Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
» Statschko
LET RAVEN CALL ...

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Eulenspiegel


Statschko sog die Eindrücke um ihn herum auf wie ein Schwamm - unter den Gesellen ging das Gerücht um, dass der Meister nach seiner langen Abwesenheit bald wiederkommen würde. Nun, der Hengst konnte wahrlich nicht leugnen, dass er es nicht vermisste, neue Zauber zu lernen. Er war zwar nicht so erfahren wie Tonda, und längst nicht so ambitioniert wie Krabat - aber ab und machte ihm das Zaubern doch Spaß, wenngleich ihm das Entwerfen doch am meisten Spaß machte. Trotzdem, den Meister brauchte er nicht zurück. Die Tage, in denen er fort gewesen war - beinahe himmlisch war es gewesen, nicht unter der Fuchtel des alten Manns zu stehen. Und solange der unwiderstehliche Ruf des Meisters noch nicht durchs Tal hallte, würde er diese Freiheit bis zur letzten Sekunde auskosten.

Natürlich zog es ihn ins Gebirge. Für manch Anderen mochte es zwar ein trister, gar gefährlicher Ort, sein, doch Statschko inspirierte die karge Schönheit jedes Mal aufs Neue. Außerdem war man hier vor den neugierigen Blicken von Außenstehenden geschützt, und er spielte schon länger mit dem Gedanken, sich endlich wieder in die Lüfte zu schwingen und über das Tal zu schweben - eine der höchsten Künste, die die Gesellen erlernen konnten, und obwohl die Streifzüge jedes Mal überwältigend waren, so blieben sie doch kurze Ausflüge - für mehr reichte die Kraft der jungen Magier einfach noch nicht. Natürlich gab es Dummköpfe wie Juro, die noch weiter zurückhinkten - und da die Verwandlung üblicherweise stark am eigenen Körper zehrte, war es doch manchmal verwunderlich, wie schnell sich der Bursche erholte. Nun, ihm sollte es egal sein, aber verwunderlich war es schon.

Im gleichen Moment hätte er sich für seine Gedanken schellen können - zusammenhalten sollten sie, gegenüber dem Meister, und Lyschko war der, der die Zwietracht unter ihnen sähen sollte. Schlug ihm die Hiobsbotschaft etwa schon so aufs Gemüt, dass er seine eigenen Werte vergaß? Anscheinend. Nun, ein Grund mehr, die Verwandlung zu vollführen, denn sobald man sich einmal in die Lüfte erhoben hatte, war es so einfach, alles um sich herum zu vergessen - und danach lebte es sich wieder besser. Sehnsüchtig schaut er bereits jetzt zum Himmel auf, aber die Stelle hier ist noch zu offen, kann viel zu leicht eingesehen werden. Und so trottet er weiter, obwohl es ihm bereits in allen Gliedern kribbelt, er förmlich spüren kann, wie sich Federn durch sein Fell bohren - nein, er wird sich noch gedulden müssen, denn würde er das größte Geheimnis, das er besaß freigeben - ihm wären nicht nur die Schläge des Meisters sicher, es würde auch ihn verändern. Die geheimnisvolle Aura, die ihn manchmal umgab, wenn er es darauf anlegte, würde verschwinden; mit ihr das Glitzern in den Augen, der stets verschmitzte Ausdruck, den er fast nie ablegte. Was wäre er dann noch - er, der Waise, der in den Raben seine Familie gefunden hatte? Obwohl sie nicht vom gleichen Blut stammten -.es gab so viel, was die Gesellen verband, und diese Bande waren weitaus stärker als Blut es je sein könnte, sehr viel prägender, als Schläge und Joch vermögen konnten.

Bei diesem Gedanken vertrieb eine innere Wärme langsam die mürrische, abwehrende Haltung, der Fuchs fing sogar an, vergnügt mit dem Kopf zu wippen - und in dem Moment fiel ihm eine enge Schlucht auf, die sich direkt zu seiner Rechten öffnete. Drahtig, das war er, und trotzdem würde es eine Herausforderung werden. Prüfend betrachtete er die Öffnung, die wirklich eng war - doch weiter des Weges schien sie sich zu vergrößern, also beschloss er, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, nicht wahr? Mit diesem Gedanken zwang der Hengst sich zwischen die Steine - ein paarmal stieß er zwar an und schubberte sich kleine Stellen im Fell auf, doch er spürte die Schmerzen kaum. Vielleicht würde er sie später heilen. Tatsächlich bewahrheitete sich jedoch seine Vermutung, dass die Schlucht sich verbreitern würde, und kurze Zeit später stand er in einem runden Tal, das von hohen Wänden begrenzt wurde. Seiner Umgebung widmete Statschko allerdings zu diesem Zeitpunkt nur wenig Aufmerksamkeit, wollte er doch endlich dem Verlangen nachgeben - doch er wurde gestört, vernahm ein Geräusch hinter sich, aus der Richtung, aus der auch er kam. Und das ausgerechnet jetzt - es konnte doch nicht wahr sein! Ungehalten wand er sich um, als der Neuankömmling jedoch in sein Blickfeld trat, ergriff ein breites Grinsen Besitz von seinem Gesicht. "Petar!", begrüßt er den Mitgesellen freudig, denn der braune Bursche ist unter den Anderen einer, den er direkt vom ersten Tag an ins Herz geschlossen hat, verstand er doch seine rauhe Art der Streiche und nahm sie ihm nie übel. Petar war ein klasse Bursche, und ihn hier zu treffen, erfreute ihn wirklich zutiefst, auch wenn er all diese Gedanken hinter seinem üblichen Grinsen versteckte. "Wie geht es dir, Kamerad?", wollte er wissen, doch der Ausdruck in seinen Augen, der wie immer etwas belustigt wirkte, ließ die Frage weniger ernst erscheinen, als sie gemeint war.


Wörter: 989

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und wenn die Welt brennt ...

... vielleicht habe ich dieses Feuer gelegt.

09.12.2015, 01:14
»Xyper
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Supergirl



So langsam verzweifelte der Hengst wirklich. Er neigte dazu, immer wieder Pech zu haben. Es war einfach unfair, wenn er daran dachte, wie sehr ihm das Leben schon mitgespielt hatte. So viel war passiert, was der Hengst nicht verstehen konnte, so viel ungerechtigkeit hatte er nicht verdient! So allein zu sein war für ihn einfach schrecklich. Immer noch konnte er nicht fassen, dass er niemanden mehr hatte. Niemanden, der ihn rügte, niemanden, der mit ihm spielte, oder mit ihm sprach, oder einfach nur bei ihm war.
Wütend schlug er den Kopf in den Himmel, stieg in den Horizont. Das war so unfair, dass er allein war, er hatte nichts verwerfliches getan. Schrill wieherte er den Himmel an, wehrte sich und zeigte seinen Unmut über die ganze Sitation. Ein halbes Jahr war er nun schon unterwegs, auf der Suche..... nach was eigentlich? Er konnte es nicht sagen, doch er wusste, dass er einfach gehen musste, irgendwann würde er schon an sein Ziel kommen, was auch immer das sein würde. Noch sah er es nicht, doch das war nicht wichtig. Erneut stieg er, ließ den Morgengrauen seine Silouette beleuchten. Frei, frei wie der Wind. Doch er wollte nicht frei sein. Er wollte nicht der Einsamkeit erliegen, die ihn immer mehr betäubt hielt. Er wollte wieder Anschluss haben, sich auf wen verlassen können. Für diesen da sein.
Gedankenverloren starrte er in den Himmel, ließ die sanften Flocken seinen Körper umspielen, während er einfach nur reglos dastand. Es erforderte viel Kraft ruhig stehen zu bleiben. Doch es fühlte sich in diesem Moment richtig an, also tat es Xyper.
Als das Land um ihn herum immer tiefer im Schnee versank, begann er sich wieder zu bewegen. Es war hell geworden, doch es blieb grau. Inzwischen konnte man das Gras und die Natur unter der Schneedecke nicht mehr erkennnen. Es war Zeit aufzurechen. Er selbst war ebenfalls eingescheit, sein Fell hielt jedoch tapfer die meiste Nässe und Kälte ab. Einmal schüttelete er sich kräftig, sein ganzer Körper bebte. Mit aufgerichtetem Kopf stand er da, sinnierte seine Richtung. Dann galoppierte er los. Wohin es ging, wusste er nicht, doch er ließ sich führen.
Mit weiten Galoppsprungen, näherte er sich einer riesigen Wand. Er konnte es zuerst nicht genau erkennen, doch danach wusste er, wo er nun war. Nun, warum nicht.
Mit schnellen Sprüngen hatte er das Gebirge erreicht. Er hielt nicht an, wollte das Tal, in dem er sich derzeit aufhielt, unbedingt genauer erkunden. Also folgte er mit schnellen Schritten einem Pfad. Wohin dieser ihn wohl führen würde?
Er wurde immer schneller, wollte oben ankommen, ungeduldig trabte er an den engen Passagen entlang, wollte einfach ankommen. An besonders kniffligen Stellen riss er den Kopf hoch,verfluchte dieses Gebirge. Trotzdem wurde er nicht langsamer.
Oft rutschte er in seiner Eile weg, spürte Steine und hörte sie in den Abgrund fallen, doch das kümmerte den Hengst nicht. Solten sie doch.
Kurz bevor er oben ankam, hörte er eine ganze Menge Vögel. Er sah sie aufsteigen, als er näher an das Geräusch trat. Ohne auf den Weg zu achten trabte er weiter, warum wusste er nicht, doch es war nicht unbedingt wichtig. Sein Hinterbein rutschte an dem verschneiten Untergrund ab und fast wäre er gestürzt, so sehr konzentrierte er sich auf das Pferd vor ihm. Es war allein, Seine Chance endlich der Einsamkeit zu entkommen.
Aufgeregt wieherte er das Fremde Tier an und trabte hoch erhoben auf es zu. Seine Ohren spielte vor Aufregung und Freude darüber wild umher, doch er hielt erst an, als er direkt vor dem Tier stand. Eine Stute, wie toll. Mit fröhlichen Augen und einem vollkommen angespannten Körper, der vor lauter Euphorie fast zu platzen schien, stand er vor der Stute und musterte sie aufgeregt.


09.12.2015, 15:49
» Supergirl


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Like to stay a while?


