Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
» Eiswolke
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Aconteus



Waren nur einige Sekunden oder mehrere Jahre vergangen, als die Stute ihre Augen öffnete? Sie war also nun wirklich eine Anführerin... mit 9, jetzt 'nur' noch 8, Leben. Nun, ihr Traum hatte sich halbwegs erfüllt. Aber sie hatte keinen Clan mehr, den sie führen konnte. Und das war ihr größter Traum gewesen. 
Als sie nach ihrem Tod beim SternenClan war, hatte sie so viele Pferde des SchattenClans gesehen: Feuerflügel, Grauflügel, ihre Mutter Wolkenhimmel, Falkenstern und noch viele andere. Erst dort war ihr schmerzhaft bewusst geworden, wie viel sie doch verloren hatte. Und doch war sie froh, dass es allen gut ging. Noch glücklicher war sie, als Grauflügel, Feuerflügel und Falkenstern ihr verziehen hatten. 

Eine sanfte Berührung ließ sie leicht zusammenzucken. War Aconteus immer noch da? Eiswolke blibzelte, bis sie nicht mehr verschwommen sah. Ja, sie erkannte sein hellbraunes Fell. Er war ihr also nicht von der Seite gewichen. Aber warum nicht? Warum bist du immer noch hier? flüsterte Eiswolke und hoffte, dass sie Aconteus nicht zu sehr erschreckt hatte. Schließlich hatte nicht jedes Pferd mehrere Leben und kein Pferd erlebte jeden Tag, dass ein anderes Pferd von den toten auferstand. Das musste ziemlich verwirrend für den jungen Falben sein. Aber zumindest musste er nicht wirklich den Tod eines Pferdes miterleben. Eiswolke atmete tief ein. Sie konnte wieder ohne Probleme atmen. Endlich war dieses blöde Asthma weg! 


27.12.2016, 01:02
» Aconteus
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Eiswolke



Aconteus konnte nicht glauben, was gerade geschehen war. Noch vor wenigen Augenblicken hatten sie sich am Schnee erfreut, hatten mit den Flocken gespielt. Und nun? Nun lag Eiswolke's Körper leblos auf dem kalten, eisigen Boden. Wie gebannt starrte er sie an, unfähig sich zu rühren. Ja, sie hatte ihm gesagt dass sie krank war und davon ausging, nicht mehr lange zu leben. Aber dass sie so schnell sterben würde, hatte der Falbe beim besten Willen nicht für möglich gehalten. Wie war das nur möglich? Er war ratlos, betroffen und traurig. Aber dennoch begann er langsam zu realisieren, dass sie tot war. Verabschiedend legte er seine Nüstern auf ihre Stirn, prustete ihr seinen warmen Atem zu.
Dann geschah etwas, was noch viel überraschender, verwirrender und unbegreiflicher war als ihr Versterben: sie bewegte sich. Aconteus zuckte erschrocken zusammen und wich einen riesigen Schritt zurück. Hatte er das eingebildet? Wurde er nun tatsächlich verrückt? Fassungslos starrte er die helle Ponystute an, die ihm entgegen blinzelte. Sie blinzelt! Der Falbhengst begriff erst, dass all das nicht seiner Fantasie entsprang, als ihre Stimme ertönte. "Du lebst?" hauchte er perplex, blinzelte sichtlich verwirrt und aufgebracht. Er näherte sich ihr wieder, bedachte sie mit aufmerksamen Blicken. Das ist doch unmöglich! Oder?
Ihre Frage ließ ihn stutzen. Vermutlich wäre das die letzte Frage die er ihr stellen würde, wenn er von den Toten auferstehen würde und sie sehen würde. Allein das entlockte ihm ein erfreutes Lächeln. Egal wie verwirrend das auch war - er war unendlich froh, Eiswolke nicht schon verloren zu haben. "Warum nicht?" Er strahlte ihr freundlich zu, die Fröhlichkeit über ihre Wiederaufstehung stand ihm dabei ins Gesicht geschrieben. "Vielleicht habe ich ja gehofft, dass genau das passiert. Und wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte ich mich richtig von dir verabschieden wollen." Und so kam es, dass er noch hier war. Bei ihr. Auf den verschneiten Wiesen. Mit einem breiten Strahlen im jugendlichen Gesicht.



31.12.2016, 15:15
» Eiswolke
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Aconteus



Nach einigen Minuten stand die Stute auf und schüttelte sich ein mal. Ja, die Schmerzen waren weg, sie war geheilt. Ein Glück, wenn sie jetzt weitere 8 Male gestorben wäre, wäre es nicht gerade angenehm gewesen. Als Aconteus völlig perplex fragte, ob sie leben würde, legte sie ihren Kopf schief. Ja, hatte ich doch gesagt: Ich bin Anführerin, also habe ich 9, jetzt 8, Leben. antwortete sie. Bei seinen nächsten Worten schüttelte sie ungläubig den Kopf. Warum hättest du dich verabschieden wollen? Wir sind nicht im selben Clan, wir kennen uns kaum. Nur die Pferde die sich sehr nahe standen verabschieden sich von den toten. Du hättest kein Recht dazu gehabt! knurrte sie. Sie vergaß in diesem Moment, dass er nicht in der Nähe der Clans gewohnt hatte und nichts davon hätte wissen können. Sie war wütend auf ihn. Er hätte sie einfach liegen lassen sollen!

Sorry, dass das so kurz ist


31.12.2016, 23:48
» Sayura


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» Artur Baboev » venomxbaby » Katarzyna Okrzesik



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Graphite ( Dessert Rose, Niilan )


Weiße Flocken schwebten von Himmel herab. Sie bildeten einen perfekten stillen Gegenasatz zu dem feuerlodernden Kampf der sich gerade in Sayuras Seele abspielte. Sie schrie innerlich laut auf. Durch den Schleier ihrer Tränen sah sie wie Niilan sich ihr vorsichtig näherte. Unsicher blähte die braune Stute ihre Nüstern. Wollte sie gerade Gesellschaft? Oder sollte sie auf der Stelle kehrt machen und weiter allein durch das Tal ziehen? Die Braune blickte zum Waldrand, oder zumindest dem was sie als Waldrand zu erkennen glaubte. Es wäre leicht sich mit einigen Sätzen in das schützende Dunkel der Bäume zu flüchten, wo sie ungesehen war. Weit weg von ihrer plötzlichen Trauer. Weg von Rose. Weg von Niilan. Weg von Graphite. Schließlich schien ihr Gefährte gerade dabei zu sein, eine wichtige, "folgenschwere" Entscheidung zu treffen... ohne Sayura.
Unwillkürlich spannte die Stute sämtliche Muskeln ihres Körpers an, bereit sofort loszuspringen. Doch etwas oder vielmehr Jemand schien sie zurück zu halten. Die Gegenwart des Hengstfohlens war ihr nur zu genau bewusst. Sie rollte leicht verstört mit ihren großen runden dunklen Augen. Was war das? Wieso konnte sie sich nicht rühren? Ihr Körper begann unter der Anstrengung der immernoch gehaltenen Muskelspannung zu erzittern. Keuchend holte sie Luft. Wie eine ertrinkende rang sie nach Atem. Eine dunkle sanfte Stimme erhob sich aus dem Feuersturm ihres Geistes. Beruhig dich Sayura! Reiß dich zusammen! Alles wird gut! Nur mit Mühe gelang es ihr, das Hämmern ihres Herzens zu ignorieren und ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Mit noch erschrockenem Blick sah sie den kleinen Niilan immer näher zu sich kommen. Eine weitere ängstlichere Stimme ihrer Seele meldete sich zu Wort. Los tu es! Lauf! Lass nicht zu, dass auch er dich verletzt! Beende es bevor es angefangen hat!
Was zum...?
Jetzt vollkommen durcheinander schüttelte die Braune ihren schmalen Kopf. Ihr begann der Schweiß auszubrechen. Sie war immernoch bewegungsunfähig. Aus der anfänglichen Schreckstarre war ein ausgewachsenen Krampf geworden, der immer mehr ihrer Energie aufbrauchte. Heiser versuchte sie zu wiehern. Doch es kam nicht mehr als ein Krächzen aus ihrer Kehle. Ihre Augen fanden Rose, wie sie weinend vor dem Wald stand. Sie sah zu ihrem Hengst, der wie versteinert da zu stehen schien und als sie Niilans kleine dünne Gestalt noch einmal erblickte, versagten die Beine ihr den Dienst.
Hart schlug die grazile Stute auf den Boden auf. Reflexartig rollte sie sich zusammen, um wenigstens ihren Kopf ein wenig zu schützen, was ihr mehr oder minder gut gelang. Das letzte was Sayura sah war der graue Himmel über ihr. Danach war um sie herum alles dunkel und still. Ihr Körper hatte der Erschöpfung nachgegeben und sie in einen unfreiwilligen Schlaf gezwungen.

