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Alle - Nur Rollenspiel


I don't - believe in God - anymore
My sky - is falling down - darkness falls
Walk with me - in agony





Fuck you! You let me down!
I am ghost - I am the walking dead!




Faithless » 19.11.2024, 11:58 » Zurück ins Leben, zurück in den Tod
Meine Blicke sind auf die Stute gerichtet. Ich versuche, abzuschätzen, was sie denkt. Was sie fühlt. Ob sie mir Glauben schenkt, oder nicht. Doch als ein Rascheln im Gebüsch zu hören ist, wende ich meine Aufmerksamkeit von ihr ab und dem Rascheln zu. Einige Augenblicke später hopst ein junges Kaninchen aus dem Gestrüpp und sieht uns verwundert an. Erst mustert es die Stute und sein Antlitz bleibt ungerührt. Denn von einer Stute geht für ein Kaninchen keinerlei Gefahr aus. Zumindest in der Regel. Erst als es meiner Präsenz gewahr wird, zucken die Ohren. Doch ich halte still und so tut es das Karnickel. Um der Fremden, die es noch nicht für nötig erachtete, mir ihren Namen zu nennen,  meine Macht zu demonstrieren, hätte ich das Kleinvieh ohne Mühen und mit dem Zucken eines Tasthaares töten können. Doch ich mag Kaninchen. Sie sind flauschig und so lebendig. Wenn man so lange lebt wie ich und so viel Leid gesehen hat, lernt man, die kleinen Dinge zu schätzen. 

Daher lasse ich das Tierchen in Ruhe und richte meine Aufmerksamkeit zurück auf die Dunkle. "Nicht gefährlich? Puh. Du unterschätzt euch, uns meine ich. Warst du denn noch nie Zeugin eines dieser schweren Pferde? Ich glaube, die Menschen nennen sie Kaltblüter. So riiiichtig fett sind die. Also muskulös." Ich zeichne mit meinem Vorderhuf einen großen Kreis in die Luft. "Wenn die Hufe von so einem Vieh nicht gefährlich sind, na dann weiß ich auch nicht." Ich schüttle den Kopf. "Aber nichtsdestotrotz. Sei dir gewiss, dass die Wahl des Pferdes durchaus berechtigt war seinerzeit. Die Welt wird regiert von den Zweibeinern. Und die Pferde gelten als ihre engsten Gefährten. Nun ja, von diesen Spielzeugwölfen mal abgesehen." Ich nicke gedankenverloren. 

"Und schade, dass du die Wendy nicht kennst. Die kleinen Menschenweibchen lieben sie! Ich fand sie wirklich auch toll. Weißt du, Zeitschriften. Das sind so Dinger aus Papier. In denen man blättern kann. Und wenn da bunte Bildchen von Pferden drauf sind - also niedlichen Pferdchen, nicht solchen wie uns -, dann ist das die Wendy. Und die erleben Abenteuer. Zu schön!", schwärme ich. Doch ich kann mir schon denken, dass die Fremde da keinerlei Bezugspunkte finden wird.  

"Wie dem auch sei, ich bin hier, weil ich hier lebe. Dass nun gerade du mir begegnet bist, ist halt einfach Zufall. Ich will dir nicht ans hübsche Leder, liebe... Nun ja, wie auch immer du heißt. Das wolltest du mir ja bis jetzt nicht verraten", zwinkere ich ich hoffentlich keck zu. Doch ich vermute, ich wirke eher so, als hätte mich ein plötzlicher Schlaganfall ereilt 
Faithless » 05.10.2024, 11:20 » Zurück ins Leben, zurück in den Tod
Ich halte den Atem an, als sie um mich herum tritt. Ihr Körper ist meinem nahe. So nahe, dass ich sie beinahe spüren kann. Die Härchen meines Felles stellen sich ein wenig auf, ein Schauder fährt meinen Rücken herab. Und ich muss dem Drang widerstehen, ihr mit meinen Blicken zu folgen. Sie mag mir nichts anhaben können - glaube ich zumindest - und doch macht es mich nervös, zu wissen, dass sie hinter mir steht und ich ihre Handlungen nicht erkennen kann. Ihre Absichten. 

Doch dann steht sie wieder vor mir und die Berührung, die ich initiiere, lässt sie endlich erwachen. Erwachen aus ihrer Unwissenheit, mit wem, nein, mit was sie es zu tun hat. Ich beobachte sie neugierig und als sie deutliches Erkennen zeigt, bin ich mir unsicher, ob es mich freut oder doch eher ärgert Doch der Schock, der von ihrem Körper Besitz ergreift, währt nicht lang. Ich neige mein Haupt anerkennend, als ich erkenne, wie sie sich fängt. Statt die Hufe in die Hand zu nehmen, scheint sie zu akzeptieren, was unweigerlich wahr ist - auch wenn es schwer zu fassen scheint. 

