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Faithless » 15.10.2014, 17:17 » Nebelfelder#1

Englyn


Der Fahle betrachtete sie mit unverhohlenem Interesse. Es lag keinerlei romantisches Gefühl darin, noch etwa der Wunsch sich ihres Körpers zu bemächtigen. Sie selbst war es, die ihm gefiel. Sie war direkt und mutig, hatte von ihm zudem noch nie etwas gehört, sodass sie von keinen Vorurteilen geplagt war. Es gab bloß zwei Arten von Pferden, die er bis jetzt getroffen hatte. Jene, die sich ihm anbiederten. Und jene, die vor ihm flohen in blinder Panik. Englyn jedoch, die ihn nicht kannte und um sein Wesen nicht Bescheid wusste, blieb standhaft. War mutig. Glich einer Kämpferin, so trotzig blieb sie trotz der omnipräsenten Macht Faithless'. Natürlich war sie auch intelligent und so entging ihr nicht, dass an Faithless etwas anders war. Dass er selbst nicht von dieser Welt war. Und sie erkannte die Gefahr. Trotzdem nahm sie die Beine nicht in die Hand, sie blieb und fragte. Wieder Mut ihrerseits. Wieder Anerkennung seinerseits.

Sie ist dumm, nicht mutig. Interpretiere nichts in einen Sterblichen hinein, nur weil es dir gerade so bequem ist. Sie ist einfach nur zu idiotisch, um sich in Sicherheit zu bringen. Törichtes Mädchen.

"Das glaube ich nicht, sie ist etwa Besonderes." flüsterte Faithless zurück und besah dabei Englyn, die in deutlicher Abwehrhaltung vor ihm stand. "Zu erklären, wer oder was ich bin ist schwierig. Reden tue ich mit dir. Und zuweilen mit meinem Oberstübchen, wenn's recht ist." Er lächelte charmant und fixierte sie mit seinen leblosen Augen, die nun zu glimmen schienen. Und wieder eroberte das Mondlicht seinen fahlen Körper, der daraufhin einen gespenstischen Schein annahm. Und noch immer stand sie da. Diese mutige, zierliche Schwarze. Beeindruckend. schoss es ihm durch den Kopf. Doch ein schrecklicher Schmerz durchzuckte seinen Leib in diesem Moment, er krümmte sich zusammen. Seine Fellkugel. Sie... sie war tot?!

Ja, sie ist tot.

Geschockt starrte Faithless ins Leere. Durch die Bindung, die er zu ihr unterhielt, konnte er spüren wenn sie starb. Er selbst, Bruder des Todes, war natürlich mit so manchem Gespür geboren. Allerdings musste es sich um eine enorm starke Bindung handeln, damit Faithless die Ebene solchen Wissens erreichte. Wut, Verzweiflung, Trauer - in seinen Augen, seinem Gemüt mischten sich Gefühle, die eigentlich den Sterblichen vorbehalten waren.

Du wirst wie sie. Schwach. Lebendig. Sterblich. Jammerlappen!

"Sie ist tot." flüsterte er, leise. Für sich selbst. Und eine einzelne Träne kroch aus seinen Augenwinkeln. Englyn hatte er beinahe vergessen. Der unsterbliche Geist besaß allzu sterbliche Gefühle, die er so jedoch noch nie vor einem Sterblichen gezeigt hatte. Doch diese Nachricht, dieser Verlust - er traf ihn zu unvermittelt, als das er hätte anders reagieren können.
Faithless » 18.09.2014, 20:42 » Nebelfelder#1

Englyn


Skepsis mischte sich in den Blick der Nachtschwarzen, während er sie amüsiert taxierte. Er war es nicht mehr gewohnt, unerkannt bleiben zu dürfen. Die meisten Pferde des Tales wussten genau, wen sie vor sich hatten. Und so brachten die meisten kaum mehr als ein verängstigtes Heucheln zutage. Diese hier jedoch wagte es in einer für ihn sehr spannenden Form, schnippisch zu reagieren. Man hätte glauben können, Faithless würde auf eine solche Respektlosigkeit mit Gewalt antworten. Für gewöhnlich war diese Option auch gar nicht so abwegig. Doch ihm gefiel es, Paroli geboten zu bekommen. Diese elenden Arschkriecher, die ihm Tag für Tag den Dickdarm hinauf schlängelten, ödeten ihn an und es vergnügte ihn, einmal wieder vpn einem Pferd als Artgenosse wahrgenommen zu werden.

"Bin Faith." murmelte er freundlich, darauf hoffend das sie seinen Namen nicht kannte. Ihn nicht kannte. Noch nicht von ihm gehört hatte oder das verkürzte Faith nicht mit dem Geisteranführer Faithless in Verbindung brachte. "So. Nun rück schon raus mit der Sprache, wie soll ichn dich nennen? Is doch doof, dich Schwarze zu nenn. Dann musst du mich ja Weißer nenn. Immer dieses Schwarz-Weiß-Denken - PAH!" Er kicherte leise vergnügt vor sich hin und genoss, wie der Mond sich seines Körpers bemächtigte und diesen leicht schimmern ließ. Er spürte die Mondstrahlen, wenn sie in seinen Körper eintauchten. Es war stehts wie eine Symbiose, eine Wechselwirkung. Während er die Wirkung des Mondlichtes maximierte, wurde seine Gestalt in ein sanftes Licht getaucht. Natürlich war gerade das ein durchaus schauriger Anblick. Doch er hoffte stets, dass eines Tages auch jemand sehen und erkennen würde, dass ein Geist nicht zwingend grausam sein musste.

