Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
»Graphite
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Sayura (& Niilan & Rose) ♥³ 




Sayuras Blick hielt Graphite fest. Ihre dunklen Augen musterten seine Züge, woraufhin er seinen Kiefer anspannte und schwer schluckte. Sie klang viel ruhiger als er es erwartet hatte. Vielleicht sogar zu ruhig? Was war eigentlich mit seiner Objektivität passiert? Wann genau hatte er die weggeworfen? Dann biss er sich von innen die Wangen wund. »DAS, meine Liebe habe ich doch auch gerade gesagt. Jetzt spiel mir doch nicht den Ball der Entscheidung zurück!«, erwiderte er entrüstet. Was er sonst immer ruhig, gelassen und mit viel kalkülem Gefühl ausgeführt hatte, konnte er bei Rose nicht tun. Er fühlte sich zu stark mit ihr verbunden. Und die Worte und Fakten, die er sich bewusst war und selbst nur zu gut kannte, auch aus Sayuras Mund zu hören, machte die Situation nicht gerade besser.  Am liebsten hätte er über die Bemerkung geschmunzelt, als Sayura ihn noch einmal darauf stieß, dass sie keine Milch geben konnte. Vielleicht hätte er unter anderen Umständen sie mit einem schiefen Lächeln gefragt, ob er es nicht einmal selbst probieren und sich selbst davon überzeugen könne. Aber so sagte er dazu nichts, sondern sah nur zerknirscht drein und nickte zerschlagen.
Als Sayura zu dem Punkt kam, dass sie noch kein Fohlen hatte wurde er wieder völlig hellhörig. »Wie, dir fehlt das, was dazu nötig ist?«, fragte der stattliche Hengst verwirrt, wenngleich auch etwas naiv, »Wurden die älteren Stut-“fohlen“ bei euch denn nicht von ihren Müttern darin unterrichtet, wie man Fohlen großzieht und in der Erziehung und Pflege der jüngeren Geschwister eingebunden? Um aktiv bei deren Sozialisierung mitzuwirken?« Obwohl er in so vielen verschiedenen Kreisen unterwegs war hatte er sich bisher nie interessiert, wie andere ihre nächsten Generationen großzogen. Er wusste ja nicht einmal, ob die soeben beschriebene Erziehungsmethode auch von den anderen Familien seiner Kindheitsherde oder eventuell nur von seinen Eltern – respektive seiner Mutter – durchgeführt wurde.

Dann realisierte er dank Sayuras Antwort, dass diese den Fakt schon vor einiger Zeit bemerkt hatte. »Und du siehst das die ganze Zeit und sagst nichts?«, fragte er sie entsetzt, doch er schaute Sayura dabei nicht an. Sein Blick musterte Niilan jetzt ganz anders. Die beiden unterschieden sich auch in ihrer Größe, aber da hatte er auf einen Altersunterschied gepocht. Doch auch so wirkte das Hengstfohlen kräftiger als seine Rose. Wie konnte ihm das nur entgehen? Und oooh Gott! Jetzt bekam auch seine eigene Aussage darüber, dass Rose schon sehr reif für ihr Alter war, eine ganz neue Bedeutung! Nein, nein, nein, nein! Er musste doch irgendetwas machen. Er erwog zu ihnen zu rennen und sich zwischen sie zu stellen. Keinen Körperkontakt zu zulassen. Sie waren doch noch so jung! Mindestens eine Pferdebreite mussten sie schon zwischen ihnen lassen. Und genau in dem Moment, als er das gedacht hatte stupste Rose Niilan munter an. Graphites Unterkiefer sauste herunter.  Jap. Eindeutig viel zu reif für ihr Alter. Was sollte noch kommen? Erst strahlten sie sich an und nachher küssten sie sich noch! – Den Kuss den sie ihm bereits geschenkt hatte, hatte Graphite nicht gesehen, da er sich in diesem Moment wieder einmal ganz besonders mit Sayura beschäftigt hatte. Und das war wohl auch gutes Glück gewesen für alle Beteiligten.
»Ich weiß nicht, was ich davon halten soll!«, wisperte er leise Sayura zu und überraschte sich selbst damit, wie gut man sein Entsetzen man trotz der geringen Lautstärke noch hören konnte, »Was wenn er ihr weh tut? Er ist ein Hengst! Er geht sicherlich viel zu grob mit ihr um! Hengste gehen immer zu ruppig mit anderen um. Sie verletzen andere! Und bestimmt meint er es nicht so ernst mit ihr!« Und dann begann eines seiner Lider nervös zu zucken. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Und dabei dachte er alles andere als rational. Die Nüstern blähten sich, der Schweif der vor seiner speziellen Entdeckung sogar noch entspannt hin und her gependelt war hing nun regungslos herab. Der ganze Soldatenkörper war angespannt und zeigte seine ausgeprägten, gestählten Muskelstränge. Gerade als er Sayura darum bitten wollte ihn zu beruhigen und es versuchte sich selbst einzureden, dass alles in reinster Ordnung sei – denn sie standen nun doch mit einem Abstand zueinander -  passierte es. Rose berührte ihn schon wieder! Und da rastete etwas in seinem Kopf aus. In riesigen Sätzen sprang er aus dem Stand auf die Fohlen zu. Sein Ziel war es nun doch sich direkt zwischen sie zu stellen, den Anstandsmann zu spielen. Keine Berührungen, kein Sichtkontakt. Die Soldatenmanier ließ ihn springen wie eine Gazelle, schnell wendig, galant. Und während er dahin sprang fragte er sich Was tust du hier eigentlich, Graphite? Bist du noch ganz sauber? Lass Rose doch den Spaß und sei nicht so verklemmt! Du hast doch die verwirrten Blicke der beiden gesehen. Was sollen sie denn jetzt von dir denken? Doch dann drängte sich sein großer dunkelbrauner, warmer Körper auch schon zwischen die beiden kleineren. 
Oooh. Du törichter Idiot! Sieh mal zu ob du da wieder raus kommst. 


