Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
» Winnetou
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» Charmeur


Winnetou beobachtete die unvorsichtige Stute schon eine ganze Weile. Wahrscheinlich war sie lebensmüde. Sich bei diesem Wetter bis hierhin vorzuwagen hatte bis jetzt keiner versucht. Der schmale Pfad, der die Stute nach oben führte war bis auf die letzte Stelle mit Schnee zugeweht, unter dem sich eine dicke Eisschicht verbarg. Sie musste also nur einen falschen Schritt setzen um abzustürzen. was sie wohl hier hoch getrieben hatte? Normalerweise konnte Winnetou in Ruhe und völlig ungestört in seiner Höhle wohnen. Doch nun war sie hier. Sollte er sie ihrem Schicksal überlassen oder sie zu dem einzigen sicherem Ort, der Höhle, führen und damit seine Existenz verraten? Er wusste nicht was er tun sollte, zumal die Stute einen nicht wirklich netten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Er entschloss sich weiterhin in den Schatten zu bleiben und sich erst bei der Wegkreuzung, bei der er abbiegen musste anzusprechen.

Er verfolgte sie ohne  große Schwierigkeiten, huscht unbemerkt hinter den Steinen entlang und erspähte jede kleine Bewegung. Die Schimmelin schien wohl noch nicht oft im Gebirge gewesen zu sein, so unbeholfen wie sie einen Huf vor den anderen setzte. Winnetou hatte Mitleid mit ihr. Sie schien traurig und einsam zu sein.

Als die Weggabelung schließlich in Sicht kam huscht er hinter den Felsen hervor und stellte sich quer einige Meter von ihr entfernt auf den Weg. Er hob den Kopf und richte sich majestätisch in voller Größe auf, wie er erzogen wurde. Hallo. Ich bin Winnetou. Darf ich fragen wer du bist und was du bei diesem Wetter allein hier oben machst?





 


06.02.2016, 12:14
» Supergirl


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I like you, a lot



Für einen Moment hätte man glauben können, dass der Hengst zur Ruhe kam - aber das Zucken seiner Ohren verriet ihn, das angedeutete Schweifschlagen: er zwang sich dazu, still zu stehen, aus welchen Gründen auch immer - vielleicht hatte er Angst, abzurutschen. Aber im Grunde war es ihr egal, solange er da blieb. Und da der Hengst keine Anstalten machte, wegzulaufen, konnte sie auch so unbeschwert mit ihm lachen, wie sie es schon lange nicht mehr getan hatte - und sie hatte es vermisst, stellte sie jetzt erstaunt fest. Ab jetzt wirst du nie wieder allein sein, schwor sie sich selbst. Nie wieder völlig allein. Glücksgefühle durchströmten sie, während sie an die Zukunft dachte. Sie sah gut aus, befand sie. Und dass der Hengst auch noch ihre Gedanken aussprach, als hätte er sie gelesen - war das nicht ein gutes Omen? "Genau das habe ich auch gerade gedacht!", plappert sie daher vergnügt, mitten in seinen Satz hinein. Und obwohl man meinen könnte, sie wäre so auf sich selbst fixiert gewesen, sie hätte sein Kompliment überhört, so irrte man. Verlegen spielte sie mit den Ohren und murmelte leise: "Du bist auch ziemlich wunderbar." Zwar klangen die Worte noch schüchtern, doch schon bei seiner Rückfrage brachte sie es wieder fertig, ihm mit einem Lächeln in die Augen zu sehen. Bestimmt nickte sie. "Ja, das glaube ich", erwiderte sie, und griff dann auch seinen neckischen Ton auf: "Aber um das ganz genau festzustellen, müsste ich wohl noch ein bisschen Zeit mit dir verbringen... Ich hoffe, dich stört das nicht?" Mit den letzten Worten funkelte sie ihn belustigt an, schließlich glaubte sie nicht daran, dass er ablehnen würde.

Und weil sie sich sicher war, dass er folgen würde, beschloss sie auch, dass sie genug Zeit im Gebirge verbracht hatte. Sie wollte wieder rennen, sich im Schlamm wälzen, und außerdem hatte sie Hunger. Im Vorbeigehen strich sie leicht mit ihrem Körper über seine Flanke - der Kontakt war nicht beabsichtigt gewesen, sie konnte allerdings auch nicht behaupten, ihm ausgewichen zu sein. Wieso auch? Sie hatte schon lange nicht mehr die Nähe eines anderen Pferdes auskosten können, und wenn sie sich recht besann, ging es Xyper genauso. Im Laufen beantwortete sie seine Frage, ohne groß darüber nachzudenken. "Ich weiß nicht. Es ist einfach ein Klang, den man nicht so hört, denke ich. Ungewöhnlich, aber auf jeden Fall besonders", erklärte sie. Die Stute hatte das Gefühl, ihn mit ihrer Aussage etwas gekränkt zu haben, was wirklich nie ihre Absicht gewesen war. Wieder senkte sie verlegen den Kopf, als er sie erneut mit Komplimenten bedachte. Zuerst tat sie so, als wäre sie zu sehr mit dem Boden unter ihren Hufen beschäftigt, dann aber besann sie sich darauf, dass es unhöflich war. Und dass es für sie keinen Grund gab, verlegen zu sein. "Schmeichler", meinte sie kopfschüttelnd, doch ihre Stimme verriet, dass sie sich insgeheim freute. "Warte es ab, der Tag kann immer noch besser werden. Schließlich hast du mich gerade erst kennengelernt!", behauptete sie dann forsch. Der einzige Weg, ihre Schüchternheit anzugehen, war das Spiel mitzuspielen.