Natürlich sind Geister grausam, du Idiot. Nur DU bist zu dumm es zu begreifen. Du verunstaltest unsere gesamte Spezies, unser Sein. Du verunglimpfst das, was uns zu Wesen des Todes macht. Du lässt dich von der dümmlichen Lebhaftigkeit anstecken, infizieren. Du machst dich zum Gespött. Ohne mich wärst du schon längst tot, mögen deine körperlichen Fähigkeiten noch so überragend sein.

"Sei doch still, du hast keine Ahnung." Zischte der Fahle mit verdrehten Augen sich selbst zu. Er hasste es, wenn sein Oberstübchen sich mit seinen aufrührerischen Gedanken zu Wort meldete. Er schüttelte den Kopf, als wolle er das kleine Gedankenmännchen gegen die Wand werfen, es zur Stille bewegen. Doch auf die Schwarze musste es bloß hochgradig verwirrt wirken, was er da trieb.
Faithless » 27.08.2014, 19:32 » Nebelfelder#1

Englyn


Der suchende Ausdruck verschwand, als er ein anderes Pferd oder zumindest Tier wahrnahm. Er blieb abrupt stehen und musterte seine Umgebung eindringlicher, seine Nüstern blähten sich um den Quell des Duftes zu lokalisieren. Ein schwarzer Schemen stach aus dem seichten Nebel hervor, als er sich konzentrierte. Dem Geruch nach eine Stute. Er legte sein charmantestes Lächeln auf die Lippen und trottete dann eher tollpatschig, denn elegant zu ihr hinüber. Doch all das war natürlich nur Täuschung wenn man bedachte, wen genau man vor sich hatte. Ob die Rappene von ihm gehört hatte? Den meisten Pferden des Tales war Faithless durchaus ein Begriff, bloß Neulinge wussten zuweilen nicht, dass ein geisteskranker Geist – welch Wortspiel! – sein Unwesen im Stillreich trieb.

„Schau an, schau an. Wen hamwer denn da?“ Faith grinste frech und stellte sich vor die Schwarze, die Haltung angenommen hatte. Er konnte kaum Angst, noch Unsicherheit sehen. Doch trotzdem spürte er sie. Denn sie wäre eine Närrin, fürchtete sie sich nicht den Geisthaften im Nebel anzutreffen. Bei Tag wirkte das Äußere des Fahlen bereits erschreckend, das milchige Licht des Mondes und der Nebel komplettierten jedoch das geisterhafte Antlitz und verschafften ihm den würdigen Auftritt, den er sich als Geist natürlich wünschte. Seine blauen Augen musterten die Stute durchdringend und er hätte gern gewusst, wie sie in ihrem tiefsten Inneren auf ihn reagierte. Ihn erkannte. Ihn einschätzte. Doch das gehörte leider nicht zu seinen Fähigkeiten. Die Gedanken der anderen waren seit jeher tabu für ihn, er hatte nicht die Macht sich diese anzueignen. Es soll wohl wahrhaft Wesen geben, die dazu in der Lage waren. Faithless war es nicht. Seufzend musste er also abwarten, bis sie ihm von sich aus etwas preis gab. Ob das der Wahrheit entsprach? Er konnte lediglich auf die von ihm seit Ewigkeiten perfektionierte Gabe zurückgreifen, Pferdeverstand anzuwenden. Das jedoch blieb ihm wie jedem anderen Sterblichen übrig.

Du kannst es auch einfach sein lassen und die Stute töten. Sie bringt dir eh nicht viel. Wie er diese kleine, listige Stimme in seinem Kopf hasste, die ihn stets zu Taten drängte die ihm eigentlich missfielen. Nun gut, zugegeben: das Oberstübchen hatte mehr Verstand als er, er jedoch besaß Herz. (Schlug es überhaupt? Niemand zuvor hatte versucht es heraus zu finden!) Zwei Dinge, die stets kollidierten und nicht zuletzt dazu führten, dass Faithless mit sich selbst im ewigen Streit lag. Für den Moment schüttelte er bloß den Kopf, um die nervige Stimme zurück in den Hinterkopf zu verbannen.
Faithless » 24.08.2014, 14:18 » Nebelfelder#1

Englyn


Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit dem er zuletzt das Herdengebiet verlassen hatte um einen kleinen Rundgang durch das Stillreich zu unternehmen. Früher, als der Mensch noch lebte, hatte er des öfteren kleine Spaziergänge getätigt. Er hatte den Zweibeiner auf seinem Rücken getragen um nicht etwa den Anschein zu erwecken, etwas anderes zu sein als nur ein ganz normales Pferd mit vier Hufen und einer langen Nase. Der Mensch, eher eine Marionette, hatte als Sprachrohr und Fassade gedient, alle waren darauf herein gefallen. Nun aber lebte Faithless als Pferd unter Pferden in einem von Tieren beherrschten Reich. Zum einen war es so doch reichlich schwieriger für ihn geworden, denn auch Engel und Zauberer hatten sich angesiedelt und konnten fern jeglicher menschlicher Zivilisation ihr Naturell ausleben. Doch es war auch einfacher, denn die Menschen besaßen Waffen von denen Faithless nur träumen konnte. Ihm selbst konnten sie freilich nichts anhaben, doch seine treuen Gefährten starben durch die kleinen Eisenkugeln, die mittels menschlicher Magie - der Technik - rasend schnell abgeschossen und in die Leiber der Tiere gepresst wurden.

