Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
» Charmeur
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Damon



Tausend Bilder von dir, die ich im Herzen trag.
Tausend Worte von mir, die ich dir nie gesagt.
Tausend Tage vergehen, in jedem Augenblick.


Es war schon wieder fast ein ganzen Jahr vergangen und die Schimmelstute schreitet umher, in eine Richtung die sie nicht bestimmte, nein ihre Hufe trugen sie. Denn in ihren Gedanken ging sie die Ereignisse von diesem Jahr durch, welchen Tieren sie begegnet war und was dort geschah. Schon hing vor ihr die erste Seifenblase die sich widerspiegelte das Ereignis mit Battlecry hoch oben im Gebirge. Etwas was ihr noch immer die Sprache raubte, was sie dort tat, sie hatte ihn fortgeschickt, obwohl sie ihn liebte. Eine heimliche Liebe wo sie sich noch nicht getraut hatte ihm dieses zu schildern. Nein, Stattdessen schnauzte sie ihn an das er sie erneut verlassen hatte, obwohl er sich entschuldigte. Bis er schließlich gang. Viele Worte waren nicht gefallen, doch spiegelte sich diese Situation an diesen eiskalten Wintertagen wieder vor ihren Augen deutlich ab. Ein erschöpftes schnauben drang während sie lief durch ihre Nüstern, denn bei ihm fehlte einfach die Kraft und nun hatte auch sie ihn verloren. Kurzzeitig ließ sie nach diesem schweren Gedanken ihre Erinnerung schweifen und blickte sich in der Natur um die sie bei diesen Nachdenken kaum mitbekam. Erst jetzt bemerkte sie die goldbraunen Blätter die bereits auf dem Boden lagen oder noch auf den Bäumen hingen und demnächst fallen würden. Eine kalte Windprise ließ dieses denn nicht viel länger in ihr Blickfeld liegen, sondern katapultierte sie zurück an das Ereignis wen sie nach Battlecry hoch oben bei bitterer Kälte traf, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt einfach nur alleine sein wollte und ihre Ruhe haben wollte, doch es ließ die Natur nicht zu, denn es erschien ein brauner Hengst der sie direkt von Anfang an nervte. Winnetou ein Achal Tekkiner den man schon von weitem erkannte, doch lange sollte diese Bekanntschaft nicht halten denn er hatte eine Art und weise an sich welches die Andalusierstute extrem nervte. Somit verließ sie schnell das Gebirge und flüchtete durch den kalten Schnee zu einem Wasserfall der damals halb gefroren war, wo sie schon die nächste Bekanntschaft mit einem weiteren braunen Hengst machte der sich als Scar vorstellte. Doch auch dieser schien ihr unsympathisch und sie trat ihre Reise nach ein paar Schlücken des eisigen Wassers an. Des weiteren traf sie bis zu diesem Zeitpunkt kein anderen Tier auch wenn sie sich seelisch wünschte irgendwo den schwarzen Rappen Battlecry aufzufinden, doch dieses geschah nicht und so zog sie sich zurück. Zurück in eine völlige Einsamkeit, und der Hölle ihrer Gefühle. Niemand konnte der Schimmelstute dort heraushelfen dieses musste sie alleine schaffen. Das Jahr lief weiter an ihr vorbei bis sie nun sich heute im November wieder fand, solange hatte sie gekämpft aus ihrer Einsamkeit und der Hölle der sie entsprungen war wieder zu entkommen. Der eisige Wind zog an der Stute vorbei und ließ die Vergangenheit wieder ruhen, denn an sich war es ein ruhiges Jahr ohne das sie wider aus Verzweiflung wie immer aus dem nichts sich zu töten, sie hatte es geschafft es ein ganzen Jahr auszuhalten. Dennoch hatte sie den drang wieder nach hoch oben ins Gebirge zu gehen wo die Felsen vor dem Wind schützten den unten im Tal war es grausig kalt auf freier Fläche auf der sie sich befand und das Gebirge war ihr Zuhause dort fühlte sie sich ausgesprochen wohl. Denn dort fing damals alles mit dem Rappen an und ihre Hoffnung lag dort das sie ihn dort wieder traf. Ihr aufstieg in das Gebirge war ein Kinderspiel, hoch oben angekommen ging sie an den Klippenrand und ließ die kalte Herbstluft durch ihre Mähne ziehen und sich in den Gedanken erneut zu einem Punkt treiben der in ihr zerrte ihr Battlecry. Jener der nun erscheinen würde konnte sie direkt aus ihren Gedanken reizen und ihr das lächeln was kurzzeitig auf dem Lippen war reißen. Auch die kleinen Tränen die dabei kullerten würde man wenn man genau hinschaute nicht übersehen können, denn so war es nun mal in einem Gefühlschaos.

Ich kann mich immer noch so sehen,
dein Strahlen und dein Schein.
Du fehlst mir so.



23.11.2016, 16:20
» Toy Chica
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{Bonnie. <3}

I´m sorry bc lange wartezeit :x

“Haha. Lustig.“ meinte sie schnaubend, schenkte ihm jedoch ein grinsen. “Aber um auf deine Frage  zu antworten, vor hätte ich es eigentlich nicht.“ kurz streckte sie ihm die Zunge raus. “Dies hoffe ich auch.“ entgegnete sie ihm ernst und baute sich vor ihm auf. Sanft zwickte sie ihn in seine Schulter. Ihre Freude war verschwunden, als er Puppet erwähnte. Chica versuchte zu lächeln, als Bonnie ihre Tränen wegwischte. “Sie… sie hat sich…“ fing sie schluchzend an und kuschelte sich an ihn. Ihren Kopf senkte sie zu Boden. “Sie hat sich für dich geopfert.“ brachte sie leise hervor. Dies was sich vorhin abgespielt hatte, spielte sich vor ihrem inneren Auge erneut ab. “Gibt es eine Chance, sie wieder zu beleben?“ fragte sie leise schluchzend und sah ihren Freund nun direkt an. Ihre Augen waren, wegen den ganzen Tränen, glasig. Ihre Stimme war komplett tränenerstickt. Ihr Körper bebte, da sie noch immer schluchzte.


08.12.2016, 14:29
» Bonnie
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Chicken Wings <3



Nicht schlimm, ich habe das Play ehrlich gesagt schon ganz vergessen smilie (Mal wieder)

Bonnie zuckte zusammen, als Toy Chica sagte, dass Puppet sich für ihn geopfert hatte. Er hatte keine Ahnung was er sagen sollte, also schwieg er kurz. Als Toy Chica ihn fragte, ob es eine Chance gäbe sie wiederzubeleben nickte er. Ja, Golden Freddy hatte mir davon erzählt. Wir brauchen dafür erst mal noch einen anderen Animatronic. Dann müssen wir zu der Stelle gehen, an dem Puppet gestorben ist. Alle drei müssen dann irgendwie einen Teil ihrer Kraft abgeben.  Mehr weiß ich auch nicht. antwortete er. Der Schnee, der auf dem Boden lag schmolz langsam. Als der Schnee zu Matsch wurde, hob der Hengst angeekelt seinen Huf hoch. Dann ließ er ihn wieder herunterschnellen als er das Gleichgewicht verlor. Der Schlamm spritzte in allen Richtungen; auch auf Toy Chica. Oh, Entschuldigung sagte er grinsend und wischte mit seinen Nüstern etwas Matsch aus Toy Chicas Gesicht. Hey, hör bitte auf zu weinen! Alles wird gut, wir werden Puppet schon irgendwie wiederbelebt bekommen. Außerdem weiß ich jetzt, wo wir nach dem Tod hinkommen und dort ist es schön! Schau mal, hier ist Schnee und ich weiß dass du Schnee liebst! sagte der Rappe. Es hatte wieder angefangen zu schneien. Der Hengst war verwundert, als der Schnee an sein Fell kleben blieb. Was war das denn? Bonnie streckte die Zunge raus und lies eine Schneeflocke auf seine Zunge fallen. Moment, sie schmeckte nach... „Zuckerwatte! rief der Hengst überrascht.


