Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
» Memoria
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Winnetou



In einer fließenden Bewegung hatte auch Memoria sich erhoben und folgte ihm daraufhin mit geschmeidigen Schritten. Ihre Körpersprache war sachte aber dennoch eindrucksvoll; ihr Bewegungsablauf war rythmisch, elegant und federleicht. Man mochte gar glauben, dass ihre schmalen Hufen den steinigen Untergrund nicht einmal berührten, sondern dass sie regelrecht darüber hinwegschwebte. Und dabei wirkte die Goldene derart unschuldig, dass man eigentlich gar nicht anders konnte, als der Faszination zu erliegen.
Memoria war selbst so tief in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass genau das in der Zwischenzeit auch geschehen war. Erst nun, wo sie erwachte, bemerkte sie, dass Winnetou sie mit offenem Mund anstarrte. Augenblicklich war auch die zierliche Stute verlegen, wandte schüchtern ihren Blick ab. Trotz allem war sie noch immer nicht gewöhnt, dass man sie ansah. Wirklich ansah. Weil man sich ernsthaft für sie interessierte. Für die meisten war sie nie mehr als Luft gewesen, ein ungewollter Störfaktor. Es war neu und aufregend, auf Winnetou offensichtlich komplett anders zu wirken. Als er ihr mitteilte, dass es nicht weit war, suchte sie seinen Blick abermals auf und nickte zustimmend, dabei lächelte sie ganz leicht, noch immer sichtlich verlegen - gleichermaßen jedoch auch entzückt von seiner Bewunderung. Es tat so gut, endlich mal wieder liebkost zu werden; wenn auch nur mit Blicken, Worten und einem Lächeln. Das genügte schon bei weitem, um ihre geschundene Seele zu reinigen.

Memoria war beeindruckt davon, wie gut Winnetou sich hier auskannte und wie zielstrebig er sie zu jenem Ort führte, an welchem sie ihren Hunger befriedigen konnten. Gespannt folgte sie ihm, sah sich dabei interessiert um - diesen Schleichweg kannte sie bislang nicht und das Schlupfloch, welches der braune Hengst passierte, wäre ihr nie im Leben aufgefallen. Zu wenig Feingefühl, schoss es ihr schmerzlich durch den Kopf. Sie war zu abgestumpft, zu kaputt um ihre Liebe fürs Detail wieder zu entdecken.
Obwohl der Weg wahrlich eisig und rutschig war, beschritt die Goldene ihn voller Leichtig- und Lässigkeit. Memoria fürchtete sich nicht davor, zu stürzen. Noch tiefer würde sie ohnehin nicht mehr fallen können; sie war doch schon ganz unten angekommen.
Wieder war sie in ihren Gedanken versunken, war langsamer und nachlässiger geworden. Auch etwas, woran sie unbedingt arbeiten musste. Diese ständige Träumerei wurde ihr immer häufiger zum Verhängnis! Erst der panische Ruf von Winnetou ließ Memoria aufschrecken und losspurten. Sie hatte den Braunen tatsächlich aus den Augen verloren; wie peinlich! Gerne hätte sie ihm zugerufen, dass alles in Ordnung war und sie nur unbewusst stehen geblieben war. Aber so blieb ihr nichts anderes übrig, als schnellstmöglich zu ihm aufzuschließen.
Als sie wieder in sein Sichtfeld rückte, lächelte sie ihm entschuldigend zu und hoffte, dass sie ihm mit ihren Blicken zu verstehen geben konnte, dass nichts passiert war sondern sie lediglich getrödelt hatte. Alles gut. Zufrieden gesellte sie sich zu ihm, knabberte dankbar an den Grashalmen, welche er freigelegt hatte. Dann jedoch hielt sie inne, blickte ihm tief in die Augen. Er hatte sich um sie gesorgt, er hatte Angst, dass ihr etwas passiert sein könnte. Memoria wusste nicht, wann dem das letzte Mal so gewesen war und sie konnte vor lauter Entzücken nicht anders, als ihn kurz mit ihren Nüstern am Hals zu berühren. Dass ihre Nüstern eiskalt waren, würde ihm nicht entgehen. Das waren sie immer. Doch nun, wo sie noch in dieser Eislandschaft lebten, würde es ihm hoffentlich nicht ganz so stark auffallen. Oder vielleicht doch? Unsicher zog die Goldene sich wieder zurück und naschte unschuldig weiter von den Grashalmen.



05.05.2016, 16:06
» Toy Chica
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Bonnie.

 

cf: Nebelfelder

 

Sie löste sich von ihm und nickte. Doch vereinzelt rannen noch Tränen ihre Ganaschen entlang. “Hoffentlich.“ flüsterte sie mit gebrochener Stimme. Sie sah ihn hoffnungslos an. Jedoch versuchte sie die Gedanken, dass er ihr nicht erhalten bleiben könnte, zu verdrängen. Auch zwang sie sich ein Lächeln auf. “Dann lass uns gehen und nicht weiter Zeit vertrödeln.“ flehte sie ihn fast an. “Die Uhr tickt.“ ergänzte sie noch leise.  Sie blickte sich um und steuerte dann in Richtung Gebirge zu. Auffordernd sah sie noch zu Bonnie zurück, ehe sie entschlossen auf das Gebirge zu ging. Sie war sich sicher das Bonnie ihr folgen würde, sie spürte es einfach. Immerhin würde er sicher nicht noch unsichtbarer werden.


06.05.2016, 19:06
» Winnetou
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Memoria



Er atmete erleichtert auf als die Stute wieder in sein Sichtfeld kam. Es sah aus, wären noch alle Gliedmaßen vorhanden. Sie lächelte ihn entschuldigend an. Wahrscheinlich hatte sie ihn nur aus den Augenen verloren. Ihre federleichte Berührung ließ ihm einen Schauder durch sein Inneres laufen. Ihre Nüstern waren kalt, ungewöhnlich kalt. Winnetou hatte schon mehrere außergewöhnliche Wesen getroffen. Magieren, andere Heiler oder sogar Engel, doch diese Art von Berührung war ihm fremd. Es stand für ihm außer Frage, dass sie keine gewöhnliche Sterbliche war, dazu glänzeten ihre Augen viel zu magisch. Genauso so plötzlich wie sie ihm tief in die Augen geschaut hatte, zog sie jetzt ihre Nüstern wieder von seiner Schulter. An der Stelle, auf welcher gerade noch ihre Nüstern geruht hatten durchfuhr ihn nun ein elektrisches Kribbeln.  
Entschlossen wandte er den Blick ab und beugte sich stattdessen zu ihr hinaub um auch ein paar Hälmchen des frischen Grüns zu naschen. Der vertraute bittere Geschmack machte sich in seiner Mundhöhle breit. Er kaute genüsslich, bis kaum noch etwas von dem bitteren betäubenden Saft in den Blättern übrig war. Der Wind pfiff jetzt selbst an seiner geschützten kleinen Futterstelle stärker. Er spielte mit Winnetous schwarzer Mähne und einen kurzen Moment fühlte er sich zurück in seine Vergangenheit versetzt. Er stand auf einem kleinen Hügel inmitten der Prärie, mit erhobenen Kopf und Schweif sah er zum Himmel. Ein Adler zog seine Kreise über dem großen Braunen, während der wind seinen Schweif und seine Mähne in sanften, gleichzeitig reisenden Wellen zu bewegen. Der Hengst stieß ein kehliges Wiehern aus, um seinen Freund über ihm zu begrüßen...
Resigniert hob er den Kopf doch nichts war über ihm zu sehen, außer ein paar dicke graue Wolken, die neuen Schnee ankündigten. Ein enttäuschtes  Blitzen ließ seine dunklen Augen, noch dunkler wirken. Alles nur verdammte Einbildung...


