Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
» Winterherz
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Laila Nahara



Der Sturm tobte in Winterherz. Mit unerbittlicher Härte fraß er sich in seine Eingeweide, hinterließ eisige Leere und nagte gierig an seinem gemächlich pochendem Herzen, das in einem unregelmäßigem Rhythmus schlug. Er spürte das Bedürfnis, sich zu befreien, seinen momentan gefesselten Emotionen freien Lauf zu lassen. Egal, wer immer die unglückliche Stute war, die es traf, meist blieb sie von Winterherz' grausamen Taten zerstört zurück. Der stämmige Schimmelhengst schnaubte leise, sein Atem trat in Form von weißen Wolken aus und hing wenige Sekunden lang wie ein trüber Schleier in der eiskalten Winterluft. Dies war seine Jahreszeit. Sein mächtiger Körper fügte sich in das Gesamtbild der von Schnee bedeckten Landschaft wunderbar ein – als sei er ein aus glitzerndem Schnee geschaffenes Geschöpf. Wären da nicht die pechschwarzen Striche, die die langen Beine des Hengstes bedeckten. Wann immer Winterherz jemand neuen in den Tod begleitete, kam ein neuer dazu – unter brennenden Schmerzen, als würde man ihm die Beine mit einem Messer aufschlitzen.

Ungerührt von den für andere Pferde harten Wetterverhältnissen überquerte der große Hengst eine ausladende Wiese. Überall, wo er hinblickte, sah er weitere, ausladende Ebenen, die im Frühling, Sommer und Herbst sicherlich mit nahrhaften Gras bewachsen waren, jetzt aber natürlich unter einer dicken, weißen Schneeschicht begraben waren. Winterherz weitete die Nüstern ein wenig, störte sich nicht daran, dass vereinzelte, kühle Flocken hineinflogen und schmolzen, und atmete stattdessen die reine Luft ein, die ihm ein Gefühl von Freiheit vermittelte. Wie trügerisch dieses Gefühl doch war. Er würde sich nie ein eigenes Leben aufbauen können. Egal, wo er war, das Flüstern des Todes begegnete ihm überall. Winterherz hatte bereits versucht, es zu ignorieren, aber es war daraufhin immer lauter geworden, Bilder des zugehörigen Wesens hatten ihn im Schlaf verfolgt. Eine Tortur der Psyche, der Winterherz nicht hatte standhalten können. Irgendwann war er eingeknickt und war dem Flüstern, beziehungsweise dem Schreien, zu dem es geworden war, gefolgt.
Ein weiterer Eintrag auf der Strichliste der Toten.

Der Hengst verbrachte stets eine Menge Zeit mit Nachdenken. Jedenfalls, wenn er er selbst war. Dieser andere Teil von ihm, den er gerne als Biest, Monster oder Parasit betitelte – dieser Teil kannte kein Nachdenken, keine Tiefsinnigkeit. Er kannte bloß eines: Das Verlangen, seine animalischen Triebe zu befriedigen, seinem Körper Lust zu bereiten und anderen seinen Willen aufzuzwingen. Das Biest war stark, besonders, wenn es lange Zeit nicht genährt worden war – was momentan der Fall war. Winterherz war lange nicht mehr auf einen Artgenossen getroffen. Und langsam wurde es ungeduldig. Es wollte Blut, Ekstase, die Schreie einer Stute.
Als habe er sie gerufen, erschien eine hochgewachsene, hübsche Schimmelstute in seinem Blickfeld. Oh nein … – Ein letzter klarer Gedanke schwirrte durch Winterherz' Gehirn, bevor das rationale Denken aussetzte. Das war ihr Ende – der eiskalte Todesengel spürte, wie das Biest in ihm sich regte, brüllte und kratzte, es wollte befriedigt werden. Und sie war ein weibliches Wesen, der einzige Punkt, den das Monster interessierte. Es hob den Kopf und schnupperte, inhalierte ihren Geruch, als er ihr stetig näher kam. Er stellte – oder besser gesagt das Monster in ihm – stellte ein wenig enttäuscht fest, dass sie nicht rossig war. Dann musste es eben so funktionieren. Ohne viel Federlesen trat er auf sie zu, strich mit seinen Nüstern über das weiche Fell an ihrem Hals und raunte mit seiner tiefen Stimme eine Begrüßung. „Guten Tag. Was tut eine schöne Dame wie Ihr so allein an diesem eisigen Wintertag?“ Er wusste, dass die Stute bald noch mehr erbeben würde, denn seine körperliche Nähe senkte die Körpertemperatur eines Wesens um einige Grad. Dabei sehnte Winterherz sich momentan nicht nach Kälte – im Gegenteil. Seine Lenden pulsierten förmlich, gierig nach feuriger Leidenschaft – die allerdings vorrangig ihm Freude bereiten würde. Für die Stute würde es sehr schmerzhaft werden … Sie war es, an der er seine tödliche Lust auslassen würde.
Ein einladendes, lüsternes Lächeln auf den Lippen, zog er seinen Kopf ein Stück zurück, fing ihren Blick auf – und stockte plötzlich. Ihre Augen waren milchig, silbern verschleiert und sahen ins Leere. Sie ist blind. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein heftiger Schlag im Gesicht, und Winterherz spürte, dass er seine Lust zurück drängte, das Biest knurrte, als es an die Kette gelegt wurde, und er wieder klare Gedanken formulieren konnten. Du bist widerlich … Winterherz. Kein Wunder, dass dich jeder hasst. Du Vergewaltiger, willst dich schon an wehrlosen Mädchen vergreifen … Beinahe hätte er vor Wut auf den Boden gespuckt vor Zorn und Verwirrung. Er stampfte mit dem Huf auf, was ein lautes Geräusch und eine leichte Erzitterung des gefrorenen Bodens nach sich zog. Normalerweise hätte ihr Handicap ihn nicht aufgehalten, im Gegenteil, es hätte ihn angestachelt, eine so wehrlose, hübsche Kreatur zu schänden, ihr sein Brandmal aufzudrücken. Es war ihm unerklärlich, aber gleichzeitig war er froh, dass wieder ein wenig Kontrolle über sich selbst gewonnen hatte, wenn auch sie ihm jeden Moment zu entgleiten drohte.


01.02.2016, 17:13
» Laila Nahara
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Winterherz



Stillstand. Die Welt stand still. Es war, als würde es für ewig Winter bleiben. Die Jahreszeit, in der sich Laila befand, war im Grunde egal, denn sie würde niemals die Schönheit in ihnen erkennen. Doch war ihr alles lieber, als ein kalter Winter voller Schnee. Laila versuchte sich in ihrer eisigen Umwelt zu orientieren. Ihre Sinne waren taub, was der Blindheit nicht wirklich zugutekam. Ihre Ohren huschten durch die kalte Luft, versuchten, dass Tier zu orten, dass sich auf sie zubewegte. Es war definitiv ein Pferd, dies erkannte Laila sofort an den Geruch, welcher von diesem Wesen ausging. Die Stute versuchte ihren Blick auf einer angenehmen Höhe zuhalten. Immer wieder blinzelte sie und bewegte ihre Augäpfel in deren Höhlen. Auf und ab. Hin und her. Der Schnee knirschte unter den Hufen des Pferdes. Je näher dieses kam, desto unruhiger wurde das Innere der Stute. Es war von kräftiger Statur, was ihr das Geräusch des Schnees' unter seinem schweren Auftreten verriet. Ein Hengst vielleicht? Ein Hengst?, panisch riss die Stuten ihre Augen auf, bis es schmerzte. Kaum merklich schritt die Stute wenige Zentimeter rückwärts; ließ es aber dabei, da sie nicht wusste, was hinter ihr lag. Reiß dich zusammen. Es ist nur ein Hengst. Kein Monster, dass dich langsam von innen ausfrisst, versuchte ihr 'Nichts' sie zu beruhigen. Laila schluckte, erhob ihren Körper und machte sich auf den ersten Kontakt bereit, sammelte ihr Selbstbewusstsein vom schneebedeckten Boden auf. Warum diese Panik? Es war ein Hengst, nicht mehr und nicht weniger. Laila hatte aufgehört zu zählen, wie vielen Artgenossen sie bereits über den Weg gelaufen ist. Aufgehört zu zählen, welche ein angenehmes Gespräch suchten, und welche ihren zierliche Körper. Aufgehört zu zählen.

Unruhig bewegten sich ihre Ohren und ihre Augen flackerten. Und, er blieb nicht stehen. Nein, die Schritte verebbten nicht im Wind. Schritt für Schritt kam er näher. Was hatte er vor? Würde er einfach an ihr vorbei gehen, sie alleine im Schnee zurück lassen? Nein, es sollte anders, als vermutet geschehen. Eine Berührung, weich und sanft. Seine Nüstern fuhren über ihr helles Fell, atmeten in die feinen Härchen hinein. Erschrocken von dieser ungewohnten Berührung, die aus dem Nichts gekommen war, zuckte Laila zusammen; blieb, aber stehen. Unwillkürlich zitterte sie, denn die Berührung brachte einen leichten Stich aus Kälte mit sich. Unbeeindruckt drang der Winter, so fühlte es sich an, in den zierlichen Körper ein. Nichts konnte diesen eisigen Schub an purer Kälte aufhalten, unbeirrt suchte sie sich ihren Weg in das Innere der Stute. Was war das für ein Wesen, das solch eine Kälte ausstrahlte? So, als hätte der Winter sich höchstpersönlich an ihr vergangen. Laila war fast froh, überaus erleichtert, als der Hengst seine Nüstern von ihrem Körper nahm. Und die Stimme, die im nächsten Moment ihre zarten Ohren berührte, war alles anders als kalt, und gleichgültig. Ein Hengst, der wusste, wie man eine Stute rumbekam; oder ein Hengst, dem es egal war, was eine Stute wollte. Laila kannte beide Typen, war beiden begegnet. Und im Grunde, war es ihr egal. Eine Narbe mehr, war auch egal; Platz gab es genug.

