Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
»Dexter
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Likana



Während er auf die Antwort der Stute wartete, bemerkte Dexter plötzlich, dass sich ihre gesamte Haltung geändert hatte. Sie war nicht mehr einfach nur unsicher, sondern regelrecht aggressiv. Wäre Dexter noch viel jünger als er war, so hätte ihn dieser Stimmungsumschwung sicherlich aus der Bahn geworfen. Doch da er inzwischen gereift war, blieb der Schimmelhengst recht unbeeindruckt. Er würde erst einmal abwarten, was nun geschehen würde. Die Reaktion auf seine Worte wunderte den Schimmel dann doch. Wie konnte man auf ein paar freundliche Worte so schrecklich reagieren? Hatte die Stute denn gar kein Benehmen?
Dexter hatte gar keine Chance, sich groß über das Verhalten der jungen Stute zu wundern, denn schon im nächsten Moment pflaumte sie ihn an. Dass sie sich freue, ihn kennenzulernen, nahm Dexter der Stute nun nicht mehr ab.
"Nun, Likana. Da hast du natürlich recht. Es geht mich nicht an, welch' Emotionen gerade dein Gemüt verdunkeln. Und wärst du nicht so offensichtlich unruhig und alleine gewesen, wäre ich sicherlich nicht hergekommen. Ich weiß ja nicht, wie es da ist, wo du herkommst. Doch bei mir in der Familie hat man sich immer Gedanken gemacht, wenn jemand einen schlechten Tag hatte. Und man hat versucht zu helfen."
In Dexters Stimme schwang ein verärgerter Unterton mit. Er ließ sich nicht einfach grundlos anpampen. Das hatte er nicht nötig. "Aber wenn es mich nicht angeht, wie es dir geht, so hast du auch keinerlei Grund, mich hier und jetzt anzuzicken," stellte der Schimmel klar. Er war verärgert über das Verhalten Likanas. "Ich kann auch sehr gerne wieder gehen, wenn du meinst, du willst deine Wut über irgendetwas oder irgendwen, das oder der dir heute widerfahren ist, an mir auslassen. Darauf lege ich nämlich keinen gesteigerten Wert. Denn ich habe dir überhaupt gar nichts getan. Wie gesagt, ich wollte dir nur helfen."
Mit diesen Worten deutete Dexter an, zu gehen. Nur, wenn Likana meinte, ihn nicht mehr anpampen zu wollen, war der Schimmel weiterhin bereit sich mit ihr zu unterhalten. Er sah es nur nicht ein, für irgendeine Laus herzuhalten, die der zierlichen Stute offensichtlich über die Leber gelaufen war. Als Sündenbock sah Dexter sich eindeutig nicht.


07.10.2015, 22:04
»Beautiful Moment
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Aconteus


Die Braune war regelrecht überrascht, den zappeligen, unruhigen Hengst dabei zu beobachten, wie er versuchte etwas Ruhe in seinen Körper zu bekommen. Letztlich schien ihm das doch nicht zu gelingen, denn er ging um sie herum. Es war schon ein ziemliches Extrem, dass er so gar keine Ruhe finden konnte. Aber daran störte Beauty sich nicht. Das Gefühl von Spaß und Verständnis überwog. Vielleicht auch das von Nähe und etwas Geborgenheit.
Gänzlich irritiert, aber nicht in ihrer Mimik zu vernehmen, fand sie die Tatsache, dass er sich ihr mit dem Gelächter einfach anschloss. Einen Grund? Den hatte sie ja selbst nicht einmal. Dabei hatte sie anfangs etwas Sorge gehabt er könnte ihr Lachen missverstehen. Erst so nach und nach fiel Beauty auf, wie man sich der Gesellschaft anpasste, auf Reaktionen der Allgemeinheit reagierte. Jetzt wurde ihr das bewusst. Aconteus öffnete ihr in diese Richtung die Augen, oder gar den Sinn an sich selbst festzuhalten. So fiel ihre Antwort auch entsprechend aus. “Es ist schon unglaublich, wie man sich der Reaktion der Allgemeinheit anpasst und dann beginnt sich für seine eigene Freude zu entschuldigen. Völliger Schwachsinn. Aber das muss man erst einmal sehen!“ Dabei lächelte sie zufrieden mit dieser Erkenntnis.
Während sie den Slalom durch die Bäume wagten, hatte sie lange nicht nach Aconteus gesehen, denn sie war sich nicht sicher, ob sie dann nicht einen Baum rasieren würde. Oder der Baum sie. Sie blickte also erst relativ spät über ihre Flanke zurück und konnte sehen wie er strauchelte und wie sie bei sich schon befürchtete, einen Baum rasierte. Der Sicherung klickte, ohne auch nur darüber nachzudenken warf sie einen winzigen Blick nach vorn, vergewisserte sich gegen keinen Baum zu rennen und schlug die Hinterhand in den Boden, ähnlich ihrem Spiel von vorhin schon. Der Dreck stob zur Seite davon und sie brauchte einige Zeit bis sie tatsächlich zum Stehen kam. Dass er vielleicht nicht so schnell reagieren konnte, oder sein Bremsweg ähnlich lang ausfallen würde und er sie vielleicht direkt treffen konnte, der Gedanke kam ihr viel zu spät. Anfangs war da nur der Gedanke an, dass er sich tatsächlich wehgetan hatte und sie gerne nachsehen wollte ob alle sin Ordnung war. So konnte man natürlich auch „einen Stein ins Rollen bringen“.


13.10.2015, 14:36
»Likana
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Dexter



Langsam beruhigte sich die Stute wieder. Es schien ihr inzwischen keine größere Gefahr von dem Fremden Hengst auszugehen, auch wenn sie weiterhin auf der Hut war. Sie spürte seine Veränderung, seine Stimmung schlug um als sie selbst aggressiver wurde.
Ja Likana war selbst Schuld, das war ihr bewusst, aber sie hatte zu viel gesehen und erlebt, hatte die Schwäche an ihrem Körper kennengelernt, um vorsichtig zu sein. Sie wollte nicht schwach sein, wollte nicht immer verlieren und verletzt werden, also was blieb ihr übrig?
Immer noch war sie durch den Wind, hasste das Wetter hier und war von der Begegnung mit dem anderen Hengst nicht erholt und nun begegnete ihr ein viel reiferer und erfahrener Hengst der sie jederzeit verletzen konnte. Wieso immer sie? Sie hatte sich doch nur etwas ruhe gewünscht.... oder eigentlich auch nicht, wenn sie genauer darüber nachdachte.
Und doch war sie irritiert, war sich nicht sicher, ob sie dem Hengst weit genug trauen konnte um ihren Schutz und ihre Unsicherheit zu ignorieren und mit ihm normal zu reden.
Sie hatte Angst... Angst vor diesem Ort, vor diesem Hengst, der ihr Alptraum bedeutete. Jigsaw war ihr einfach nicht geheuer und sie wusste, dass sie diese Begegnung mit ihm nciht vergessen konnte, auch wenn sie rechtzeitig verschwunden war.
Der wütende Ton in seiner Stimme trieb sie erneut in die Defensive. Unsicher legte sie die Ohren an, versuchte sich sofort zu verteidigen, auch wenn sie nicht wusste gegen was. Natürlich hatte der Hengst recht, das war sie sich sehr wohl bewusst.
Aber es war eben nicht so einfach.
Mag schon sein. Trotzdem ist es törricht jedem Fremden zu vertrauen, wenn er doch ganz anderes im Sinn haben kann. Tut mir Leid wenn ich etwas übertrieben habe, doch ich glaube nicht an das gute im Pferd, sondern nur den Tatsachen.
Sie sah ihn fast entschuldigend an und blieb trotzdem in der Defensive als sie sich erklärte. Sie war ruhiger geworden, wollte ihn doch nicht vertreiben, so sehr genoss sie seine Gesellschaft, auch wenn sie bisher sehr negativ behaftet war.