In diesem Moment tauchte ein grauer Kopf hinter den Felsen auf, mit einem zügigen Schritt folgte der Körper, der mit seiner Farbe einen schönen Kontrast zu der Schneelandschaft um sie herum bildete. Noch immer war es laut, ein paar der Vögel zogen noch immer ihre Kreise über der Felsklippe - es war wie Musik in Supergirls Ohren. Einen sehnsüchtigen Blick warf sie nach oben, doch die Gefiederten waren zu weit entfernt, um noch Einzelheiten ausmachen zu können. Wieder glitt ihr Blick zurück zu dem Neuankömmling, und sie begann, ein wenig zu grollen. Wieso hatte er ihre Ruhe, dieses unglaubliche Schauspiel, das nur für sie gespielt wurde, stören können? Sie hatte sich federleicht gefühlt, und manchmal war sie sich sogar sicher gewesen, dass sie sich gleich mit den Vögeln in die Lüfte schwingen könnte. Jetzt jedoch war sie wieder geerdet, stand fest auf dem Boden der Tatsachen - und ihre Beine fühlten sich schwerer an denn je, sie war sich noch nie so fehl am Platze vorgekommen. Bitter blickte sie auf ihre Gliedmaßen herab, verwünschte sie, wie sie es schon so oft getan hatte, doch wie immer half es natürlich nicht im Geringsten.

Nur im Augenwinkel bekam sie mit, dass auch das andere Pferd seine Beine wohl nicht ganz unter Kontrolle hatte - und musste unwillkürlich grinsen. Es überkam sie einfach, ohne dass sie wirklich etwas dafür getan hätte, aber es nahm ihre Trübseligkeit mit, ohne sie zu fragen. Nicht, dass sie etwas dagegen gehabt hätte - denn als der Hengst vor ihr zum Stehen kam, wie hätte sie ihm auch böse sein können? Mit einem freundlichen Brummeln begrüßte sie ihn, ein begeistertes Glitzern in den Augen. Der Graue strahlte so eine Freude aus, dass sie ihn schon jetzt in ihr Herz geschlossen hatte, obwohl sie ihn noch nicht wirklich kannte - aber sie würde den Teufel tun und das nicht in Zukunft tun! Fasziniert blickte sie ihn noch einen weiteren Augenblick an, die Ohren aufmerksam gespitzt, die Nüstern geweitet, mit allen vier Hufen einen festen Stand auf der Klippe wahrend.

Dann jedoch riss sie sich los, wagte den ersten Schritt, streckte dann den Kopf aus und stupste sanft die Nüstern des Artgenossen an. Es war nur eine kurze, freundlich gemeinte Begrüßung, doch sie wollte ihn nicht durch eine zu stürmische Umhalsung überraschen - in diesem Gelände wäre es tödlich, wenn er zur Seite spränge. "Hallo du! Dich muss heute Morgen aber auch die Sonne persönlich wachgeküsst haben, dass du so fröhlich bist!", schmunzelt die Stute. Mit den Worten prustet sie dem Hengst ein bisschen warme Luft in die Nüstern, damit er ihren Geruch aufnehmen konnte. "Ich bin übrigens Supergirl", fügte sie erklärend dazu, legte leicht den Kopf schief und betrachtete ihr Gegenüber. Er schien sich zu freuen, hier oben zu sein, vielleicht war das ja auch sein Lieblingsort - ihr gemeinsamer Ort? Auszuschließen wäre es nicht, denn für einen kurzen Moment ließ die Stute noch einmal ihren Blick über das Gelände schweifen - ja, es war ein wahrlich bezaubernder Ort, zumindest für sie - und warum sollte es dem Grauen anders gehen? Mit einem seeligen Lächeln ums Maul wendet sie sich wieder dem Hengst zu, der jetzt ihre volle Aufmerksamkeit hat.


Wörter: 649

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15.12.2015, 17:47
»Xyper
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Supergirl



Vergnügt sah er die fremde Stute vor sich.
Sie wirkte verstimmt, auch wenn er nicht wusste warum. Er hatte doch nichts schlimmes getan oder? Zumindest war er sich keiner Schuld bewusst, also ging er mit seinem typisch schlaksigen Gang weiter. Dabei rutschte er erneut aus, doch er machte sich nichts daraus. Es war nicht schlimm und so war er einfach. Mit einem Grinsen ging er näher auf die Stute zu. Die Vögel kreisten immer noch hoch über ihren Köpfen, doch langsam stiegen diese höher. Ob er sie wohl vertrieben hatte? Wenn ja wollte er das nicht. Er hatte nichts gegen Vögel, auch wenn er genauso gerne mit Flügeln geflogen wäre. Doch da es nicht so war, grämte der Schimmel deswegen nicht.
Offen trat er näher, rutschte dabei immer wieder im dichten Schnee aus. Das Wetter war weiter unbeständig. Der leichte Schneesturm verstellte ihm die Sicht, sodass es etwas dauerte ehe er rutschend oben zum stehen kam.
Unsicher war er von der anfangs ablehnenden Haltung. Erst nach einiger Zeit hatte sich ihre Miene aufgehellt und er fühlte sich nun willkommen.
Grinsend trat er näher und freute sich sichtlich über ihre nun etwas offenere Art.
Schon seit einer gefühlten Ewigkeit fühlte er sich einsam und hatte sich immer tiefer verkrochen. Die Angst erneut zu erleben, was er hinter sich hatte, ängstigte ihn. Zu erleben was er erlebt hatte. Er wollte nicht erneut seine Freunde und Familie verlieren.
Deswegen hatte er sich geschworen, niemals wieder von der Seite seiner Freunde zu weichen. Ob diese Stute wohl seine Freudin werden wollte?
Er warf den Kopf hoch und strahlte sie an. Seine Mähne flog durch die Schneeflocken, die immer weiter seinen noch fast schwarzen Körper bedeckten. Trotzdem blieb er fröhlich und überdreht, tänzelte immer wieder unruhig auf der Stelle.
Na klar. Immerhin ist es ein schöner Tag, keiner ist gestorben und mir gehts gut. Und wenn das noch nicht genug wäre, hab ich auch noch so eine wunderschöne und tolle Stute getroffen.  Er grinste sie nun direkt an, während er nur schwerlich still stand, Er war viel zu aufgeregt dafür. Supergirl ist ja ein witziger Name. Ich bin Xyper. Sehr erfreut. Hoffentlich gehts dir gut. Stör ich dich eh nicht?  Er sprach immer schneller und seine Worte überschlugen sich fast vor Freude.
 


20.12.2015, 23:33
» Supergirl


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We'd be perfect company


Vergnügt kicherte die Stute, als der Hengst auf sie zukam. Er wirkte jung, sorglos, wie ein guter Spielpartner - und plötzlich vermisste sie die Vögel über ihr nicht mehr. Sie war sich sicher, er würde ihr ebenfalls eine gute Gesellschaft sein, gerade jetzt, wo das Schneetreiben langsam dichter wurde - so sehr, dass er manchmal gar darin verschwand, aber dann sogleich wieder auftauchte, sodass sie sich sicher war, dass er nicht bloß eine Illusion war. Da stand er also, ihre tollpatschige Nicht-Illusion, wirkte kurzzeitig erschößft von dem kleinen Anstieg, aber nach einer kleinen Verschnaufpause hellte sich seine Miene ebenfalls wieder auf. Viel mehr noch, er strahlte jetzt eine Wärme und Freundlichket aus, bei der ihr Herz aufging, und zudem überbrückte er noch die Entfernung, die zwischen ihnen lag. Anscheinend schien auch er also von etwas Gesellschaft nicht abgeneigt?

Sie musste wieder lachen, als er sich vor ihr aufbaute und mit seiner Mähne durch die Luft peitschte. Er schien sehr aufgeregt, warf immer wieder den Kopf hoch, konnte nicht länger auf einem Fleck stehen. Aber sie wusste, dass es einfach nur pure Lebensfreude war, und wäre sie dem Abgrund nicht so nahe gewesen, hätte sie seine Freudensprünge geteilt. Doch sie war nicht leichtsinnig, auch wenn sie zu gern ausprobiert hätte, ob sie nicht doch fliegen könnte - sie hatte es oft genug probiert und die Verletzungen, die sie sich dabei zugezogen hatte, waren zwar lämgst in Vergessenheit geraten, doch manche ihrer Narben lachten sie trotzdem noch jeden Tag höhnisch an. Jetzt war jedoch nicht der Zeitpunkt für trübselige Gedanken, denn das Leben war wirklich schön, genau wie ihr Gegenüber sagte! Zwar irrtierte es sie etwas, dass er im gleichen Atemzug vom Tod sprach, doch dieser Gedanke war schnell vergessen, denn sein Kompliment schickte ein Kribbeln durch ihren gesamten Körper und sie senkte für einen Moment verlegen den Blick. "Vielen Dank", sagte sie, und schlug dann wieder die Augen auf. "Ich glaube, das kann ich nur zurückgeben", grinste sie, wenn auch noch etwas schüchtern. Komplimente hatten immer diese Wirkung auf sie, und doch freute sie sich über jedes einzelne. Jetzt hatte sie auch die Möglichkeit, ihn wirklich zu betrachten - er war vor ihr zum Stehen gekommen, und auch wenn man ihm ansah, dass weiterhin jede Faser seines Körpers unter Strom stand, so ließ sich die ungewöhnliche Musterung, die sich über seinen Rücken erstreckte, jetzt nicht mehr verstecken. Fasziniert starrte sie seine Schulter an, bis seine Stimme sie wieder aufschrecken ließ. "Ein bisschen vielleicht - aber Xyper klingt auch komisch", grinste sie. Tatsächlich fand sie den Klang seines Namens belustigend, sodass sie ihn gleich noch einmal leise, für sich, wiederholte: "Xyper..." Fast hätte sie darüber seine nächsten Worte überhört. "Stören? Nein, ganz im Gegenteil! Ich bin schon eine Weile alleine, und so nette Gesellschaft trifft man nicht alle Tage. Mir ging es gut, aber jetzt geht es mir eigentlich noch besser!", schließt die erdfarbene Stute strahlend, denn jedes Wort ist wahr. Sie hat nichts gegen die Einsamkeit, braucht sie von Zeit zu Zeit wie die Luft zum Atmen - aber das hatte sie jetzt lang genug. Sie hatte tief genug Luft geholt, um wieder ihr Leben im Galopp zu bestreiten. Und wie es aussah, würde dieses Mal dieser wunderschöne Hengst an ihrer Seite laufen.