Das Nebelfeld schien ihm gerade recht, um einen entspannten Spaziergang zu unternehmen. Der Nebel hüllte den Geist in einen sanften Schleier. Bei klarer Nacht war er stets schnell auszumachen, denn sein Leib leuchtete leise im sanften milchigen Licht. Im Nebel aber wurde jenes Fluoreszieren unsichtbar. Er ging in der Masse der wabernden Wogen unter, was ihm nicht schlecht gefiel. Er wusste, dass hier draußen noch andere waren. Wenn auch wenige. Doch er kümmerte sich nicht darum. Wenn ihm eines dieser Wesen über den Weg stolperte, so entschied es sich ob er nach Gesellschaft dürstete oder nicht. Denn Faithless war durchaus ein Pferd, das sich nach Gesellschaft sehnte und nicht nur die Dunkelheit im Herzen trug. Sein Geist war zwiegespalten und dementsprechend war es stets eine situative Entscheidung des Schicksals, welchem Teil seines Inneren man begegnete und wer gerade die Oberhand behielt. Im Moment, das durfte zur Gnade aller sein, war der Sanfte und durchaus sterbliche Teil seiner Seele an der Oberfläche, während die Dunkelheit tief in ihm schlummerte und nur ab und an einige Einwürfe in den Raum schoss. Sein Inneres mochte es nicht, dass Faithless fühlte und empfand wie andere Pferde. Der Fahle selbst konnte nicht erahnen, warum sein Oberstübchen sich so dagegen sträubte. Jenes jedoch, im logischen Denken weitaus fähiger, wusste, dass Liebe die größte Waffe werden konnte und sich durchaus auch gegen einen selbst richtete.

Seine Hufe trugen ihn ohne Widerhall über die Felder, während seine Nase nach oben gereckt wie ein Hund schnüffelte. Ob er Nyu finden würde, sein kleines Fellknäuel? Oder gar jemand ganz neuen kennen lernen würde? Ob er von Einsamkeit geplagt werden würde oder ob er Gesellschaft fand? Faithless mochte Macht über vieles haben, nicht aber über das Schicksal.
Faithless » 04.08.2014, 20:12 » Herdenplatz GS #1

Salazar


Es wäre falsch von einer offenen Feindschaft zu sprechen und dennoch war sich Faithless nicht sicher, wie er dem Magier gegenüber treten sollte. Dass dieser sich nämlich um freundschaftlich.diplomatische Beziehungen zwischen den Herde bemühte glaubte der Fahle kaum. Aber darum sollte es ihm nun auch nicht gehen, denn was interessierte ihn das schon? Er würde dem Weißen mit Sicherheit kein Vertrauen schenken und was dieser mit den anderen Herden zu schaffen hatte war Faithless egal. Denn der Geist wusste um die Mächte die im Stillreich herrschten und auch wenn Salazar mitnichten ein mächtiger Zauberer war, so war er gegen die anderen ein kleines flackerndes Licht, das auszupusten nur ein paar leichte Atemzüge brauchte. Darüber durfte sich der Fremde keinen Illusionen hingeben, denn in diesem Tal herrschten die übelsten Kreaturen der anderen Welt. "Ich bitte dich, is wohl kaum in deinem Sinn einen auf Best Friends mit allen zu machen. Ich gloob dir das nich, mein Freund. Und da kannste rumlabern wie du willst." Ein Freund falscher Tatsachen oder ein Freund des Verschweigens war Faith noch nie gewesen, er nahm schließlich kein Blatt vor den Mund. Warum auch? Es gab zwar Methoden ihn von dieser Welt zu tilgen. Zumindest zeitweise. Doch man konnte ihn nicht einfach töten, ganz gleich welcher Magie man fähig war.
Faithless » 31.07.2014, 15:58 » Herdenplatz GS #1

Salazar


Immer noch misstrauisch begutachtete Faithless den Grauen. Was er war, stellte sich jedoch schon bald heraus: ein Magier. Ein Zauberer. Doch was suchte dieser Zauberer, der zumal den Corvus Corax angehört, in Kriegszeiten bei einer befeindeten und zusätzlich so einer gefährlichen Herde wie den Gaistjan Skairae? "Bist aber mutig, Vochel , dass de hier auftauchst. Was willste denn von mir, wenn de zu den Corvus Corax gehörst?" Er trat nun noch einen Schritt näher, sodass Salazar wohl seine kühle Daseinsform spüren konnte. Es war tatsächlich eine furchterregende Gestalt, denn Faithless gesamter Körper war so kühl wie der einer Leichte. Unangenehm kühl. Fast schon so kalt, dass man sich daran hätte verletzen können. Doch selten berührte jemand den Geist, zuletzt hatte das Nyu getan. Die kleine, kuschlige Nyu. Wo die Hündin sich wohl mittlerweile befand? Bei den Corvus Corax? Angesichts des kauzigen Magiers hatte Faith nur umso größere Bedenken, dass es der kleinen Fähe gut gehen würde dort, wo sie sich nun befand. Wenn sie denn überhaupt den Weg lebendig dorthin gefunden hatte. Selbst daran hegte Faith seine berechtigten Zweifel, denn nichts in diesem Tal war überhaupt ungefährlich. Es wuselte nur so von magischen und halblebendigen Wesen, die einem kleinen Wollknäuel wie Nyu sofort den Garaus machen würde. Ihr einziger Vorteil war es wohl, dass sie so klein und somit unscheinbar war. Womöglich rettete ihr das ja den kuschligen Pelz.
Faithless » 29.07.2014, 15:02 » Herdenplatz GS #1

Salazar ( Nazarach)


