Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
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Thiana



Der Tag war gestorben, die Nacht zum Leben erwacht. Der Wind verstummt, der Sturm erklungen. Vom Rausch der Macht gefesselt, pulsiert das schwarze Blut durch den Leib des Todes. Meter für Meter, bohrten sich harte Hufe in den aufgeweichten Boden, suchen Halt, um sich in die dunkle Nacht zu werfen. Das perfide Muskelspiel unter dem pechschwarzen, gar seidigen Fell gierte nach Leben, nach Lust – wollte zum Ausdruck bringen, wer Herr über alles war. Ein tiefer Schrei genügte, ehe sich Vögel in dem hohen Geäst der Bäume erhoben, gar glücklich schienen, der schwarzen Flut entkommen zu sein. Helle Blitze, dunkles Grollen des Donners fegten über den schwarzen Himmel, vergruben jeden Sinn von Glück. Ein schreckliches Omen war über das fremde Land gekommen, sich zu holen, was ihm nicht gehörte. Ihm, wurde genommen – alles, worauf sein junges Leben einmal stolz gewesen sein musste. Nichts, war übrig geblieben. Nur, Schmerz und Narben, welche sich Hand in Hand durch seine Seele, seinen massiven Leib schlängelten. Es musste getan werden, was getan werden musste. Nicht mehr, nicht weniger. Rache über Rache getränkt in warmen, frischen Blut, welches nicht unschuldig vergossen wurde. Jeder, wie er es verdient hatte. Eine Tat, welche die alten Fesseln sprengte, um das wahre Ich an die Oberfläche zu holen. Ein Atemzug reichte aus, um das fremde Blut gewaltsam durch die Lunge zu pressen, um den Genuss der Macht vollkommen auszukosten. Ein Rausch, welchen sich Umbra Aeternam hingab, welchen den pechschwarzen Leib zur Ekstase brachte.

Am Ende jeden Tunnels wartet ein Licht, um einen von den dunklen Dämonen zu befreien, von denen man verfolgt wird. Tag ein, Tag aus. In der Nacht, wenn kein Licht den Boden berührt, wird er warten. Die dunkle Augen voller Tiefgang, wie die raue See, um einen hinabzuziehen. Für immer, für ewig. Der Tod kann laut sein, kann in leisen Tönen erklingen, aber wird kommen. Man kann rennen, bis der Körper erschöpft zusammen brechen wird und der Tod genussvoll, gar lachend sich näher wird, um über jeden hinein zu brechen, wie ein Gewitter an einem lauen Sommertag. Erwartend, aber dennoch unverhofft. Das klangvolle Rauschen des Regen vermischte sich mit dem regelmäßigen Atmen des Hengstes. Düster, wie unheilvoll bewegte sich der massive Körper über den Waldboden, während das Blätterdach die schweren Regentropfen davor aufhielt den Hengst bis auf die Haut zu durchnässen. Wenige Momente, ehe der Wald sich lichtete, die Bäume verschwanden und der dunkle Blick über die weite Wiese glitt. Einsam, nur das Gewitter über seinem Haupt gab den Ton an, welchen seinen Leib zum Beben brachte. Mit jedem Schritt, der ihn vom dichten Wald entfernte, klatschten die Tropfen auf das schwarze Fell und suchte einen Weg über den Körper, um hinab auf dem Boden zu zerschellen. Die Einsamkeit war getrübt, denn eine helle, vor allem kleine Silhouette hob sich, wie ein Stern vom Nachthimmel ab.

Wie mechanisch hoben sich die Mundwinkel des markanten Antlitzes des Hengstes, legte die weiche Nüstern in sachte Falten.  Die Zeit war lange her, dass Umbra auf einen Artgenossen getroffen war, was nicht unbedingt daran lag, dass er diesen aus dem Weg ging – vielmehr wohl andersrum. Mit stolzer Brust bewegte sich der Friese auf das unbekannte Wesen zu, welches den Kopf zum Grasen gesenkt hatte. Nach weniger Meter blieb Umbra stehen, wurde kurz von dem Aufleuchten eines Blitzes umrahmt, ehe sich die dunkle Stimme mit Ruhe und Geduld erhob. „Ein angenehmer Abend, wenn das Gewitter nicht über dem Land herrschen würde.“ Ein kurzer Blick hinauf, spiegelten sich die tanzenden Blitze in den dunklen Augen des Hengstes. „Obwohl, es ist auch ein atemberaubendes Naturschauspiel, voller Kraft und Macht.“