11.12.2016, 23:54
» Charmeur
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Freiplayen



Noch immer Stand die Stute am Rande des Felsens im Gebirge weit ab vom sicheren Pfad, und blickte auf das große weite Tal hinab. Denn von dieser Ebene hatte man Sicht auf alles. Der Wind zog durch das Gebirge, man hörte die Steine dabei leicht jaulen durch die Windstöße die dort durchdrangen. Charmeur genoss die Einsamkeit hier oben, zumindest für diesen Moment, doch sollte dieses nicht lange anhalten, denn schon wieder schoss hier der Hengst Battlecry durch ihre Gedanken, denn sie immer vor ihren Augen hatte. Kräftig versuchte sie dieses wieder zu verschlingen denn würde er länger vor ihr sein, würde sie erneut daran zerbrechen. Ihr Herz schlug stark gegen ihre Vorderbrust als wollte es ihren Körper verlassen, allein schon weil sie ihn wieder verdrängt hatte und sich ihr Körper versuchte zu rächen. Verärgert schüttelte sie ihre Mähne und trat zielstrebig und kräftig einen Schritt weiter vor und starrte konzentriert in die Tiefe. Die Schlucht unter ihr zeichnete sich ab. Sie hatte es geschafft, in binnen weniger Sekunden sich abzulenken, erleichtert schnaubte die Schimmelstute, trat den Schritt den sie eben nach vorgemacht hatte zurück.

Das Wetter blieb unangenehm aber sie wollte das Gebirge nun erst einmal verlassen, denn nach der „Ruhe“ kam immer ein „Sturm“. Das kannte sie bereits zu gut und sie würde dem Wesen was nun auftreten würde sicherlich entgegenstehen können. Somit war sie entschlossen und drehte sich um, und würde eines Tages genau hierher zurückkommen, wenn sie wieder einmal alleine sein musste. Gekonnte setze sie einen Huf vor den anderen um vom Gebirge herabzusteigen, um wieder normalen Boden unter den Hufen zu bekommen, und nicht mehr diesen harten Stein zu spüren. Als sie schließlich unten ankam, war sie angenehm überrascht das der Boden auf dem sie stand bei dieser Jahreszeit so angenehm weich war, und sie sachte trug. Somit setze sie in einem feinen Trab an und verließ das Gebirge ohne nochmals nach hinten zu schauen, an ihren Lieblingsort den sie in diesem Tal ihre Heimat nannte.
 

... Weg ins ungewisse ...



02.01.2017, 13:58
» Leviathan
folgsam, bis in den Tod.

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Sempiternal



Ein Krieg, also. Dies war eine Information, die der Rappe nicht erwartet hatte. Nicht, in solch kurzer Zeit. Wenn die helle Stute Recht behalten sollte, würde dieses friedliche Tal bald ein Schlachtfeld der Verwüstung werden. Der perfekte Platz für Castiel und sein Anhänger, wie Leviathan. Erst, in solch einer Umgebung, voller Qualen und Schmerzen, fühlt man sich zu Hause; das ist Heimat. Schreiende Seelen, blutende Körper. Das war sein Leben, seine Bestimmung. Das Töten, wurde Leviathan in die Wiege gelegt; die Schreie seiner qualvoll sterbenden Mutter, waren das erste und das letzte, was er je von ihr mit ins Leben bekommen hatte. Es schien, als würde das Böse, das Wahnsinnige tief in seiner dunklen, verdorbenen Seele stecken; ein Herz hatte der Rappe nicht. Ein schlagendes, liebendes Herz war nutzlos; Gefühle waren nutzlos, machten schwach. Wie soll ein Schwächling in dieser hasserfüllten, grausamen Welt überleben? Gefressen, und gefressen werden. Wer nicht aufpasst, den erwischt der Tod eiskalt von hinten; unbemerkt scheidet man qualvoll aus dem Leben aus. So war das, so wird es immer sein. Das, ist der Kreislauf des Lebens – oder des Todes, wenn man ein Mörder ist.

Hoch oben in den Bergen, war man meistens allein. Der Weg war steinig, und steil. Ein falscher Schritt, und der Tod würde einen mit offenen Armen herzlich empfangen. Ein schrilles, unkontrollierbares Lachen schallte durch die steilen Felswände, hallte in die Unendlichkeit. Die Melodie des Wahnsinns, spielte der Rappe perfekt; kannte er auswendig, war sein liebstes Stück. Jedoch, zeigte sich dieser Wahnsinn nicht unbedingt der Außenwelt. Ab und an ein willkürliches, grässliches Lachen, oder ein zuckendes Grinsen auf seinen spröden Lippen. Der Wahnsinn, war ein Teil von ihm. Oder, war er nur ein Teil vom Wahnsinn? Dennoch, was man wohl nie für möglich halten würde, behielt der Hengst stets seine Höflichkeit gegenüber fremden Artgenossen. Nein, er war kein wahnsinniger Mörder, der willkürlich ein Opfer wählte, und jeden in die Kehle biss, der ihm über den Weg lief. Nein, er brachte den Tod über die Wesen, die Castiel tot sehen wollte. Das waren sein Job, seine Leidenschaft, seine Berufung. Unter Schmerzen wurde er auf die Welt gebracht, um das Werk seines Vaters weiterzuführen - grausamer, als je zuvor – und unter Schmerzen geleitete er die Wesen wieder von dieser Welt.

Das Lachen verstummte nach dem letzten, unheilvollen Echo. Die Gipfel, die den Rappen umgab, waren Schnee bedeckt, was in dieser Höhe keine Seltenheit war. Auch der Weg, den Leviathan bestritt, war von herabfallendem Schnee vollkommen verschluckt worden. Der eisige Wind ließ die Glieder des massiven Hengstes binnen Minuten starr, und taub werden. Der Rappe musste in Bewegung bleiben, durfte nicht in dieser winterlichen Kälte auf der Stelle verweilen. Ein kräftiges Schnauben entglitt den Nüstern, ehe seine dunklen Augen eine einsame Silhouette zwischen den massiven Felswänden ausmachten. Die Bewegungen des Hengstes wurden langsamer, je näher er dem fremden Wesen kam. Nein, er hätte es niemals für möglich gehalten, hier, in dieser gefährlichen Höhe einen Artgenossen anzutreffen. Gut, er hatte auch niemals für möglich gehalten einen Artgenossen auf dem Feuerberg zu treffen, und dort war ihm die helle Stute über den Weg gelaufen. Leviathan war zwar nicht der Typ, der gierig nach Gesellschaft suchte, dennoch hatte er auch kein Problem, sich mit Artgenossen zu unterhalten. Zudem, je mehr Talbewohnern dem Hengst über den Weg liefen, desto mehr Informationen konnte er über dieses Tal sammeln.


Wörter: 651

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Abwärts, bis zum letzten Mann.
01.02.2017, 22:43
»Sempiternal
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Leviathan



Sie verspürte ein Brennen in der Magengegend, im Unterleib. Die Gedanken an ihre Vergangenheit beschworen immer die gleichen physischen Gefühle in ihr hervor: Übelkeit und Schmerzen. Früher hätte Sempiternal wahrscheinlich gar nicht geglaubt, dass sich psychische Leiden auf den Körper übertragen konnten. Nun aber, da sie es am eigenen Leib erfuhr, wurde ihr die Richtigkeit der These schmerzhaft bewusst. Sie konnte das schwere Gewicht der Hengste und ihr Eindringen beinahe nachspüren, dabei waren nun Wochen vergangen und sie war seitdem allein. Sie fürchtete sich und hoffte, dass die Mauern, die sie um sich selbst herum errichtet hatte, stark genug waren für das, was kommen mochte. Doch auf die Probe hatte sie ihr neues Ich noch nicht stellen können.

Das sollte sich jedoch ändern, als sie Hufschlag und Geräusche vernahm, die eindeutig auf einen Artgenossen schließen ließen. Sempi fuhr herum und sah sich das kahle Gebirge an. Die schroffen Felsen schmerzten beinahe in ihren Augen, doch sie suchte das Felsmassiv intensiv ab. Sie war schließlich noch nicht so verrückt, dass sie Geräusche vernahm, wo gar keine waren. Und tatsächlich. In einiger Entfernung machte sie einen rappfarbenen Hengst aus, der ihr auf den ersten Blick Schauder über den Rücken jagte. Panik stieg in ihr auf. Was, wenn der Teufelskreis nie unterbrochen worden war? Was, wenn es nun weiter ging? Doch ihr war bewusst, denn vernünftig war sie schließlich, dass nicht jeder Hengst eine Bestie war und vielleicht vermochte sie nun endlich einen Neuanfang zu wagen.

Vorsichtig trat sie ihm entgegen, ihn nicht aus ihren hübschen Augen lassend. Er schien kraftvoll, anmutig und schön. Sein Fell glänzte in der frühen Spätwintersonne. In jener kargen Landschaft wirkte der Hengst umso imposanter. Sempiternal räusperte sich leise, überließ es jedoch ihm, das Gespräch - sofern er denn eines führen wollte - zu entspinnen.


 



16.02.2017, 11:39
» Red Riding Hood
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wer mag?