Gedankenverloren musterte der Geist die zu ihm Gekommenen. Helle, bläuliche Augen von einem milchigen Film überzogen, darin huschten kleine schwarze Pupillen aufgeregt zwischen den Anwesenden hin und her. Da der Engel verstummt war, bezog sich Faithless' Aufmerksamkeit auf den Grauen, der das Wort ergriff. "Ich bin Faithless, weißte aber sicher schon." geckerte der Fahle und folgte dann Salazars Blick, um den besagten Wolf zu sehen. Murthag, mein Freund. Faith lächelte, als er den schneeweißen Rüden erkannte. Doch er wandte sich wieder dem Gräulichen zu, denn von diesem ging eine Macht und Spannung aus, die Faith so noch nicht kannte. Argwöhnisch zog er die Stirn kraus, sodass tiefe Furchen in sein Fell gezeichnet wurden. "Bist aber auch nich ganz ohne, wa?" murmelte er eher zu sich selbst, trat dann einen Schritt näher an Salazar heran und schnüffelte vorsichtig an dessen Hals. "Riechst wie die andren, bist aber nich wie die andren. Na komm, spucks mal aus. Wer bist du und was willste hier, Grauling?"

In diesem Moment wirkte Faithless fürwahr gruslig. Ein Blitz durchzuckte den Himmel und der Leib des Hengstes wurde für Momente wie gleisendes Licht, durchsichtig und strahlend hell. Der Donner, der auf den Blitz folgte, fuhr Faith in Mark und Bein. Ein Geist, der sich vor Gewitter fürchtete! Hach, das durfte keiner wissen. Die würden ihn, den größten Herrscher aller Zeiten, doch auslachen! Auslachen, genau das sollte man mit dir ab und an auch tun. Du bist lächerlich. Der Fahle schüttelte den Kopf. "Halt doch mal die Klappe, du da oben." schimpfte er mit sich selbst. Diese Idioten im Stillreich glauben wahrlich, dass du so etwas wie ein mächtiges Monster bist. Gott! Der Herdenleiter der Gaistjan Skairae konnte ein Seufzen in seinen Gedanken vernehmen. Du bist kein Monster, sondern Gottes missverstandener Scherz. Die müssten nur wissen, dass du selbst eigentlich kaum zu was taugst. Wenn du mich nicht hättest..." "Jaja, ich weiß. Dann wäre ich nichts als ein hoffnungsloser Fall..Nun halt die Gusche, ich unterhalt mich hier. Da biste nich eingeladen!" Wütend schnaubte er noch einmal, ehe er seinen Blick wieder schärfte und damit seinen Gesprächspartner fokussierte, der ihm noch eine Antwort schuldig war.
Faithless » 17.07.2014, 07:52 » Fragen an die Charaktere
Ja, auch wenn das keiner von mir erwarten würde.

Wofür kämpfst du?
Faithless » 02.07.2014, 16:56 » Herdenplatz GS #1

Salazar & Nazarach


Ich binde einfach mal Murthags Reaktion hier mit ein, um nicht zwei Posts schreiben zu müssen ^^ Hoffe das ist okay.

Faithless Ruf verstummte, als die Nebel der Berge ihn schluckten. Er konnte das Wispern der Seelen hören, die in der Irrenanstalt ihr Leben hatten lassen müssen. Seine Sinne waren geschärft, als er sich umblickte. Sein kleines, aber feines Volk ging seinen Geschäften nach. Arbeitete für ihn, für sich selbst. Er war zufrieden und doch waren seine Gedanken betrübt, dachte er doch noch immer an das kleine Fellknäuel, das vor nur wenigen Momenten diesen Ort verlassen hatte. Ganz ohne zu bedenken, dass auch ein Geist ein Herz besaß. Natürlich. Die meisten mochten wohl glauben, dass in ihm nichts schlug. Leere.Kälte. So kalt wie seine Haut es war. Doch es war nicht an dem. Denn Faithless fühlte. Vielleicht sogar mehr, als all die anderen. Er fühlte mit jeder Faser seines Leibes und meist waren es üble Emotionen, Gedanken. Doch wenn er liebte, so liebte er mit allem was er besaß. Mit jedem Luftzug. Und er mochte Nyu, unbestreitbar. Er fürchtete also, ihr könne etwas geschehen. Was, wenn dem so war? Konnte er sich das verzeihen?

Seine Aufmerksamkeit wurde nun auf einen Rüden gelenkt, der gemeinsam mit einem Hellen nicht fern von ihm saß. Der helle Hengst schälte sich nun aus der Ferne heraus und trat zielsicher auf Faithless zu. Dieser jedoch behielt seinen Blick auf dem Rüden: Murthag. Er kannte den Jungen und war sich seiner nicht sicher. Der Wolf war nicht böse. Nicht von grundauf. Und das machte es ihm so schwer, gegen Unschuldige zu kämpfen. Aus diesem Grund hatte Faithless ihn auch nur zur Spionage eingesetzt. So kam der Helle nur dann in die Verlegenheit zu töten, wenn er selbst angegriffen wurde. Aber bei sich dachte Faithless, dass man ohnehin nicht böse sein musste.Er selbst war auch nicht böse in dem Sinne, er war bloß verrückt. Und diese Verrücktheit war Murthag nicht so fern, wie Faith glaubte. Der Rüde saß zwar in diesem Moment bloß da, argwöhnisch den Geist betrachtend und irgendwie... ängstlich, aber Faith glaubte an die innere Stärke des Jungen. Dieser musste nur noch zu sich selbst finden, dessen war er sich sicher.