15.10.2015, 21:15
»Dexter
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Likana



Wieder konnte Dexter beobachten, wie sich die Gemütslage der Stute wandelte. War sie ihm eben noch aggressiv gegenüber getreten, so war sie jetzt wieder beinahe demütig, wenn auch nicht so eingeschüchtert wie zu Anfang. Die junge Stute wirkte verunsichert und beinahe schon bockig. Dexter wunderte sich, dass er sich nicht noch ein paar weitere bissige Kommentare ihrerseits anhören durfte. Doch dass sie ihn nicht weiter anmachte, entspannte den Schimmel wieder. War er nicht freundlich, so reagierte er lediglich auf sein Gegenüber. Freundlichkeit war ein Streben. Die Liebe ihre Krönung. So sah er es jedenfalls. Und wenn er schon bisher keine Stute gefunden hatte, die er hingebungsvoll lieben konnte, so wollte er sich wenigstens der Freundlichkeit würdig erweisen.
"Ist es nicht genauso töricht, jedem Fremden gleich mit Skepsis und Missfallen gegenüberzutreten?", entgegnete Dexter und sah Likana fragend an, obwohl es für ihn eher eine rhetorische Frage war, die keiner Antwort bedurfte. "Jeder ist anfangs gut. Erst die Umwelt formt den Charakter zu etwas Schlechtem, so man es denn zulässt," vertrat Dexter seine Meinung. "Ich lebe nun schon neun Sommer lang und muss sagen, mir ist bisher nichts Böses widerfahren. Ich lebe nach dem Motto der Freundlichkeit und kann dir nur raten, es mir gleichzutun." Er sagte diese Worte weder predigend, noch befehlend. Es war nur ein gut gemeinter Rat, den zu befolgen man nicht gezwungen wurde. "Meine Tatsachen bekunden mir, dass das Pferd gut ist. Doch genug unserer Diskussion. Wir werden vermutlich doch nie der gleichen Meinung sein, wenn wir beide die unsere so leidenschaftlich vertreten. Was hältst du davon, ein wenig mit mir über die Wiesen zu spazieren?", fragte er die Goldfarbene und nickte in Richtung der weitläufigen Wiesen.
Der Schimmel hatte bemerkt, dass sich Likana in seiner Gegenwart nun wieder fast vollständig entspannt hatte. Und er freute sich nun darauf, die Stute ein wenig näher kennenlernen zu können. Er lernte gerne neue Pferde kennen und genoss es, endlich auch mit anderen Pferden als mit seiner Familie zu reden. Entspannt und freundlich lächelte der Schimmel die junge Stute an und wartete auf ihre Antwort.


15.10.2015, 21:39
»Likana
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Dexter




Die Stute wusste um die Wechselhaftigkeit von ihr, doch für die hatte es sich bewehrt. Wohl kaum jemand freundliches würde verstehen was alles passieren konnte und passiert war, hatten sie doch stehts nur positives erlebt.
Ihr Verhalten hatte sich mit der Zeit eingespielt, war effizienter geworden und hatte ihr das Leben erleichtert. Sie begann sich zu entspannen als sie das geänderte Verhalten des Hengstes bemerkte. Sie schätzte ihn nicht mehr zwingend als Feind ein, oder jemanden der ihr wehtun wollte, dennoch riss ihre Aufmerksamkeit nie komplett ab. Vertrauen war gut, die Kontrolle dessen war noch viel besser, hatte Likana schon vor einiger Zeit beschlossen.
Entschuldigend lächelte sie ob seiner Antwort auf ihre Erklärung. Meist mag das wohl stimmen, doch ich habe schon zu viel gesehen und musste feststellen, das mir dieses Verhalten oft die Haut gerettet hatte und auch meine körperliche Unbeschadetheit.
Ruhig hatte sie gesprochen, verstand sie doch seine Argumentation. Ob er ihre auch verstand? Sie hoffte es sehr, denn sie wünschte sich gerade nichts mehr als eine Entspannte Unterhaltung mit jemandem, der ihr nicht nur was schlechtes wollte. Es beruhigte ihre Angespannten Nerven ungemein, hoffte sie doch dem Hengst soweit vertrauen zu können, das er sich nicht so plötzlich veränderte und ihr doch noch schaden würde.
Dann hattest du ganz klar Glück in deinem Leben, etwas, das mir nicht vergönnt war. Mir ist zu oft das Böse begegnet, hatte mich fest im Griff ehe ich erneut entfliehen konnte.
Traurig war ihr Blick geworden, spiegelte ihre Trauer wider die sie empfand als sie daran dachte. Nicht schön,nein.
Trotzdem ließ sie sich von dem Hengst ablenken, versuchte die trüben Gedanken zu vertreiben, die sie befallen hatten. Immer noch war es in ihr ihm nicht auf die Nerven zu gehen oder Ärger zu machen, das hatte sie ja bereits genug hinter sich.
So nickte sie freundlich, begeistert vor kindlicher Freude darauf und folgte ihm. Vielleicht war er wirklich eine tolle Gesellschaft.


16.10.2015, 22:44
» Aconteus
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Beautiful Moment



Derzeit schaffte es der Hengst nicht ruhig zu bleiben. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Normalerweise ging es besser, doch diese Stute hatte etwas, das ihn faszinierte. Er mochte sie. Gern sogar.
Sie hatte etwas an sich, das ihn sich frei fühlen ließ.
Er hoffte sehr, dass er sie öfters sehen würde. Woher das kam wusste er nicht, doch er plante es jetzt schon fest ein. Höflicherweise schwieg er, wollte sie nicht verjagen, dazu hatten sie viel zu viel Spaß zusammen.
Es schien sie nicht zu stören, dass er sie umrundete, dass er nicht stillstand. Sie machte einfach mit.
Die Heiterkeit der Stute war einfach viel zu anstrengend, während er seine Energie endlich einmal nicht in seine Bewegung steckte. Er wusste nicht was lustig war, doch lachen war ansteckend. Die meisten Pferde lachten viel zu wenig. Dabei war es befreiend. Manche sagten auch reinigend. Und damit hatten sie recht, denn jede Anspannung fiel von dem Hengst ab, hinterließ jede Menge Freude und Vergnügen zurück.
Die Worte der Stute ließen ihn unerwartet ernst werden.
Er wusste, dass es oft so war.
Und er konnte es nicht nachvollziehen.
Nur kurz versuchte er sich zusammen zu reißen, er wollte es versuchen. Es liegt nur an einem selbst wie man damit umgeht. Die Gesellschaft versucht einen zu verbiegen. Es liegt nur an einem selbst ob man es auch zulässt.
Nachsichtig lächelte er. Er war sich des Problems bewusst, wenn er sich die Mühe machte darüber nachzudenken.
Als sie starteten erfreute er sich so sehr des Lebens, dass er nicht darauf achtete wohin er rannte. Die Bäume rasten so an ihnen vorbei. Da er absichtlich hinter ihr blieb, konnte sie ihn bald abhängen. Doch es war ihm egal.
Die Vollbremsung der Stute, die nun etwas vor ihm war, faszinierte ihn sehr. So abgelenkt wie er war, schaffte er nicht mehr auszuweichen. Die Schramme spürte er kaum, war sein Focus immer noch auf die Braune gerichtet.
Als er in den Nächsten Baum beinahe frontal rein rannte und nur mit einem sehr unmöglich aussehenden Hacken auswich, konzentrierte er sich wieder auf den Weg.
Leider etwas zu spät, denn er blieb an einer Wurzel hängen und schaffte es bei der Geschwindigkeit nicht mehr sich abzufangen.
Schnell zog er den Kopf ein und kam auf dem Rücken auf. Da er sich abfing stand der direkt danach wieder und trabte nun etwas langsamer auf die Stute zu.
Dabei grinste er sie an. Schmerzen hatte er zwar, doch er ließ sich dadurch nicht die Tour vermasseln oder sogar den Spaß verderben.
Kanns weiter gehen? Er grinste frech und wartete auf ihre Antwort, während er auf der Stelle trabte und den Kopf einmal hoch riss.


25.10.2015, 20:25
» Dilara
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Kaname



Wo bin ich hier nur gelandet?
Niedergeschlagenheit machte sich in Dilara breit, als sie über die Wiesen schritt. Traurig senkte sie ihren Kopf, schnaubte, seufzte leise. Das hier war nichts für sie. Alleine sein war einfach nicht ihre Welt. Aber zurück? Zurück konnte sie nun auch nicht mehr. Traurig dachte sie an dir kleine Gruppe zurück, der sie zuletzt angehört hatte. Nett waren sie gewesen. Sehr nett sogar anfangs. Aber nur anfangs. Später erst hatte due kleine Scheckstute heraus gefunden wie sie wirklich waren. Wütend schüttelte sie ihren Kopf, sodass ihr Schopf nur so umherflog. Wie widerlich sie doch geworden waren. Wozu sie die kleine Stute alles gezwungen hatten...

Und doch hatte Dilara IHN geliebt. Ihn, dessen Name ihr nun nicht mehr über die Lippen kommen wollte. Wütend stampfte die Scheckstute mit ihrem rechten Bein auf den Boden auf und schnaubte aber mals, diesmal aber nicht mehr so besorgt wie zuvor. Dieses Mal brachte sie ihre Wut zum Ausdruck. Nocheinmal? Nein. Noch einmal wollte sie nicht darauf reinfallen. Noch einmal würde sie sich nicht so einem blöden Gefühl überlassen.

Und doch: Ihr fehlte etwas. Dilaras Wut verschwand ganz langsam, als ihre Gedanken wieder ins Joe und Jetzt kamen. Denn hier und jetzt war sie umgeben von Einsamkeit. Und das gefiel ihr ganz und gar nicht.
Dilara hob ihren feinen Kopf, schaute aufmerksam ihre Umgebung an, während der raue Herbstwind ihre Mähne zerzauste. Doch hier war nichts. Gras. Ein paar raue Kräuter, die sich bei dem Wetter noch hielten. Aber das wars Dan auch.

