»Tharynia
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» Die Wiesen

Thunderstorm


Die Stute hatte sich noch einige Zeit mit dem Rapphengst, Conquistador, unterhalten. Über Gott und die Welt, vor allem jedoch über die Herde in der er ist. Eben diese Herde, in der - wie sie ihm gegenüber gesagt hatte - auch gerne eintreten möchte. Und vermutlich würde sie das auch tun. Sie aßen sich noch weiter an dem tiefgrünem Gras satt. Bald wurde es Zeit für die beiden vorerst getrennte Wege zu gehen. Sie hätte sich noch gerne mit Conquistador unterhalten, hätter gerne noch viel mehr über die anderen Herden erfahren. Er schien viel zu wissen, vor allem über die aktuelle politische Lage des Tals. Oder wenigstens wusste er wesentlich mehr als sie selbst. Sie konnte nur mit ihrem Wissen über Abkürzungen, Verstecke und der gleichen dienen. Das hatte auch seinen Vorteil, aber langsam war sie es leid sich verstecken zu müssen. Zumal sie seit dem Tage ihrer Flucht aus dem Tal niemanden ihrer Schänder wieder gesehen hatte. Doch sie wollte nicht weiter seine Zeit stehlen, wollte ihn nicht an sich ketten. Also gingen sie wieder auseinander, wie sie aufeinander trafen; allein. 
Das Vogelgezwitscher, das ewige gebrumme der Käfer und selbst das streifende Geräusch der Halme, wenn sie auf der Wiese entlang schritt, waren ihr zu laut fürden Moment. Sie dachte über alles nach. 
Völlig in Gedanken versunken, bermerkte sie nicht bewusst, wohin sie ging. Ihr Unterbewusstsein führte sie zu einem stillen Ort. Als sie am Dorf Neumond vorbei kam, flammten die Erinnerungen wieder auf, wie sie Legion hinter her gerannt war, wie er sie verlassen hatte und wie stattdessen Conquistador auf sie traf und ihr Gesellschaft geleistet hatte. Aber ihre Beine trugen sie stetig weiter. 
Erst als sie bereits fünf Minuten in vollkommender Stille stand kam sie aus ihren Gedanken heraus. Sie schüttelte wie benommen den Kopf und sah sich um. Wie war sie denn zum Schweigehain gekommen? 
Die Geräusche, die sie auf der Wiese beim Nachdenken gestört hatten waren hier nicht existent. Langsam fing die Stute an eine Hyperventilation ein zu leiten. Panisch schaute sie sich um, das Weiß trat in ihren Augen hervor. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, alle Gedanken wie weggefegt. Sie hörte wieder die Stimmen. Die Stimmen des Schweigehains. Mehrfach versuchte sie sich gegen den Kloß in ihrem Hals durch zusetzen. Doch es gelang ihr nicht. Tränen stiegen ihr in die Augen, der Körper fing vor Zittern an zu beben. Warum gerade hier? Warum war sie hier her gekommen? Was hatte ihr Unterbewusstsein mit ihr vor? 
Der Atem ging stoßweise. Wieder versuchte sie etwas zusagen, doch nichts als ein Krächzen, das etwa so laut war wie ein Hustenanfall eines Käfers, kam heraus und dann ein leises geflüstertes: »Hallo?« 
Hinter all der Schaurigkeit, hinter all dem Nebel, hinter all den nicht existenten Stimmen, die hier jeder hören konnte, wenn man nur hin hörte, sah sie doch Pferde. Hoffentlich hatte sie jemand gehört. Sie wollte nicht auf die Stimmen hören, doch sie schienen immer lauter zu werden, je mehr sie sich bemühte sie nicht zu hören. Verzweifelt schloss sie die Augen. Eine Träne, klein, kalt und nass, lief ihre Ganasche herab. Eben noch so glücklich, schon hoffnungslos verloren. 