„Guten Tag.“, erklang ihre glockenklare Stimme über das verschneite Feld, verstummte in der Ferne. “Der Wind.“ Laila wusste nicht, warum sie diesen Ort gewählt hatte; wie auch, wenn man nicht sehen konnte. Wenn man blind ist, geht man dort hin, wo einen sein Herz hinführt; oder eben der Wind. Eine Standardantwort, nicht mehr und nicht weniger. Was wollte der Fremde von ihr wissen? Wollte er sicherstellen, dass sie auch wirklich alleine war? Nicht, dass gleich ihr Blindenführer um die Ecke geschossen kam, um die behinderte Stute zu beschützen. Nein, sie war allein. Nur ihr ‚Nichts‘ begleitete die junge Stute, welches sie nun anblickte, während ihre Lippen eine einfache Antworten formten. Wieder, und wieder huschte ihr Augenpaar wirr herum, um einen Halt zu bekommen, den sie finden musste; in einer Welt, in der es nichts gab. Er stand vor ihr, blickte sie nun vermutlich an. Sacht vernahm sie eine regelmäßige Atmung, die ihr versicherte, dass er deutlich größer war, als sie. War es der Moment, wenn ein Wesen merkte, dass die Stute blind war. Ein milchiger Schleier lag auf den dunklen Augen; ihre persönliche Augenfarbe. Genug Artgenossen waren ihr begegnet, die Mitleid bei ihrem Blick empfunden hatte, doch zu feige waren, diesen auszusprechen. Hilfe? – Nein, danke. Und wenige, aber unzählige, wollte nicht ihre Hilfe anbieten, sondern den Kick ihres Lebens bekommen. Eine blinde Stute, serviert auf dem Silbertablett. Wer sagt da nein? – niemand, nur wenige. Zu welchen der fremde Hengst gehören würde, würde sich früh genug herausstellen. Und wahrscheinlich, war es dann längst zu spät. Zu spät, und doch egal.
Einer von vielen, keiner von wenigen, sprach das ‚Nichts‘ ins Innere der Stute.


01.02.2016, 23:33
»Tharynia
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Conquistador



 



Immernoch zweifelte sie etwas daran, ob er ihr wirklich folgen würde. Zwar hatte der schwarze Hengst ihr zustimmend zugenickt, als sie die Wiesen vorschlug, jedoch hatte soetwas leider nicht immer etwas zu bedeuten. Gerade in der heutigen Zeit. Eine Epoche in der man zumeist recht leichtfertig sein Wort gab, um es kurzdarauf wieder zu annullieren. Wobei das vielleicht nicht an der akutellen Zeit lag. Solche Wesen gab es vermutlich schon seit jeher. Aber "früher war alles besser" - so hieß es von den Alten. Nicht das man allem Glauben schenken konnte, was sie von sich gaben ohne sichselbst darüber ein Bild zu machen. Und dennoch war genau das der einfachere, bequemere Weg. Allem unverblühmt glauben. Hoffnung schenken,nicht darüber nachdenken. Konsequenzen? Pah! Die werden sich schon etwasdabei gedacht haben. Ja, solch eine Sicht war bequem.  
Und jetzt brauchte sie sich selbst darüber nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Jäh brach der Faden ab. Conquistador stand Seite an Seite mit ihr, um zu grasen. Noch bevor er seinen Kopf senkte, glaubte sie ihn seufzen zu hören. Sie hob ihre imaginären Augenbrauen. Was hatte er denn? Wollte er ihr nicht weiter Gesellschaft leisten, so hätte er doch eben die perfekte Gelegenheit gehabt sich davon zu stehlen. Aber vermutlich hing er wie sie auch seinen Gedanken  hinterher und das Seufzen war eine Reaktion auf etwas, was sich in seinem Kopf abspielte. Sie beschloss ihn nicht danach zu fragen, schüttelte ihre Mähne und graste unbekümmert weiter.  
Und dann kam seine Antwort. Jene auf die sie schon so gespannt war. Alacres Pacem? Seltsamer Name. Sie riss einen riesen Grasbüschel heraus, an dem noch die Wurzeln hingen, und betrachtete den Hengst mit schief gelegenem Kopf. Bei seinen weiteren Worten nickte sie stumm, kaute langsam weiter. Ja, gefährlich war es schon immer gewesen und würde es vermutlklich auch immer bleiben. Nur eine andere Ebene von gefährlich. Laut seinen Schilderungen war es jetzt noch gefährlicher als je zuvor. 
Unfreiwillig aber dennoch lautlos - wie es einer Lady geziemt - stieß sie auf. »Eine sehr gute Ansicht. Aber es wird sicherlich schwierig werden frieldich zu bleiben, wenn man unentwegt bedroht wird oder gar abgeschlachtet wird. Das hat schon etwas Märtyrer-haftiges. Wie viele seid ihr momentan?«, fragte sie. Ihr Blick wanderte abermals über die Wiese. Sie ließ das Gras fallen, was mit einem lauten, dumpfen Geräusch auf den Boden traf. Danach wieder Stille. 
»Ich glaube, ich würde gerne mit euch in den Frieden ziehen.«, sagte sie schließlich und schaute ihn mit entschlossenem Blick an. 


03.04.2016, 09:27
» Winterherz
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Laila Nahara



Noch immer benommen, als hätte man ihm etwas Schweres über den Kopf gezogen, verharrte Winterherz und machte keinerlei Anstalten, sich der schönen, weißen Stute noch weiter zu nähern, sie zu bedrängen, wie er es vor wenigen Sekunden noch getan hatte. Normalerweise hielt nichts das Monster in ihm ab, seinen Gelüsten nachzugeben und die vollkommene Kontrolle über den verletzten Hengst zu übernehmen. Einige Herzschläge lang stand er nur dort, mit hoch aufgestellten Sichelohren lauschte er dem Klopfen ihres Herzens, das er dank seiner geschärften Sinne so deutlich hören konnte, als hätte er den Kopf direkt an ihre Brust gepresst. Es wunderte ihn, dass sie verhältnismäßig ruhig blieb, obwohl ihr der Schreck über seine eisige Körpertemperatur kurze Zeit in den hellen Augen gestanden und auch ihr Körper vor Überraschung zusammen gezuckt war, machte sie keine Anstalten, zu fliehen. Winterherz war zerissen zwischen Bewunderung und Wut. Hätte sie sofort das Weite gesucht, hätte er sich vielleicht noch so lange zusammen reißen können, dass sie unversehrt entkam. Doch wozu das Alles? Wenn es nicht sie traf, dann die nächste, unschuldige Stute. Dieser Determinismus machte den barocken Hengst krank, wütend, traurig zugleich.

Ihre Stimme war wie ein helles, wohlklingendes Glockenspiel, als sie antwortete. Sie grüßte ihn, als sei nichts gewesen, als wäre er freundlich auf sie zugekommen und hätte ein Gespräch eingeleitet. Winterherz konnte sich abermals nur über sie wundern. Sein Atem wurde etwas schwerfälliger, als er mit aller Kraft die mörderische Macht in sich zu unterdrücken suchte. „Ihr seid mutig. Weshalb lauft ihr nicht fort? Es bedarf kein Augenlicht, um zu erkennen, was ich bin.“ Diese letzten Worte spuckte er förmlich heraus, jede Silbe triefte vor Selbsthass und Ekel. Dass er ihre Blindheit so unverfroren ansprach, war ein Teil von Winterherz' Wesen, es lag ihm fern, Dinge zu beschönigen oder zu überspielen. Mitleid würde sie von ihm nie bekommen, im Gegenteil. Sie konnte sich seiner Meinung nach glücklich schätzen, nicht das Wesen zu sehen, das ihr in diesem Moment gegenüber stand. Ihn selbst. Das ersparte ihm wenigstens einen abschätzenden Blick auf die pechschwarze Strichliste, die sich an seinen muskulösen Beinen entlangzog. Der starke Hengst atmete langsam aus, wobei milchige Wolken aus seinen Nüstern quollen und in der kalten Luft verblassten.

Die Stute sprach zwei Worte mit ihrer Silberstimme, die den Hengst unvermittelt aus seinem inneren Kampf rissen. Er hielt interessiert inne, wartete ab, ob sie dem noch etwas hinzufügte. Als eine Schweigepause eintrat, in der nur sein zittriges, unregelmäßiges Atmen zu hören war, erhob Winterherz seine tiefe, raue Stimme. „Der Wind also“, stellte er fest. Unwillkürlich zog es ein wenig an seinen Mundwinkel, als würden sie ihn zu einem Lächeln verleiten wollen. Winterherz ließ es nicht geschehen und war abermals froh über die Blindheit der Stute. „Man kann sich von schlechteren Dingen leiten lassen“, erklärte er ernst, wandte den Kopf und sah an ihr vorbei auf die schneebedeckte, endlos wirkende Landschaft. Diese Bemerkung wurde nicht weiter von ihm erklärt, er überließ es der Schimmelstute, sich einen Reim darauf zu machen. Obwohl ihr Los im Leben sicher nicht einfach war, konnte sie sich kaum vorstellen, dass Winterherz sie darum beneidete. Aber hielt nicht jeder sein eigenes Leid für das größte? In gewissen Zeiten konnte Winterherz sich seinem Elend nicht entziehen, es fraß ihn langsam auf und schürte den Selbsthass wie ein heißes Eisen. Aber er jammerte nicht über sein Schicksal, vielmehr brachte er all seine negativen Gefühle dem entgegen, das sich nur schwer als Existenz bezeichnen ließ. Selbstmitleid hätte ihm nichts gebracht, aber zu Resignation schien er einfach nicht in der Lage zu sein. Es gab doch noch einen Funken Licht in ihm – den freundlichen, klugen Hengst, der gerne Gespräche mit intelligenten Artgenossen führte … oder war dieser Teil von ihm dabei zu verschwinden?

Die kalte Luft wurde erneut von seiner tiefen Stimme zerschnitten. Sie hatte den verführerischen Klang völlig verloren und er stellte erleichtert fest, dass er nach sich selbst klang. „Wie ist Euer Name?“


25.04.2016, 17:05
» Aconteus
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Beautiful Moment




Je länger er mit ihr unterwegs war, desto wohler fühlte er sich. Er genoss die Zeit mit der Stute. auch das sie jeden Spaß mitzumachen schien. Nur zu viel Sorgen machte sie sich manchmal. Es war die pure Lust am Leben, die ihn dazu trieb.
Der Winter war gerade dabei zu enden. Er wurde unstetig. So gern er auch die Stute bei sich hatte, nun war es wieder genug. Er wollte allein sein. Wollte wieder die Freiheit spüren, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Ohne Rücksicht. Immer öfters vergaß er sie einfach. Nicht absichtlich, aber es nahm ihn nicht mehr mit. Er haderte nur kurz, wie ein Kind, das was verbotened tat, DIe Schuld verschwand schnell. Er war die Gesellschaft leid, sogar die der Braunen. Ob er sie wohl wiedersehen würde, wenn er wieder Lust auf sie hatte?
Er verlor sich in seinen Gedanken.
Beauti, es wird Zeit für mich weiterzuziehen. Allein.
Er wandte sich ab und rannte los.
Erst als er schon weiter weg war, fiel ihm wieder etwas ein.
Hoffentlich sehen wir uns irgendwann wieder. Hat mich gefreut.  Nun schoss er davon. Wohin ihn seine Hufe wohl diesmal trugen?
Wieder vergaß er den Gedanken beinahe sofort wieder. Es war ihm egal. Ohne darüber nachzudenken rannte er, überließ seinem Köper die Führung.