Da aber schnitt ihm eine Stimme seinen Gedankenfluss ab. Der Helle stand vor ihm, ihn ansprechend. "Da haste recht, Kumpel. Is meine Herde hier. Und wer bist nun du?" Er legte den Kopf leicht schief und wollte gerade tief Luft holen, als er auf der Stelle herumwirbelte und eine Figur mit glitzernden, hellblauen, tödlich kalten Augen anvisierte. Und diese bronzefarben schimmernde Figur hatte bei all seiner Dreistigkeit natürlich auch den Schneid, auf Faithless direkt zuzugehen. Ihn ebenfalls anzusprechen. Verwundert stand Faith da, als der Gefiederte vor ihm stand. Zum Betasten nahe. "Ein Suppenhuhn!" bemerkte er mit spitzer, hoher Fistelstimme. "Was machst du denn hier? Haste dich verflattert?" Und so plauderhaft sein Ton auch war, der scharfe, gewarnte Unterton war definitiv zu vernehmen.
Faithless » 07.06.2014, 08:24 » Herdenplatz GS #1

(Nyu &) Wer will?


Man widersetzte sich ihm nicht. Er war zum einen ein Geist, zum anderen geistesgestört. Sich ihm zu widersetzen kam einem selbst gesprochenen Todesurteil gleich. Doch die kleine Nyu setzte sich einfach, so mirnichtsdirnichts, darüber hinweg. Er sah der kleinen, immer kleiner werdenden Plüschkugel hinterher, wie sie in ihr eigenes Verderben rannte. Er wusste, dass er das nicht so einfach würde auf sich beruhen lassen. Gleich bei der nächstbesten Gelegenheit würde er einen Spion entsenden, der das flügge gewordene Kind wenn schon nicht auftrieb, so doch zumindest beobachtete und beschützte. Sein Herz, von dem er eigentlich gar nichts gewusst hatte, schmerzte trotzdem bei dem Anblick und das wehe Gefühl war ihm so unbekannt, dass es ihn fast krank machte.

Ablenkung. Er musste sich Ablenkung verschaffen. Man... Das dich das so mitnimmt. Die Kleine wird eh verrecken, ganz gleich wo sie is. Die Federviecher machen es halt einfach bissl schneller, sei doch froh! Eine Plage weniger auf dieser Welt. Denn wenn du erstmal Herrscher bist, wirst du auch die Schwachsinnigen und Idioten mitregieren müssen. Je weniger von denen vorhanden sind, umso besser. Er hasste diese Stimme oft genug, heute verdammte er sie. Es war die Stimme in seinem Kopf, die im Gegensatz zu seinen eigenen Gedanken klar, zu seinen eigenen Gefühlen kühl und distanziert war. Hatte dieser Teil Faithless' Gefühle? Man durfte schließlich nicht vergessen, dass sein Körper auch nur der eines Sterblichen war. Dass dieser Gefühle besaß. Dass dieser im Gegensatz zu seinem kühlen Verstand durchaus hitzig und chaotisch war. Er konnte nicht klar denken und ohne diese sich immer wieder einnistende Stimme wäre er ein gefühlsgesteuerter Hengst wie jeder andere auch. Sein zweites Ich gönnte ihm das bloß nicht. Denn diese Gefühle... - sie waren keine Schwäche!
Faithless schüttelte den Kopf und strengte sich wieder an, konzentrierte sich darauf eine Ablenkung zu finden. Sein herrisches Wiehern zerschnitt die Stille des Herdenplatzes, er wollte jetzt nicht allein sein.
Faithless » 27.03.2014, 19:53 » Herdenplatz GS #1

Knautschknäuel


Der eisigkalte Atem drang aus seinem Mund, seinen Nüstern, schien aus seinen Poren zu dünsten. Faithless war kalt. Sobald man auch nur in seine Nähe kam, konnte man den grusligen Temperatursturz ausmachen, der von dem Fahlen auszugehen schien. Und doch konnte er herzlich, gar warm sein wenn es um Nyu ging. Dessen wurde er sich nun bewusst. Ein Geist besaß schließlich auch Gefühle, nicht war?

Echt jetzt? Glaubst du wirklich, dass du Gefühle hast? Du bist ein Geist. Der Bruder des Todes und selbst der Verursacher so vielen Leidens. Hast du das vergessen?

Nein, er hatte nicht vergessen. Doch er wusste ebenso, dass eine Münze stets zwei verschiedene Seiten aufwies. Hass und Liebe. Grausamkeit und Sanftmut. All das lag doch so nahe beieinander, dass es in ein und derselben Person vermengt werden konnte. Faithless hasste. Von ganzem Herzen. Aber Faithless war auch dazu fähig zu lieben. Ebenfalls von ganzem Herzen. Und auch wenn Nyu noch lange nicht diese Stellung innehatte, so hatte sie doch einen Platz im nichtschlagenden Herzen des Geistes okkupiert, einfach so hinein geschlichen. Und darüber schüttelte er vergnügt den Kopf,denn es war irgendwie schön, sich um jemanden zu kümmern und sich Sorgen zu machen, diese Wärme der Gefühle heiß prickelnd auf der toten Membran zu spüren. Und doch machte es ihn auch traurig, denn dieses kleine Knäuel war bereit sein Leben hin zu schmeißen. Einfach so. Vögel und ungefährlich. Lieb. Pah!

So schlimm sind Vögel nicht? Vögeln. Nein. Das ist nicht schlimm. Aber Vögel? Spitze Schnäbel. Scharfe Krallen. Krah. Krah.

"Mund halten, verdammt noch eins und zugenäht und all das. Wenn du den Mund nicht hältst, überleg ich mir ne Strafe! Dann wanderst du vom Kopf ins Gesäß, hast du mich verstanden?!"