Wörter: 648

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27.12.2015, 17:33
» Nachtigall
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Wer will?


Nachtigall hatte den Herdenplatz mit schnellen Schritten verlassen. Ihr Herz hämmerte schnell in ihrer Brust als sie in einen schnellen Galopp fiel. Sie musste einen klaren Kopf bekommen, musste ihre Situation klären und das Tal sondieren. Die Verhältnisse mussten geklärt und die Spannung wie ein Knoten in einem Tau gelöst werden. Nachtigall wusste, dass das eine große Aufgabe war, dass das Spiel mit den Mächten ihr das Leben kosten konnte. Doch sie fühlte sich verpflichtet das Gift aus der Wunde zu pressen, wollte das Leben zurück in ein Tal bringen. Zeit, sie brauchte Zeit. Und sie musste selbst vorsprechen gehen müssen. Müsste den Leithengst der Adoyan Enay gegenüber treten und auch Faithless. Hatte sie Angst? Vielleicht. Fürchtete sie sich vor Faithless?
Nachtigalls Schritte wurden langsamer als sie sich diese Frage stellte. Der Tod, war nichts was sie fürchtete, doch wie jedes andere Pferd, hatte auch Nachtigall einen starken Überlebenswillen. Tief sog die Leitstute der Alacres Parcem die kalte Luft in die geweiteten Nüstern. Zeit, sie brauchte Zeit. 

Der kalte Stein unter ihren Hufen hallte in ihren Ohren nach und dieser Ton beruhigte ihren Geist. Kontinuierlich, ein ruhiger Takt. Die Ruhe kehrte ein, ihr Körper fuhr langsam runter. Die Anstrengung des Sprints hatte ihr den Schweiß unter das dichte dunkle Fell getrieben und der kalte Wind ließ ihren zierlichen Körper erzittern. Wieder ein tiefer Atemzug, die Augen nachdenklich geschlossen. "Wir haben keine Zeit...", murmelte sie, wissend, dass selbst die Minuten oder Stunden die sie nun hier verbringen würde, Zeitverschwendung waren. Das sie diese Zeit sinnvoller nutzen könnte, schon bei einem der anderen Leittiere sein könnte - ihren Plan weiter ausbauend. Doch... der Plan war noch nicht fertig. Zeit...



09.01.2016, 23:17
» Petar
der Kunstliebhaber

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Der-dessen-Name-Paula-schwer-erscheint 



Schnee bedeckte das ganze Tal und Petar fragte sich, wie das Stillreich wohl aussehen würde, wenn es sich unter der weißen Decke verbarg. Zwar hatte er seine monatliche Möglichkeit, sich zu verwandeln, noch nicht verbraucht, allerdings wollte er sich auch nicht direkt unter den neugierigen Blicken der anderen in seine Rabengestalt begeben. Also hatte er beschlossen ein wenig umher zu wandeln und die weiße Zuckerschicht von nahem zu betrachten. Vielleicht fand er dabei ja einen unbeobachteten Winkel, der sich quasi anbot zur Vogelgestalt zu wechseln. Unentdeckt. Anonym. Und genauso würde der Magier dann über das Tal gleiten können, hoch oben in den Lüften, einen Looping nach dem anderen fliegend. Vielleicht etwas atypisch für einen gewöhnlichen Raben. Doch er und seine Brüder waren gewiss nicht gewöhnlich. So waren es auch keine gewöhnlichen Blutsbrüder, sondern Brüder im Geiste. Es verband sie das Schicksal.

Petar lächelte bei dem Gedanken an seine Brüder. Im Großen und Ganzen mochte er sie alle sehr gerne. Klar, den einen bevorzugte er vielleicht etwas mehr als den anderen. Aber das wiederum war völlig normal und gab es wohl in jeder Familie. Oder eben in jeder Familie, die aus mehreren Persönlichkeiten bestand. Denn wenn man zu seiner Familie nur eine weitere Person zählen konnte war es wahrlich schwer eine Priorität bezüglich der Sympathie festzulegen. Und je nachdem, welche Priorität seine Brüder einnahmen, richtete sich auch das  Ausmaß des Vermissens. Einige hatte er zuletzt aus der Ferne und eher flüchtig auf dem Herdenplatz der Corvus Corax gesehen. Zwei von ihnen hatte er beim Training getroffen. Kubo und Merten. Er hatte sich tierisch gefreut die beiden wieder zu sehen. Nicht zuletzt, weil er erleichtert war zu sehen, dass der Meister keinen der beiden benutzt hatte, um sein Leben zu verlängern.

Seine Beine trugen ihn durch das Tal, die Augen geöffnet für die Schönheit der Landschaftenvielfalt, als auch für die Bewohner. Einerseits, weil er ständig hoffte auf ein bekanntes Gesicht zu treffen, andererseits weil er immer noch hoffte einen möglichst abgelegenen Ort zu finden. Doch irgendwie war ihm dies nicht gewährt. Wo er auch hinkam war jedes Mal schon ein anderes Wesen. Hier und da nickte er wem zu, sprach ein „Hallo“ aus, ging jedoch immer weiter. Er konnte nicht leugnen, dass ihn das ein wenig frustrierte. Er stieß langsam seinen Atem durch den Mund aus. Unschlüssig blieb er kurz stehen. Vielleicht sollte er sich einen allgemeinen Überblick von weiter oben schaffen? Erstens würde er die weiße Schönheit des Tals sehen, zweitens dabei sehr genau sehen, wo sich derweil niemand aufhielt und drittens wäre er den hohen Lüften dichter als bisher. Und er sehnte sich danach die Flügel weit auszustrecken, einen Flügelschlag den nächsten jagen zu lassen, dabei immer wieder ein auf und ab zu durchleben; ein steter Wechsel vom Steigen und Sinken. Der Erdanziehung kurzzeitig entfliehen und dennoch auf ihrer Bahn gehalten werden, um nicht zu weit, zu hoch zu steigen. Er hob ab. Wenn auch nur gedanklich.

Plötzlich erstarrte er. Aus freudigem Grund. War das da vor ihm? War das möglich? Ein bübisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Nein, wie schön! Natürlich musste er das sein. Das Kopfwippen. Eindeutig, unverkennbar! Das würde Petar überall wiedererkennen. Er musste sich beeilen, um aufzuschließen und nicht einfach freudig stehen zu bleiben. Er schaute kurz auf den Boden, bevor er sich in Bewegung setzte. Und das war ihm fast schon ein Verhängnisgeworden. So schnell er erstarrt war, so eilig war Statschko auch wieder aus seinem Blickfeld verschwunden. Nanu? Er folgte den Spuren im Schnee, die plötzlich vor dem Felsen endeten. Oh. Da war ja ein Durchlass. Und er hatte schon an sich gezweifelt, dass er sich den Fuchs vielleicht doch nur eingebildet hatte. Obgleich die Spuren dort vor ihm gelegen hatten. Vielleicht hätte das aber auch eine Falle des Meisters sein können. Wenn man einmal erlebt hatte, wozu er imstande war, der konnte doch schon das ein oder andere Mal ins Grübeln kommen. Doch diesmal war dem nicht so. Dort sah er, wie sich Statschko durch die Enge zwängte. Petar schnaubte. Typisch für diesen Spaßvogel. Und ehe er es sich anders überlegte zwängte sich der Braune dem Fuchs hinterher. Verdammt! Er hielt die Luft an und wackelte mit seinem Hinterteil hin und her, als er kurzzeitig feststeckte. Geräuschvoll ließ er, als er endlich hindurch war, die Luft aus seinen Lungenflügeln entgleiten.

Die Freude Statschkos ergriff ihn. Endlich jemand, der ihn ebenso freudig begrüßte, wie er empfand seinen Mitbruder zu sehen! Unverblühmt lachte er den anderen Raben an. »STATSCHKO!«, rief er lachend zurück, obwohl er gar nicht so weit von ihm entfernt war. »Wie’s mir geht? Also ehrlich, dieser enge Gang da, musste der sein? Ich wär ja fast stecken geblieben, von den ganzen Schrammen mal ganz zu Schweigen. Und dann auch noch Teile von dir an den Steinen! Furchtbar!« Er versuchte sich an einem dramatischen Ton und einem gekränkten Blick, der jedoch kläglich scheiterte. Er schüttelte sich und zwei kleine Fellflocken, die der Fuchs am Felsen hatte lassen müssen fielen von ihm ab. Petar zwinkerte ihm zu. »Nein, nein, alter Knabe. Es geht mir gut. Besser jetzt, wo ich beruhigt sein kann dich wieder zu sehen. Ich freue mich so!« Petar musste aufpassen, seine Stimme während des letzten Satzes nicht allzu quietschig klingen zu lassen. Doch angesichts der versteckten Botschaft, die nur die Raben verstehen würden, fiel er kurz in ein bedächtiges Schweigen. Er wandt den Blick von seinem Gegenüber ab, der Blick wurde traurig. Der Braune dachte flüchtig an Michal, den er nie wieder sehen würde. Außer wenn er selbst dem Meister erlegen war. Unwillkürlich dachte er kurz darauf an Merten. Man konnte es ihm wohl nicht verdenken, so zu sein wie er war und auch nicht den Versuch sich selbst zu Michalzu bringen, nach dem Tod seines Vetters.

Langsam hob der braune Rabe seinen Blick wieder zu Statschko. Woran er wohl in dem Mometn gedacht hatte? Vielleicht auch an Merten und Michal? Leise räusperte er sich. »Und wie geht es dir?«, die Stimme war gesenkt. Doch langsam trat wieder ein Lächeln auf seine Lippen. Man durfte den Toten nicht all zu lange nachtrauern. Nicht zu wenig, gewiss. Doch nie zu lang. Sonst war das eigene Leben zu schnell vorbei. Und man musste den Moment der Wiedersehensfreude nutzen. Trauern konnte man später auch noch. Alles zu seiner Zeit.