-> weg


18.06.2016, 16:50
»Likana
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Dexter




Schneller als ihr lieb war, wurde es ihr zu bunt. Da sie Pferde gernell nicht einschätzen konnte, änderte sich wohl nie. SIe fühlte sich unwohl, je mehr Zeit in Schweigen verging. Es war ihr nicht sicher genug. Oft war es gut gegangen und sie hatte ihre Ruhe gehabt. Aber sie kannte andere Pferde und musste es selbst mehrmals erleben. Oft schlugen gerade Hengste von nett auf brutal um. So schnell konnte Stute gar nicht fliehen, wenn es geschah. Zwar hatte Dexter nicht so ausgesehen wie jene Tiere, aber was wusste sie schon. Im jeder Stunde die sie mehr schwiegen, war es für sie unangenehmer. Sie wusste nichts zu sgaen, wollte aber doch auch nicht unhöflich sein und einfach abhauen. Dazu konnte sie sich nicht durchringen.
Irgendwann schaffte sie es und sie beschloss zu gehen. All das war ihr einfach zu unheimlich und diese Situation uneinschätzbar. Nicht tragbar.
Du, sorry, aber ich werde weiterziehen.. 
Körper straffen, aufrichten, selbstsicher sein. Und los!  Innerlich sagte sie es sich vor, um es dann nach zu machen. Sie richtete sich auf und trabte mit hoch erhobenem Kopf davon. Jeden Meter den sie zwischen sich und den Hengst brachte, beruhigte ihre Nerven. Trotzdem blieb sie die ganze Zeit überheblich. Niemals Schwäche zeigen, dass hatte sie gelernt.
Endlich war sie allein und konnte weiterziehen.


-> weg


18.06.2016, 17:03
»Ukaya
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Sandokan



Es dauerte einige Zeit, bis sich ihr Körper wieder abgekühlt hatte, bis die Systeme weitgehend runtergefahren waren. Jede Minute, die sie mehr reglos verharrte, bedeutete ein Risiko. Doch sie konnte einfach nicht mehr. Wie groß war nur ihre Dummheit gewesen?
Sie hatte sich dagegen entschieden, zu dem Fremden zu gehen. Sie war ein Risiko für sich selbst und auch für andere.
Inzwischen bereute sie ihre Entscheidung. Ihren Jugendlichen Übermüt, der ihr Leben ruiniert hatte. Nun musste sie immer in der Angst Leben, den Kräften in ihrem Inneren nicht gewachsen sein. Immer wieder brachen sie hervor.
Lang blieb sie dann doch nicht stehen. Ihr Instinkt riet ihr weiter zu ziehen. Nachdem auch der Fremde keine Anstalten gemacht hatte, auf sie zu zu gehen, war es ein leichtes.
Ohne einen weiteren Blick auf die Umgebung, drehte sie sich nach rechts und trabte in zügigen Schritten weiter. So konnte sie länger durchhalten. Ihr inzwischen trainierte Körper protestierte gegen diese Bewegung, so steif war er. Doch bald fand er zu seiner üblichen Geschmeidigkeit zurück.

-> weg


18.06.2016, 17:10
»Graphite
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»Fluss

Desert Rose, Sayura (& Niilan) 


Graphite war verblüfft von dem Blick, den ihm die Kleine zu warf,nachdem sie aus ihrer Traumwelt erwacht war. Nein, nicht verblüfft. Er war begeistert, aber allem voran verzaubert! Aus seinem Blick wich jeder Ärger und es lag nichts außer eine pure, liebevolle Zärtlichkeit darin. Während er zu ihr sprach beobachtete er, wie sie sich nach ihrer Wunde umdrehte und diese begutachtete. Meine Güte! Die hatte er ja fast vergessen! Doch ihm war nur all zu bewusst, dass es diese noch einiges an Zeit benötigen würde, um zu verheilen. Trotzdem schalt er sich dafür, das aus den Augen verloren zu haben. Graphite ließ sie auch nicht während ihrer - zugegeben - eher wenig eleganten, dafür aber umso beeindruckenderen Weise aufzustehen, dabei der Schwerkraft zu trotzen und nicht wieder um zu fallen. Und dann trafen sich ihre beiden Blicke wieder. Wärme umspülte sein Herz, die allerdings einer großen Besorgnis wich, als Rose anfing zu zittern. Er erschrak ein wenig, als sie sich an ihn schmiegte, blähte kurzzeitig die Nüstern und schaute fast wie aus einem Automatismus heraus zu Sayura. Er schaute ihr mit festem Blick direkt in die Augen während er langsam seinen Kopf senkte und seinen Kopf an Roses Hals legte. Erst kurz bevor er weitersprach wandt er den Blick von Sayura ab, verharrte aber noch in dieser Postition, und schloss die Augen. »Na dann, komm mit!«, war der Satz gewesen, der ihn aus dieser Nähe mit Rose herausholte und ihn in Bewegung brachte. Ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er bemerkte wie sie ihm hinterher rennen musste. Unauffällig verkleinerte er seine Schritte. »Nun, das was ich bisher gesehen habe war schön. Sie sah vor allem aber sehr saftig aus. Die Halme sind von einem tiefen Grün, das ich schon lange nicht mehr gesehen habe.«, beantwortete er ihre Frage und dachte an seine Kindheit zurück. War damals nicht jeder Ort den er neu entdeckt hatte schön gewesen? Wenn sie nicht schön waren, dann aber wahre Abenteuerspielplätze, die dadurch interessant und schön wurden. 
Und so zogen die zwei Gestalten Seite an Seite in die Richtung, in der Graphite sich noch erinnerte die Herde bei den Wiesen gesehen zu haben. Die Sonne schien ihnen in die Gesichter und dann waren sie dort. Die Wiese sah exakt so aus, wie er sie kurzerhand Rose beschrieben hatte. Vielleicht war die Beschreibung des tiefen Grüns sogar noch eine Untertreibung gewesen, zumindest kam ihm eben dieses aus der Nähe noch viel satter und intensiver vor. Einige kleine Vögelchen flogen dicht über den Endden der hohen Grashalme. Hier gab es eindeutig genug zu fressen für mindestens die doppelte Anzahl der Talbewohner, schätzte Graphite. »Na, wie findest du es? Habe ich zu viel versprochen?«, fragte er Rose und strahlte sie an, »Ich würde sagen, dass es angerichtet ist!« Er senkte seinen großen Kopf und fraß, schon allein um dem immer lauter werdenden Knurren seines Magens entgegen zu wirken. Aber auch, weil das Grün viel zu verlockend war um nicht probiert zu werden. Nach einigen Minuten war der gröbste Hunger gestillt und er hob verträumt seinen Kopf. 
Erst dann ertappte ihn das schlechte Gewissen wieder und er schaute sich sofort nach Sayura um. Während er sich mit Rose und nebenbei mit den Erinnerungen seiner eigenen Kindheit befasst hatte, war sie in den Hintergrund gerückt und mit ihr die unausgesprochenen Probleme die zwischen den beiden lagen. Er hoffte inständig, dass sie mit ihnen gereist war. »Sayura?«, fragte er leise, schüchtern. 


25.06.2016, 17:00
»Dessert Rose
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Graphite, Sayura & Niilan


Die kleine Stute nahm glücklich jede Regung in Graphites Zügen war und versuchte sie nach zu ahmen als sie sich in Bewegung gesetzt hatten. Er war nicht nur sowas wie ihr Ziehvater, sondern auch ein Lehrer, der ihr alles wichtige beibrachte. Jedenfalls soviel, wie sie in dieser Zeit lernen und verstehen konnte.
Das regelmäßige knurren, das aus den Tiefen ihres Magens kamen, störten die Füchsin nicht weiter, viel zu beschäftigt war sie damit, ihre Umgebung zu betrachten. Hin und wieder sprang sie etwas von Graphite weg um etwas Unbekanntes zu inspizieren, wie eine kleine Blume, die in einem hübschen Rosa blühte oder aber ein Farnbüschel, das rechts von ihnen aus der Erde wuchs. Sie schnupperte daran und als sie merkte, dass es nichts besonderes war, trabte sie wieder zu dem Braunen und schloss auf.
Es kam auch öfters vor, dass sie seine starke Flanke anstupste und nachfrage, wie dieses Gestrüpp hieß. Sie lernte eine Mohnblume kennen und auch das der Farn, Farn genannt wurde.
Jetzt wo sie nicht mehr müde und verängstigt war, konnte sie die große Welt mit ganz neuen Augen sehen. Das linderte auch die Schmerzen in ihrer Schulter, die immer wieder wie ein Blitz durch ihren Körper zuckten und sie etwas staucheln ließen. Bald darauf hatte sie sich aber immer wieder gefangen und nur einmal war sie wirklich gestolpert und hingefallen, doch sie sah nur grinsend, wie ein Honigkuchenpferd zu Graphite hoch, als sie nach dieser Rolle auf ihrem Hintern saß. <Hast du das gesehen? Das war meine erste richtige Rolle!> Kichernd war sie wieder aufgestanden, wenn auch sicherer als nach ihrem Mittagsschläfchen. 
Als er ihr von der Wiese berichtete hing sie ihm förmlich an den Lippen und saugte jedes Wort auf und verarbeitete es so schnell, wie es ihr junges Gehirn zuließ. Es war also eine saftige große Fläche, bei der man sich kugelrund fressen konnte. Hatte sie sich schlussendlich eingeprägt und versuchte nun, den Weg in ihrem Gedächtnis zu verankern. Immerhin musste sie ja irgendwie wieder zum Fluss finden, aber es gab wohl auch einen See, in den dieser Fluss mündete, wo man auch seinen Durst löschen konnte und das musste man auch, bei dieser schwülen Hitzen.
Kurzzeitig musste das Stutfohlen eine kleine Pause machen, aber als sie angekommen waren, wieherte sie hellauf begeistert und preschte an Graphite vorbei und sprang in bester Fohlenmanier um den Hengst herum und nutzte ihre langen Beine um so große Galoppsprünge wie möglich zu machen.
<Das übertrifft alles, was ich mir vorgestellt habe!> Lachte sie und sprang wieder auf Graphite zu, als dieser den Kopf senkte und mit großen Bissen zu fressen begann. Schnell sie wieder an seiner Seite und stellte sich so nah wie möglich an seinen Hals und begann selbst zu grasen, wobei ihre Nüstern fast seine berührten.
Als sie meinte, ihr Magen müsste platzen, wenn sie noch einen Bissen mehr in sich hineinschob, richtete sie sich wieder auf und fuhr mit der Zunge einmal über beide Lippen, ihr Blick glitt über die Ebene, so weit ihre Augen reichten und suchte nach anderen Artgenossen, die auch hier waren. So viel Platz und Gras wie hier war, konnten sie ja nicht die einzigen sein und Rose wünschte sich auch, jemand gleichaltriges zu finden. So sehr sie Graphite und Sayura schon in ihr Herz geschlossen hatte, sie wusste, dass sie keine Freunde ersetzen konnten. Das hatte auch ihre Mutter ihr gesagt und sie ermutigt Freunde zu finden, denen sie vertraute und mit den sie jeden Schabernack treiben konnte, der als Idee in ihrem Köpchen entstand.
Es waren halt Erwachsene, mit denen man niemals so viel Spaß haben würde, wie mit anderen Fohlen, das wusste Rose und so suchte sie weiter nach jemanden in ihrem Alter.
<Kann ich mich etwas umsehen? Ich bleibe auch in der Nähe.> Versprach sie und ging etwas von den beiden Großen weg, aber nicht ohne sich nochmal lächelnd zu dem Braunen umzudrehen und ihm einem Blick zu danken, für alles was er für sie tat.