"Der Tod hat viele Gesichter", belehre ich sie, denn diese Falschaussage kann ich natürlich nicht stehen lassen. In all den vielen Äonen, die ich gelebt oder auch nicht gelebt habe, hatte ich viele Gesichter. An die damit verbundenen Geschichten erinnere ich mich nur vage. Vielleicht war das auch nicht ich. Vielleicht ist Tod eine Bestimmung, die vererbt wird und immer wieder neue Körpern, neue Individuen ergreift. Die Grenzen zwischen mir und dem Ich der Geschichte verschwimmen. Doch ich weiß, wer ich bin. Zumindest hoffe ich das. Und ihre nächste Frage ist nicht unberechtigt. Ich selbst habe mich oft gefragt, warum gerade ein Pferd. Doch es ist dem Tod eigen, immer mal wieder sein Konzept zu ändern. Seinen Leib. Und ein Pferd erschien mir damals, als ich die Wahl traf, treffend. Ein Pferd lebt eng mit den Menschen zusammen. Viele dieser Zweibeiner schwören darauf, dass ihre Pferde ihre Seelenverwandten sind. Und die Menschen waren in jener Zeit, da ich mich entschied, die vorherrschende Rasse dieser Welt. Sind es wohl immer noch, nur nicht in diesem Landstrich. Einer von ihnen konnte ich nicht werden, diese Form war mir versagt gewesen. Doch ein Pferd? Es hatte Zugang zu den Menschen, konnte ihnen einflüstern. Und nicht zuletzt sehen Pferde sehr schick aus, das muss man schon auch zugeben. Und mit ihren langen Gliedmaßen können sie herausragend laufen. Das hat mir imponiert. 

Das einzige Problem: Meine Wahl habe ich getroffen ohne das Wissen, dass ich in diesem Leib würde verharren müssen bis zum Sanktnimmerleinstag. Doch all das muss die Fremde ja nicht wissen. Noch nicht. Vielleicht erweist sie sich auch durchaus der Wahrheit würdig. Also belasse ich es bei einer Halbwahrheit. "Weil Pferde hübsch sind. Als kleiner Tod habe ich die Wendy-Zeitschriften geliebt. Kennst du die?" Verschmitzt grinse ich sie an und bin mir absolut sicher, dass sie die Wendy ganz sicher nicht kennt. Und auch ich kenne dieses Phänomen erst seit ein paar Jahren, denn damals, als ich diese Form annahm, waren Zeitschriften noch weit entfernte Zukunftsmusik. Aber auch das musste sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. 
Faithless » 11.09.2024, 19:42 » Zurück ins Leben, zurück in den Tod
Für einen Augenblick komme ich ihr so nahe, dass ich ihre Wärme spüre und sie meine Kälte erahnen können muss. In mir schlummert kein Leben, also kann die Hitze des Lebendigen auch nicht meinen Körper wärmen. Doch sie, sie ist warm. Auch wenn ihre kühlen Augen eine andere Empfindung versprechen. Ich beobachte sie amüsiert und neugierig. Denn ich genieße es, dass sie vor mir nicht zurückschreckt. Genieße, dass sie nicht - wie all die anderen - vor Angst die Hufe schwingt und im tobenden Galopp vor mir flüchtet. Ich sehe, wie angespannt sie ist. Sehe, dass sie unter ihrer kühlen Fassade bebt. Doch sie widersteht dem Drang, zurückzuweichen. Und ihre Worte unterstreichen ihren Stolz, ihren Übermut, ihre Gelassenheit - wie auch immer man es zu nennen vermag. Und ich kann nicht anders, als sie zu bestaunen und in diesem Moment meinen nicht vorhandenen Hut vor ihr zu ziehen.

Ich mag, wie wortgewandt sie reagiert. Mag das Spiel mit Silben und Morphemen. Wie hübsch. Wie nett. Wie anders. Ich antworte nicht, bestaune sie nur. Auch dann noch, als sie an mir vorbei läuft, nein, tänzelt. Denn jede ihrer Bewegungen ist elegant. 

Und doch. Etwas in mir will, dass sie weiß, womit sie es zu tun hat. Will, dass sie es spürt. Dass sie mich nicht unterschätzt. Nicht, weil ich ihr tatsächlich etwas antun will. Gott, bewahre! Sie ist viel zu faszinierend, als dass ich ihr auch nur ein Haar krümmen würde. Beinahe wie Liesel. Doch mein Stolz gebietet mir, ihr eine Kostprobe dessen zu geben, woran sie nicht zu glauben scheint.

Ich wende mich ihr wieder zu, hole sie ein, bringe meinen Körper ihrem nahe. Meine Nüstern an ihre gelegt, atme ich aus. Die Luft um uns herum kühlt sich rapide ab. Aus dem Spätsommer wird eiskalter Winter. Und an der Stelle, an der sich unsere Nüstern berühren, bildet sich Frost. Nicht so schlimm, dass ich ihr weh tue. Doch so, dass die Kälte ihr in die Haut beißt. "Ich bin der Tod", hauche ich. und meine Iriden glühen für einen kurzen Augenblick kalkweiß wie mein Fell. 
Faithless » 28.08.2024, 14:33 » Zurück ins Leben, zurück in den Tod
Meine Ohren zucken, mein Schweif schlägt einige dieser lästigen Fliegen ins Nirvana, ich entlaste ein wenig und kippe den rechten Hinterhuf an. Mein Blick tastet sich über das Anlitz der Stute. Ich beobachte ihre Regungen und erkenne - zumindest glaube ich, es zu erkennen - dass sie angespannt ist. Und meine Lippen formen unwillkürlich ein sichtes Lächeln. Denn ihre Anspannung  erinnert mich an jene Zeiten meines Lebens, als ich noch als Schrecken dieser Gefilde galt. Ein Dämon. Ein Geist. Einer, den alle kannten. Einer, den alle fürchteten. Doch diese Stute weiß nicht, wer ich bin. Und ihre angespannte Haltung mag schmeichelnd sein, ist jedoch nicht annähernd das, was gebührend wäre. 