Dilara seufzte, senkte ihren Kopf und knabberte kurz am kargen Gras, ehe sie weiter voran schritt. Wohin? Das wusste sie wahrscheinlich selbst nicht. Aber nun gut. Alles war besser als auf der Stelle zu verweilen.


01.11.2015, 20:25
» Kaname
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Dilara



Kaname befand sich seit Ewigkeiten auf der selben Stelle. Seine Glieder schmerzten mittlerweile so sehr, dass er das ziehen und pochen kaum noch wahrnahm. Den Blick gen Horizont gerichtet wirkte er vielmehr wie eine Statue, als ein Pferd. Ohne groß Notiz von seiner Umgebung zu nehmen starrte er geradeaus, tat das was er am besten konnte; nachdenken. Mittlerweile war ihm bewusst, dass er kaum eine Chance hatte, Yuki in diesem fast schon überfüllten Tal wiederzufinden. Trotz seiner Kräfte war er nicht allwissend und auch er konnte bei so viel Magie um ihn herum kaum einen klaren Gedanken fassen. Er war dankbar für die wenigen Augenblicke der Ruhe, die ihm dieser Ort verschaffte. Selten hatte er so viel Frieden gefunden, wie jetzt. Yuki musste hier irgendwo sein. Während Sorge sein Herz zerfraß, waren da jedoch auch Zweifel und die stetige Angst, dass die braune Stute letztendlich doch vor ihm geflohen war, aufgrund von Angst vor ihm. Angst vor ihrer Vergangenheit und ihrer gemeinsamen Zukunft. Kaname wollte die hübsche Stute zu nichts zwingen, er verdankte ihr mehr als ihm lieb war und die Liebe die sie beide verband war stark. Aber anscheinend nicht stark genug, denn der Rappe konnte sie seit Monaten nirgends auffinden. Sie war nicht tot, das hätte Kaname bemerkt. Das furchtbare Gefühl der Leere, welches immer dann eintrat, wenn man Jemand geliebten verloren hatte, war wie ein Warnmechanismus. Jedes Lebewesen besaß ihn und es faszinierte Kaname immer wieder, wie Intuition einen doch immer wieder im Leben leitete.

Der Kiefer des Rappen spannte sich an, als er weiter nachdachte, sich an Zero erinnerte. Der Schimmel hatte ihn schon oft um seine Liebe gebracht. Yuki und Zero verband eine für ihn nicht verständliche Freundschaft und Kaname wusste, dass da noch mehr war. Viel mehr. Er war eifersüchtig, aber Liebe machte nicht nur dumm, sie machte auch blind und der Rappe verschloss lieber seine Augen vor der Wahrheit, als sich damit zu befassen. Er konnte nicht glauben, dass selbst er versagt hatte. Yuki war nicht bei Zero und das war eine Tatsache, welcher sich Kaname sicher sein konnte. Ewig hatte er den Schimmel beobachtete, hatte zugeschaut, wie er in der Nähe einer Herde Zuflucht gesucht und sich dort weiter aufgehalten hatte. Er schien nicht einmal für einen kurzen Moment an die braune Stute zu denken, die sie beide doch verband. Empfanden sie denn nicht das selbe für Yuki? Genau das war doch der Grund gewesen, weshalb Kaname Zero überhaupt am Leben gelassen hatte. Warum er ihn hatte trinken lassen... Der Rappe fing vor Wut an zu zittern. Er spürte die spitzen Zähne immer noch in seinem Nacken, hörte nach wie vor das widerliche Geräusch von Zero's Schlücken und seine eigene so schandhafte Erregung aufgrund des Schmerzes. Kaname war ein Reinblut. Sein kostbares Blut zu vergießen war eine Schande, zumindest war es das, was die Gesellschaft behauptet hatte. Er war hoch angesehen, mehr als nur ein dutzend lüsterten nach ihm und vielleicht einer Kostprobe seines Blutes, doch der Anführer des Kuran Clans wich ihnen mit einem kalten Blick über die Schulter aus. Er fand keinen Gefallen an den Machtspielen und Perversitäten der höheren Gesellschaft, doch er konnte sich ihnen nicht komplett entziehen, musste mitspielen und das verkrampfte Lächeln auf seinem Antlitz halten. Die Einzigen die ihn nie belogen hatten, waren Yuki und Zero. Auch ihnen waren Lügen über die Lippen gekommen, aber sie hatten nie mit ihm gespielt. Yuki hatte ihre Liebe immer offen kund getan, sie mit ihren Augen immer und immer wieder gestanden, während Zero aus seinem Hass keinen Hehl gemacht hatte. Das Feuer in seinen Augen hatte Kaname immer amüsiert und auch jetzt noch verspürte Kaname den unweigerlichen Wunsch, den anderen so lange zu provozieren, bis er explodierte. Doch schaden konnte er ihm nicht, nicht wenn Yuki so sehr an ihm hing. Er würde diesem Dummkopf immer und immer wieder das Leben retten, einfach nur, um seine Geliebte glücklich zu machen. Wo auch immer sie sich momentan befand.

Er spürte ihre Anwesenheit, lange bevor sie sich in seiner Nähe befand. Kaname machte sich nicht einmal die Mühe aufzublicken, starrte nur stur geradeaus und versuchte weiter nachzudenken. Wo Yuki sein könnte, wie er Zero dazu zwingen könnte mit ihm zu kommen. Und wo war Aido überhaupt? Und all die anderen? Es gab zu viel zu tun und Kaname hatte nicht nur seine Komplizen verloren, sondern auch seine Freunde. Es war für den Rappen ein Schock gewesen, als diese sich so betitelt hatten, doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr schwoll sein Herz vor Stolz und Freude an. Freundschaft war etwas, was er kaum kennengelernt hatte und auch, wenn er sich zu Beginn nur Yuki anvertraut hatte, so fing er langsam an, jene die stetig an seiner Seite waren zu schätzen. Er wusste, dass diese Bindungen gefährlich waren, aber er konnte nichts dagegen tun.
Die Stute war immer noch da. Sie war komplett sterblich, hatte ein Scheckmuster und war weder überragend auffällig und schön, noch auffallend deformiert oder "anders". Es war schon fast erfrischend kein magisches Geschöpf zu erblicken. Wie in Zeitlupe drehte Kaname seinen Kopf zu der Fremden um und bohrte seinen Blick tief in den ihren. Der Rest seines Körpers blieb still und der Rappe fragte sich einen Augenblick, ob sie nun zu ihm kommen, oder fliehen würde. Zwar erkannte man seine Abstammung auf den ersten Blick nicht, aber er war sich darüber im Klaren, dass von seiner Schönheit etwas tödliches ausging. Wieder eine Sache der Intuition. Und vor allem in diesem Tal war es sicherlich kein Fehler, vorsichtig zu sein.

Kaname rührte sich nach wie vor nicht, als er der Stute gleichgültig entgegen blickte. Niemand konnte länger still halten als Kaname. Doch die Stute schien keinen Grund zu sehen zu fliehen, wenn sie denn überhaupt schon realisiert hatte, dass sie Jemanden anstarrte.
"Keine besonders gute Idee hier her zu kommen." sagte er schließlich und bewegte sich langsam auf die Scheckstute zu. Einen Augenblick dachte er darüber nach seinen Kopf zu senken und seine Zähne in ihre Kehle zu bohren, doch sein Blick flackerte nur kurz zu ihrem Nacken, ehe er sich wieder auf sie selbst fokussierte. "Allein unterwegs zu sein ist hier nicht gerade sicher."


09.11.2015, 09:29
» Dilara
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Kaname
 