25.06.2016, 17:41
»Niilan
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Dessert Rose (& Graphite, Sayura)



Als Niilan erwachte, kitzelten ihn die ersten Sonnenstrahlen bereits putzmunter an den Nüstern. Der Junge hatte es kaum erwarten können, loszuziehen. Die Nächte waren ihm viel zu lang und seine Eltern schliefen prinzipiell viel zu viel. Auch an diesem Morgen kamen sie seiner Bitte, etwas zu unternehmen nicht nach. Sie waren beide außerordentliche Morgenmuffel, was Niilan so ganz und gar nicht nachvollziehen konnte. Er war gerade am liebsten in den frühen Morgenstunden unterwegs, wenn der Tau noch die Landschaft überzog und die Nebelschwaden an den Bäumen hingen. Auch an diesem Morgen war alles ein wenig klamm, die Luft jedoch war mild, sogar schon etwas warm.
Wie so oft kam es schließlich, dass das braune Hengstfohlen alleine loszog. Still und heimlich hatte er sich davongeschlichen, doch selbst wenn er laut polternd gegangen wäre, hätten seine Eltern womöglich kaum eine Reaktion gezeigt. Diese waren nämlich schon längst wieder in einen Tiefschlaf gefallen; zumindest ließ das genüssliche Schnarchen seines Vaters darauf schließen. Verärgert über die Tatenlosigkeit seiner Eltern fluchte Niilan leise vor sich hin, während er antrabte, um schneller fortzukommen. Richtige Trantüten waren das! In Momenten wie diesen zweifelte der Junge regelrecht daran, ob die beiden überhaupt wirklich seine Eltern waren.

Zuerst hatte Niilan am See eine kurze Pause eingelegt um seinen Durst zu stillen. Das kalte, klare Wasser brannte in seiner trockenen Kehle. Auch hier war noch nicht allzu viel los - und vor allem waren keine anderen Fohlen in Sicht. Erwachsene wurden Niilan schnell langweilig; ihre Gesprächsthemen waren immer so ernst und ihre Unternehmungen zu gediegen. Action bevorzugte man womöglich nur in jungen Jahren, wie Niilan immer wieder trocken feststellen musste.
Erst als er an den Wiesen ankam und die große Ebene mit seinen großen, dunklen Augen überblickte, entdeckte er, dass er hier gefunden hatte, was er suchte: die passende Gesellschaft. Nur unweit von ihm entfernt tollte ein fuchsfarbenes Mädchen durch die Grashalme und wirkte dabei ausgelassen und fröhlich. Sofort vollführte sein junges Herz einen Luftsprung vor Freude und Niilan musste sich zügeln um nicht voller Tatendrang auf sie loszustürmen. Er wollte das Mädchen schließlich nicht sofort erschrecken oder vergraulen! Daher entsandte Niilan zunächst ein kindliches Wiehern und wartete gespannt ab, wie das Stutfohlen darauf reagieren würde.
So ganz tatenlos konnte der braune Junge aber nicht verharren, weswegen er sich ihr bereits ein paar erwartungsvolle Schritte näherte - seine Ohren waren dabei gespitzt, seine Miene freundlich und einladend. Vielleicht sehnte sie sich ja auch nach einer gleichaltrigen Gesellschaft? Nach einem Freund? Niilan hatte nämlich ein paar Meter entfernt auch nur ihre Eltern entdeckt; ob die wohl auch so langweilig waren, wie seine? Bei diesem Gedanken musste er kurz grinsen.



26.06.2016, 15:52
»Dessert Rose
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Niilan, (Graphite & Sayura)


Die kleine Fuchsstute, hatte die Antwort von Graphite nur noch halb abgewartet ehe sie schon los rannte und sich umsah. Hier und da fiel ihr eine Pflanze auf, die sie auf dem Weg hierher noch nicht gesehen hatte und musterte diese, indem sie mit ihren Nüstern ganz nah drann ging und den Duft in sich aufnahm. Manchmal verzog sie angewidert das Gesicht und strahlte auf, als ihr ein äußerst angenehmer Duft entgegen kam.
Gerade schnupperte sie an einer ziemlich großen Blume, die ihr genau mit dem Blütenkopf vor der Nase baumelte und sich leise im Wind bewegte. Da sie so ganz nah mit den Nüstern daran riechen konnte, nutzte sie diese Chance gleich aus und atmete so stark ein, dass sich einige Pollen aus der Mitte lösten und in ihre Nasenlöcher flogen, sogleich kitzelten diese und Rose musste so laut niesen, dass sie sich nicht mehr auf ihren dünnen Beinen halten konnte und mit dem Hintern auf dem Boden landete. Kurz wusste sie nicht genau, was passiert war ehe sie sich umsah und anfing kichernd zu lachen, dabei verlagerte sich ihr Körpermittelpunkt etwas nach rechts und sie kippte wie ein Sack Mehl seitlich in das hohe Gras, dass sie fast verschluckte.
Sie sammelte ihre ganze neue Energie und sprang auf ehe sie ausgelassen wieherte und los preschte, einmal um Graphite herum und dann wieder zu der anderen Ecke. Doch als sie etwas östlich von ihr ein hohes Wiehern erklang, sah sie auf und stauchelte etwas, sodass sie gleich noch eine Rolle hinlegte. Diese doofen Beine! Beschwerte sie sich insgeheim und als sie wieder stand konnte sie endlich einen Blick auf das andere Fohlen werfen. Es war ein brauner Hengst, ein paar Monate älter als sie, aber nicht viel. Sie stieg leicht und wieherte dem anderen entgegen, eine glückliche Aufforderung und Willkommesbegrüßung. So lange wünschte sie sich schon einen Spielkameraden und schien ihn dort gefunden haben.
Kurz warf Rose noch einen Blick zu dem erwachsenen Hengst hinter sich ehe sie mit kindlicher Freude auf das andere Fohlen zutrabte und ihn mit gespitzten Ohren musterte. Ihr kurzer Schweif zuckte aufgeregt hin und her und signalisierte ihre Freude über das Aufeinandertreffen mit dem Braunen vor sich.
"Hallo, du!" Rief sie dem Hengst schon von weitem enthusiastisch entgegen und spielte mit den Ohren. Während sie noch lief, hob sie ihre Nüstern in die Luft und nahm seinen Duft auf.
Wo er wohl herkam? Und ob er noch Eltern hatte? Bestimmt.. Dachte Rose nach und ließ ihren Gegenüber nicht aus den Augen.
"Ich bin Dessert Rose, und du?" Die kleine Stute hatte keine Probleme, auf andere Artgenosse zu zugehen, dass hatte sie von ihrer Mutter, die die Offenherzigkeit in Person gewesen war.


26.06.2016, 16:10
»Niilan
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Rose ♥



Niilan machte sich keine Sorgen, dass seine Eltern ihn womöglich panisch suchten. Sie waren es schließlich bereits gewohnt, dass er immer wieder ausriss um seine Lebensgestaltung selbst in die Hufe zu nehmen. Wahrscheinlich waren sie sogar eher erleichtert, dass er nicht von ihnen verlangte, dass sie ihn permanent bespaßten sondern dass er sich gut und gerne selbst beschäftigte. Zudem waren seine Eltern erziehungstechnisch unheimlich locker, weswegen sie gewiss nicht wirklich befürchteten, dass ihm etwas zustoßen könnte. Und wenn doch, so waren sie der Meinung, dass allerlei Erfahrungen gut für ihn waren.
Niilan wusste um die Vorzüge dieser Methode; die Nachteile hingegen waren ihm noch nicht bewusst. Dafür war er noch zu jung. Für ihn war Freiheit alles - jede Form von Grenzen und Regeln missfielen ihm und er konnte dem partout nichts abgewinnen. Seine Eltern hätten es nicht leicht mit ihm, wenn sie darauf wirklich Wert legen würden. Vielleicht war das ja auch einer der Gründe, weswegen sie es gar nicht erst versuchten?