06.05.2016, 20:08
» Memoria
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Winnetou



Memoria bereute es, ihn berührt zu haben. Sie konnte in seinem Blick sehen, dass ihm die ungewöhnliche Kälte, welche von ihr ausging, nicht entgangen war. Er hatte es gespürt, bewusst wahrgenommen - die Goldene rechnete es ihm hoch an, dass er sich vorerst offenbar nicht dazu äußern wollte. Und Memoria war regelrecht dankbar, als der braune Hengst seinen Blick von ihr abwandte und sie somit aufatmen konnte. Erleichterung flutete ihren zierlichen Körper. Nur zu gerne hätte sie jedoch gewusst, was er dachte. Sie konnte lediglich spüren, dass Winnetou ähnlich emotional aufgewühlt war, wie sie selbst auch. Diese Begegnung schien für ihn ebenso ungewohnt aufregend und befremdlich zu sein, wie für die Goldene.
Winnetou hing seinen Gedanken nach, während auch er seinen Hunger an den Grashalmen befriedigte. Memoria kratzte einige Halme mehr frei und fraß auch gemächlich weiter, ebenfalls ihren Gedanken nachhängend. Ihr Blick jedoch huschte immer wieder zu dem Braunen, sodass ihr sein Blick gen Himmel und die dabei in seinem Gesicht aufkeimende Enttäuschung nicht entging. Fragend legte sie ihre Stirn in Falten und schien ihn fragen zu wollen, was los war. Für Memoria war es ganz offensichtlich, dass Winnetou etwas betrübte - doch was mochte das wohl sein? Noch vor wenigen Augenblicken war er so lebhaft und fröhlich gewesen. Hatte sie vielleicht etwas falsch gemacht?



06.05.2016, 22:05
»Xyper
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Supergirl



Wieso schaffte er es nicht eine Minute still zu stehen? Er versuchte wirklich alles, aber es ging einfach nur schief. Er konnte seine Euphorie und Freude ´über sein Treffen mit Supergirl einfach nicht zügeln. Ja, es war hier mehr als gefährlich, immerhin gab es überall Klippen und man konnte tief abstürzen, aber wenn er nur darüber nachdachte,
Aber sein Leben war viel zu kurz um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Je mehr Zeit er mit der Stute verbrachte, desto mehr verschwand sein schlechtes Gewissen. Aber er hätte es trotzdem immer wieder getan. Er war gern unter anderen und brauchte die Gesellschaft zum Überleben. Er fühlte sich jedes Mal klein und hilflos, verschrumpelte immer mehr innerlich, je länger er allein umherreisen musste.
Dafür hoffte er sehr, dass er in Supergirl einen längeren Weggefährtin gefunden hatte.
Aufgeregt lächelte er, als sie ihm in seine Fröhlich gesprochene Worte gefallen war.
Erst dachte er auch, dass sie sein Kompliment überhört hatte. Nun schämte er sich dafür, dass er es überhaupt angesprochen hatte. Wie konnte man nur so dumm sein. Er war unruhig und verfluchte sich erneut dafür, dass er schneller sprach als er dachte. Das war echt peinlich.
Als sie sein Kompliment danach jedoch erwiderte, war er erst recht verlegen. Er sah zu Boden und scharrte unsicher mit den Hufen.
Bei ihren nächsten Worten jedoch strahlte er wieder voller Freude. Energisch schüttelte er so lange den Kopf, bis ihm schwindlig wurde. Dafür schwankte er bedrohlich, weil sich alles vor seinen Augen drehte.
Immer und sofort. Jederzeit und sowieso.  Ja, er strahlte, aber es kümmerte ihn nicht.

Als sie losging, folgte er ihr voll erfreut. Er trabte ihr glücklich hinterher. Sie wollte, dass er bei ihr blieb und aktzeptierte seine Gesellschaft.
Immer wieder rutschte er auf dem Weg hinab aus.
Trotzdem grinste er begeistert. Ach, das ist ansichtssache. ich find deinen Namen auch komisch.  Immer noch strahlte er sie freundlich an. Er meinte es absolut nicht böse, dazu mochte er sie schon jetzt viel zu sehr.
Ja das stimmt. Da kanns ja nur mehr besser werden!  Euphorisch stimmte er zu. Ja, zu zweit, gerade mit einer solchen Stute, konnte es nur noch besser werden.
Wieder wäre er fast ausgerutscht. Nur mit Mühe konnte er den Absturz verhindenr.
Trotzdem trabte er ihr sofort nach, als sich der Abstand zwischen den beiden kurzzeitig erhöhte.

Der Ausblick fesselte den Hengst eine Zeit lang, dann wandte er sich schuldbewusst wieder an die Stute vor ihm.
Die Sandfarbene hatte geduldig gewartet und schien ihn dabei angesehen zu haben. Er erwachte nur langsam aus seiner Faszination, die ihn so gefesselt hatte.
Sicher.  Nur wiederwillig wandte er sich ab, aber die Gesellschaft der Stute war ihm dann doch wichtiger.
Vermutlich, ich kenn mich hier noch gar nicht aus.  Er grinste sie vertrauensvoll an. Wieder hatte er dabei nicht auf den Weg geachtet, aber wen störte es schon, wenn man abrutcshte.
Zeigst du mir die tollen Plätze jetzt? Man sah ihm seine Vorfreude direkt an.
Er freute sich, dass sie es nochmals bestätigte, ehe sie langsam in tiefere Gebilde kamen. WIe weh er sich wohl tat, sollte er nun runter fallen? Naja, vielleicht sollte er das nicht unbedingt ausprobieren, wenn Supergirl dabei war.
Begeistert nickte er. Ja stimmt, ich hab auch schon wahnsinnig hunger. Wobei es ihm erst wieder eingefallen war, als sie es angesprochen hatte.
Egal.
Er würde ihr folgen und freute sich darauf, was anderes zu sehen.
 


16.05.2016, 16:56
» Winnetou
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Memoria



Winnetou entging den Blick nicht, den Memeoria ihm zuwarf. Sein Aufmerksamkeit galt zwar dem Himmel, trotzdem hatte er gelernt, seine Umgebung nicht völlig auszuschalten. Man durfte sich keine Schusseligkeiten oder Unachtsamkeiten leisten, wenn es einen das Leben kosten könnte. Die schöne Stirn der Stute legte sich kaum merklich in Falten, was Winnetou mit einen kleinen Lächeln quittierte. Er senkte den Kopf und ließ den Blick aufmerksam über den feingliedrigen Körper der  Stute wandern. Doch irgendetwas schien sie zu bedrücken. Er ging ein paar Schritte auf sie zu, bevor er sich entschloss doch lieber ein wenig Abstand zu halten. Er wollte zwar noch einmal diesen Schauder erleben, der ihn durchzuckte hatte, als sie ihn für wenige Sekunden berührt hatte.
Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, seine Vergangenheit wieder in die Schublade zu packen, aus welcher sie ungewollt gekrochen war. Vorsichtig räusperte er sich, versuchte zu lächeln, was jedoch irgendwie nicht gelingen wollte. Ich glaub es schneit bald wieder. Wie auf Komanto wehte ein kalter Wind durch unsere kleine Schlucht. Seine dunklen Mähne schlug ihm ins Gesicht. Er versuchte gegen den wind zu sprechen, doch als er ihre goldenen Augen sah, fühlte er förmlich wie er in sie eintauchte. Immer tiefer. Er schüttelte kurz den kopf um sich aus ihrem Bann zu entreißen. Du brauchst keine Angst haben Memoria. Mir ist es völlig egal wer oder was du bist. Am liebsten würde er seinen gedanken laut aussprechen, doch er senkte einfach nur erneut den Kopf und wartete auf eine Reaktion ihrerseits.