25.08.2018, 15:15
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Umbra Aeternam




Mit der Nacht, kam der Sturm. Regen durchnässte das glänzend weiße Fell der kleinen Ponystute, ließ die Mähne strähning an dem Hals kleben, sie unwirklich, beinahe wie einen Geist erscheinen, je mehr Blize den Nachthimmel erhellten. Doch Thiana blieb ruhig, genoss das Nasse, Tropfen die unaufhaltsam den Boden durchtränken wollten, niedergeschlagen durch dicke dunkle Wolken die jene Nacht noch dunkler werden ließen. Eine samtige Decke aus unheilvollen Donnern, welches die Erde erzittern ließ. Jegliches Getier hatte sich zurückgezogen dieser Wand aus Finsterniss nicht zum Opfer fallen zu wollen. Nicht jedes, denn das kleine Pferd stand dort, inmitten des Sturms, unberührt und weiter mit gesenktem Kopf am Grasen.

Um sie herum pechschwarze Dunkelheit die mit Krallen und Zähnen nach ihr gierte, ausstreckte und zerreisen wollte, doch sie, sie as und genoss. Glänzende Augen verrieten, wie sie vor sich hin träumte, einen Tanz mit diesem Sturm, wäre der Hunger nicht gegenwärtig, der sie von einem wilden ungestühmen Galopp abhielt. Dann wäre sie wie die Sternschnuppen am Himmel. Aber bei jenem Gedanken kräuselte Thiana nur die Nüstern und prustete aus.

Es dauerte nicht wirklich lange, als eine dunkle, tiefe Stimme sie aus ihrem Fresswahn hinaustrieb. Nicht bemerkt, wie sich ein Pferd angecshlichen hatte. Angeschlichen war zwar das falsche wort, denn Thiana hätte selbst einen Tornado nicht war genommen, doch leicht zusammen gezuckt drehte sich die kleine um.

“WOW“ entwich es ihr, als sie den Kopf hob und dem Koloss, dem Wahnsinn... dem Tod in die Augen blicken wollte. Ein Blitz zerriss genau hinter ihm die Finsterniss und ließ die Konturen in ihren Augen spiegeln. Große Konturen von Stärke und abgrundtiefer Finsterniss. Etwas in der hellen Stute regte sich, etwas dunkless, monströses. Darauf haben wir gewartet, Püppchen, nicht war? Nicht war? kicherte es in ihr und ein schmales lächeln zierte ihre Lippen während der Regen über ihren Kopf floss und hinab zu Boden sank.

“Der Abend ist gerade noch angenehmer geworden, mit einer solch Gewallt vor mir!“ sprach sie, aber nicht voller erfuhrcht, sondern eher voll wahnsinniger Freude. Vorfreude.

nigro legiones vexata convallis tellus cruentos amnes in valle kreischte es in ihr drinnen, fauchte und klapperte, zischte und fröstelte.

”Täler werden mit Blut durchträgt, während der Schattenlord ins Land einzieht!” kicherte sie, schüttelte dann den Kopf, drehte sich um und senkte den Kopf um noch einige Büschel des Grases abzurupfen und zwischen ihren Zähnen zu zermalmen. Auch um sich wieder unter kontrolle zu bringen, denn in dieser Situation wäre ein wieder alleine Sein wohl fatal für ihre zerspliterte Seele.

”Wie darf ich dich ansprechen, dunkler Lord?” ihre Stimme war etwas weicher geworden, in den Augen schimmerte noch ein zarter Hauch von Irrsinn. ”Ja, Macht wohnt diesem Spiel von Dunkelheit und Licht wohl bei, da geb ich dir recht!” es schien, als sei die Art zuvor nur ein spiel gewesen zu sein, eine verrückte art, jemanden fern von sich zu halten. Doch das Monster war in ihr, zückte die Krallen und war bereit, nicht zu verlieren gegen die kleine helle Blume, die keinerlei Ahnung hatte, was mit ihr geschah, warum sie gelüste von Schmerz und Blut und anderer Art hatte, warum sie lieber einsam war als dass man Freunde mit verachtendem Blick gegen sie stellten. Nein Thiana war sicher, hier in der umarmung der Nacht, unter donnernden Brüllen und zerschneidendem Licht, hier war jeder vor ihr Sicher. Auch wenn sie sich die nähe eines anderen Tieres wünschte, wusste sie doch, das dies nie Lange anhielt. Der Koloss vor ihr, würde bestimmt auch alsbald reiß aus nehmen. Mit sicherheit und ihre Lehre, wäre weiterhin lehr. Trunken und ausgetrocknet, ohne Leid und Lust, ohne diese Schmerzen, die sie brauchte. Wobei, ist das nicht eigener Schmerz, schmerz ihrer eigenen Seele? Innerlich kicherte das Monster, welches sich vor und zurück wiegte und abwartend die Situation betrachtete.