( Wow so dramatisch wollte ich eigentlich nicht werden^^ )


Wörter: 521

__________________


~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
09.01.2017, 20:49
» Aconteus
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Eiswolke



Aconteus war sichtlich schockiert darüber, wie schnell die Stimmung gekippt war. Plötzlich war Eiswolke wütend, regelrecht außer sich. Sie warf ihm vor, dass er nicht das Recht dazu gehabt hätte, sich von ihr zu verabschieden. Der Falbe war verwirrt. Jeder andere hätte dies als eine Geste des Respektes, der Anerkennung angesehen - nur die helle Ponystute schien dazu quasi die gegensätzliche Ansicht zu haben: für sie war ein Unding gewesen, dass er sie betrauert und für sie gebetet hatte. Ein wenig gekränkt vergrub Aconteus seine Ohren tief im Nacken.
"Ist ja schon gut!" entgegnete er beleidigt und schürzte schmollend die Lippen. Er warf Eiswolke einen giftigen Blick zu und machte kein Hehl daraus, dass er eingeschnappt war. Richtig eingeschnappt. "Entspann dich mal! Ich hab dir gar nichts getan, im Gegenteil. Ich wollte dir Ehre erweisen!!" entzürnte Aconteus sich und ging damit ganz eindeutig in die Konfrontation, in die Offensive. "Ich hab das so gelernt, für mich ist das normal. Wenn du das anders siehst, kann ich das nicht wissen." Noch immer taxierte er sie mit seinen Blicken. "Aber es kommt bestimmt nicht wieder vor bei deinen verbleibenden 8 Leben, versprochen," zischte er vorwurfsvoll und wandte dann demonstrativ den Blick von ihr ab.



14.01.2017, 11:31
»Niilan
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Rose, Graphite u. Sayura ♥



Wie erstarrt beobachtete Niilan die Entwicklung, die dieses Aufeinandertreffen mit sich brachte. Schockiert, bestürzt und verzweifelt. Erst die Ablehnung von Graphite, sein Drang, Niilan von Rose fernzuhalten. Dann Rose, die nicht die Kraft besaß zu ihm zu stehen und sich gegen Graphite durchzusetzen; und jetzt? Jetzt Sayura - er konnte die Angst, nein, es war fast schon Panik sehen, die sie erfüllte, als er sich näherte. Niilan zögerte. Was hatte sie? Was hatte er getan? Warum lehnten ihn alle ab? Was hatte er nur an sich, dass an eine solch abstoßende Reaktion hervorruf? Der braune Junge konnte sich das nicht erklären. Ihm war nur bewusst, wie überflüssig er plötzlich war. In diesem Gebilde war er der Fremdkörper. Er war der, der störte. Er war der, der unerwünscht war, weil er nicht dazu gehörte. Das war Rose's Familie - nicht seine. Und ihre Familie hatte offenbar ein Problem mit ihm, welches Niilan nicht begriff. Noch nicht. Plötzlich besaß der Junge den Drang, fortzulaufen. Zurück zu seinen Eltern, die ihn bedingungslos liebten und ihn nicht abstießen, sondern so akzeptierten, wie er war.
Doch auch dieser Plan wurde kurzzeitig durchkreuzt, als Sayura ohne Vorwarnung - wobei war ihre Angst vielleicht nicht schon ein Anzeichen gewesen? - zusammenbrach. Schockiert und gleichermaßen besorgt warf Niilan sämtliche Zweifel über Bord und rannte auf die braune Stute zu, die bewusstlos auf dem kalten, harten Boden lag. Sie rührte sich nicht mehr! Niilan's Puls beschleunigte sich exorbitant schnell, sein Herz schien ihm quasi aus der Brust herausbrechen zu wollen. Als er bei Sayura ankam, starrte er sie zunächst nur fassungslos an. Was hatte sie bloß? Was war passiert? Panik erfasste ihn. Beinahe hysterisch wollte er nach Graphite und Rose rufen - doch die Angst vor Vorwürfen und weiterer Ablehnung schnürrte ihm die Kehle zu. Bestimmt würden sie ihm die Schuld geben! So, wie es immer alle taten.
Und so kam es, dass Niilan sich aus dieser Angst heraus zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen ließ. Er ging stiften. Panisch rannte er los - weg von Sayura, weg von Graphite und Rose. Weg von dieser grässlichen Situation, an welcher er sich die Hauptschuld gab. Wäre er nicht gewesen, hätte dies alles nicht solche verheerenden Ausmaße angenommen. Er war Schuld. Wie ein Mantra sagte er sich das immer wieder, während er wie blind davonrannte - heiße Tränen stachen ihm in die dunklen Augen und nahmen im die Sicht. Für Niilan war weglaufen in diesem Moment das einzige, was half. Einen anderen Ausweg hatte er nicht gesehen.

» weg



14.01.2017, 11:55
» Aconteus
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Eiswolke



Aconteus war nicht unbedingt glücklich darüber, wie das nun zwischen ihnen gelaufen war. Wie immer hatte er es sich ganz anders vorgestellt. Doch die Enttäuschung hielt sich dieses mal erstaunlicherweise sogar noch in Grenzen. Nach ihrer Wiederaufstehung war Eiswolke irgendwie verändert - unter dem Gesichtspunkt, dass sie noch vor wenigen Minuten tot gewesen war, war das vermutlich eigentlich nicht verwunderlich. Der Falbhengst war verwirrt. Seine Gedanken rasten, seine Gehirnzellen ratterten regelrecht. So wirklich einzuordnen wusste er das alles nicht. Es überforderte ihn. Sie überforderte ihn. Die helle Ponystute war sehr launisch, so ganz anders als er. Ihre Sichtweisen auf die Welt und das Leben, welches sie führte, waren so gegensätzlich zu seinen eigenen. Aconteus glaubte langsam, sich ein wenig getäuscht zu haben - in Eiswolke hatte er vermutlich gewiss keine Freundin gefunden, die ihn auf seinem Weg eine längere Zeit begleiten würde. Für ihn zeichnete sich dies leider immer mehr ab, auch wenn er sich etwas anderes gewünscht hatte. Der junge Hengst hatte gehofft, endlich einen verlässlichen Vertrauten gefunden zu haben, der sein derzeit so eintöniges Leben würde bereichern können. Doch leider blieb dieser Erfolg aus. Und so entschied Aconteus kurzerhand, dass es nicht viel Sinn machte, zu bleiben. Die Stimmung war sehr erhitzt und deutete ohnehin nur auf Streit hin. "Wie dem auch sei, Eiswolke: ich muss dann auch mal los." Nur eine blöde Floskel, eine dämliche Ausrede die sogar mehr oder weniger eine Lüge war. Er musste nicht wirklich los. Er hatte nichts vor. Aber er wollte gehen. "Ich wünsche dir alles Gute," fuhr er aufrichtig fort und lächelte ihr höflich aber distanziert zu. "Und wer weiß? Vielleicht kreuzen sich unsere Wege eines Tages wieder. Wie sagt man so schön: man sieht sich immer zweimal im Leben." Er zwinkerte ihr schelmisch zu und wandte sich zum gehen. "Tschüss!" rief er ihr zum Abschied fröhlich zu und trabte an. Mit schwungvollen Schritten verließ der Falbe die Wiesen und verschwand somit aus dem Blickfeld der hellen Stute.

» weg :-)



03.02.2017, 21:23
»Graphite
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Rose, Sayura (Niilan)


 

Kaum hatte seine Ungläubigkeit seinen Mund verlassen, bemerkte er wie Rose‘ Enttäuschung sichtbar stieg. Wie ein Häufchen Elend stand sie da bei ihm. Er wünschte, er könnte ein einfühlsamer Vater sein. Er wünschte er wäre ihr Vater. Aber was wäre er dann für ein Vater? Enttäuschte sein Kind mit jedem Wort, dass er von sich gab. Ihr Zustand machte ihn nur noch trauriger. Es war sicherlich ein skurriles Bild; die beiden so nah beieinander, beide traurig. Und beide waren sie enttäuscht von ihm, Graphite. Fast wollte er sich selbst gegenüber behaupten nicht zu wissen, wann er das letzte Mal oder ob er jemals so enttäuscht von sich selbst gewesen war. Doch dann kamen kurze Sequenzen aus seiner Soldatenvergangenheit in ihm hoch. Ein tiefer innerer Schmerz, der von dem größten Verlust ihrer Brüderschaft erzählte keimte in ihm auf. Verbissen verzog er das Gesicht, Emotionen wollten aufkochen und er biss sich so hart von innen auf die Wange, bis er Blut auf seiner Zunge schmeckte. Der Atem wurde schneller, der Kopf schmerzte und im stummen Mantra befiel er sich immer und immer wieder diesen Gedanken fallen zu lassen, im jetzt und hier zu leben. Vergiss es! Graphite verdammt! Denke an Sayura! Denke an Rose! Jetzt ist nicht die Zeit an …ihn zu denken! Hörst du?! Lass los! Jetzt! Sofort!
 
Erst als er sich auf die Zunge biss und Rose sich leise räusperte schien er langsam wieder zur Besinnung zu kommen. Seine Gedanken schlugen dann blitzartig wieder zurück in das Jetzt und Hier. Er erinnerte sich sofort wieder an seine Frage und musterte die junge Stute mit besorgtem Blick. Verdammt. Er hatte ihr weh getan. Das war mindestens Punkt zwei auf seiner Not-to-do-Liste. Rose weh tun, direkter Nachfolger von „Sayura weh tun“. Na das lief ja wie am Schnürchen.
Das ‚Aber‘ in ihrer Stellungnahme störte ihn immens. Oh Graphite, du Vollhorst! Er sah wie sie heftigst zu blinzeln begann und dann hektisch den Blick abwandte. Sein Herz wollte brechen. Und auch er wandte den Blick von ihr ab, wieder der respektvolle Soldat. Niemand den er kannte, mochte es in einem schwachen Moment so observiert zu werden. Graphite fixierte seine eigenen Hufe und überlegte wie er die Situation retten konnte, oder viel mehr, ob er die Situation noch retten konnte. Doch alles schien so auswegslos zu sein, dass er traurig den Kopf geschüttelt hatte. Und genau das sah Rose. Er bemerkte es, als er aus dem Augenwinkel sah, wie sie zurückwich und ein wenig stolperte.  Sofort zuckte er, wollte nach vorne preschen um sie aufzufangen, doch da stand sie auch schon wieder so fest es in ihrem Zustand eben ging. So blieb es bei der raschen vorwärtsgerichteten Zuckung und einem Versuch ihr aufmunternd zuzulächeln.
Sie brauchte Zeit ehe sie ihm antwortete und ab da dauerte es vielleicht noch eine viertel Minute, bis er realisierte, dass Rose immer stärker weinte. Sein Lächeln erstarb proportional zur Realisierung dieses Faktes.