Als sie jedoch nicht direkt seine Schritte hinter sich vernahm, blieb sie beunruhigt stehen und wand den Kopf zurück. Als sie sah, dass er nur den Ausblick bewunderte, nahm sie sich die Zeit, ihn noch einmal ausführlich zu betrachten, ohne dass er es merken würde, wie zuvor. Lange blieb ihr Blick an der auffälligen Zeichnung hängen, die sie fasziniert anstarrte - doch dann ließ sie neugierig ihren Blick weiter schweifen. Er war kräftig, wenn auch kein ausgebildeter Krieger. Ein wenig haftete ihm noch etwas fohlenhaftes an, trotzdem, es ließ sich kaum leugnen: er war durchaus attraktiv. Bevor sie allerdings die Zeit mit Schwärmereien vergeudete, wollte sie ihm lieber wirklich nah sein - und dazu mussten sie von den schmalen Gebirgspfaden weg. "Kommst du?", erkundigte sie sich sanft, wollte ihn einerseits nicht stören, allerdings auch den Abstieg ins Tal hinter sich bringen, bevor es allzu spät wurde. Obwohl sie den Weg schon oft beschritten hatte, nachts wollte sie doch nicht hier umherirren. Zu groß war die Gefahr, mit einem unbedachten Schritt den Halt unter den Hufen zu verlieren und ins bodenlose zu stürzen. Seinen Schwärmereien konnte sie allerdings nur zustimmen. Vermutlich machte die Gefahr auch einen der Reize aus, die das Gebiet auf sie hatte. "Ja, man hat von hier wirklich den besten Ausblick über das Tal. Ich bin gerne hier... Aber da unten gibt es auch so schöne Plätze, die du bestimmt noch nicht alle kennst, oder?", gluckst sie, schließlich ist die Frage kaum ernst gemeint. Schließlich findet sie selbst immer und immer wieder noch neue Plätze, die sie sofort zu ihren gesammelten Lieblingsplätzen aufnimmt. Wo sich Xyper wohl am liebsten aufhält? Ob es nur ein Zufall ist, dass er sie in diesem Moment fragt, was sie hierher bringt, oder ob er wirklich ihre Gedanken lesen kann - sie ist sich nicht sicher. Viel lieber wendet sie sich seiner Frage zu, denn die kann sie beantworten. "Nein, eigentlich nichts bestimmtes. Ich bin gerne hier, vor allem wenn ich alleine sein will. Die Luft hier oben klärt einfach alle Gedanken, weisst du? Also nein, ich suche nichts bestimmtes, aber es hat mich auch nicht einfach so nach hier oben verschlagen", erwidert sie bedacht. Warum sie ihm die Sache mit den Vögeln verschweigt, weiß sie nicht. Aber sie hat das Gefühl, dass das zu ihrem Innersten gehört, etwas, das sie noch nicht bereit ist preiszugeben. Weil sie weiß, welche Fragen damit verbunden wären und wie er sie vermutlich nur auslachen könnte, wenn er die Wahrheit wüsste. Damit er nicht auf die Idee kam, näher darauf einzugehen, beantwortete sie hastig seine nächste Frage. "Natürlich darfst du mich begleiten, Dummerchen!" Das Lachen klingt zwar etwas gekünstelt, aber sie überspielt damit die Zweifel, die sie für einen kurzen Moment gepackt hatten. "Wenn wir jetzt aufbrechen, kommen wir noch rechtzeitig im Tal an, um in ein Gebiet mit fettem Gras zu wandern. Du kannst gar nicht glauben, wie viel Hunger ich habe!" Wieder lacht sie, doch diesmal ist es nicht gespielt. Als sie sich umdreht und wieder den Weg hinuntertänzelt ist sie sich sicher, dass der Hengst ihr diesmal folgen wird. Er will genauso wenig allein sein wie sie selbst.


Wörter: 1237

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08.02.2016, 03:34
» Charmeur
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Winnetou



Der Wind der nun nicht mehr über sie flog um sie zu verspeisen ließ endlich los, die klirrende Kälte war ein wenig durch den Felsvorsprung unter dem sie Schutz gefunden hatte verschwunden. Dennoch hörte sie den Wind weiter über das Gebirge ziehen. Ließ kleine Schneemaßen von den Felsbrocken hinunter kullern und schon erfror der Fels in einer Eiseskälte. Doch dieses störte die Stute nicht denn sie hatte einen kleinen Schützenden Unterschlupf gefunden. Die müden Augen der Atlassstute verfolgten das Wetter und bemerkten das auch der Schnee der vor wenigen Stunden noch massenhaft auf den Boden des Gebirges fiel weniger und weniger wurde. Es gab ihr einen Moment der Ruhe sich dieses treiben anzuschauen. So das sie schließlich leicht verschnaufte und ihr Haupt einige Minuten zu Boden sank und die Augenlider schwermütig zu vielen und sie einige Minuten des Schlafes Kraft tankte, viel zu lange war dieses her. Es war nötig gewesen denn jeder der sie in der letzten Zeit beobachtet hatte wie sie hinaufkletterte in dieses Gebirge musste denken es sei eine pure Anfängerin im Gebirge, dabei wurde sie in so etwas geboren. Doch dieses war nicht ihr Problem denn sie würde sich schon rechtfertigen können und nun erst einmal ihren Schlaf fortführen. Die Zeit verging wie im Pflug als sie eine Stimme eines fremdes Tiers weckte. Gekonnt öffnete sie ihre Augen und blinzelte vor sich, hob ihr Haupt an und stand wieder völlig gelassen dort. Doch musste sie sich direkt innerlich zügeln da sie von etwas geweckt worden war was sie auf den Tod nicht ausstehen konnte. Somit setzte sie eine falsche Mimik auf und ein lächeln huschte über ihre Lippen auch wenn sie alleine sein wollte, nun musste sie mit der Gesellschaft leben. Eine die ihr lieber war als derzeit den Rappen Battlecry zu sehen denn dieser würde ihre Wunde erneut aufreizen, somit war es ihr ganz Recht. Eher halb recht denn sie wollte ihre Ruhe doch erhob sie gekonnt ihre Engelsstimme und ließ sie über das Gebirge schallen. „ Nun Winnetou, ich bin ihr oben da ich meine Ruhe gesucht habe. Was suchen Sie hier oben?“ Eine Frage die in Ordnung war doch wollte sie ihn schnell wieder abwimmeln um weiter zu Ruhe zu kommen, denn eines Tages musste sie sich einer Sache stellen, eine die ihr schon lange durch den Kopf schwirrte sie musste dem Rappen sagen das sie ihn lieben tat, doch das alles sehr kompliziert sei. Weit über den Braunen hinweg in die Ferne Blickte sie, ihr Augen trafen nicht die seine nein sie war für sich alleine hier und musste somit den fremden nicht anblicken da es ihr nicht Wert sie hatte nur noch Augen für einen Hengst der sie nun als kaltes Monster kannte. Ein Monster was sie sein wollte denn was anderes kannte sie nicht mehr von ihrer Seite, da ihre Vergangenheit wie ausradiert war. Niemand wusste ob diese jemals wieder kam. Leicht schnaufte sie und trat einen Schritt vom Vorsprung vor denn sie wollte den Wind spüren der ihre Mähne hoch wirbelte und der Schweif der bei der Kälte mit jedem Schlagen den Wind zerschnitt.


