwirtlich und zu dieser Jahreszeit keine gastliche Gegend, nicht einmal für einen jungen, starken Wolf, der in der Lage war, Energie ans Jagen zu verschwenden. Der stetige Schneefall hatte ihren Weg nicht gerade erleichtert. Schon lange hatte sie aufgegeben, sich abends die vereisten Klumpen aus dem Fell zu ziehen, das ihr in verfilzten Platten auf den Rippen lag. Stunde um Stunde wurden ihre Schritte schwerer, jeder Atemzug kostete sie Mühe, doch sie quälte sich weiter, Schritt für Schritt. Sie hatte keine andere Wahl, das wusste sie. Sie hätte sich in den Schnee legen können, zu atmen vergessen, sich einen Abhang hinunterstürzen, all das hätte nur ihr Leiden verlängert, ihre Qual in die Länge gezogen.

Wie lange war sie nun unterwegs? Sie wusste es nicht, das Zeitgefühl war ihr schon vor Jahren abhanden gekommen, ebenso wie ihr Glaube an das Gute, der Glaube an Wunder, der Glaube an Muriel. Früher, ja, da hatte sie an Muriel geglaubt. Und wie sie geglaubt hatte! Die Weise, die ihr so viel beigebracht hatte, die so viel Macht besessen und ihr ein solch großes Geschenk bereitet hatte. Doch mit der Zeit war ihr aufgegangen, dass sie ebenso ohnmächtig war wie Muriel es einst gewesen war und das vermeintliche Geschenk eher einer Strafe glich. Was nutze es ihr zu wissen, dass bald etliche Wölfe zu Tode kommen würden? Dass die Jagd schlecht ausfallen würde? Dass sie einen Welpen retten konnte, wenn sie das Rätsel löste? Sie war ohnmächtig im Rauschen der Zeit, dem alles zermalmenden Strom, der nichts so ließ, wie es gut und richtig war. Wie selig waren doch die Dummen!

Wie unendlich erleichtert sie doch am Morgen gewesen war, als sie plötzlich am Ende des letzten Grates stand, den sie zu gehen hatte! Sie hatte den Abhang vor sich liegen sehen und sich mit einem Funken Hoffnung auf den Weg ins Tal gemacht, doch sie kam quälend langsam voran. Hätte sie die Strecke einst in wenigen Stunden zurückgelegt, so war sie schon den ganzen Tag gelaufen, bis sie den Wasserfall erreichte. Am Rande der völligen Erschöpfung kroch sie an den Rand des kleinen Sees und stillte den leisen Durst, den sie verspürte. Ihre Gelenke schmerzten höllisch von der langen Wanderung und ihre Muskeln brannten wie noch nie. Ihr Auge hatte vor einiger zeit wieder zu tränen begonnen und die Aussicht auf das unabsehbare Ende ihrer Mühen verbesserte die Lage nicht gerade. Nun aber musste sie sich ausruhen, um morgen wieder aufstehen zu können, um ein weiteres Mal gegen die Zeit anzutreten. Dass sie den ganzen Tag nichts gegessen hatte, kümmerte sie nicht, den Hunger spürte sie schon lange nicht mehr.


08.02.2014, 20:58
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Stillreich » Das Tal » Der Wasserfall #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Samira. Tenebrae.