01.11.2016, 01:46
»Dessert Rose
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Niilan smilie (Graphite & Sayura)


Rose konnte sich gar nicht von Niilan abwenden so gespannt war sie auf seine Antwort. Auch wenn es nur eine Bestätigung war, erheiterte es sie doch, sich die Gesichter seiner Eltern vorzustellen. Ihre Mutter hatte sich in solchen Momenten mehr wie eine große Schwester wie eine Mutter benommen. War mit ihr in Pützen gesprungen und sich selbst auch dreckig gemacht. Bis sie sich schlussendlich gemeinsam in einem Bach sauber gemacht hatten. Am Ende hatte Rose noch etwas gegessen und war in einen erschöpften Schlaf gefallen. So hatten die Tage meistens geendet. Zusammen gekuschelt in einem kleinen Versteck, wo sie gedacht hatten, vor Wölfen und anderen Raubtieren geschützt zu sein..
Doch Rose verbat sich schnell diesen Gedanken weiter zu spinnen, denn am Ende würde sie nur wieder niedergeschlagen sein und ihrer Mutter nach trauern. Natürlich war das einerseits nicht verkehrt, aber gerade wollte sie einfach die Zeit mit Niilan genießen. Er lenkte sie von der dunklen Vergangenheit ab und hielt sie im hier und jetzt fest.
Immerhin musste er auch irgendwann wieder zurück zu seiner Familie, wo die auch sein mochte. Genauso wie sie zu Graphite und Sayura zurück musste, um sich mit ihnen einen Schlafplatz für die Nacht zu suchen. Aber so weit war der Nachmittag noch nicht vorgeschritten.

Leise seufzend senkte sie etwas den Kopf als er über ihre Worte nachdachte. Sie selbst wusste ja auch, wie falsch sie klangen, aber die Füchsen wollte ihm doch kein schlechtes Gewissen einreden, dass er alles hatte, was man als Fohlen brauchte.. Im Gegensatz zu ihr.
Seine Unsicherheit und das Unbehagen war mehr als deutlich spürbar und so senkte sie kurz ihre dunklen Lider und verschloss ihre Augen, um nicht zu betreten auszusehen. Immerhin hatte sie Niilan in diese komische Situation gebracht, wo er nichts anderes machen konnte außer zustimmend zu nicken. Er konnte ja wohl schlecht, irgendwo Muttermilch herzaubern. So magisch war er nun leider doch nicht. Auch wenn man es fast meinen konnte, so schnell wie er es geschafft hatte, dass sie sich so viel besser fühlte.
Als er sie dann auch noch mit diesem betrübten Blick mussterte zuckte sie nur mit einer Schulter. "Wahrscheinlich sollte ich da einfach nicht so viele Gedanken daran verschwenden. Ich glaube ja nicht, dass mich Graphite weg schicken will." Meinte sie dann zuversichtlich, um den Braunen aus dieser trüben Stimmung zu holen. Aber als kurz etwas anderes in seinem Blick aufblitzte, so als wäre ihm ein Grund eingefallen weshalb sie zu einer Ammenstute sollte, zog sie kurz ihre imaginären Augenbrauen zusammen. Aber sie hoffte, sich getäuscht zu haben und lächelte dann wieder leicht.

Als sie sein hochgespieltes Gegrinse hörte lauchte sie glücklich auf. "Daran glaube ich ganz fest, immerhin bist du mein Held." Grinste sie stolz. Immerhin war Niilan ihr Freund und kümmerte sich um sie. Als kleinen Dank schmiegte sich die Füchsin wieder an das weiche Fell an seinem Fell. "Ich vertraue darauf." Lächelte sie unbefangen und schüttelte glücklich ihre kurze Stehmähne.
Doch innerlich hoffe Rose wirklich, dass er auf sein Wort vertraute, immerhin war Graphite ein großer und starker Hengst mit einem deutlichen Vaterinstink, der sie vor allem beschützen wollte. Obwohl sie sich doch erst so kurz kannten. Aber andererseits hatte der Dunkelbraune auch schon einen festen Platz in ihrem Herz gesichert. Sogar noch etwas größer als Niilans.
Kurz schmunzelte sie, als sie seinen überraschten Blick bemerkte, als sie ihn ein weiteres Mal berührt hatte. Für sie war das ein kleiner Kuss gewesen. Immerhin hatte sie sowas schon bei Sayura und Graphite gesehen und die beiden verstanden sich ja auch prächtig. Nur war ihr das Ausmaß dieser Geste noch nicht so bewusst. Aber das würde mit dem Alter schon kommen. Wie bei jedem.

Grinsend machte sie die Bewegung seiner Ohren nach und kicherte dabei während ihr kurzer Schweif über das Gras peitschte. "So lange ich dich nicht verliere ist alles noch in Butter." Grinste sie und strahlte ihn an. "Wobei ich dein Ego eigentlich mag." Flüsterte sie ihm verschwörerisch zu und wackelte kurz mit ihren imaginären Augenbrauen ehe sie wieder aufgrinste. "Dann bin ich ja beruhigt." Leise lachend schüttelte sie den Kopf über seine gut aufgelegte Art.
Doch sein ansteckendes Lachen verstummte so plötzlich, dass sich Rose fragend umsah und wieder Graphite entdeckte, der ernsthaft aufgebracht schien. So angespannt wie er war. Und da sie nicht all zu weit von den Beiden entfernt waren, bemerkte sie auch ein zucken um sein Auge, dass sie noch nie gesehen hatte. Auch sein offener Mund beunruhigte sie etwas. Was war nur mit ihm los? Irgendwas stimmte da ganz und gar nicht. Und langsam kam Rose die Befürchtung, dass es mit ihr und Niilan zu tun hatte.
Kurz wandte sie sich wieder dem Braunen zu. "Dann bin ich beruhigt." Lächelte sie leicht und drehte sie nun ihrer eigenen Schulter zu und fühlte in ihren Körper. Der Schmerz war zu einem dumpfen Pochen, im Takt ihres Herzens herab gesunken und auch das brennen wurde deutlich besser. "Auch viel besser." Sie wollte ihm jetzt nicht unter die Nase reiben, dass es bei ihr noch länger dauern würde, bis es ganz verheilt wäre. Aber aufstehen würde sie schon bald wieder können, das spürte sie deutlich.