Wörter: 730

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26.08.2018, 10:27
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Thiana



Vielleicht war das Heranschleichen eine Stärke, obwohl Umbra alles andere, als unauffällig war. Muskulöse Statur. Eine lange, wallende Mähne. Schwarz, wie die Nacht. Mal ganz davon abgesehen, das der Hengst lieber die direkte Konfrontation wählte, als sich, wie ein Schatten an ein Wesen heranzuschleichen. Er war sicherlich kein Schwächling, der sich auf eine hinterlistige Art und Weise an einen Artgenossen nähern musste, um zu demonstrieren, welche Macht durch seine Adern floss. Sein Weg war geradeaus und direkt – in Angesicht zu Angesicht wollte er Artgenossen entgegentreten.  Angst. Panik. Respekt. Ein Blick in die Augen des Gegenübers, und man wusste schnell, welches Gefühl sich im Wesen wiederspiegelte, wenn der Friese mit der herben Ausstrahlung einem gegenüberstand. Macht. Einfluss. Lust. Umbra war in der Lage alles zu bekommen, was er wollte. Nehmen, was andere niemals freiwillig hergeben würden. Vielleicht war er ein Monster, welches von allem zu viel haben wollte, und dessen Durst niemals gestillt werde könnte. Vielleicht  lebte auch nur eine arme, verkommene Seele in seinem tiefen Inneren, welche nach Rettung schrie. Nein, sicherlich nicht - definitiv Monster. Dennoch, lag die wage Vermutung in der Nacht, was sich wirklich hinter der kalten, herzlosen Fassade befand und sich niemals von alleine zeigen würde. In nur einem Moment, war der dunkle Hengst vollkommen eskaliert, aber zu tiefst befreit gewesen.

Jeglichen Artgenossen wäre womöglich eine höfliche Entschuldigung über die Lippen gekommen, wenn sie bemerkt hätten, dass sich der Angesprochene erschreckt, gar zusammen gezuckt wäre. So, aber nicht Umbra, welcher nur ein schwaches Lächeln für die Reaktion der hellen Ponystute übrig hatte. Einen Augenblick später, war dies längst vergessen, weil sich ein Wort der Verwunderung auf dem Gesicht der Hellen breit machte. Wow. Vollkommen verständlich, gar ersichtlich, das sein Auftreten diesen ersten Eindruck der Begeisterung bei einem fremden Wesen hinterließ. Vereint mit dem gewaltvollen Gewitter am dunklen Himmel, war dies ein Ebenbild voller Macht und Stärke. Dennoch, konzentrierte sich Umbra auf das kleine Gegenüber, auch, wenn das Unwetter eben so viel Aufmerksamkeit verdient hätte. Die feminine Stimme erhob sich, aber der Ausdruck, welcher sich in der Stimme wiederspiegelte, passte nicht zum äußeren Erscheinungsbild der hellen Ponystute. Weder Ehrfurcht, noch Anbetung vermag seine innere Gier nach Lust zu streicheln. Nein. Allein eine gewisse Freude mit unnatürlicher Intensität berührte seine Ohren und der massive Kopf neigte sich sacht zur Seite. Dennoch, schmeichelten ihm die gewählten Worte, so war er eine impulsive Gewalt und sicherlich hatte sich seine Blutspur nicht in den Regenmassen verloren. Schattenlord., ein Name, welcher sein Äußeres untermalte, gar bestätigte. Nur, das Kichern ihrerseits nahm dem Ganzen die Luft, erstickte die Intensität im Keim. In Sekunden wandte sich der kleine, helle Körper wieder um, grenzte den Friesen gar aus. Normalerweise kränkte so eine Reaktion das Ego des dunklen Hengstes, aber der Gedanke, dass die Fremde vor ihm verrückt, gar irre war, dämpfte in diesem Moment alles.