Als sie spricht, neige ich meinen Kopf und trete einige Schritte auf sie zu. Ein Schauspieler....murmle ich und neige den Kopf nach links. Oder einen an der Klatsche, wiederhole ich und neige den Kopf nach rechts. Ich bin ihr so nahe. Ich spüre ihren Atem an meinen Nüstern. Normalerweise ein Zeichen tiefer Vertrautheit innerhalb dieser niederen Spezies. Doch in diesem Moment ganz eindeutig eine Grenzüberschreitung. 

Was, wenn ich dir sage, dass weder noch zutrifft? Was, wenn ich dir sage, dass du einem schrecklichen Irrtum unterliegst? Dass du eines der gefährlichsten Wesen dieses Tales unterschätzt? Ich rücke noch etwas näher, bis ihre faszinierenden Augen mein Gesichtsfeld gänzlich ausfüllen. Alles ist blau. 

 
Faithless » 12.08.2024, 14:03 » Zurück ins Leben, zurück in den Tod
Ich habe die Augen geschlossen, genieße ein wenig, wie die Sonne sich mir durch die geschlossenen Lider auf die Netzhaut brennt. Als ich meine Augen wieder öffne, ist da ein heller Schleier über allem. Kleine Flecken tanzen darauf. "Hach, wie schön", seufze ich, schüttle dann den Kopf, um diese Biester von Fliegen für den Wimpernschlag einer Sekunde zu vertreiben. 

Ich sehe mich um, entdecke die dunkle Stute jedoch zu spät. Erst als sie mich anspricht, zucke ich zusammen und richte den Blick meiner beinahe weißen Augen auf sie. "Blau", japse ich auf, denn es ist das erste, was ich wahrnehme. Ihre Augen sind von einem stechenden Blau, dass der See in der Bucht Konkurrenz macht. 

"Ich, ähm....", setze ich an, spreche jedoch nicht weiter. Ob ich ein Pferd bin? Ja, gute Frage. Hey, Oberstübchen!, rufe ich nach der Stimme, die in all den Jahren immer mal wieder in meinem Kopf lebte, nun aber seit geraumer Zeit schweigt. Ober-Stübchen! schreie ich in Gedanken noch einmal, doch die Stimme - die Vernünftigere von uns beiden - bleibt stumm. Ich bin auf mich gestellt. Ohne die raffinierte und vernunftbegabte Stimme in meinem Kopf mangelt es mir an Eloquenz. Ich schüttle und nicke daher nur gleichzeitig mit dem Kopf, was dazu führt, dass ich seltsam anmutende Bewegungen ausführe, die mein Gegenüber vielleicht dazu verleiten zu denken, dass ich körperlich beeinträchtigt sein könnte. 

"Ja, also nein, also ja. Also ja. Also nein. Also... also...", druckse ich herum, sehe dann - so gut es mit diesem Körper halt geht - an meinen Beinen herab, wende mich, sodass ich meine Flanke betrachten kann. Ich wedle einmal, zweimal mit dem Schweif und trete mit den Hufen auf. "Hufe dran. Schweif dran. Ja, ich bin ein Pferd. Also, auch ein Pferd. So wie du. Oder auch nicht. Weil du bist schwarz. Und ich...", noch einmal wende ich mich. "Ich bin nicht ganz so schwarz." Was angesichts meiner beinahe transluzenten Fellfarbe die Untertreibung des Jahrhunderts sein dürfte. 
Faithless » 23.07.2024, 15:04 » Zurück ins Leben, zurück in den Tod
Die Sonne lacht mir ins Gesicht. Und ich lache zurück. Lache hinauf, in dieses helle Licht. In die Wärme. In diese verfluchte Hitze. Meine Augen brennen. Ich beginne, weiße Sternchen zu sehen. Hier und da. Tanzen sie über mein Sichtfeld. Einen Tango. Eins, zwei, drei und vier. Eins, zwei, drei und vier. Oder so. Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung. Denn ich tanze für gewöhnlich  nicht. Und würde ich es tun, dann doch vermutlich keinen Tango. Denn der steht mir nicht an. Zu leidenschaftlich. Zu lebendig. Zu..., ach, lassen wir das. 

Zu lebendig. Das triffts ganz gut. Denn der Tag ist wirklich verdammt lebendig. Es ist sonnig. Der Sand des Strandes knistert unter meinen Hufen. Die Wärme des Sommers umschmeichelt meinen Körper ebenso, wie die zehntausend Fliegen und Mücken, die mich plagen wollen. Einmal mehr verteufle ich, dass ich in eben diesem Körper manifestiert wurde. In einem Pferdeleib. Weiß Gott, es hätte Anmutigeres gegeben, als im Körper eines Gauls fest zu stecken. Aber nun gut, so ist es.