15.02.2016, 21:21
» Winnetou
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Charmeur



Der Wind streifte durch ihre Mähne und brachte ihre Traurigkeit zum Vorschein. Die verkrampfte Körperhaltung entging Winnetou keineswegs. Er hatte schon oft das Ergebnis von Leid und Verzweiflung gesehen. Und so wie es schien hatte Die Stute genug dergleichen vertragen.
Was ich hier mache? Meint Ihr das Gebirge oder diese Höhle? Seine Stimme klang keineswegs belustig. Nein, eher im Gegenteil in ihr schwang ein trauriger Ton mit, der jedoch unverkenntlich zu verstehen gab, dass dies ein Tabuthema war. Die weiße Stute, die sich als Charmeur vorgestellt hatte, spitzte die Ohren und statt einer Antwort neigte sie nur leicht fragend den Kopf. Winnetous Muskeln spannten sich plötzlich an, wie sie es immer taten wenn er sich deutlich unwohl fühlte. Er Trat hinaus auf den Vorsprung, neben die Stute.  Nun meine Liebe, da der Sturmdroht heftiger zu werden und wir von der Außenwelt so ziemlich ausgeschlossen sein werden, wäre die einzige Alternative zu reden. Oder glauben Sie das nicht auch?
Seine Augen bohrten sich jetzt fordernd in die der Stute, doch bevor sie eine Antwort geben konnte drehte er sich um und verschwand wieder in der sicheren Höhle.


16.02.2016, 13:57
» Charmeur
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Winnetou



Die Blicke der Stute schweiften immer mehr in die Ferne hinab. Der Wind der eben noch deutlich zu hören war wurde schwacher, ihre Gedanken flogen fort. Fort von diesem Ort und sie wünschte sich fliegen zu können wie ein Vogel um nach den Rappen zu schauen. Einen den sie verloren hatte der Kampf um die Gefühle in sich selber war der reinste Krieg. Einen Krieg den sie nach außen nicht zeigte. Denn es würde ihr Bild zerstören. Kurz schloss die Stute ihre Augen und hatte den Rappen vor sich der Battlecry hieß und wieder einmal gegangen war. Sie sag die letzten Schritte die er vor wenigen Tagen aus diesem Gebirge gemacht hatte. Ihr Herz schrie doch ihr Verstand verbot es ihr, irgendetwas war es was sie stoppte doch wusste sie nicht was es war, denn es war zu schwer sich an das geschehene zu erinnern, an eine Vergangenheit die sie mit ihrem neuen ich komplett verdrängt und vergessen hatte. Ihr Herz schlug kräftig gegen ihre Brust als wollte es diesen Körper sprengen, die Muskeln des perfekten Bodys sprengten sich zu Beton. Irgendetwas wollte bei diesem Gedanken an dem Hengst sie stören. Wortfetzen drangen in sie hinein. Wortfetzen des fremden Hengstes. Einer der sie ziemlich stresste, denn es war ihr wichtig in diesem Zeitpunkt alleine zu sein, doch anscheinend verstand er es nicht. Schließloch hörte sie den Schnee knirschen und öffnete ihre Augen und blinzelte diesem Wesen hinterher. Endlich war er gegangen. Erleichterung kam in der Stute auf. Denn die Worte die Winnetou gesagt hatte waren nicht bei ihr angekommen dafür war sie zu sehr beschäftigt und wusste sie musste ihn suchen ihren Battlecry. Doch hier war er nicht zu finden und ob sie es jemals wieder gut machen konnte das wusste sie nicht denn bei ihm war sie derzeit einfach nur ein kaltes Herzloses Wesen. Ein Wesen was sie sich vor längerer Zeit selber ausgesucht hatte. Sie schnaubte und spitze kurz ihre Lippen, um den Hengst zu sagen das sie fort war. „ Auf Wiedersehen.“ Danach setzte sie ihre kalten Beine nach vorne und trat sicher auf um das Gebirge zu verlassen, sie drehte sich nicht um. Nein es war ihr egal was er tat, denn sie wusste das ihr Ziel und ihr neuer Weg war. Es war Battlecry. Je mehr sie hinab stieg des so höher wurde der Schnee und die Kristalle glänzten vor Kälte eines was sie lange nicht gesehen hatte den hoch oben im Gebirge war ihr Zuhause was sie einst verlassen musste. Verlassen würde aber nicht für immer irgendwann würde sie zurück kommen. Wieder hier sein und vielleicht nicht mehr alleine sein......

>> Irgendwo im Tal.


16.02.2016, 21:18
» Winnetou
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Wer will?



 



Die Stute folgte ihm nicht. Zum Glück. Schließlich war er nicht umsonst hier oben allein in seiner Höhle. Er musste seine Vergangenheit endlich loslassen. Innerlich hatte er gehofft die Stute hätte ihn eine Zeit durch ihre Gesellschaft ablenken könne, doch wahrscheinlich hatte sie genug mit sich selbst zu tun. Bestimmt würde er irgendwann jemanden zum Leben finden, doch bis dahin wollte er vergessen. Alle Sorgen und Ängste sollten verschwinden. Sie machten ihn fertig, ließen ihn schwach wirken. Doch er hatte keinen Einfluss auf sein Schicksal, vielleicht würde er auch einfach mutterseelen allein hier, in seine Höhle sterben. Winnetou grübelte und grübelte bis sein Kopf auf den Boden sackte und er friedlich einschlief.


18.02.2016, 14:12
» Memoria
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Winnetou




Es waren bereits wieder einige Wochen vergangen, seit Memoria am Friedhof auf den hellen Hengst getroffen war. Seine Abneigung die ihr so frontal entgegengeschlagen war, hatte sie wieder eingeschüchtert und die Vollblüterin hatte sich wieder in die Einsamkeit verkrochen, sich komplett isoliert. Sie verabscheute ihr Leben, konnte noch immer nicht akzeptieren, dass sie dieses nun bereits seit so vielen Jahrhunderten als Monster fristen musste. Optisch war sie noch immer bildschön und blutjung; niemand würde ahnen, dass sie bereits eine über zweihundert Jahre alt Vampirin war.
Dass sie seit ihrer Verwandlung kein Wort mehr gesprochen hatte und restlos stumm war, erschwerte ihr Dasein nur noch mehr. Es war ihr schier unmöglich, Kontakte zu knüpfen – wie auch? Nicht nur, dass sie anders war; es war verständlich, dass man sich schwer mit ihr tat, wenn sie sich nicht einmal vorstellen könnte. Niemand konnte schließlich verstehen, weshalb.
Gedankenversunken stolperte Memoria durch das Gebirge und flüchtete sich vor dem eisigen Wind in eine enge, dunkle Höhle. Dabei übersah sie komplett, dass diese bereits von einem Hengst belegt war. Erst als sie langsam zur Ruhe kam, tief durchatmete, wurde sie auf den Dunklen aufmerksam. Erschrocken zuckte sie zusammen, drängte sich näher in Richtung des Höhlenausgangs. Ein entschuldigendes, unsicheres Lächeln schlich sich auf ihre schmalen Lippen und die Palominostute kämpfte krampfhaft gegen ihren Fluchtinstinkt an.