Langsam tat er einen Schritt auf sie zu, wollte ihr Trost spenden, ihr sagen, dass alles Gut werden würde. Dass er sie in sein Herz geschlossen hatte, wie er sich vorstellen konnte nur eine Tochter in sein Herz zu schließen. Doch sie entschuldigte sich und brachte noch mehr Distanz zwischen sie beide. 
Dies war der Moment als er die Situation noch deutlicher wahr nahm. Er hatte es zerstört. Alle distanzierten sich von ihm. Niemand wollte bei ihm sein. Er stand allein. Er ist das Monster. Es brodelte in seinem Kopf. Der Soldat machte hektisch einen Lageplan.
Schritt eins: sage Rose, wie gern du sie hast. Egal ob sie es hören will oder nicht. Und – du Idiot! – egal wie schwer es dir fallen wird zu deinen Gefühlen zu stehen, sag es ihr! Schritt zwei: erledige verflucht nochmal zuerst Schritt eins! Dann entschuldigst du dich auch bei Niilan! Der Ärmste weiß sicherlich nicht, was er von dir halten soll. Ein tolles Vorbild bist du. Erste Klasse… Schritt drei: auch wenn es dir am schwersten fallen wird, du gehst zu Sayura. Du tröstest sie und zwar besser als du je zuvor eine Stute getröstet hast. Sie liegt dir am Herzen. Du hast sie nicht verdient, aber sie hat es nicht verdient wegen dir weinen zu müssen, Arschloch.

Er hörte nicht das Krächzen von Sayura sondern schluckte nur schwer und ging vorsichtig auf Rose zu. »Rose?«, fragte er vorsichtig, ehe er sich soweit näherte, dass er etwa einen Meter vor ihr stehen blieb. Er hoffte, dass sie nicht weiter vor ihm fliehen würde. Dann senkte er seinen Kopf auf ihre Sichthöhe, begab sich so in ihre Perspektive der Dinge. Sein Blick wurde reumütig. Erst dann fing er mit seinem Text an: »Nein, mir tut es leid. Und das „Aber“ will ich nicht hören. Hör zu; Ich wollte dich nie verletzen, Liebes... Ich bin so…über-« Jäh wurde er unterbrochen, als seine Ohren von einem lauten Rumpeln überrascht zur Seite zuckten. Geschockt nahm er Haltung an und sah Sayura am Boden liegen. »Um Gottes Willen!«, entfuhr es ihm. Gut, dass er vorher einen Plan gemacht hatte, den er nun schon wieder völlig über den Haufen werfen konnte.

Geschockt stand er noch von Sayura und Niilan entfernt, beobachtete ob Sayura gleich aufstehen würde, doch nicht passierte. Stattdessen setzte sich Niilan in Bewegung…und rannte weg. »Nein, Niilan!«, rief er. Verdammt, wie sollte er sich so bei ihm entschuldigen, reflexartig schoss er erst los ihn zu verfolgen, doch bereits nach zwei Sprüngen fiel ihm die Priorität ein. Die Sache mit Niilan wieder gerade zu biegen musste warten. Sayura war nun wichtiger. Hoffentlich würde das Hengstfohlen jetzt nicht höchsttraumatisiert irgendetwas Blödes anstellen oder völlig unbewusst in einen Hinterhalt geraten…
Der tief dunkelbraune Körper hechtete regelrecht zur am Boden liegenden Stute herüber. Direkt vor ihr fiel er auf die Knie. Mit seinem Kopf hakte er unter ihren, zog ihn in eine Position, die nicht so abgeknickt war, brachte sie sozusagen in eine stabile Seitenlage. Hektisch kontrollierte er mit panischen Blick, ob sie noch atmete. Zum Glück! Er drückte sich eng an sie und versuchte sie zu sich zu rufen. »Oh Sayura!«, murmelte er, sein Gesicht eng an ihrem. Sein Schopf fiel auch in ihr Gesicht. Und dann passierte es. Tränen der schieren Verzweiflung ließen seine Sicht verschwimmen. Wie männlich, wie heldenhaft. Nicht. Er konnte nicht sagen, ob auch Rose ihn, nein, sie beide, verlassen hatte oder nicht. Normalerweise hätte er das mitbekommen müssen, hätte es hören müssen. Aber nachdem Sayura am Boden gelegen hatte waren seine Sinne wie durchgebrannt. Er konnte nichts mehr hören außer das viel zu laute Rauschen seines eigenen Blutes und seinen sich kreisenden Gedanken. »Rose?«, rief seine Stimme und sie klang fast schon kläglich. Er hoffte inständig, dass sie noch da war. »Bist du noch hier?«

Was, wenn sie noch da war? Okay. Es war Zeit einen kühlen Kopf zu bewahren. Haha. Bewahren? Dann müsste er erst einmal diesen Zustand herstellen! Aber trotzdem, was würde er mit ihr tun? Sollte er sie Niilan hinterherschicken? Aber fühlte sie sich dann nicht noch mehr abgestoßen von ihm? Er glaubte gesehen zu haben, wie ihr Herz brach. Etwa zu dem Zeitpunkt als er noch Kleinspalterisch auf das Wort „Dad“ reagiert hatte. Verdammt, was er jetzt dafür tun würde Daddy genannt zu werden.
Aber ab davon, dass es sie noch mehr verletzen würde, wenn er sie denn weg schicken würde. Er könnte es nicht. Sie sollte nicht allein im Stillreich unterwegs sein. Das gefiele ihm selbst gar nicht.

So viel hätte, würde, könnte schwirrten um ihn herum und er wusste dennoch nichts.


12.02.2017, 22:54
» Norden
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wer will


 



Die Gestalt des großen Rappen schob sich über die große Ebene, sie überschauend und die Witterungen der umliegenden Tiere und Orte in sich aufnehmend. Es war schwer seine Schwester unter all jenen Kreaturen zu erblicken, zu erahnen, denn ihre Witterung war eine schwache Ahnung, ihre Gestalt ein Schatten in den Bäumen. Sie war da und irgendwie auch nicht. Er hatte ihren Herdenplatz ausfindig gemacht, auch wenn das nicht leicht gewesen war, viel zu schwer lag die Witterung des Hengstes der sich ihrer Herde angenommen hatte,  über diesen Ort. Sandokan war auch nicht dort gewesen und Norden kam das Schauspiel dieses Tals immer seltsamer vor. Ob man ihn täuschen wollte? Ob er mit dem neuen Anführer der Herde einmal sprechen sollte? Vielleicht später. Erst einmal wollte er sich das Stillreich anschauen, den Ort der Orte, um den sich so viele Mythen rankten. Er wollte die Herden kennen lernen, diese übernatürlichen Wesen und sich so das Puzzle selbst zusammen setzen.
 



 


08.03.2017, 11:19
»Rhaenys
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Norden



Sie konnte Meraxes' Geist stets um sich spüren. Den Geist ihres Drachen, einem der letzten seiner Art. Tot. Wie all seine Brüder und Schwestern. Er war gestorben, damit sie leben konnte. Und nun waren die Wappentiere der Targaryen tot. Rhaenys spürte den tiefsitzenden Schmerz in ihrer Kehle einen Kloß wachsen lassen. Sie fühlte sich verloren. Ihre Familie: tot. Die Drachen: tot. Nur Rhaenys hatte überlebt, zumindest war sie in diesem festen Glauben. Sie hatte Westeros verlassen, weil sie keine andere Chance gesehen hatte. Und nun? Was nun? Sie hatte keinen Plan, keine Möglichkeiten, kannte niemanden. Sie war auf sich gestellt, die schwächste der Targaryen. Ds schwächste Drachenblut, dass je gelebt hatte. Bereits ihre Eltern hatten es gewusst und gefürchtet. Sie seufzte leise. Überall um sie herum nur Fremde. Sie kannte niemanden und niemand wusste, wer sie war. Eine Prinzessin, resistent gegen Hitze, Glut, Feuer. Mutter eines Drachen. Hier war sie nur eine Stute unter vielen. Und nicht von hier stand ein Hengst. Ein Hengst unter vielen? Rhaenys wieherte leise, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten.