17.05.2016, 13:31
» Bonnie
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Toy Chica


Der Hengst ging neben Toy Chica. Wenn er hier sterben würde, wäre wenigstens Toy Chica bei ihm. Plötzlich blieb er stehen und sah sich um. Es war echt schön hier. Warte mal, Toy Chica. Ich glaube es macht keinen Sinn mehr nach Puppet zu suchen. Guck dir doch mal die schöne Landschaft an. sagte er. Außerdem, irgendwie wäre es doch eine erlösung, oder? Endlich seine Eltern wiederzusehen? Seine Schwester? Seine ganzen Freunde? Aber was wäre mit Toy Chica? Sie konnte auf sich selbst aufpassen, aber wäre sie dann nicht alleine und traurig? Aber Puppet und Golden Freddy wären ja noch da.
Nachdem ein paar Minuten vergangen waren, fing es wieder an zu Schneien. Er bemerkte, wie die Flocken schon durch ihm durch fielen. Nicht mehr lange. flüsterte er. Bonnie vergaß, dass Toy Chica noch da war. In seinen Augen lag freude. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Es war, als würde der Roboter schon wieder Kontrolle über den Körper übernehmen und seine Seele wäre fast frei. Dann fiel ihm Toy Chica wieder ein. Er schaute zu ihr. E-es tut mir leid. Aber ich glaube... ich glaube meine Zeit hier ist einfach vorbei. Verzeihst du mir? fragte er etwas peinlich berührt, aber auch trauer lag in seiner Stimme. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Selbst wenn er es irgendwie schaffen würde das hier zu überleben; würde Toy Chica ihm das verzeihen?

Als ich geboren wurde, habe ich Augen zum Sehen und ein Herz zum Lieben bekommen, doch keiner hat mir gesagt, dass ich mit den Augen weinen und mit dem Herz leiden muss.
Versprichst du mir, nicht traurig zu sein? Selbst wenn du mich nicht mehr siehst, ich bin immer noch bei dir. Als Geist und in deinem Herzen.
Na toll, jetzt fängt er auch noch mit diesen Sprüchen an. Das war wohl auch ein Zeichen, dass er bald sterben wird.

Dann sah er plötzlich etwas schwarz-weißes von einem großen Berg runter Galoppieren. War das Puppet?


26.05.2016, 20:38
» Memoria
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Winnetou



Memoria konnte ihre Anspannung nicht gänzlich ablegen; ebenso wenig wie ihre Besorgnis, was Winnetou wohl bedrücken könnte und ob es nicht vielleicht sogar an ihr lag. Sein Lächeln jedoch beruhigte die Palominostute ein wenig und sie bemühte sich, ein wenig unbeschwerter zu wirken. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass sie dem braunen Hengst schnell lästig werden konnte. Ihr war nämlich durchaus bewusst, dass ihre seltsame Art auf Dauer ziemlich anstrengend werden konnte; vor allem, weil sie sich nicht wirklich erklären konnte.
Als Winnetou sich ihr näherte, hielt Memoria kurz den Atem an. Jede Faser ihres Körpers kribbelte und sie versuchte sich auf ihre Berührung seinerseits einzustellen - doch diese blieb aus. Memoria erstaunte es, dass es sie sogar ein wenig enttäuschte. Ausgerechnet sie, die körperliche Nähe doch eigentlich verabscheute und komplett vermied. Es war unbegreiflich, wie Winnetous Anwesenheit sie kurzzeitig positiv veränderte. Und es war egal, dass das nur für vorübergehend war.
Er glaubte, dass es bald wieder schneite. Memoria nickte zustimmend und fröstelte, als ein kalter Windzug an ihrem zarten Körper riss. Wann wurde es nur endlich wieder wärmer? Dieser Winter war besonders lang und hart gewesen.
Nur zu gerne hätte sie gewusst, was in ihm vorging. Winnetou schwieg nun, wirkte ratlos und verunsichert. Was hatte die Helle nur an sich, dass sie jedem immer früher oder später vergraulte? Es konnte doch nicht nur an ihrer Stummheit liegen, oder? Ebenfalls verunsichert suchte sie seinen Blick, versuchte, ihm Sicherheit zu vermitteln, die ihr selbst fehlte.



17.06.2016, 20:14
» The Puppet
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Bonnie, Toy Chica



Ich wendete sich von der fremden ab. Ich wusste, Bonnie war in der Nähe. Er war kurz davor, sich aufzulösen. Ich war froh, dass die beiden in der Nähe waren. Sonst wäre vermutlich alles zu spät gewesen. Ich blieb stehen. Ein bisschen musste ich noch warten. Wenn ich ihn zu früh 'heilen' würde, würde ich sein auflösen nur verschnellern. Wenn das passieren würde wäre Bonnie tot und ich, dank Toy Chica, Hackfleisch. Einige Stunden waren vergangen. Ich sollte langsam zu den beiden hin. Ich galoppierte los, in die Richtung wo sie waren. Kurz vor ihnen blieb ich stehen. Bonnie, Toy Chica, schön euch zu sehen. keuchte ich. Noch kann ich ihn nicht heilen. Es bleibt genügend Zeit, um sich zu unterhalten.


24.06.2016, 23:32
» Toy Chica
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{Bonnie. & Puppet.}

 

Sie konnte es nicht fassen. Wie konnte er nur so ruhig bleiben, während sie wie eine Irre Panik schob? Sie seufzte und blickte in die Landschaft. “Ja sehr schön, aber jetzt komm.“ meinte sie schon fast genervt, wenn die Sorge in ihrer Stimme nicht überwiegen würde. “Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“ stellte sie ihm nun leise die Frage und scharrte mit ihrem Vorderhuf. Wenn dies so weiter ging, wäre sie der perfekte Patient für die Irrenanstalt. Sie überhörte die Hälfte seine Worte. Das was sie gerade noch so mitbekam war ‘Verzeihst du mir‘. Warum sollte sie ihm verziehen? Was hatte er gebeichtet? Wieso hatte sie nicht zugehört? Verärgert über sich selber, schüttelte sie den Kopf. “Ich weiß zwar nicht was du davor sagtest, wieso bittest du mich um Verzeihung?“ fragte sie ihn verwirrt und sah ihn ebenso verwirrt an. Über seine nächsten Worte musste sie schmunzeln. Die Tränen standen ihr schon nahe. “Ich… ich weiß nicht, in wie fern…. in wie fern ich dir deinen Wunsch... versprechen kann.“ meinte sie leise schluchzend. Sie senkte ihren Kopf zu Boden und kniff ihre Augen zusammen. So blieb sie stehen, bis sie eine ihr allzu bekannte Stimme vernahm. Puppet? Sie war schon hier? Eigentlich ging die Suche sehr schnell. “Puppet.“ brachte sie halbwegs glücklich hervor und sah die schwarz-weiß gescheckte Stute an.


06.07.2016, 08:08
» Bonnie
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Toy Chica, Puppet


Der Hengst schaute nach unten. Die Palominostute hatte recht, er wusste selbst nicht, wie er so ruhig bleiben kann. Schließlich ist er kurz davor noch einmal zu sterben. Aber, er spürte einfach keine Angst. Es war angenehm sich aufzulösen. Dann zuckte er zusammen und seufzte. Was machte er nur? Er könnte sich bei diesen Gedanken selbst ohrfeigen. Was gibt es schöneres, als zu leben? Vielleicht war auch einfach schon zu viel Kraft aus seinem Körper gewesen. Als Toy Chica schluchzte umhalste er sie liebevoll. Hör auf, ich bleibe bei dir. Für immer. flüsterte er. Als er sich von löste, wurde seine Sicht verschwommen. Jetzt wird es Zeit, dass Puppet kommt. Der Schwarze ließ sich nichts anmerken. Toy Chica hatte sich schon genug sorgen um ihn gemacht. Was sie wohl gerade dachte? Der Hengst blinzelte, er konnte wieder klar sehen. Er schaute die Stute an. Sie war so schön. Mit ihrer langen, weißen Mähne und ihren eleganten Kopf. Warum hatte sie sich ausgerechnet in ihn verliebt, damals? Sie war so wunderschön gewesen, da hätte sie auch mit Leichtigkeit To Bonnie bekommen. Aber es zählt ja nicht, wie jemand aussieht. Der Charakter zählt und Roy Bonnie war arrogant und unfreundlich gewesen. Der Hengst schüttelte den Kopf. Die beiden hätten nie zusammen gepasst. Als jemand sprach, schaute er hoch. Er war so in Gedanken gewesen, dass er Puppet gar nicht bemerkt hatte. Hallo Puppet sagte der Hengsz und neigte den Kopf. Er respektierte sie, nach wie vor, sehr. Sie hatte ihm schon einmal das Leben gerettet und würde es jetzt wieder tun. Dann merkte er, wie er sich schneller auflöste. Puppet? Was passiert gerade? fragte Bonnie panisch. Vor einigen Minuten hatte er Toy Chica doch versprochen, dass er nicht sterben wird! Aber er brach schon zusammen. Immer wieder versuchte er aufzustehen, aber er schaffte es nicht. Schmerzen hatte er keine, aber trotzdem war er schwach. Irgendwann blieb er ruhig liegen. Sein Atem ging schnell. Es wurde immer dunkler, bis das Sonnenlicht für immer verschwand.