Wo bin ich hier nur gelandet? Was soll ich denn nur tun?
Dilara seufzte leise. Immer wieder setzte sie einen Huf vor den anderen. Doch wirklich weiter brachte sie das einfach nicht. Sie konnte nicht mehr, wollte auch einfach icht mehr. es war genug, es reichte ihr. Sie wollte, dass einfach alles aufhörte. Sofort!
Sie hatte einfach keine Lust mehr auf diese Ungewissheit, auf dieses stetige Hin und Her, auf diese unsicheren Wandlungen in ihrem Leben... Ständig eine nach der anderen. Warum konnte es nicht einfach einmal so weiter gehen, wie es ihr gefiel, wie sie es mochte? Warum konnte sie nicht jemandem ihre Liebe schenken, der sie ebenso erwiderte und auch alles für sie tat? Sow wie sie es für ihn tat? 
Eine kleine Träne kullerte Dilaras Ganasche hinab. Sie wollte einfach nicht mehr. So hatte das Ganze doch einfach keinen Sinn mehr. Sie sah keinen Sinn mehr in ihrer Zukunft.
Wozu auch jetzt noch weitergehen?  Niedergeschlagen blieb die kleine Scheckstute stehen. wenn die Zukunft keinen Sinn machte, dann machte es auch keinen Sinn mehr, jetzt weiter zu gehen. Oder etwa nicht? So war das doch, nicht wahr? Das stimmte doch so...
Wieder seufzte die kleine Stute, knabberte kurz am kargen Gras zu ihren Hufen und hob schließlich wieder ihren Blick...
...Um in die Augen eines ihr vollkommen unbekannten Rappen zu blicken. Erschrocken sprang Dilara eine wenig zurück, wich mit spielenden Ohren vor dem Fremden zurück. Sie hatte ihn in ihrer Mitleidstour gar nicht bemerkt, gar nicht mitbekommen, dass der Hengst plötzlich da gewesen war. Beschämt senkte sie ihren Kopf. Das tat man nicht... Nunja und es war auch nicht gerade höflich, dass sie gerade nichts sagte... Sich nicht vorstellte und nichts. Aber die junge Stute war alleine durch die Anwesenheit des hübschen Rappens stark eingeschüchtert. 
Erst nach einiger Zeit konnte sie wieder aufsehen, schaute den fremden Schwarzen an, schluckte leicht und stellte sich schließlich leise und mit ein wenig rauer Stimme vor. Gott... Wie lange hatte sie schon mit niemandem mehr gesprochen? Ihre Stimme klang ja grausam!
"Guten Tag..." sprach sie leise. "Mein Name ist Dilara."
Doch anscheinend hatte sie keinen fehler damit gemacht, sich zuerst vorzustellen, denn der Rappe tat es erst gar nicht. Er sagte nur etwas davon, dass es keine gute Idee sein, alleine unterwegs zu sein. Verständnislos blickte sie den Hengst an. Was zur Hölle meinte er denn jetzt schon wieder damit? Das war doch alles andere als normal hier... Was zur Hölle war hier los? Warum sprach der Rappe in Rätseln?! Und warum...
Dilara stockte mitten in ihren Gedanken und folgte dem Blick des Schwarzen. Hatte er gerade wirklich dort hin geblickt? Hatte er wirklich ihren Hals anvisiert?
Ein wenig panisch wich Dilara von dem Rappen fort. wenn sie eines gelernt hatte, dann das: Hier in dem tal gab es einige, sogar ihrer Meinung nach viel zu viele, magische und gerade zu unheimliche wesen. Und dieser Schwarze schien eines von ihnen zu sein.
Beinahe schon panisch stand die kleine Stute dort, spannte jeden einzelnen ihrer Muskeln an, bereit zur Flucht, zur Flucht vor was auch immer sie da gerade vor sich hatte...
"Ob es nun eine gute Idee war oder nicht... Das ist wohl meine Sache!" erwiderte sie schließlich auf die Worte des Hengstes, versuchte ihre Unsicherheit, ihre Angst hinter diesen Worten zu verstecken. Ob es ihr nun gelang... Oder nicht. Das wusste sie selbst nicht zu sagen. Sie hoffte es einfach...


 



18.11.2015, 15:47
»Dexter
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Likana


Leider spürte Dexter selbst jetzt noch, wo er Likana doch deutlich klar gemacht hatte, er würde ihr nichts tun, ihre Anspannung und innere Unruhe. Er runzelte die Stirn. Nicht verärgert. Vielmehr hatte der Schimmel Mitleid mit der Goldfarbenen. Sie verpasste so viel Schönes dieser Welt, weil sie gar nicht mehr den Blick dafür hatte. Dexter hoffte sehr, dass sie ihn zumindest einmal besessen hatte und nicht schon von Klein auf so schlechte Erfahrungen machen musste.
"Das tut mir leid," murmelte Dexter. "Niemand sollte je schlechte Erfahrungen machen." Er konnte nicht nachvollziehen, dass es Tiere gab, die unter anderem Gewalt genossen. Noch verachtenswerter fand er Hengste, die ihre Triebe nicht unter Kontrolle behalten konnten.
Die nächsten Worte der Stute zauberten ein Lächeln auf die Lippen des Hengstes. "Ich sehe dir an, wie jung du noch bist. Was sollte dich daran hindern, ab sofort ein schönes Leben zu haben?", fragte er Likana. "Wenn du einmal so alt bist wie ich, dann wirst du zurückblicken und dich kaum noch an dein frühes Leben erinnern. Das Schlechte kann genauso gut verblassen wie das Gute. Sich dem Guten zu verschließen, weil das Schlechte im eigenen Leben Überhand nimmt, kann keine Lösung sein," murmelte der Schimmel noch, ehe er das Thema erstmal auf sich beruhen ließ. Er wollte keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen.
Schließlich liefen Dexter und Likana einträchtig nebeneinander her. Der Schimmel begnügte sich damit, vorerst zu schweigen. Er beobachtete neugierig die Pferde, die sie sahen und überlegte, ob sie wohl noch jemanden ansprechen könnten.
"Fühlst du dich hier denn wohl?", fragte der Hengst plötzlich und sah neugierig zu Likana hinüber. Er wollte sie nicht bedrängen, über die Vergangenheit zu reden, doch Fragen über die Gegenwart oder gar die Zukunft, vielleicht sogar ihre Träume, die würde er ja vielleicht stellen dürfen.


26.11.2015, 19:46
»Beautiful Moment
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Aconteus



Beauty gab ihm Recht. Sie nickte demnach nur noch einmal zustimmend bevor sie sich weiterem Blödsinn widmeten. Blödsinn und Quatsch der einen Frei sein ließ.

Während sie zwischen den Bäumen hindurch rannte, gab es immer wieder Momente in welchen ihre Gedanken weit aus schweiften. Oder gar direkt um sie selbst. Sie hatte das Gefühl jeden einzelnen Regentropfen wahrzunehmen und wusste auch sofort darüber Bescheid, dass es nur noch Tropfen von Bäumen waren, als der tagelange Regen nachgelassen hatte. Sie konnte das laue Lüftchen wahrnehmen, das nebst ihrem Wind durchs Rennen ihren Körper streifte und offensichtlich die tieftrüben Wolken vor sich her jagte. So wie sie um die Bäume jagte, dachte sie, würde er die Wolken jagen und die Sonne zum Lächeln bringen. Sonne….
“Oh nein…“, murmelte sie entsetzt als sie ihn über die Wurzel purzeln sah und senkte ihr Haupt, während sie dabei ihre Augen etwas kniff. Die Ohren klappten dabei an ihren Hinterkopf und erst als er sich wieder aufgerichtet hatte und auf sie zu kam, konnte sie ihre angespannte Haltung lösen. “Aci?! Ist alles in Ordnung?“ Da grinste er bereits wieder völlig unbeschwert und die Braune beäugte ihn kritisch. Gemächlich, aufmerksam ging sie um ihn herum und schnobberte sacht, aber doch mit etwas Druck über fast jeden Zentimeter seines Körpers. “Bist du dir sicher, dass du dir nichts getan hast?“ Dass sie dabei vermutlich auch allen Matsch auf seinem Fell auf ihren Nüstern sammelte, störte sie nicht. Beauty sorgte sich um ihren neugewonnenen Freund und Spielkumpanen. Als sie zur Hälfte um ihn herum gegangen war, schüttelte sie sich den Matsch von der Nase um fortfahren zu können. Immer wieder wanderte ihr Blick gen seinen und erwartete angespannt eine Reaktion auf vermeintlichen Schmerz. Der Sturz hatte ziemlich übel ausgesehen…


27.11.2015, 15:13
»Tharynia
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Conquistador 


« Das Dorf Neumond

Tharynia hatte sich also entschlossen zunächst auf die Wiese zu gehen. Um sich zu nähren, aber auch um wieder einmal richtig durchatmen zu können. Weder Conquistador, noch Legion oder sonst einer der damaligen Hexenjägertruppe hatte sie jemals eingeengt. Nein, das alles war bloß ein Produkt ihrer Gedanken, die sich mit jedem Schritt den sie tat, nur noch zwanghafter um sie zu legen schienen. Wobei sie gleichzeitig jeder Galoppsprung befreite. Allerdings erst als sie die Wiese betrat. Hier gab es nicht im Geringsten ein Gefühl der Enge, das einen überkommen konnte, wie wenn man zwischen den Häusern vom Dorf Neumond stand. Natürlich konnte man von dort oben das Tal einsehen. Vielleicht war es auch gar keine objektive Meinung mehr. Vielleicht lag es daran, dass sie zu viele Erinnerungen in Neumond mit Legion verknüpfte und diese Erinnerungen waren es, die sie langsam aber sicher einzwängten? Ein bloßer Spuk ihrer Psyche? Unwillig schüttelte soe über diesen Gedanken den Kopf.