Die Augen waren starr auf das weiße Wesen vor ihm gerichtet, abwartend. Erst, als sich das zierliche Haupt der Stute wieder erhob, erkannte er den Wahnsinn in den dunklen Augen. Vielleicht nur ein Hauch, aber genug, um diesen deutlich zu erkennen. Er konnte sich nie erklären, warum er selbst, auch noch Jahre später die Stärke besaß und nie dem Wahnsinn verfallen war. Keine Ahnung, was dem jungen Ding vor ihm wiederfahren war und eigentlich wollte er es auch gar nicht in Erfahrung bringen; das Interesse war nicht geweckt geworden. „Umbra Aeternam.“, erklang die tiefe, maskuline Stimme, stellte er sich knapp ohne Schnörkel vor. Ein Name, gegeben von Mutter und Vater. Ein Name, entstanden aus Wut und Verzweiflung.
Sekunde um Sekunde verging, bis die Stute abermals das Gewitter über ihren Köpfen aufgriff, was den Hengst dazu veranlasste erneut das markante Antlitz dem schwarzen Himmel entgegenzustrecken. Der Ton der Stimme hatte sich gewandelt, gab aber nicht preis, was real und was gespielt war. Er wusste nicht, ob sie von irgendetwas besessen war, oder ein Trauma sie vollkommen verstört hatte. Dennoch, war dieser Wechsel von dem Irrsinn zuvor, zu einer Art Normalität –was war schon normal auf dieser gottverdammten Welt – ihres Wesens etwas, was ihn überraschte. Natürlich, war Umbra jeglichen Wesen auf seinem Weg begegnet, war nie abgeneigt gewesen ein Leben von dieser Welt zu erlösen, aber die Ponystute war doch ein Ding für ihn, was einem nicht alle Tage über den Weg läuft.
„Welchen Namen gab man dir?“, stellte der Hengst die Gegenfrage, auch, wenn ihn der Name nicht wirklich interessierte. Vielleicht war doch irgendwo – man musste wohl nur sehr tief graben – ein Fetzen Höflichkeit, welche ihm seine Mutter einst ans Herz gelegt hatte, übrig geblieben.


07.09.2018, 19:27
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Umbra Aeternam



Umbra war ja noch gut auszusprechen, aber das danach?

“Du hast aber einen sehr schweren Namen, kann ich dich einfach Umbra nennen? Das ist leichter als der Zungenbrecher Beiname!“ gestand die helle und blickte leicht unschuldig, leicht mit einem Funken List in den Augen zu dem großen auf. Seine Gegenfrage überraschte sie etwas, was man vermutlich deutlich sah. Warum sie so überrascht war? Eigentlich Namen die meisten wieder reiß aus, sobald sie mit bekamen, dass man mit ihr nur schwer Kommunikation führen konnte. Aber immerhin versuchte sich die Ponystute zusammen zu reißen, auch wenn das Monster in ihr mit den krallen scharrte. Was es wollte? Oh es wollte schmerzen sehen, es gierte nach etwas zerstörerischen. Nicht sich, aber jemand anders. Umbra würde ihr diesen Gefallen wohl nicht tun, dass er mit ihr über die Wiese galoppierte? Vielleicht umknickte? Eindringlich versuchte Thiana diese Gedanken und dieses Monster zurück zu drängen. Jetzt ist nicht der richtige Augenblick um in Wünsche zu verfallen.

“Thiana nennt man mich, jedenfalls jene, die lang genug mit mir ausgehalten haben um den Namen zu erfahren!“ eigentlich hätte sie nun kühl sein wollen, aber das kichernde, hämische lachen auf ihren Lippen gab dem ganzen Satz etwas unheilvolles, etwas schweres. Sprach sie von dem Irsinn in ihren Augen?

“Entschuldigung, manchmal ist mein Mundwerk einfach schneller als mein Kopf…“ bat sie ihn um Verzeihung und versuchte unschuldig zu wirken. Innerlich schüttelte es das dunkle und ließ es nur noch härter seine Krallen in ihr Fleisch bohren.

“Natürlich geht von mir keine Gefahr aus!“ nun schien ihre Stimme einen Normalzustand erreicht zu haben, lieblich, sanft mit einem Hauch von Unschuld.
“Es ist nur so, dass ich manchmal leicht verwirrt wirke und viele Artgenossen damit nicht umgehen können!“ versuchte sich die Helle heraus zu winden und betrachtete die großen Hufe des dunklen. Er hatte wohl keine Probleme damit, Freunde und eine Familie zu finden, nicht war? Kurz huschten die Augen nach oben.