 


Wörter: 1228

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10.01.2016, 03:17
» Battlecry
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C H A R M E U R

Zwischen Wahnsinn und Vernunft. Ein Mischmasch aus Gefühlen überwältigte ihn, überrollte ihn wie eine Welle aus flüssigem Blei. Er konnte nicht denken. Er konnte nicht sprechen. Er konnte nur gehen. Innerlich zerstört. Äußerlich unversehrt. Kraftvoll bohrten sich die harten Hufen in den schneebedeckten Boden. Es war bitterkalt. Schritt für Schritt, langsam und nicht schnell. Kein Blick zurück. Das Ende einer Geschichte. Schwer waren seine Bewegungen, denn es war nicht einfach gewesen, Charmeur zu verlassen. In diesem Moment hasste er sich für die Tat, sie einfach wortlos verlassen zu haben, mehr denn je. Es führte kein Weg zurück zu ihr. Verloren, und er war der Schuldige. Er hatte sie verloren. Alles, was ihm je etwas bedeutet hat, hatte er nun verloren. Warum, hatte er sie wieder verlassen? Sie waren mehr als nur Bekannte, mehr als nur Freunde. Sie gehörten zusammen, aber er konnte mit diesen ungewohnten Gefühlen nicht umgehen. Es war ihm nicht abhandengekommen, dass er sie schon mal alleine gelassen hatte, und die Konsequenz war eine tiefe Wunde am Hals gewesen. Die Schuld gab er sich selbst. Warum hatte er sich nicht beschützt? Fast mechanisch bewegte sich der massive Körper des Rappens, während er in einem ihm fremden Tal herum irrte, welches er vor kurzer Zeit erst betreten hatte. Gedankenlos, und zerstört.

Stillstand. Das Herz schlug gegen den massiven Brustkorb. Die alte Wunde bebte unter seinem pechschwarzen Fell, als ihm bewusst wurde, dass dies das Ende war. Das Ende, von allem und jedem. Ein Ende, welches er nicht kommen sah, auf welches er nicht vorbereitet war. Doch, wer ist schon auf das Ende vorbereitet? Niemand. Es kommt, zieht dich unter Wasser und ertränkt dich. Ganz einfach, fast schon normal. Konnte das wirklich sein Ende sein? Wollte er, dass dies das Ende ist? Ein klares, deutliches Nein, durchzog seine Gedanken. Doch, er hatte dieses Ende selbst gewählt, als er Charmeur für immer hinter sich ließ; für immer und ewig. Ein weiteres Kapitel in seinem verkorksten Leben – abgeschlossen. Vergangen, aber nicht vergessen. Vergessen - unmöglich. Verdrängen – Selbstmord. Es kommt unerwartet, schleicht sich in deinen Körper und frisst dich von Innen auf. Ein Parasit, der keine Symbiose eingeht. Du bist sein Wirt, und er ist dein Herr. Nichts, kann einen retten. Man ist ihm schutzlos ausgeliefert, wenn man sich nicht wehrt. Sich Faser für Faser seines Körpers zurückkämpft. Doch kämpfen, für etwas, was längst verloren ist? Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Ist das, das Ende? Oder kommt da etwas, etwas was einen befreit?

Er war ein Monster. Ein Mörder und Vergewaltiger. Er war das, was er nie sein wollte. Er war das, was sein Vater aus ihm gemacht hat; geformt zu einem Ideal des Grauens. Charmeur hatte das Gute in ihm geweckt, dass nun langsam, Faser für Faser, zu sterben begann. Das Gute war gestorben. Ruhe in Frieden. Herzstillstand. Stille, lautlose Stille. Doch ein unsichtbares, unzertrennliches Band wollte es nicht zulassen, hielt das kleine, bisschen Leben über dem Abgrund; konnte, nein, wollte es nicht fallen lassen. Nicht jetzt. Nicht für immer. Nicht in diesem Leben. Herzschlag für Herzschlag arbeitete sich das Gute zurück in den pechschwarzen Körper des Hengstes. Mit jedem Schritt, mit dem er sich weiter von seinem alten Leben weg bewegte, wurde die Entfernung zu Charmeur immer größer und größer, aber sein Herz füllte sich voller Leben. Das Gute wollte bleiben, wollte in dem Hengst leben, der die Einsamkeit so liebte. Er hatte verstanden, dass er nicht in ihr Leben passte. Sie hatte eine Familie, und er nicht. Ausgeschlossen aus einem Leben, das nicht ihm gehörte. Charmeur war sein Engel. Sein ein und alles, was er nun verloren hatte. Sie war weg, verloren. Aus seinem Leben, aber nicht aus seinem Herzen verschwunden.

Winter. Eine Jahreszeit in die Rappe perfekt passt. Die Jahreszeit, in der sein Inneres eins mit der Außenwelt wurde. Eiskalt. Zwar hatte es eingehalten zuschneien, doch die Kälte war nicht von diesen Tal gewichen. Die Kälte machte taub, schränkte die Instinkte ein. Perfekte Voraussetzung, wenn man im Gebirge unterwegs war, und den Tod sucht. Den Tod suchen? Nein. Wohl eher Ruhe und Einsamkeit. Altes Schema, gutes Schema. Battlecry brauchte Platz, viel Freiraum, um auf andere Gedanken zu kommen. Hier oben, weit über dem Tal und in eisiger Kälte waren seine Gedanken sowieso eingefroren. Jeder Schritt war für den Hengst um einiges kraftraubender, als gedacht. Langsam, aber sicher versteiften sich die Glieder, der ganze Körper. Der Rappe hielt inne, blickte über die Felsen hinweg. Ein Glück war die Sicht klar, doch wer wusste schon, wie lange es so bleiben würde. Sanft schlossen sich die Lider, machten die Welt um ihn herum schlagartig finster. Allein. Verlassen. Nicht, aber am Ende. Pausenlos bläst der eiskalte Wind um ihn herum, streift ihn, wie die Klingen von tausend Dolchen. Kaltes Eisen, warmes Blut.


10.01.2016, 22:37
» Charmeur
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Battlecry



Eine Ausbildung die härter als denn je war. Charmeur hatte sie mit Bravur abgeleistet und war schlimmer als ihr Lehrmeister geworden den jeder fürchtete im alten Tal. „Der schwarze Schatten, brutaler als die Familie Mortis, er war eine Legende.“ Doch nun fürchtete er sich vor der Atlasschimmelstute, denn so hatte er es sich nicht vorgestellt. Die Angst spürte die Muskelbepackte Stute in seinen Knochen. Seine Blicke sagten den Rest. Gekonnt mit einem Nicken drehte sie sich Wortlos um und verschwand. Ihre Tellerförmigen Hufe bohrten sich in den Schneebedeckten Boden. Der Sommer und Herbst war gegangen, als hätte die Wetterfee es förmlich verschlungen. Die Zeit während ihrer Lehre beim Meister verging in kürzester Zeit. Nichts außer Verachtung und Hass lag in ihrer Vergangenheit. Jeder Galoppsprung den sie sich weiter entfernte ließ ihr Herz zu Eis gefrieren. Eins was sie geliebt hatte wurde ihr genommen oder war gegangen. Es lag zurück es war vorbei. Ihr Battlecry war gegangen wie immer. Der Kurzzeitige Gedanke an diesen Hengst ließ ihre Adern unter ihren Muskeln tanzen, ihr Herz was zu schreien schien wurde erfolgreich von der Eiseskälte in ihrem Körper erstickt. Sie durfte nicht an ihn denken denn so würde sie zurück fallen in ihr altes Verhalten sie wusste er war der Schwachpunkt in ihrem Leben. Genau aus diesem Grund verdoppelte sie ihr Tempo, ihre Nüstern weiteten sich schlagartig und ihr Herz schien zu explodieren. Die eisige Kälte schoss durch ihren Körper. Es war bitterkalt der Wind war unerträglich. Der Schweiß schoss durch ihr Fell, es war durchnässt. Sie war endlose Kilometer gelaufen. In eine Richtung wo sie noch nie zuvor war. Kurz verschnaufte sie und blieb stehen. Die Gedanken waren vorbei und sie stand irgendwo im Nirgendwo. Kein anderes Wesen war weit und breit zu sehen, dieses nutze die Stute und schmiss sich in den Schnee der unter ihr lag und wälzte sich gemütlich da drin um ihr durchnässtes Fell mit einer ewigen Kälte zu vereinen. Zufrieden stand sie auf und schnaubte. Blickte in die Ferne nahm ihr neues Ziel auf wo sie verweilen wollte. Eine Richtung wo vielleicht ein neues Tal sein würde und sie Angst und Schrecken verbreiten könnte. Mit fast eingefroren Muskeln setze sie ihren Takt fort. Ihre dünne Hautschicht unter dem dicken Fell zitterte bei der Nässe und Kälte. Denn der Schnee verdampfte in binnen weniger Sekunden von ihrem Körper da die Wärme durchkam. Doch verließ diese Wärme den Kadaver der Stute und wurde zu einem Eisblock, gekonnte bewegte sie sich elegant weiter denn sie würde niemals zeigen was in ihr Stecke. Zielsicher lief sie durch den tiefen Schnee, blickte links und rechts um sich und bemerkte das sie es hier kannte. Anscheinend hatte sie einen Punkt erreicht den sie bereits kannte. Doch es war ihr egal. Denn sie war soweit und stand dem Leben anders vor als zuvor und würde dieses nun auch an der nächsten Begegnung testen. Geschmeidig gingen ihre Schritte vorwärts, bis sie an einem Gebirge stehen blieb. Schnurstracks ging sie weiter und tänzelte sich nach oben. Ihr Fell war durch den Schnee bereits gefroren nur das innere trieb sie vorwärts und wenn sie eins brauchte dann war es nun Ruhe und Allein sein um alles zu vertiefen was sie gelernt hatte. Denn wer hier oben war wollte seine Ruhe oder es war ein Irres Wesen was den Selbstmord bevorzugte. Doch aus diesem Gedanken war sie fort, eher würde sie den Wunsch erfüllen das sie den Tot für das Irre Wesen erledigte. Sie scheute nicht mehr davor zu töten ohne danach Reue zu zeigen es war ihr Tagesritual geworden während ihrer harten Ausbildung. In der Ferne erblickte sie ein schwarzes Wesen auf das sie näher zukam doch als sie direkt davor zum stehen kam, erkannte sie wer es war und nur ein kaltes DU rutschte laut aus ihrer Stimme ehe sie schon automatisch zwei Schritte zurück ging denn genau das war nun die harte Herausforderung es war Battlecry. Konnte sie den Drang widerstehen und würde nicht wieder Rückfällig werden? Niemand außer ihr konnte diese Frage nun beantworten.