27.06.2016, 12:11
» Ninett
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Midnight Sun



Der Braune Hengst war in etwa genauso groß wie Ninett selbst. Er strich in einem schon leicht perversen Abstand um sie herum. Sicher das er das wollte? Innerlich fletschte sie die Zähne. Stellte sich vor sie diese in die Kehle ihres Gegenübers grub, schmeckte dem stählernen Geschmack beinahe auf der Zunge. Sein gespielt schleimiges Lächeln verstärkte Drang ihre Gedanken in die Realität umzusetzten unheimlich. Das kann man sehen wie man möchte. Sie senkte ihre Stimme, sodass er noch näher, falls das überhaupt noch möglich war, kommen musste um sie zu verstehen.  Mögen die Spiele beginnen. Das Glück sei mit dir. Ninett setzte ihr unschuldigstes Lächeln auf, das ihre Nymphenkräfte zuließen. Nun strich sie um den Hengst herum. Ein helles silbernes Schimmern umgab ihren schmalen weißen Körper, sodass sie noch verführerischer aussah. Seine Stimme war gerade zu einfrierend. Sie wedelte übertrieben offensichtlich mit dem Schweif, begann an seiner Mähne zu knappern. Innerlich verdrehte Ninett die Augen, ungedultig, und bereit zu töten.  Sie arbeitete sich immer weiter vor zur Kehle. Doch unerwartet hielt sie inne und wich gespielt betroffen einen Schritt von ihrem Opfer zurück. Welches Getue? Also doch nicht so naiv. Er hatte sie schon fast vollständig durchschaut jetzt hieß es handeln. Sie ließ es zu das er sich fest an sie drückte, wärend er um sie herum wanderte. Oder so, streben wirst du sowieso, nur so kann ich überleben. Ein düsteres, leises Lachen entstieg ihrer Kehle. Nur hatte sie nicht vor sich im einfach so auf einem Teller zu presentieren. So einfach sollte er es dann auch nicht haben. Shcließlich hatte man ja nur einmal im Leben mit einer Nymphe Sex. Ein hinterhältiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Ruckartig entzog sie ihm ihrem Körper und wirbelte herum, sodass er sichplötzlich ihre anständigen Seite  gegenüber sah. Buh. hauchte sie fast einlullend.


28.06.2016, 22:19
» Midnight Sun
I’m f–king crazy

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» Ronceval » Katarzyna Okrzesik



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Ninett



Mit jedem Schritt den er tat, bemerkte er, dass er hier keiner armen, kleinen und hilflosen Stute gegenüber stand. Im Gegenteil. Diese hier hatte Feuer. Und er liebte es mit dem Feuer zu spielen. Selbst wenn er sich verbrannte. Es kümmerte den Hengst nicht, doch er wusste, dass er sie haben wolle. Das Spiel mi der Weißen begann ihn zu erregen.
Mit einem Abschätzigen Lächeln ging er seinen Weg, strich immer wieder mit seinem Körper über den ihren. Die Bewegungen waren bedächtig, beinahe träge, als er ihr immer näher kam. Elegant bog sich der Hengst, spannte seinen trainierten Körper an.
Tja, ich sehe es als mein Glück, dich getroffen zu haben. Selbst sein Blick war starr auf den Körper der Stute gerichtet. Er wollte ihr Blut. Wollte den Schmerz in ihren Augen sehen, den wohltuenden Klang.
Die letzte Begegnung war geradezu langweilig gewesen, hatte nichts gehalten, was es anfangs versprochen hatte.
Genau das.
Er spürte die Berührung auf seinem Körper. Oh ja, es machte ihm Spaß. Doch je näher sie seinem Kopf kam, desto mehr wurde er gewarnt. Er riss den Kopf hoch noch ehe sie weitermachen konnte. Spiel nicht deine Spiele mit mir Stute. Denn du kannst nicht gewinnen. 
Er begann hart an ihrem Mähnenkamm zu knabbern, biss immer wieder stärker zu.
Meinst du nicht, wir sollten uns einen gemütlicheren Ort für unsere Zweisamkeit suchen. Hier ruiniert es eindeutig die Stimmung.
Schneller als er noch reagieren konnte, hatte sie sich gedreht. Etwas musste er der hellen schon lassen, sie war schnell. Doch das machte es für den Hengst nur noch reizvoller.
Ihr kleines Buh ließ ihn nicht einmal zusammen zucken. Stattdessen lächelte er nur voller Freude. Die Härte lag direkt daneben, als er erneut einen Blick auf ihren Wohlgeformten Körper warf. Eindeutig besser als dieses braune Klappergestell.
Er genoss dieses Spiel. Sie konnte sich noch so zieren, er würde bekommen was er wollte.