Aber sehr viel weiter kam sie auch nicht, als die Erde leicht bebte und tiefe und harte Schritte auf sie zu geschossen kamen. Rose zuckte merklich zusammen als ihr Blick zu der Quelle schoss und an Graphite hängen blieb, der wie ein Irrer auf sie zu gesprungen kam. In rießigen Galoppschritten kam er immer näher und sie meinte schon, er würde sie über den Haufen rennen. Doch im selben Moment fragte sie sich, was in ihren Stiefvater gefahren war. Immerhin hatten sie beide nichts schlimmes getan.
Kurz blickte die Füchsin hilfesuchend zu Niilan und hoffte darauf, dass er sein Versprechen wahr machte, denn gerade sah es sehr danach aus, als würden sie doch ärger bekommen.
"Niilan?" Zitternd flehte ihre Stimme um Untersützung als der große Dunkelbraune zwischen ihnen beiden stehen blieb und es so fast unmöglich machte, wieder zu Niilan zu sehen ohne ihren Hals zu verrenken.
Fragen blickte Rose an dem, vor schweren Atemzügen bebenden Körper, zu Graphites Gesicht empor. Gerade hatte sie fast noch Angst vor einer Zurechtweisung bekommen, doch jetzt mischte sich etwas in ihrem Gemütszustand und ließ sie zum aufstehen bewegen.
Ohne weiter darüber nach zu denken sprang sie auf ihre dünenn Beine und stellte sich dem großen Hengst entgegen und im selben Moment sprudelten die Worte nur so aus ihrem Mund.
"Was ist in dich gefahren, Dad?! Wir haben nur gespielt und sind gestolpert, aber das ist doch für Fohlen natürlich!" Brauste sie auf und funkelte sie an. Dann aber fiel ihr auf was sie genau gesagt hatte. Sie hatte ihn zum ersten Mal Dad genannt und dass im Unterbewusstsein doch irgendwo bewusst...
Im nächsten Moment taten ihr ihre Worte gleich wieder leid. Immerhin sorgte er sich doch nur um sie beide und hatte noch gar nicht mit der Strafpredigt begonnen...  "Tut mir leid Dad..." Gab sie nun kleinlaut zurück und ließ die Ohren seitlich herab sinken, sodass sie fast wie ein Schäfchen aussah.


01.11.2016, 11:32
» Sayura


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» Artur Baboev » venomxbaby » Katarzyna Okrzesik



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Graphite (Rose & Niilan)



Wenngleich sie um das scharfe Gehör des Hengstes wusste, hatte Sayura gehofft er würde ihre ungewollte Offenbarung taktvoll übergehen oder einfach so hinnehmen. Sie hätte es besser wissen müssen. Aber es wunderte die junge Stute doch, dass er so arglos nachhakte, was sie denn meine. Hatte er gerade noch andere Dinge, die durch seinen Kopf geisterten oder schlichtweg das berühmte sprichtwörtliche Brett vor der Stirn? Die Braune verdrehte die Augen. >> Na was muss man wohl getan haben, damit ein Fohlen in Aussicht steht? <<, murmelte sie mehr zu sich selbst. Ein kleiner Funken Gereiztheit schwang in ihrem Ton mit. Doch Sayura zügelte sich. >> Natürlich weiß ich wie man sich um andere kümmert! <<, schnappte die Stute. >> Aber falls du dich erinnern kannst, bin ich seit meinem zweieinhalbten Lebensjahr von meinen Eltern getrennt. Wie also sollte ich lernen für meine späteren Kinder zu sorgen? Oder um eventuelle Geschwister? << Ihre Stimme brach. >> Mal ganz abgesehen davon, kann man das Erziehen eines Fohlens nicht stupide lernen. Man muss mit dem eigenen Einfühlungsvermögen einschätzen, wann eine Belohnung, Strafe oder Aufklärung nötig ist. Was das Junge annimmt oder nicht bleibt wohl oder übel ihm überlassen. Du wirst ihm den eigenen Willen nicht aufzwingen können. Zumindest nicht für alle Zeit. << Die Braune seufzte. >> Bei den eigenen Nachfahren ist es schon schwer genug, aber jemand "Fremden" groß zu ziehen ist warscheinlich noch schwieriger und antrengender. <<
Doch Graphite hatte seinen Blick schon abgewandt und besaß anscheinend nur noch Augen für das Fohlenpaar, welches in einiger Entfernung miteinander tuschelte. Was sie wohl besprachen? Sayura war überrascht von seiner plötzliche Unruhe. >> Ja. Und...? <<, fragte sie abwartend. Was ging nur in ihm vor? Die zierliche Stute konnte an seinem fast geschockt wirkenden Gesichtsausdruck ablesen, dass etwas nicht stimmte. >> Was sollst du schon davon halten? Es sind eben zwei junge Fohlen die sich anscheinend gut verstehen. << Anders als dem Hengst war ihr der "heimliche" Kuss nicht entgangen, den Rose dem kleinen Niilan schenkte.
Sie verzog das Gesicht bei seiner Bemerkung über Hengste. >> Aha. War das eine Ankündigung? Muss ich mich darauf gefasst machen, dass du mich auch noch grob behandeln wirst oder mich verletzt? Meinst du es vielleicht auch nicht so ernst mit mir << Ihre Laune erreichte schlagartig einen Tiefpunkt. Wollte er sie überhaupt noch bei sich haben, wo er doch jetzt seine zuckersüße Rose hatte, die er um jeden Preis bei sich behalten und beschützen wollte? War Sayura von jetzt an nur noch die zweite Geige?
>> Graphite? << Während sie seinen Namen aussprach, registrierte die Stute wie sich der Hengst mit einem Mal anspannte und wie von einer Wespe gestochen auf die Fohlen zusprang. Was zum...? Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie wie er sich zwischen die beiden drängte. Wie in Trance machte sich nun auch die Braune auf den Weg zu der seltsam anmutenden Gruppierung. Sichtlich verwirrt sah sie den ängstlichen und zugleich fragenden Blick von Rose. Niilan wurde von dem Graubraunen verdeckt, was auch sicherlich dessen Absicht gewesen war. Sayura hörte die Entschuldigung des aufgesprungenen Fuchsfohlens und erstarrt mitten in der Bewegung.
Dad? Dad. Dad! Dieses Wort hallte in ihrem Kopf wieder. Dieses Wort, dass sie einst zu ihrem Vater sagte. Dieses Wort, das eines Tages ihre Kinder zu Graphite sagen sollten. Dieses eine Wort kam nun aus dem Mund der kleinen Stute und brannte sich in die Seele der grazilen Braunen. Sie blieb stehen, einige Meter entfernt von der Szenerie. Wie ein Bronzedenkmal stand sie da. Das Langhaar zerzaust und feucht vom Nebel. Reglos. Bewegungsunfähig. Starr vor Schreck. Sie wusste nicht wieso. Sie konnte nicht verstehen, warum sie plötzlich so niedergeschlagen, so hilflos war. Doch Sayura stand einfach nur da. Tränen benetzten ihr Gesicht, suchten sich einen Weg von ihren Augenwinkeln zu den Ganaschen. Sie blitzelte, doch ein Schleier vernebelte ihre Sicht. Was? Wieso?