Und ich irgendwie ist es ja auch gut so. Gut. Alles ist gut. Denn ich bin wieder da. Hier. In diesem Tal. Habe meine Wanderschaft beendet. Die Welt ein wenig besser kennen gelernt. Das Stillreich verlassen und bin wieder zurückgekehrt. Und nun erlebe ich, selbst jetzt noch, zurückgekehrt in meine Heimat, neue Dinge, Abenteuer. Denn fürwahr, an diesem freudigen Ort bin ich nie gewesen. Habe Friedhof, Höhlen und Nebelfelder gesehen. Doch die Korallenbucht? Mit ihren ätzend farbigen Korallen, dem Blau des Meeres, dem hellen Sand und all diesen Dingen? Nein, nie gesehen. Ich dachte auch immer, dass mich das nichts angeht. Nicht interessiert. Doch jetzt, hier angekommen, blicke ich mich um und muss zugeben: es ist gut hier. Schön hier. Irgendwie ja auch angenehm. Auf eine absurde Art und Weise. So absurd ein heller, freundlicher Ort eben sein kann für jemanden, der helle und freundliche Orte in der Regel umgeht. 

Ich seufze tief und bleibe stehen. Spüre, wie meine Hufe im heißen Sand ein wenig einsinken. Und werfe einen Blick aufs Meer. Lasse mich von der Sonne, die mein helles Fell zum Schimmern bringt, bescheinen. Ich bin mir absolut sicher, dass ich aussehe, wie ein Heiliger. 
Faithless » 18.03.2021, 13:00 » If our demons can't dance neither can we

Das leise Klackern der Steine, die den Hang hinab rollten, zerschnitt die Stille polternd. Seine Blicke waren auf die Hufe Magdelaines gerichtet, die so nahe am Abgrund standen, dass Faithless den Fall bereits sah, bereits spürte. Ob sie schreien würde? Ob sie wimmern würde, wenn ihr Körper am Boden zerschellte und der letzte Hauch Leben noch nicht verronnen war? Für eine Sekunde wog er ab, ob der Verlust eines solchen Wesens das kurze Vergnügen, es rauszufinden, wert war. Sie ist zu wertvoll. Und Faithless nickte, da stimmte er seinem Oberstübchen ausnahmsweise zu. Magdelaine war nicht nur eine strahlende Schönheit, sondern auch kraftvoll und gefährlich. Obgleich er für sich noch nicht recht entschieden hatte, ob er sie mochte oder nicht, wusste er doch den Wert ihrer Nähe und Existenz zu schätzen. 

Es wäre zu schade drum. Um dich, mein ich. Er lächelte schief, jungenhaft. Dass die Lasten des Führens aktuell von seinen Schultern gefallen waren, kitzelte eine ganz neue Seite des Hengstes hervor, der so viele Persönlichkeiten besaß. Einst hatte er ein altes Märchen vernommen, eine Sage. Dass der Tod von jedem, den er hinüber geleitet, ein Stückchen aufbewahrt. Ein winziges bisschen der Seele. War Faithless womöglich ein Moasik aus diesen Splittern? War sein Oberstübchen vielleicht das manifesteste Konstrukt, das von einem seiner Schützlinge übrig geblieben war? Und wenn ja, welcher Teil war er? Wer war er? 

Nun trat Faithless an die Kante des Felsens. Sein Blick suchte die zerklüfteten Formationen ab, bis er fand, was er suchte. Bambi, nun selbst zum Opfer geworden. Hach. Kennst du das Märchen? Der Menschen, mein ich? Von Bambi? Echt traurig. Ziemlich traurig. Er musste kurz daran denken, dass auch er einst einem Menschen nahegestanden hatte. Ein Mensch, der ihm all diese Geschichten erzählt hatte. Auf langen Spaziermärschen quer durch die Wälder. In Zeiten, da der Krieg grollte. Der Mensch hatte damals geglaubt, einem normalen Pferd ein Freund zu sein. Und das war er gewesen, ein Freund. Dieses Menschenkind - der Junge war noch jung gewesen - hatte in ihm nicht nur ein Nutztier gesehen. Er hatte vielleicht den wahren Charakter Faithless nicht gekannt, da eine Kommunikation nicht möglich gewesen war. Doch er hatte in dem Fahlen, vor dem all die anderen Burschen und vor allem die Mädchen Angst hatten, einen Freund gesehen. Faithless dachte an einen Abend, als der Junge sich mit seiner Familie gestritten und zu ihm gekommen war. Faithless, in diesem Körper damals selbst noch ein Füllen, hatte ihm bedächtig zugehört und seine kalten Nüstern an seiner Wange gerieben, als die Tränen darüber perlten. Er...

Ruhe, jetzt! Fort mit diesen Gedanken!, schrie das Oberstübchen gequält auf. Und Faithless gestand sich ein, auch er wollte nicht weiter daran denken. Stattdessen widmete er sich wieder Magdelaine zu, die in ihrer atemberaubenden Schönheit vor ihm stand, als sei sie einer Leinwand entsprungen. Die Locken ihrer Mähne schmiegten sich um ihre Ganaschen und ihr dunkler Blick lag auf ihm, als könne sie Gedanken lesen. Rasch fegte er den letzten Gedanken an den Jungen fort. Die Zuneigung zu dem Burschen machte ihn schwach. Das durfte er sich nicht erlauben. Und er wusste wohl, warum Erinnerungen begraben bleiben sollten.