Ich wusste nicht wie lange ich fort gewesen war, doch nach meinem Aufenthalt außerhalb des Tales näherte sich der beißend kalte Winter langsam dem Ende und Hoffnung glomm schwach auf.
Der Regen war zwar noch kalt, doch hatte dieser den Schnee weggewaschen und Leben zum Vorschein kommen lassen.
Mir rang dies nur ein verbittertes Zähneknirschen ab, die Ohren drückten sich tief in die dunkle Mähne, während sich der vom Winter ausgemergelte Körper an schroffen Felsen vorbei schob.
Auf der Suche nach etwas Schutz vor der durchdringenden Nässe.
Der Wind riss an mir als wolle er mich zu sich holen, hinabreißen in die Tiefen allen Elends.
Die Schatten blieben heute dichter, das Glühen in ihren gierigen Augen war so verdorben wie die Schwärze meiner Seele und der Tod in meinem Schädel.
Das letzte Mal dass ich hier, in diesem Tal, gewesen war, hatte mich die sommerliche Hitze erdrücken wollen.
Mit dem Anblick der gewohnten Landschaft kam auch die Erinnerung an Lafayette zurück, die ich mal wieder verlassen hatte.
Es war zu viel geworden, zu viel Gedrücke, zu viel Gedränge, zu viele Gefühle, zu viel Altes und ebenso zu viel Neues.
Ein Kurzschluss hatte mich dazu gebracht für Monate in der Versenkung zu verschwinden, kurze Gespräche zu führen, aber die meiste Zeit mit mir und den Geistern in meinem Kopf zu verbringen.
Irgendwann hatte ich festgestellt dass all jenes, was sich nach dem Schimmelmädchen verzehrte vorerst verstummt war, die Einsamkeit fraß alles was mich quälte bei lebendigem Leibe und ließ mich als leere Hülle zurück.

Doch oftmals war Leere angenehmer als man es sich im ersten Moment vorstellen würde.


06.03.2017, 02:35
» Dorothea
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Red Riding Hood



Mensch, verdammt! Nicht schon wieder! fluchte die Schimmelstute laut, als sie mal wieder über einen Stein stolperte. Das Gebirge war nichts für sie, hier war der Boden viel zu uneben für sie. Warum war sie noch mal hierher gekommen? Ach ja, sie wollte den Rest des Tals erkunden und außerdem einen geschützten Platz suchen. Denn eisiger Regen peitschte ihr immer wieder ins Gesicht. Genervt kniff sie die Augen zusammen und lief weiter. Dorothea hasste den Regen immer noch genauso sehr, wie vor 600 Jahren. Im Sommer liebte sie es ja, wenn es gewitterte, aber im Winter ist es alles andere als angenehm. Sie hätte doch lieber im Wald bleiben sollen, da war es wenigstens halbwegs trocken. Sie war nicht weit gegangen, als sie plötzlich gegen jemanden lief. Sie entdeckte ein braunes Pferd. Man, pass auf wo du stehst! blaffte Dorothea und sah das Pferd wütend an. Sie hatte selten schlechte Laune, aber wenn, dann hatte sie richtig schlechte Laune.


06.03.2017, 13:44
» Red Riding Hood
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Dorothea


Weil es ja nicht schon genug war das der Regen nicht nachließ und von eisigem Wind begleitet war, prallte im nächsten Moment auch noch etwas gegen mich und mein Herz schien beinahe einen Aussetzer zu machen.
Der jemand, der die dreistigkeit besaß in mich reinzurennen, maulte mich nun von der Seite an, warf mir böse Blicke zu.
Bevor die Wut sich in meinem Magen zusammenballen konnte und der Schock sich verflüchtigt hatte musterte ich das Pferd welches augenscheinlich schlechte Laune hatte.
Eine helle Stute stand vor mir.
Meine hellen Augen funkelten wütend, die Muskeln spannten sich augenblicklich an, worauf man kaum noch erkennen konnte dass der Winter mich nahe an den Abgrund getrieben hatte.
“Mach du vorher die Augen auf und pass auf wo du hinrennst.”
knurrte ich mit meiner bedrohlichsten Stimme, die Ohren sich noch viel tiefer in der Mähne vergrabend.
Wär ich nicht so wahnsinnig müde und durchgefroren hätte ich dem Weib deutlich gezeigt dass man mich ganz sicher nicht einfach so dumm anmachte, doch es wäre sinnlose Verschwendung von Energie gewesen, die ich eindeutig in Besseres stecken konnte.
Fest stand dass ich schon lange nichts mehr dagegen hatte einer Stute Schmerzen zuzufügen, für manche war es ein Unding, doch die Meinung anderer hatte längst keinen Wert mehr für mich.


07.03.2017, 21:46
» Petar
der Kunstliebhaber

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Schäbiges zu Schäbigem




Mit einem wohlgefälligen breiten Grinsen hatte er bemerkt, wie der Ältere da stand nach seiner schau mal mein Knackepo-Aktion. Mit dick aufgeblasenen Bäckchen stand er da, schien fast zu platzen. Herrlich! Wie sehr Petar es liebte, wenn er den Alten aufs Korn nehmen konnte und ihn so sprachlos machte. So sprachlos, dass eben dieser sogar das Atmen zu vergessen schien. Tja aber selbst schuld, so hatte sein plötzliches Luft ablassen Petar ganz aus der Fassung gebracht, so dass er wie gesagt zu einer anderen Körperseite Luft abgelassen hatte.
Er registrierte laut Lachend, dass Statschko ebenso lautstark über ihn meckerte, doch sein Lachen war lauter und Statschkos gezetere erzielte durchaus nicht  den gewünschten Effekt. Doch oh je, wenn Blicke töten konnten, schien der Fuchs wohl zu denken. Aber hatte er denn gar nichts gelernt? »Ayayay, alter Freund. Was soll dieser Blick?«, fragte der Braune den Fuchs prustend, »Wenn du noch länger so grantig dreinschaust sprech ich nicht mehr mit dir. Du weißt doch, dass diese Grimassen runzlig und schlimme Falten machen!«

Und kaum konnte man sich nach der zwischenzeitlich zerknirschten Episode versehen, schon hatte der Braune die Revanche direkt vor seiner Nase. Wortwörtlich. Sie beschlossen unisono nicht über sein heißes Tanzbein zu reden. Und auch das vorangegangene Mein-Po-dein-Po-Unterhaltungsprogramm würde nicht mehr zur Sprache kommen. Jedenfalls nicht so bald. Irgendwann, so war sich Petar sicher, würde es einer der beiden wieder zur Sprache bringen. Eines Tages würde sich die Gelegenheit mit Sicherheit ergeben dies doch noch einmal hervor zu kramen. Natürlich nur wenn sie unter sich waren.

Petar grinste erneut breit, nur um gleich darauf verwundert wenn nicht gar besorgt drein zu blicken. Hä? Hatte Statschko nun Alzheimer oder hatte er selbst nicht mehr alle Küken unter der Fittiche? »Du wiederholst dich, mein Freund«, begann er nach kurzem Zögern und grinste seine Unsicherheit einfach breit weg, »Deine Nachricht zum Aufbruch zu ehren eines Neujahrsfluges ist redundant« Selbst wenn Statschko dies nicht wenige Augenblicke zuvor gesagt hatte konnte man nun Petars Aussage so auslegen, dass Statschko dies jedes Jahr sagte. Vielleicht kamen dem Braunen auch daher diese Worte so bekannt vor. Dennoch war ihm, als hatte der Fuchs das kurz vorher – was bedeutete; während dieses Treffens – zu ihm gesagt hatte, ihn regelrecht damit begrüßt hatte. Aber gut, schreiben wir dem Alten mal nicht zu viel Demenz zu, vielleicht war der Junge einfach nur wahnsinnig und viel zu vertraut mit dem Sack, der vor ihm stand, sodass er genau wusste was er wollte. Oh je, das klang auf so vielen Wegen falsch.

Dass der Fuchs ihm den Spiegel vorhielt und vollkommen entrüstet über Petars entsetzte Frage war überging er gepflogen. Viel wichtiger war doch, dass hier etwas passierte. Und Überraschung – meine Damen und Herren! – es passierte nichts.
Was war nur los mit ihnen? Mit beiden? Der eine hustete sich die Seele aus dem Leib und der andere stand zunächst teilnahmslos und dann wie vom Donner gerührt da, als wolle er Petar exorzieren. Oder die Flucht ergreifen. Wahrscheinlich war wohl letzteres, aber wer wusste schon ob Statschko seinen treuen Kumpel nicht doch die Geister austreiben wollen würde. Sein Gesicht jedenfalls sprach Bände. Der Schock hing ihm zentimeterdick in sein langes Gesicht geschmiert.