 


 



09.03.2017, 08:17
» Norden
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Rhaenys



Ein zartes Wiehern riss den stolzen Rappen aus seinen Gedanken, die um seine Schwester kreisten und nur weiter Fragen aufwarfen, die zu beantworten noch nicht in seiner Macht lagen. Doch der Norden war geduldig, wachsam und hartnäckig, weshalb er sich vorerst keine Sorgen darum machte, dass er dieser Aufgabe vielleicht nicht gewachsen war. Also richtete er freundlicherweise seine gesamte Aufmerksamkeit auf das junge Ding, dass nach seiner Gesellschaft fragte. Seine Ohren schnippten in seine Richtung und die Augen, so tief und unergründlich, legten sich auf das Mädchen welches kaum das vierte Lebensjahr erreicht haben wird. Ein Lächeln, freundlich, warm und doch mit einer gewissen Distanz legte sich auf die Lippen des Nordens, seine Schritte in ihre Richtung lenkend. 
"Guten Tag..", begrüßte er die Jüngere, musterte sie knapp aber höflich, ehe er in einem respektvollen Abstand zu ihr wieder stehen blieb. Er bemerkte, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Es war, als würde etwas sie umgeben, etwas, was sie schützte, auf andere vielleicht sogar bedrohlich wirkte. Doch Norden war kein Wesen übernatürlicher Fähigkeiten, er war blind für solcherlei Dinge, doch vermochte er dennoch etwas zu spüren, etwas, was er nicht deuten konnte. "Kann ich dir irgendwie helfen?", nahm er das Wort wieder an sich, auf die Tatsache zusprechen kommend, dass sie nach ihm gerufen und seine Aufmerksamkeit gefordert hatte.Vielleicht konnte sie ihm aber auch helfen, vielleicht kannte sie sich hier aus - oder aber sie war genauso neu und fremd wie er hier. 


 



09.03.2017, 09:36
»Rhaenys
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Norden



Feuer und Blut


Rhaenys fröstelte. Diese kalten Temperaturen war sie nicht gewöhnt. Als Drachenblut konnte ihr Hitze nichts anhaben, Kälte aber sehr wohl.Unangenehm berührt spürte sie den kalten Luftzug, der über der Wiese tobte und ihre Haare bespielte. Ihre Augen musterten nach wie vor den Fremden. Einer Prinzessin gleich, blieb sie stehen und wartete, dass er auf sie zukam. Sie war eine Targaryen, Königin war sie gewesen. Nun war sie hier. Entmachtet. Ohne ihren Drachen. Immer wieder kehrten ihre Gedanken zu Meraxes zurück, den sie stets um sich spürte und doch so schmerzlich vermisste. Ihr bester Freund, ihr Partner, ihr Beschützer. Gestorben war er, um sie aus dem tobenden Kriegsmeer zu retten. Aber was brachte ihr das von ihm gerettete Leben ohne all jene, die sie liebte und das Leben, das sie gewohnt war? 

Der Dunkle stand bald schon vor ihr. Rhaenys maß ihn von oben nach unten anerkennend. Ein hübscher Hengst, stattlich und in seiner lackschwarzen Farbe ein idealer Kontrast zu ihrem reinen, silbernen Weiß. "Nun. Das könnt Ihr. Ich kenne mich hier nicht aus. Wo bin ich? Wie nennt man dieses Königreich?" Sie war nach wie vor eine Prinzessin, zumindest klammerte sie sich fest an diesen Gedanken, dementsprechend sprach sie auch. Ob der Fremde ihre Worte hingegen als übertrieben werten würde, war dahingestellt. Sie wollte nicht negativ auffallen. Sie war ungestüm, nicht aber dumm. Es lag ihr fern, sich gleich am ersten Tag in diesem Tale einen Feind zu machen. 

 



13.03.2017, 11:55
» Norden
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Rhaenys



Er bemerkte ihre Blicke und wenngleich er es gewiss nicht nötig hatte, brachte er seine Gestalt in eine aufrechtere Haltung, den Edelmut verkörpernd, den er tatsächlich inne hatte. Eine Eigenschaft, die die Hengste aus dem Norden alle verband und auch ausmachte - auch wenn es natürlich ein oder zwei gibt, die vollkommen aus der Art schlugen. Doch Norden war der Norden und er hielt sich an die Gesetze, Moral und Ethik aus eben jenem Reich, seinem Reich. 
Als die junge Stute sprach, richteten sich die Ohren des rabenschwarzen Hengstes etwas auf, jedes Wort, jeder Klang ihrer Stimme, jede feinste Nuance in sich aufnehmend. Ebenso wie er, war sie neu - was ihn in der Tat etwas enttäuschend war, denn so konnte sich ihm recht wenig darüber erzählen, was er wissen wollte. Doch sei es drum, dann war es eben so. "Dieses Reich nennt man Stillreich..", begann Norden zu erklären und ein amüsiertes Funkeln schlich sich in seine sonst eher unverbindlich wirkenden Augen. "Mein Name ist im übrigen Norden, meine Teuerste.", der Schalk blitzte kurz auf, ehe er auch schon wieder verschwand, schließlich hatte er noch eine Frage zu beantworten. 
"Meinen Informationen nach ist dieses Tal aufgeteilt in mehrere Gruppen, deren Zugehörigkeit schwer zu durschauen ist. Die einen munkeln, dass es hier eine Fraktion der Engel gibt und wieder andere sprechen von Untoten und von Wölfen sowie von den Normalsterblichen die sich meiner Schwester, Nachtigall angeschlossen haben. Doch all zu viel weiß ich leider auch nicht über dieses Tal - es ist auf jeden Fall außergewöhnlich.", erklärte der Rapphengst weiter und musterte das junge Ding kurz. "Und wo kommt Ihr her?", fragte er weiter.



23.03.2017, 10:21
»Rhaenys
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Norden 



Mit neugierigen Blicken musterte sie ihn, wie er sich vor ihr aufbaute und eine kühle Eleganz und Stärke auszustrahlen vermochte. Sie ertappte sich dabei, wie sie ihn insgeheim bewunderte und ihn seiner Stärke neidete. Sie selbst war ein schwaches Gebilde von einem Pferd. Allein ihrem Drachen hatte sie einst Stärke verdankt, nun aber war er nicht mehr bei ihr. Ein Schatten der Vergangenheit, nicht mehr. Und sie war schwach. Und konnte sie kaum wehren, wenn der Hengst, der sich Norden nannte, sie angriff. 
"Es freut mich, Norden. Auch wenn das, was du sprichst, alles andere als beruhigend auf mich erscheint. Untote und Engel...."  Sie schüttelte ungläubig ihren hübschen Kopf, woraufhin das silbrige Haar zu tanzen begann. Sie hoffte, keinem dieser Wesen über den Weg laufen zu müssen. Gegen jene hatte sie nun wahrlich keine Chance. Doch bei dem Wort untot.horchte sie trotz all ihrer Furcht auf. Konnte man dann nicht vielleicht...? Sie dachte den Gedanken nicht zu Ende, sondern konzentrierte sich wieder auf Norden. "Mei nName ist im Übrigen Rhaenys Targaryen, Königin der Andalen und der ersten..." Sie biss sich auf die Zunge.  "Entschuldige, das ist vergangen. Rhaenys reicht vollkommen. Ich stamme aus Westeros. Von der Insel Drachenstein." Sie lächelte schüchtern, was all ihre Vorzüge nur um ein weiteres hervorbrachte und betonte.


 



29.03.2017, 15:00
» Battlecry
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Bellatrix



Eine ungewisse Leere breitete sich in dem pechschwarzen Körper des Hengstes aus. Wie immer, wenn er sich hilflos, und vollkommen falsch empfand. War die Welt nicht besser, bunter ohne ihn? Ein Monster, lauerte versunken in seiner Seele; es schlummerte tief und fest, war aber immer bereit seine Krallen in junges, frisches Fleisch zu vergraben. Nur, der Rappe allein, war in der Lage die Kontrolle über das Monster zu behalten. Letztendlich, die Stute Valentine hatte es mit Leichtigkeit geschafft, dass sich das Monster freiwillig in seiner Höhle vergrub. Denn, die Stute war nicht von dieser Welt, sie war anders gewesen; besaß stets eine dunkle, geheimnisvolle Aura um sich. Oft, hatten sie geschwiegen, um nur eine gewissen Befriedigung durch ihre pechschwarzen Körper fließen zu lassen. Jedoch, trennten sich ihre Wege so unscheinbar, wie sie sich getroffen hatten. Und Battlecry, verfiel schnell in alte Muster, brachte Schmerz und Unheil auf die armen, unschuldigen Wesen, die seinen Weg ohne Ziel kreuzten. Es waren einfach Phasen, die den Hengst vollkommen im Griff hatten; stets versuchte er dagegen anzukämpfen, zur Besinnung zu kommen, wenn er diese verloren hatte. Und oft, scheitere er an sich selbst, und war der Gefangene des Monsters – er, war das Monster.

Leise hatte sich der Frühling auf diese grausame Welt gelegt, doch innerlich war Battlecry längst tot; kein Gefühl erreichte seine Seele, sein Herz. Der Regen prasselte seit Stunden unerbittlich auf die Erde nieder, ließ eine zarte Herbststimmung aufkommen. Gedankenverloren trottete der Rappe vor sich hin, setzte einen Huf vor den anderen; versank Millimeter im aufgeweichten Boden. Der Kopf war leer, kein Gedanke war wirklich greifbar. Allein, das monotone Plätschern des Regens auf den Körper, auf den Boden war zu vernehmen. Irgendwie, hatte der Regen sogar etwas Beruhigendes. Er wusch zwar den Hengst nicht von seinen blutigen Taten frei, aber ließ ihn den innerlichen Schmerz für einen Moment vergessen. Battlecry war gezeichnet vom Leben, und geprägt vom eigenen Vater, der vor Jahren das Monster in ihm erschaffen hatte. Der eine war stolz gewesen, der andere wollte ein anderes Leben. Es war eine schwere Zeit gewesen; für beide. Denn, jeder wusste, wie widerspenstig und stur junge Hengste sein konnten, bis die Schläge härter und der Ton rauer wurde. Irgendwann, war der Rappe nur noch in der Lage sich zu unterwerfen, der harten Hand des Vaters zu folgen. Der Vater brachte seinem Sohn ein vollkommen falsches Weltbild bei, indem es allein um Macht ging; wer Macht erlangt, beherrscht alle.