Wörter: 736

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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
03.11.2016, 21:46
»Niilan
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Rose, Graphite u. Sayura



Es ging alles so unfassbar schnell! In dem Moment, in welchem Niilan den seltsamen Blick von Graphite entdeckt hatte, war ihm augenblicklich bewusst geworden, dass da irgendwas im Anmarsch war. Und im nächsten Moment rannte der massige Hengst auch schon auf die beiden Fohlen zu. Auch wenn Niilan es sich vermutlich nicht gerne eingestehen würde (und vor allem würde er sich wohl kaum trauen es seinem Ego zu beichten), hatte er ehrlich Angst vor Graphite, der so eindrucksvoll und einschüchternd wirkte. Und allem voran irgendwie verärgert. Aber weshalb? Niilan erhaschte den ebenso ängstlichen Blick von Rose, welche verunsichert seinen Namen murmelte. Ob es nun wohl doch Ärger gab? Gerade als er sich unterstützend zu dem Fuchsmädchen stellen wollte, drängte sich der massige Körper des erwachsenen Hengstes zwischen sie und Niilan verlor Rose aus den Augen. Graphite versperrte ihm die Sicht, schnitt ihm eiskalt den Weg ab. Was sollte das denn? Was hatte er denn getan? Der braune Junge war einerseits verängstigt, andererseits jedoch auch etwas angesäuert. Warum platzte Graphite einfach so dazwischen? Welchen Grund oder welches Recht hatte er dazu? Niilan wusste nicht weshalb, doch er spürte, dass es mit ihm zu tun hatte. Er hatte augenblicklich das Gefühl gehabt, dass Graphite ihn nicht leiden konnte - weshalb auch immer.
Rose' aufbrausende Art überraschte Niilan; er hatte nicht mit einer solch entschlossen Reaktion von ihr gerechnet. Einerseits beruhigte es ihn, weil scheinbar auch Rose sich keinen Reim auf all das machen konnte. Andererseits wusste er nicht, ob es wirklich vorteilhaft war, den dunklen Hengst noch mehr zu reizen. Er schien ohnehin schon angespannt genug. Dieser Gedanke kam Rose just in diesem Moment wohl auch, denn er konnte hören, wie sie sich sofort wieder entschuldigte, demütig den kürzeren zog. Niilan war einfach nur noch verwirrt. Er konnte kein Verständnis für Graphite's Verhalten aufbringen. Es war unnötig und überzogen. Punkt, aus, Ende. Der Junge würde sich jedoch nicht wagen, das laut auszusprechen. Er schwieg eisern, sah verschüchtert um sich.
Sein erster Gedanke war gewesen, sich erstmal aus dem Staub zu machen. Das Hengstfohlen wollte nicht in Streitereien oder ähnliches hineingezogen werden. Denn das war etwas, was seine Eltern überhaupt nicht leiden konnten; immerhin würden sie es doch für ihn ausbaden müssen. Und allein es zu beichten wäre die Hölle für ihn. Niilan blieb trotzdem. Er wollte Rose nicht im Stich lassen, sondern ihr beistehen. Auch wenn er sie gerade nicht einmal sehen konnte. Der braune Junge beschloss zunächst die Rolle des stummen Beobachters einzunehmen und das Geschehen mehr als nur skeptisch zu verfolgen. Niilan war allerdings alarmiert; die Situation gerade behagte ihm überhaupt nicht.
Verwirrt durchkämmte sein Blick erst Graphite, dann die Umgebung, war zwischendurch auf der verzweifelten Suche nach Rose, ehe er an der braunen Stute - Sayura - hängenblieb. Sie hatte sich im Gegensatz zu Graphite nur ein paar Schritte genähert um dann wie angewurzelt zu verharren. Und obwohl Niilan Graphite nur ungern aus den Augen ließ (aus Angst, dass er dann nicht rechtzeitig reagieren könnte), blieb sein kindlich-neugieriger Blick an Sayura hängen. Die Stute machte irgendwie einen betrübten, kraftlosen Eindruck und bei genauerer Betrachtung konnte Niilan entdecken, dass sie weinte. Sofort verspürte das Hengstfohlen den drang, zu ihr zu laufen um sie zu trösten - oder in erster Linie wohl eher mal zu fragen, was denn los war. Aber irgendwie glaubte er, dass Graphite's Auftritt das gerade leider nicht zuließ. Und mutig genug, um den erwachsenen Hengst darauf aufmerksam zu machen, dass Sayura weinte, war er auch nicht. Hin- und hergerissen zwischen Vernunft und seinem Mitgefühl blickte Niilan zwischen Graphite und Sayura hin und her. Dann allerdings entschied er sich für das Mitgefühl und rappelte sich entschlossen auf, um einige Schritte in Sayura's Richtung zu laufen. Allerdings war Niilan sichtlich unsicher, ob er das richtige tat. Was, wenn die braune Stute gar nicht wollte, dass er zu ihr kam? Immerhin schien auch Graphite ihn nicht gut zu finden.