Während sie noch dabei war das Dorf zu verlassen, richtete sie ihre Worte an und ihre Ohren auf Conquistador: »Sag mal, bist du eigentlich in einer dieser Herden? « Eine Frage, die sie sich schon eine Weile stellte, nur nie gewagt hatte sie laut zu denken. Er hatte bisher nicht den Anschein gemacht zu einer der Herden zu gehören, die ihre sterblichen Mitglieder für ihren Krieg missbrauchten. Er schien, wie sie, eine eher friedliche Einstellung zu haben und diese Ziele auch zu verfolgen. Soweit es ging  natürlich. Ob es dafür wohl auch eine Herde gab? Eine, die sich aus allem raushalten würde, nur darauf bedacht, dass unschuldige ihr Leben wie gewohnt weiterführen konnten? Natürlich, er hatte gesagt, dass es zwei Herden gab, die nicht im direkten Krieg standen. Doch das klang nicht gerade danach, dass sie sich unbedingt heraushalten, also nicht handeln würden. Sonst würde es die Herden nicht geben, so zumindest ihre Vermutung. Viel einfacher wäre es dann, wenn sich jeder einzeln versteckte, so wie sie es bisher selbst getan hatte.  Wobei man dabei natürlich auch wieder aufgeschmissen wäre. Andernfalls war es, wenn man sich nur allein durch das Tal bewegte, ein wesentlich kleinerer Verlust, als wenn man auf eine ganze Gruppe traf und diese auslöschen konnte, weil sie sich nicht wehrten. Aber würde Tharynia sich den nicht wehren? Nun, sie würde vermutlich erst einmal hinfort rennen, wie sie es seit jeher gewohnt war. Zwangsehe, und so. Und so? Naja, alles was daran hing. 

Den steileren Pfad aus dem Dorf heraus ging sie noch in einem vorsichtigen Schritttempo, als sie sich jedoch sicherer mit dem Untergrund fühlte verfiel sie zunächst in einen Trab um nach wenigen Minuten über die Wiese zu galoppieren. Die Wiese verblasste langsam, das Chlorophyll in den Zellen der einzelnen Grashalme wurde weniger. Die Photosynthese ging zurück, bereitete sich auf den Winter vor. Härter traf es allerdings definitiv die Bäume. Deren Blätter verfärbten sich zunächst und fielen dann der Schwerkraft zum Opfer. Und das nur, damit die Bäume den Winter über nicht verdursten würden. Übermütig genoss Tharynia den noch relativ warmen Wind und die mäßig wärmenden Sonnenstrahlen. Wie ein junges Fohlen vollführte sie Bocksprünge, ehe sie daran zweifelte, ob ihr Conquistador noch weiter die Gesellschaft halten würde. Ratlos stand sie da und blickte sich um, schüttelte abermals den Kopf und senkte ihn dann, um sich von dem Gras zu nähren.

Eben hatte sie ihn nicht entdeckt, da blieb ihr wohl erst einmal nichts außer abwarten und grasen. Entweder war er schon da, er würde noch kommen oder sich von Tharynia fernhalten. Wobei sie sich dann doch noch an einer Verabschiedeung erfreut hätte. 


28.11.2015, 13:04
» Kaname
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Dilara



Kaname musterte die Stute vor sich, ohne etwas an seiner ausdruckslosen Mimik zu verändern. Der tiefgründige Blick war starr auf sie gerichtet, zuckte nicht für eine Sekunde nach links oder rechts. Sie war Sterblich, eine unwissende, aber der Rappe benötigte Blut. Er vertraute normalerweise auf seine Freunde, zehrte von ihnen und bedankte sich bei ihnen für den köstlichen Lebenssaft, der sie zusammenschweißte und verband. Um Sterbliche machte er in der Regel einen großen Bogen. Sie stellten zu viele Fragen, machten ihn mit der Enthüllung seiner Existenz verletzbar. Es gab genügend Gründe, weshalb Vampire ihre Opfer leer saugten. Doch Kaname war kein Verfechter der Theorie, dass es mehr nützte, seine "Nahrung" gleich zu vernichten. Kaname war nicht dazu fähig andere als nicht weniger als eine Blutquelle anzusehen, sah in ihnen etwas beneidenswertes, wunderbares. Sterblich sein, wie war das wohl? Frei von jeder tiefgehenden Schuld, ein Leben führen welches nicht bestimmt war von gesellschaftlichen Schichten und einer Last, die man seit Anbeginn der Zeit mit sich herumtrug. Kaname sehnte sich danach, doch er wusste ebenso wie jeder andere, dass er niemals dazu fähig sein würde, so zu leben, wie Sterbliche. Er war eines der berühmtesten Gesichter der Vampirgesellschaft, ein Erschaffer ihrer, ein Urvampir. Etwas Abscheuliches, was ebenso abscheuliches erschaffen hatte. Kaname musterte die Stute vor sich, während er darüber nachdachte, wie es wohl war, in ihrer Haut zu stecken. Wie war es, gelähmt zu sein vor Angst? Unfähig sich zu bewegen, trotz der grausamen Gefahr die das Raubtier vor einem darstellte? Wie fühlte es sich an sich selbst zu gehören? Eine brodelnde Wut stieg in Kaname auf. Er fühlte sich hilf- und machtlos. Niemand würde je verstehen, wie es sich anfühlte, in seiner Haut zu stecken. All die Gier und das lechtzen nach Macht... Das waren Dinge die der Rappe nicht verstand. Vielleicht auch, weil er sich in der so begehrten Machtposition befand und sich nicht darauf verstand sie auszunutzen und sich dabei gut zu fühlen. Die Augen des Rappen erleuchteten in einem stählernen rot, bildeten zwei glühende Punkte in der alles verschlingenden Nacht. Kaname hatte sich entschieden. Er wollte sie. Mit ihrer Anwesenheit, ihrem Glück auf dieser Welt zu sein und ihrer schmerzhaften und doch so begehrten Unwissenheit machte sie ihn wütend, aber auch furchtbar traurig. Langsam trat er auf sie zu, während sich seine roten Seelenspiegel weiterhin in ihre bohrten. 
"Tatsächlich ist es deine Sache. Leichtsinn und Trotz sind solch erfrischende Eigenschaften." Kaname schloss die Augen und verdeckte sie so für einen Augenblick vor der Fremden, schüttelte langsam den Kopf. "Dennoch wird es dir jetzt nicht helfen." In einer blitzschnellen fließenden Bewegung stand der Rappe direkt vor der Stute. Zu nah, viel zu nah. Doch mit den ebenso schnellen Reflexen die er schon vorher angewandt hatte, ließ er nun seinen Hals nach vorne schnellen. Mit einem befriedigten Grollen grub er seine Fangzähne in die Kehle der Stute und schmeckte bereits das erste, kostbare Blut auf seiner Zunge. Das Glücksgefühl und der leicht benebelte Geist sollten bereits bei der Stute eingetreten sein, also machte sich der Rappe nicht länger groß die Mühe, ihren panisch windenden Körper abzufangen. Mit langen, genüsslichen Schlücken trank er, spürte wie das Leben langsam in ihn zurückkehrte. Er hatte tatsächlich zu lange gewartet. Dennoch hatte er noch die volle Kontrolle über sich und ließ von der Stute ab, sobald er genug hatte, um die nächsten Tage allein klar zu kommen. Seine Augen erstrahlten nun wieder in einem tiefen, satten braun und der Rappe trat einige Schritte zurück, während er entschuldigend auf die Stute hinab lächelte.

Schnell jedoch fragte er sich, ob das wohl eine so gute Idee gewesen war. Schnell trat er wieder neben sie und stütze sie. "Vorsicht..." murmelte er, hoffte, dass ihre Beine durch den Blutverlust nicht zu zittrig geworden waren. Kaname blickte nun fast schon besorgt auf die Fremde hinab, ehe er seinen Blick gen Horizont wand. Yuki wäre nun wohl sauer auf ihn. Er hörte förmlich ihre tadelnde Stimme, wie sie ihn zurechtwies, da er sich ruhig noch ein wenig länger hätte zusammen nehmen können. Ohne Vorbehalte wäre sie auf die Fremde zugegangen, hätte sie mit ihrem offenen Wesen bezaubert und beruhigt. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Kanames Züge. Er brauchte sie und er vermisste sie so schrecklich. Es gab Niemanden, den er mehr in seinem Leben wollte als sie, und doch schien sie ihm immer und immer wieder zu entgleiten. 
"Entschuldige." gab er schließlich von sich. Vermutlich würde sie sich nun von ihm losreißen und davon sprinten. Eventuell auch keine so unschlaue Reaktion, doch Kaname fühlte sich plötzlich furchtbar einsam. Vielleicht hätte er sich wirklich etwas zurückhalten und mit der Fremden ein Gespräch anfangen sollen. Aber sie erinnerte ihn in einer entfernten Art und Weise an Yuki. Sie war ebenso trotzig und stur wie seine Gefährtin. Und verhielt sich ebenso sterblich. Wo war sie nur? Kaname hatte alles in seiner Macht stehende getan, um sie ausfindig zu machen. Zero hatte versagt, schien sich mit seinem neuen Leben im Tal abgefunden zu haben, während er selbst auch seine Freunde nicht wiederzufinden schien. Aido, Rima, Shiki... Und all die anderen. Es erschien ihm immer noch merkwürdig sie Freunde zu nennen und doch erfüllte ihn, bei dem Gedanken an sie, ein warmes, fast schon unbekanntes Gefühl. Ein Gefühl der Zugehörigkeit. "Das hätte nicht passieren dürfen..." gab er halb flüsternd, halb seufzend von sich. Seine Gefühle waren mit ihm durchgegangen und der Gedanke an seine Freunde, erinnete ihn nur einmal mehr, weshalb er jetzt nicht aufgeben durfte. Er wollte ein besseres Leben für sie alle schaffen. Fremde Sterbliche anzufallen gehörte nicht dazu. Früher hatte er Aido zurecht gewiesen, hatte er nur irgendetwas in dieser Richtung versucht. Vermutlich würde er, würde er davon Wind bekommen, eine Party veranstalten wollen. Der Tag, an dem Kaname einen Fehler machte. Langsam sah er zu der Fremden und trat wieder einige Schritte von ihr fort. Vielleicht mussten sie es ja nicht unbedingt erfahren...