Eine schwarze Silhouette hielt den prasselnden Regen davon ab, ungehalten auf den Boden zu fallen. Battlecry trat auf eine Wiese, die unendlich weit wirkte und nur durch einzelne Bäume unterbrochen wurde. Ein gewaltiges Zögern ging durch jede Faser seines Körpers. Er stand unbewusst unter Strom, als hätte in diesem Moment direkt ein Blitz in seinen Körper eingeschlagen. Immer öfters, ging er dem Drang nach, einen weiten Bogen um Artgenossen zu machen. Man konnte sich nie sicher sein, wann das Monster die Augenlider empor schlagen würde; bereit zum Angriff. Dennoch, irgendwas zog ihn magisch an, und er spürte die gleiche, dunkle Aura, wie damals bei Valentine. Doch, es war nicht Valentine. Nein, dafür war die Silhouette zu kompakt, zu groß.  Battlecry löste sich aus seinem Stillstand, schritt mit angespannter Muskulatur zu dem fremden Pferd hinüber. Im Grunde, hatte er, wie immer, nichts zu verlieren; außer den Verstand. Doch, wer brauchte schon einen klaren Verstand, wenn man ein Monster verkörperte. Je näher der Rappe dem Wesen kam, desto mehr entpuppte sich dieses als eine Stute. Gerade erst, hatte er sich von einer Stute in Ponygröße verabschiedet; mehr oder weniger. Jedoch, nun stand eine prachtvolle, anmutige Weiblichkeit vor seinen dunklen Augen.
Gerade wollte er den Mund öffnen, ein paar Worte die Stille des Regens zerbrechen lassen. Jedoch, versiegte seine Stimme und ein leichtes Räuspern holte erstmal seine raue Stimme hervor. „Guten Tag, die Dame. Mehr fiel ihm im ersten Moment nicht ein, da er auch kein großer Redner. Eigentlich, hatte er genug Zeit gehabt, sich ein paar schlaue Worte zu überlegen; doch er war zur sehr mit seiner Selbstbeherrschung beschäftigt gewesen. „Kein schönes Wetter, um den Tag auf einer Wiese ohne Schutz zu verbringen.“  Wahrscheinlich, waren dies die ersten Worte seit Tagen. Oft schwieg er, redete nur in Gedanken mit seinem Monster. Niemals, war er Rappe auf Gesellschaft aus, mied jeglichen Kontakt mit Artgenossen.


27.04.2017, 18:44
»Graphite
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* stupst Rose an * pssst, Papi befindet sich in Löschgefahr und will da schleunigst raus! smilie 
 

Rose, Sayura (Niilan)



Kaum hatte seine Ungläubigkeit seinen Mund verlassen, bemerkte er wie Rose‘ Enttäuschung sichtbar stieg. Wie ein Häufchen Elend stand sie da bei ihm. Er wünschte, er könnte ein einfühlsamer Vater sein. Er wünschte er wäre ihr Vater. Aber was wäre er dann für ein Vater? Enttäuschte sein Kind mit jedem Wort, dass er von sich gab. Ihr Zustand machte ihn nur noch trauriger. Es war sicherlich ein skurriles Bild; die beiden so nah beieinander, beide traurig. Und beide waren sie enttäuscht von ihm, Graphite. Fast wollte er sich selbst gegenüber behaupten nicht zu wissen, wann er das letzte Mal oder ob er jemals so enttäuscht von sich selbst gewesen war. Doch dann kamen kurze Sequenzen aus seiner Soldatenvergangenheit in ihm hoch. Ein tiefer innerer Schmerz, der von dem größten Verlust ihrer Brüderschaft erzählte keimte in ihm auf. Verbissen verzog er das Gesicht, Emotionen wollten aufkochen und er biss sich so hart von innen auf die Wange, bis er Blut auf seiner Zunge schmeckte. Der Atem wurde schneller, der Kopf schmerzte und im stummen Mantra befiel er sich immer und immer wieder diesen Gedanken fallen zu lassen, im jetzt und hier zu leben. Vergiss es! Graphite verdammt! Denke an Sayura! Denke an Rose! Jetzt ist nicht die Zeit an …ihn zu denken! Hörst du?! Lass los! Jetzt! Sofort!
 
Erst als er sich auf die Zunge biss und Rose sich leise räusperte schien er langsam wieder zur Besinnung zu kommen. Seine Gedanken schlugen dann blitzartig wieder zurück in das Jetzt und Hier. Er erinnerte sich sofort wieder an seine Frage und musterte die junge Stute mit besorgtem Blick. Verdammt. Er hatte ihr weh getan. Das war mindestens Punkt zwei auf seiner Not-to-do-Liste. Rose weh tun, direkter Nachfolger von „Sayura weh tun“. Na das lief ja wie am Schnürchen.
Das ‚Aber‘ in ihrer Stellungnahme störte ihn immens. Oh Graphite, du Vollhorst! Er sah wie sie heftigst zu blinzeln begann und dann hektisch den Blick abwandte. Sein Herz wollte brechen. Und auch er wandte den Blick von ihr ab, wieder der respektvolle Soldat. Niemand den er kannte, mochte es in einem schwachen Moment so observiert zu werden. Graphite fixierte seine eigenen Hufe und überlegte wie er die Situation retten konnte, oder viel mehr, ob er die Situation noch retten konnte. Doch alles schien so auswegslos zu sein, dass er traurig den Kopf geschüttelt hatte. Und genau das sah Rose. Er bemerkte es, als er aus dem Augenwinkel sah, wie sie zurückwich und ein wenig stolperte.  Sofort zuckte er, wollte nach vorne preschen um sie aufzufangen, doch da stand sie auch schon wieder so fest es in ihrem Zustand eben ging. So blieb es bei der raschen vorwärtsgerichteten Zuckung und einem Versuch ihr aufmunternd zuzulächeln.
Sie brauchte Zeit ehe sie ihm antwortete und ab da dauerte es vielleicht noch eine viertel Minute, bis er realisierte, dass Rose immer stärker weinte. Sein Lächeln erstarb proportional zur Realisierung dieses Faktes.

Langsam tat er einen Schritt auf sie zu, wollte ihr Trost spenden, ihr sagen, dass alles Gut werden würde. Dass er sie in sein Herz geschlossen hatte, wie er sich vorstellen konnte nur eine Tochter in sein Herz zu schließen. Doch sie entschuldigte sich und brachte noch mehr Distanz zwischen sie beide. 
Dies war der Moment als er die Situation noch deutlicher wahr nahm. Er hatte es zerstört. Alle distanzierten sich von ihm. Niemand wollte bei ihm sein. Er stand allein. Er ist das Monster. Es brodelte in seinem Kopf. Der Soldat machte hektisch einen Lageplan.
Schritt eins: sage Rose, wie gern du sie hast. Egal ob sie es hören will oder nicht. Und – du Idiot! – egal wie schwer es dir fallen wird zu deinen Gefühlen zu stehen, sag es ihr! Schritt zwei: erledige verflucht nochmal zuerst Schritt eins! Dann entschuldigst du dich auch bei Niilan! Der Ärmste weiß sicherlich nicht, was er von dir halten soll. Ein tolles Vorbild bist du. Erste Klasse… Schritt drei: auch wenn es dir am schwersten fallen wird, du gehst zu Sayura. Du tröstest sie und zwar besser als du je zuvor eine Stute getröstet hast. Sie liegt dir am Herzen. Du hast sie nicht verdient, aber sie hat es nicht verdient wegen dir weinen zu müssen, Arschloch. 

Er hörte nicht das Krächzen von Sayura sondern schluckte nur schwer und ging vorsichtig auf Rose zu. »Rose?«, fragte er vorsichtig, ehe er sich soweit näherte, dass er etwa einen Meter vor ihr stehen blieb. Er hoffte, dass sie nicht weiter vor ihm fliehen würde. Dann senkte er seinen Kopf auf ihre Sichthöhe, begab sich so in ihre Perspektive der Dinge. Sein Blick wurde reumütig. Erst dann fing er mit seinem Text an: »Nein, mir tut es leid. Und das „Aber“ will ich nicht hören. Hör zu; Ich wollte dich nie verletzen, Liebes... Ich bin so…über-« Jäh wurde er unterbrochen, als seine Ohren von einem lauten Rumpeln überrascht zur Seite zuckten. Geschockt nahm er Haltung an und sah Sayura am Boden liegen. »Um Gottes Willen!«, entfuhr es ihm. Gut, dass er vorher einen Plan gemacht hatte, den er nun schon wieder völlig über den Haufen werfen konnte.