Wörter: 369

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10.07.2016, 20:45
»Merten
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Madison



Noch immer stritten sich im inneren des Hengstes sein Pflichtgefühl und sein Herz. Sie waren immer einer Meinung oder gaben dem anderen nach. Nicht so jetzt. Sein Pflichtgefühl bestand darauf, dass er Madison in Sicherheit brachte Dass er sie zu den Alacres Pacem brachte, dort war sie für ihre Verhältnisse am sichersten. Dass er sich von ihr fernhielt um sie nicht in den Tod zu schicken, von dem er sie bereits die ganze Zeit versuchte zu bewahren.
Doch egal wie richtig es wäre. Es zerriss ihn, denn er wollte nicht erneut einen Zusammenbruch riskieren. Das sie überhaupt nicht alleine klar kam, hatte ihn dermaßen erschüttert.
Sie sah noch schlechter aus als bei ihrem ersten Zusammentreffen. Doch war das alles nur auf die eine Begegnung mit einem Pferd zusammenhing, dass sie so vor ihm stand, nur mehr aus Knochen bestehend und zitternd. Das sie überhaupt geschafft hatte sich aufzurichten erfüllte ihn mit Stolz.
Trotzdem blieb die Sorge. Wenn der Merister das mitbekommen würde, wäre alles vorbei
Nur wie sollte er diesmal überleben? Das letzte Mal hatte es ihn bereits vollkommen zerbrochen. Madison tat ihm gut, auch wenn sie es vermutlich niemals verstehen würde.
Stattdessen musste er ihr immer wieder weh tun, sie auf Abstand halten.
Es fiel ihm selbst mehr als schwer. Die Konsequenzen wenn sie entdeckt würden, wäre jedoch zu viel für den Erfahrenene Gesellen. Als Heermeister hatte er eine Aufgabe gefunden, damit er nicht vollkommen aufgab. Doch sie füllte ihn nicht aus, sondern hielt sein bedeutungsloses Leben nur weiter am Laufen. Viele würden einiges dafür geben, so wie er, nicht so einfach sterben zu können. Doch Merten verfluchte seine Entscheidung nur jeden Tag, den er länger lebte.
Lass deine Vergangenheit hinter dir. Beginne mit dem heutigen Tag neu. Akzeptiere und schließe Frieden. Das ist wichtig Madison. Wenn du es verdrängst, wird es dich wieder auffressen.
So zerbrechlich wie sie war, wagte er nur ein sanftes Knabbern, als er sie wieder sanft ansah. Sie ließ seine Fassade bröckeln. Doch irgendwann würde es ihm zum Verhängnis werden.
Sein Augenmerk musste allein auf der Herde und seiner Ausbildung liegen. In der Sicherheit der der Corvus Corax.
Stattdessen freute er sich darüber, dass langsam wieder Leben in die Augen der Stute zurückkehrte.
Immer. Mehr konnte er dazu nicht sagen. Es würde ihn selbst verletzen wenn er es täte. Würde ihm seine neuste Schwäche nur noch deutlicher vor Augen führen.