Die Depression schlug jedenfalls in Petar um, als er den Blick des anderen sah. Weit riss er seine Augen auf. Jetzt würde er den alten Herren erst recht aufs Korn nehmen. Zunächst einmal antwortete er ihm nicht einmal auf seine Frage – wahrscheinlich war ihm das bereits einmal passiert, wenn er sich so darüber ausschwieg. Aber was hieß hier bitteschön schwabbeliges Heck? Und dazu noch dieses unverschämte Grinsen, das bei jedem anderen absolut schmierig ausgesehen hätte – tat es bei Statschko natürlich auch, aber man mochte ja seine Freunde wie sie waren, oder? Petar betrachtete indes sein Hinterteil und sagte nur: »Ja.«

Dann umrundete er seinen Freund, schaute ihn an und dann wieder nicht. Dabei nickte er anerkennend. »Ah, Ja!«, stieß er erstaunt aus, die Lippen respektvoll geschürzt, betrachtete die Seite seines Freundes abschätzig, schritt weiter und betrachtete nun eingehend sein Profil. »Jaja.«, entfleuchte ihm das Wort und war mit einem leichten Kichern versetzt. Kopfschüttelnd stand er vor ihm. »Oh je. Äh. Ja.«

Dann drehte der Braune auf seiner rechten Hinterhand und sang fröhlich vor sich hin. »Jajajajajajajaja … Ja ja! Jajajajajajajajajajajaa, jaja!« Gut möglich, dass er dabei ein Kinderlied nach dem anderen anstimmte. Und immer wieder beeindruckend, dass er in Pferdegestalt immerhin recht passabel singen konnte, wozu er in Rabengestalt nicht einmal ansatzweise imstande war. Mal ganz abgesehen davon, dass er sich auch nicht ansatzweise anstrengte einen Ton treffen zu wollen.

Theatralisch warf sich der Jüngere auf den Boden und wälzte sich wie eine rollige Katze, dabei drang ein ständiges „Jajaja“ aus seiner Kehle. Von unten her fing er Statschkos blick ein und in einem verwunderten Ton fragte er diesen: »Ja? Jajajaja?« Dann sprang er auch schon plötzlich auf und kehrte Statschko wieder seine Kehrseite zu. Dieses Mal jedoch mit deutlichem Abstand. Dann schwieg er. Innerlich kicherte das Kind in ihm jedoch bereits. Und wieder einmal war er froh, dass der Alte sie beide hier in diesen unbeobachteten Winkel geführt hatte – oder sich zumindest selbst hierhin verfrachtet hatte. Petar hatte die Augen zugekniffen und seine Wangen füllten sich von innen her mit Luft, die von dem verkniffenen Lachen herrührte.


Wörter: 1007

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27.03.2017, 21:25
» Leviathan
folgsam, bis in den Tod.

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Sempiternal



Leviathan hielt inne, denn das fremde Geschöpf schritt ihm entgegen. Beim Nähern des Artgenossen war ihm sofort klar, dass die junge Stute keine Chance gegen ihn hätte. Ein kräftiger Stoß, und die Stute wäre dem freien Fall übergeben. Oft, kam es vor, dass ihn Fremde wegen seiner kräftigen Statur für durchweg doof hielten, ihm keine gewisse geistige Reife zusprachen. Ein Hengst mit solchen Ausmaßen hatte, nein, konnte nichts im Kopf haben, der hat nur Muskelmasse, aber kein Gehirn. Wie oft sie sich täuschen, aber dann, war es sowieso längst zu spät; und allein ihre leeren, toten Augen blicken an ihm vorbei, gen Himmel. Wahnsinn, war auch nur die reinste Form eines absoluten Genies. Leviathan konnte denken, konnte sich gepflegt ausdrücken und konnte kaltblütig morden. Perfekt, was will er mehr, im Leben? Der Hengst konnte durchaus von sich behaupten, dass er glücklich war. Er hatte sich unter Kontrolle, folgte brav den Befehlen seines Meisters Castiel und stritt sich gerne mit Xia. Stuten? – brauchte er nicht, niemals. Warum auch? Dieses unnütze Geschlecht war bis zum Anschlag voller Emotionen vollgepumpt. Ein falsches Wort, und es sprudelt, wie ein Wasserfall aus ihnen heraus; und hörte vor allem, nie mehr auf.

Die fremde Stute beschloss zu schweigen, allein die Blicke beider Pferde trafen sich in der Mitte. Vielleicht, war diese Geschöpf vollkommen anders. Wenn er an Gespräche mit dem weiblichen Geschlecht dachte, fiel ihm immer sofort die Rappin Valentine ein. Zu gerne hätte er, aber sie stand nicht auf seiner Liste, darum wurde aus dem banalen Wortwechsel schnell ein Gefecht und ihre Wege trennten sich; hoffentlich für immer. Nun, konzentrierte sich sein Kopf vollkommen auf die fremde Gestalt, welche wenige Meter vor ihm zu Halt kam. Ein Räuspern, mehr aber auch nicht. Ja, Leviathan konnte sich höflich ausdrücken, war durchaus in der Lage ein Gespräch zu führen, aber manchmal musste er sich selbst dazu zwingen. Immerhin, war er hier, um Informationen über dieses Tal für Castiel zu sammeln.

„Guten Tag, die Dame.“, kam es höflich über seine spröden Lippen, wollte das Geschöpf nicht verschrecken. Der Hengst hatte diesen Weg nicht gewählt, um einem armen Wesen den letzten Atemzug zu entlocken, sondern um die Landschaft zu genießen. Okay, das würde selbst Castiel nicht glauben. Im Grunde wollte er jeden Winkel des Tales erkundschaften, um später mit genügend Informationen vorzulegen. „Ich hoffe, dass ich Euch nicht gestört habe.“ Was wusste der Hengst schon über diesen hohen Punkt des Tales. Nichts. Vielleicht kamen hier Wesen hinauf, um den letzten Schritt in ihrem Leben zu tun, ehe sie sich in den Tod stürzten. Und vielleicht, wollte sie einfach nur ihre Ruhe haben, denn dafür war dieser verlassene, einsame Ort auch hervorragend. „Mein Name ist Leviathan.“, stellte er sich, ohne jeglichen Unterton vor, wollte den Namen einfach wirken lassen. Der Rappe hatte keine perversen, kranken Hintergedanken; zu mindestens nicht, wenn er ohne Auftrag unterwegs war.


Wörter: 562

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Abwärts, bis zum letzten Mann.
31.05.2017, 14:23
»Sempiternal
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Leviathan



Nach wie vor konnte sie das Gewicht der Hengste auf sich spüren. Spüren, wie sie in sie eindrangen und mit ihr Dinge taten, die man keinem Mädchen - unschuldig und noch rein - hätte antun dürfen. Und der Initiator dieser sadistischen Strafe? Ihr eigener Vater, der nicht minder die Strafe genoss, als all die anderen Hengste. Sempiternal war eine wunderschöne Stute, wenn auch etwas kräftig aufgrund ihrer Herkunft. Sie war einst eine stolze Kriegerin, jetzt jedoch war sie ein Scherbenmeer. Und sie befürchtete, dass dieser Schmerz nie würde enden wollen. Dass Vertrauen ein Fremdwort für sie bliebe, bis in alle Ewigkeit. Wie einsam vermochte ihr Leben verlaufen, wenn dem wirklich so war? 

Misstrauisch beäugte sie den fremden Hengst, der im gebührenden Abstand zu ihr stand. Schön war er. Kräftig und anmutig. Aber seine Gestalt rief damit auch Angst in ihr hervor. Der Fremde brachte mitnichten ohne Mühe jene Kraft auf, die es brauchte, um sie zu vergewaltigen. Was, wenn er dies tat? Doch sie schüttelte den Kopf, wusste, dass sie nicht jedem Hengst mit diesem Vorurteil begegnen durfte. Auch wenn in  ihrem Leib jede Faser nach Flucht schrie, sie trat sie nicht an. Stattdessen reckte sie beinahe trotzig das Kinn und sah ihn unverwandt an. Bemüht darum, ihre Fassung zu verlieren. Der Fremde konnte gar nicht erahnen, welche Kraft sie aufbringen musste, um dem hier standzuhalten. 
"Mein Name ist Sempiternal." erwiderte sie und rang sich ein beinahe schönes Lächeln ab, dem sie jedoch nicht allen Zynismus nehmen konnte. Hoffentlich ließ ihn das nicht sogleich ein Vorurteil fassen. "Ihr habt mich nicht gestört. Vielleicht war es ganz gut so, diese Stille kann manchmal erdrückend sein." Lächelte sie nun vielfach aufrichtiger. Womöglich war Leviathan ja gar kein Feind, vielmehr ein Wink des Schicksals, zurück in diese Welt zu finden. "Ich hoffe, dass meine Anwesenheit auch Eure Ruhe nicht stört?" stellte sie fragend in den Raum und musterte ihn aus ihren schönen Augen. 