04.11.2016, 22:13
»Graphite
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Sayura (Niilan, Rose)




Seine Ohren legten sich an, als Sayura ihn so angiftete. Und er verstand nicht, was es dann war, was nötig war. Redete sie jetzt doch davon, dass sie nicht wusste wie man mit Fohlen umging? Verwirrt schaute er sie an, sagte aber nichts mehr dazu.
Bei ihrem „Ja. Und…?“ schnaubte er noch einmal entsetzt. Das konnte doch nicht wahr sein! »Vielleicht ein bisschen zu gut?! Da! Schon wieder eine Berührung!«, stieß er entsetzt aus. Und driftete danach gedanklich ab. Sayuras nächste Frage bekam er nur unterbewusst mit, ehe er auch schon auf die Fohlen zugestürzt war.

Jetzt stand er da wie eine massive Salzsäule zwischen den beiden Fohlen und fühlte sich einerseits gut; immerhin hatte er den Drang befriedigt Rose zu beschützen. Andererseits jedoch könnte er sich dafür auch selbst treten. Er war doch selbst einmal jung gewesen und hatte mit anderen Fohlen gespielt! Hatte er das etwa vergessen? Hatte er vergessen, dass er auch verbotenerweise mit anderen gespielt hatte und einiges verzapfte? Hatte den Ärger vergessen, der ihm den Kontakt mit den anderen jedoch Wert war? Wollte er Rose etwa den Kontakt mit anderen verbieten? Sollte sie – seine Gedanken brachen ab als die kleine laut mit ihm zeterte.
Aber was konnte er jetzt schon tun? Die Panik hatte Überhand und schnell die Kontrolle übernommen, während das Hirn mit der Vernunft mal kurz auf dem stillen Örtchen war. Und Rose beschwerte sich immerhin zu Recht. Wenn er so darüber nachdachte, war nicht einmal Niilan derjenige der mit dem Jagen anfing. Außerdem war er auch derjenige gewesen, der vorsichtig genug war die Kurve vorher zu kratzen und nicht unter ihm hindurch rutschte. Ihre Worte machten ihn auf ein Neues klar, wie reif sie bereits war. Wie viel sie doch wusste. Er schaute in die Ferne und murmelte abwesend: »Ich weiß. Und es ist doch auch alles gut gegangen. Ich sag doch gar nichts.« Graphite schüttelte sich kurz und sagte überzeugend: »Ich wollte doch nur einmal probieren, ob ich noch so weit springen kann, wie ich es früher immer so gut konnte!« Dann lachte er kurz unbeholfen, weil es selbst in seinen Ohren lachhaft klang, schaute ihr ins Gesicht und plötzlich wurde ihm klar was sie da gesagt hatte. Oder eher wie sie ihn genannt hatte. »Wie bitte, fragte er perplex und sein Gesichtsausdruck änderte sich erneut. Hatte sie wirklich Dad zu ihm gesagt oder musste er sich mal die Ohren durchpusten lassen? Und ebenso wie die kleinen Ohren von Rose klappten auch Graphites, nachdem er zunächst unruhig mit ihnen gespielt hatte, zur Seite. Es machte ihn zwar stolz, dass sie ihn so selbstverständlich so nannte und kleine Schmetterlinge schienen sich in seiner Magengegend zu bilden. Aber genaugenommen war er nun einmal gar nicht ihr Vater und der Fakt, dass er wusste ihr nicht bieten zu können was sie benötigte zerriss ihn. Er wusste, dass er sie abgeben sollte. Und dass sie ihn jetzt Dad genannt hatte – wenn er sich nicht verhört hatte – machte das ganze natürlich nur noch schwieriger. Er war nicht bereit Vater zu sein. Nein. Allein der Gedanke machte in ihm erneut Panik breit. Langsam fing er an traurig seinen Kopf zu schütteln. »Hast du mich gerade Dad genannt?«, seine Stimme war etwas zittrig. Er würde sich gerne um sie kümmern, doch er wusste nicht, ob er bereit wäre tatsächlich Vater genannt zu werden. Theoretisch war es sogar möglich, dass sie seine Tochter wäre. Und als ihm dieser Gedanke kam musterte er sie noch einmal. Konnte das vielleicht sogar möglich sein? Gerade als er einen Vergleich ziehen wollte und das andere Fohlen beäugen wollte bemerkte er, dass Niilan gar nicht mehr zu seiner anderen Seite war. »Was macht er da?«, fragte er dann verwirrt Rose, nachdem er sah, dass dieser auf dem Weg zu  Sayura stand und ab zu warten schien.  Dann glitt sein Blick weiter zu Sayura…
Sie sah seltsam zerzaust und traurig aus. Ihre Körperhaltung hatte etwas von einem begossenen Pudel. Allein bei ihrem Anblick durchfuhr ihn der Impuls zu ihr zu rennen. Doch aus seinem Unterbewusstsein drangen ihre Worte an sein Ohr. Ob er ihr eine Ankündigung  gemacht habe und sie auch verletze würde. Jetzt war es an ihm traurig drein zu schauen. Genau das hatte er seit er sie kannte immer befürchtet. Mit Sayura war es anders, als mit den meisten anderen Stuten mit denen er in seiner aktiven Soldatenzeit interkursierte. Sie schien ihm die Antwort auf die ewige Frage zu sein, ob es denn jemanden gab für den sich alles einzusetzen lohnen würde. Jemanden, bei dem es weh tun würde wenn man sie verließ. Bisher hatte er sie nicht verlassen, aber im Grunde wollte er das nicht, weil er ebendies befürchtete. Den Schmerz sie nicht bei sich zu haben.
Eigentlich war er sich sehr sicher, dass er es mehr als ernst mit ihr meinte. Aber er war sich auch sicher darin, dass sie besseres verdiente als ihn. Und möglicherweise – nein, ganz bestimmt – würde er sie auch verletzen, auch wenn er weder wusste wie, noch aus welchem Grund. Vor allem würde er nicht wissen, wie er das wieder gut machen sollte. Und eben diese Hilfslosigkeit machte sich in diesem Moment breit. Egal, was er ihr jetzt sagen würde, er würde es nur schlimmer machen, glaubte er. Außerdem schien er momentan sowieso unfähig sein, sich zu bewegen.
Wenn er nur von unter Schock stehenden Stuten umgeben (gewesen) war, die sich nicht der Gefahr stellten, dann waren eben diese in der Gesellschaft eines Hengstes, der Angst hatte nicht genug für sie zu sein. Minderwertigkeitskomplexe, ahoi! »Ich bin niemals genug für euch.«, gestand er sich ein, murmelte es jedoch leise, eher zu sich selbst und schaute zunächst zum Boden, dann wieder zu Rose. 