Erleichert stellte er fest, dass Madison ihm zustimmte. Sie war wirklich tapfer und es erwärmte sein Herz. Es fiel ihr sicher unendlich schwer, doch sie war tapfer. Stolz lächelte er sie an, wollte ihr zumindest damit etwas Kraft geben, die er ihr sonst nicht geben konnte.
Es gab sicher genügend Sprüche für solche Fälle. Nun, vermutlich eher um sich selbst zu bereichern, aber Merten hütete sich, denn damit machte er vielleicht nur den Meister auf sich aufmerksam.
Er presste sich leicht an sie, wollte ihrem geschwächten Körper eine Stützte sein. Viel konnte er nicht tun, doch zumindest den Halt und etwas erleichterung wollte er der mutigen Stute geben. Viel war es nicht, doch ihr Körper zitterte so stark, dass er befürchtete, dass sie jeden Moment zusammenbrechen könnte.
Es fiel ihm nicht gerade leicht, ihre noch schwache Rosse zu ignorieren, doch normalerweise hätte es ihn kaum berührt. Bei ihr war es anders, aber er biss die Zähne zusammen. Das war weder der richtige Ort noch der passende Zeitpunkt.
Vermutlich würde er nie kommen. Er würde niemals einige Kinder haben, sein Leben wollte er niemandem antun. Merten wollte nicht schuld am Tod eines anderen sein, den er liebte. Ein pferd zu verlieren war schwer genug gewesen. Er ertrug es nicht.
Es muss dir nicht Leid tun. Das ist doch ein gutes Zeichen, dass es dir sicher bald wieder besser geht.
Komm, lass uns aufbrechen, damit du dich bald erholt hast. Ich will dich nicht so zitternd wie ein häufchen Elend vor mir sehen.
Der Weg ist nicht sehr weit, du wirst es schaffen. 
Ganz vorsichtig knabberte er an ihrem abgemagerten Mähnenkamm, wollte ihr so mut geben damit sie es schaffen konnte.

-> Wasserfall


10.07.2016, 21:21
»Madison
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Merten ♥



Akzeptiere und schließe Frieden. Madison schloss seufzend die Augen, versuchte ruhig und gleichmäßig zu atmen. Ihr Herz raste ungehalten, ihr Puls pochte unangenehm in ihren Ohren - die Vollblüterin wusste, dass ihr Körper kurz davor war, zu kollabieren. Es war alles zu viel. Viel zu viel. Aber Merten hatte trotzdem Recht; sie musste endlich Frieden schließen. Nicht nur mit dem Missbrauch von Midnight Sun sondern auch allem anderen, was ihr zuvor wiederfahren war: die Totgeburt ihrer Tochter, das Beziehungsaus mit Khaz, der Verlust ihres gesamten Lebens.
Madison war nie bereit gewesen, von vorne zu beginnen und sich etwas neues aufzubauen. Wenn sie das nicht endlich begreifen und einsehen würde, würde sie endgültig vor die Hunde gehen. Das wusste sie. Und trotzdem konnte sie sich nicht überwinden, stand sich noch immer unentwegt selbst im Weg. Warum nur konnte sie nicht endlich loslassen?
"Ich weiß," hauchte sie kraftlos; dem Beben in ihrer brüchigen Stimme konnte man entnehmen, dass Madison kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. "Aber ich schaffe es einfach nicht." Verzweiflung erfüllt ihre geschundene Seele und die Dunkelbraune schüttelte wirsch ihr schmales Haupt. "Ich kann nicht mal mit mir selbst Frieden schließen - wie soll ich dann jemals verarbeiten, was andere mir angetan haben?" Madison zuckte ratlos mit den Schultern, wäre so gerne so stark wie Merten - der Friese könnte all das problemlos hinter sich lassen, neu beginnen und abschließen. "Ich wäre so gerne, wie du."
Als der Rappe begann zärtlich an ihrem Mähnenkamm zu knabbern schmiegte Madison sich behutsam an ihn. Sie wollte nicht aufdringlich sein, ihn in Bedrängnis bringen. Die Vollblüterin wusste, dass Merten das schnell zu viel werden würde. Ohne ihn wäre sie nicht mehr aufgestanden. Diesmal nicht. Und Madison ahnte, dass auch dem Friesen dies durchaus bewusst war und schenkte ihm daher ein dankbares Lächeln.

Es war demütigend, seinen eigenen Körper nicht unter Kontrolle zu haben. Und das Bewusstsein, dass beinahe jeder um einen herum sich perfekt im Griff hatte, war noch viel entsetzlicher. Warum konnte diese Selbstbeherrschung auch ihr nicht so leicht fallen? Warum war es für sie nicht auch alltäglich? Normal? Sie wusste, dass kaum einer nachvollziehen könnte, was in ihr vorging.
Madison atmete langsam und tief, war bemüht, stärker zu wirken, als sie es eigentlich war. Es war ihr peinlich, dass Merten sie stützen, dast schon halten musste - sie fühlte sich wertlos und schwach. Einzig und allein sein stolzes Lächeln und seine Bemühungen ließen Madison nicht aufgeben; diesen erbärmlichen Kampf führte sie ausschließlich ihm zu Liebe. Merten zu enttäuschen wäre das Letzte, was sie wollte.