Geschockt stand er noch von Sayura und Niilan entfernt, beobachtete ob Sayura gleich aufstehen würde, doch nicht passierte. Stattdessen setzte sich Niilan in Bewegung…und rannte weg. »Nein, Niilan!«, rief er. Verdammt, wie sollte er sich so bei ihm entschuldigen, reflexartig schoss er erst los ihn zu verfolgen, doch bereits nach zwei Sprüngen fiel ihm die Priorität ein. Die Sache mit Niilan wieder gerade zu biegen musste warten. Sayura war nun wichtiger. Hoffentlich würde das Hengstfohlen jetzt nicht höchsttraumatisiert irgendetwas Blödes anstellen oder völlig unbewusst in einen Hinterhalt geraten…
Der tief dunkelbraune Körper hechtete regelrecht zur am Boden liegenden Stute herüber. Direkt vor ihr fiel er auf die Knie. Mit seinem Kopf hakte er unter ihren, zog ihn in eine Position, die nicht so abgeknickt war, brachte sie sozusagen in eine stabile Seitenlage. Hektisch kontrollierte er mit panischen Blick, ob sie noch atmete. Zum Glück! Er drückte sich eng an sie und versuchte sie zu sich zu rufen. »Oh Sayura!«, murmelte er, sein Gesicht eng an ihrem. Sein Schopf fiel auch in ihr Gesicht. Und dann passierte es. Tränen der schieren Verzweiflung ließen seine Sicht verschwimmen. Wie männlich, wie heldenhaft. Nicht. Er konnte nicht sagen, ob auch Rose ihn, nein, sie beide, verlassen hatte oder nicht. Normalerweise hätte er das mitbekommen müssen, hätte es hören müssen. Aber nachdem Sayura am Boden gelegen hatte waren seine Sinne wie durchgebrannt. Er konnte nichts mehr hören außer das viel zu laute Rauschen seines eigenen Blutes und seinen sich kreisenden Gedanken. »Rose?«, rief seine Stimme und sie klang fast schon kläglich. Er hoffte inständig, dass sie noch da war. »Bist du noch hier?« 

Was, wenn sie noch da war? Okay. Es war Zeit einen kühlen Kopf zu bewahren. Haha. Bewahren? Dann müsste er erst einmal diesen Zustand herstellen! Aber trotzdem, was würde er mit ihr tun? Sollte er sie Niilan hinterherschicken? Aber fühlte sie sich dann nicht noch mehr abgestoßen von ihm? Er glaubte gesehen zu haben, wie ihr Herz brach. Etwa zu dem Zeitpunkt als er noch Kleinspalterisch auf das Wort „Dad“ reagiert hatte. Verdammt, was er jetzt dafür tun würde Daddy genannt zu werden.
Aber ab davon, dass es sie noch mehr verletzen würde, wenn er sie denn weg schicken würde. Er könnte es nicht. Sie sollte nicht allein im Stillreich unterwegs sein. Das gefiele ihm selbst gar nicht.

So viel hätte, würde, könnte schwirrten um ihn herum und er wusste dennoch nichts.



15.08.2017, 12:38
»Dessert Rose
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Graphite & Sayura (Niilan)


Rose blinzelte ein weiteres Mal doch der stetige Fluss an neuen Tränen wollte einfach nicht versiegen, ganz egal wie sehr sie es versuchte. Sie wollte sich stark zeigen. Die Worte und Graphites Reaktion hatten ib ihrem kleinen Herzen einen tiefe Wunde hinterlassen die unablässig blutete aber davon sollte sie sich doch nicht abhalten lassen.
Sie sollte ihnen einfach ihre Zeit geben, jemand anderes würde sich doch bestimmt um ein Fuchsfohlen kümmern, oder nicht? Musste es doch jemanden geben, der ein ähnlich großes Herz hatte wie Graphite. Graphite.. Er war wirklich wie ein Vater für sie. Lebten sie nun doch schon einige Zeit zusammen. Er hatte sie wortwörtlich aufgepäppelt. Ihr Gefahren gezeigt und gelehrt damit umzugehen. Sie in dieser kurzen Zeit schon so erwachsener werden lassen, wie sie es sonst nie geworden wäre. Wahrscheinlich würde sie schon im Himmel sein. Der Welt entschieden. Aber die kleine Stute wusste, dass es ihre Mutter nicht glücklich machen würde, wenn sie aufgab, um ihr wieder nah zu sein. Sie musste durchhalten, endlich stark werden und weiter wachsen!
Doch das würde nicht funktionieren, wenn es niemanden gab, der ihr half. Sie war doch noch so jung...

Gerade wollte sich Rose endlich abwenden, um sich im Schutz der Bäume über ihre Gefühle klar zu werden, und den beiden Erwachsenen ihre Ruhe zu gönnen, als der große Dunkelbraune auf sie zu trat. Kurz schreckte sie unbewusst zurück. So wollte sie doch eigentlich nicht reagieren, aber im selben Moment erblickte sie in den dunkeln Augen Graphites den selben Schmerz, der sie zu verbrennen drohte.
Die kleine Füchsin fühlte sich, als würde bald nichts mehr von ihr übrig sein, ganz gleich ob sie sich jetzt ihm zu wandte oder doch gleich in den Wald ging.
Gerade wollte sie sich abwenden, als sie seine Worte hörte und in der Bewegung stockte. Hoffnung keimte in ihr auf. Sie wartete sehnsüchtig darauf, dass er sagte, er wäre zu überrumpelt von ihren Worten, als das er sofort hätte sagen können, dass er dieses Wort aus ihrem Mund liebe.
Aber so weit kam es schon nicht mehr. Seine Stimme brach ab, als ein dumpfes Poltern zu ihnen herüberwehte.

Sie schreckte herum, um zu sehen, ob mit Niilan etwas geschehen war. Doch so war es nicht. Es war nicht Niilan der dieses Geräusch verursacht hatte, sondern Sayura.. Und zwar als sie zu Boden gebrochen war.
Aus dem rauen Hals der kleinen Stute entkam ein erschreckter Schrei, doch im selben Moment verfiel sie in Schockstarre. Das ist deine Schuld.. Sie ist wegen dir zusammengebrochen! Hau ab! Du passt hier nicht dazu.. Verschwinde..! Immer wieder lief dieses Mantra durch ihren zierlichen Kopf, wollte einfach nicht abbrechen und ihr die Möglichkeit geben, darüber nachzudenken, was sie als nächstes tun sollte. Außer weg zu laufen.
Doch die Worte von Graphite rissen sie aus ihrem Nebel. »Nein, Niilan!« 
Niilan? Blitzschnell hatte sie sich umgedreht, wusste gar nicht so genau, wie sie das so schnell geschafft hatte, aber nun blinzelte sie die letzten Tränen aus ihren Augen, um wieder etwas mehr zu sehen. Aber sie bekam nur noch mit, wie Niilan weg rannte. Weg von Sayura. Weg von Graphite. Weg von der Wiese. Weg von ihr..
Es fühlte sich an, als würde ihr Herz ein zweites Mal brechen. Denn wie sollte sie ihn wieder finden? Sie wusste doch noch nicht mal genau, wo seine Eltern sich aufhielten, geschweige, wie sie hießen oder aussahen...
Und wie sie Niilan kannte, würde er nicht lange an einem Ort bleiben und zurück zu ihr? Bestimmt wollte er ein erneutes Drama vermeiden. Dieses zog sie anscheinend magisch an.

Aber viel mehr Gedanken konnte sie sich auch schon nicht mehr machen, denn neben ihr bebte kurz der Boden und schon sah sie ihren Ziehvater auf Sayura zu galoppieren. Die Braune lag noch immer am Boden und rührte sich nicht. Graphite ließ sich sofort neben sie fallen und versuchte sie zu stützen, ihr irgendwie zu helfen. Doch das brachte sie wohl auch nicht zurück. Jedenfalls regte sich nichts an ihr, außer die leichten Bewegungen ihrer Rippen, die weiterhin zeigten, dass sie noch lebte.
Doch für Rose verschwamm abermals die Sicht vor ihren Augen, zog dieses Bild sie doch immer weiter zurück in ein schwarzes Loch aus Erinnerungen. Erinnerungen an ihre Mutter, wie sie schrie, sie sollte weg laufen. "GEH! LAUF ROSE! SCHNELL! Sie wollen nur mich.. Rette DICH!"
Wimmernd schüttelte sie den Kopf und versuchte das Bild auszulöschen, als sie sich wirklich umgedreht hatte und ihre Mutter mit den Wölfen zurück lassen musste. Sie hatte auf ihre letzten Worte gehört. Sie sollen sich nicht umdrehen. Und sie war nun froh deswegen. Wenn sie weiter Graphite und Sayura beobachtete, wollte sie gar nicht wissen, wie schwer es ihr gefallen wäre, ihre Mutter zu betrauern. Immerhin hatte ihr Brustkorb sich nicht mehr bewegt.. Das vermutete sie zumindest.

Sie musste hier weg. Konnte das nicht länger aushalten. Und so setzte die Kleine ein schweres Bein vor das andere und drang vorsichtig zum Wald vor, der um die Wiese herum stand. Doch dann, auf einmal, blieben ihre Beine wie angewurzelt stehen. Im ersten Moment wusste sie nicht, weshalb ihr Körper so reagiert hatte, aber dann traf die Stimme auf ihr Gehör.
»Rose?« Graphite.. Seine Stimme erreichte sie fast nicht, war so leise, kläglich und vom Schmerz zerissen, dass Roses Beine ganz weich wurden und als sie sich langsam umdrehte, erreichten sie die nächsten Worte.  »Bist du noch hier?«  Ja, das war sie. Und als sie ihn da erblickte. Nicht weit von ihr Entfernt. Mit einem Blick, als hätte er gerade die Welt, den Boden unter den Hufen verloren. Schaffte sie es nicht, ihn zu verlassen. Ihre Worten waren doch nicht leer gewesen. Sie fühlte sich als seine Tochter! Und als solche musste sie ihm auch in so schweren Zeiten bestehen, auch wenn ein Drama davon, ihre Schuld war. Ihrer beider Schuld! 