Der braune Junge staunte nicht schlecht, als das fuchsfarbene Mädchen vor Erstaunen hinfiel und dabei eine gar elegante Rolle machte. Hätte sie dabei nicht selbst so verdutzt geguckt, hätte Niilan sogar unter Umständen in Erwägung gezogen, dass es Absicht gewesen war. Durch ihre Koordinationsprobleme schätzte er das Mädchen etwas jünger als, als er es selbst war. Niilan hatte diese Phase seines Daseins bereits überstanden; aber womöglich war da jeder in seiner Entwicklung auch etwas anders. Er konnte sich gut vorstellen, dass es viele Artgenossen gab, die ihr Leben lang tollpatschig und orientierungslos blieben.
Als das Mädchen ein wenig auf die Hinterbeine stieg und sein Wiehern erfreut erwiderte, fiel Niilan ein Stein vom Herzen. Er hatte zwar nicht unbeding damit gerechnet, dass sie im Vornerein gänzlich abgeneigt wäre - doch mit Sicherheit gewusst hatte Niilan es verständlicherweise ja nicht. Gewusst hatte er nur, dass er maßlos enttäuscht gewesen wäre, wenn das Stutfohlen ihn direkt abgewiesen hätte. Vermutlich hätte das sein Ego nachhaltig geschädigt.
Niilan spannte seine Muskeln an, als das Mädchen auf ihn zutrabte. Er wollte natürlich hübsch aussehen und einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen - auf seinen Lippen schimmerte daher ein glückliches, strahlendes Lächeln. Seine Mimik wirkte durch und durch natürlich, ganz anders, als sein zierlicher Körper, den er noch nicht so wirklich einzusetzen wusste. "Hey," begrüßte er sie lässig und zwinkerte ihr verspielt zu. Niilan war beeindruckt von ihrer offenen, aufgeschlossenen Art - er hatte mal gehört, dass das bei Mädchen nicht ganz so oft vorkam, wie bei Jungs.
Dessert Rose. Aufmerksam hatte Niilan sein zartes Haupt schiefgelegt, als sie gesprochen hatte. Ihre Stimme war weich, kindlich aber durchaus klangvoll. Der Braune mochte die Füchsin auf Anhieb; ihre Ausstrahlung passte irgendwie zu seiner eigenen - fand er. "Cooler Name, Rose," entgegnete er zunächst wohlwollend und lächelte das Stutfohlen lieb an. Seine männliche Masche zog noch nicht; Niilan wusste, dass er sie noch nicht wirklich beherrschte. Deswegen hatte er beschlossen, völlig natürlich zu sein. Ein kleiner, lieber und verspielter Junge. "Ich heiße Niilan." Stolz reckte der Braune seine Nüstern empor und bedachte Rose mit wachen Blicken.
Niilan konnte die Lebensfreude quasi spüren, die von Rose ausging. Sie war offensichtlich mindestens genauso aktiv, wie er. Eigentlich eine perfekte Konstellation, oder? "Sind das deine Eltern?" erkundigte er sich neugierig und deutete zu den beiden Erwachsenen hinüber, die seiner Meinung nach zu Rose gehörten.



26.06.2016, 21:24
»Dessert Rose
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Niilan smilie


Rose betrachtete den Hengst nun genauer und musste grinsend, den sein Mimikspiel sah äußerst witzig aus, im Kontrast zu seinem jungen, zierlichen Körper. Er sah anmutiger aus, als sie selbst, was wohl an seiner Rasse lag, dachte sich die Stute.
Als er auch noch zwinkerte musste sie das gleich ausprobieren und ahmte diese Augenlied bewegung nach, auch wenn sie es gezielt noch nicht so schnell öffnen und schließen konnte, wie es dieser Hengst gerade getan hatte.
Als er ihren Namen als Cool bezeichnete, platzte sie fast vor Freude, über seine Begeisterung. Sie musste sich beherrschen, nicht sofort wieder los zu springen und ihren Fohlengefühlen freien Lauf zu lassen. Als er seinen Namen nannte, legte auch sie den Kopf schief, etwas zu weit, sodass es etwas komisch schon aussah, aber sie ließ sich nicht stören und betrachtete seinen Körper nun aus dieser Perspektive.
"Niilan?" Sie probierte die Aussprache aus und lächelte dann. "Das ist aber ein schöner Name." Gab sie mit ihrer hohen kindlichen Stimme zu und hob kurz ihren Vorderhuf, um ihn dann wieder abzustellen. Bis jetzt wusste sie noch nicht so viel mit ihrem Körper anzufangen.. Dieses Problem hatte ihr Gegenüber wohl nicht mehr, immerhin schien er schon etwas älter zu sein als sie. Als er Kopf so in die Höhe gereckt hielt, überragte er die Füchsin um ein ganzes Stück. Er war nicht nur älter als sie, sondern bekam auch genügend Muttermilch, als dass es ihn in seinem Wachstum beeinträchtigen würde. Sie dagegen hatte keine Mutter mehr und damit auch keine Muttermilch, die ihr wichtige Nährstoffe lieferte..
"Wie alt bist duu?" Fragte sie nach und grinste vor sich hin, bis ihre Mundwinkel schon zu schmerzen begannen und sie diese etwas in ihre übliche Position gleiten ließ.
Als er zu Graphite und Sayura zeigte folgte sie seinem Blick und senkte dann betroffen den Kopf ehe sie diesen schüttelte.
"Nein, ich habe keine Eltern mehr... Meine Mutter wurde vor kurzem.. von einem Rudel Wölfe überrascht." Dass sie dabei gewesen war, musste sie ja nicht unbedingt erwähnen. Er würde sie nur bemitleiden und nicht mehr so fröhlich sein und genau das wollte sie nicht. Er sollte mit ihr spielen und nicht trübsal blasen und sie in Schutz nehmen. Dafür hatte sie ja Graphite.
Die junge Füchsin konnte jetzt nicht mehr still stehen und fing an, den Hengst zu umkreisen. Erst im Schritt, aber bald schon viel sie in den Trab und wieherte ihm belustigt entgegen. Eine Aufforderung sich ihr anzuschließen. "Kommst du aus dieser Gegend?" Die Neugierde hatte Rose gepackt und wollte so viel wie möglich über den Braunen herausfinden.
Den weder Sayura noch Graphite wurden dem Gerecht was sie sich wünschte. Einen gleichaltrigen Freund, wie Niilan es war, der ihr die Zeit versüßte und sie von ihrer Verletzung und dem Verlust ablenkte. Denn solbald sie wieder bei den Erwachsenen sein würde, würden auch die Erinnerungen zurück kommen. Niilan oder an anderes Fohlen, hätte sie auch mit ihrer Mutter treffen können. Nicht aber Graphite und Sayura. Jedenfalls nicht in dieser Beziehung, wie sie jetzt zueinander standen - als ihre Zieheltern.
Aber zurück zu Niilan. Wenn er in dem Dunkelbraunen und der Braunen ihre Eltern sah, müsste er ja selbst welche haben.. Die Kleine drehte sich einmal um die eigene Achse, aber niergends erkannte sie jemanden, der wie Niilans Eltern aussah.
"Wo sind deine Eltern?" Sie sah ihn lächelnd an und neigte fragend den Kopf.


27.06.2016, 15:42
»Niilan
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Rose ♥



Niilan war geschmeichelt, als Rose sein Zwinkern nachahmen wollte. Offenbar war es ihm doch gelungen, ein bisschen Eindruck bei dem Mädchen zu schinden! Und obwohl ihr Zwinkern nicht annähernd zu routiniert aussah, wie sich seins angefühlt hatte, schlug sie sich nicht schlecht, wie Niilan fand. Rose war bemüht, aufmerksam und aktiv. Alles Eigenschaften, die der Junge mochte und auch selbst viel Wert darauf legte.
Allerdings konnte das braune Hengstfohlen sich ein amüsiertes Grinsen dann doch nicht verkneifen, als auch Rose ihren Kopf schief legte. Womöglich hätte ihre Geste ebenso leicht, kaum merklich sein sollen, wie die seine - doch ihre war viel deutlich intensiver, extremer ausgefallen und ließ sie lustig aussehen. "Danke," bedankte Niilan sich aufrichtig, als Rose ihm hinsichtlich seines Namens ein Kompliment machte. Bislang mochte er seinen Namen auch ganz gern und empfand ihn als passend; allerdings wollte er nicht ausschließen, ob sich daran im Laufe seines Lebens noch etwas änderte.

Niilan schob Rose's geringere Entwicklung auf ihr jüngeres Alter. Niilan konnte ja nicht wissen, dass sie keine Eltern mehr hatte und nicht von ihrer Mutter getränkt wurde. Außerdem war sie ein Mädchen; und Niilan vertrat die Ansicht, das Hengste sowieso immer 'weiter' waren, als Stuten. Zumindest hatte ihm sein Vater das in einer ruhigen Minute mal anvertraut und dabei ganz verschwörerisch gelächelt. "Drei Monate," prahlte Niilan stolz und lächelte hochmütig. "Und du?"
Upps, ein Fettnäpfchen! Und was für eins. Niilan zog schuldbewusst das Genick ein und starrte betreten zu Boden. Aber woher hätte er auch wissen sollen, dass die beiden Erwachsenen nicht wirklich ihre Eltern waren? Es war wirklich nicht seine Absicht gewesen, Salz in ihre Wunden zu streuen. "Sorry," murmelte Niilan unbeholfen und blinzelte Rose verunsichert zu. Kippte nun schon die Stimmung? Es würde den braunen Jungen kaum wundern, wenn er es jetzt  schon wieder verbockt hatte. Irgendwie schien er das magisch anzuziehen.
Gerne hätte er gefragt, was genau sie mit überrascht meinte und was mit ihrem Vater war, doch Niilan traute sich nicht und beschloss auch, dass es besser war, nicht weiter nachzufragen. Er hatte Rose's Worte relativ gut interpretiert und glaubte, rausgehört zu haben, dass der Verlust noch zu frisch war, um ihn sich von der Seele zu reden. Und außerdem kannten sie sich ja noch nicht so wirklich - Niilan würde sich auch niemals einem Fremden anvertrauen.

Wieder einmal schaffte Rose, ihn positiv zu überraschen. Die Fuchsene fing sich schnell, strahlte wieder die gewohnte Lebensfreude aus und sprang fröhlich und aufgeweckt um ihn herum. Man konnte Niilan ansehen, dass ihm ein Stein vom Herzen fiel. Begeistert stieg er auf ihr Spiel ein und begann ebenfalls, rumzutollen und sich ihren Bewegungsabläufen anzupassen; dabei strahlte der Junge über das ganze Gesicht und wirkte vollkommen losgelöst und glücklich. "Ja, ich bin hier geboren. Du auch?" antwortete Niilan aufgeschlossen und blinzelte Rose interessiert entgegen.
Er war wirklich ziemlich fasziniert von ihr und konnte kaum seine Blicke von ihr lassen. Sie war das erste Mädchen, dass er traf (okay, das musste sie ja nicht wissen!) und er war erstaunt, wie unkompliziert und locker sie war. Irgendwie hatte sein Umfeld ihm immer vermittelt, dass Stuten total anstrengend und komplex waren - dieses Vorurteil teilte der braune Junge zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht.
Als Rose sich um ihre eigene Achse drehte und ihr Spiel kurz unterbrach, verharrte auch der Braune und blickte sie fragend an. Ihre Frage sodann entlockte ihm ein lautes, belustigtes Lachen. "Wahrscheinlich noch am Fluss, die sind heute Morgen nicht aus den Federn gekommen," entgegnete er lässig und zwinkerte ihr nochmals verschmitzt zu. Niilan wusste nicht, ob es unbedingt ein gutes Licht auf ihn warf, wenn er sich als Ausreißer outete - aber das Spiel mit offenen Karten gefiel ihm schon vom Prinzip her viel besser. "Aber sie können sich eigentlich denken, wo ich bin." Oder auch nicht. War ja auch egal. Spätestens heute Abend wären sie ja wieder vereint, wohl oder übel. Niilan schmunzelte amüsiert.