05.06.2017, 11:26
» Leviathan
folgsam, bis in den Tod.

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Sempiternal


Eine Symphonie des Untergangs, mit dem Teufel als Dirigent. Der Himmel war rabenschwarz, wie die Nacht und grelle Blitze im Einklang mit unheilvollem Donner überschlugen sich. Der Regen prasselte erbarmungslos auf die schutzlosen Pferdeleiber hinab und durchnässte diese bis auf die zarte Haut. Der Wind, welcher längst in einen unaufhaltsamen Sturm umgeschlagen war, pfiff über die Gipfel des Gebirges hinweg, und schoss wie Pfeile durch die engen Bergpässe. Langsam, ganz geduldig, drückte sich die Kälte durch den Pferdeleib hindurch, ließ alles stumpf und taub werden. Es war Sommer, aber das Gewitter über ihren Köpfen brachte eine stürmische, regnerische Jahreszeit über das Land zurück.

Wie eine Statue stand Leviathan an Ort und Stelle, als würde ihm das Unwetter nichts anhaben. Voller Kraft fuhr der raue Wind durch das schwarze Fell von Leviathan, während er die junge Stute vor sich beobachtete. Sie wirkte, vielleicht nicht gerade ängstlich, aber etwas misstrauisch. Es war ihr nicht zu verübeln, dass sie den fremden Hengst nicht mit einem breiten, freundlichen Lächeln empfing. Nein, man sollte nicht jeden Wesen vertrauen. Und Leviathan erst recht nicht, aber dies konnte er der Stute schlecht erzählen; wollte er sich doch nicht verstrecken. Nein. Er konnte schlecht den blutigen Henker raushängen lassen, welcher in Castiels‘ Namen Morde begann. Nein, das würde einen sehr schlechten, ersten Eindruck machen. Und, er sollte schließlich Informationen sammeln und nicht die Bewohner des Tals erschrecken; vorerst jedenfalls nicht

„Sempiternal.“, sprach er ihren Namen, aus tiefer Kehle aus; mehr zu sich selbst, als an ihr gewandt. Ein Name, den er sich behalten konnte, wenn er wollte. „Erdrückend, ja.“, murmelte er vor sich hin, ehe sich ein willkürliches, schiefes Lächelnd über seine spröden Lippen zog. Die Stille konnte erdrückend sein, aber mit dem grellen, leicht verrückten Lachen in seinem Kopf, gab es keine Stille in diesem Sinne. Irgendjemand sprach immer zu ihm, und manchmal gab der Rappe der hässlichen Fratze eine Antwort, ob wohl ihn kein Wesen angesprochen hatte. Es war stets der Wahnsinn, welcher zu ihm sprach und ihm mitten ins Gesicht lachte. „Nein, überhaupt nicht.“, gab er zur Antwort, zog die Mundwinkel sacht empor. Gegen Gesellschaft hatte der Rappe nie etwas einzuwenden, auch wenn er nicht gerade der gesprächigste Typ war. „Eure Anwesenheit kommt mir sogar sehr gelegen.“ Leviathan legte seinen Kopf sacht schief, unwillkürlich zuckten seine Nüstern, ehe sich die Lippen zu einem wirren Grinsen verzogen. Es war nicht böswillig, seine Gedanken waren nicht grausam. Nein, er wollte nur an Informationen kommen, ohne dem Wesen nur ein Haar zu krümmen. „Lebt Ihr schon lange in diesem Tal“, begann er seine Worte in eine Frage zu formen, „und könnt mir etwas darüber erzählen?“


Wörter: 521

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Abwärts, bis zum letzten Mann.
11.07.2017, 21:05
» Petar
der Kunstliebhaber

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nana come on Paula, befrei uns endlich aus der Löschzone! smilie 

 




Schäbiges zu Schäbigem



Mit einem wohlgefälligen breiten Grinsen hatte er bemerkt, wie der Ältere da stand nach seiner schau mal mein Knackepo-Aktion. Mit dick aufgeblasenen Bäckchen stand er da, schien fast zu platzen. Herrlich! Wie sehr Petar es liebte, wenn er den Alten aufs Korn nehmen konnte und ihn so sprachlos machte. So sprachlos, dass eben dieser sogar das Atmen zu vergessen schien. Tja aber selbst schuld, so hatte sein plötzliches Luft ablassen Petar ganz aus der Fassung gebracht, so dass er wie gesagt zu einer anderen Körperseite Luft abgelassen hatte.
Er registrierte laut Lachend, dass Statschko ebenso lautstark über ihn meckerte, doch sein Lachen war lauter und Statschkos gezetere erzielte durchaus nicht  den gewünschten Effekt. Doch oh je, wenn Blicke töten konnten, schien der Fuchs wohl zu denken. Aber hatte er denn gar nichts gelernt? »Ayayay, alter Freund. Was soll dieser Blick?«, fragte der Braune den Fuchs prustend, »Wenn du noch länger so grantig dreinschaust sprech ich nicht mehr mit dir. Du weißt doch, dass diese Grimassen runzlig und schlimme Falten machen!« 

Und kaum konnte man sich nach der zwischenzeitlich zerknirschten Episode versehen, schon hatte der Braune die Revanche direkt vor seiner Nase. Wortwörtlich. Sie beschlossen unisono nicht über sein heißes Tanzbein zu reden. Und auch das vorangegangene Mein-Po-dein-Po-Unterhaltungsprogramm würde nicht mehr zur Sprache kommen. Jedenfalls nicht so bald. Irgendwann, so war sich Petar sicher, würde es einer der beiden wieder zur Sprache bringen. Eines Tages würde sich die Gelegenheit mit Sicherheit ergeben dies doch noch einmal hervor zu kramen. Natürlich nur wenn sie unter sich waren.

Petar grinste erneut breit, nur um gleich darauf verwundert wenn nicht gar besorgt drein zu blicken. Hä? Hatte Statschko nun Alzheimer oder hatte er selbst nicht mehr alle Küken unter der Fittiche? »Du wiederholst dich, mein Freund«, begann er nach kurzem Zögern und grinste seine Unsicherheit einfach breit weg, »Deine Nachricht zum Aufbruch zu ehren eines Neujahrsfluges ist redundant« Selbst wenn Statschko dies nicht wenige Augenblicke zuvor gesagt hatte konnte man nun Petars Aussage so auslegen, dass Statschko dies jedes Jahr sagte. Vielleicht kamen dem Braunen auch daher diese Worte so bekannt vor. Dennoch war ihm, als hatte der Fuchs das kurz vorher – was bedeutete; während dieses Treffens – zu ihm gesagt hatte, ihn regelrecht damit begrüßt hatte. Aber gut, schreiben wir dem Alten mal nicht zu viel Demenz zu, vielleicht war der Junge einfach nur wahnsinnig und viel zu vertraut mit dem Sack, der vor ihm stand, sodass er genau wusste was er wollte. Oh je, das klang auf so vielen Wegen falsch.

Dass der Fuchs ihm den Spiegel vorhielt und vollkommen entrüstet über Petars entsetzte Frage war überging er gepflogen. Viel wichtiger war doch, dass hier etwas passierte. Und Überraschung – meine Damen und Herren! – es passierte nichts.
Was war nur los mit ihnen? Mit beiden? Der eine hustete sich die Seele aus dem Leib und der andere stand zunächst teilnahmslos und dann wie vom Donner gerührt da, als wolle er Petar exorzieren. Oder die Flucht ergreifen. Wahrscheinlich war wohl letzteres, aber wer wusste schon ob Statschko seinen treuen Kumpel nicht doch die Geister austreiben wollen würde. Sein Gesicht jedenfalls sprach Bände. Der Schock hing ihm zentimeterdick in sein langes Gesicht geschmiert.