Sie hatte sich entschieden. Jetzt und für alle Zeit. Graphite war ihr Vater, selbst von ihr erwählt, aber das zählte umso mehr für sie. Und als sie auf ihn zu galoppierte dachte sie noch einmal an Niilan, aber sie wusste in ihrem Herzen, dass sie verbunden waren. Sie teilten nun eine untrennbare Freunschaft und würden immer zueinander finden.
Und mit diesem Wissen bremste sie bei Graphite ab und schmiegte sogleich ihren zierlichen Kopf an seine Ganasche und leckte die Tränen weg, die über sein Gesicht liefen.
"Ich bin hier. Ich bin hier, Dad. Alles wird gut, wir schaffen das!" Sie versuchte mit so viel Kraft wie möglich zu sprechen, auch wenn ihre Stimme am Ende brach und sie sich räuspern musste. Doch auch Sayura hatte sie in ihr Herz geschlossen. Und vielleicht konnte sie in ihrer Ohnmacht Roses leise worte hören, die diese an ihrem Ohr flüsterte, als sie der Braunen mit den Nüstern übers Gesicht fuhr. "Es tut mir leid Sayura. Ich wollte nicht, dass es dich so trifft, aber so fühle ich.. Und bitte, komm zu uns zurück." Hauchte sie und knickte dann erst ihre Vorderbeine ein, ehe sie ihre Kruppe absenkte und sich seitlich an Graphite schmiegte.
Alles würde gut gehen. Das musste es einfach!


18.08.2017, 10:41
» Sayura


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Graphite



Ein Meer aus Sternen umfing die braune Stute und zog sie immer weiter herab in seinen gierigen Schlund. Lichter tanzten um sie herum, eines heller als das andere. Ein tötlicher Strudel und doch so wunderschön. War dies nun das Ende. Würde Sayura für immer zwischen den Himmelslichtern wandeln bis irgendwann ihr Geist seine letzte Ruhe gefunden hatte?
Ein Summen drang an ihre empfndlichen Ohren. >> Dunkel war's der Mond schien helle..... Schnee lag auf der grünen Flur..... << Ein Lied? Nein. Ein alter Kinderreim, der der Stute aus Fohlentagen noch sehr genau bekannt war. Immer lauter klang er in ihrem Kopf, bis sie das Gefühl hatte jener würde zerbersten. Stönend schloss die Braune die Augen in dem Versuch den Singsang aus ihren Gedanken zu vertreiben. Doch es half nicht. Sie schrie auf, aber kein Laut kam ihr über die Lippen. Wo war sie hier? Oder besser WAS war das hier? Sayura öffnete wieder ihre kastaniernbraunen Augen und sah..... nichts.
Mit einem Mal bestand alles um sie herum aus einer undurchdringbaren Schwärze, die alles verschlang. Und nicht nur das..... auch alle Geräusche waren verschwunden. Alle? Nicht ganz. Die Ohren spitzend vernahm die junge Stute eine Stimme, die ihr seltsam vertraut und zugleich fremd erschien. >> Sayura! << Vosichtig drehte sie den Kopf in die Richtung, in der ihrer Meinung nach der Ursprung zu finden war. Doch an der vermuteten Stelle war nichts zu sehen, außer eines einzelnen kleinen Lichtes, das still und sacht vor sich her zu schweben schien.
Aus einem Impuls heraus näherte sie sich der Erscheinung. Bei genauerem Betrachten war zu erkennen, dass es sich um ein kugelartiges Gebilde handelte, welches in seinem Inneren eine Reihe von Bildern zeigte. Neugierig streckte Sayura die Nüstern weiter vor, bis nur noch wenige Zentimeter eine Berührung verhinderten. Sprachlos folgte sie den Szenen, die sich vor ihren Augen abspielten. Es war ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und eine mögliche Zukunft. Sie sah ihre einstige Familie, ihren Freund Cherokee, Graphite bei ihrer ersten Begegnung, Graphite wie er sich mit ihr durch Wälder und Streppen schlug. Immer und immer wieder tauchte der Hengst in der Abfolge auf. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. Wo war er jetzt? Warum ließ er sie hier allein? Hatten sie überhaupt eine gemeinsame Zukunft? Die Braune schüttelte heftig ihre Mähne um diese trübsinnige  Stimmung zu vertreiben und stieß dabei versehentlich an die Lichtkugel.
Im selben Moment verschwanden die Bilder und ein warmes Licht breitete sich um sie herum aus. >> Sayura! << Die Stimme ihrer Mutter klang in ihren Ohren. >> Mom? <<, sie zuckte zusammen. >> Mom, wo bist du? << Eine sanfte Briese umwehte die grazile Stute und sie spürte einen warmen Körper an ihrer Seite. Doch dort war niemand zu sehen. Nur das Licht wurde immer gleißender. >> Pass auf dich auf meine Kleine! Hab keine Angst. Ich werde immer bei dir sein. Folge nur deinem Herzen, es wird dir den richtigen Weg weisen! << ..... fort war sie..... und mit ihr das Licht. Doch es war nicht mehr gänzlich dunkel um Sayura herum. Sie schien auch nicht mehr aufrecht zu stehen, sondern zusammengekauert am Boden zu liegen. Schauer jagten über ihre Flanken. Sie atmete kurz und schnell. Ihr Körper war schweißgebadet, wie in einer Art Fieberwahn zuckten ihre Extremitäten kurzzeitig. Doch ihr Geist war klar. Sie hörte Graphite sprechen. Ihren geliebten Graphite. Sie bemerkte Rose's Schniefen. Doch die Braune war unfähig sich zu bewegen oder ein Zeichen ihrer geistigen Gegenwertigkeit zu senden. Sie beschloss sich nicht gegen ihren momentanen Zustand zu wehren und in ihrer Position auszuharren, bis sich ihr Fieberkrampf (oder was es auch war) wieder verflüchtigte.


Wörter: 682

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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
07.09.2017, 00:51
»Graphite
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Sayura (& Rose) 



Er schmeckte noch immer das Blut in seinem Mund. Blut das er unter all der Anspannung vergossen hatte. Es schauderte ihn im Anbetracht dieser mehr als passenden Umschreibung. So passte sie doch auf so vieles in seinem Leben. Graphite musste sich zusammenreißen! Die Umstände in die er sich immer weiter vergeblich verhedderte taten natürlich auch nichts Gutes um seinen Kopfschmerzen entgegen zu wirken. Eher im Gegenteil. Es wurde verzwickter, komplexer. So sehr, dass er langsam drohte den Glauben zu verlieren, dass sich die Situation noch irgendwie zum Guten wenden könnte.
Bisher bestätigte sich dieser Eindruck auch eher stetig, als dass man diesem Fakt entgegenwirkende Argumente gegenübersetzen konnte. Sein Plan beispielsweise war direkt zum Scheitern verurteilt worden, kaum dass er sich diesen ausgedacht hatte. Natürlich war ihm bewusst, dass so nur das Leben spielen konnte. Da konnten einige Pläne noch so gut sein, die Oberhand hatte immer das Leben und dann kam es doch anders als geplant, gewünscht oder gedacht. Schweres Schlucken seinerseits. Er wollte es dringlichst vermeiden jetzt an all jene Situationen zu denken, in denen seine oder eher ihre Pläne nicht aufgegangen waren.

Wie Rose zusammengezuckt war als er auf sie zugegangen war schwirrte ihm nun im Kopf umher. Außerdem hatte er seine Entschuldigung aus gewissen Gründen einfach mitten im Wort abgebrochen. Wo war er eigentlich stehen geblieben? Und warum wirkte das jetzt schon so weit entfernt, als sei das alles in einem anderen Leben geschehen? Ganz genauso war ihm, dass seine paar gehetzten Sprünge, die er noch kurz hinter Niilan her tat - ehe er sich eines Besseren besann – schon lange Vergangenheit waren, doch seine Muskulatur flüsterte ihm dahingehend etwas anderes zu. War er tatsächlich so außer Form geraten oder war das alles nur dem Stress geschuldet?