Faithless hasste dieses zarte, fadendünne Stimmchen manchmal, und doch musste er seinen Verstand bei sich behalten. Denn was wäre ein so großer Führer wie er ohne seine ihn ab und an leitende Vernunft? Herz und Vernunft. Zwei sich so fremde, sich zu feindlich gesinnte Organe. Und Faithless wusste, sein Verstand würde den Welpen sofort in Stücke zerfetzen. Ein Glück, dass doch zumeist sein Herz die Oberhand behielt, auch wenn selbst dies nicht immer reibunglos zu funktionieren schien. Aber darüber konnte er sich nun auch keine Sorgen machen. Zuerst musste er den kleinen Hund vor seinem sichtlich selbst gewählten Unglück bewahren.

"Hör mal, Nyu." Es war das erste Mal, dass er ihren Namen in den Mund nahm. Er schmeckte süß, bitter, sanft zugleich. Er wollte ihn gleich wieder aussprucken, doch nun musste sein Herz an ihre Vernunft appellieren, um einen zerfetzten kleinen Hundekörper zu vermeiden. "Die Vögel, sie sind gefährlich. Und wenn ich sag gefährlich, mein ich mordsgefährlich. Ich mein. Gugg sie dir an. Von weitem recht posierlich, jaja. Glänzen hübsch, habn Federn wie Engel. Aber..." Und nun senkte er den Hals und schob sein Gesicht wieder ganz dicht vor das der kleinen Hündin. Dann begann er mit seinen weichen, kalten Nüstern auf die Kleine einzuhacken. Ganz sanft natürlich nur, und doch so heftig das er sie von sich stieß. "Das machen die mit dir. Und zwar mit ihren scharfen, großen Schnäbeln. Einfach so. Pick. Pick. Pick." Er schubste sie noch ein wenig heftiger, sodass sie auf den Rücken purzelte. "Und wenn die das machen, mit ihren Schnäbeln, bist du tot." Dann hob er den Kopf wieder und blickte erneut auf sie herab, ohne aber herablassend zu wirken. "Und dann treten die mit ihren Krallen. Haste schonmal so Vogelkrallen gesehen? Sind scharf wie so Rasiermesser. Kannst du wissen, dass du das keine Sekunde überlebt. Und schnell sind sie. Fliehen könntest du eh nicht." Und das würde letztlich ihren Tod bedeuten.

Aber genau das würde uns doch zugegen kommen. Du hast sie gern und das macht dich schwach. Und alles was dich schwach macht sollten wir töten. Oder töten lassen. Einfacher noch. Denn das spart dir das Blutvergießen. Hände nicht schmutzig. Fein, fein.

Nein, er war nicht bereit ihr kleines Leben so einfach herzugeben. Vorsichtig schnappte er sich das kleine Mädchen. Er grub seine Nüstern in ihren Nacken, schob die Lippen über seine Zähne und bekam sie so am Schlawittchen zu fassen, sodass es ihr nicht wehtun konnte. Mit einem kurzen Ruck, einem eleganten Schwung, saß sie auf seinem Rücken. "Komm ich zeig dir ma was." Er wollte antraben, doch da bemerkte er, wie ihre zierliche Gestalt zu rutschen begann. Also verlangsamte er sein Tempo und zuckelte mit ihr im gemütlichen Schritt die Treppe hinauf, die in das Foyer der Irrenanstalt führte. Die Treppe war nicht steil, sie zog sich bloß hin. Oben angekommen, befanden sich Nyu und Faithless auf dem höchsten Punkt des gesamten Tales; konnten alles überblicken. "Siehst du. Da hinten leben die Vögel." Und dabei meinte Vögel keineswegs als Artbezeichnung, denn vielmehr als Beleidigung. "Du kannst hingehn, wenn du willst. Aber ich lass dich nich ohne Begleitung, ohne Schutz dorthin. Und du musst mir versprechen im ganzen Stück wiederzukommen. Und nich zu lange wegbleiben. Und allgemein... Du musst da doch gar nich hin. Ich kann dir auch einen fangen, wenn du willst. Baun wir halt hier ne Vogelvoliere hin, ist doch auch was, nich?" Er spürte ihre winzige Last auf seinen Schulterblättern und irgendwie war es ein gutes Gefühl. Sie bei sich zu haben. Sie mit sich zu tragen. Er spürte einen väterlichen Stolz, fürsorgliche Nähe. Ob er auch so für seinen Sohn empfand? Hatte er sich denn überhaupt schon einmal mit ihm unterhalten, sich um ihn gekümmert? Er schüttelte sanft, fast unmerklich den Kopf und irgendwie... Es war ihm fast egal, solange das Hündchen bei ihm war. Eine merkwürdige Situation. Ein Hengst, der einen anderen so brutal hinrichten konnte, vernarrte sich in das wohl harmloseste Lebewesen das Tales.
Faithless » 20.03.2014, 14:53 » Herdenplatz GS #1

Strumpf.


Der Gedanke, Nyu könne den Raben in die Hände fallen, wollte ihm nicht behagen. Was interessiert dich dieses wertlose Kind? Es kann für dich nichts tun. Nicht einmal kämpfen oder spionieren könnte es. Lass sie gehen. Die Raben werden schon wissen, wie man mit Kindern umzugehen hat. Psssst. Gusche da oben!, entrüstete er sich, als sein Oberstübchen diese klaren und sinnigen Gedanken von sich gab. Fürwahr. Die Stimme in seinem Kopf war der Verstand. Doch sein Herz widersprach dem so oft. Und so widersprach es auch jetzt, als er Nyu hätte ziehen lassen können. "Die Krahkrah-Vögel sind gefährlich, mein Kind." probierte er es nun mit der großväterlichen Stimme, die ihm so gar nicht stehen wollte. "Das sind Zauberer und Magier, die anderen nichts gutes wollen. Kleine Hunde wie dich... tja... die werden sie wohl einfach töten. Du betrittst ihr Gebiet und - schwups - bist du tot. Das wollen wir doch nicht. Das wär doch schade um so ein schönes Wollknäuel, nech?" Er hüstelte und sah ihr tief in die Augen, ehe er sich ein bisschen erhob und streckte. Das Gespräch mit Nyu gefiel ihm auf eine ganz erschreckende Art und Weise. Hatte das kleine pelzige Tierchen etwa die Macht, sein Herz zu erweichen?