Nein, er ist nicht tot ^^


10.07.2016, 12:18
» The Puppet
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Toy Chica, Bonnie


Nachdem Bonnie und Toy Chica mich begrüßt hatten, dachte ich nach. Irgendwas hatte ich vergessen, irgendwas sehr wichtiges. Panisch versuchte ich mich daran zu erinnern. Es hatte was mit Bonnie zu tun, das war klar. Ich seufzte. Toy Chica wird mich umbringen, wenn er stirbt! Ich schloss die Augen, versuchte mich dran zu erinnern. Erst als ich ein panisches "Puppet" hörte, schlug ich die Augen wieder auf. Jetzt fiel es mir wieder ein! Nicht Bonnies Tod würde sich beschleunigen, wenn man es zu früh machen würde, sondern ich hätte nur ein Teil meiner Kraft geben müssen! Als Bonnie auch noch zusammenbrach, wusste ich nicht, was ich machen sollte. Jetzt war es nämlich zu spät, ich müsste sterben um ihn zu retten. Ich hatte aber keine Zeit um nachzudenken! Bonnie war nur noch ein Umriss. Lebewohl, Toy Chica... flüsterte ich. Ich berührte Bonnie und übertrug meine ganze Kraft auf ihn. Dann löste ich mich selbst auf.

(Erstmal) tot


10.07.2016, 13:47
» Toy Chica
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{Bonnie.} & [The Puppet]



Panisch ging die Stute auf und ab. Die Zeit schien nicht zu vergehen wollen. Sie verstand noch immer nicht wieso er so ruhig blieb. Noch immer schluchzte sie, selbst als er sie liebevoll umhalste. “Sicher?“ brachte sie leise hervor und sah ihn an. Ihre Augen waren von den vielen Tränen vollkommen rot. Um sich abzulenken sah sie in das Tal hinunter. Sie seufzte. Erneut fing sie an nervös auf und ab zu gehen. Als Puppet nun endlich bei ihnen war, beobachtete sie die beiden. Als Bonnie zu Boden ging, senkte sie ihr Haupt. “Bonnie.“ flüsterte sie schluchzend. Sie strich ihm über den Hals und sah zu Puppet. Sie warf einen kurzen Blick auf Bonnie, oder eher das was noch von ihm über war. Puppets Worte brachten sie zum Schaudern. “Puppet. Nein. Lass du mich nicht auch noch im Stich.“ schrie sie panisch und die Tränen kamen ihr erneut. Doch es war zu spät. Puppet berührte Bonnie und löste sich auf. Sie sank zu Boden. Warum musste dies nun passieren? Jetzt wo alles so perfekt schien, musste es natürlich so kommen. Sie schloss ihre Augen und trauerte um Puppet und Bonnie. Als sie sich halbwegs gefangen hatte, stand sie auf und ging an den Klippenhang. Sie blickte ins Tal hinunter und konnte ihre beiden Freunde nicht vergessen.


23.07.2016, 10:42
» Bonnie
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Toy Chica <3, [Puppet]



Der Hengst öffnete die Augen. Er stand auf und er bemerkte, dass er nicht mehr im Gebirge war. Überall wo er hinschaute waren Bäume, es schien wie ein Wald, aber unter seinem Hufen war Gras. Toy Chica? rief er, aber niemand antwortete ihm. Er ging weiter durch den Wald. Die Vögel zwitscherten und ihm war angenehm warm. Bonnie! rief jemand und der Hengst drehte sich um. Dann erkannte er eine Gestalt, die zu ihm lief. Foxy!? rief er verwirrt. Er war kein Pferd, sondern immer noch der gleiche Fuchsanimatronic. Springtrap hatte ihn damals noch vor dem Feuer getötet. Das müsste dann heißen, dass Bonnie tot war! Nie hatte er gedacht, dass er nach seinem Tod an so einem Wunderschönen Ort kommen würde. Wie hast du mich erkannt? fragte der Rapphengst dann. An deinem Geruch u... äh, du löst dich gerade irgendwie auf... bemerkte Foxy. Bonnie sagte nichts, sondern schaute den Fuchs traurig an. Würde er doch im nichts landen? Weil er seine Vergangenheit kannte? Oder hatte Puppet es geschafft, ihn wiederzubeleben? Nach diesem Gedanken brach er wieder zusammen

​Stöhnend öffnete der Hengst die Augen. Er war wieder im Gebirge. Als er dies erkannte, sprang er auf. Puppet hatte ihn gerettet! Aber wo war sie? Und wo war Toy Chica? Er schaute sich um und entdeckte sie am Klippenhang. Würde sie sich etwas antun? Bei diesem Gedanken wurde auch er panisch und rannte los. Er versuchte zu bremsen, allerdings brachen ein paar Steine unter seinem Hufen weg. Er konnte sich gerade noch auf den festen Boden retten. Dann kuschelte Bonnie sich an Toy Chica. Ich sagte doch, ich bleibe immer bei dir flüsterte er liebevoll.


23.07.2016, 16:09
» Memoria
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Winnetou



Er schwieg vehement. Minutenlang. Mit jeder Sekunde die ins Land zog, wurde Memoria immer nervöser. Das ungute Gefühl rumorte in ihrem Magen, ihr wurde regelrecht übel. Sie wusste nicht, was genau nun der Grund für Winnetou’s Verhalten war – doch die Palominostute suchte, wie immer, die Schuld bei sich. Es konnte ja fast nur an ihr liegen, woran sonst? Es war eigentlich ja wie immer: Memoria war es gewohnt, dass spätestens nach ein paar Stunden jeder das Weite suchte. Weil sie langweilig war.
Traurig ließ die Goldene ihren Blick schweifen, überlegte fieberhaft, ob sie diese Situation noch irgendwie retten könnte. Als ihr jedoch partout nichts einfallen wollte, suchte sie resigniert den Blick des Braunen und lächelte ihm tapfer zu, als sie verabschiedend ihr zartes Haupt neigte. Vermutlich war Winnetou froh, wenn Memoria ihm diese Entscheidung nun abnahm. Der Braune schien eine guter Seele zu sein, die andere nicht gerne enttäuschte – die Palominostute hingegen war geübt darin, Erwartungen nicht einmal ansatzweise zu erfüllen.
Mit einem letzten, warmen Blick wandte Memoria sich von dem dunklen Hengst ab und setzte sich langsam aber dennoch entschlossen in Bewegung. Es gab nichts, was sie hier bei ihm hielt. Sie war – wieder einmal – ein Klotz am Bein, überflüssig und schlichtweg fehl am Platz. Der anfängliche Reiz schien verflogen, als Winnetou hatte einsehen müssen, dass er niemals etwas über sie würde erfahren können. Memoria konnte das nachvollziehen und war ihm daher keineswegs böse. Im Gegenteil. Sie wollte ihn und die gemeinsame Zeit in positiver Erinnerung behalten und verließ das Gebirge nunmehr mit zügigen Schritten.