“Du scheint damit wohl nicht sonderlich Probleme zu haben oder? So groß und stark und wunderschön du aussiehst!“ Kurz drehten sich die Ohren etwas, ehe sie ehrfürchtig nach hinten geklappt wurden.
“Tschuligung, ich halt besser meine Lippen geschlossen!“ gab sie nun etwas zurückhaltender von sich und betrachtete die Umgebung, während innerlich ihre Krankheit pulsierte und hinaus wollte. Hinaus in das Licht der Blitze, das grollen des Donnerst, des platschenden, strickten fallen der Tropfen aus dunklen Wolken.

Nur mühsam drang stück für stück durch das wabernde sing sang durch, dass sich Thiana mühsam auf die Lippen biss um den Gedankengesang nicht nach außen hin übertragen zu müssen.

Dunkle Wolken ziehen wie Schatten über das ganze Land, in mir kommt die Gier auf das Getier dass ich massakrier… hihihiahahaha schon zu oft war sie so lange allein gewesen, dass sie nur diese Gedanken hatte und demnach war dies nun beinahe übermächtig. Niemals würde sie selber Huf an legen aber ihre mehr oder weniger kurze Reise bot so ziemlich viele Gelegenheiten, bei Wolfsjagten und das zerreißen ihrer Beuten dabei zu sein, zu zusehen, sehen wie das andere Leidet. Das gab ihr eine gewisse Lust und später die Freiheit von diesen dunklen Monstern in ihr drin. Keiner brauchte Angst vor ihr zu haben, nur sie selbst. Nur sie, denn sie wollte helfen und konnte es doch nicht. Wollte lieben und fühlte nur den Schmerz. Wollte Leben und doch war sie ständig dem Tod näher. Also fand sie sich damit ab. Oder?


Wörter: 662

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10.09.2018, 12:44
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Thiana



Das innere Monster konnte das helle Ding vor sich, nicht im Geringsten ernstnehmen, gerade weil sie für ihn weiterhin unberechenbar blieb. Auf Irrsinn, folgte Unschuld. Eine eigenartige Mischung, welche nicht in das Weltbild des dunklen Hengstes passte. Das Böse regierte in der Welt, das Gute schon lange nicht mehr. Man konnte sich viel einreden, zu viel, um den Schein des Guten zu wahren. Dennoch musste man, nein, man sollte unter die Oberfläche schauen, wo das Unheil und der Hass längst erwacht waren. Die Würfel waren längst gefallen, die Fäden in den Händen der dunklen Macht. Atemzug, um Atemzug zieht das Böse über die Landschaft, tiefe Schatten werden sich niederlegen. Aus ihren finsteren Ecken werden sie ins Licht treten, um zu holen, was längst ihnen gehört. Der Verstand muss gewahrt werden, denn wer dem Bösen verfällt, kann sich schnell im Wahnsinn wiederfinden. Man darf dem Guten keine Angriffsfläche überlassen, gar präsentieren, wenn man nicht mehr Herr über seine Sinne war. Das verwirrte, kleine Ding vor ihm war nicht fähig, ihm zu folgen, würde niemals dem gewachsen sein, was dem Tal bevorstehen würde.

Ungewollt zuckten die Mundwinkel des Friesens  zu einem Lächeln, als die Ponystute anmerkte, welch schweren Name ertrug. Ein Name, selbst gegeben, am Tag seiner Wiedergeburt. Für ihn eine tiefsinnige Bedeutung, die aus der zerfetzten Seele ein Ganzes schuf. „Natürlich, darfst du mich Umbra nennen.“, erklang der herbe Ton seiner Stimme, gefolgt von einem festen Nicken. Letztendlich war es nur ein Name, wie wichtig dem Hengst die Bedeutung war, konnte es anderen Lebewesen vollkommen egal sein; gar keinen Wert darauf legend. So wirkte die kleine Stute durchaus überrascht, als Umbra sich nach ihrem Namen erkundete. Wahrscheinlich wurde sie nicht oft nach ihrem Namen gefragt, so, wie ihre Reaktion ausgefallen war. Im nächsten Atemzug sprach sie ihren Namen aus, gefolgt von einer kleinen Erklärung, welche mit einem kichernden Lachen untermalt wurde. Thiana. Ein schöner, vielleicht etwas ungewöhnlicher Name, aber dennoch passend für die helle Ponystute. Zumal Umbra ihren Worten nur zu gut glauben konnte, ja, jene Wesen gar verstehen konnte, die nicht lange ihrer Gesellschaft beigewohnt hatten. Vielen, musste es sichtlich schwer gefallen sein die Aufmerksamkeit auf ihr Gegenüber zu halten, wenn ihnen ein Wesen, wie Thiana vor ihnen stand. Umbra machte sich aus sowas nicht viel, und wandte den massiven Körper nicht direkt dem Gehen zu, obwohl er bei der Ponystute kurz davor stand.