Madison war dem Friesen sichtlich dankbar dafür, dass ihre eingetretene Rosse nichts an alle dem hier änderte. Manche Hengste hätten sich jetzt vermutlich aus dem Staub gemacht; andere wären wie ein wildes Tier über sie hergefallen. Nur Merten nicht. Merten sah in ihr noch immer die gleiche Stute, die gleiche Freundin und verfolgte noch immer das  gleiche Ziel: ihr zu helfen. Wieder einmal. Jetzt würde die Dunkelbraune all das, was er für sie getan hatte und auch noch immer tat, erst Recht nicht mehr gut machen können. Niemals. Denn was hatte sie ihm denn schon zu bieten? Nur ihr Herz. Ihre Ehrlichkeit. Ihre Treue und ihre Liebe. Und das alles waren womöglich Dinge, für die Merten in seinem Leben unglücklicherweise keinen Platz mehr hatte.
"Okay," stimmte sie entschlossen zu, als Merten meinte, dass es ihr schon bald besser gehen würde - und dass es zum Wasserfall nicht allzu weit wäre und sie das ganz bestimmt schaffen würde.
Gerne hätte sie ihm in diesem Moment gesagt, wie bedingungslos sie ihn liebte. Aber auch dafür war weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt dafür - andererseits jedoch: würde es dafür überhaupt jemals den richtigen Zeitpunkt geben? Madison glaubte nicht, dass das etwas wäre, was Merten gerne hören würde. Oder viel eher, dass er es nicht hören durfte. Sie wusste nicht viel über sein Leben; aber auf Madison machte es einen verdammt komplizierten Eindruck. Und seine Verschlossenheit unterstrich diese Theorie.
Die Vollblüterin vertrieb jegliche Gedanken und konzentrierte sich nun nur noch auf das Hier und Jetzt. Entschlossen setzte sie einen Huf vor den anderen, versuchte sich so gut es ging auszubalancieren und hoffte, bald schon am Wasserfall anzukommen - denn schon nach wenigen Schritten fehlte ihr die Luft zum atmen und ihre Beine wurden schwer. Bloß nicht aufgeben. wiederholte sie sich ihr Mantra immer und immer wieder, bis sie endlich das Rauschen des Wasserfalls zu vernehmen glaubte.

» zum Wasserfall



23.07.2016, 12:19
» Pygmalion
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Tharynia



Tharynia… Wo bist du nur mein kleiner Engel? Leise setzte er seinen Weg fort. Seit einigen Tagen war er nun hier im Tal angekommen. Kundschafter hatten gesehen, wie sich eine Schimmelstute hierher geschlichen hatte. Mehrfach. Und von der Beschreibung her traf es beinahe alles auf seine geliebte Tharynia zu. Zu lange schon hatte er seine Prinzessin nicht mehr gesehen. Er sehnte sich nach ihr. Nach ihrer Nähe. Sie fehlte ihm. Und vor Allem: Sie fehlte auch seinem Vater. Wenn er herausfand wie lange die Weiße nun schon verschwunden war, dann würde er sicherlich durchdrehen! Und dann würde er Tharynia bestrafen, wenn er sie wieder sah. Und das musste Pygmalion um jeden Preis verhindern!

Und nun hatte ihn seine Suche nach ihr hatte ihn schließlich in eine sehr abgelegene und verdammt unwohle Gegend geführt. Unruhig spielten seine kleinen Ohren, lauschten auf jedes noch so kleine Geräusch. Aber irgendwie war es hier plötzlich viel stiller als sonst. Kein Tier machte ein Geräusch. Kein Pferd, kein Wolf, kein Fuchs, nicht einmal ein kleines Krabbeltier schien hier zu sein. Nervös schnaubte der junge Königssohn und tänzelte auf der Stelle und wölbte seine Hals. Für ihn war das hier mehr als unangenehm. Das hier war alles andere als natürlich.