27.06.2016, 19:44
»Dessert Rose
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Niilan smilie



Sie sah zu Niilan und stauchelte kurz, als er sein Alter nannte. Er war wirklich nicht sehr viel älter als sie selbst. Das stimmte die kleine Füchsin noch glücklicher als sie eh schon war, aber gleichzeitig fiel ihr auch auf, dass er, obwohl er auch so jung war, doch schon einen stattlichen Körper hatte. Nicht so klein und schmächtig wie der ihre. Sie könnte es darauf schieben, dass sie eine Stute war, aber demnach, was ihre Mutter ihr über die verschiedenen Rassen erzählt hatte - eine der ersten Lektionen - konnte sie darauf schließen, dass Niilan ein Araber war. Auch wenn sie sich nicht sicher sein konnte, dennoch, ihrem Wissen nach, müsste sie eigentlich etwas größer sein, spätestens wenn sie wirklich ausgewachsen war. Ihre Mutter hatte schon eine stattliche Widerristhöhe zu bieten gehabt, ihren Vater kannte sie nicht.. Er war wohl ein Hengst auf Durchreise gewesen, aber genaueres hatte man ihr nie erzählt. Es war auch nicht wichtig gewesen, sie hatte ihre Mutter, das Geschöpf mit dem größten Herzen in der ganzen Umgebung. Graphite kam schon sehr nah an ihres heran, er kümmerte sich fast genauso rührend und liebevoll um die kleine Stute, die er gerade mal kennen gelernt hatte. Es war auch nicht in seiner Verantwortung gestanden, sich um sie zu kümmern, aber er hatte es trotzdem getan..
Kurz schüttelte die Kleine ihren Kopf um wieder ins Hier und Jetzt zu kommen ehe sie sich seine Frage wieder ins Gedächtnis rufen musste. "Und du?" Das bezog sich auf ihr Alter. Sie musste nicht lange überlegen, zu kurz war sie erst auf dieser Welt, als das sie es vergessen hätte können. "1 Monat." Sie reckte ihren Kopf in die Höhe und grinste ehe sie sein Gesicht betrachtete.
Ihm war es sichtlich unangenehm, dass ihr soetwas widerfahren war. Genau aus diesem Grund, waren Graphite und Sayura die Einzigen, die die ganze Geschichte wissen sollten. Keiner konnte sich in ihre Lage versetzen, nur Mitleid versprühen und sich mehrmalig entschuldigen. Graphite dagegen, schaffte es, sie wusste nicht weshalb, vielleicht hatte er sowas ja schonmal erlebt und auch jemanden verloren? Aber Rose wollte die trübe Stimmung überbrücken und war sichtlich begeistert, dass der junge Hengst auf Spiel ansprang und mittollte.
Seine sorgenfreie Miene steckte die Füchsin an und sie konnte ihre Gesichtszüge nur den seinen anpassen ehe sie wieder mal den Kopf schüttelte, dabei wehten ihre kurzen Mähnenhaare in der leichten Briese. "Nein, ich bin mehr oder weniger unvorbereitet wenige Meter vor der Grenze ins Stillreich geboren worden. Meine Mutter meinte, sie schaffe es noch bis dahin, damit sie sich einer Herde anschließen kann. Aber ich wollte nicht warten." Kicherte sie zum Ende hin und nickte auf seine Aussage hin. Hier musste ein Leben schön sein. 3 Monate geborgen bei den Eltern aufzuwachsen, immer genug zu fressen.
Als er von seinen eigenen Eltern erzählte und erwähnte, dass sie gerne ausschliefen und Morgenmuffel waren, lachte die Stute befreit auf. "Ich hatte mein Schläfchen, bevor vom Fluss hier her losgezogen waren. Hier muss es schön sein zu schlafen, so unter dem freien Sternenhimmel." Schwärmte sie und richtete ihr Haupt richtung Himmel und beobachte die wenigen Wolken, die über ihren Köpfen hinweg zogen.
"Ich schätze du büchst öfters aus und erkundest die Gegend auf eigenen Hufen?" Ein Grinsen umspielte ihre Mundwinkel und sie sprang wieder weiter, einen Maulwurfhügel übersehend, stolperte sie. Typischerweise kam sie mit ihren dünnen, im Gegensatz zu ihrem Körper, langen Beinen nicht zurecht und verhedderte sich ehe sie auch schon wieder im Gras lag und sich gleich im saftigen Gras wälzte. Ein nahtloser Übergang, der ihre Tollpatschigkeit überspielen sollte. Aber die hatte Niilan bestimmt schon bemerkt, wenn er den Augen im Kopf hatte und das war offensichtlich, sonst könnte er Rose mit seinem Blick nicht so fesseln. Eine sanfte Röte bedeckte ihre Ganaschen, als sie zu dem Braunen hoch sah und als er nah genug war, zog sie eins ihrer langen Beine einmal unter seinen hindurch, sodass er unmöglich sein Gleichgewicht hätte halten können. Etwas Spaß musste sie sich auch erlauben und genau das tat sie jetzt. Schelmisch grinsend sah zu Niilan und streckte ihm neckend die Zunge heraus ehe sie so schnell und elegant, wie es ihr möglich war, aufzustehen und von ihm weg zu tänzeln.
Lachend sah sie zu Graphite ehe sie schon weiter von dem Braunen weg rannte. Sie bezweifelte, dass er das so auf sich sitzen ließ, ohne einen Gegenschlag zu planen. Sein Gesicht schrie förmlich nach Schabernack und genau das ließ Rose' Herz höher schlagen.


27.06.2016, 20:31
» Sayura


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Graphite (Dessert Rose, Niilan)


Die Zeit stand einen Moment lang still. Endlich! Sie hatte eine Antwort erhalten. So lange war sie hingehalten worden. Doch nun da Graphite ihr ein eindeutiges Zeichen seiner Zuneigung gab, viel alle Anspannung der letzten Tage von der Braunen ab. Seelig lächelnd sah Sayura dem Hengst hinterher, der ihre Bestimmung zu sein schien. Natürlich würden sie nie ohne einander sein können. Ihre gemeinsame Reise hatte beide so zusammengeschweißt, dass keine Macht der Welt sie zu trennen vermochte. Er war es den die Stute ihr bisheriges Leben lang gesucht und nun gefunden hatte.
Ein wenig benebelt stand sie da und sah dem großen, fast riesig wirkenden Hengst zu, wie er Rose sanft aufweckte. Für Sayura sah es fast so aus als würde er ganz in der Vaterrolle aufblühen. Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. >> Natürlich ist es das was ich will. <<, hauchte sie. Er war alles was sie je gewollt hatte. Mit ihm eine Familie gründen war es was sich die zierliche Stute erträumte.
Langsam folgte die Braune den beiden. Sie schmunzelte über das Fohlen, wie es versuchte mit Graphite mitzuhalten, wie es von ihm lernte. Ob sie beide eines Tages auch eins bekommen würden? Eine Weile hing Sayura ihren Gedanken nach und wäre um ein Haar in ein Erdloch getreten. Peinlich berührt sah sie sich um und entdeckte in einiger Entfernung ein braunes Hengstfohlen. Sie drehte sich zu Dessert Rose und bemerkte wie diese geradewegs darauf zusteuerte. >> Na ob das so eine gute Idee ist...? <<, murmelte die Stute. Einerseits freute es sie, dass die Kleine einen potenziellen Spielkameraden in Aussicht hatte, aber andererseits wusste man in diesem Tal nie genau wer Freund und wer Feind war.
Während sie abwog ob es nicht besser wäre das Stutfohlen zu stoppen, vernahm die Braune die leise Stimme Graphite's. >> Ja? <<, meldete sie sich und hob den Kopf in die Richtung, aus der sie die Laute vernommen hatte. Immernoch voller Schmetterlinge im Bauch sah sie den stattlichen Hengst erwartungsvoll an. Ein leises Lächeln glitt über ihre Lippen.


Wörter: 388

__________________


~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
27.06.2016, 22:56
»Niilan
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Rose ♥



Es schmeichelte Niilan sichtlich, dass Rose sich so für ihn interessierte. Bisher war der braune Junge leider noch nicht oft in diesen Genuss gekommen und genoss es daher doppelt und dreifach, gerade ihre volle Aufmerksamkeit zu erhalten. Auch das war er bislang nicht gewohnt, mochte es aber schon jetzt sehr gerne.
Rose schien kurzzeitig ihren Gedanken nachzuhängen, denn ihre Antwort auf seine Frage kam etwas zeitversetzt, aber noch nicht so spät, dass es Niilan nun unbedingt negativ gefallen wäre. “Erst?“ platzte es überrascht aus ihm heraus, seine Augen waren kugelrund und riesengroß. Für ihn war der Altersunterschied total extrem; er kam sich viel älter vor, als die Fuchsene es war. Aber das lag womöglich noch an seinem kindlichen, fast naiven Denken. “Du bist ja noch voll das Baby!“ neckte er sie spielerisch und knuffte ihr freundschaftlich in die Seite. Niilan hoffte, ihr damit nicht zu nahe getreten zu sein – aber Rose machte eigentlich einen echt lockeren Eindruck, sodass er nicht davon ausging, dass sie seine Aussage in den falschen Hals kriegen würde.