Faithless » 17.03.2021, 08:30 » If our demons can't dance neither can we

An diesem Ort war er dem Himmel so nah. Jener Himmel, aus dem er Lucifer nicht unähnlich gestürzt sein musste. Sein Fell hatte dieselbe unschuldige Farbe wie der Himmel und die Wolken an einem grauen Wintertag, wenn die Schneeflocken langsam und traurig zu Boden kreiselten und alles unter sich bedeckten. Faithless mochte den Schnee, denn er mochte das Knarzen des Bodens unter seinen Hufen und die betäubende Stille, die sich darüber hinaus über das Tal legte. Wenn aller Schall von der Schneedecke geschluckt wurde und nichts blieb als gähnende Leere. 

Faithless lauschte dem Klappern seiner Hufe auf dem Steinboden der Felsen, die er querte. Das Gebirge war zu einer Art Rückzugsort für ihn geworden, nachdem ihn die letzten Wochen und Monate gleichermaßen zu über- und unterfordern begannen. Das Tal war wie leergefegt, immer weniger Pferde verirrten sich hier her und er fühlte sich ob dieser Situation ruhelos. Dann all die Gefühle, die über ihn hereingebrochen waren, damals noch und doch noch so frisch. 

Faithless hob den Kopf, als eine zarte Stimme - vertraut und fremd zugleich - seine Aufmerksamkeit erforderte. Magdelaine, so hieß sie doch, stand nicht weit von ihm am Abgrund. Er war so in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er ihrer nicht gewahr gewesen war. Sie sah bezaubernd aus, wie sie da so stand. Bezaubernd, ja. Eine Augenwaide. Er gab seinem Oberstübchen diesmal wohl recht. Die Stute, die ihm bereits zuvor aufgefallen war, hatte eine Aura um sich, die sie von anderen deutlich unterschied. Sie war kraftvoll und auf eine gefährliche Weise ruhig. Er verspürte so etwas wie Furcht nicht, doch wäre er ein Sterblicher, hätte er Magdelaine entweder gemieden oder aber er wäre ihr verfallen. 

"Es ist schön hier, nicht wahr?", raunte er ohne direkt auf ihre Frage zu antworten. "Mit den Wolken im Kopf kann man besser denken", er deutete auf Wolken, die im Gebirge tatsächlich zum Greifen nahe erschienen. "Und Ihr? Auf der Suche nach Opfern oder seid ihr gar selbst das Opfer?" Und dabei deutete er auf die Nähe ihres Körpers zur Kante. Ein leichter Schlag und sie würde fallen, sterben, fallen. Und Faithless konnte ihr diesen Stoß leicht geben. 

Faithless » 12.04.2018, 08:21 » Herdenplatz GS #1

Magdelaine



Faithless Leben hatte Kapriolen und Haken geschlagen, nie hätte man ihn auf einen Charakterzug, Gut oder Böse festlegen können. Er wandelte auf einem schamlen Grat zwischen Brutalität und Liebe, Perversion und Wärme. Dass er lieben konnte, hatte er gezeigt. Englyn hatte sein Herz, welches zuvor bloß ein kalter Klotz in seiner Brust gewesen war, zum Schlagen gebracht. Im Sinne des Wortes hatte das Ding in ihm drin zu pulsieren begonnen und eine unwiderrufliche Veränderung in ihm hervor gerufen. Doch so sehr er lieben konnte, so sehr hasste er auch und suhlte sich im Leid. Dies hatte ihn dazu befähigt einen Erzengel höchstselbst zu töten. Nicht nur zu töten. Ihm qualvoll jede Feder aus der Schwinge zu reißen und Visionen in dessen Kopf herauf zu beschwören, wie all seine Liebsten einen ähnlich qualvollen Tod starben. Faithless ist weder gut und böse, und er wird auch niemals einsehen, warum er sich allein für eine Seite der Medaille soll entscheiden müssen.

Man mochte es Faithless nicht zutrauen, doch er war zu reiner, warmer Liebe fähig. Zumindest gewesen. Ob er erneut dieses himmlische Gefühl verspüren würde, wusste er nicht. Er trauerte noch immer um Englyn, die ihn einfach verlassen hatte. Einst hatte sie versprochen, mit jeder Facette seines Lebens leben zu können. Doch offensichtlich hatte sie gelogen. Sie war gegangen und hatte einen Geist zurückgelassen, dessen gerade erst zu schlagen beginnendes Herz gebrochen war. Vielleicht hatte er deswegen den Erzengel so leidvoll sterben lassen. Vielleicht hatte er geglaubt, seine Rache an einem Wesen nehmen zu müssen, dessen Gattungsbezeichnung dem Namen seiner Liebsten so ähnlich war. Englyn. Engel. Ja. Ein Engel war sie gewesen. Von so reiner Lieblichkeit, dass sie, zumindest eine kurze Zeit lang, fähig gewesen war, ihn zu lieben. Eine Lücke. Ein Loch in seinem Herzen. Er seufzte kurz und spürte, wie er abgedriftet war. Seine Augen mochten ins Leere starren, doch nun schüttelte er kurz sein Haupt und wandte sich wieder Stute zu, die vor ihm stand. So anders als Englyn, dennoch überraschend anziehend und interessant.