23.02.2016, 11:01
» Winnetou
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Memoria


Winnetou erwachte durch eine hektische Bewegung in seiner Nähe. Er riss die Augen auf und war schon aufgesprungen. Vor ihn stand eine wunderschöne Palominostute. Wie viele wollten ihn denn noch in seiner Höhle stören? Die Stute war deutlich erschrocken. sie tänzelte auf der Stelle, als wolle sie sich jeden Moment umdrehen und vor ihm fliehen. Er suchte Blickkontakt mit ihr, um sie ein wenig zu beruhigen. Hallo, Alles gut. ich werde dir nichts tun. Er hatte keine Ahnung ob diese Methode bei ihr wirkte, aber er konnte sie unmöglich in den zunehmenden Schneesturm zurücktreiben. Mein Name ist Winnetou.  Er legte sich wieder langsam auf seinen Platz ohne den hergestellten Blickkontakt zu zerstören. Was machte sie allein bei diesem Wetter an einer so gefährlichen Stelle wie dieser?




25.02.2016, 16:20
» Memoria
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Winnetou




Es gab immer wieder Momente, in welchen Memoria sich selbst fremd war, sich selbst nicht verstand – und das führte schlussendlich immer dazu, dass sie begann, an sich zu zweifeln. Hatte sie die Tatsache, dass sie im Alter von vier Jahren zu einem Vampir verwandelt wurde, tatsächlich auch charakterlich derart geprägt? Hatte sie sich allein deswegen wirklich so verändert?
Als der braune Hengst ihren Blick suchte und ihr versicherte, dass er ihr nichts tun würde, nickte die Palominostute dankbar und lächelte zaghaft. Wenn er wüsste, was genau sie war, hätte sie wohl viel eher ihm versprechen müssen, ihm nichts zu tun. Doch trotz ihrer Rasse war Memoria ein friedliches, gar introvertiertes Wesen. Sie hatte sich nie auf das niedrige Niveau der anderen Vampire niederlassen wollen sondern wehrte sich vehement dagegen, in eine ähnliche Schublade gesteckt zu werden. Natürlich war sie trotz allem ein Monster; nur eben nicht in dem üblichen Ausmaß – die Vollblüterin konnte keiner Fliege etwas zu Leide tun.
Nachdem der Braune sich ihr als Winnetou vorgestellt hatte, lächelte Memoria erfreut und deutete eine behutsame Verbeugung an. Wie bescheuert sie sich gerade wieder vorkam; was mochte Winnetou auch von ihr denken, wenn sie im ihren Namen nicht verriet? Oder würde er vielleicht erkennen, dass sie nicht sprechen konnte? Dass sie krank war? Unsicherheit überflutete sie maßlos und Memoria blinzelte ihm ratlos entgegen. Nach einigen Atemzügen der Starre versuchte sie, ihm ihren Namen über Lippensprache mitzuteilen. Dabei formte sie jeden Buchstaben ausführlich, wiederholte es mehrmals, in der Hoffnung, dass Winnetou verstehen würde. MEMORIA.



01.03.2016, 13:57
» Winnetou
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Memoria





Winnetou freute sich darüber, dass er es geschafft hatte die Stute zu beruhigen. Sie lächelte ihn freundlich an und formte immer wieder Buchstabe. Beim wiederholten Male verstand Winnetou schließlich was sie von ihm wollte. Sie teilte ihm ihren Namen mit. Er nickte verständnisvoll. Freut mich dich kennen zu lernen Memoria.
Der Name passte zu der Stute. Sie umgab eine merkwürdige Aura, irgendetwas fremdartiges, übernatürliches. Doch Winnetou hatte schon zu viele merkwürdige Kreaturen getroffen, als das ihn das beunruhigte. Stattdessen nickte er neben sich und bedeutete der Stute sich dich neben ihn zu legen. Er konnte ein wenig Gesellschaft gut gebrauchen und diese Stute sah tausend Mal netter aus als Chameur, auch wenn  sie nicht mit ihm sprach. Er neigte den Kopf und ließ einen Blick über Memoria schweifen. Zugegeben sie war hübsch. Doch bedeutete Schönheit schon. Schönheit war vergänglich, ein guter Charakter jedoch nicht.


06.03.2016, 18:34
»Artax
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Wer will?

 

Lange verbrachte er noch Zeit im Gebirge, als Dekkja ihn verließ. Es war nun sein zu Hause. Das Gebirge zählte nun als neue Heimat für ihn. Der Hengst würde diesen Ort nun nicht mehr verlassen. Der Blick über das Tal war einfach nur zu schön. Sein Bündnis mit Dekkja stand, Wenigstens wurde er sie los. Das Großmaul, welches er spielte, war er nicht. Nein, so wollte er auch nicht sein. Er wollte zerbrochen bleiben. Wollte für immer einsam sein. Niemand würde ihm an dieser Einstellung hindern können. Zu lange schleppte er sich schon so herum. Jeder konnte es probieren ihn zu formen und zu ändern, doch sein Kern würde zerbrochen und einsam bleiben. An eine Beziehung dachte er nicht. Alleine konnte Artax mehr erreichen, als mit jemanden an seiner Seite. Dennoch war er über das Bündnis insgeheim froh. Sie würde ihn verschonen. Sie hatte ihn verschont. Der Schnee fiel zu Boden. Seit wann schneite es? Artax schien wirklich zu sehr in seinen Gedanken verharrt zu sein. Seine Nüstern ließ er in den Schnee sinken. Vorsichtig bließ er gegen die oberste Schneeschicht, ließ diese erneut auf tanzen. Nach einiger Zeit starrte er wie eine Statue in die Ferne. Die Schneeflocken schmolzen auf seinem noch warmen Körper. Kalt? Dies war dem Hengsten schonlange nicht mehr, denn dafür stand er zu lange hier in der Kälte.



25.03.2016, 13:05
» Jane
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Artax