Hallo?“, hatte er sagen wollen, doch es kam nur ein heiseres Krächzen aus seiner Kehle. Panisch schlug er mit dem Kopf. Er tänzelte wieder und wieder auf der Stelle. Das hier war ihm wirklich nicht geheuer. Das war absolut nicht normal. Wieder versuchte er zu reden, oder gar zu wiehern, aber es drang abermals nichts aus seiner Kehle. Pygmalions Augen traten weiß hervor. Pure Panik ergriff ihn. Er musste fort. So schnell es ging. Aus dem Stand setzte er in einen gestreckten Galopp über und preschte nach vorn. Egal wohin. Nur raus aus dieser Gegend hier. Raus aus was auch immer das hier sein mochte. Hauptsache, fort und nie wieder kommen!

Gerade als er dachte, er hätte es geschafft, erweckte auf einmal eine weiße Gestalt seine Aufmerksamkeit. Thyrynia! Beinahe hatte er schon gedacht, sein Geist spiele ihm einen Streich, doch da stand sie wirklich. Seine Tharynia. Seine Prinzessin, seine Gemahlin. Ein Lächeln zierte für einen Moment seine Züge. Doch es verschwand augenblicklich, als er sah, dass auch sie in purer Panik zu sein schien. Schnell galoppierte er zu ihr, stupste sie schnaubend an und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Sie mussten hier schnellstmöglich raus. Das ganze hier bedeutete unglaubliche Gefahr. Und er musste seine Geliebte hier schnellsten raus bringen.


15.09.2016, 11:57
»Tharynia
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Pygmalion



Was tust du, wenn dein Albtraum aus dem Nichts vor dir steht in wahrhaftiger Gestalt? Vielleicht wirst du ohnmächtig, vielleicht schreist du. Vielleicht aber starrst du ihn einfach nur an. Aber was tust du, wenn dein Albtraum kommt um dich aus einem anderen Albtraum zu retten? 
Genau das ging Tharynia durch den Kopf. Zuerst hatte sie ein dünnes Hallo gehört, oder eher geglaubt zu hören. Vielleicht war es auch nur ein Echo ihrer eigenen Stimme. Wer konnte das schon bestimmt sagen? Gerade an einem Ort wie diesem an dem man so viele Stimmen zu hören glaubte. Was war da schon real und was nur eingebildet? 
Hinter den Schleiern des Nebels glaubte sie ein fuchsfarbenes Pferd entlangpreschen zu sehen. Er schien wie von allen guten Geistern verlassen worden. Nimm mich mit, schien sie selbst zu flehen. Tonlos glitten diese Gebete über ihre Lippen. Verzweiflung klebte an ihr und die gnadenlose Angst umschmiegte sie wie eine kalte Schneedecke. Hier bin ich! Es schien ein wunder gleich zu sein, als die Fuchsene Gestalt auf die zukam und sie berührte, beruhigend schnaubte und andeutete der Gestalt zu folgen. In den Augen der Schimmelstute standen Tränen, sie wusste nicht, wer vor ihr stand und sie vermutete keinesfalls ihren Gemahl als ihren Retter. Es war schwer auszumachen, wo ihre Tränen in den Augen standen und wo das Fell des anderen durch die neblige Umgebung vertuscht wurde. Es war viel mehr, als lebe sie in einem wahr gewordenen Fiebertraum; Hitze stieg auf, kalter Schweiß brach ihr aus - nässte ihr Fell, ließ es transparent wirken und die Haut darunter durchschimmern. Die Stimmen waren überall, ihr Schall ließ die Schimmelstute vibrieren vor Angst. Dann passierte es, die erste Träne verließ das Auge, die Lippen teilten sich zitternd. »Wohin?«, wollte sie schreien, um wenigstens irgendwie und irgendeinen Ton heraus zu bekommen. Aber es kam nichts über ihre Lippen, es war nur die Bewegung die diese Frage, bestehend aus einem Wort, formte. 
Sie erkannte Pygmalion noch immer nicht und er hatte auch noch nicht geantwortet, wohin es gehen solle. Alles was sie tun wollte, war ihm zu folgen, wie der fremde Fuchs ihr bedeutet hatte. Aber sie konnte nicht. Ihre Glieder zitterten viel zu stark, es wurde immer schwerer zu atmen. Es war ihr, als wollten die Stimmen in sie kriechen, Besitz von ihr ergreifen, durch ihre geöffneten Lippen und Ohren kriechen. Wie in Zeitlupe zwang sie ihren Mund dazu sich zu schließen. Die Stimmen des Hains schienen so unendlich laut zu sein. Was war nur los mit ihnen? Sonst sprachen sie doch nur, wenn man genau hin hörte. Aber irgendetwas war anders. Es erschien wie ein Hilfeschrei aus mehreren Mündern, als würde man sie abschlachten. Als würde man ihnen die Magie entziehen - sofern diese Stimmen in irgendeiner Weise magisch oder überhaupt existent waren. 