Das mächtige, kantige Haupt verneinte ihre Entschuldigung, konnte sie doch nichts dafür, so wie sie sich dem Hengst präsentierte. Irgendwie, gab sie sich sichtlich Mühe, aber schaffte es nicht gänzlich, als normal dazustellen. Aber, was war auf dieser Welt schon normal? „Dafür musst du dich nicht entschuldigen.“, erhob sich die dunkle Stimme, blickte hinab in das zarte Gesicht von Thiana. „Nicht für dein Verhalten, oder für das, was du bist.“ Wie stark, diese Worte auf ihn selbst zutrafen, wurde ihm erst nach der Stille danach bewusst. Ihm war bewusst, welche Kraft des Bösen in seinen Körper lebte, nach seiner Seele gierte. Das Verhalten, jegliches Wesen aus dem Weg zu räumen, welches sich in dem Weg stellen würde, war seine Stärke. Er handelte, wie er handeln musste. Niemand, würde ihn jemals wieder unterdrücken, gar quälen und misshandeln. Nein, Umbra war längst vom Opfer zum Mörder geworden. Er selbst, war die Gefahr, aber nicht Thiana, welche beteuerte, dass von ihr keine Gefahr ausgehen würde. Mit Sicherheit, konnte er ihr nicht glauben, ob er sich von ihr in Acht nehmen musste. Ein dunkles Grollen hallte durch die Tiefen seines Inneren. Umbra war die Gefahr höchstpersönlich, da war die kleine, helle Stute nur ein Fußabtreter vor der Hölle.

„Ich glaube dir.“, oder auch nicht. Allein die Körpergröße zeugte von einer gewissen Übermacht, wodurch Umbra auch selbst in der Stute keine Gefahr sah. Nein, sowas hätte sie nicht verdeutlichen müssen, aber gerade das, konnte ihren Irrsinn zur Gefahr machen. Vollkommen verständlich, dass sich andere Artgenossen mit dem Ding vor ihm nicht abgeben wollten und somit lieber reißausnahmen, weil sie nicht zwischen Gefahr und Wahnsinn unterscheiden konnte. Umbra schüttelte darauf in den Kopf, ehe sich die Lippen zu Worten formten. „Nein.“, kam die Antwort knapp über seine Lippen, gefolgt von einer gewissen Kühle. Umbra hatte keine Probleme und wenn, wurden sie mit Gewalt beseitigt. Reden, stellte für ihn kein Problem dar, aber darauf folgenden Entschuldigungen, um ein Gesicht zu wahren, welches nicht der Wahrheit entsprach. Im Moment war aber etwas ganz anderes, was ihn näher interessierte, als der wirre Geist der hellen Stuten vor ihm. „Nun denn.“, begann Umbra die Stimme zu erheben. „Wie lange bist du schon an diesem Ort?“, kam es fragend über seine Lippen, wollte mehr über dieses Tal erfahren, um in keine Gefahr zu laufen, sondern selbst zur Gefahr zu werden. Und wer weiß, was ihm die Stute erzählen konnte, musste sie doch für irgendwas zu Nutze sein.


16.09.2018, 17:34
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Umbra Aeternam




Ziemlich Wortkarg der große! Murrte es in ihr drin, obgleich sie dies eigentlich bevorzugte. Thiana wusste, dass diese dunkle Kreatur in ihr wie Gift war, welches in seiner Beute verehrende Folgen entwickelte. Sie war es, die nach dem Blut, nach dem Schmerz anderer sich sehnte, nicht sie. Obgleich auch Thiana selber es als solches schön empfand, es niemals eingestehen würde, liebte sie eher dabei zu sein, bei einem letzten Atemzug. Irgendwie makaber, und doch war dieser Drang und jener der mit ihrem Kämpfte erhört zu werden.

Braune Augen blickten in die des anderen, dessen dunkle Seele nach außen schien und dem Fell gleich dem Himmel war. Zu schade, kleines. In seinen Augen kann man nichts als Finsternis sehen. Ein bisschen Schmerz hätte er uns doch geben können! murrte das Ding in i ihrem Kopf und die Helle hatte Mühe, es von ihren eigenen Gedanken fern zu halten.