 


11.01.2016, 22:08
» Battlecry
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Charmeur



Schneeflocke für Schneeflocke. Leise rieselt der Schnee, und das Gebirge schreit. Mit geschlossenen Lidern lauschte der Rappe dem eiskalten Wind, der ihn vollkommen umschloss. Alles war taub, und er war leer. Eine schwarze Hülle im eisigen Winter, die langsam vom herabfallenden Schnee bedeckt wird. Keine Bewegung, kein Laut. Starr, wie eine aus Stein gehauene Statue, stand Battlecy an diesem Platz, hoch oben über dem wundervollen in Schnee verpackten Tal. Warum war er diesen steilen Ausstieg angegangen, denn womöglich hätte er auch unten im Tal einen Ort gefunden, wo er ganz für sich sein konnte. Ein stiller Ort zum Nachdenken, um sich zu sammeln. Doch nein, der Rappe hatte das Gebirge gewählt. Ein Schritt ins Ungewisse, und es lockte er Gevatter Tod in der Tiefe; was bei einer dicken Schneeschicht nicht wirklich angenehmer wurde. Jedoch machte es noch einen Unterschied, ob er lebendig oder tot war? Denn im Moment existierte der Rappe nur noch, für den einen Augenblick. Für diesen einen Augenblick.

Geräusche von der Außenwelt drangen nur schemenhaft an seine Ohren, da der Wind laut und übertönend war. Kein Geräusch, kein Geruch. Nichts, kam durch die eisige Wand des Windes an den Rappen heran. Es hätte sich ein wieherndes Pferd von hinten nähern können, er hätte es sicherlich nicht wahrgenommen. Die eisige Kälte drang durch alle Poren, fuhr durch sein nasses, mit Schnee bedecktes Fell. Die Kälte, die ihn umgab ließ ihn zittern, ließ ihn frieren. Doch es war ihm egal, alles war ihm in diesen Moment egal. Er war die Ruhe selbst, Stille umgab sein Wesen. Es war gut, das er hier oben war; vor allem allein, wie er dachte, was sich allerdings schnell als falsch herausstellen würde. Er wollte zwar alleine sein, doch würde er es niemals sein. Nicht solange Charmeur in seine Gedanken lebte. Eine Stute, es hatte genau eine Stute gebraucht, ihn um den Verstand zu bringen. Ihn, den Mörder und Vergewaltiger. Natürlich war ihm schon lange kein Opfer mehr über den Weg gelaufen. Trotzdem verstand er sich selbst immer noch als das Monster, welches sein Vater einst erschaffen hatte. Selbstkontrolle, mehr als Selbstkontrolle. Und das Versprechen, welches er seiner Mutter vor dem Abschied gegeben hatte. Lebe dein eigenes Leben, befreie dich von den Ketten deines Vaters. Also Battlecry, lebe.

Du. Eine kalte Stimme, wie vom eisigen Wind erschaffen, traf seine Ohren. Eine Stimme, die er als lieblich warmen Sommerwind in Erinnerung hatte. Die Stimme eines Engels, der ihn gerettet hatte und doch ins Verderben stürzte. Es war Charmeur. Nur langsam, fast geduldig schlug der Hengst seine dunklen Lider empor. Erst verschwommen, dann immer deutlicher wurde der Blick auf die Stute, aus alten Tagen. Die Kälte hatte seine Sinne, Wahrnehmungen taub werden lassen. In binnen Sekunden wurde er zurück an den Ort katapultiert, wo er sie einst zurückgelassen hatte; nur auf Befehl ihres Vaters. Nun, stand Charmeur wieder vor ihm, hier, hoch oben im Gebirge, wo der Wind von allen Seiten heftig blies. So, als wäre nie etwas gewesen. Doch in ihren Augen erkannte er nicht, die lieblich Stute, die er verfallen war, sondern nur Hass und das Monster, welches er einst verlassen hatte. Und wieder fehlten ihm die Worte, das einzig Wahre zu sagen, was er fühlte. Stumm, wie in Trance, blickte er die verschneite Stute, die mit ein wenig Abstand vor ihm stand, an. „Ich“, erklang seine raue, etwas eingestaubte Stimme durch die eisige Luft. Leise verstummte sie im Rausch der Schneeflocken, die federleicht auf die Erde rieselten. „Charmeur.“, sprach er sie nun direkt und mit sanfter Tonlage an. Sie hasste ihn. Sie konnte ihn nur hassen. Dafür, dass er sie wortlos zurückgelassen hatte. Sie, sein Ein und Alles. Einfach gegangen, ohne zurückzublicken. Ein schmerzhafter Abschied, der ihm sicherlich nicht einfach gefallen war. Doch, er hatte sich unerwünscht gefühlt, wollte die traute Zweisamkeit zwischen Vater und Tochter nicht zerstören. Und hatte somit die Zweisamkeit zwischen Charmeur und sich selbst zerstört. Ein unsichtbares Band mit nur einer Fehlentscheidung in zwei Stücke gerissen. Einfach so, obwohl er es niemals gewollt hatte. Und nun? Nun, stand die Stute wieder vor ihm. So, als hätte er sie erst gestern verlassen. Und ihm fehlten die Worte, so wie bei ihrer ersten Begegnung.


13.01.2016, 22:12
» Charmeur
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Battlecry



Stirb, Sterbe, Sterb Qualvoll. Das Herz von ihr zerriss in Tausend Stücke, vor ihm zu stecken war schwerer als gedacht, doch blieb ihre Mimik nach außen kalt und neutral, sie wollte nicht auffallen. Gekonnt blickte sie an den Körper von dem Rappen vorbei, in die Ferne versuchte ihn auszublenden. Das es nur ein „Traum“ war. Es ist nur ein Traum. Sprach sie sich in ihrem Kopf ein. Die Stimmen sie waren grauenvoll voller Qual und kaum zu ertragen. Es sprengte fast kleine andern ihn ihrem Gehirn. Denn es war ein furchtbarer Traum, einen den sie sich als Traum ausmalte. Denn sie wusste eines Tages würde sie es einholen und genau der war es heute, ein Tag der sie testete. Ihre Blicke folgen in die Ferne und beobachten die Schneeflocken die vom Himmel sich weiter verstreuten im Gebirge. Eine nach der anderen flog zum Boden und ließen Charmeur einschneien. Die Kälte drang durch den noch leicht durchnässten Körper, das es unerträglich kalt machte. Die Stute schnaubte und zerrte sie zurück ins jetzt. Gekonnte Blickte sie dort hin wo sie eben versucht hatte den Traum auszublenden. Doch immer noch stand er dort, doch war auch er von einer Schneedecke befallen worden. Kräftig schüttelte sich die Schimmelin und schoss den Schnee in sämtliche Richtungen. Ehe der nächste wieder auf ihren Körper rieselte. Kein weiteres Wort war in der Zwischenzeit geflossen. Denn es hatte ihr einst die Sprache verschlagen. Immer noch hoffte sie das diese Gestalt nur eine Halluzination sei, so das sie gleich weiter konnte um allein zu sein. Ihr Monster alleine unter Kontrolle zu bekommen, doch es regte sich nicht. Es blieb stehen und löste sich nicht in Luft auf. Somit Schritt sie einen Schritt vor um zu testen ob er es wirklich war, doch blieb sie nach einem Schritt starr stehen. Denn es sprach, die Ohren der Stute schossen nach vorne. Doch blieb die Mimik steht´s eiskalt. Schon lange kam kein lächeln mehr über diese Lippen oder gar ein liebes Wort. Doch war sie so überrascht das es kein Traum war sondern die Wahrheit das kurzzeitig die Öhrchen vorne waren, die sich danach automatisch wieder ins Genick falteten. Noch immer fiel kein Wort denn sie wusste nicht was sie sagen sollte. Oder ob es doch nur ein Geist war der ihr einen Streich spielte. Keinen Millimeter rührte sie sich weiter. Wagte es kaum noch einem Atemzug zu nehmen und schaute ihn direkt durch die Schneeflockendecke die vom Himmel viel an. Denn sie war durch den einen Schritt ihm näher gekommen. Alles um sie herum war verblasst nur er war gerade der Punkt auf dem sie sich Konzentrierte. Angestrengt dachte sie nach ob die bittere Kälte es sein könnte das er vor ihr stand, das diese ihr den Verstand nahm. Blickte wieder fern an ihm nach wenigen Sekunden vorbei ob nicht noch ein Streich um die Ecke kommen würde, vielleicht auch noch ihr Vater. Sie wusste es nicht was die Kälte mit ihr anrichtete nur wusste sie das sie so eine Eiseskälte noch nie am Leib gespürt hatte. Noch einmal riss die Stimme ihn aus den Gedanken der Halluzination. Ihr Name viel in den Raum. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück, dort wo sie eben stand. Kramte ihre Gedanken zusammen und formte ein Wort auf ihrer Zunge, eines das kalt heraus kommen würde, denn sie wusste nicht mehr was Liebe war. Battlecry fiel es kalt und matt in das Gebirge und ließ es schnell fort treiben. Mehr konnte sie beim besten willen nicht sagen, denn es schien ihr so echt dieser Traum das es ihr die Sprache verschlug.


17.01.2016, 13:55
» Battlecry
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Charmeur



Battlecry. Ein Hengst, ein Name. Sein Name; erhalten vom Vater. Kein Ruf hallt diesem Namen voraus, weil niemand diesen Hengst und seine Taten kennt. Niemand, außer Charmeur, die ihn, aber nicht sein Taten kennt; was auch besser ist. Was im Verborgenen geschehen ist, soll im Verborgenden bleiben; allein und eingeschlossen in seiner Seele. Nicht im Herzen. Denn dieser Ort gehört einer Stute ganz allein; auch wenn sich der Rappen dessen nicht bewusst war. Er war sich vielen Sachen nicht bewusst, die er nicht mit seinem bisherigen Leben in Einklang bringen konnte. Irgendwo, tief in seinem Inneren, lag ein Monster und schlummerte fest; war nicht aufzuwecken. Es war da, würde für ein Leben an diesem Ort bleiben. Man kann mit vielen leben, was einen nicht gerade wohlgesonnen ist, doch es ist kein angenehmes Leben. Jedoch, wenn man es nicht anders kennt, ist es ein Leben.