Es war ein kalter, verlassener Abend.
Dicke, von Schnee geschwängerte Wolken drückten sich über den grauen Himmel und ließen ihre frostige Pisse auf uns niederrieseln. Ich rümpfte genervt die zarten Mädchennüstern, rollte mit den tiefen, dunklen Augen und setzte den makellosen Körper in Bewegung. Meine Ohren waren in der seidigen, vom Wetter feuchten Mähne vergraben, der Schweif peitschte aufgeregt durch die winterliche Luft. Es war die Schwelle von Winter zu Frühling die mir den letzten Nerv raubte, die Mischung aus unsicherer Kälte und vorsichtigen Blumen unter der matschigen Schicht halb gefrorenen Wassers.
Doch sobald ich das Gebirge erreicht hatte und mit raumgreifenden, eleganten Schritten schnell, schneller höher stieg, wurde der feuchte Schnee zu trockenen Flocken, der klamme Matsch zu einer sicheren Schicht weißen Puders.
Ein undamenhaftes Knurren stahl sich aus meiner, von der sich langsam nähernden Erschöpfung, rauen Kehle, doch niemand war in der Nähe der es mitbekommen könnte und selbst wenn - ich gab einen Dreck auf die Meinung der anderen, von denen die meisten mich für ein herzloses, arrogantes Miststück hielten.
Ich legte einen ruckartigen Stopp ein um die Orientierung zu gewinnen, ließ meinen Blick einen Moment über das Tal streifen das sich unter den diesigen Wolken verbarg. Stille erfüllte die Luft, war greifbar beinahe, schloss sich mit heißen Klauen um meinen Hals und drückte ohne Unterlass zu. Das Herz schlug schnell, raste förmlich, die Nüstern gebläht atmete ich den Geruch der Umgebung ein unter den sich der lebendige, pulsierende Duft eines weiteren Lebewesens mischte.
Herb, staubig, alles andere als tot - was diese Umgebung allemal zu sein schien.
Mit knirschenden Zähnen und einem aufgeregten Picksen in der Brust folgte ich meinem Geruchssinn, fand schon bald einen schmalen, braunen Hengst vor der mit starrem Blick die endlosen Weiten der Welt fixiert hatte.
"Hey du!"
bellte ich herrisch, das Funkeln im Blick war einnehmend, genau so wie das hübsche, kleine Lächeln auf den zarten Lippen - alles in allem passte es nicht zu der Farbe meiner Stimme.
Doch es passte zu mir.
Ich war lebendig bis zum letzten Zipfel meiner Mähne, hatte Energie, war überzeugt von mir und meinen Taten, war rau wie Gestein und frei wie die Wolken über unseren Köpfen.


27.03.2016, 20:24
»Artax
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Jane.



I got all I need when I got you and I. I look around me, and see a sweet life.

Noch immer stand er seelenruhig da. Wollte die Realität nicht wieder einnehmen. Der Blick fixierte noch immer die Ferne. Er schien somit in einer anderen Welt zu sein. Eine Welt in der er bestimmen konnte, wie schnell die Zeit voran ging. Eine Welt die ihm alleine gehörte. Eine Welt in der er sich aussuchen konnte, mit wem er diese teilen wollte.Alles schien perfekt zu sein. Bis auf den einen Moment. Wie es schien war er nicht mehr alleine, denn eine Stimme drang an seine Ohren. Bellend und herrisch vereinten sich in diesen zwei Worten welche die Stimme sprach. Augenrollend seufzte Artax auf. Sein Kopf schnallte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Schweigend blickte er das ihm fremde Pferd an. Eine Stute. Was hätte er ihr am liebsten knurrend an den Kopf geworfen, konnte es aber gerade noch hinunterschlucken. Da es mit der Zeit unbequem wurde, nur mit dem Kopf zu ihr zu blicken, drehte er sich vollendest in ihre Richtung, ehe er nun überlegte welche Worte besser angebracht waren, wie ein knurrendes was. Breit grinsend, mit weit aufgerissenen Augen und schief gelegtem Kopf, blickte ich die Stute an. “Guten Tag! Wen haben wir denn da?“ fragte er auf eine unheimlich freundliche Art. Den gleichen Fehler wie bei Dekkja würde er bei dieser Stute nicht machen. Sie konnte gleich wie Dekkja sein, konnte ihm ebenfalls nichts gutes verheißen. Doch so viele gute Pläne, sich aus einer unangenehmen Situation zu retten, wollten ihm keine mehr einfallen. Nicht einmal einen Plan B konnte er sich zurecht legen. Einen vorsichtigen Schritt wagte er in ihre Richtung, bemühte sich dennoch einen recht großen Abstand zu behalten. “Was führt eine hübsche Stute, wie dich, in dieses Gebirge?“ versuchte er auf eine charmante Art und Weise ein Gespräch aufzubauen. Ob diese Frage übertrieben war? Naja, dies war dem Hengsten nun egal. Flirten war doch nicht verboten, oder etwa doch? Außerdem war er ein Hengst. Ein Hengst durfte wohl auch ab und zu seinen Spaß mit Stuten haben.

Can't stop my heart when you shinin' in my eyes. Can't lie, it's a sweet life.


27.03.2016, 21:30
» Petar
der Kunstliebhaber

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» Xenia Roman



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Lackaffe


 

Der Schnee begann weg zu tauen, Bäume fingen an auszuschlagen, Knospen trieben aus. Die Vögel trauten sich wieder heraus oder eher trauten sie sich wieder nach Haus zu kommen nach dem Winter, um wieder ihre altbekannten Lieder zu singen. Wie jedes Jahr war dies ein Moment des Aufatmens, der durch das ganze Tal ging. Der Winter und die andauernde Stille, die mitunter dem Schnee geschuldet war, der jede Form des Schalls zu verschlucken schien, waren vorüber und man sehnte sich doch ein paar Geräusche und auch den ein oder anderen Sonnenstrahl herbei. Petar lauschte den melodischen Klängen des fröhlichen Flatterviehs und wünschte sich insgeheim mit ihnen zu singen. Auch wenn seinem Gesang keine wirkliche Melodie innewohnte, sondern eher als furchtbare Schreie von den anderen wahrgenommen werden würde. Doch trotzdem würde er singen, schon allein um ihre Flüche und Bitten zu hören, dass der Rabe sie endlich verschone, endlich die Klappe halte. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Lauter und lauter würde er werden mit jeder Beleidigung, die er hören würde. Bis sie versuchen würden mit Dingen nach dem Raben zu werfen, nach ihm ausholten, in welcher Form auch immer. Und dann wäre plötzlich alles vorbei, als wäre nichts gewesen. Ruhe und kein Rabe mehr in Sicht.

Noch mehr Spaß würde das ganze natürlich machen, wenn er nicht alleine singend krächzte, sondern noch einen weiteren Raben beiseite hätte. Allerdings lauerte hierbei auch die Schattenseite im Frühling: Wenn er so des Nachts auf einem Baumwipfel saß, vor sich hin krächzte und sich amüsierte, wie sich andere Bewohner beschwerten, weil sie entweder ihre eigenen Worte nicht verstanden oder sie wegen seiner nicht schlafen konnten, kam es doch hin und wieder einmal vor, dass eine Rabendame sich von seinem Gesang angelockt fühlte und ihm nicht mehr von der Seite wich. Es tat ihm immer wieder leid, wenn er dieser Dame dann das Herz brechen musste, nach einer langen Verfolgungsjagd durch die Nacht plötzlich in die Gestalt des braunen Pferdes wechselte und so seine Verfolgerin, die liebestolle Räbin zurückließ. Da war es ihm doch lieber, wenn er einen seiner Brüder dabei hatte. Er schaute während diesen Gedanken zu Statschko herüber und grinste. Er war so froh endlich auch ihn getroffen zu haben und nicht nur Kubo und Merten zu sehen, die beide neben sich zu stehen schienen. Hier war noch einer, der die Lebensfreude mit Löffeln gefressen zu haben schien und Petar war ihm dankbar dafür. Er war sozusagen sein Lieblingsbruder, auch wenn er es ihn nicht gerne hören ließ. Nachher bildete er sich noch darauf etwas ein und Petar war ihm dann verpflichtet ihm ausnahmslos jeden Gefallen zu erfüllen, den er forderte. Vermutlich würde Petar Statschko auch so keinen Gefallen ausschlagen können, aber das musste der Bastard ja nicht wissen.