05.11.2016, 16:39
» Eiswolke
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Wer mag?



Keuchend lief die Schimmelstute vorwärts. Nachdem sie den Fluss verlassen hatte, war ihr das Atmen immer schwerer gefallen. Es fühlte sich an, als würde jemand Eiswolkes Lunge zerdrücken... oder so ähnlich. Die Stute blieb stehen und schaute sich um. Das einzige was sie sah, war eine Wiese, die endlos zu sein schien. Wow, was für ein schöner Ort dachte sie. Während sie, nach Luft ringend, dastand, dachte sie an ihre Vergagenheit. Ob ihre Ahnen noch über sie wachten? Wie ging es Jason? Ob er inzwischen eine neue Stute gefunden hatte? Die Schimmelin war sich sicher, dass das mit ihr und Jason nie geklappt hätte. Schade eigentlich. Er war ihre erste große Liebe gewesen. Aber darüber ist sie hinweg. Wenn er sie nicht liebt, dann liebte sie ihn auch nicht mehr. Falls sie ein Fohlen von ihm bekommen würde, müsste sie es alleine großziehen. Aber das war ihr egal. Eiswolke würde es wie ein SchattenClan Krieger großziehen.

Die Stute wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust fühlte. Sie konnte kaum noch atmen. Eiswolke konzentrierte sich darauf, nicht ohnmächtig zu werden. Am liebsten würde sie schreien, jedoch brachte sie kein einzigen Ton heraus. Sie spürte, wie die enge in der Brust und die Schmerzen langsam nachließen. Endlich konnte sie wieder ein bisschen besser Atmen. Eiswolke war eben eine zähe und starke Kriegerin. So schnell würde sie nicht sterben.


23.11.2016, 23:40
» Aconteus
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Eiswolke



Heute war kein guter Tag, überhaupt nicht. Aconteus war bereits mit schlechter Laune erwacht und dies zog sich bereits durch den ganzen Tag hindurch. Zu Beginn hatte der Falbe gehofft, seine Stimmung irgendwie positiv beeinflussen zu können - mittlerweile jedoch fand er sich damit ab, dass er heute schlichtweg deprimiert und am Boden zerstört war. Ein Umstand, der ihm eher fremd als vertraut war. Sonst war er immer der, der gute Laune ausstrahlte und jeden versuchte mit seinem Enthusiasmus anzustecken. Und eigentlich war er auch der, der missmutige, kratzbürstige Artgenossen nicht leiden konnte und regelrecht verabscheute! Welch Ironie des Schicksals, dass er heute ausnahmsweise genau zu der Spezies zu gehören schien.
Seine sinnlosen Spaziergänge führten ihn erneut zu den Wiesen. Hier war er bereits in den frühen Morgenstunden gewesen, um zu frühstücken. Dort waren die Wiesen regelrecht ausgestorben und verlassen gewesen - jetzt, am späten Nachmittag, tummelten sich einige Artgenossen und auch andere Lebewesen auf der riesigen, ebenen Fläche. Sein Blick streifte unbeteiligt über die anderen Tiere, Gleichgültigkeit lähmte sein sonst so warmes, liebenswürdiges Herz.
Als sein Blick jedoch auf eine helle Ponystute fiel, erwachte er aus seiner depressiven Starre. Die Stute wirkte abgekämpft und müde - beinahe so, als wäre sie gejagt worden. Sie machte einen mitgenommenen Eindruck auf den Falbhengst und Aconteus könnte es trotz seiner momentanen Umstände nicht mit  seinem Gewissen vereinbaren, wenn er sich nicht vorsorglich nach ihrem Wohlbefinden erkundigen würde. Daher schritt er langsam in ihre Richtung, machte bewusst auf sich aufmerksam, um sie nicht zu erschrecken. In sicherem Abstand zu der fremden Stute verharrte Aconteus schließlich und blickte ihr unschlüssig entgegen. Nicht jedes Pferd war an Gesellschaft interessiert, das hatte er bereits schmerzlich erfahren müssen. "Hallo," grüßte er sie freundlich. "Geht es Ihnen gut?" erkundigte er sich sodann besorgt, wahrte jedoch die Höflichkeit. Er wollte die Helle unter keinen Umständen bedrängen oder einengen.