“Oh, das ist süß von dir, danke!“ antwortete sie, als er meinte, das sie nichts für ihren Kopf konnte – oder so ähnlich.

So schloss die Stute für einen Moment ihre Augen um sich zu konzentrieren und zu sammeln, ehe sie die Lieder hob und den Hengst das erste Mal ohne weitere Stimme im Kopf klar anblickte. Reinheit war zwar auf ihrem Fell aber keinesfalls in ihren nun klaren Augen zu finden, denn diese sprachen von Leid und Qual und schmerzt. Nicht für sich – vielleicht ein wenig – aber eher für andere. Hinterlist und Intrigen waren zu sehen, wenn man den Blick dafür hatte.

“Nicht sehr lange. Der Wald hatte den Sturm zu Anfang ferngehalten, aber mit dem Regen kam ich auf die Wiese zum fressen. Warum fragst du?“ sprach sie nun mit sanfter, ruhiger Stimme und neigte etwas den Kopf. Thiana war wirklich an einem Gespräch mit dem stillen Schatten interessiert, es erforderte nur sehr viel Konzentration für sie, welches die junge Stute nur in Notlagen bestenfalls aufbringen konnte. Es war nicht so, dass sie vollkommen von dem anderen in Besitz genommen wurde, nur förderte dieser eben ihren wirren Zustand und das war es, womit keiner klar kam. Alle hatten Angst vor ihr, diesem Monster, einem bluteigen Engel, die nach Schmerz und Blut gierte. Naja, das Ding in ihr jedenfalls. Nur das in ihr.

“Gibt es hier denn etwas interessantes? Etwas zum Verweilen, eine Herde, die jemand wie mich aufnimmt?“ diese Hoffnung war bereits vernichtet, aber vielleicht wusste der Schwarze mehr, als dass er preisgeben mochte. “Oder bist du auch erst hier eingetroffen wie ich?“ Thiana schien es gar nicht zu stören, dass von dem Anderen wirkliche ernsthaftere Gefahr ausging. Immerhin stand vor ihr ein Koloss. Andererseits war er nicht so flink und agil wie sie, dennoch, ein schneller gezielter Tritt von seinen großen Hufen und sie war hinüber. Innerlich lachte die Stimme auf und suhlte sich in ihrer nun langsam kommenden unangenehmen Angst.

Eine Angst die nicht einer Panik oder ihm selber glich sondern davor, nie mehr zu existieren. Nicht mehr zu sein, wie sie war. Andererseits, der Schatten hätte sie schon längst umlegen können. Wa… was für dumme Gedanken hab ich gerade? fragte sie sich und schüttelte bedächtig langsam den Kopf und diese zu sortieren und auf Antwort zu warten.


Wörter: 597

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19.09.2018, 13:13
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Thiana



Der Klang ihrer Stimme verriet ihm, dass die kleine Ponystute solche Worte nicht oft zu hören bekam, was Umbra durchaus nachvollziehen konnte. Sie hatte sich bestimmt schon oft genug anhören müssen, wie komisch und anders sie war. Vielleicht konnte sich nichts dafür, aber Artgenossen konnten ziemlich gemein sein. Es war ihm nicht wert, sich über das Ding vor sich offen lustig zu machen, oder angewidert das Weite zu suchen. Nein, irgendwie hatte Thiana eine Chance verdient, nicht einfach im Regen stehen gelassen zu werden. Der Friese machte sich nicht viel aus Artgenossen, egal ob gut, böse oder mit einem Tick im Kopf. Er selber würde sie als durchweg gesund einstufen; körperlich, wie psychisch. Keine Stimme, die ihm böse Dinge zuflüsterten, ihn um den Verstand brachten. Keine Alpträume, welche ihn nachts verfolgten, ihm den Schlaf raubten. Vielleicht waren seinen Ansichten makaber, nicht wirklich verständlich und fanden nicht bei jedem Wesen Anklang. Das Böse in ihm, was er nicht zu verbergen versuchte, machte Artgenossen nicht immer nur ängstlich oder panisch. Nein, viele fürchteten sich nicht einmal, was meist auf Unverständnis und Naivität zurückzuführen war. Es gab jene Wesen, welche versucht hatten ihm die Stirn zu bieten, ihm seine Flausen aus dem Kopf zu reden, gar versucht ihn zu belehren. Man kann alles versuchen, vieles nur einmal im Leben. Nur der Wind weiß, was mit diesen Querulanten passiert war und wo, sie verblieben sind.