Die Depression schlug jedenfalls in Petar um, als er den Blick des anderen sah. Weit riss er seine Augen auf. Jetzt würde er den alten Herren erst recht aufs Korn nehmen. Zunächst einmal antwortete er ihm nicht einmal auf seine Frage – wahrscheinlich war ihm das bereits einmal passiert, wenn er sich so darüber ausschwieg. Aber was hieß hier bitteschön schwabbeliges Heck? Und dazu noch dieses unverschämte Grinsen, das bei jedem anderen absolut schmierig ausgesehen hätte – tat es bei Statschko natürlich auch, aber man mochte ja seine Freunde wie sie waren, oder? Petar betrachtete indes sein Hinterteil und sagte nur: »Ja.« 

Dann umrundete er seinen Freund, schaute ihn an und dann wieder nicht. Dabei nickte er anerkennend. »Ah, Ja!«, stieß er erstaunt aus, die Lippen respektvoll geschürzt, betrachtete die Seite seines Freundes abschätzig, schritt weiter und betrachtete nun eingehend sein Profil. »Jaja.«, entfleuchte ihm das Wort und war mit einem leichten Kichern versetzt. Kopfschüttelnd stand er vor ihm. »Oh je. Äh. Ja.« 

Dann drehte der Braune auf seiner rechten Hinterhand und sang fröhlich vor sich hin. »Jajajajajajajaja … Ja ja! Jajajajajajajajajajajaa, jaja!« Gut möglich, dass er dabei ein Kinderlied nach dem anderen anstimmte. Und immer wieder beeindruckend, dass er in Pferdegestalt immerhin recht passabel singen konnte, wozu er in Rabengestalt nicht einmal ansatzweise imstande war. Mal ganz abgesehen davon, dass er sich auch nicht ansatzweise anstrengte einen Ton treffen zu wollen.

Theatralisch warf sich der Jüngere auf den Boden und wälzte sich wie eine rollige Katze, dabei drang ein ständiges „Jajaja“ aus seiner Kehle. Von unten her fing er Statschkos blick ein und in einem verwunderten Ton fragte er diesen: »Ja? Jajajaja?« Dann sprang er auch schon plötzlich auf und kehrte Statschko wieder seine Kehrseite zu. Dieses Mal jedoch mit deutlichem Abstand. Dann schwieg er. Innerlich kicherte das Kind in ihm jedoch bereits. Und wieder einmal war er froh, dass der Alte sie beide hier in diesen unbeobachteten Winkel geführt hatte – oder sich zumindest selbst hierhin verfrachtet hatte. Petar hatte die Augen zugekniffen und seine Wangen füllten sich von innen her mit Luft, die von dem verkniffenen Lachen herrührte.



Wörter: 1041

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15.08.2017, 12:35
»Sempiternal
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Leviathan



Wieviel Grausamkeit konnte ein Wesen ertragen, ehe es unwiderbringlich Schaden davon trug? Wieviel Leid war notwendig, um jemanden unumkehrbar zu schädigen? Sempi war sich dessen nicht ganz sicher. Sicher war sie sich jedoch darin, dass sie diesen Punkt weit überschritten hatte. Sie war eine Geschädigte und ein Opfer, ein Leben lang. Sie hatte zu viel ertragen, als dass es ihr irgendwann würde wieder gut gehen können. Richtig gut. Sie glaubte schon daran, einst Glück verspüren zu können. Doch, schon. Aber sie glaubte nicht, dass ihre Vergangenheit je die Klauen aus ihr riss und verschwand, dass die gerissenen Wunden verheilten und keine Narben hinterließen. Sempiternal. Auf alle Ewigkeit. 

Nun aber, sie schüttelte den Kopf um die Gedanken klarer zu bekommen, befand sie sich in einer Situation, dei Aufmerksamkeit erforderte. Sie musterte den Hengst, wie er entrückt bei ihr stand. Schön war er, das musste man ihm lassen. Seine Statur war kräftig und muskulös. Sattes schwarz legte sich wie Samt um seine Sehnen. Doch Sempiternal hatte keinen Sinn für derlei. Sie hatte übrehaupt keinen wirklichen Drang nach Nähe. Denn Nähe hatte sie schon zu viel gehabt. Hatte sie zerstört. Was konnte da die Nähe eines anderen noch anrichten? 

"Nun, ein wenig kann ich Euch berichten, das stimmt." lächelte sie, auch wenn er ihr teilweise doch recht gruselig vorkam. Was, wenn er etwas verbarg und Gefahr bedeutete? Was, wenn er der nächste war? Aber was sollte das schon, dann trug sie eben eine Narbe mehr auf dem Pelz. Brächte er sie um, tat er ihr gar einen Gefallen. Es lag allein an Sempis Angst, dass sie noch nicht selbst einen Schlussstrich gezogen hatte.
"Ich lebe noch nicht so lange in diesem Tal, dass ich mich als komplett ansässig bezeichnen würde. Doch man bekommt viel mit. Das Tal ist ein Hornissennest, stets am Summen und Brummen." erläuterte sie. "Was wisst Ihr denn schon? Oder soll ich euch all meine Informationen, die ich habe, preisgeben?" stellte sie nun die Frage, die die Richtung ihres weiteren Gesprächs beeinflussen würde.
 



21.08.2017, 16:22
» Leviathan
folgsam, bis in den Tod.

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Sempiternal



Die Zeit, stand niemals still. Man lebt, man altert vor sich hin, ohne den wirklichen Grund zu kennen. Es ist der Lauf der Zeit, die Gewalt der Natur; die wohl niemand beherrschen kann. Irgendwann, klopft der Tod an, und sagt: Hier bin ich, um dich zu holen. Am Ende, kann man nur Lächeln, gar Grinsen. Was anderes, bleibt wohl schlecht übrig. Zu oft, zu gerne hat Leviathan in die Augen eines sterbenden Wesens geblickt, wie all das Licht der Welt einfach erlischt. Ein letzter Atemzug, ein letztes Zucken und dann, war der letzte Kampf doch umsonst gewesen. Der Tod, war der ständige Begleiter des Rappen, wenn er es wohl nicht höchstpersönlich war. Nein, er war ein dummer Handlanger, der Befehle ausführte und diese wohl niemals hinterfragen würde. Warum auch, es war doch stets Freude, welche auf seinen spröden Lippen lag, wenn das warme, rote Gold an seinem Hals hinabfloss; der Strom des Lebens den Ursprung verlor. Er tut das, was ihm gesagt wird – ja, er ist folgsam bis in den Tod.

Leviathan spitzte die Ohren, ließ das schiefe Grinsen auf den Lippen zurück, welches die dunklen Nüstern sacht in Falten legte. Ein Wenig, war viel wert, wenn einem das Land vollkommen unbekannt war. Man musste sich auf jede Quelle verlassen können, und doch die Informationen kritisch hinterfragen; war Castiel nicht erfreut, wenn man ihm falsche Informationen überbrachte. Gespannt, wie unter Strom, lauschte der Rappe der sanften Stimme der Stute, welche zaghaft lächelte. Sie war, wie er selbst, noch nicht allzu lange in diesem Tal unterwegs, aber wohl ein wenig länger, als er. Ansässig, würde sich der Hengst wohl nirgends fühlen. Heimat war kein Ort, sondern ein Gefühl. Und Gefühle, besaß Leviathan nicht. Dennoch war er zufrieden, gar ein wenig glücklich – Gefühle, welche er nicht einordnen konnte – wenn er in der Nähe von Castiel und dessen Anhängern war. Auch, wenn er nicht mit jedem klar kam, konnte man sich gut untereinander arrangieren.

Ein Hornissennest. Ein Summen und Brummen. Die Worte der weißen Stute, welche er einst am Feuerberg traf, wurden hiermit bestätigt. Es roch förmlich nach Krieg, und seine alten Glieder schrien nach unschuldigem Blut. Das Tal war wohl ein Ort von Hass und Zweitracht, und die Frage war nun, wie viel war nötig, um es endgültig in den Untergang zu führen. „Soso, ein Hornissennest.“, erklang die dunkle Stimme des Rappen, ehe die Gedanken zurück zu diesem Ort gelangten. „Vor einer Weile ist mir eine helle Stute begegnet, welche von einem Krieg sprach, der sich im Tal wohl anbahnt.“ Mehr, wusste der Hengst nicht, aber Krieg war schon mal sehr viel wert. Die Frage war nur, wer war an diesem Krieg beteiligt, brauchte man doch immer mindestens zwei Parteien, um einen Krieg zu führen. Castiel und seine Leute, suchten keine Verbündeten, sondern nur ein Mittel zum Zweck. „Nun, fragt man sich als Fremder, wie sicher solch ein Tal ist und welchen Herden man vielleicht aus dem Weg gehen sollte, um nicht als Unbeteiligter in eine Auseinandersetzung zu geraten.“ Sie musste ihm nicht alles sagen, nur ein paar Antworten geben, welche ihm die Situation im Tal vor Augen führen würde.


Wörter: 596

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Abwärts, bis zum letzten Mann.
16.10.2017, 15:02
»Sempiternal
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Leviathan



Sie hatte genug vom Leben gesehen um zu wissen: Fairness oder Karma existierten nicht. Nichts hatte sie sich in ihrem Leben zu Schulden kommen lassen. Doch sie wurde geschändet und missbraucht. Und was geschah mit jenen, die dafür verantwortlich waren? Wurden gefeiert als die Helden der Herde. Womöglich griff Karma erst im nächsten Leben, dann jedoch war es Sempiternal ebenfalls gleich. Denn dann würde sie sich nicht mehr gerächt fühlen können. 