17.09.2016, 13:06
» Pygmalion
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Tharynia



Tharynia. Oh, meine geliebte Tharynia. Endlich habe ich dich wieder. Endlich bist du wieder bei mir! Ein vollkommen zufriedenes Lächeln zierte nun seine Züge. Er hatte sie gefunden. Und nun? Nun würde ihn so schnell nichts mehr von der kleinen weißen Gestalt trennen können. Schnell wischte er ihre zahlreichen Tränen mit seinen samtweichen Nüstern fort, er konnte sie einfach nicht traurig sehen. Nicht so. Leise grummelte er, bedeutete ihr so gut wie er nur konnte, dass nun alles gut sein würde. Besorgt betrachtete er ihren Körper. Sie zitterte und litt unter Schweißausbrüchen. Alles andere als beruhigend. Verunsichert spielten seine Ohren, aber er durfte sich nicht anmerken lassen, dass auch ihn das Ganze nervös machte. Nun musste er für sie beide ruhig bleiben und der Schimmelstute Schutz bieten. Immer wieder lächelte er sie an, versuchte ihr zu zeigen, dass er für sie da war und ihr so viel Schutz wie nur eben möglich bot.

Doch auch auf seine Aufforderung hin bewegte sich die hübsche Stute nicht. Verwirrt spielten Pygmalions Ohren. Sie zitterte so sehr… Vielleicht hatte sie noch immer Angst? Vorsichtig trat er an ihre Seite, stellte sich stützend neben sie und schob sie dann sanft ein paar Schritte vorwärts. So lastete ihr Gewicht zu einem Großteil auf ihm, und ihre überanstrengten Gliedmaßen hatten erst einmal ein wenig Ruhe. Bitte, komm mit mir mit… Bitte. Leise brummelte er immer wieder, versuchte sie so davon zu überzeugen, dass es nichts Schlimmes war, sich zu bewegen. Vor allem nicht, wenn er für sie da war und ihr half. Und das würde er nun für immer! Sie war sein. Seine Gemahlin, seine Prinzessin. Und er würde sie so schnell nicht mehr gehen lassen. Vater würde dich töten, meine Geliebte. Ich muss dich schützen. Bleib bei mir auf ewig.

Wieder wagte er einen Versuch zu gehen, hoffte dass sie nun endlich verstand und auch mit ihm kam. Zu gern hätte er sie möglichst schnell hier raus gebracht. Aber, alleine bekam er sie nun nicht bewegt. Hätte er doch seine Soldaten bei sich gehabt… Die hätten Tharynia zusätzlich stützen können. Aber so? So war es nahezu unmöglich. Und wer weiß, wie die junge Stute auf die Gegenwart der anderen reagiert hätte… Flehend blickte er also die kleine Stute an. „Bitte Tharynia, folge mir. In den Wald. Dort sind wir sicher.“ Er hoffte, dass sie zumindest seine gemurmelten Worte verstand. Mehr brachte er gerade nicht heraus.