Sie ist perfekt. Perfekt für uns. "Nein, perfekt für dich."  raunzte er seiner inneren Stimme zurück. Aber war das denn so verkehrt? In Englyn hatte er die Liebe seines Lebens gefunden, vielleicht war nun die Stimme in ihm - sein Oberstübchen . an der Reihe? Vielleicht mochte er nun ein Wesen finden, welches sein Herz zum schlagen brachte. Waren denn ihrer beider Herzen nicht eins? Konnte dann nicht auch Faithless selbst Gefallen an ihr finden? Wenn er sie so anschaute, wusste er, er konnte. Sie war ein Geheimnis, welches es zu lösen galt. Er nahm sich gern schwieriger Rätsel an. "Ach, der hat manchmal einfach keinen Geschmack und ist ein bisschen zu krass drauf." Faithles verdrehte theatralisch die Augen, um die Irrungen und Wirrungen seines Oberstübchens zu unterstreichen. "Sei froh, dass der nur in meinem Kopf ist. Wenn den alle hören würden, würde mir niemand Gesellschaft leisten." Er lächelte kurz charmant auf, ehe er ihr weiter lauschte und dabei all ihre Gesichtszüge zu betrachten versuchte. Das feine Zusammenspiel ihrer Mimik, die wachen und schönen Augen, deren Tiefe nach ihm zu greifen drohte. 

"Ich weiß wie es ist, anders zu sein. Es existiert auf dieser Erde kein Wesen, das mir gleicht. Selbst mein Bruder ist anders. " Stellte er mit nachdenklich verzogener Stirn fest. "Es tut mir leid, wenn dies das Gefühl der Einsamkeit bei Euch hervorgerufen hat. Doch hier, in diesem Tal und an meiner Seite, ist es ganz gleich, was Ihr seid. Wichtig ist, wer Ihr seid." Faithless fragte sich, ob sein Mitleid - ebenfalls eine Nebenwirkung Englyns- angebracht war.  Hatte die Stute unter der Rastlosigkeit und Heimatlosigkeit gelitten? Oder strebte sie gar jetzt das Voranziehen an und hatte gar kein Interesse daran, Bande zu weben? 

Faithless » 13.02.2018, 10:58 » Herdenplatz GS #1

Magdelaine



Das Leben schlug verwirrende Haken und Windungen, ließ Wesen aufeinander treffen, deren Weg wie vorherbestimmt erschien. Während Faithless das bleiche Mädchen musterte, wurden ihm ungeahnte Parallelen gewahr. Er fühlte den Hauch des Schicksals um sich schlagen, schmeckte den Geschmack der Prädestination. Vorherbestimmt. Kein anderes Wort vermochte er für einen Moment zu denken, während die kalten Tentakel seines Geistes sich um und in sie schlugen und ihre Augen sich genüsslich schlossen. 

Was wollten wir eigentlich mit dem Püppchen, wenn in diesem Tal sowas herumläuft? Schaltete sich nicht gerade unerwartet sein Hinterstübchen ein, welches wohl noch lechzender an Magdelaines Antlitz hing als Faithless selbst. "Sie war von Herzen gut." murmelte er, an Englyn denkend, die den Geist beinahe bezähmt hätte. Doch wäre das gut gewesen? Wäre es gut gewesen, wenn er gut gewesen wäre? Was wäre geschehen? Doch diese Frage stellte sich nicht, nicht mehr. Englyn war fort. Wahrscheinlich von seinem Wesen vertrieben, auch wenn sie stets gelobte, damit klar zu kommen. Doch er hatte immer den Widerwillen in ihren Augen gesehen. Nun aber stand ihm eine Stute gegenüber, die sich in seinem Wesen zu suhlen schien und nein, er konnte nicht leugnen, dass ihm dies gefiel.

"Nun, die Ehre und Freude ist ganz meinerseits." Lächelte er, seine Augen blitzten verschmitzt während er seine Augen über ihre Gesichtszüge gleiten ließ. "Doch was führte euch an diesen recht unwirtlichen und unbelebten Ort?" Bei dem Wort unbelebt geckerte er leise, fand seinen eigenen schlechten Wortwitz recht gelungen. Doch es handelte sich um Späße, die nicht einmal das Ganze von Faithless witzig fanden. Meine Güte, lass das. Sie ist ein würdiges Wesen, belästige sie nicht mit deinen dummen Sprüchen die nun wirklich niemand witzig findet. Er konnte sein Innerstes regelrecht die Augen rollen spüren. "Menno. Ich fands gut. Halt dich da also raus." motzte er vor sich hin und warf Magdelaine dann einen entschuldigenden Blick zu. "Er mag mich meist nicht so recht." Versuchte er zu erklären. Doch wie konnte man einem anderen Wesen erklären, dass man aus zwei Personen bestand und die eine die andere immer wieder wie ein dummes, kleines Kind herablassend behandelte? Und dass einem das ganz schön auf den Zeiger gehen konnte? 


 

Faithless » 16.10.2017, 18:15 » Herdenplatz GS #1

Magdelaine



 


Die vielen Gesichter des Faithless traten je nach Laune, Gegenüber und Zufall zutage. Nun, da Faithless ebenso genervt, wie erstaunt über soviel Dummheit war, trat sein dramatisches Antlitz hervor. Schauspielerisch seufzte er auf und beklagte sein Leid, gestört worden zu sein. Es mochte erheiternd wirken, für die fremde Dunkle hingegen hätte das Spiel rasch eine Wendung nehmen können, die tötlich endete. Faithless hatte gespürt, dass er sich keinem übernatürlichen Wesen gegenüber fand. Zudem war Faithless eines der mächtigsten Geschöpfe der gesamten Geschichte. Es wäre also einem Wunder gleich gekommen, hätte die Fremde ihm auch nur ein Haar krümmen können. Nun aber befand er sich in bester Gesellschaft, wie er mit einem Zwinkern in Magdelaines Richtung versicherte. Nun, da er ihren Namen kannte, sprach er ihn sich innerlich immer wieder vor. Ein so fremder Klang, schön und schrecklich zu gleich. Passend vielleicht zu ihrem Wesen, denn eine Sterbliche war sie laut eigenen Aussagen nicht und sein Gespür verriet ihm, dass sie nicht log. 