»Also ehrlich! Was hat denn mein wohlgeformter Haferbauch damit zu tun?«, verständnisloses Kopfschütteln, dann deutete er mit seinen Nüstern nach hinten und fuhr fort, »Mein muskulöses Heck hing fest. Aber schade... Ich dachte gerade dein Fuchsfell ist verantwortlich für einen flachen Popo.« Nachdem seine gespielte Kränkung abermals gescheitert und ein kurzer Moment der Trauer, eine Schweigeminute, vergangen waren, nickte er auf seine Frage hin und schaute ihn auch wieder geradewegs an. Dann begann er zu berichten: »Ja allerdings. Ich traf Kubo und Merten beim Training. Sie sind beide nicht ganz bei sich gewesen, was bei Merten ja leider keine großartige Neuigkeit ist. Kubo verwunderte mich da doch ein wenig. « Während er sprach, versuchte er gegenüber dem Fuchs durch ein Spiel seiner Augenbrauen die Wichtigkeit zu überbringen. Statschko klang so hoffnungsvoll und es tat Petar leid nur eine halbwegs positive Nachricht übermitteln zu können. Denn ja, Kubos Zustand hatte ihn tatsächlich etwas beunruhigt. Mertens natürlich auch, aber auf seine Reaktion war Petar schon etwas desensibilisiert. Zwar waren sie körperlich völlig fit, aber geisitg nicht so anwesend gewesen, wie es ihnen unter normalen Voraussetzungen möglich wäre. »Aber es war trotz allem ein hartes Training, deshalb ist ja auch mein Hintern so straff. Könntest du dir beim nächsten Mal auch ruhig geben!«, bemerkte er abschließend und streckte keck die Zunge heraus. Neuer Meister? Also hatte ihn sein Gefühl doch nicht getäuscht. »Und zum neuen Meister… Nein, bis eben wusste ich nicht einmal sicher, dass wir einen neuen Meister haben. Ich hatte lediglich das Gefühl, dass sich wieder ein Wechsel vollzogen hat.«

Er schaute für einen Moment in die entgegengesetzte Richtung, ehe er sich seinem Freund wieder zuwandt, in schief anschaute und fragte: »Du wirkst zwar so, als hättest du niemanden getroffen, aber hast du vielleicht Neuigkeiten für mich?« Sein Blick wurde wieder wacher, fokussierter. Vielleicht hatte der Fuchs doch das ein oder andere gehört, von dem der Braune noch nichts wusste? Doch dann hatte er quasi auch schon seine Antwort. Und nun wusste er auch, warum er ihn vorher nicht gesehen hatte. Der Fuchsfarbene hatte sich verkrümelt. Was für ein feiger Hund, dachte er und schmunzelte in sich hinein.

Sein ganzes Gesicht schien zu strahlen, als Statschko ihm einen gemeinsamen Flug vorschlug. Direkt musste er auch wieder an seine flüchtige Idee mit dem Singen denken. Er ging noch einen Schritt auf den anderen zu und berührte ihn an der Schulter. »Ich würde dich sehr gerne begleiten! Ein ausgedehnter Flug kommt mir gerade recht um ordentlich durchzuatmen und über die jüngsten Ereignisse nachzudenken. Wie wäre es, wenn wir im Anschluss daran gemeinsam - im Duett - eine Arie singen?«, sagte er freudig und grinste fast übertrieben bei seinem Vorschlag. Aber ja, er wollte und verspürte langsam den Drang seine Flügel ausbreiten zu müssen, alles hinter sich lassen wie auch immer es im Moment aussah. Er konnte sich später darum Gedanken machen, wenn er dann irgendwann genug Körperkontakt mit dem Wind dort oben gehabt hatte und seine Hufe wieder Bodenhaft suchten. Er schaute sich demonstrativ um. Jetzt erst wurde ihm bewusst in welch unbeobachteten Winkel Statschko gegangen war. Vermutlich wollte er sich ohnehin verwandeln. Petar drehte sich um, begann mit seinem linken Vorderhuf einen Drudenfuß zu zeichnen. Als er geendet hatte schaute er den Braunen erwartungsvoll an und begann leise die Worte zu murmeln, die ihnen der Meister einst einbläute und jeder von ihnen, den Lehrlingen, solange wiederholen musste, bis er sie intus hatte. Solange, bis man sie auch im Schlaf rückwärts herunterbeten konnte.   


Wörter: 1225

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07.04.2016, 16:12
» Memoria
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Winnetou



Die Palominostute war überrascht, wie schnell der Hengst verstand, was sie ihm mitteilen wollte. Winnetou besaß eine grandiose Auffassungsgabe und Memoria war sichtlich froh, dass ihre Bemühungen nicht umsonst waren. Ein zufriedenes, wenn auch schüchternes Lächeln schimmerte auf ihren Lippen, als er seine Freude über ihr Kennenlernen bekundete. Und obwohl es der Vollblüterin sichtlich schwer fiel, sich in Gesellschaft mit anderen gehen zu lassen, freute sie sich tatsächlich, den Braunen kennenzulernen. Er machte einen sympathischen Eindruck und vermittelte Memoria eine Zuversicht, welche ihr in den letzten Jahrzehnten gefehlt hatte.
Als Winnetou ihr anbot, sich zu ihm zu legen, zögerte die Helle. Sie war eigentlich zu misstrauisch, um sich voller Leichtsinn zu einem Fremden zu legen. Memoria war übervorsichtig, oftmals sogar chronisch ängstlich. Sie mied jede unangenehme Situation, flüchtete sogar vor einfachen Begegnungen. Heute aber hatte Memoria sich geschworen, etwas an ihrer aktuellen Situation zu ändern, ihre Einsamkeit zu überwinden - und deswegen musste sie es wagen und Winnetou mehr Vertrauen entgegen bringen, als sie es eigentlich tat. Tapfer sammelte Memoria all ihren Mut zusammen und ging näher an den Hengst heran und legte sich trotz all des Widerwillens zu ihm - nicht ganz dicht an ihn heran, aber dennoch zu ihm. Eine neue Erfahrung für die Vollblüterin, weswegen ihr Herz vor Aufregung wie verrückt raste. Und obwohl diese Situation eigentlich Stress für das Mädchen bedeutete, so fühlte sie sich dennoch gut. Sie war stolz; denn sie hatte ihre eigenen Ängste zumindest kurzzeitig überwunden.
Dankbar für diesen durchaus wertvollen Moment schenkte sie dem braunen Hengst ein schüchternes Lächeln und ließ ihren Blick sodann gedankenverloren zum Höhlenausgang gleiten. Ja, Memoria war durchaus bewusst, dass ihre Gesellschaft eintönig und fad war - nichts wünschte sie sich mehr, als eines Tages wieder zu sprechen. Doch die Erfüllung des Wunsches war schier unmöglich. Sie war verdammt dazu, auf ewig zu schweigen.