» weg



17.08.2016, 10:34
» Toy Chica
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smilie {Bonnie. <3} smilie

sryyy smilie

Ihr Blick lag noch immer im Tal unten. Jedoch war ihre Sicht verschwommen. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass Bonnie nicht mehr hier war und nun auch Puppet verschwunden war. Sie senkte ihr Haupt. Ihre Augen presste sie fest zusammen, sich davon abhaltend in Tränen auszubrechen. Sie könnte es sich einfach machen und den leichten Weg nehmen. So wäre sie wenigstens wieder mit Bonnie vereint. Jedoch war sie sich nicht sicher, ob es sich lohnen würde. Was wenn es Puppet doch geschafft hatte? Was würde Bonnie dann von ihr denken, wenn er lebte und sie weg war? Sie würde sich dafür hassen. Als sie sich zum gehen wenden wollte, spürte sie einen Körper an sich. Eine ihr allzu gut bekannte Stimme flüsterte Worte, welche sie nie gedacht hätte, noch einmal zu hören. Und zwar von dem gleichen Hengst, welcher ihr dies versprach. “Bonnie.“ flüsterte sie leise. Jedoch hörte man ihre Freude, genauso wie ihre Erstauntheit ihn noch einmal zu sehen, genau aus ihrer Stimme. Sie drehte sich zu ihm, wobei sie die Klippe nicht sehr bedachte. Mit ihren Hinterbeinen rutschte sie ab, konnte sich aber noch rechtzeitig fangen. “Ich dachte ich hätte dich für immer verloren.“ murmelte sie beschämt und schlang ihren Hals um ihn. Tränen rannen ihre Ganasche entlang. Dieses Mal waren es jedoch Freudentränen. “Tu mir diese Qual nicht noch einmal an.“


11.09.2016, 13:44
» Bonnie
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Toy Chica <3



Er zuckte zusammen, als Toy Chica sich so schnell umdrehte, dass sie fast von der Klippe fiel. He, du willst doch nicht von der Klippe springen? neckte Bonnie sie. Er umhalste sie ebenfalls. Nein, ich werde vorerst nicht mehr sterben. Ich will dich nicht noch einmal leiden sehen. flüsterte er liebevoll. Als er bemerkte, dass sie weinte, rieb er seinen Kopf sanft an ihren, um ein paar Tränen weg zu wischen. Was ist eigentlich mit Puppet? fragte er dann. Die gescheckte Stute war weg gewesen, als er aufgewacht war. Es wurde nebeliger. Toll, das konnten sie hier wirklich nicht gebrauchen! Er seufzte und dachte mal wieder an die Vergangenheit. Es war heftig zu wissen, dass man mal ein Mensch gewesen war. Aber er fragte sich immer noch: Was war Toy Chica dann? Sie hatte ebenfalls Gefühle, war aber wahrscheinlich kein Mensch gewesen. Puppet hätte ihnen diese Frage beantworten können, aber die war jetzt weg...

Sry, dass das jetzt so kurz geworden ist ._.
 


12.09.2016, 22:39
» Statschko
LET RAVEN CALL ...

Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Katarzyna Okrzesik



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Wegelagerer


"Aha", kommentiert Statschko die Verteidigung seines Kameraden - das ist sicherlich höflich (was den Burschen sicherlich am meisten an die Substanz gehen wird, gluckst der Fuchs innerlich fröhlich). "Wenn du meinst", fügt er noch in einem bemüht freundlich-ehrlichen Ton hinzu, damit der Braune die Beleidigung auch wirklich versteht. Man willl ja keine halbgaren Sachen in die Welt setzen! Das wäre schließlich so gar nicht seine Art. Und obwohl sie doch eigentlich beide ungehobelte Plappermäuler sind, schweigen sie sich für eine Weile an, hängen beide den gleichen düsternen Gedanken nach - manchmal könnte man denken, nicht nur ihre Wege, sondern auch ihre Herzen und Gedanken wären verbunden. Mit niemand anderem könnte er wohl so angenehm schweigen, ohne sich Sorgen um seine nächste Pointe machen zu müssen - dafür war Petar selbst viel zu sehr Witzfigur. Allerdings ist auch er den Winterblues diesmal erlegen, wie es scheint - oder ist das jedes Jahr so? Statschko war immer zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihnen auch zu dieser Jahreszeit mit seinen Scherzen auf die Nerven zu gehen, er hat keine Ahnung, wie die einzelnen Brüder sich verhielten. Petar jedoch macht sich wohl große Sorgen, besitzt wohl ein größeres Verantwortungsgefühl als Statschko, der dieses Jahr einfach beschlossen hat, auf diese Trübsalveranstaltung zu verzichten (und die doppelte Tracht Prügel, die er in diesen Wochen immer bekommen hat). "Was ist denn mit ihnen?", fragt er schließlich doch besorgt, während ihm "Verdammt, es ist ansteckend!" durch den Kopf fährt. Gerade Merten war ihm doch noch nie als nachdenklich vorgekommen - kennt er seine Brüder einfach nur schlecht oder hing es nur mit der Jahreszeit zusammen? Und wieso müssen sie nur alle so kompliziert sein? Fängt Petar denn jetzt auch schon damit an? Oder hatte er dieses nervöse Augenzucken schon immer, und er hatte seine Hackfresse immer für so selbstverständlich gehalten, dass es ihm noch nie zuvor aufgefallen ist? Ein verdammter Bruder ist er, eine Schande für die Familie... und er gelobt Besserung. Wenn er zurückkommt, muss er sich jeden einzelnen genauer anschauen... nicht?

Er ist jedoch wahrlich nicht unglücklich darüber, dass Petars Scherz ihn aus seinen Gedanken in der Abwärtsspirale rettet. "Verdammt, es ist wirklich ansteckend", denkt er sich noch einmal, und schiebt das Ganze dann aber schnell beiseite - nicht, dass der Lausbub noch denkt, es hätte ihm die Sprache verschlagen! "Aber... meinst du denn nicht, dass bei mir alles schon ultraknackig ist?! Da muss ich doch nichts mehr tun, oder?", fragt er bestürzt und platziert dem Braunen das besprochene Stück unter der Nase. Aufmüpfig legt er seinen Schweif darauf ab, und in diesem Moment ist er sehr froh, nur seinen Freund bei sich zu haben. Die anderen Burschen würden jetzt doch sicherlich kommentieren, dass er sich wie eine liebestolle Stute verhalten würde, nur um sich danach um ihre Abenteuer mit dergleichen auszutauschen, wetteifernd, einer den Anderen überbietend. Wieso nur fühlte er sich in solchen Momenten immer so einsam, so ausgeschlossen aus der Gemeinschaft - nur, weil er noch nie das Verlangen gespürt hatte? Und wieso bloß wünschte er sich dann jedes Mal, er könnte es einfach tun? Und... wieso konnte er es nicht? Mit einem Schweifschlagen, das wohl für keine der beiden Parteien besonders angenehm ist, dreht er sich wieder zu Petar um: wenn dieser etwas gesagt hat, so ist es wohl, schon wieder, in seinen Gedanken untergegangen. "Verflucht, Statschko. Reiss dich zusammen!" Trotzdem beantwortet er den Kommentar zum neuen Meister fürs Erste nur mit einem Schulterzucken, also ist es wohl doch noch nicht offiziell; keine Neuigkeiten. Für einen kurzen Moment schweigen noch einmal beide, ein Moment, den Statschko nutzt, um seine Gedanken zu ordnen (das heisst, alles zu vergessen und den unpassendsten Kommentar herauszukramen, den er aufbringen kann), aber es ist doch Petar, der wieder zuerst spricht. Und obwohl er selbst die letzten Tage zu genüge über dieses Thema nachgegrübelt hat, so hat der Fuchs jetzt eigentlich keine Lust mehr, erneut darüber zu sprechen. Also macht er nur eine wegwerfende Kopfbewegung, wimmelt den Braunen mit einem "Nein, nein, das nicht. Die Vögel, der Wind, das ist alles" ab, macht klar, dass er mit solchen Trübsalsgedanken jetzt ein für alle mal abschließen will.