Sie konnte spüren, dass in ihrem Gegenüber etwas Dunkles lauerte. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum sie kurz innerlich zurückschreckte, als seine Stimme erneut ertönte. Doch sie ermahnte sich erneut, es gab nichts mehr zu verlieren. Nichts, was ihr wirklich Kummer oder Schmerz bereiten konnte. Der Hengst konnte ihr nichts antun, was sie nicht schon erlebt hatte. Und er konnte ihr gar noch einen Gefallen tun, indem er ihr das Leben nahm, welches sie nicht mehr zu schätzen wusste und doch zu dumm war zu beenden.

"Durchaus, da hat sie wohl recht." Gab Sempi daher nun mit immer noch brüchiger, aber freundlicher Stimme zu bedenken. "Das Tal befindet sich meines Wissens nach bereits im Krieg, auch wenn bis dato kaum zivile Opfer fielen." Sie nickte kurz und dachte nach. Was wusste sie eigentlich genau darüber? Hier und da hatte sie Fetzen und Gespräche aufgeschnappt, aber was wusste sie?  "Der Anführer der Gaistjan Skairae muss jenen der Engel getötet haben, seither schwelt die Glut. Doch zu wirklichen Schlachten kam es noch nicht. Wahrscheinlich zögern beide Seiten aus Furcht vor der Macht des anderen." Sempiternal hatte von all den mächtigen Wesen viele Geschichten vernommen und auch wenn sie nicht sicher wusste, was stimmte, fürchtete sie sich auch nach all dem Hörensagen bereits vor den Wesen. Aber hatte sie sich das nicht eigentlich verbieten wollen? Gefühle? Es war doch alles so viel leichter gedacht und gesagt, als getan. Wenn es doch bloß eine Möglichkeit gäbe, all das abzuschalten, abzustreifen, wie eine Schlange ihre alte Haut. 






 


04.12.2017, 16:04
» Leviathan
folgsam, bis in den Tod.

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Sempiternal



Winter. Dicke Schneeflocken hatten die karge Landschaft, weit über dem Tal, in ein kleines, weißes Wunderland verwandelt. Es wirkte so verträumt, gar magisch, als wäre es nicht von dieser Welt. Der eisige Wind schob sich durch die Klüfte des Gebirges, nahm der Stille ihren Klang. Ein Trauerspiel, eine Hymne voller Schmerz. Nur die Mutigen, gar Lebensmüden verirrten sich in diese Höhe, genossen den Ausblick in die Ferne; oder in den Tod. Vielleicht gehörte Leviathan zu beiden, konnte sich weder den Mutigen, noch den Lebensmüden anschließen. In der Mitte, fiel man nie wirklich auf, ging quasi in der Masse unter. Man musste nicht auffallen, wenn man nicht auffallen wollte. Wenn man sich niemand verbunden fühlte, musste man sich auch nicht für eine Seite entscheiden. Im Moment war der Rappe Castiel treu ergeben, gab ihm der Hengst doch das, was ihm die sehnlichste Befriedung gab: Das pulsierende Blut von Opfern.

Man hatte Leviathan nicht belogen, warum auch. Die helle Stute hatte wohl Recht behalten, den Hengst nicht hinters Licht geführt. Zumal man sich immer zweimal überlegen sollte, ob man ihn belog, oder lieber schwieg, wenn man sich der Wahrheit nicht bewusst war. Die zarte, feminine Stimme war brüchig, konnte aber die Freundlichkeit aufrechterhalten. Es gab durchaus die hellen Moment im Kopf des Rappens, war der Drang vorhanden, dem gegenüber zu versichern, dass ihm kein Unheil erwartete, wenn sie sich in der Gegenwart des Dunklen nicht entspannten. Kein Unheil? – darüber konnte die Fratze nur lachen. Wer war schon sicher in dieser harten, unfairen Welt? –niemand. Irgendwann, erwischt es jeden, schuldig oder unschuldig. Der Tod fragt nicht, nimmt sich, was ihm gehört.

Fast, wäre Leviathan ein Schade herausgerutscht, bei  der Tatsache, dass kaum ein unschuldiges Blut den Boden berührt hatte. Dennoch, im Krieg sollte es nicht die Unschuldigen treffen, aber manchmal war es nicht zu vermeiden. Der Krieg, war wohl allgegenwärtig. Nur hier oben, tief im Gebirge, regierte die Stille, wenn der eisige Wind nicht wäre. Der massive Kopf nickte, die spröden Lippen blieben stumm, aber ein Lächeln konnte der Rappe nicht unterdrücken. Er wusste, diese Nachricht würde Castiel höchst erfreut, welcher daraus das bestmöglichste herausholen würde. Einen Moment später, erklang ihre Stimme abermals und Leviathan behielt das Gesicht der Stute im Blick, während sich ihre Lippen bewegten. Gaistjan Skairae, wiederholte er gedanklich. Klang unheilvoll. Engel, führten seine Gedanken fort. Klang unrealistisch. Skeptisch zog der Rappe eine Braue nach oben, wollte aber den Worten Glauben schenken. Dennoch, so überrascht konnte er über diese Aussage nicht sein, war der Rappe doch vor langer Zeit einer Stute begegnet, welche unvorstellbar große, kaum fassbare Kräfte anwenden konnte; sie waren im Streit auseinander gegangen. Am Ende war es so unrealistisch, das es durchaus mit Wahrheit verbunden war. Tod, war Tod. Wenn jemand aus den eigenen Reihen umgebracht wurde, musste der büßen, der es vollbracht hatte. Rache, ist Rache. Ganz gleich, welches Wesen in einem schlummert. „Dieses Verbrechen schreit nach Rache.“, erklang die dunkle Stimme, während ein sachtes Grinsen die Mundwinkel schadenfroh empor zog und sich ein Funkeln in den dunklen Augen wiederspiegelte. Ein Feststellung, nicht mehr und nicht weniger. „Verständlich, wenn man die wahre Stärke seines Gegenübers nicht einschätzen kann, sollte man sein Handeln mit Bedacht wählen.“ Leviathan nickte, blickte zur Seite, während die Worte in der Ferne verstummten. Vorsicht, ist besser als Nachsicht. Es war schon immer unklug sich kopfüber voller Wut und Hass im Bauch dem Feind entgegenzustellen. Castiel wusste, wie man handelte, wie man Parteien gegeneinander ausspielte, um am Ende seinen eigenen Erfolg daraus zu ziehen. „Welcher Herde gehörte der getötete Engel an?“, fragend wandte sich der Blick des Rappens von den Berggipfeln ab, dunkle Augen musterten das liebliche Gesicht der Stute vor ihm. Eigentlich unvorstellbar, dass ein Wesen in der Lage war ein göttliches Wesen zu töten. Der Anführer der Gaistjan Skairae muss selbst eine übernatürliche Kraft in sich besitzen, um solch einen Akt durchzuführen. Ein Genuss. Es musste ein Genuss gewesen sei, egal, aus welchem Grund es geschehen war.


Wörter: 768

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Abwärts, bis zum letzten Mann.
11.01.2018, 23:15
»Athan
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Wer hat Lust?




Blackbird singing in the dead of night
Take these broken wings and learn to fly
All your life
You were only waiting for this moment to arise
Blackbird singing in the dead of night
Take these sunken eyes and learn to see
All your life
You were only waiting for this moment to be free
Blackbird fly, blackbird fly
Into the light of the dark black night