Der Schneefall hatte nachgelassen, aber der eisige Wind war geblieben. Wild und ungestüm, wie ein junges Fohlen, wehte die kalte Luft, die ihn umgab, um seine Ohren. Hielt ihn fest im Griff, war bereit den Hengst hinab in die Tiefe zu stürzen, wenn sie ihm nicht gehorchen würde. Alles war taub, und er war leer. Der Wind brauchte sich keine Sorgen machen, denn der Hengst war nicht in der Stimmung, sich gegen eine Naturgewalt aufzulehnen. Die dunklen Augen waren starr auf die schneebedeckte Stute vor ihm gerichtet. Wahr oder Traum, verschwamm in solch einem Ausnahmezustand schon einmal. Doch die Stimme, die sie erhoben hatte, war real und irgendwie unbekannt. Charmeur. Warum war sie hier? War sie ihm gefolgt? Fragen über Fragen, und doch keine Antwort in Sicht. Sie war real, und doch wünschte sich Battlecry, dass sie bloß ein Hirngespinst seines Monsters war. Sie blickte streng an ihm vorbei, verlor sich in dem verschneiten Gebirge, welches sich hinter dem Rappen erstreckte. Ganz anders. Irgendwie wie verändert, seit ihrer letzten Begegnung.

Nur kurz erklang abermals ihre Stimme, schnitt wie ein scharfes Schwert durch die eisige Luft, und verstummte in der Ferne. Keine Bewegung, kein Laut. Stumm, wanderten die dunklen Augen des Rappens über den Körper der Stute, die nur kurz einen Schritt nach vorne machte, um doch wieder einen zurückzutreten. Vertraute sie ihm nicht, aber erkannt hatte sie ihn doch, oder? Nun, wo sein Name eiskalt hinaus in die Welt getragen wurde, glaubte er, dass sie ihn erkannt hatte. Jedoch war ihr komplettes Auftreten nicht mit der lieblichen, zarten Art im Einklang zu bringen, die er von ihr kannte. Vollkommenes Misstrauen, mit einem Hauch von kalter Wut, lag in ihrer Stimme, strahlte ihre ganze Körperhaltung aus. Natürlich war ihre Wut auf den Rappen gerechtfertigt; mehr als gerechtfertigt. Ohne Abschied hatte er sie damals im alten Tal verlassen; was ihm sicherlich auch nicht gerade leicht gefallen war. Er hatte nicht nur Charmeur zurückgelassen, sondern alles, was er mit ihr in Verbindung brachte. Die gute, harmonische Seite an ihm, durch sie erweckt, war längst verschwunden. Doch nun, wo sie wieder vor ihm steht, rollt ein sanftes Beben durch sein Inneres. Langsam, immer schneller werdend überrollt es alles, was ihm in den Weg kommt. Seele, Herz. Einfach alles, und erfüllt seine kalte, einsame Welt im Leben. So schnell, wie es gekommen war, so schnell war es wieder verschwunden. Dieses Gefühl war nicht beständig, weil Battlecry seine Charmeur in diesem Wesen nicht erkannte. Sie war es, ganz klar. Real, und kein Traum. Jedoch, war es nicht seine Charmeur, die sich unbemerkt in sein Herz geschlichen hatte. Worte, die leer und gefühllos ihre Lippen verließen, kannte er nicht von diesem liebliche Wesen. Und der Gedanke machte sich in seinem Kopf breit, das sie gar nicht mit ihm reden wollte, ihm gar nicht zu hören wollte. Allein durch den Zufall waren sich diese Pferde im Gebirge begegnet, und nun würden sie sich weiter auf ihren unbestimmten Weg begeben; sich wieder voneinander trennen. Ob es wirklich besser war, konnte der Rappe nicht sagen. Womöglich brauchte die ganze Sache, die zwischen ihnen geschehen war etwas Zeit; bis sich die Wut in ihren Körper gelegt hatte. Trotzdem war sich der Hengst nicht sicher, ob es die Wut allein war, warum sich Charmeur so, für ihm merkwürdig, benahm. Irgendwas passte nicht zusammen, als er sich passende Wortfetzen in seinen Gedanken zu einem Satz zusammenschob. Nur wusste er nicht, was mit ihr los war. Sie wirkte so – böse.

"Es tut mir leid.", waren seine Worte, eine schlichte Entschuldigung mit sanfter Stimme ausgesprochen. Im Moment konnte er nicht mehr sagen, denn nichts hätte die unangenehme Situation zwischen ihnen entschärft. Die eisige Kälte hatte ihm kraftvolle Ketten angelegt, zog fest, sodass er seine Muskeln unter dem pechschwarzen Fell nicht anspannen konnte. Im Falle eines unerwarteten Kampfes, konnte er nur sehr schwer seinen Körper mobilisieren. Sein Körper gehörte nicht ihm, sondern der eisigen Kälte. Doch würde sie ihn wirklich angreifen? Er glaubte nicht daran, doch das Veränderte, was er in ihren wunderschönen Augen erblickte, konnte er nicht trauen. Eine wütende Stute war sowieso unberechenbar. Doch hinter Charmeurs‘ Fassade war mehr, als nur eine wütende Stute. Nur was, war die entscheidende Frage, auf die Battlecry keine Antwort wusste.


17.01.2016, 18:51
» The Puppet
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Nachtigall


Immer wieder fragte sie sich, ob es die richtige entscheidung war, den Animatronics nicht zu sagen, dass sie die Seelen verstorbener Kinder waren. Sie hatten doch eigentlich ein recht es zu erfahren. Aber, sie hatte angst gehabt, dass die Animatronics böse auf sie sein würden. Es tut mir leid, dass ich euch nicht die Wahrheit gesagt habe... murmelte sie und blieb stehen und schaute in eine Pfütze hinein. Sie war hässlich, und alle würden sagen, sie solle mehr essen. Bei ihr konnte man jede Rippe zählen. Aber es war normal so. Als Puppe spürt man keinen Hunger, und sie war schon, seit sie eine Puppe war so dünn gewesen. Aber das machte ihr nichts aus. Sie war so stark, wie jeder andere Animatronic, sogar noch stärker. Sie war einst Anführerin gewesen, als die Gruppen noch geteilt waren. Aber sie hatte versagt. Sie hätte den Brand verhindern müssen. Wird je irgendein Animatronic ihr verzeihen?

Dann bemerkte sie eine Schwarze Stute. Sie ignorierte sie. Die Fremde sah nicht so aus, als würde sie jemanden zum reden suchen, und ausserdem; wer würde mit einer Abgemargerten hässlichen Stute reden wollen?


19.01.2016, 14:26
» Nachtigall
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the puppet



Nachtigall schnappte nach Luft, rief sich selbst zur Ordnung und versuchte ihre Gedanken zu strukturieren. Sie sollte sich nicht so einen Stress machen, was jedoch leichter gesagt war als getan. Die Verpflichtung, welche sie sich selbst aufgebürgt hatte nagte an ihrem Geist und setzte sie unterschwellig unter Druck. Druck, der kontraproduktiv war, wenn es darum ging Frieden zwischen zwei Herden zu bringen. Ein Frieden, der wahrscheinlich auf ewig ein loser Bund war, der schneller zerbrach als das glatte Eis auf einer Wasseroberfläche. 
Nachtigalls Lippen verzogen sich zu einer strengen Linie, ehe sie die Augen schloss und einen tiefen Atemzug tat, die kalte Luft tief in ihre Lungen ziehend. Da erst bemerkte sie die fremde Witterung, die gar nicht so richtig nach einem Pferd wirken wollte, und sie öffnete mit neuer Entschlossenheit die dunklen Augen. Ihr Blick fiel auf eine gescheckte Stute die ungewöhnlich mager war. Es wirkte verkehrt, zugleich aber auch absolut 'normal' - zumindest schien ihr das nichts aus zu machen, denn ihre Bewegungen waren kräftig und nicht weniger weiblich als ihre eigenen. Nachtigall neigte den Kopf leicht zur Seite, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte und auf die Fremde zusteuerte. "Ich grüße Euch...", hauchte die Rabenstute gegen den Wind und nickte der unbekannten Stute freundlich zu. 



19.01.2016, 20:51
» The Puppet
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Nachtigall


Sie versank wieder in Gedanken. Ging es den Animatronics gut? War Toy Chica gestorben? Vermutlich murmelte sie, und bemerkte dann erst, dass die schwarze Stute vor ihr stand und sie begrüßte. Ich grüße euch ebenfalls. Mein Name ist The Puppet. Ich werde aber nur Puppet genannt. antwortete sie und neigte den Kopf vor der schwarzen Stute. Die Scheckstute war nicht gerne so höflich, aber sie wollte nicht gemein rüberkommen. Nicht dann, wenn sie unbedingt mal wieder mit jemanden Reden wollte. Sie war auch froh, dass die fremde Stute so freundlich zu ihr war. Unfreundliche oder gar böse Tiere konnte sie zwar leicht abwehren, aber das wäre nicht schön. Sie selbst war nie böse gewesen. Nicht wie die Animatronics. Sie hatte zwar getötet, aber nicht weil sie es wollte, sondern weil die Animatronics das von ihr als Anführerin erwarteten. Sie wollten immer nur Rache, aber Puppet wollte sich nur an einem Rächen: ihrem Bruder.


20.01.2016, 14:26
»Xyper
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Supergirl



Er spürte die Energie in seinem Körper, die ungestüm in ihm tobte. Er freute sich über Gesellschaft, wollte sie nicht missen. Es war ihm einfach etwas schlechtes, wenn er daran dachte, dass er wieder allein sein sollte. Es stand ihm nicht und er war kein Einzelgänger.
Die Euphorie ein anderes Pferd zu treffen ließ sich daher nicht verbergen, aber die Stute schien sich nicht daran zu stören. Beinahe wäre er ausgeruscht und hätte sich am Fuß verletzt, als er beim Aufstieg nicht darauf geachtet hatte wohin er lief. Doch er strahlte sie dennoch an. Die Vögel hatte er schnell vergessen, schenkte seine volle aufmerksamkeit dafür der Stute, die ihn nicht ablenkte.