30.11.2015, 19:43
» Aconteus
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Beautiful Moment



Gern folgte er der schönen Stute. Sie war wirklich toll und er genoss die Zeit mit ihr wie selten was. Das Leben war viel zu ernst für den Hengst und er wollte es einfach genießen. Was kümmerte ihn schon ein Baum, der im Weg stand, sodass er rein rutschte? Er nahm es dem Baum nicht übel, dass er mit ihm zusammen gestoßen war. Wieso auch? Der Baum war ja auch nicht sauer, warum sollte es also der fröhliche Hengst sein? Seine Konzentration lag allein auf der Braunen, es ging gar nicht anders. Doch schnell merkte er, wie schwer es ihm fiel, konzentriert zu bleiben. Es war untypisch für ihn, dass er es überhaupt versuchte.
Als er fiel, brummte ihm er Schädel von dem ganzen Versuch, konzentriert zu bleiben Er sollte diesen Mist echt lassen.
Während er den Ruck durch seinen Körper zog und seine Zähne wackeln ließ, sprang er direkt danach wieder auf.
Er schüttelte sich vehement und wollte dann sofort weiter laufen, doch Beauti schien das anders zu sehen. Sie schien fasat panisch zu sein. Wieso nur.
Verwirrt sah er sie an. konnte den Wirbel den sie darum machte nicht verstehen. Klar ist alles in Ordnung, warum sollte es das nicht sein? Sei nicht albern.  Er grinste herrausfordernd. Natürlich waren sie albern bei dem was sie taten, doch er liebte sein Leben.
Ungestüm begann er wieder zu tänzeln, ignorierte ihre Blicke.
Inzwischen hatte sich der Regen verabschiet. Nun schneite es. Sehr hübsch, war echt schon Winter?
Fasziniert hielt er inne, verfolgte den Spiel der Flocken, die auf den Boden trafen. Still, friedlich und doch so vielfältig.
Sofort war er wieder aufgeregt und strahlte die Stute an. Lass uns weiter laufen. Er wr motiviert, wollte weiter laufen, den Schnee willkommen heißen.
Lass uns den Winter begrüßen. Sofort riss er den Kopf erneut hoch, rannte wieder los. Der Hengst trat aus der Baumgruppe hervor, in die sie gelaufen waren, rannte nun auf die freien Wiesen. Er hieß die weiße Pracht auf seine Weise willkommen. Er rannte.
Trotzdem achtete er darauf, dass er seine neue beste Freundin nicht verlor. Er war gern mit ihr unterwegs.


03.12.2015, 00:15
» Dilara
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Kaname



Der Blick der auf Dilara lastete, war nicht gerade angenehm, sie zitterte, bewegte sich nicht, wartete ab, was nun geschah. Ihr Fell wurde weiter und weiter bedeckt, mit den weißen Flocken, die mittlerweile vom Himmel fielen, doch darauf konnte sie dich nicht konzentrieren. Starr blickte sie gerade aus, schaute den Hengst an, spielte mit ihren Ohren, wartete auf eine Reaktion, eine Bewegung, einfach Irgendetwas, dass ihr zeigte, dass dort nicht eine Statue vor ihr stand.

Doch der schwarze Hengst blieb weiter stehen. Er schien nachdenklich, in sich gekehrt. Zu gerne wäre Dilara seinen Gedanken gefolgt, hätte versucht nachzuvollziehen, was gerade in ihm vorging. Doch er blieb einfach weiter unergründlich. Trotz ihrer aufkeimenden Panik, versuchte die junge Scheckstute ruhig zu bleiben, ihm wenigstens noch etwas an Würde entgegen zu bringen.

Als dann plötzlich seine Augen die Farbe wechselten, sprang Dilara zurück. Blutrot waren sie geworden. Ein Vampir! Schoss es ihr durch den Kopf. Sie war tatsächlich einem dieser Wesen begegnet! Panik breitete sich in ihr aus. Sie wollte fliehen, doch jeder einzelne Muskel in ihrem kleinen Körper schien wie gelähmt. An eine Bewegung war nicht zu denken, geschweige denn an eine Flucht. Dilara war gefangen in ihrem eigenen Körper. Machtlos ihren Gefühlen und Ängsten ausgeliefert. Und ebenso machtlos dem übernatürlichen Wesen vor sich. Und dieses Wesen starrte sie weiter unaufhörlich mit seinen roten Augen an, während es langsam auf sie zukam. Dilaras Atem und Puls beschleunigten sich drastisch. Alles in ihr schrie nach Flucht, versuchte dem Monster zu entkommen, dass sich dort als schwarzer Hengst auf sie zu bewegte. Doch ihre Muskeln gehorchten nicht. Panisch blähte die hübsche Scheckstute ihre Nüstern, hob den Kopf und prustete. Ihre Ohren spielten unruhig, lauschten dem leisen Klang der vermeintlich freundlichen Stimme des Fremden.

Der Rappe schloss seine Augen, murmelte ein paar weitere Worte, die Dilara in ihrem Wahn nicht verstand und war plötzlich blitzschnell an einer anderen Stelle, direkt vor ihr. Die Stute starrte ihn verwirrt einen Moment an, dann war es auch schon zu spät. Ebenso schnell wie er vor sie getreten war, lagen plötzlich seine Lippen an ihrem empfindlichen Hals und seine Zähne bohrten sich in ihr Fleisch. Ihr Instinkt befahl ihr laut zu schreien, wegzurennen, sich zu wehren. Doch ihr Körper spielte, wieder einmal, bei der ganzen Sache nicht mit. Statt möglichst weit weg von dem Hengst zu kommen, schloss sie genussvoll ihre Augen, seufzte leise und lehnte sich gegen den starken Körper des Schwarzen. Zufriedenheit, absolute Losgelassenheit und beinahe schon ein berauschendes Hochgefühl keimten in ihr auf und vertrieben alle Gefühle wie Panik und Angst. Sie fühlte sich gerade zu wohl bei dem Hengst. In ihrem Bauch keimte ein Gefühl der wärme auf, sie zuckte leicht zusammen und merkte schließlich noch etwas anderes. Konnte das sein? Erregung? Hätte Dilara die Möglichkeit gehabt, so wäre sie jetzt errötet. Ihr gesamter Körper schien sich nach dem Blutdurst des Rappen zu zehren. Mit allen Mitteln, die es gab.

Viel zu schnell war das Ganze schließlich vorbei. Beinahe schon traurig seufzte die kleine Stute, öffnete ihre Augen und blickte den Rappen mit einem noch leicht benebelten Lächeln an. Seine Augen hatten sich wieder verfärbt, hatten den grässlichen Blutton abgelegt und waren nun  Tiefbraun. Wunderschön, so dass man beinahe in ihnen versinken konnte. Und auch der Rappe lächelte nun, was Dilara nur zu gern erwiderte.

Erst als der Schwarze an ihre Seite trat, bemerkte sie die noch immer dagebliebene Benommenheit. Diesmal aber hatte das Glücksgefühl nicht Schuld daran. Der Blutverlust zerrte am Körper der Stute. Ihre Beine begannen zu zittern unter dem Gewicht, das auf ihnen lastete. Dankbar nahm sie die Hilfe des Schwarzen an, lehnte sich gegen seinen muskulösen Körper und genoss die Nähe und Wärme ihres eigenen Blutes, das nun in seinen Adern floss. Unerklärlicherweise hoffte Dilara, dass sie dem Schwarzen so geholfen hatte, dass es ihm nun besser ging. Dass er nicht mehr so schwach war.

Die Scheckstute lehnte  sich mit ihrem vollen Gewicht gegen ihn und seufzte leise. „Ist schon ok… Ist ja nichts passiert.“ Murmelte sie auf seine leise Entschuldigung hin. „Es ist ja nichts passiert… Ich- ich bin nur ein wenig müde…“ Dilara gähnte bei den letzten Worten, fühlte wie ihre Glieder immer schwerer wurden und ihr Körper schwächer. An Flucht oder Panik war kaum zu denken.