Und was könnte ein besserer Themenwechsel sein als Petars begeistertes Strahlen, als er ihm von seiner Idee, einen kleinen Ausflug in die Lüfte zu unternehmen, berichtet? Richtig, es gibt wohl keinen. Und wenn, muss der ja so phenomenal genial sein, dass er ihm doch bestimmt schon früher eingefallen wäre! Also unwahrscheinlich. Und doch haut der Kamerad noch gleich so eine Idee raus - wenn auch vielleicht nicht ganz so vorfreudig erwartet wie das Fliegen, aber das ist und bleibt eben doch unschlagbar, unantastbar. "Petar, du weisst doch, dass wir beide keinen Ton treffen, oder gar halten können!", bemerkt Statschko - und er ist sich hundertprozentig sicher, dass Petar versteht, dass das erst recht ein Grund ist, warum das eine vorzügliche Idee ist. Und sowieso: das Strahlen des Braunen ist so infizierend, dass der Fuchs schon fast meint, sich sogleich in die Lüfte schwingen zu können, ganz ohne die Formeln aufsagen zu müssen, die ihnen der Meister Tag um Tag eingebläut hat - aber natürlich ist dem nicht so. Trotzdem, er spürt das Kribbeln in den Ohren, in den Nüstern, und ganz besonders an der Stelle, an der der Braune ihn berührt hat. Fast schon feierlich drückt er mit den Hufen einen Drudenfuß in den festen Gebirgsboden, dann stimmt er in Petars Gemurmel mit ein.
Dennoch, irgendetwas ist diesmal anders. Normalerweise spürt man die Verwandlung, sobald man einige Zeilen aufgesagt hat, doch es tut sich noch nichts. Statschko schließt die Augen und wendet seinem Bruder erneut das Hinterteil zu, um sich vollständig zu konzentrieren, eins mit den Elementen zu werden - doch irgendwann hat er das Ende des Spruchs erreicht und spürt noch immer keine einzige Feder. "Du, ich glaub, ich hab mich versproch-", setzt er an, doch in dem Moment fliegt neben ihm ein Rabe empor - entgeistert wirbelt er herum, nur um in ein ebenso verwirrtes Pferdegesicht zu blicken. "Huch?!", meint er verdattert und weicht einen Schritt rückwärts.


Wörter: 1206

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und wenn die Welt brennt ...

... vielleicht habe ich dieses Feuer gelegt.

22.09.2016, 03:20
» Petar
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Statschko, Sie haben Post! 


 

Statschko gab ihm prompt eine andere Spitze zurück. Petar zog daraufhin eine Schnute, zog dabei die Oberlippe hoch und eine Augenbraue herunter und drehte sich prompt um. Während dieser galanten Pirouette sagte er: »Ja, meine ich. « Dann hoppelte er auch schon rückwärts mit seinem Hintern zu Statschkos Vorderseite und schon - ohne, dass dieser auch nur die geringste Chance hatte auszuweichen - drückte Petar ihm seinen wohlgeformten Poppes mitten ins Gesicht. »Na, das siehst du doch jetzt auch oder? - oder, ah pardon. Fühlst du es? Ooooh, ja. Du fühlst es! «, neckte er ihn, schaute ihn über seine Schulter hinweg an und wackelte dabei mit seinem Hintern an Statschkos Nase herum. Dann gackerte er kindisch rum und wandte ihm wieder seine Front zu. »Und was sagst du jetzt, wo du es dir näher betrachten konntest? «, fragte er keck und grinste so breit, dass sich seine Mundwinkel bald treffen müssten. Sein herrliches Heck als ein einfaches "es" abzustempeln war ja eigentlich nicht mal ansatzweise Ehrung genug. Aber was Solls?Er hatte sich gerade noch zusammenreißen können, seine natürliche Magie nicht direkt vor Statschkos Nase heraus zu lassen, doch jetzt entfuhr sie ihm doch. Laut knatternd. »Upsi! «, rief er gespielt erschrocken, »Nicht aus zu malen, was dir alles an Haaren ausgefallen wäre, wenn dich meine Magie getroffen hätte! «
Dann wurde er doch noch gefragt, was mit Kubo und Merten sei. Angestrengt versuchte er sich zu erinnern was mit ihnen war, aber er kam einfach nicht darauf. Hatten sie es ihm etwa gar nicht erst gesagt? Fieberhaft überlegte er, aber er erinnerte sich nicht einmal mehr an irgendein Gespräch. »Ich kann es dir gar nicht richtig beantworten...«, brachte er dann unbefriedigt hervor, »...Merten ist seit Michaels Tod sowieso eher schweigsam und in sich gekehrt. Aber Kubo...« Je fieberhafter er versuchte sich an das Treffen zu erinnern, desto mehr zweifelte er daran, dass dieses Treffen tatsächlich stattgefunden hatte. Hatte er etwa nur geträumt oder war das Treffen doch schon viel länger her gewesen als es eigentlich sein sollte? »Ich weiß nicht. Mir ist grade so als hätte man meine Erinnerungen verdreht. Nachher hat das noch mit dem neuen Meister zu tun! Am besten du versteckst dich nicht vor ihnen, sondern triffst sie einfach selbst! «, scherzte er ein wenig halbherzig und wehrte so schnell weitere Fragen ab. Jetzt war sich Petar echt unsicher, dabei war es ihm doch tatsächlich so gewesen, als habe er sie gerade erst getroffen. Aber wie er seine Erinnerungen auch zu schütteln wagte, nichts kam heraus.

Wie bitte? Ultraknackig? Jetzt hatte der andere Rabe aber völlig den Vogel abgeschossen! Aber noch bevor er ihm das sagen konnte, war es nun an Statschko sich umzudrehen und sein Hinterteil von Petar begutachten zu lassen. Petar fing an breit zu schmunzeln und als der verrückte Fuchs auch noch seinen Schweif beiseite lag entbrannte dies in einem akustischen Inferno von Gelächter. »Oha. Ja, ja. Also jetzt sehe ich dass auch, etwas zu flach für meinen Geschmack, aber durchaus gut trainiert und er passt perfekt zu deinen Proportionen! Das Training mit uns Rabenbrüdern hast du eindeutig nicht mehr nötig! «, prustete er und verdrückte sogar eine kleine Lachträne. Und genau dann bekam er von dem Fuchsigen eins mit dem Schweif übergebraten. Natürlich traf ihn eine Strähne direkt am geöffneten Auge. »Aah, verdammt! Das brennt! Auauauau! «, entfuhr es ihm und wie ein irischer Stepptänzer hüpfte er von einem Huf auf den anderen, »STATSCHKO! AAH! Verdammt! Dieser Schmerz! Was versteckst du in deinem Langhaar? Etwa kleine Steinchen? Benutzt du deinen Schweif als Morgenstern? Kannst du nicht mehr zaubern oder was?« Und aus Freudentränen wurden binnen weniger Sekunden Tränen, die den Schmerz wegspülen und das Auge heilen wollten. Aber Petar war keine wirkliche Heulsuse, auch wenn er nachdem er seinen kleinen Stepptanz beendet hatte so aussah. Das getroffene Auge gerötet, das Fell entlang seiner Ganasche etwas durchnässt. Fehlte nur noch, dass Statschko gleich anfing zu singen "Sag mal weinst du oder ist das der Regen?"
Aber irgendwie wurde die Situation dann doch noch einmal seltsam. Petar wollte von dem anderen Bruder doch nur wissen, was er so erlebt hatte und dieser antwortete ihm, dass nichts sei und dann erwähnte er noch die Vögel und den Wind. Hä? So war seine Frage doch nun auch nicht gemeint. Aber gut. Ganz offensichtlich war der Herr nicht in Plauderlaune oder Petar hatte die Frage einfach nur unglücklich ausgedrückt. Trotzdem betrachtete er seinen Freund skeptisch. Wenn er so schnell abwinkte, war da vielleicht doch etwas im Busch? Aber nur gut, dass er nicht nachhaken würde. Früher oder später würde sicherlich der Meister seine Schüler wieder rufen und sie befragen, was sie voneinander wussten. Eigentlich interessierte ihn doch sowieso nur, ob ihm alle treu ergeben waren. Je weniger Petar wusste, desto geringer auch die Chance einen seiner Brüder zu verraten. Dabei würde er dem einen oder anderen Bruder sein Leben anvertrauen. Er betrachtete nun Statschko wieder schelmisch aus dem Augenwinkel.