17.04.2016, 00:29
» Winnetou
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Memoria



Die Palominostute schenkte Winnetou ein atemberaubendes Lächeln, welches ihm vermutlich die Knie hätte schlottern lassen, wenn der gestanden hätte. Er senkte den Blick, nur um sicher zu gehen, das sie das Glänzen in seinen dunklen Augen nicht sah. Aus irgendeinen Grund weckte sie in ihm ein unbekanntes Gefühl. vielleicht war es unergründliche Vertrautheit, vielleicht aber auch nur Furcht. Ihr stille uns dennnoch freundlcihe art weckten in ihm den wunsch, ihr sein Leben zu erzählen. Mit allen Ecken und Kanten, die er hatte. Auf der anderen Seite verunsichete es ihn ziemlich.  
mit einem Leichten Seufzer ließ er seinen Kopf auf den Bodensinken und blickte zum Höhleneingang. Nach einer kurzen Weile hatte er seinen Entschluss gefasst, hob erneut seinen breiten braunen Kopf und räusperte sich. Weißt du ich lebe hier schon eine ganze Weile und nie hat mich die Gegenwart anderer so beruhigt wie deine.  Ach was, vermutlich bin ich zu sedimental und du willst das gar nicht hören. Winnetou sog die kalte Luft tief ein und bevor er sie wieder zischend ausstieß und sich ein wenig aufrappelte.


25.04.2016, 14:57
» Memoria
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Winnetou



Nach außen wirkte es, als würde Memoria einfach zufällig hier liegen bei ihm, locker und lässig. Innerlich jedoch – und bei genauem Betrachten konnte man das ihrem wachen, gar nervösen Blick auch entnehmen – war sie bis zum Zerreißen angespannt. Hochnervös, um genau zu sein. So etwas Aufregendes hatte die Palominostute schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr getan; schon erstaunlich, dass solche Situationen für manch andere total alltäglich und gewöhnlich waren.
Trotz ihrer Anspannung jedoch, fühlte Memoria sich in Winnetous Gegenwart ehrlich wohl. Er gab ihr nicht das Gefühl, anders zu sein. Im Gegenteil: der braune Hengst behandelte sie total normal, obwohl ihm gewiss aufgefallen war, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Schon alleine die Tatsache, dass sie nicht sprach, machte sie zu einer Außenseiterin. Doch er blieb. Und hatte die Goldene sogar zum Bleiben eingeladen. Etwas, was Memoria sehr zu schätzen wusste; und es bedeutete ihr unsagbar viel. In den letzten Jahrzehnten war sie eher vertrieben als akzeptiert worden.
Als Winnetou seine angenehme Stimme erhob, suchte sie sofort seinen Blick und lauschte ihm aufmerksam und interessiert. Seine Worte berührten sie sichtlich. So etwas Nettes hatte – zumindest nicht soweit Memoria sich erinnern konnte – noch nie jemand zu ihr gesagt! Und in diesem Moment verfluchte sich die Goldene wortwörtlich dafür, dass sie nichts sagen konnte. Nur zu gerne hätte sie ihm gesagt, dass er der erste seit so übernatürlich vielen Jahren war, der ihr ein gutes Gefühl vermittelte.
Als der Braune dann umlenkte und aufstehen wollte, wurde Memoria panisch. Sie wollte nicht, dass Winnetou ging. Natürlich wollte sie all das hören – sie konnte es ihm nur nicht sagen. Das erste Mal fühlte sie sich wieder wohl, gar geborgen. Auch sie war im Begriff sich zu erheben, versuchte dem Hengst mit ihren kugelrunden Rehaugen zu zeigen, dass er bleiben sollte. Doch, doch ich will alles hören was du zu sagen hast. Alles. Ihr Herz raste wie verrückt; wie nur sollte sie jemandem ohne Worte vermitteln, was sie dachte? Das erste Mal kam sie mit ihrer Stummheit in Konflikt, das erste Mal stand ihr dieses Handicap wirklich im Weg. Bleib einfach nur hier. Oder nimm mich mit. Denn irgendwie war Winnetou gerade wie Balsam für ihre geschundene Seele.



25.04.2016, 15:37
» Winnetou
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Memoria



Winnetou neigte den Kopf um zu sehen welche Wirkung die Worte bei der Stute wohl ausgelöst hatte. In ihren großen unergründlich tiefen, braunen Rehaugen spiegelte sich Furcht, wenn man dramatisch darüber urteilen wollte, konnte man es auch Panik nennen. Der Hengst hatte sofort wieder ein wenig Schuldgefühle. Er stuppste sie vorsichtig und federleicht an, sodass er ihr zu verstehen gab, dass sie nicht aufstehen brauchte. Schon gut, seuselte er mit ruhiger Stimme.  Keine Angst ich bin ja da, und ich bleibe es auch. Er legte sich wieder geräuschlos an seine gewärmte Stelle und verlagerte sein Gewicht so, dass er seinen kopf auf sein Vorderbein legen konnte und dabei mit der Stute Augenkontakt halten konnte.
Aus irgendeinem Grund brachten diese wunderschönen Augen Winnetou dazu wirklich mit seiner Geschichte anzufangen, obwohl diese noch nie jemand gehört hatte. Also gut. Er senkte den Blick und bedrachtete die feinknöchrigen Glieder Memorias. Nun ja. Also .... Hm wo soll ich anfangen? Er runselte die Stirn und überlegte einen Moment. Abwesend ließ er seinen Blick über das schmale helle Gesicht wandern. Mit einer monotonen Stimme fing er schließlcih an zu flüstern. Ich lebe nicht seit meiner Geburt hier, ich komme eigentlich aus den Weiten der Prärie. Mein Mensch war ein sehr kräuterkundiges Wesen. Er war stets freundlich und wir waren unzertrennlich. Er seuftze bei dem Gedanken an die kühle Luft, die ihn die Mähne zerzaust hatte, als sie zusammen über die weiten Ebenen galoppiert waren. Als dann der Krieg begann, hat er mich freigelassen. doch ich war stets in seiner Nähe, als die Weißen schließlich kamen konnte ich nur die Knalle hören und zusehen wie sie meine Heimat und alles Leben vernichteten.  Dann bin ich hierher gekommen und habe mich versteckt gehalten und jede Gesellschaft gemieden...