Grinsen sah sie ihn und erwiderte ihr Lachen. Er lachte gern und erfreute sich immer an seinem Leben. Alles andere war trüb und traurig und er war kein Hengst der Traurigkeit. Er wollte lieber was erleben, sich am Leben erfreuen, solange es ihm wohlgesonnen war. Er hatte lang genug allein reisen müssen um genau das jetzt nicht mehr zu wollen. Trotzdem schien sie bei seiner übertrieben Art etwas zuruckzuschrecken. Sofort zwang er seine Hufe still zu stehen. Lang hielt es nicht, doch er gab nicht auf und schaffte es immer für kurze Zeit.
Tut mir Leid, ich freu mich nur so nicht mehr allein zu sein, das ist total schrecklich. Ich bin viel lieber in Gesellschaft. Vor allem wenn sie so wunderbar ist wie du. Kurz verzog er das Gesicht. Er war oft vertrieben worden und wollte nicht daran denken, was es für ihn bedetute, einmal nicht abgewiesen zu werden.
Er freute sich sehr und strahlte sie regelreicht an.  Du glaubst? belustigt sah er sie an, wollte sie etwas Ärgern, natürlich ohne böse Hintergedanken.
Wieso klingt Xyper komisch?  Er war ernsthaft verwirrt über ihre AUssage. Er fand das gar nicht, aber bei seiner Herde waren solche Namen normal gewsen. Kurz wurde er traurig als er daran dachte, dass er nun allein war und seine Herde verloren hatte.
Das freut mich sehr, das kann ich zurück geben. Der Tag ist gerade noch besser geworden, als ich dich gesehen habe.  Noch immer strahlte er sie an, war so mit seiner Freude beschäftigt, dass er sogar vergaß, dass er sich eigentlich bewegen wollte.
Erst jetzt nahm er sich kurz die Zeit und wandte sich von der Stute ab. Er ließ seinen Blick über das Tal wandern, was man von hier oben erkennen konnte. Alles war in strahlendes Weiß getaucht, erhellte die Gegend und ließ sie friedlich wirken. Ihm war nicht kalt, durch sein Fell und die viele Bewegung war sein Körper angenehm warm. Ein Blick auf Super zeigte ihm, dass sie ebenalls nicht fror.
So schön war der Ausblick, den er von hier hatte. Wow. Hier ist es ja echt genial. schwärmte er der Stute vor ohne sie anzusehen. Er wollte noch was sagen, doch war er zu gefesselt, als er seinen Blick schweigen ließ. Egal wohin er sah, überall erstreckte sich die weite Ferne, still und klar.
War so das Paradies? Es sah vedammt danach aus.
Suchst du hier was bestimmtes, oder hat es dich einfach nur so in dieses Gebiet verschlagen? fragte er sie nun ruhiger, als er sich ihr wieder zuwenden konnte. Die Ruhe der Landschaft hatte auch sein Gemüt beruhigt und er sah die Stute nun immer noch freundlich, aber nicht mehr ganz so engergiegeladen an.
Trotzdem war er sehr neugierig und fragte kurz darauf weiter.
Was hast du denn jetzt noch vor? Darf ich dich begleiten? Ob es unhöflich war oder nicht kümmerte den Hengst nicht, er meinte es nicht böse, doch er wollte bei ihr bleiben und er hatte sowieso nichts besseres zu tun.


27.01.2016, 21:35
» Charmeur
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Battlecry





Don´t break my Heart.

Don´t let make me down.

Der Schnee ließ immer mehr sich nieder und die Schimmelstute war von einer Schneedecke zugedeckt. Die Sonne die wenige Sekunden durch die Wolkendecke blickte ließ sie die Flocken auf ihren Pelz wie tausende Diamanten schimmern. Doch all dieses wunderschöne bekam die Stute nicht im geringsten Worten mit. Die Worte des Hengstes saßen in ihrem Gedächtnis. Er schien so echt und doch so fern. Wie oft hatte sie ihn verloren, und jetzt sollte er vor ihr stehen, das konnte nur ein übler Streich der Eiseskälte sein die dieses Tal übernommen hatte. Eine Kälte die ihren Geist auf ihre Psyche und ihr Training was sie nach dem letzten treffen erlebt hatte testen wollte. Sie schluckte einen dicken Kloß im Hals herunter, denn auch erreichten diese Worte „Es tut mir leid“ direkt ihr Herz und gaben ihr einen Stich, einen der sie ungewollt zurück Katapultierte für binnen der Sekunden in ihre Vergangenheit mit Batllecry. Es rauschte Bildlich an ihr vorbei, alles was sie bereits erlebt hatten. Denn den Rest der Vergangenheit hatte sie erfolgreich verdrückt und es würde nicht zum Vorschein kommen durch die professionelle Ausbildung ihres Lehrmeister´s den Schwarzen Schatten. Doch riss sie sich gekonnt aus den Gedanken und ließ diesen Schmerz in ihrem Herzen nicht zu und tat was die tun musste. Dem Spuk ein Ende setzen und durch den Geist der vor ihr stand durchgehen, nur so würde sie davon kommen. So setzte sie Zielstrebig einen Huf vor den anderen, ihre Mimik im Gesicht blieb regungslos, der Schnee der sich auf ihren Rücken niedergelegt hatte, rutschte immer weiter hinunter und ließ die Schimmelstute wieder komplett erschienen. Immer näher kam sie an den Albtraum und streckten den Hals nach vorne und stupste abpropt gegen des Halses den Rappens. Sofort stoppte sie ihre Schritte und ging einen kleinen zurück so das beide noch genügend Sauerstoff bekamen. „Oh Fuck, er ist wirklich dort.“ Ihre innere Stimme schrie, ihr Körper verkrampfte denn damit hatte sie nicht gesprochen in ihren Stimmbändern schien in diesen Moment ein Knoten zu sein. Die Blicke der Stute richteten sich auf und schauten in die Augen des Hengstes vor sich, den sie nun deutlich sehen konnte. Sie war geflasht, für diesen Moment, erneut trat sie vor um sich nochmals zu verdeutlichen das sie es eben nicht geträumt hatte. Streckte ihre Nüstern vor und ging dieses Risiko ein nochmal ihr zu berühren. Eine Berührung die sie keinem zuvor gegeben hatte. Tastete wieder seinen Hals und ihre Nüstern verschwanden einen Moment unter seine Mähne wo sie direkt eine priese von seinem persönlichen Duft entgegen nahm. Doch hielt sie dieses nicht lange aus und trat zurück, formte ein paar Worte zusammen und versuchte diese schließlich über die Lippen zu bringen was nicht leicht war. Denn sie sollten weiterhin kalt und abweisend wirken. Was tut dir leid? War ihre Frage zurzeit, denn egal was da als Antwort kommen würde sie musste weiter nach vorne sehen, als verletzlich zu sein. Denn dieses konnte sie sich nicht mehr leisten auch wenn es ihr das Herz brach. Sprach sie einen weiteren Satz. Ich denke es ist alles gesagt zwischen uns! Du wirst nicht ohne Grund gegangen sein, genauso wenig habe ich mich nicht ohne Grund geändert. Noch Fragen? Es lag kalt und trocken in der Luft diese zwei Sätze sind ihr beim besten willen nicht leicht gefallen, aber was sollte er noch retten können, sie war böse zu einem Monster dressiert worden, eines was man nicht mehr stoppen konnte.



28.01.2016, 22:43
» Battlecry
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Charmeur




Winter. Schnee. Kälte. Und kein Ende, kein Frühling in Sicht. Eisig, ohne Gnade, blies der Wind über die Schneedecke, die sich über die Bergkette gelegt hatte. Schlafend, wartend. Ein ewiger Winter, der sich entschieden hatte, den Frühling von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Doch, Battlecry wusste auch, dass dieser Winter normal war, er kam ihn nur ewig vor; sein Inneres war der Winter selbst. Frühling, wärmende Sonnenstrahlen und saftiges Grün waren Wunschgedanken, existierten nur in seinen Kopf. Warten, er musste, wie jedes Wesen auf dieser Welt warten. Warten, bis es wieder besser wird. Warten, bis die Sonne die dicke, graue Wolkendecke durchbrechen würde und nicht nur das Tal, sondern auch Battlecrys‘ Seele erwärmen würde. Und doch, fühlte sich die Kälte so gut an, so belebend.

Eine Entschuldigung – dafür, dass er sie wortlos verlassen hatte. Zuvor, hatte sich der Rappe noch nie entschuldigt; für das was er getan hat. Warum auch –  seine Taten hatten ihm nie leidgetan. Und nun?  Es war ihm wichtig gewesen, genau diese drei Wörter auszusprechen; egal, ob sie diese Entschuldigung annehmen würde, oder nicht. Aber, er hatte etwas ausgesprochen, was er nie für unmöglich gehalten hatte. Sie hatte ihn grundlegen verändert; aber nicht vollkommen. Das Monster in seinem Inneren lebte, würde so lange leben, bis der Hengst seinen letzten Atemzug vollbringen würde. Er hatte nicht vor zu sterben; nicht dafür, nicht jetzt. Kontrolle. Einfache strikte Kontrolle über sich selbst, erbrachte die gewünschte Selbstbeherrschung, die das Monster in ihm in Schach hielt. In Grunde brauchte es nicht viel, um es aus seinem Versteck zu locken. Nicht viel, aber genug, um die Beherrschung zu verlieren.

Starr, neutral blickten die dunklen Augen des Rappens die Stute an. Jede Faser seines Körpers stand still, und fixierte die eingeschneite Stute. Nun, konnte er nur abwarten. Warten, bis ihre kalte Stimme, die unangenehme Stille durch schnitt. Jedoch, kam keine Antwort. Die Stute blieb stumm, erwiderte nur seinen Blick, nicht aber seine Worte. Die Welt stand still, hatte aufgehört sich zu drehen. Langsam, geduldig bewegte sich die Bauchdecke des Hengstes auf und ab. Behutsam, fast etwas schüchtern, setzte Charmeur einen Huf in den Schnee, bewegte sich auf den Rappen, der lediglich atmete, zu. Automatisch, wie einstudiert, spannten sich die Muskeln unter dem pechschwarzen Fell an, als ihre Nüstern zaghaft seinen muskulösen, nassen Hals berührten. Wie ein Stromschlag, zuckte diese sachte Berührung durch seinen gewaltigen Körper, versuchte einen Platz in seinem Inneren zu finden. Das Monster kam ihr zu nahe, fraß es auf. Verschwunden in der Dunkelheit des Inneren, verschollen im Körper. So nah, sie ihm auch gekommen war, so schnell bewegte sich die Stute zurück, blieb aber näher, als zuvor vor dem Rappen stehen. Der Hengst hatte sich nicht bewegt, war stiller Beobachter dieser Situation. Glaubte sie, er wäre bloß eine Erscheinung? Vielleicht ein finsterer Alptraum, der real geworden war? Und wieder, trat sie einen Schritt auf ihn zu, berührte ihn und fuhr sanft mit den Nüstern unter der Mähne entlang. Eine Vergewisserung, dass er wirklich da war, vor ihr stand? Und wieder, glitt die Berührung durch das nasse Fell in seinen Körper. Jedoch, das Monster lag bereits auf der Lauer, schnappte es sich und trug es triumphierend in seine Höhle. Ein Herz, hart wie Stein. Eine Seele, leer wie der Tod höchstpersönlich. Da war, eins erschaffen vom Vater; allein und verloren.