"Dämon und Engel. Engel und Dämon. Damit herrscht in euch eine ebenso dunkle und helle Seite, wie in mir." Lächelte er, seine Stimme nun weit weniger theatralisch. Viel eher nahm sie nun den normal fistelnden Klang an, der ihm zu eigen war. Etwas hoch, etwas krächzend, aber nach etwas Gewöhnungszeit durchaus nicht unangenehm. "Ich bin Herr dieses Platzes, ja. Ich bin der Engelstod. Ein Geist. Nie gelebt, nie gestorben, tot geboren." Verneigte er sich. "Mein Bruder ist Gevatter Tod. Er ist der harmlosere von uns beiden." geckerte er nun doch etwas amüsiert und erhaben.war. Es war doch kaum vorstellbar, dass es ein Ebenbild des Wesens mit der unglaublichen Ausstrahlung gab, welches über diesen Platz herrschte

Er beobachtete Magdelaine und kroch mit seiner Kälte in ihre Glieder, drang in sie vor ohne sie zu berühren. Ein durchaus intimer Moment, das war ihm bewusst. Er mochte sie. Auf den ersten Blick faszinierte sie ihn. Ihre Abstammung nur ein noch süßerer Beigeschmack. .Engel und Dämon. Ist ja wie bei uns, grummelte seine innere Stimme. Definitiv der dämonische Teil in ihm. Er selbst war, wenn man von den vielen absurden Morden absah, eigentlich gar kein so übler Zeitgenosse. Er war durchaus zu liebevollen Gefühlen im stande, war ehrlich und - sofern man es verdiente - absolut vertrauenswürdig. Es gab kein Schwarz und Weiß. Faithless, der Fahle, war der Inbegriff aller Grauschattierungen. 

Faithless » 22.08.2017, 13:59 » Herdenplatz GS #1

Magdelaine



Die Wut brodelte in ihm, auch wenn er sie zu zügeln und zu verstecken wusste. Niemals würde er dieser dümmlichen Stute die Genugtuung bieten, sich von ihr in den Wahnsinn treiben zu lassen. Faithless hatte eine Rolle zu spielen und die spielte er recht gut. Doch die Stute, die ihm gegenüberstand, war in ihrer Rolle eine absolute Versagerin. Niemals, in all den tausenden von Jahren, war ihm jemand untergekommen, der keinerlei Angst vor ihm verspürte. Der so dumm war, sich ihm auf eine solch ungebührliche Art gegenüber zu stellen. Doch die Fremde hatte ihm da nun also die Jungfräulichkeit genommen. Ob sie wirklich so mutgi war, wie sie glaubte? Wirklich so dumm, wie er glaubte? Doch er konnte sich nciht weiter darauf konzentrieren, denn sofort wurden seine Gedanken von etwas ganz anderem beansprucht:

Eine Stute bewegte sich mit einer solch blendenden Eleganz auf sie zu, dass Faithless der Atem stockte. Sofort sah er die Narben an ihrem Rücken, die ihn an Flügel erinnerten. Doch unmöglich, ein Engel war sie nicht. Sie wirkte viel zu dunkel auf ihn, als dass er dem hellen, lichten Volk hätte angehören können. Ihre Stimme war wie eine zarte Melodie, die sich wie Wattebausche über das nervtötende Geplärr der anderen legte. Ein erleichtertes Seufzen entfuhr ihm. "Gott im Himmel, Euch schickt das mir gütig gesonnene Schicksal." hauchte er und würdigte die andere keines Blickes. "Ich wurde von einem durch und durch dümmlichen Wesen..." er rollte mit den Augen zu der anderen und spielte ein wenig mit der Mimik, sodass absolut klar war, wer gemeint sein konnte. "... in Grund und Boden geredet. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Und dieses Wesen wollte und wollte einfach nicht von mir ablassen." ächzte er gespielt leidend, ehe er sich räusperte und in einer ehrlichen, warmen Stimme fort fuhr: "Vielen Dank also für meine Rettung, edles Wesen. Mein Name ist Faithless. Und du bist?" Er lächelte sie  an, ganz und gar die Dunkelheit in jeder Faser ihres Körpers spürend. Ob auch sie die tiefen Abgründe seinerselbst spüren oder zumindest erahnen konnte? 

Faithless hätte sie gern weiter gemustert, doch da kam Bewegung in die Szene. Denn die Fremde, ganz offensichtlich nun endlich einsichtig, wandte sich ohne einen Ton ab und ging. Erleichterung flutete seinen Körper von oben nach unten. Er hatte nun zwar die schöne Fremde vor sich stehen, doch die Anwesenheit der anderen war doch erdrückend stupide gewesen.  Sodass er es kaum auszublenden fähig gewesen wäre. 