Unaufhörlich landeten die weißen Flocken auf ihrem Fell, schmolzen aber nicht wie zuvor. „Mir ist kalt…“ murmelte sie noch leise, ehe sie den Hengst  kurz anblickte. Es schien ihm wirklich Leid zu tun. Er war wohl wirklich nicht eines dieser Monster aus den Geschichten. Vielleicht, ja vielleicht besaß er sogar so etwas wie ein Gewissen.


03.12.2015, 10:15
»Likana
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Dexter
 



Nur langsam reifte in der Stute die Erkenntnis, dass dieser Hengst wohl nicht zu der Aggressiven Sorte gehörte. Sie wusste, dass ihr Verhalten auf ihn eigenartig wirkte, und sie unhöflich erschien, doch es war ihr egal. Sie betrachtete es mit einer Gleichgültigkeit, die durch all die Zeit, in der sie es gebraucht hatte, ehe sie sich damit abfand, das man es nie jedem recht machen konnte. Doch zumindest konnte sie sich so schützen, wenn sie damit auch gute Pferde vertrieb, dann war das ein geringer Preis für die Sicherheit.
Wieso tut es dir leid? Es ist sowieso zu spät und mein Leben ist nicht schlecht. Erfahrungen machten das Leben aus. Man lernte, lebte und liebte, das war der Stute bewusst. Sie nahm es nur mittelmäßig böse, dass ihr Leben nicht wie in einem menschlichen Kinderbuch ablief. Es war ein Teil von ihr, und es war ihre Erfahrung, sie war damit gewachsen und hatte sich entwickelt, so wie sie nun war, da machte sie sich keine Illusionen.
Natürlich war es gemein, dass es genau sie getroffen hatte, aber das machte sie eben aus. So jung bin ich nun auch wieder nicht, wie du mich darstellst. Mein Leben ist größtenteils in Ordnung, wie in jedem Leben gibt’s Höhen und Tiefen. Wie kommst du darauf, dass es mir schlecht geht? Irritiert lag ihr Blick auf dem Hengst.Er klang wie einer dieser Aposteln, die immer nur predigten, dass das Leben rosarot war, voller Frieden und ohne die geringste Sorge. Das war Unsinn, und wenn die Stute ehrlich zu sich selbst war: Auf Dauer würde sie diese Langeweile auch nicht aushalten.
Entspannt nun folgte sie Dexter. Über seine Frage musste sie nicht lang nachdenken. Ja, es ist sehr schön hier. Du dich denn nicht? Gespannt wartete sie auf seine Einschätzung. Was er wohl von diesem Tal hielt?


04.12.2015, 12:08
»Sandokan
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Ukaya



Der Winter war mit all seinem Glanz eingekehrt und hatte ihnen bereits wunderschönen Pulverschnee beschert. Die Temperaturen waren entsprechend gesunken und auch Sandokan hatte ein flauschiges Winterfell bekommen. Trotzdem war es inzwischen ziemlich frostig, wenn man nicht in Bewegung war. Also gönnte sich der Hengst eine Auszeit und ließ die Nase entscheiden wo es hin ging. Während er durchs Stillreich schritt fiel ihm auf, dass der Schnee teilweise bereits das zeitliche gesegnet hatte und das Gras unter seinen Hufen knirschend nachgab. Es war gefroren und glitzerte in der Sonne. Jede Pfütze, jeder See war von immer dicker werdendem Eis überzogen. Manch einer würde sich darauf wagen. Der Geäpfelte aber hielt zugefrorene Seen als viel zu unberechenbar und war sich im Klaren darüber wie gefährlich ein Einbrechen war. Unter Umständen kostete es den Tod und diesem wollte er so schnell nicht wieder freiwillig begegnen. Dafür war das Leben das ihm Nachtigall durch ihre Worte wieder geschenkt hatte, viel zu schön.

Er hielt inne in seinen so kraftvollen und doch eleganten Bewegungen, scharrte mit dem Huf durchs Gras und begutachtete die funkelnden Eiskristalle die davon stoben. Auch wenn sein Lächeln nicht auf seinen Gesichtszügen zu erkennen war, gaben es seine dunklen Augen wider. Aufmerksam ließ er schließlich seinen Blick über die offene Wiese gleiten und spielte einen Moment mit der Überlegung wie ein Irrer über die Wiese zu jagen. Ja vielleicht täte ihm das ganz gut.

Gedacht – getan. Aus dem stattlichen Leithengst wurde mit einem Mal ein junges Fohlen, das dem Drang nicht widerstehen konnte Eiskristalle durch die Luft zu jagen und zu riskieren dabei auf die Fresse zu fliegen. Der Hengst preschte los, stellte dabei schon fest, dass es rutschig geworden war und jagte in großen Bögen über die Wiese. Auch das ein oder andre Auskeilen war mit von der Partie.

Als sein Herz tatenkräftig mit über die Wiese jagte und seinen Körper mit Wärme füllte, wurde er wieder langsamer. Nicht übertreiben, sonst würde ihm kalt werden. Die wohlige Wärme die seinen Körper nun erfüllte aber genoss er. Aus seinen Nüstern stoben dichte kleine Wölkchen die in der Kombination seines heißen Atems und der eisig Kalten Luft entstanden.


11.12.2015, 12:20
»Conquistador
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Tharynia



Eine Stärkung erschien auch für Conquistador ratsam. Der Hengst, der sich noch immer von den Strapazen seiner Gefangennahme erholte, nickte dankbar und folgte der schönen Stute hinab  ins Tal. Er wusste ja bereits, dass sie sich in diesem Tal auskannte und folgte ihr daher stillschweigend, während sie je nach Untergrund in ein immer schnelleres Tempo verfiel. Conquistador verfolgte sie wie ein Schatten, galoppierte ihr nach ohne die Lebensfreude wiederzuspiegeln, die sichtlich in ihr aufkeimte. Es war nicht so, dass er sich an ihrem Verhalten störte.  Er empfand sogar ein sanftes Gefühl von Wärme, als er sie dabei beobachtete. Doch er selbst war zu solchen Lebensmutbekundungen nicht mehr im Stande. In diesem Moment, im Vergleich zu Tharynia, fühlte er sich wie ein lebloses Stück Holz, eine Marionette, tod und unliebsam. Ob sie seine Gesellschaft weiterhin dulden würde? Conquistador bemühte sich, loszulassen. Freude zu empfinden. Freiheit und Leben. Doch es gelang ihm nicht. Lebte er eigentlich noch? Nicht zum ersten Mal stellte er sich diese Frage, die irgendwie so sinnlos erschien und für ihn doch essentiell geworden war. Er hatte sich aufgegeben und war zerfressen von Rache. Für nichts anderes lebte er. Für nichts. 

Seufzend kam er neben ihr zum Stehen, senkte auch seinen Kopf und nahm einige Happen ehe er das Gespräch, dass sie ehe sie aufbrachen geführt hatten, wieder aufnahm. "Ich gehöre den Alacres Pacem an." murmelt er zwischen zwei großen Bissen. Tharynia würde sein Verhalten womöglich als unhöflich auffassen, doch der einstige Königssohn hatte all seinen Anstand in jener Höhle verloren, die ihm jede Würde und jeden Stolz geraubt hatte. "Ohne Herde zu leben ist gefährlich in diesem Tal. Die Alacres Pacem kämpfen für den Frieden... Oder... Nein lass mich so sagen, sie kämpfen nicht dafür. Denn die Herde spricht sich gegen jede Form der Gewalt aus." 

Eigentlich teilte Conquistador diese Ansicht nicht unbedingt. Als Sohn eines Königs erzogen, war ihm der Kampf nicht fremd. Er war es gewohnt, Streitigkeiten im Kampf auszutragen. Der Stärkere gewinnt. So war das Leben. Doch in all den anderen Herden hatte Con schlichtweg keine Chance, als Krüppel und Entstellter. Als seelisch Gebrochener. Nachtigall hingegen hatte ihn aufgenommen, ihm ein Zuhause geboten und ihn so akzeptiert, wie er war. Allein der Dankbarkeit halber war er ihr verpflichtet. Soviel Anstand und Ehre besaß er wohl doch noch. Er war ihr treu. Und deswegen würde er sich, wie all die anderen der Alacres Pacem, bemühen, friedlich für den Frieden zu werben. Auch wenn er selbst  durchaus daran zweifelte, dass die anderen Herden auch nur offen waren, für jegliche gewaltfreie Lösung. 



14.01.2016, 15:32
» Laila Nahara
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Winterherz


Nichts.

Ein altbekannter Freund.