Der Braune stand stocksteif wie eine Statue, sein Blick war gen Horizont gerichtet, kurzzeitig schwiff er wieder ab, hinab zu den vielen Leibern der Herden im großen Gebiet. Er war wieder hier, er war ganz in der Nähe . Ganz in der  Nähe von ihr... Er hatte lange nicht an sie denken müssen, warum war er eigentlich zurückgekehrt? Ihm war es gut gegangen bei seinen Brüdern. Liam, Caraban und Keegan hatten sich aufopfernd gut um ihn gekümmert und wäre der Heiler nicht gewesen, wäre er nun vermutlich schon tot . Wieder erfaßte erfasste seinen muskulösen braunen Körper ein heftiger Hustenanfall . Obwohl er auch schon mal kräftiger war, der Winter zerrte auch an ihm . Sein Winterfell war dicht und weich , aber seine Muskelmasse hatte doch deutlich abgenommen. Die Reise hatte ihn ermüden lassen und ihm einige Reserven genommen. Da Artan für einen Araber Hengst sehr groß war , wirkte er nun ein bisschen wie eine zierlichere, Hochbeinigere Variante von sich selbst. Und wie Liam in dunkel. 
 Dass er nun hier war, kam ihm einfach unwirklich vor. Er hätte an jeden anderen Ort kehren können, er hätte bei seinen Brüdern bleiben oder zu seinen Schwestern in den Süden ziehen können . Fantasy & Fame hatten ihn besucht, Sie hatten ihm beteuert wie sehr sie ihn vermisst hatten nach dem Tod ihres Vaters und sie hatten es sehr genossen ihn wieder aufzupäppeln . Wie genau er es eigentlich geschafft hatte nicht an seinem Husten zu verrecken war ihm nicht klar . Vielleicht war es die Luftveränderung die an der Küste mit ihrem Klima das sich positiv ausgewirkt hatte . Vielleicht war es aber auch ein psychischer Druck gewesen der genommen worden war nachdem er das Gebiet verlassen hatte . Und Ferun und verlassen hatte, er hatte es nicht mehr ertragen sie in ihrer Unterwürfigkeit auszuhalten . Sie hatte sich gegen ihn entschieden, für ihre Kräfte als Heilerin und gegen ein gemeinsames Leben mit ihm. Sie hatte selbst damals formuliert dass es nicht möglich war dass sie richtig zusammen lebten und so war er irgendwann gegangen . Hatte diesem ganzen Druck nicht mehr länger standhalten wollen und war gegangen. In dem Gedanken dass er nicht mehr allzu lange leben würde . Wieder musste er husten und hätte er gekonnt hätte er Auswurf auf den Boden gespuckt .Das Böse in ihm war nicht weg, aber es war besser geworden.
Kurzzeitig. Seine Brust brannte und er spürte das sein Hals immer trockener wurde . Aber war es vielleicht auch die Aufregung? Ob er sie wiedersehen würde? Was war aus ihr geworden in der Zeit ? Vielleicht war sie mittlerweile jemand ganz anderes geworden. So viel Zeit war vergangen...
 Kleine Steine rieselten unter seinen Hufen locker hinab ins Tal , als er sich an den Abgrund des Berges stellte. Was verband ihn eigentlich mit diesem Ort außer sie ? Warum hat er sich hier immer besonders wohl gefühlt ? Diese Frage konnte er nicht einmal sich selbst beantworten. Aber nun war er hier, er wollte nichts daran ändern und irgendwie war dies hier auch seine Heimat . So bog er weit seinen starken, schwungvollen Hals und schmetterte ein whieren  hinab ins Tal auch um sich selbst zu beweisen dass er noch da war. Leider erst ab der Rest in einem erneuten Hustenanfall...
Seine Flanken Schmerzten nicht mehr vom ewigen Husten , zu anfangs hatte er immer starken Muskelkater gehabt und hatte sich phasenweise kaum noch bewegen können . Doch nun hat es sich sein Körper daran gewöhnt , er trug dieses Leid ja nun auch schon einige Jahre mit sich herum.
Hinter den Wolken trat unverhofft die Sonne hervor, sie blendet ihn mit einer Kraft und er musste die Augen zusammenkneifen um das gleißende Licht zu ertragen . So stand er dort, glänzend im Schein der Sonne und genoss ihre Wärme . Er brauchte das und sehnte sich nichts mehr als den Sommer herbei. Eine laue Sommer Brise, flirrende Luft ,warme Abende und der Geruch von reifen Früchten. Selbst fest gesaugte Zecken und hartnäckige Mücken vermisste er in diesem Moment. Soweit war es mit ihm schon gekommen.

Blackbird singing in the dead of night
Won't you take these sunken eyes and learn to see?
All your life you were only waiting
For this moment to be free


 Er und seine Geschwister hatten viel Zeit gehabt . Sie hatten viele Dinge klären können, die vorher unausgesprochen waren vermutlich wären sie es auch für immer geblieben wenn nicht sein ältester Bruder den ersten Schritt gemacht hätte . Sie hatten viel miteinander auf gearbeitet, die Beziehung ihrer Mutter zu ihrem Vater , sein flachsiges und untreues verhalten und wie das Leben danach verlaufen war . Athan hatte so viele Jahre gelitten und so viel Frust angestaut dass es ihm seit der Aussprache deutlich besser ging  und die Geschwister waren wieder zusammengewachsen . Jeder von Ihnen war auf seine Art und Weise eine große Persönlichkeit geworden und ohne ihren gemeinsamen Vater wären sie alle nicht das was sie heute sind . Manche von ihnen hatten Familie, sie wirkten alle zusammen zufrieden und als hätten sie mit der Vergangenheit abgeschlossen . Nur zu Riòn hatte keiner mehr Kontakt , ihre aller älteste Schwester war vermutlich schon tot . Auch dies war der Lauf der Dinge und nie würden sie es herausfinden. Genauso wenig wo sie noch auf der Welt überall Geschwister hatten die ihr Vater bei seiner rum Hurerei gezeugt hatte.
Der braune schüttelte energisch den Kopf Schluss mit diesen Gedanken, er war jetzt hier und er würde das Beste daraus machen . Vielleicht war dass ein Neustart, oder vielleicht war es dafür schon zu spät . Er setzte sich langsam in Bewegung.



14.02.2018, 12:51
»Ferun
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Athan



(Ich hoffe ich darf, auch wenn das sicher etwas "plakativ" wirkt wenn sie aufeinander treffen smilie

Sie hatte heilen gelernt. Sowohl konventionelle Heilung, als auch jene mithilfe der Kräfte der Natur, der Magie und der uralten Elementare. Sie konnte kleine Lappalien heilen, sie konnte Brüche heilen, und ja, selbst schwerwiegende Fälle waren nicht ganz aussichtslos, nahm sich Ferun ihrer einmal an. Doch eines konnte sie niemals heilen: ihr gebrochenes Herz. Sie hatte viel gegeben, hatte gelernt und sich eifrig fortgebildet. Hatte Lehrmeister aufgesucht und galt nun im gesamten Tal als angesehene Heilerin. Sie hatte Müttern ihre Füllen zurückgebracht, hatte Familien vereint, hatte Liebende einander gerettet. Doch sie selbst war einsam geblieben und glitt immer mehr in eine Verbitterung, die es ihren Patienten erträglicher machte, solange sie schwieg. Oft dachte sie an Athan und in ihren Träumen fanden sie wieder zueinander. Er verzieh ihr und war stolz auf sie, hatte er doch vernommen, dass sie allen Wesen dieses Tals half, ganz gleich welcher Gruppierung oder Art sie angehörten. Doch sie wusste, nichts davon war realistisch. Weder würde sie ihn wieder sehen, noch würde er auch nur ein Sterbenswörtchen mit ihr reden oder gar Stolz auf sie empfinden. 

Manchmal überlegte sie, was genau sie am Leben hielt  und warum sie so an diesem kümmerlichen Dasein festhielt. Doch dann sah sie ein Füllen, wie es sich lächelnd nach wochelangem Krankenbett erhob und mit schwachen Beinen auf Ferun zustakste, sich mit stummen Gesten bedankte. Jedes Mal, wenn etwas dergleichen geschah, barst Feruns Herz. Wie sehr wünschte sie sich eine eigene Familie. Doch zugleich gab es ihrem Leben den Sinn zurück. Auch wenn sie niemals ihr Glück finden würde, so konnte sie anderen doch ihr Glück retten.

Mühsam arbeitete sie sich voran, ging den steilen Pfad hinauf, schlängelte sich durch Täler, balancierte über Geröll. Sie war auf der Suche nach einem Kraut, das es nur hier oben gab. Die rollenden Kiesel und Steinchen, die ihre Hufe los traten, klimperten über den Unterrgund. Doch plötzlich wurde das Geräusch so polyphon, dass unmöglich ihre Hufe allein diesen Klang verursachen konnten. Überraschte wandte sie den Blick vom Boden und sah auf. Ein anderes Pferd? 

Ein Schrei entfuhr ihrem Mund, Verwunderung und Schock vermischt. Sie hatte den Blick noch nicht vollständig gehoben, da erkannte sie ihn bereits. In all seiner Anmut und Eleganz, für die sie ihn so bewunderte. Ihr Innerstes zog sofort einen Wall aus Emotionslosigkeit hoch, sie durfte auf keinen Fall Schwäche zeigen. Sie durfte ihn überhaupt nicht sehen, nicht treffen. Für einen Bruchteil übrelegte sie, zu fliehen. Doch das widerhallende Echo ihres Schreis machte ihr klar, dass er sie unmöglich nicht bemerkt haben konnte. Was sollte sie tun? Am liebsten wäre sie in Grund und Boden versunken. 



24.02.2018, 12:20
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Stillreich » Das Tal » Das Gebirge #2
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