Petars Vorfreude auf den eigenen Vogelgesang traf bei Statschko eindeutig auf offene Ohren und sie multiplizierte sich direkt mit seiner, wurde wieder zu Petar zurückreflektiert, sodass die beiden sich in ihrer Freude gegenseitig hoch zu schaukeln schienen. Eine Endlosschleife, eine Achterbahnfahrt ausschließlich bestehend aus Hochgefühlen. »Ich WUSSTE einfach, dass wir das auf gar keinen Fall bringen können und auch, dass dieser Vorschlag so verwerflich ist, dass du einfach dagegen sein musst! «, sagte er euphorisch - das Grinsen wurde nur noch breiter, die Augen sprühten strahlende Funken. Als Petar begonnen hatte den Drudenfuß auf den Untergrund zu malen, war dies ein unausgesprochenes, aber durchaus hellauf begeistertes: "Na dann wollen wir mal das Verwerfliche tun!"
Der Spruch ging ihm immer leicht von den Lippen, aber irgendwie musste er einfach immer dann aufs heftigste gähnen, wenn er die Mitte des Wandlungssatzes erreicht hatte. Und auch Statschko schien einfach kein Glück zu haben, allerdings meinte er wohl, dass er sich versprochen habe. Wobei in eben diesem Moment ein Rabe neben den Pferden sich in die Lüfte empor hob. Entsetzen breitete sich auf den langen Gesichtern aus, die eigentlich jetzt Schnäbel tragen sollten. »Wie, DU hast dich versprochen? Kannst wohl doch nicht mehr zaubern? «, fragte er. Und um seinen Freund zu helfen sagte er ihm den Spruch noch einmal auf. Wieder und wieder. Aber ständig das gleiche Spiel. Mal gähnte er, dann musste er niesen und zu guter Letzt wurde er von einem Husten so heftig durchgeschüttelt, dass man fast schon meinen konnte, Petar leide unter Asthma. Er stemmte seine Vorderhufe etwa schulterbreit fest in den Boden und senkte den Kopf. Dann pumpte er gierig die Luft in seine Lungenflügel. Was zum Henker passiert hier gerade? Das war ihm ja noch nie passiert!
Reumütig schaut er zu Statschko hoch. »Ist dir so etwas schon einmal passiert? «, fragte er ihn und bereitete sich schon vor keine Antwort darauf zu bekommen ob er schon einmal den Spruch vergessen habe. Bestimmt würde er ihn wegen des Hustenanfalls veralbern. Aber Petar war im Moment ausnahmsweise leider nicht  danach zu mute. Er wollte fliegen, verdammt nochmal! Viel zu lange klebten ihm seine Flügel an den Seiten und waren unentfaltet geblieben. Aber allem voran: er wollte mit Statschko fliegen. Aber jetzt zweifelte er eher selbst daran jemals das Zaubern gelernt zu haben und das deprimierte ihn. Was war da los? 


Wörter: 1385

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30.10.2016, 21:37
» Statschko
LET RAVEN CALL ...

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Mr. Nicht-Ganz-So-Knackepo


Wohlgeformt?! Naja, wenn er meint... Allerdings, wie würde er denn als Freund dastehen, wenn er Petar - den er zumal zu seinen engsten (und wenn er ganz ehrlich mit sich selbst ist, sogar als den) besten Freunden zählen würde - nicht darauf hinweisen würde, dass da eben doch noch Luft nach oben wäre? Ganz richtig. Ein schrecklicher Freund wäre er dann! Gerade schon setzt er an, um ihm ebenjenes mitzuteilen, da wird er von dem Braunen überrascht: er hatte gedacht, dass dieser sich abgewendet hatte, um Statschko zu zeigen, wie emotional grausam er wäre, auch nur die Saat der Zweifel zu sähen; aber damit lag er falsch. Völlig verdattert bleibt er stehen, als Petar ihm mit Hasenhoppeln entgegen kommt, näher und näher und... zack!, drückt sich ein doch recht wohlgeformter Pferdehintern gegen Statschkos feines Gesicht. Dieser prustet erschreckt, weiß aber dennoch nicht wohin mit sich - wie auch?! Eigentlich wollte er doch einen Witz über das Hasengehoppel reißen, aber als er das Maul aufmacht, kleben ihm sogleich dicke, schwarze Schweifhaare auf der Zunge: ekelig! "Pfäh, pfäh, pfäh!" - der Fuchs ist eindeutig nicht zufrieden mit der Situation und versucht geräuschvoll - und diesen Geräuschen nach - aber relativ erfolglos, die Haare wieder loszuwerden. Seinen besten Freund scheint das nur wenig zu kümmern, im Gegenteil. Voller Vergnügen wackelt er mit seiner Kehrseite, wodurch zumindest das Haarproblem der Vergangenheit angehört: die reibende Bewegung, die ihn auch noch in den Nüstern kitzelt, lässt den Fuchshengst vor Schreck tief einatmen.
Man könnte an dieser Stelle darüber streiten, ob das eine gute oder schlechte Idee war - Statschko jedoch weiß sofort, dass es keine gute gewesen sein kann. Vor allem riecht er es. Dass der Lackaffe von vorne vergnügt seine Aktion mit einem "Ooooh, ja. Du fühlst es!" kommentiert, steigert die Zuneigung auch nicht umbedingt: überhaupt, er ist verdammt passiv in dieser Situation! Warum denn?! Nur weil er von Petar wortwörtlich verarscht wurde, muss das doch noch lange nichts heißen, oder?! Zwar fühlt er sich von Petars Lachen, das ein bisschen wie eine Mischung zwischen aufgescheuchtem Huhn und hysterischer Stute klingt, in seiner Wettbewerbskonzentration unfairerweise gestört, aber in der Liebe und im Krieg ist ja bekanntlich alles erlaubt. Und einen alten Hasen wie Statschko, den kann man nicht so leicht aus der Bahn werfen, der wird sich aber noch wundern, wenn er meint, mich so kriegen zu können!, stachelt er sich selbst an.
Mit Erfolg, wie sollte es auch anders sein? Gerade überlegt er sich noch, wie er den Braunen wohl am effektivsten in die Schweifrübe zwicken könnte, da spürt einen Luftzug - das lange Gesicht, welches er zieht, muss wohl Goldstücke wert sein. Zumindest scheint Petar sich sichtlich daran zu erfreuen. Dass er ihn dann auch noch fragt, ob es ihm gefallen habe, bringt Statschko beinahe zum Platzen und... irgendwie stimmt das ja auch. Sein Fell fühlt sich auf einmal verdammt, aber wirklich verdammt eng an. Und irgendwie wirkt auch alles um ihn herum verschwommen. Und überhaupt. Er will nach Luft schnappen, und dann fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Ausatmen, mein Lieber! Mit einem gewaltigen Schnauben entfährt ihm all die Luft, die er viel zu lange angehalten hat: pfuh. Wie viel leichter es sich nun anfühlt! Vergessen ist die kleine Episode - wenn auch nur kurz. Denn im nächsten Moment lässt das Mondgesicht einen fahren, dass ihm aber die Ohren flattern: kein Wunder, dass der so stank, wer weiß, was der zu Mittag hatte! Den Braunen scheint das aber herzlich wenig zu kümmern. Fast, als hätte er es geplant, es darauf angelegt gehabt. Zähneknirschend muss Statschko sich eingestehen, dass der Jüngere diesmal eindeutig gewonnen hat - und wie! Was für eine Schmach. Er brummelt nur etwas Unverständliches, irgendwas zwischen einer Schimpftirade über den Anstand der Jugend und unfairem Spiel - so ganz genau weiß er das selbst nicht, wird in seinem Gezeter aber immer leiser und wirft Petar schließlich nur noch böse Blicke zu. Und wie das Rache geben würde.