Wie gewohnt waren Laila und ihr stetiger Begleiter alleine unterwegs. Doch so war es ihr am Liebsten. Allein, nur ihr ‚Nichts‘ war stets an ihrer Seite; durch dick und dünn würden sie ein Leben lang zusammen gehen. So konnte sie niemand mit Worten verletzen; vor allem mit Worten. Worte, die durch ihren Kopf hallten und sie im Schlaf verfolgten, bis sie völlig erschöpft zusammenbrach. Schweißgetränkt wachte Laila atemlos auf und doch war sie alleine; mit ihrem 'Nichts'. Die Augen konnte sie nun nicht mehr schließen, so sehr litt sie unter der Verfolgung. Denn sie fühlte sie im vollen Galopp nur noch hilfloser, als wenn ihr die Worte an den Kopf geschlagen werden. Doch die Müdigkeit siegte und schon bald fielen ihr die Augen wieder zu. Zurück in den Alptraum. So hatte sie auch die letzte Nacht überstanden und mit müden Gliedern führte sie ihren Weg in eine neue Welt fort. Sie wusste nicht warum sie gerade den Weg nach Stillreich gewählt hatte. Woher auch? Ihre Augen folgten ihrem Herzen und dies hatte Laila am rechten Fleck. Somit hatte ihr Herz einen guten Weg eingeschlagen, oder?

Winter. Es war Winter. Schnee war nasskalt und weiß, wenn dieser von den Wolken hinab rieselte. Das Geräusch, welches ihre zarten Ohren vernahmen, wenn ihre kleinen Hufen sich in den Schnee bohrten, war wundervoll. Nur langsam, ganz vorsichtig setzte Laila einen Huf vor den anderen, denn der Schnee begann zu schmelzen, und würde eine rutschige Schicht aus Eis zurücklassen. Hier, wo sie sich auch immer befand, wurde der Untergrund mit der Zeit matschig, dennoch begehbar. Feine, kleine Wolken stieß die Stute bei jedem Atemzug aus, die empor in den Himmel ihre Wege fanden; ohne nach dem Weg zu fragen. Was Laila auch nie tat. Warum auch? Sie fand immer den Weg, weil sie einfach kein Ziel vor den Augen hatte. Wo sind wir eigentlich?, fragte sie sich schlussendlich doch und schaute ihr 'Nichts' an. Die Bewegungen der Stute wurden immer langsamer, bis sie endgültig zum Stillstand kam. Aufmerksam huschten ihre zierlichen Ohren in alle erdenklichen Richtungen und ihre milchigen Augen versuchten einen Halt im 'Nichts' zu finden; unmöglich. Es gehörte eine gute Portion Übung dazu, die Laila auch besaß. Somit dauerte es nur ein paar Sekunden und der Halt war gefunden. Jetzt hieß es nur noch: Nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ruhig atmen und nicht loslassen.

In solchen Situationen erinnert sich die Schimmelin gerne an ihre unbeschwerte Fohlenzeit zurück; wo sie etwas Besonderes war. Ihre Eltern, wie auch alle Artgenossen aus der Herde, standen der kleinen Stute zur Seite und zeigten ihr die Welt so, dass auch Laila diese verstand. Sie lernte mit ihrer Behinderung umzugehen und die Welt mit ihren Augen zu 'sehen'. Je älter die Weiße wurde, umso reifer wurde sie auch; wuchs zu einer stattlichen und hübschen Stute heran. Doch irgendwann kam auch der Drang zum Loslassen. Sie wollte ihre geliebte Herde, die ihr Tag und Nacht stets Schutz bog, verlassen und die Welt auf eigenen Hufen entdecken. Neue Artgenossen kennenlernen, die unbekannte Welt 'sehen' und neue Eindrücke sammeln. Ihre Eltern ließ ihre Tochter nur ungern gehen, wussten sie doch, wie grausam die Welt sein konnte. Vor allem gegenüber einer blinden Stute, wenn diese Wesen nur ihre Behinderung, aber nicht die Stute selbst, sahen. Doch Laila ließ es sich nicht ausreden und tauchte in eine neue, unbekannte Welt ein. Wer nicht hören will, muss fühlen. Und die Stute musste fühlen, was es heißt anders, als die anderen zu sein; auch wenn sie nur blind war.

Laila hatte längst vergessen, wie lange sie, seit dem Abschied aus der alten Herde, unterwegs war. Doch nun war sie hier, weit weg von ihrer Heimat und ihrer Herde. Langsam senkte die Stute ihren Kopf zu Boden und tastete sanft mit ihren Nüstern darüber. Sofort zuckte sie kaum merklich zusammen, als ihre Nüstern das nasse Gras unter ihren Hufen berührten. Der Schnee war bereits geschmolzen. Es war kühl, wie alles um sie herum. Wenn nicht sogar eisigkalt, und ein recht windiges Lüftchen umschloss ihren hellen Körper. Kein Schutz, weit und breit; zu mindestens konnte die blinde Stute keinen ausmachen. Sie befand sich wohl auf einem offenen Gelände, wo man dem Wind schonungslos ausgesetzt war. Laila schnaubte und ließ vom Boden wieder ab. Erneut suchte sie wieder einen Halt in ihrem Blick. Doch das Herz pochte plötzlich, wie nach einem unerwarteten Donnergrollen. Die Konzentration von ihr ließ nach. Aufgeregt huschten ihre Ohren, wussten nicht wohin. War da ein Geräusch?, fragte sich die Stute innerlich, beachtete diesmal nicht ihren Freund, das 'Nichts'. Nein, du irrst dich. Du bist alleine, versuchte sich die verunsicherte Stute einzureden. Unter Schock hielt sie ihren Atem unwillkürlich an, rührte sich nun keinen Zentimeter mehr und versuchte das fremde Geräusch zu orten. Laila traute sich keinen Pieps Laut zu sagen, hoffte sich verhört zu haben. Und vor allem hoffte sie, das Geräusch würde sie nicht bemerken. Jetzt war wohl die Zeit gekommen, den ersten Kontakt in dieser Umgebung wahrzunehmen. Es gab kein Zurück mehr.


17.01.2016, 21:28
»Ukaya
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sandokhan



Sie rannte. Wohin wusste sie nicht, doch noch immer rannte sie, weil sie die Präsenz hinter sich spürte, die ihr Leben für immer verändert hatte. Es war keine schöne Veränderung, sondern sehr beängstigend. Sie hatte es nicht im Griff. So konnte sie sich nur abwenden und versuchen, wo anders ihr Glück zu versuchen, vielleicht lernte sie irgendwann gegen die Energie in sich selbst einen Weg zu finden. Diese zu kontrollieren.
Derzeit wurde sie davon kontrolliert und es war kein schönes Gefühl.
Langsam beruhigte sie sich wieder, während ihr Herz raste. Der Schnee, das Eis, es war bezaubernd. Sofort dachte sie an all den Spaß den sie gehabt hatte, als sie über die Felder ihrer Heimat gerast war. Wieder begannen ihre Hufe in einem wahnsinnigen Tempo zu schlagen und sie spürte den eisigen Wind des WInters in ihrer Mähne. Sie rannte, tobte und schlug Hacken, wich unsichtbaren Hinternissen aus und wollte einfach nur genießen. Waghalsig stoppte sie beinahe auf dem Stand, als sie ihre Hufe tief in das Gefrorene Erdreich drüclen wollte. Dabei vergaß sie jedoch, dass es unter dem Schnee gefroren war und rutschte aus. Sie schaffte es nicht sich zu halten und landtete unsanft auf ihrem Hintern. Irritiert bließ sie ihre schwarze Mähne aus ihren Augen, ehe sie schwer keuchend sitzen blieb und sich erst einmal umsah. In ihrem Übermut hatte sie wieder einmal verpasst, wo sie nun war und wie sie hierher geraten war.
Ihr Puls raste, während ihr keuchender Atem helle Wolken produzierte.
Sie sah einen Hengst, der gerade in den letzten Zügen seines eigenen Spiels war und folgte ihm mit ihrem Blick. Viel gab es nicht mehr zu sehen, denn er hielt kurz darauf wieder inne.
Inzwischen wurde ihr der Boden deutlich zu ungemütlich und sie stand auf um sich selbst zu schütteln.
Die Kraft in ihr Pulsierte stetig und wurde mit jeder Sekunde präsenter. Sie hasste es, wenn sie darauf aufmerksam wurde. Es beunruhigte die Stute und führte ihr ihre eigene Torheit erneut vor Augen. Ängstlich sah sie sich um, ob wieder irgenwas passiert war, als sie nicht aufgepasst hatte.
Innerlich warf sie sich wieder auf diese unkontrollierte Kraft um sie daran zu hindern auszubrechen. Unsicher sah sie sich um, ob sie auch wirklich nichts getan hatte, was gefährlich sein würde.
Unsicher beobachtete sie das Fremde Pferd ohne näher zu treten. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie den Kontakt wollte oder nicht, wo sie sich immer noch kontrollieren konnte. Unschlüssig starrte sie das einsame Pferd an, immer noch zerrissen, ob sie näher treten sollte oder nicht.


27.01.2016, 18:14
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Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
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Anwesende Tiere: Morrigan. Sayura. Thiana.