Er schüttlte sich, als wäre er aus der Trance erwachte welche ihn erzählen gelassen hatte. Hast du Hunger? Ich kenne ein paar Stellen an denen wir unter dem Schnee Kräuter finden können.

 


25.04.2016, 19:51
» Memoria
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Winnetou



Erzähl mir tausend Lügen, ich würd sie dir alle glauben.
Memoria war ehrlich erleichtert, als Winnetou sich dazu entschied, doch zu bleiben. Sofort wurde sie ruhiger, entspannte sich wieder und ihr Blick wurde wieder durchlässiger, ihre bernsteinfarbenen Augen schimmerten ruhig und gelassen - zumindest für ihre Verhältnisse. Der Braune vermittelte ihr ein ungewohntes Gefühl von Geborgenheit und sie wollte diese Begegnung in vollen Zügen genießen, so lange sie es konnte.
Als Winnetou ihr versicherte, dass er da war und es auch bleiben würde, schenkte sie ihm ein zufriedenes, gar dankbares Lächeln. Erleichtert beobachtete sie, wie er sich wieder hinlegte und es sich gänzlich bequem machte. Memoria bewunderte ihn dafür; war sie selbst doch im Vergleich noch immer sichtlich verspannt. Aber es war schlichtweg noch zu neu, zu ungewohnt für die Goldene. Es gab einiges was sie noch (oder wohl eher wieder) lernen musste.
Die Palominostute war überrascht, als der braune Hengst ihr tatsächlich von sich zu erzählen begann. Etwas, womit sie überhaupt nicht gerechnet hatte - womöglich, weil sie wahrscheinlich nicht einmal dann so viel von sich Preis geben könnte, wenn sie in der Lage dazu wäre. Doch nun, wo sie ihm wie gebannt lauschte und sich ehrlich für seine Geschichte interessierte, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihm von sich zu erzählen. Von ihrer Vergangenheit, von ihrem Schicksal. Davon, dass sie ein Vampir und in Wirklichkeit schon über 200 Jahre alt war. Und in diesem Moment beschloss Memoria, dass sie an ihrer Fähigkeit, mit anderen (leider bislang nur ebenfalls übernatürlichen Wesen) über Gedankenübertragung kommunizieren, arbeiten musste. Vielleicht würde sie es eines Tages ausweiten können? Dann würde sie Winnetou alles erzählen, wirklich alles.
Memoria wusste nicht, was ein Mensch war. Doch die Tatsache, dass Winnetou sich und diesen Mensch als unzertrennlich beschrieben hatte, machte ihr deutlich, wie wichtig diese Bindung für den Braunen gewesen war. Denn auch wenn diese Erinnerung verstaubt war, so war auch Memoria einst mit ihrer Familie unzertrennlich gewesen.
Krieg. Vernichtung. Flucht. Die Goldene war sichtlich bestürzt, dass Winnetou ein solches Schicksal ereilt hatte und ihr Mitgefühl stand ihr ins Gesicht geschrieben. Gerne hätte sie tröstende Worte für ihn gefunden, doch sie schwieg vehement; unfreiwillig. Doch Memoria hoffte, dass er dennoch spüren konnte, dass es sie ehrlich berührte, was ihm widerfahren war und dass es ihr viel bedeutete, dass er sich ihr anvertraut hatte. Auch er hatte jede Gesellschaft gemieden; Memoria kam nicht umhin, sich ihm nun noch vertrauter zu fühlen. Egal wie unterschiedlich sie auch sein mochten; gewisse Ähnlichkeiten und Paralellen waren trotzdessen zwischen ihnen vorhanden.
Als der Hengst sie fragte, ob sie Hunger hatte, zuckte die Palominostute schmunzelnd mit den Schultern. Sie fiel nicht unbedingt vom Fleisch, aber sie würde trotzdem auch etwas fressen, sofern sich eine Möglichkeit dazu ergeben würde. Dass Winnetou wusste, wo sie zu dieser Jahreszeit Nahrung finden konnten, beeindruckte Memoria und sie nickte nun doch zustimmend, geradezu begeistert. Voller Erstaunen bemerkte sie, dass sie in seiner Gegenwart regelrecht aufblühte.



25.04.2016, 22:06
» Winnetou
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Memoria



Winnetou sah der Stute an, dass sie am liebsten irgendwie auf seine kurze Zusammenfassung seines Lebens geantwortet hätte, doch sie tat es nicht. Er nahm es ihr nicht krumm, schließlich erwartete er auch keine Antwort. Er seufzte leise auf. Sie nickte eifrig als er sie frage, ob sie Hunger hätte. Sie war zwar nicht zu dünn, aber die Kälte hier oben zerrte an den Kräften und selbst Winnetou verspührte ein kleines Ziehen in der Magengegend. Der Hengst nickte ihr zu, um ihr zu zeigen sie solle ihm folgen. Dann erhob er sich elegant und fließend.
Seine Glieder waren ein wenig steif vom Liegen, sodass er sich erst einmal ordentlich streckte, ehe der Braune sich mit großen, sicheren Schritten über den felsigen Untergrund bewegte. Es war eisig. Die Luft stieg bei jedem Ausatmen in kleinen Dampfwollen hinauf in dem Himmel. Die Sonne senkte sich bereits über die Felsen. Er drehte den Kopf nach hinten und wartete gedultig bis er sie Stute sah. Sie war um einiges größer als er dachte. Ihre bernsteinfarbenen Augen spiegelten die untergehende Sonne. die letzten Lichstrahlen spielten mit ihrem Fell und tauchten es in angenehm oranges Licht. Der Wind umhüllte sie wie eine Fee und ließ ihr Mähne sampft im Wind wehen.

Einen Moment später bemerkt Winnetou, dass es sie mit offenem Mund angaffte. Schnell schloss er ihn und räusperte sich verlegen. Es ist nicht weit.

Er setzte gekonnt einen Fuß vor den anderen und folgte einen schmalen Pfad ein Stück hinab. Der Weg war rutschig und von Eiskrusten gesäumt, doch dann entdeckte Winnetou das kleine Schlupfloch, welches er immer benutze um Fremden zu folgen und sie gespannte zu beobachten. Er zwängte sich wiedereinmal hindurch und stapfte seinen Weg zielsicher zu einem alten knorrigen Baum entlang. Dort angekommen, scharrte er gelassen den Schnee beiseite, bis ein paar geblich verfärbte Grashälmchen zum Vorschien kamen. Glücklich blickte er sich nach Memoria um. Wo war sie denn?  Sein Herz machte einen Hüpfer. Hoffentlich hatte er sie nicht verloren, oder noch schlimmer, war sie abgestürtz? Er machte sich schlimme Vorwürfe und blickte sich suchend um. Memoria?!


04.05.2016, 13:58
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Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
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