Niilan spitzte interessiert die Ohren und lauschte ihrer Erzählung aufmerksam. Rose besaß die Fähigkeit, ihre Geschichte so lebhaft und natürlich zu erzählen, dass der Braune sich ihrem Bann nicht entziehen konnte. Als sie zu kichern begann, stimmte er automatisch mit ein; dabei tanzten fröhliche Grübchen um seine Augenpartie und ließen ihn noch unbeschwerter wirken, als zuvor. Ihre Ausgelassenheit war unheimlich ansteckend.
“Ah, da hat es jemand eilig gehabt, was?“ stichelte Niilan amüsiert und grinste Rose dabei lieb an. “Bist ja aber trotzdem eine Stillreicherin,“ fügte das Hengstfohlen wohlwollend hinzu und strahlte noch immer über beide Backen.
Ihrem befreiten Lachen nach zu urteilen - nachdem Niilan ihr erzählt hatte, dass seine Eltern Schlafmützen waren - waren ihre Zieheltern offensichtlich keine Langschläfer und Morgenmuffel. Da wäre der Braune ja fast neidisch geworden, wenn da nicht der Umstand wäre, dass Rose ihre richtigen Eltern (womöglich für immer) verloren hatte. Da wusste Niilan dann doch durchaus zu schätzen, dass er seine noch hatte. Und im Grunde liebte er sie ja auch; sie waren ihm oftmals einfach nur ein bisschen zu eintönig und langweilig. So lange sie ihm den Freiraum ließen, den er momentan besaß, würde das alles super funktionieren.
“Ich kann schlafen gar nichts abgewinnen; egal wann, wo oder wie. Man verpasst so viel; jede Stunde davon könnte man sinnvoller nutzen,“ erläuterte Niilan seinen Standpunkt und versuchte dabei ernst und überzeugend auszusehen. “Für mich ist Schlafen nur ein notwendiges Übel!“ Der Junge lachte glucksend und katapultierte dabei seinen Schopf mit einer gekonnten Bewegung aus dem Gesicht.


Niilan kam gar nicht dazu, auf ihre nächste Frage zu antworten, ehe Rose schon wieder ihre Hummeln im Po nicht richtig im Griff hatte und losstürmen wollte. Die Betonung lag auf wollte. Denn sie übersah dabei einen Maulwurfhügel und legte einen filmreifen Abgang hin. Niilan kam nicht umhin in schallendes Gelächter zu verfallen.
Dieser Moment der Unachtsamkeit wurde ihm zum Verhängnis, denn Rose setzte sofort zu einem Racheplan an und zog ihm eines seiner Beine weg, sodass auch Niilan ins Staucheln kam und schlussendlich neben ihr im Gras landete. Sein Lachen erstickte kurz im Keim, ehe er sie feixend angrinste. “Na warte!“ drohte er ihr spielerisch und hechtete ihr entschlossen hinterher, als sie bereits zur Flucht ansetzte. Seiner Kehle entrann ein schallendes Gelächter, als er das fuchsene Mädchen verfolgte.



28.06.2016, 12:22
»Dessert Rose
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Niilan smilie


Die kleine Stute sah ihn empört an und schnaubte leise. "2 Monate älter ist aber nicht viel." Konterte sie und musterte seine großen Augen, die durch die Verblüffung noch rießig geworden sind. "Wenn wir älter sind, wird uns jeder als gleich alt betrachten." Grinste sie und reckte ihren Schweif in die Höhe. Denn wenn sie erstmal die Ein-Jahr-Grenze überschritten hatten, würde man nur noch auf diese Zahl achten und nicht mehr auf so kleingeschriebenes wie Monate, vor allem, wenn es nur so wenige waren, wie bei ihnen beiden.
Sie dachte nochmal über sein Alter nach und stellte dann erstaunt fest, dass jetzt ja der Frühling-Sommer Übergang herrschte. "Dann bist du ja im Winter geboren." Sie sagte es mit so viel neugierde aber auch Wissen, als hätte sie schon unzählige Winter erlebt, dabei wusste sie nichtmal genau, worum es sich bei dem Wort genau handelte. Ihrer Mutter zufloge, war es das Gegenteil dieser Jahreszeit, kalt, nass und alles war mit weißem Schnee bedeckt. Es gab Schneestürme aber auch Regenzeiten, die die flockigen Kristalle zu Matsch werden ließ. Dennoch konnte sich die junge Stute noch nicht wirklich vorstellen, was dieser Schnee nun wirklich war. Gefrorenes Wasser. So hatte es ihr ihre Mutter erklärt aber wenn sie sich an den Fluss erinnerte, der mit flüssigem Wasser versehen war, konnte sie sich nur wage ein Bild machen. Das Wasser war blau, nicht weiß, auch nicht wirklich kalt, eher angenehm für ihre ausgetrocknete Kehle gewesen. Aber Graphite hatte sie gewarnt, nicht zu schnell und zu viel zu trinken, um ihren aufgeheizten Körper nicht zu schaden. Sonst hätte sie wohl Bauchschmerzen, Koliken, bekommen..

Sie sah wieder zu Niilan und war immernoch etwas aufgebracht, darüber, dass er sie wirklich als Baby bezeichnet hatte, auch wenn das wohl stimmte, aber er mit seinen 3 Monaten, war doch auch nicht viel anders... Jedenfalls nicht für Rose, er war ein Spielkamerad, denn sie jetzt schon in der kurzen Zeit sehr mochte. Er ging auf ihr Spielchen mit ein und gab ihr Kontra, was es nicht langweilig werden ließ.
Als er sie als Mitbürgerin dieses Gebiets ansah und als Stillreicherin bezeichnete, machte ihr Herz einen glücklichen Satz. Auch wenn ihre Mutter nicht mehr auf dieser Erde verweilte und sie alleine war, wurde sie herzlich hier aufgenommen und eingegliedert. Vielleicht fand sie ja mit Graphite und Sayura eine Herde aber als sie sich wieder zu ihnen beiden umwandte und sah, wie sich die anmutige braune Stute an den Hengst schmiegte, merkte sie, dass sie wohl ihre eigene Familie gründen wollen würden. Sie zwar, jetzt am Anfang bei ihnen war, aber in späteren Zeiten, alleine umherziehen musste und auf eigenen Hufen stehen sollte. Denn als Hindernis wollte Rose den beiden in keinster Weise im Weg stehen, immerhin waren sie schon zusammen, als die kleine Stute noch nicht in ihr Leben gepurzelt war. Vielleicht fand sie irgendwann jemand geeignetes, um selbst eine Familie zu gründen..
Jetzt war sie aber noch viel zu jung, um sich mit solchen Gedanken weiter zu beschäftigen, wer wusste schon, was in ihren nächsten Jahren passieren würde? Niemand.

Sie dachte über seine Meinung nach, dass er Schlafen gar nicht so toll fand. Rose dagegen, liebte es, in ihre Traumwelt abzutauchen, dort lebte ihre Mutter noch und sie musste sich nicht ihrem Verlust und der Verletzung widmen, die an ihr hafteten. Aber natürlich gab es auch die negative Seite des Blattes, die Alpträume. Diese suchten die Fuchstute auch heim, selten, aber doch, wenn sie sich nicht sicher fühlte..
"Hm, ich glaube das ist bei mir von dem Schlaf an sich abhängig.." Murmelte und blieb stehen um zu dem Hengstfohlen zu blinzeln. "Wenn ich einen schönen Traum habe, der von meiner Mama handelt, dann könnte ich jahrelang schlafen. Aber wenn ich von dem.. Aufeinandertreffen in Beschlag genommen werde, könnte ich auch getrost wach im Gras liegen und die Sterne beobachten." Sie sah Niilan in die Augen und lächelte leicht. "Sternbilder sind das schönste was es gibt und Wolkenbilder." Ein leichtes Grinsen schmückte ihre Mundwinkel. Kichernd sah sie dem Braunen zu, wie er seinen Schopf aus seinem Gesicht wirbelte, der sich im nächsten Moment teilweise hinter seinen Ohren verheddert hatte, oder aber wieder auf seiner Stirn lag. "Jetzt siehst du noch lustiger aus." Sie brach in gelächter aus und hob eine Huf etwas an und schüttelte den Kopf. Sie selbst, hatte nur eine kleine Stehmähne.

Als sie schallendes Gelächter hinter sich wahr nahm, drehte sich zu der Quelle, die Niilan war. Er musste so stark lachen, dass ihm schon Lachtränen in den Augen standen, die kurz davor waren, über zu laufen.
Als er aber selbst, neben ihr im Gras landete, fing Rose an seiner Stelle an zu kichern und brachte sich schnell aus seinem Umkreis. Denn sein gespielt drohender Blick, sah wirklich echt aus, wenn da nicht das Zucken um seine Mundwinkel gewesen wär.
Als er nun seine Jagd auf die Stute begonnen hatte, die damit eröffnet gewesen war, als Rose zur Flucht angesetzt hatte, blieb ihr keine andere Möglichkeit, als wortwörtlich die Hufe in die Hand zu nehmen und so schnell wie möglich aus Niilans Reichweite zu kommen. Ihr Fluchtweg bestand darin, hinter Graphite und Sayura vorbei zu galoppieren und dann den Weg in die entgegengesetzte Richtung ein zu schlagen. Aber die Ebene hier war so weitläufig und eben, dass ummöglich war, den größeren Hengst abzuschütteln, noch dazu konnte er seine Beine um einiges koordinierter benutzen und aufholen. Aber so schnell wollte die Stute nicht aufgeben, denn jetzt war sie ausgeschlafen, das brennen der Wunde an ihrer Schulter beachtete sie nicht, besser gesagt, sie verdrängte es erfolgreich, denn das Adrenalin schoss nur so durch ihre Adern und gab ihr einen entscheidenen Kick, der sie noch schneller werden ließ. Ihre langen Beine hatte sie gut unter Kontrolle und wich jedem Erdloch und Maulwurfhügel aus, dass es von hinten aussah, als würde sie Zick-Zack laufen.
Als auch noch ein langer Baumstamm auftaucht, der umgefallen aus dem Wald ragte, visierte sie ihn, berechnete, so gut sie schon durch konnte, die Strecke und Absprungsdistanz und als sie kurz davor war, erhöhte sie nochmal ihr Tempo und ließ ihrem Instinkt die Zügel. Es war zwar nur ein Vergnügen von wenigen Sekunden, aber es fühlte sich an wie fliegen, als sie über den Stamm sprang und schon wieder losraste, als sie gerade erst gelandet war. Dennoch riskierte sie einen kurzen Blick über die Schulter zu Niilan, um den Vorsprung zu erkennen. Ihre Lungen brannten, vom Rennen und in ihrer Seite begannen es zu zwicken, dennoch wollte sie ihren Sieg nicht dem braunen Hengst überlassen. "Ich bin schneller als du!" Schrie sie lachend.
 


28.06.2016, 19:04
»Graphite
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Sayura (, Dessert Rose & Niilan) 




Es hatte ihn schon ein wenig verärgert, dass Sayura nicht auf seine Fragen eingegangen war. Außer auf eine. Und bei dieser Antwort musste er genau hinhören so leise hatte sie diese gehaucht. So leise wie das Surren eine Moskito glaubte er verstanden zu haben, dass es das sei, was sie wolle. In dem Moment blieb ihm die Luft weg und die Augen wurden größer, aber er hatte sich weiter um Rose gekümmert. 