25.11.2016, 10:02
» Eiswolke
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Aconteus



Einige Minuten lang stand sie einfach nur reglos da. Eiswolke fühlte sich schwächer wie noch nie, auch wenn der Schmerz schon längst verschwunden war. Irgendwann spürte sie, dass jemand auf sie zukam. Die Schimmelstute drehte sich in die Richtung und entdeckte einen Hengst, der auf sie zukam. Misstrauisch wich sie einige Schritte zurück. Gute erfahrung mit Hengsten hatte sie nicht wirklich gemacht. Was, wenn dieser hier wie Jason war? Oder noch schlimmer? Die Stute hob den Kopf. So schnell würde sie sich nicht verjagen lassen! Mit Jason hatte sie von anfang an nicht kämpfen wollen. Den Falben würde sie aber sofort töten können, wenn sie wollte. Schlecht fühlen würde sie sich dabei nicht. Eiswolke musste schon viele Pferde töten, für sie war das normal. Ein wenig überrascht war sie schon, als der Hengst fragte, ob es ihr gut ging. Sie beschloss, dass sie erst mal keine Schwäche zeigen würde, bis sie wusste, wie der Hengst wirklich war. Ja, es geht mir gut. zischte sie. Bis auf dem Liebeskummer und dem Asthma. fügte sie in Gedanken hinzu. Also, was willst du hier? knurrte sie. Nicht gerade höflich, aber seit Feuerflügels Tod war sie zu niemandem mehr höflich gewesen. Warum eigentlich? Das wusste Eiswolke selbst nicht. Schon seltsam, wie ein Abschied jemanden verändern kann. Obwohl sie ihre Schwester eigentlich hasste. Und doch wünschte Eiswolke sich so sehr, dass sie wieder bei Feuerflügel war. Wieder verein mit ihrem Clan. Das wünschte sie sich. Aber dafür müsste sie sterben. Und das wollte sie auch nicht wirklich.


26.11.2016, 13:49
» Aconteus
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Eiswolke



Ihr Misstrauen entging ihm nicht; es schlug ihm entgegen wie ein Schild aus hartem Stahl. Aconteus hatte zwar nicht unbedingt mit einer anderen Reaktion der fremden Stute gerechnet, aber dennoch traf ihn diese Form der Ablehnung doch ein wenig. Natürlich konnte die Helle nicht wissen, wie harmlos er war. Aconteus könnte vermutlich nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun - doch so lange sie einander fremd waren, musste die Ponystute in der Tat zwangsläufig davon ausgehen, dass er ihr gefährlich werden konte. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie sich offenbar nicht sehr gut fühlte, auch wenn sie es just in diesem Moment verleugnete.
Vielleicht war der Falbe einfach zu jung und unerfahren, um mit Situationen wie diesen umzugehen: er wusste, dass die helle Stute lügte. Doch er erkannte auch sofort, dass sie ihm nicht unbedingt freundlich gesinnt war. Ihre Stimme war hart und unnachgiebig; sie machte auf den Jungen einen unterkühlten, abgestumpften Eindruck. Aconteus betrachtete sie nachdenklich und dachte über seine weitere Vorgehensweise nach - im ersten Moment war ihm tatsächlich in den Sinn gekommen, einfach wieder auf dem Absatz kehrt zu machen. Doch obwohl die Stute sich nicht bemühte, sympathisch zu sein, wurde Aconteus das Gefühl nicht los, dass sie es wert war, dass er sich um sie sorgte und kümmern wollte. "Nichts besonderes, ich gehe nur spazieren," entgegnete der Falbe auf ihre Frage hin wahrheitsgemäß. Ihre Frage hatte ihn verwundert; sie war so forsch und beinahe schon vorwurfsvoll gewesen. Fast so, als fühlte sie sich durch ihn gestört.
Obwohl Aconteus zwischenzeitlich zu dem Entschluss gekommen war, dass die Schimmelstute nicht an seiner Gesellschaft oder gar an Small Talk interessiert war, ließ er nicht locker und startete tatsächlich einen weiteren Versuch, sie aus der Reserve zu locken. Aufgeben war im Normalfall nicht so sein Ding - daher wohl die Beharrlichkeit. "Und du?" Eine schlichte, einfache Gegenfrage. Ein schwacher Versuch, sie doch noch aufzuheitern. Dabei schimmerte ein ruhiges Lächeln auf seinen Lippen, welches allerdings nicht natürlich wirkte. An diesem Tag war selbst ihm nicht nach Lächeln zu Mute; eigentlich fühlte er sich genauso, wie die Ponystute sich benahm.



26.11.2016, 14:15
»Dessert Rose
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Niilan smilie ,Graphite & Sayura


Die kleine Füchsin bemerkte gar nicht, wie sich Niilan langsam aber sicher aus dem Staub machte. Anscheinend war sie zu laut geworden und somit eine Streiterei zwischen sich und Graphite angezettelt. Dieser bereute es wohl selbst in diesem Moment, dass er ihre Zweisamkeit gestört hatte und nun vor ihr aufragte.
Als sie nun seine Worte vernahm konnte sie nur leise seufzen. Selbst in ihren jungen Ohren klang das nach einer satten Lüge seinerseits, um sich aus dem Schlamassel zu ziehen. Aber was brachte ihm das? Es würde ihr deutlich besser gefallen, wenn er zu gäbe, dass er sie beschützen wollte, wie eine eigene Tochter. Aber anscheinend hatte er das nicht vor und so musste sich Rose mit seiner Ausrede abfinden. Auch wenn diese sie etwas vor den Kopf stoß.

Doch was die nächsten Worte in ihr auslösten hätte sie nie gedacht. Tiefe Enttäuschung durchströmte sie und setzte sich in jeden noch so kleinen Winkel ihres schmächtigen Körpers. Ihre Haltung fiel merklich in sich zusammen und sie fühlte sich als würden ihre Ohren gleich den Boden berühren.
Am liebsten würde sie die Zeit zurück drehen und die Worte Dad niemals aussprechen. Immerhin war er das nicht und würde es auch nie sein, aber er hatte sich halt so hingebungsvoll um sie gekümmert, dass ihr Körper ihn einfach als Vater anerkannte. Aber anscheinend ging es nur ihr so, den der erstaunte und etwas zurück geschreckte Blick von Graphite sprach Bände..
Wie oft hatte sie Niilan schon erzählt, dass der Dunkelbraune Hengst selbst eine Familie mit Sayura gründen wollte und sie selbst da nur im Weg stehen würde. Aber er war zuversichtlich gewesen, dass das nicht passieren würde.
Jetzt in genau diesem Moment konnte sie seinen Worten einfach nicht mehr glauben und daraus Trost finden, denn in Graphites Blick konnte sie nur zu deutlich lesen, dass sich ihre Weg trennen werden. Schneller als sie je vermutet hatte. Aber sie konnte es irgendwo auch nachvollziehen, wer sollte ihr auch Milch geben? Denn egal ob sie nun eine Leihmutter fanden oder nicht, die beiden Pferde, die sie aufgenommen hatten, konnte das eben nicht tun.