Faithless » 25.07.2017, 13:15 » Herdenplatz GS #1

Dornröschen & Wer will? 



Faithless lief einige Schritte in Richtung des Hauses. Die Irrenanstalt wirkte herunergekommen und ruinös, war sie ja auch, doch für Faithless war dies ein heimeliger und angenehmer Ort. Ein warmer Ort, der ihm Schutz und Rückzug bot. Ein Ort, den man Zuhause nennen konnte. Und wer liebte sein Zuhause nicht? Er seufzte, denn die Stimme der Stute drang nach wie vor erschreckend nervtötend weiterhin in seine Gehörgänge. 
"Gibts doch nicht."
"Was du nicht sagst..." knurrte er seiner inneren Stimme zustimmend zu. "Die gibt nie auf. Die müssen wir wahrscheinlich wirklich beseitigen."Besser wäre es."
Er blieb aprubt stehen, denn die Stute  folgte ihm aus ihrer Dummheit und Naivität heraus. "Ein kaltherziges Arschloch, Liebes, kann man nur dann sein, wenn man eines besitzt. In Ermangelung desselben würde ich meinen, ich bin kein kaltherziges Arschloch sondern ein herzloses Arschloch." Er grinste süffisant, wandte sich jedoch nicht zu ihr um. "Und wieso sollte ich dich akzeptieren? Du bist die nervigste Kreatur, die mir Zeit meines unsterblichen Lebens untergekommen ist."  Er schüttelte den Kopf. "Ich steh sonst mehr so auf intelligente, nicht so nervige Gesprächspartner. Und da ich hier doch schon n recht hohes Tierchen bin, nun, erlaube ich mir, meine Gesprächspartner zu selektieren." Er gähnte kurz, sah sich dann um. Seine Stimme erhob sich, als er rief: "Möchte mich denn niemand aus dieser elendigen Situation erretten? Zu Hilfe, helft mir doch, einem armen Geist in Not!" Ein gespieltes Keuchen und Ächzen untermalte sein Szenario, ehe er den Kopf wieder senkte und die Augen schloss, bereit zu dösen.

Faithless » 11.07.2017, 08:21 » Herdenplatz GS #1
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Dornröschen




Geduld war keine von Faithless' Tugenden, das wusste er und es war ihm egal. Diese kleine Stute trieb es zu bunt mit ihm und Faithless konnte nicht dafür garantieren, dass die Kleine nicht einfach tot umfiel, weil sie ihm zu stark auf die Nerven gegangen war.

Bring sie einfach um, sie ist es ohnehin nicht wert. Sieh sie dir an. Mach kurzen Prozess, und dann weiter. Lass dich nicht provozieren. 

Faithless lachte leise auf, vollkommen an sich selbst gewandt. "Du hast leicht Reden. Ein qualvoller, langsamer Tod wäre für uns doch viel erheiternder." Kicherte er zu sich selbst und hob dann erneut den Blick. "Ein Psychopath, der mit einem Augenzwinkern einen Erzengel getötet hat, my dear. Wenn du also glaubst, dass deine Spielchen ungefährlich sind und ich dein Leben verschone..." Er lachte krakeelend auf. "Dann hast du dich getäuscht. Ich töte sehr gerne. Und du hast es schon deutlich zu weit getrieben." Erneut griff er mit seinen Gedanken nach ihrem Herz und quetschte zu, ganz langsam, seine Krallen hinein schlagend. "Nenn mir also nur einen Grund, warum ich dich verschonen sollte. Oder lauf um dein Leben und such dir einen anderen Dummen, mit dem du dich auseinander setzen kannst." Brummte er widerwillig und wandte sich wieder ab, maß mit großen Schritten auf die Terrasse der Irrenanstalt, wo er stehen blieb und das Gefühl des kalten, harten Marmors unter seinen Hufen genoss. 

Faithless » 05.07.2017, 10:13 » Herdenplatz GS #1

Dornröschen



Mit rollenden Augen musterte er die Stute, die es wagte, in sein Gebiet einzudringen und sich aufzuspielen, als sei sie die Königin. Ihre Worte waren leere Luft. Als sie sich von ihm abwandte, glaubte er bereits, dieser lästigen Person entkommen zu sein. Doch da wandte sie sich ihm wieder zu. Er seufzte pikiert und schüttelte den Kopf. "Es wäre wirklich zu gütig gewesen, hättest du meinen Herdenplatz verlassen." murrte er mehr zu sich selbst, als zu ihr. "Mir ist dein scheiß Name egal. Mir bist du verdammt egal. Wenn dir dein Leben lieb ist, spielst du dich nicht so auf." Und beinahe, als hätte es einer Warnung bedurft, griff Faithless mit seinen Gedanken nach ihrem Herz, gefror es ein wenig und quetschte es. Die Stute würde nun ein beklemmendes Gefühl in der Brust verspüren, Atemnot, Schmerz, sich steigernd zu Panik. Faithless griff noch ein wenig fester zu, während seine Fischaugen ihren Blick suchten und abwarteten, bis die Panik eintrat. Ganz gleich, wie hart gesotten die Stute war, das Gefühl, wie Faithless ihr Herz allein mit seinen Gedanken umschloss und fähig war, es zu zerquetschen, würde sie schwach werden lassen. 

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