Auf dem Weg hatte er dann weiterhin nur Augen und Ohren für das Stutfohlen, musste hier und dort die ein oder andere Frage beantworten. Und tat dies auch gern. Das strahlende Lächeln auf seinen Lippen erlischte erst, als sie eine Rolle machte. Er wollte gerade panisch auf sie zurennen, da hörte er ihr erfrischendes Gekicher und entnahm ihrem Satz, dass es ihr höchst wahrscheinlich nicht weh getan hatte. »Ja«, lobte der Hengst wieder vor Freude strahlend, »wie eine ganz Große. Als hättest du das schon öfter gemacht!« Sie sollte es wohl besser nicht bemerken, dass er sich tierische Sorgen um sie gemacht hatte und schon gar nicht sollte er sie darauf aufmerksam machen, ob sie sich vielleicht etwas weh getan haben könnte. Denn wenn er nachfragen würde, täte ihr bestimmt etwas weh - einfache Psychologie. 
Sein strahlendes Lächeln spitzte sich zu einem herzhaften, tiefen Lachen zu, als sie sagte, dass ihre Erwartungen übertroffen seien. Doch das in solcher Lebensfreude und mit solchem Elan, dass die Laune nur ansteckend war. 
Kurz nachdem er daraufhin den Kopf zum Grasen gesenkt hatte, hörte er ihre kleinen, trippelnden Schritte auf sich zukommen und er spitzte die Ohren. Er spürte ihre Körperwärme an seinem starken Hals und sah, wie sie sich langsam mit dem Kopf zu dem seinen schob. Ihre Nüstern berührten sich nicht, doch er war sich sicher, dass seine Tasthaare sie kitzelten. Er neckte sie und spielte "dein Gras schmeckt aber viel besser als meins" und rupfte ihr inen Büschel direkt vor der Nase weg, ehe ihn das schlechte Gewissen plagte. Das machte man doch nicht! Andernfalls stand hier so viel davon herum, dass man sich diese Neckerei durchaus gönnen konnte. 
Noch während er kaute hob er das erste Mal den Kopf und er dachte nicht lange über die Antwort auf Roses Bitte nach: »Natürlich, geh nur!« Er lächelte ihr noch aufmunternd zu, doch das hätte er sich auch sparen können - sie war schon weggerast. Graphite schüttelte seinen Kopf. Unglaublich, dieses Gör. Wieder senkte er sich um Gras zu pflücken und danach schaute er sich nach Sayura um. 

Ihre Stimme war wie Musik in seinen Ohren. Sie klang versöhnlich, nicht gerade so, als würde sie direkt das Thema fortführen wollen, das sie gerade am Fluss unterbrochen hatten. Dannwürde er jetzt auch nicht damit anfangen. Und doch wurmte es ihn. 
Seine Ohren waren das erste an ihm, das sich ihr zuwandt. Dann drehte er sich ihr vollends zu und sah sie dort lächelnd stehen. Graphite biss sich verlegen auf die Unterlippe und schaute auf den Boden zwischen den Beiden. Reumütig wanderte sein Blick hoch, während er nun auf der Lippe herum kaute. Wie konnte man nur so schön sein? 
Der Dunkle konnte nicht anders, seine Hufe entschieden den Raum zwischen den beiden auf zu schließen und näherten sich ihr. Seine Nüstern wollten ihr in der Sonne seidig glänzendes Fell berühren. Er umhalste sie und kratzte mit seinen Zähnen ihren Widerrist. Rose im hohen Gras suchend.

Da! Da war sie! Und da war noch ein Fohlen. Der stattliche Hengst beobachtete die beiden, wie sie miteinander sprachen, lachten und tollten. Roses glockenklares Lachen war das schönste waser seit langem gehört hatte - neben Sayuras wunderschöner Stimme.Die beiden Frauen machten s ihm nicht leicht. Und jede von ihnen wickelte ihn auf ihre ganz eigene Art und Weise um den Huf. Seine Brust schwoll vor Stolz an, als er bemerkte, wie Rose auch immer wieder seinen Blick suchte. Wie zur Bestätigung. Oder aber um nach zu sehen, ob er sie verlassen hatte, wie ihre Mutter. Dieser Gedanke versetzte ihm einen Stich in der Brust. Das Widerrist reiben war unterbrochen, er zog seinen Kopf zurück und schaute Sayura in die Augen. Sein Strahlen, dass er kurzzeitig verloren hatte, als er verlegen herabgeschaut hatte und wiedergewonnen hatte, als er auf sie zuging und die beiden Fohlen beobachtete war nun getrübt. Doch er sah sie strahlen und ihre Züge spiegelten sich in seinen wider. »Schau nur wie die beiden miteinander spielen! Und wie losgelöst Rose wirkt.«, schwärmte er, deutete demonstrativ mit seiner Nase auf die zwei Fohlen und ließ seinen Kopf weiter in diese Richtung gedreht, um seinen Blick auf ihnen ruhen zu lassen. Schwer zu sagen, worüber sich diebeiden jungen zwischen ihren Spielepisoden unterhielten, man konnte es nicht bis dorthin hören, wo Graphite und Sayura standen. 
»Worüber sie wohl reden?«, überlegte er laut und wandt seinen Kopf wieder Sayura zu, suchte ihren Blick. Aus dem Augenwinkel sah er, dass eines der Fohlen eine Rolle machte. Blitzschnell schaute er wieder zu den beiden und stellte fest, dass es sich wieder um Rose handelte. »Oh je, hoffentlich hat sie sich nichts getan!«, sprach er seine Besorgnis halblaut aus, »Das war ihre zweite Rolle.« Die letzte Bermerkung klang fast ein wenig stolz und wieder schaute er Sayura an, streckte seine Nüstern aus und strich ihr zärtlich den Schopf aus dem Gesicht. Dann zog er sich wieder mit dem Kopf zurück und lächelte sie an. Der Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen und verweilte dort. Sie sahen so zart aus, so verlockend weich. So wahnsinnig sinnlich. Ein tiefes Brubbeln drang aus seiner Kehle. Der Blick schwenkte jetzt alle paar Sekunden zwischen ihren Augen und ihren Lippen hin und her, während seine eigene Zunge über seine Lippen fuhr und er die Unterlippe zwischen seinen Zähnen rollte. Dann blieb der Blick an ihren Augen hängen.
»Und jetzt?«, fragte er schüchtern, wie es nicht seine Art war. Wenn er sich jetzt die Führung überlassen würde, dann würde er sie inhalieren, sie in Besitz nehmen und... viel zu grob sein für sie. Das war seine größte Angst. Neben der abstoßenden Vorstellung, dass man ihn lieben konnte. Sein Körper sandte ihm eindeutige Signale, die er versuchte nach außen hin zu vertuschen. 
Die dunklen Ohren zuckten, wie zu einem ungehörten Takt. Seine Stirn runzelte sich und er lehnte sich etwas herüber um an Sayura vorbei zu schauen, was der Grund für den Tanz seiner Ohren war. Da kam Rose jubelnd und schreiend auf ihn zugerannt, hinter ihr das andere Fohlen. Sie sah ihn doch. Oder? ODER? 


28.06.2016, 21:57
» Sayura


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Graphite (Desert Rose, Niilan)


Die Sonne streifte einen Moment lang das rotbraune Fell der Stute und ließ es in einem warmen Kupferschimmer aufleuchten. Sie brummelte zufrieden als sie Graphites Nüstern auf ihrem Fell spürte. Genießerisch schloss die Braune die Augen und ließ sich seine kleine Massage gern gefallen. Sich leicht gegen ihn lehnend, begann sie ihrerseits sich sanft an ihn zu schmiegen, wie es kleine Katzen bei einer sie streichelnden Hand so oft taten. Doch so ganz schien der Hengst nicht bei der Sache zu sein. Sayura stutzte und suchte seinen Blick. Wohin sah er? Sie drehte den Kopf. Dort war Rose. Und bei ihr war dieses fremde Fohlen. Sie beobachtete wie beide ausgelassen umeinander herum tollten und sich immer weiter in ihre Richtung bewegten. Wie schön, dass die Kleine einen gleichaltrigen Gefährten gefunden hatte. In diesem Alter spielte es noch keine Rolle von welchem Stand oder aus welcher Region man war. Es kam nur darauf an miteinander Spaß zu haben, zu spielen, zu lernen, zusammen zu wachsen. Doch mit einem gewissen Alter kamen auch die sogenannte Reife und das gute Benehmen. Einfach so auf jemanden zuzustürmen und zu necken, kam dann nicht mehr in Frage. Dann hieß es sich ordentlich vorzustellen und eine angemessene Konversation zu führen solange der gegenüber noch ein bloßer Bekannte war. Sobald eine Freundschaft geschlossen war, konnte man diese Grenzen natürlich nach belieben ausdehnen. Dennoch kam sich die Stute immer ein wenig eingeschränkt, um nicht zu sagen gefangen vor in diesen gesellschaftlichen Vorschriften. Ach, noch einmal Fohlen sein...
>> Niedlich die beiden <<, bemerkte Sayura, die mit halbem Ohr und ein wenig in Gedanken die Aussage des Hengstes nur am Rande mitbekommen hatte. Sie nahm den Stolz in seiner Stimme wohl war und konnte nicht umhin ein kleines Bisschen eifersüchtig zu werden, angesichts der Einblicke in seine Gefühlswelt. Ihre Ohren zuckten kurz als er den seidig schwarzen Schopf aus ihrer Stirn strich. So sanft, so zart. Ihr Herz schlug einen dröhnenden Galopp. So laut dass sie Angst hatte Graphite könnte es hören. >> Wonach steht dir denn der Sinn? <<, sie errötete.  Der Braunen vielen natürlich die Blicke auf, die er ihr zuwarf, doch vermochte sie sie nicht genau zu deuten. Schließlich würde er ja nicht hier und jetzt anfangen, das weiter zu führen, was sie vor Rose's Auftauchen unterbrochen hatten oder? Sein Körper schien da anderer Meinung zu sein. Zumindest glaubte Sayura Signale seinerseits zu erkennen. Aber das konnte nicht sein... Doch nicht vor der Kleinen. Apropos... Ihr Kopf schnellte herum als sie Lärm vernahm. Da kamen die beiden Energiebündel auch schon schnurstracks auf die beiden zugerannt. Ohne Rücksicht auf Verluste liefen sie geradewegs auf den großen Hengst zu. >> Pass auf! <<, konnte sie gerade noch rufen und strauchelte zwei Schritte rückwärts um sich aus der Gefahrenzone zu retten. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie dem weiteren Geschehen zu, das sich vor ihr ereignete.


Wörter: 549

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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
06.07.2016, 22:59
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Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
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