Als dieser jedoch wieder spricht, wirkt er so zerknirscht, so nachdenklich, dass aller Ärger im Nu verfliegt. Ganz von allein, ungeplant. Na, nicht einmal hassen kann ich den Burschen. Teufelskerl, grummelt Statschko in Gedanken, leicht verstimmt, wenn auch nicht mehr aus Groll: die ganze Situation ist komisch geworden. Sie sollten doch glücklich sein; Trübsal steht ihnen nicht! Das gibt nur Falten und Knoten im Hirn - ganz und gar grässlich! Wie gut, dass der Braune in just jenem Moment auch wieder elegant die Kurve kratzt und auf ein adäquateres Thema zu sprechen kommt: ihre ultraknackigen und gestählten Körper, genau! Und, wer wäre er, würde er Petar nicht die gleiche Freude zukommen wie dieser ihm? Genau, ein ganz, ganz schrecklicher Freund - also unvorstellbar! Einzig allein auf das unmännliche Gehoppel verzichtet er: manche haben eben Stil, andere... nicht.
Und das stellt Petar auch in diesem Moment wieder klar. Warum dieser jetzt aber so merkwürdig auf der Stelle hüpft... Statschko fallen fast seine hübschen Äuglein aus dem Schädel, so ratlos und verdattert ist er. Und was sagt er da? "Aah, verdammt! Das brennt! Auauauau!" Ist das ein neuer Zauberspruch? Ein... Feuertanz? Etwas, was er nicht kennt? Ist Petar etwa ein Streber und nimmt Privatstunden beim Meister?! Nein! Das kann nicht wahr sein: Entgeistert starrt Statschko den Braunen an. Vielleicht heißt der ja nur zufällig auch Petar und sieht seinem Rabenbruder verdammt ähnlich. Oder? ODER?! In diesem Moment berühren endlich wieder alle vier Petar-Hufe den Boden: gleichzeitig und dauerhaft. Kurz starren sich die Brüder an, beide irgendwie entsetzt und peinlich berührt. Lass uns nie hier drüber reden, scheinen ihre Blicke zu sagen, ein erleichtertes Nicken im unisono folgend. Ja, das ist eine gute Idee.

Und dennoch: wieder herrscht diese komische Stimmung, es ist doch zum Verrücktwerden! Allerdings sind sie das laut mehrer Zeugenaussagen ja wohl auch schon. Er selbst hatte sich jedoch - und Petar genauso - immer auf eine positive Art und Weise als "verrückt" tituliert und eben diesen Titel mit Stolz getragen, aber... heute waren sie diesem nicht würdig. Dass der Braune nun schon wieder vom Meister anfängt, macht es nicht besser: das ist doch wohl der größte Stimmungskiller, den er bringen könnte, merkt er das denn nicht?! Nein, anscheinend nicht. So gut wie möglich versucht er, ihn abzuwimmeln, fängt sich dafür einen äußerst schiefen Blick von seinem Gegenüber ab, aber egal: genug damit, mit allem! Diese Trauerveranstaltung muss endlich mal aufgeheitert werden, bevor sie noch auf die Anklagebank müssen, weil sie die gute Stimmung ermordet haben. Gerade sie. Das wäre nun wirklich Hochverrat - verdient hätten sie 's aber wiederum auch. "Ich wollte gerade aufbrechen zu einem Neujahrsflug", schlägt er vor, während sich ein Lächeln auf seine Lippen legt: allein die Aussprache dieses Vorhabens macht ihn glücklich. Und wenn das nicht hilft, dann weiß er auch nicht. Dann ist bei ihnen wohl Hopfen und Malz verloren.

Aber dem ist ja zum Glück nicht so. Was dann folgt, würde Statschko einem Außenstehenden wohl nie erklären können, war es ihm doch jetzt schon nur noch verschwommen im Gedächtnis: gemeinsam haben sie sich hochgepusht, sich beinahe auf der Stelle in die Lüfte geschwungen, die Federn quasi schon sprießen gespürt. Und dann? Nichts. Nada. Beide Burschen starren sich völlig entgeistert an, und wenn es Petar genauso geht wie ihm, dann hat dieser auch einen halben Herzschlag erlitten, als der Rabe aus ihrer Mitte aufstieg. Und obwohl es beruhigend ist, nicht als einziger noch vier Beine zu besitzen - die Gesamtsituation ist trotzdem zutiefst unzufriedenstellend! Empört schnauft er, als Petar ihm Unfähigkeit vorwirft. "Eh-, eher-- eher, da, du, da fress ich einen Besen!", prustet er aufgeregt, den Schweif ärgerlich schlagend. Doch da hat Petar schon angefangen, den Spruch auf ein Neues aufzusagen: diesmal stimmt er nicht ein, will den Bruder auch nicht stören. Und gleichzeitig... vielleicht haben sie sich ja tatsächlich versprochen. Es ist immerhin - zumindest bei ihm - eine Weile her, dass er geflogen ist. Und bei Petar bestimmt auch. Die Weihnachtstage sind schließlich immer stressig, da hocken sie alle aufeinander und treiben sich selbst in den Wahnsinn. Er schnaubt. Eindeutig die Jahreszeit, die man, wenn es nach ihm ginge, getrost in den Wind schießen könnte. Aber was solls: sie wollen ja jetzt fliegen, hier und jetzt. Wenn gleich er sich auch gerade fragt, ob mit Petar alles in Ordnung ist. Der ist doch sonst immer auf Trab, sogar noch seltener krank als er - und jetzt kriegt er keinen Satz zustande, ohne mittendrin ins Röcheln zu kommen. Gerade will er vorschlagen, dass er es selbst noch einmal versucht, Petar diesmal auf seine Worte aufpassen soll, doch da rammt der Braune seine Vorderhufe in den Boden wie ein Wilder und fängt an zu schnaufen wie eine rostige Dampflok: nun macht sich Statschko wirklich Sorgen. Oh Gott. Vielleicht ist es gar keine Erkältung sondern... der ist verrückt geworden. Also so richtig verrückt. Sollte ja nicht der Erste sein, munkelt man.

Oder... oh Gott. Schnell macht Statschko einen Schritt zur Seite: ob Faithless sich den Bruder genommen hat? Und jetzt versucht er hier, die Corvus Corax auszuspionieren... und er Dummkopf hat auch noch brav das Sprüchlein aufgesagt. Wie ein Trottel. Vor seinem inneren Auge wabert eine Vision vorbei, wie er auf dem Herdenplatz steht, der Rat und der Meister über ihn richtend. Vermutlich wirft man ihn als Verräter einfach Maugrim zum Fraß vor, der sieht so aus, als könnte er einen seiner Größe locker als Abendmahl verspeisen. Aber hat er das nicht auch verdient? Er war unvorsichtig, hat sich einfach nur von seinen Gefühlen leiten lassen: der Meister hat ihnen gezeigt, wie einfach es ist, sich zu verwandeln oder den Geist eines Anderen zu besetzen (das hatte er selber sehr schmerzhaft am eigenen Leib erfahren dürfen). Und wenn auch die Raben noch nicht so weit fortgeschritten waren, diese Kunst zur Perfektion zu beherrschen (ganz im Gegenteil), so konnte man das von Faithless sicherlich nicht behaupten, all den Geschichten nach, die man sich über ihn erzählte. Immerhin macht jetzt auch alles einen Sinn. Was er über den Meister wissen wollte, wie er die Themen nur angeschnitten hatte, ohne Details zu nennen: das war bestimmt seine Coverstory. Statschko fühlt sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut, überlegt, ob er jetzt oder später fliehen soll; und wohin. Petars Frage trifft ihn da völlig unvorbereitet. "Ist dir so etwas schon einmal passiert?"

Was soll er darauf antworten? Die Wahrheit? Oder nein, die Corvus Corax stärker machen, als sie momentan aufgestellt war, falsche Informationen einfüttern!
Schließlich ist es sein Hirn leid, geht einfach mit ihm durch, fühlt sich überlastet: es streikt. Zu viele Gedanken, die sich rumtreiben, viel zu komplex für einen Spaßvogel wie ihn. Und mit dem Ausfall des denkenden Anteils seines Köpfchens, wird stattdessen einfach die Standardversion angeschmissen, die ist so einfach nicht totzukriegen. "Nee, muss an dir liegen. Bestimmt stört dein schwabbeliges Heck die magischen Schwingungen hier!", foppt er den Braunen, und es setzt sich ein fettes Grinsen auf sein Gesicht. Nimm das, Faithless!


Wörter: 2144

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und wenn die Welt brennt ...

... vielleicht habe ich dieses Feuer gelegt.

04.11.2016, 20:32
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Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
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