19.09.2016, 14:02
»Tharynia
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Pygmalion



Zuerst hatte sie ihnen nicht zugehört, aber langsam willigte sie ein zu zu hören. Doch es waren so viele Stimmen, dass sie keine vollständigen Sätze hören konnte. Alle sprachen gleichzeitig und sie nahm nur hier und da Fetzen war.
... Hilf uns ... Magie ... Angst ... Was ist das? ... Hilf mir! ... plötzlich so schwach ... Verwundbar ... keine Kraft ... Hilf uns! ... werden angegriffen ... NEIN! ... Zu Hilfe! ... 
Ihr Blick war immer noch verschwommen, die Lider schlossen nun die Augen zu engen Schlitzen und die Stirn legte sich in engen Falten, als hätte sie starke Kopfschmerzen. Verwundbar? Keine Kraft? Na das klang ja wie eine Beschreibung von ihr selbst. 
Ein unendlich weiches Kissen, eine zarte Liebkosung umspielte ihr Gesicht und sie zuckte kurz zurück. War nicht darauf gewappnet gewesen so zart berührt zu werden. Doch sie ließ es geschehen, spürte wie ihr die Nässe, die aus den Augen lief, weggewischt wurde. Und auch die tiefen undefinierbaren Töne beruhigten sie, wiegten sie in einer seltsamen Art von Geborgenheit. Die Lider ließen nun auch keine Schlitze mehr zu und aus verschwommener Sicht wurde ein einfaches, schlichtes schwarz. Neue Geborgenheit, direkt hinter den Vorhängen ihrer Augen. Noch immer geisterten so viele Stimmen  durch sie und sie spürte die Wärme des fremden Körpers, der bei ihr war. Doch dieser andere Körper schien gleichzeitig so weit entfernt von ihr zu sein. So unendlich weit und doch so nah. Irgendetwas sagte ihr, dass sie miteinander verbunden waren. Doch sie konnte aus unerfindlichen Gründen nicht sagen wieso, so hatte sie ihn auch noch nicht bewusst oder fokussiert angeschaut. Tharynia glaubte, dass sie verbunden durch die Stimmen waren, nicht mehr und nicht weniger. Was hatte es nur mit den verzweifelten Seelen zu tun, die man nicht deutlich sehen aber dafür umso deutlicher hören und ihre Anwesenheit spüren konnte? 
Und plötzlich wurde sie geschoben, keine Zeit mehr weiter nach zu denken. Auf ihren eigenen Beinen lastete nicht mehr ihr volles Gewicht. Verwirrt öffnete sie die Augen. Mein Gott, es ist so unsagbar hell! Und so nebelig war es doch auch sonst nie hier! - ging es ihr durch den Kopf. Die Stimmen wurden undeutlicher und sie achtete nicht mehr auf ihre Worte, versuchte nicht herauszufinden, was sie bedeuteten, bis sie zu einem zarten Nebengeräusch wurden, wie das Flügelschlagen von tausenden Vögeln, die sich zugleich erhoben um Richtung Süden zu ziehen.  Und auch das ständige undefinierbare, tiefe Geräusch begleitete sie. 
Durch all die Helligkeit und das Flügelschlagen der Stimmen drang wieder diese Stimme zu ihr. Sie war ebenfalls vertraut. Wer war das? Ein weiterer eiskalter Schauer lief ihr durch den Körper, ihr Magen zog sich zusammen und schien sich umdrehen zu wollen. Doch auch hierfür war gerade keine Zeit um darüber nachzudenken, wieso es ihr so ging. Sie vernahm ihren Namen und hörte etwas vom Wald. »Wald?«, fragte sie zunächst schwach und verwirrt. Doch dann legte sich  nach einiger Zeit ein Lächeln auf ihre Lippen und überraschend entzückt kam ihr die Zustimmung über die Lippen, als sie die Bedeutung erfasste: »Ja! Wald!« 
Der Name des Gebietes gab ihr neue Hoffnung und neue Kraft. Sie hatte endlich wieder ein Ziel. Die Stimmen schrien panisch auf und verstummten dann. Es überraschte sie selbst, als sie plötzlich anfing los zu traben und sich von dem Ort löste. Wie konnte sie nur plötzlich alles abschütteln? Oder hatte sie sie nicht abgeschüttelt und die Wesen wurden ...? Nein!, wischte sie den angebrochenen Gedanken fort. Noch immer nahm sie ihre Außenwelt nur verschwommen war, doch das machte nichts. Sie kannte das Tal und hatte es vor ihrem geistigen Auge, wie ihre Westentasche. 

» Wald


21.09.2016, 16:41
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Geschlossen