Faithless war nicht gefühllos, um Gottes willen. Schon immer hatten in diesem Hengst zwei Seelen gelebt: die gute und die böse. Während sein Verstand mit kaltem Kalkül arbeitete und jeden noch so großen Verlust in Kauf nahm, weigerte sich sein Herz allzuoft, die brutalen Ratschläge anzunehmen. Allein das Streben nach Macht war ihnen gemein und konnte zuweilen zu Kooperationen führen. "Naja. Am Ende musste das selber wissn. Aber ich kann dir nich helfen, wenn se dich einma in ihre Kralln bekommen habn. Das muss dir bewusst sein, Kind. Ich weiß viel von der Herde. Sehr viel. Zu viel um glauben zu können, dass die auch nur einen Funken Anstand habn." So seine Meinung. Und so seine Befürchtungen, sollte Nyu sich von ihm abwenden und ihren Weg gehen wollen. Theoretisch, so dachte er,könnte er sie aufhalten. Einfach im Genick gepackt, das plüschige Ding in die Vorhalle der Irrenanstalt gebracht und dort eingesperrt, bis das Kind zur Vernunft kam. Spielte so arglos mit ihrem Leben - pah.

Doch wie konnte ein fahler Hengst, der sich sonst nichts aus den Schmerz anderer machte, etwas aus diesem Kind machen?! Es hätte ihn verwirrt, hätte er sich gestattet darüber nachzudenken. Doch er tat es nicht, denn er wusste, dass seine Gefühle ihm nur allzuoft einen Strich durch die Rechnung machten. Aufgeben wollte er sie dennoch nicht. Auch wenn das keiner wissen durfte. Keiner durfte diese Schwäche des Hengstes kennen, die man nur zu gut hätte ausnutzen können. Ein Geist mit Gefühlen - allein der Gedanke daran war so lächerlich, dass man ihn hoffentlich gar nicht glauben würde!
Faithless » 16.03.2014, 16:35 » Herdenplatz GS #1

Wollchen.


Das kleine Hündchen faszinierte Faithless mit jedem Wort,dass es tat, mehr. Die kleine Nyu wagte Dinge, die nicht einmal die ganz Großen zu tun wagten. Faithless' befürchtete, dass selbst Raphael so ungezwungen mit ihm plaudern würde; ganz gleich ob Feindschaft oder nicht. Diese Hündin war mutiger als viele seiner Gefolgsleute und vielleicht war es gerade das, was ihren Wert ausmachte. Ohne mit der Wimper zu zucken konterte sie, sobald der Fahle ihr etwas gegen den Kopf warf. Kein anderes Wesen würde dies wagen! Womöglich wusste die Kleine einfach nicht, wie gefährlich Faithless tatsächlich war. Dass er selbst der Tod höchstpersönlich sein konnte. Doch gerade diese Unwissenheit befähigte das Mädchen, eine Seite aus Faith heraus zu kitzeln die bewies, dass auch ein Gespenst durchaus Herz und Seele besaß.

Er lächelte nun wieder, auch wenn das Raben-Thema ihm eigentlich durch und durch ging. Noch immer wusste Faithless nichts Großartiges über die Herde, deren Mitglieder angeblich in Form schwarzer Vögel in den Himmel hinauf schwangen. Wie gefährlich! Ganz unbemerkt konnte ein Spion sich in seine Mitte schleichen. Ganz ohne es zu bemerken. Der Vogel musste einfach auf einem der zahlreichen Bäume sitzen und lauschen. Ob vielleicht gerade jetzt, in diesem Moment, ein Gefiederter das Gespräch zwischen Nyu und Faithless belauschte? "Mh.... mh. Also nix Neues, willste damit sagen? Nix, was ich nich schon weiß über die? Ärgerlich. Ich will soviel über die wissen, wie möglich. Aus Interesse, weißte?" Er lächelte sein schiefes Lächeln, ehe er sich wieder hinabbeugte und dem Wollknäuel direkt in die hübschen Augen starrte. "Was will denn so'n kleiner Wischmob wie du bei denen? Die picken dir doch die Augen raus, wenn se dich sehen. Nana. Bleib ma lieber bei den Geistern, kleines Ding. Hier kannste es gut haben. Onkel Faithless passt auf dich auf und so, weißte?" Ihr Mut und ihre Entschlossenheit hatten sein Herz erobert. Es schmerzte ihn zu wissen, dass sie eigentlich auf der Suche nach dem Feind war.
Faithless » 01.03.2014, 17:38 » Herdenplatz GS #1