Immer und immer wieder ließ er panisch, ja fast schon manisch seinen Blick über den leblos scheinenden Körper von Sayura gleiten. In seinem Blick war nichts von dem Begehren geblieben, dass sonst darin lauerte, wenn er ihren Körper so absuchte. Die Hilfslosigkeit hatte ihn verändert, die Unsicherheit übermannt. So blieb nur er, der eng an Sayura gepresst da lag – Tränen verhüllten seine Sicht. Traurig bereitete er sich darauf vor, dass wohl keine Reaktion von Rose mehr kommen würde. Sie hatte bestimmt das Weite gesucht, weit wehg von all diesem entarteten Chaos. Weit weg von ihm, Grpahite, auch bekannt als das Monster. Das Monster, das jene beschützen möchte, die es liebt und damit nur alles zu einem riesigen Desaster macht. So seufzte er enttäuscht und ad hoc trat ihm wieder einmal das Leben in die Magengrube. Manchmal war das schon seltsam, wie das Leben so spielte und immer wieder die Oberhand behielt. Kurz glaubte er, dass das Blut für ein paar Sekunden nicht mehr durch seinen Körper gepumpt wurde. War das leises Hufgetrappel oder das schlagen von Flügeln? Ein wohliger Stich im Herzen breitete sich aus, als ihm klar wurde, dass es sich wohl nicht um Flügel schlagen gehandelt hatte. Roses befreite ihn von den herabfließenden Tränen. Der Fluss verringerte sich nicht und immer noch schaute er hinter diesem Schleier hindurch, konnte sich so kein klares Bild von der Situation machen. Und er konnte nicht anders als trotz des ganzen Desasters zu lächeln. Rose war doch noch da! Das Lächeln verbreiterte sich noch ein wenig, als sie ihn bei seinem - nun wohl - neuem Lieblingsnamen nannte. Glückseligkeit war gar kein Ausdruck, wenn man von den anderen Umständen absah. Sofern man das konnte. So sehr er auch von den Socken und ganz aus dem Häuschen darüber war, dass seine Ziehtochter noch bei ihnen war, so schnell begann sich nun auch das Karussell der Gedanken hektisch zu drehen. Was sollte er jetzt mit Rose tun? Jetzt, wo er doch selbst nicht wusste, was er tun sollte? Wie soll Graphite da nur eine Vorbildfunktion einnehmen? Nur unterbewusst merkte er, dass das Fohlen seiner Sayura etwas zuflüsterte. Das bot ihm Zeit um nachzudenken, was er ohnehin ohne Unterlass tat.
Zeit für einen Plan. Oberste Priorität: bekomm einen kühlen Kopf!
Und das war dann wohl der Moment, indem er den Plan auch schon fast getrost über Board werfen konnte.
Nun war es dringlichst an der Zeit zu überlegen, was er mit Rose machen wollte, nachdem er sie schon zu sich gerufen hatte. Graphite haderte mit sich, ob er sie wegschicken sollte oder bei sich lassen. Doch die Jüngste hatte ihm die Entscheidung offensichtlich abgenommen. Sie schmiegte sich an die andere Seite von Graphite ran und der Hengst quittierte das mit einem Zufriedenen Glucken. Sie mussten ein schönes Bild abgeben von außen. Zumindest solange man nicht wusste, dass Sayura auf unerklärliche Weise höchstwahrscheinlich unfreiwillig zusammengesackt war und nicht nur einfach so friedlich schlief. Das mittlere Tier schloss die Augen, er mochte das Gefühl von seinen liebsten Damen umgeben zu sein. Aber es machte ihm weiterhin Kopfschmerzen, dass sich niemand um Niilan kümmerte. Das Lid des linken Auges öffnete sich und er schielte unauffällig nach Rose. Er hoffte inständig, dass er es jetzt nicht endgültig mit ihr verkackte. Sanft schnoberte er mit seinen Lippen über ihren Schopf. »Ich danke dir, Rose. Ich glaube du hast recht. Wir schaffen das.«, er schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln – obwohl es in seinem innersten noch tobte – dann fuhr er fort, »Aber ich mache mir Sorgen um Niilan… Versteh mich nicht falsch. Ich will nicht wirklich, dass du gehst. Aber ich mache mir auch Sorgen um ihn.« Und ich glaube, dass ich gerade der letzte bin, den er jetzt sehen will, fügte der Hengst in Gedanken hinzu. Sein Blick war nun nicht mehr Tränenverschmiert. Offenbar hatte ihn die Präsenz seiner Damen zu jeder seiner Seiten soweit beruhigt, dass sich sein Blick geklärt hatte. »Kannst du ihm folgen und nach ihm schauen?«, bat er sie und er konnte nicht leugnen, dass es ihm trotz der Vernunft widerstrebte. Fast als wär sie bereits weg wandte er sich wieder Sayura zu. Es sollte seiner Bitte mehr Nachdruck verleihen. Sie war nicht zu verhandeln.
Dann plötzlich jedoch rief er noch ein letztes Mal: »Rose?« Und er blickte in die Richtung, in der er sie das letzte Mal gesehen hatte, ehe er fortfuhr, oder eher; sich mit den Worten verabschiedete: »Hab dich lieb, mein Engelchen. Wir sehen uns bald wieder, das verspreche ich dir! Bis dahin pass‘ gut auf dich auf!«

Und dann war sie wohl weg. Dennoch war ihm deutlich Unwohl bei dem Gedanken nicht bei ihr sein zu können, sie nicht im Falle eines Falles zur Seite stehen und sie beschützen zu können. Ihm blieb nur auf das Beste zu hoffen.

 

Nun schnoberte er sanft durch den Mähnenkamm von Sayura. Unsicherheit lag in seinem liebevollen Blick. Was konnte er nur für sie tun? Vermutlich auch nicht viel mehr als er nun in Anbetracht auf Dessert Rose tun konnte. Abwarten und auf das Beste Hoffen. Aber darin war er als (ehemaliger) Soldat natürlich sehr schlecht drin. Er war eher ein Mann der Taten, nicht des Wartens. Natürlich musste man auch in der Schlacht ab und an einmal taktisch etwas abwarten ehe man zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Schlag ausholen konnte.

Die Zeit war undankbar und dehnbar wie ein alter Kaugummi. Doch egal wie erschöpft er sein mochte… Graphite konnte nicht schlafen. Er hielt wache. Ab und an küsste er den geliebten Körper neben sich sanft hinter die Ohren. Immer wieder murmelte er etwas von »Es tut mir leid Sayura« oder eine Episode von »Nichts war mir je so wichtig« Die Nachtigall begann zu singen und er versuchte sich mit seiner tiefen Stimme an einem Schlaflied, das ihm bereits seine Mutter vorgesungen hatte. Liebevoll und vorsichtig beugte er sich über sie und bettete Küsse auf jedes ihrer Augenlider. Eine Berührung so sanft wie die Landung eines Schmetterlings.
Er rückte noch dichter an Sayura heran, sofern das überhaupt möglich war. Leis wiegte er die beiden Körper hin und her; seinen und den ihren. Die Worte von Rose hallten ihm im Kopf umher „Dad. Alles wird gut, wir schaffen das!“ Und er lächelte. Ach wäre es doch schon alles gut, ach hätte er doch eine Lösung. Ach, wäre es doch nur nicht bis zum Äußersten gekommen.


25.03.2018, 23:17
» Thiana
Chaosblume

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Umbra Aeternam


 

Stetig hatten sich die starken Beine der hellen Stute in den Boden gebohrt. Im selben Takt, Tagein und auch Tagaus. Ob es Tag oder Nacht, Sturm oder Hitze war. Nur laufen, laufen und mit sich reden, das war das einzige, was sie seid einigen Tagen – gar Wochen – tat. Eine Reise, das war es, hatte sie doch geplant – ungeplanter weise.
Nun tat sich der Wald auf und eine saftige Wiese ergötze ihre Augen und ließ die Sabber aus den Lippen laufen, knurrend der Magen nach fülle rufend.

“Auf das lüsternde, flüsternde Grün ihr zornigen Geister, auf auf!“ rief sie lachend und begann mit gesenktem Kopf hin das saftige Grün in sich auf zu nehmen damit der knurrende Bauch endlich mal ruhe gab. Seid Tagen war sie durch den dunklen, düsteren Wald umher geirrt, hatte kein Pferd gesehen, kein Tier gerochen. Keinerlei Spaß, keinerlei Gespräche, nichts auser sich, die Luft und die Finsterniss.
Auch jetzt spürte sie die unruhe des allein seins. Allein war immer soetwas sonderbares. Gerne war sie defintiv nicht allein, aber unter Pferde, die sie nicht mochten, wollte sie auch nicht blieben – zumal keiner ihr den Spaß bereiten konnte, den sie brauchte.
Wir bräcuhten mal wieder etwas Spaß, nicht war Püpchen? regte sich das Biest in ihr und strich mit seinen Klauen an ihrer Lunge entlang, sodass sie kurz aufhusten musste. Es kribbelte, entlang der Wirbelsäule stellten sich die feinen Haare empor und sie krümmte leichte diesen auf, wölbte um sich schließlich wohlig zu schütteln.

“Recht hast du. Recht recht recht.... wo ist er, dieser Spaß, wo nur?“ sprach sie zwischen dem Gras zermalmen und dem leichten hellen kichern. Zu jung und zu lang alleine, als das ihr Geist sich von den strapazen ihrer alten Herde heilen konnte. Kranker und zerbrochener Geist, in einem zierlichen Ponykörper.
Schneeweißes Fell ward wie eine Zielscheibe am Waldrand, in der nähe einen kleinen Fluss und weid und breit bislang kein weiteres Tier, während die Sonne sank und die Nacht sich mit leichten Nebelwellen über dem Land ausbreitete. Mit der Nacht, kamen die Feinde und mit den Feinden auch ihr Spaß. Vielleicht sah sie schutzlos und hilfsbedürftig aus, doch Thiana wäre niemals so lange am leben geblieben, würde sie vor knackenden Geräuschen, raschelnden Winden und grausigen Stimmen angst haben und flüchten. Nein nein, sie nicht. Naiv konnte man sie schimpfen, dumm und Suizidal, aber es trieb sie doch nur der Dämon in ihrem inneren dazu an. Ein dunkles etwas, was sie bestimmte, was sie lenkte, was sie zu dem machte, was sie war. Ein kranker Geist in einem wunderschönen zierlichen Körper.

“Oh kleiner Vogel, Federn so hell, so voller Blut, komm doch, komm doch, komm her zu mir!“ seuselte sie und wisperte und lachte.
Frass dann in ruhe weiter.


Wörter: 531

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10.07.2018, 23:42
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Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
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