Mit Abstand, das innere band war längst zerrissen, bewegte sich ihre Lippen, ehe ihre kalte Stimme die Stille zwischen ihnen zerbrach. Die Worte prallen an seinem Herzen ab, drangen nicht hinein. Was tut dir leid? Musste er es wirklich vollkommen aussprechen, dass was ihm schwer über die Lippen gehen würde? Er wollte, er konnte nicht. Denn, er wusste, dass es niemals etwas ändern würde; nicht hier und nicht jetzt. Sie war anders, ganz verändert. Alles, was er nun sagen würde, würde an dem kalten Wesen vor ihm einfach abprallen. Die Energie, die er beim Sprechen verbrauchen würde, konnte er sich getrost sparen. Es würde sowieso kein Wort, welches er mit Bedacht aussprechen würde, an sie heran kommen. Er blieb stumm, nur der Wind war zuhören, ehe Charmeur weiter zu ihm sprach. Es ist alles gesagt, das war wohl das Ende. Und er? – war der Schuldige. Einen Grund? Ja, Battlecry hatte einen Grund gehabt; und dieser war nun egal. Alles war egal. Nein, er hatte keine Fragen mehr. Warum auch, es war egal, was er sagen würde. Womöglich würde er es mit jedem weiterem Wort seinerseits nur verschlimmern. Langsam bewegte sich der Kopf des Hengstes von links nach rechts; verneinte ihre letzten Worte, die zu einer Frage formuliert wurden. Die Situation war absurd, und hatte keine Zukunft. Er konnte nur gehen, und sie wieder alleine zurücklassen. Es war vorbei. Vorbei.

Der Rappe nickte, kaum merklich; sein Körper war taub vor Kälte. Ein tiefer Atemzug entglitt seiner Kehle, ließ zarte Nebel in den Himmel empor steigen. “Auf Wiedersehen, Charmeur.“ Ein einfacher Abschiedsgruß, mehr konnte er ihr nicht zurücklassen. Ob es ein Wiedersehen geben würde, war fraglich nach dieser Begegnung. Sie hatte ihm deutlich gemacht, dass sie ihn nicht in seiner Nähe haben wollte. Sie hatte Recht. Wer wollte ihn schon in seiner Nähe haben? Was Battlecry getan hatte, war nicht zu entschuldigen; mit keinen Worten der Welt. Er war der Schuldige; er war immer der Schuldige. Und nun, musste der Rappe damit leben, so wie er all die Jahre zuvor gelebt hatte; mit Schuld und Schmerz im Gepäck. Ein letzter Blick, ehe sich der Hengst langsam umdrehte und den Weg, zurück ins Tal antrat. Mit keiner Eile bewegte sich der Körper den langen Weg, hinab ins Tal. Vielleicht ins ein neues Leben? Nein, das alte Leben klopfte bereits an der Tür.
Hallo, alter Freund., begrüßte das Monster den Rappen.

» weg. Tal


29.01.2016, 17:17
» Statschko
LET RAVEN CALL ...

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» Katarzyna Okrzesik



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Hanswurst


Ein breites Grinsen lag dem drahtigen Fuchs auf den Lippen. Obwohl ihm von Petars Ruf noch die Ohren klingelten, nahm er es dem Braunen nicht übel - wieso auch. Sie gehörten beide zu denen, die sich lautstark Gehör verschafften, bei gemeinsamen Aktivitäten am lautesten grölten, und wohl lieber einen Freund verlieren würden, als eine Pointe zu vermasseln. Das zeigte der Freund auch direkt, als er auf seine Frage antwortete - ja, der Bruder hatte schon einen seltsamen Charme, der bei Statschko aber durchaus Gehör fand. Vermutlich, weil er seinem eigenen so ähnlich war. "Petar, was ist passiert? Hat dir der Herbst auf den Bauch geschlagen, dass du jetzt noch so eine Wampe hast, dass dir diese Schlucht schon Probleme macht? Da bringt es dir auch nichts, dich mit fremden Federn zu schmücken, mein Fell ist doch keine Schlankheitskur!", gluckste er, weil der Gesichtsausdruck Petars einfach unschlagbar war. Empört schnaubte er, als sein Gegenüber sich dann jedoch von den rostbraunen Haaren befreite, doch es war ihm damit genauso ernst wie Petar, der diese Diskussion ins Rollen gebracht hatte. Doch die Stimmung schlug um, ein Phänomen, das dem Jahresende geschuldet war. "Das freut mich zu hören. Genauso, wie ich froh bin, auch dich wohlauf wieder zu treffen. Hast du von den anderen gehört? Oder vielleicht auch vom neuen Meister?", fragte Statschko hoffnungsvoll - er war schon seit einiger Zeit mehr keinem seiner Brüder über den Weg gelaufen, und so konnte er es nicht erwarten, sich endlich wieder über die Neuigkeiten auszutauschen, die schon seit längerem unter der Hand gehandelt wurden. Gleich darauf schalt er sich selbst jedoch, mal wieder. Er wusste noch gar nicht, wen es dieses Jahr getroffen hatte. Er selbst hatte sich zurückgezogen, als klar wurde, dass der Meister nicht vorhatte, sein Leben für sein eigenes zu opfern. Und da Petar vor ihm stand, konnte es ihn auch nicht getroffen haben, und so waren seine schlimmsten Erwartungen nicht eingetroffen. Doch machte dies die Situation besser? Kaum.

Mit einem traurigen Lächeln bedachte er die Frage seines Freunds, bevor er nach ein wenig Überlegzeit antwortete. "Mir geht es gut. Ich war eine Weile fort, habe mich nicht blicken lassen. Habe, wenn du es so willst, dem Meister nachgeeifert", stellte er mit einem grimmigen Lächeln fest. "Gerade jetzt, wo es niemanden kümmert, wo wir uns aufhalten, halte ich es zum Jahresende einfach nicht bei den anderen aus. Bei der Stimmung hat man doch jedes Jahr das Gefühl, einem könnte doch in der Nacht noch das Lebenslicht ausgeblasen werden. Ohne mich", fuhr er fort. Noch immer wusste er nicht, wen es dieses Jahr getroffen hatte, doch er wagte es nicht, die Frage auszusprechen. Petar mochte zwar nicht der feinfühligste Geselle zu sein, aber sie waren sich so ähnlich, dass er manchmal glaubte, die Gedanken des Braunen hören zu können, und andersrum musste es doch ähnlich sein. Er war sich sicher, dass der Bruder auch ohne Worte verstand, was er von ihm wollte. Und doch, jetzt herrschte auch hier die Grabesstimmung, der er eigentlich entfliegen wollte, und so war ihm danach, doch noch etwas Positives hinterherzusetzen. "Ich wollte gerade aufbrechen zu einem Neujahrsflug", erzählte er. "Wie steht es mit dir, wie steht dir der Kopf?", wollte er wissen - ein Flug war immer etwas besonderes, aber ihn mit einem Kameraden teilen zu können, war immer eine noch schönere Sache.


Wörter: 634

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und wenn die Welt brennt ...

... vielleicht habe ich dieses Feuer gelegt.

31.01.2016, 03:32
» Charmeur
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Wer will / Wer mag



Benommen von den Worten in sich starrte sie den Rappen an, denn es war der pure Kampf mit sich selber, denn sie konnte nicht wieder in ihr altes Schema zurückfallen zumindest nicht bei ihm nach all dem was er wusste und was geschehen war. Bei fremden würde sie sich zurückhalten aber alte bekannte sollten spüren das in ihr was nicht stimmte. Er eisige Wind schoss immer noch durch das Fell der Schimmelstute die starr dort stand als sei sie festgefroren. Beobachte die Kopfbewegung des Gegenübers was deutlich ein „nein“ formte und auch schließlich sah wie er die Lippen spitze und Worte formte die bei jedem Buchstaben mehr ein Messer mehr in ihr Herz rammten. Worte die sie trafen und welche die ewig sitzen bleiben würde. Doch waren diese gerechtfertigt denn sie war beim besten Willen zu diesem Zeitpunkt nicht freundlich zu dem Hengst Battlecry gewesen. Der sich ohne das sie etwas sagen konnte einige Sekunden danach aus ihrer Sicht verzog. Ein tiefes und schweres Atmen drang aus ihrer Kehle und eine Träne kullerte an ihrer Ganasche hinunter. Sie war getroffen und das zu tiefst denn dieses mal schien es tatsächlich ein abschied für immer zu sein. Hatte er nicht merken können das sie ihn brauchte. Anstatt wieder zu verschwinden. Der Tag war gelaufen. Ohne jegliches Ziel und innerer leere kletterte sie weiter im Gebirge die steile glatte Felswand hinauf. Wo der Schnee teilweise zu einer gefährlichen Eisdecke geworden war. Sie wollte ihre Ruhe und schauen ob sie alleine aus der Nummer hinauskam, wieder zu ihrem Ich finden würde was weit weg war. Eines was zu greifen nah war doch eines was so fern wie noch nie zuvor war. Denn ohne den Hengst war sie einfach nur aufgeschmissen. Er war ihre Vergangenheit ihre Familie hatte sie gekonnt gelöscht aus ihrem Gedächtnis und verdrängt, denn wäre diese zu diesem Zeitpunkt mit bei ihr wäre es tödlich geendet. Endlich fand die Stute nach Stundenlangen klettern einen kleinen Vorsprung der ein wenig von dem Wind geschützt wurde bei dem sie sich unterstellte, denn die Kälte griff den noch so Muskulösen Körper an, fraß sich Zentimeter für Zentimeter vor. Ihr Haupt war nach vorne gerichtete, vergessen was eben passiert war und blickte auf das neue hinab was nun kommen würde.


31.01.2016, 15:17
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Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
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