Pullover mit Pfoten


Ein merkwürdiges Kind war das. Sah aus wie ein Knäuel erlesenster Wolle, war vorlaut und – das beeindruckte ihn dann doch – hatte keinerlei Furcht vor Faithless. So sehr es ihn auch kränkte, dass sie ihn als langweilig empfand: es gefiel ihm, dass sie keine Angst hatte. Selten konnte er mit einem Wesen reden, dass nicht vor Angst schlotterte oder anderweitig respektvolle Distanz hielt. Jeder Idiot versuchte, ihm Honig ums Maul zu schmieren. Die Kleine war da anders und unterbrach gerade deswegen den grauen Alltag, den man als Geist wohl einfach hinzunehmen hatte. Von ihr konnte er ehrliche, direkte Antworten erwarten – so kindlich sie auch sein mochten. Nyu würde nicht einfach in die Knie gehen, nur weil da ein Gespenst mit ihr sprach. Fast schon freundete er sich mit dem lächerlichen Namen an, den sie ihm gegeben hatte. Dröhnendes Lachen schepperte über den Herdenplatz, als sie sich aufzuregen begann. „Jetzt mach mal halblang, kleiner Wollknödel. Muss doch auch mal schauen, mit wem oder was ichs hier zu tun hab.“ Er sah ihr tief in die Augen und immitierte ein hundeähnliches Knurren, das er jedoch bewusst ins Lächerlich-Lustige verzog. „Bwaaaaah. Du wilde Bestie.“ Faith wusste, dass nur ein einzig gezielter Hieb sie töten würde. Dass sie, sofern er sie nur intensiv und lang genug anhauchte, zu seiner Eisstatue werden würde, die nie wieder frech werden könnte. Doch das wollte er um Gottes Willen nicht riskieren. Sie bereitete ihm doch zuviel Freude.

„Ich kann dich auch ganz tiefkühlen, wenn du das möchtest, kleines Nyu-Ding.“ er lächelte süß und wusste doch, dass er dazu nicht in der Lage sein würde. Noch nicht. Sollte die Kleine sich etwas zu Schulden kommen lassen – bittesehr. Aber sie hatte den Tod nicht verdient. Nein. Vielleicht, und er grübelte wirklich darüber nach, würde er sie sogar schützen, sofern Gefahr drohte. Ein Geist mochte wahnsinnig sein, doch ein Herz schlug dennoch in Faithless‘ Brust und er war nicht dieser prototypische Bösewicht. Er wollte eben nur alles und jeden beherrschen. Wenn er das durfte, so mochte er diejenigen doch schon auch sehr gern. Und – das wussten die allerwenigsten – Faith war tatsächlich dazu in der Lage, zu lieben. Man musste dieser Liebe nur wert sein. Man musste seinen Wahnsinn händeln können, natürlich. Aber er konnte und er wollte auch lieben.

Seine Ohren zuckten, als die Kleine das Wort erhob und von den Raben sprach. Raben? Etwa die, von den Corvus Corax? Nun, da sie ein solch heikles Thema angesprochen hatte, konnte sogar Faithless ernst werden. „Was weißt du über die Raben, Kleines. Sprich!“ Er sah sie auffordernd an und fragte sich, was ein so kleines Wesen bitteschön von den Magiern und Zauberern wollte. Eigentlich hätte sie Angst vor denen haben müssen, so wie ihr gesunder Hundeverstand sie jedoch auch hätte vor Faith warnen müssen. Irgendwas, das wurde ihm nun klar, lief da oben, im kleinen Plüschkopf, nicht ganz rund.
Faithless » 24.02.2014, 20:34 » Herdenplatz GS #1

Wollknäuel.


Unfassbar, wie mutig ein solches Knäuel sein konnte. Das kleine Ding empfing Faithless' tiefsten Respekt. In ihrer Unbedarftheit war dieses Kind wohl mutiger, als all seine Soldaten zusammen - Bagage hirnloser Idioten! Jaja. So war das mit den Kindern. Dumm waren sie, zugegeben. Aber ebenso mutig. Was wohl aus seinem eigenen Balg geworden war? Immer mal wieder sah er den Jungen, groß war er geworden. Bis dato hatten sie jedoch kaum ein Wort gewechselt. Faithless fragte sich in einem Moment kurzer Rührseligkeit, ob er als Vater nicht versagt habe. Eine Stimme in seinem Kopf quittierte dies sogleich mit einem kratzigen Lachen.Eine andere faselte etwas von einem zwölfmaschigem Schal, den man sicher ohne Mühe mit einer 15ner Nadel aus dem Kind würde stricken können. Meterlang. Der würde von Faith' Hintern bis vor zur Nüster reichen. "Ruhe da drin!" krähte das Fleisch gewordene Faithless-Exemplar und widmete sich dann wieder Nyu, denn so hatte sie sich vorgestellt. War es, sie, er überhaupt ein Mädchen? Während das Kleine ihm durch die Beine strolchte, schob er seine Nüstern unter den Bauch und mit einer knappen Bewegung flog die Kleine durch die Luft und landete auf dem Rücken. Faith beäugte das Ganze und entschied dann: "Ja, ist wohl ein Mädchen."

Wäre das also auch geklärt, dachte er bei sich. "Ob ich langweilig bin? Na hör mal." Das grenzte nun wirklich an Beleidigung und das wollte er auch nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Er neigte seinen Kopf und blickte dem Kind direkt Aug um Aug ins Gesicht. Nun atmete er einmal tief ein und bließ dem Kind dann den kalten Atem, der im übrigen nach nichts anderem als nichts roch, ins Gesicht. Augenblicklich gefroren die Barthaare, das Fell der Kleinen. "Das ist doch nicht langweilig!" sagte er dann, als er sich wieder aufgerichtet hatte. "Nennen darfst du mich übrigens gern... erm... Meister? Klingt gut, wa? Oder vielleicht doch Eberhard? Ach.. Horst. Oder Heinz? Ich weiß nich. Diesmal bevorzuge ich... ja.... Klaus! Und wo ist eigentlich meine Helga? Ist die tot?"
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