Den dunklen Blick nahm der Hengst nicht von seinem Gegenüber, war in jeglicher Lage im Stand den Blickkontakt zu halten. Es wunderte ihm, als Thiana die Augen schloss und so musterte er den kleinen, femininen Leib. Nur für einen Moment, ehe sich die Lider der Stute wieder erhoben und sie in seine dunklen Augen blickte. Den Blick, welcher ihm offenbart wurde, kannte er. Zu oft gesehen, als er in jungen Jahren am Boden lag – gequält, voller Schmerz. Nein, es wollte nicht ins Bild passen, alles fiel aus dem vorgefertigten Rahmen heraus. Letztendlich konnte er nur in den Blick ihrer Augen etwas reininterpretieren, weil er wusste, wie es sich anfühlte. Dennoch, war er nicht an ihrem Leben interessiert, was geschehen war und was noch geschehen würde. Das Interesse an Artgenossen war allgemein etwas minder ausgeprägt, obwohl Umbra kein Narzisst war. Ihm war es egal, wo jemand herkam, warum er hier war und wohin er wollte. Jeder, sollte sein Weg gehen und, wenn einem das eigene Leben liebt war, Umbra nicht über den Weg laufen.

Eine sachte Enttäuschung machte sich in dem maskulinen Körper breit, als Thiana erklärte, dass sie noch nicht sehr lange in dieser Gegend verweilte. Ziemlich schade, weil sie für ihn nun überhaupt keinen Nutzen mehr hatte. „Schade.“, kam es mürrisch zwischen seinen Lippen heraus, worauf sich der Kopf kurz zur Seite drehte, um die dunkle Umgebung zu erkunden. Viel, war nicht zu sehen. „Nein, ich bin selbst erst angekommen.“, gab die dunkle Stimme zur Antwort und wandte den Kopf wieder der kleinen Stute zu. Er wusste nicht, ob er bleiben wollte, aber vielleicht sollte er das Tal erkunden, um mehr zu erfahren; von einem Wesen, welches hier länger lebte, gar hier geboren worden war. „Vielleicht hättest du mir etwas über das Tal erzählen können.“ Umbra war ein Einzelgänger, welcher sich nicht lange an einen Ort aufhalten konnte, aber dennoch nicht abgeneigt davon war, wenn es etwas Interessantes zu entdecken gab. Keine Ahnung, was sich in den düsteren Ecke des Tales versteckte, was bereit war jede Sekunden in Licht zu treten, um Macht zu demonstrieren. Der Rappe würde er herausfinden, sicherlich. Denn nichts, war vor ihm sicher – nichts.


27.09.2018, 16:23
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"Oh das tut mir leid, dich dahingehend zu enttäuschen. Leider kann ich dir gerade nichts davon erzählen." es tat ihr wirklich leid, dem Koloss vor ihr nicht mehr erzählen zu können, immerhin schien von ihm eine Macht aus zu gehen, die sie liebte. Thiana wusste, dass diese Macht, diese Dunkelheit und seine pure Gefahr die er ausstrahlte etwas sei, was ihre verdammte Sucht stillen konnte. Eine Sucht, die wenn sie nicht gestillt wurde, nur noch weiter und tiefer in sich grub und damit die andere hervor lockte, wie eh schon.

"Ich kann dir höchstens anbieten, mit dir gemeinsam das Tal und seine Ecken zu erkunden, aber ich vermute, ein starker, großer Lord wie ihr braucht solch ein lächerliches Anhängsel wie mich nicht…" unschuldig blickte sie nun unter den Augenliedern hervor und rang sich ein schüchternes Lächeln ab, obgleich man in ihren Augen die bewusste Absicht sehen konnte. Alleine sein war blöd, noch mehr, wenn das andere in ihr durchkam. Jeder nahm reiß aus und keiner gab ihr, was sie brauchte.

Eigentlich hätte sie lügen können, aber das war ihr zu wieder. Etwas nicht zu sagen oder die Wahrheit zu umdrehen, das waren zwei verschiedene Dinge. Ein bisschen Stolz besaß die Ponystute schon. Würde sie bald nicht bekommen, was sie brauchte, wäre sie wohl selber gezwungen, schmerzen zu zufügen. Ein glück konnte man ihre Narben an der Brust und der vorderen Bein Partie nicht sehen, dafür war ihr Fell und die Haut deutlich zu hell. So schien sie einfach rein und zart, wie ein Blume… eine Blume mit giftigen Stacheln.


Wörter: 280

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22.10.2018, 09:55
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