Als sie weiter so darüber nachdachte, fing auch noch ihr zierlicher Körper an zu zittern. Sie würde es gern auf die Aufregung schieben, aber sie spürte nur zu genau, wie ihr Körper unter seinen nächsten Worten fast zusammen brach.
Leise räusperte sie sich und versuchte ihre Stimme wieder zu finden, die sich in den Tiefen ihrer Stimmbänder verkrochen hatte. "Ja.." Ein kurzes räuspern, was ihre Stimme auch nicht lauter machte. "Ja, das habe ich wohl. Aber..." Konnte sie ihm sagen, dass sie es am liebsten zurücknehmen wollte? Aber würde ihn das nicht noch weiter kränken?
Die kleine Stute wusste nicht mehr weiter und spürte, dass sie den Tränen nah war, so wie ihre Augen kratzen und brannten. Heftig blinzelte sie und wandte den Blick schnell ab, als sich nun doch ein salziger Tropfen aus ihrem Augenwinkel löste.
Was hatte sie sich nur dabei gedacht? War sie wirklich so blöd, zu glauben, dass der große Hengst Luftsprünge machen würde, wenn er erfuhr, wen sie ihn ihm sah? Am liebst würde sie sich selbst dafür eine schallen aber das ging leider schlecht.

Kurz riskierte sie nochmal einen Blick zu dem Dunkelbraunen und hätte das Bild am liebsten sofort wieder vergessen. Für Rose brach ihre kleine perfekte Welt zusammen als er so niedergeschlagen den Kopf schüttelte und damit versuchte, das gesagte zu verneinen oder zu vergessen. Überrumpelt und unendlich traurig wich die kleine Füchsin zurück und stolperte über ihre eigenen Hufe, konnte sich aber gleich wieder fangen. Sie wollte in diesem Moment so viel Abstand wie möglich zu diesem Drama herstellen, dass sich zwischen ihnen beiden abspielte.

Suchend sah sich Rose nach Niilan um, fand ihn aber nicht sofort. Bis ihr sein kurzer, schwarzer Schweif ins Auge fiel, der vorsichtig auf Sayura zupendelte. Etwas verwirrt runzelte sie die Stirn und hob den Blick etwas. Graphite schien die braune Stute auch wieder eingefallen zu sein, denn auch er murmelte leise ihren Namen oder bildete sie sich das nur ein? Sie wusste es nicht aber was ihr mehr als deutlich auffiel war, dass auch Sayura ein nasses Fell unterhalb ihrer Augen hatte. Genauso wie bei Rose. Nur die kleine Füchsin  hatte den schnellen Strom noch immer nicht bremsen können, sodass die Tränen immer größer wurden.
Um auf Graphites Worte zu reagieren, brauchte Rose etwas.  "Ich glaube, er will sie trösten." Meinte sie erstickt, von dem Klos, der sich nun auch noch in ihrem Hals gebildet hatte, als sie sah, welche seelischen Schmerzen sie auch der Braunen mit ihren Worten zugefügt hatte.
In diesem Moment wurde ihr merklich bewusst, dass sie einfach nicht hier her passte. Jedenfalls fühlte es sich so an. Immerhin hatte sie sich einfach so zwischen das Paar gedrängt und fast Graphites gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wie selbstsüchtig war sie eigentlich?

"Ich... es tut mir leid.." Hauchte sie leise und zog sich noch weiter zurück, bis sie schon etwas im Wald stand. Kurz versuchte sie Sayuras Blick einzufangen und ihr zu signalisieren, dass ihr das alles so Leid tat.
Aber Niilan.. Der braune Hengst hatte nun ihre volle Aufmerksamkeit, als er so weiter auf die traurige Stute zuschritt. Vorsichtig und nicht sicher, wie er sich ihr nähern sollte. Aber eigentlich hätte sich Rose entschuldigen sollen und zwar richtig. Aber ihr Herz war in diesem Moment so schwer, dass sie sich zu schwach fühlte, um ihre Beine noch näher auf das Spektakel vor ihr zu zu bewegen.
Als Graphite nochmal seinen Blick auf Rose richtete schloss diese ihre Augen und benetzte dadurch ihre Wimpern noch weiter mit der salzigen Flüssigkeit ehe sie spürte, wie ihre Gelenke in den Beinen ganz weich wurden und sie nicht mehr tragen konnten. Jedenfalls fühlte sie sich so und das zittern verstärkte sich nochmal weiter. Aber wie würde das aussehen, wenn sie jetzt vor versammelter Mandschaft zusammenbrach?


27.11.2016, 15:28
» Eiswolke
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Aconteus



Spazieren... natürlich, bei diesem Wetter. Zwar war der Sturm nun schwächer, aber es regnete noch. Und wer war schon freiwillig im Regen? Spazieren? Bei diesem Wetter? fragte sie ungläubig. Gab es wirklich solche verrückten Pferde? Oder vielleicht war sie auch einfach nur zu empfindlich. Die Stute war schon immer empfindlich gegenüber des Wetters gewesen. Wenn ihr das Wetter nicht passte, dann wurde sie entweder zickig oder schlecht gelaunt. Am schlimmsten war es, wenn es stark regnete. Eiswolke hasste nichts mehr, als wenn ihr schneeweißes Fell nass wird.

Sie schaute über die Wiesen, die scheinbar endlos waren. Ob so auch der SternenClan aussehen würde? Ein Kaninchen huschte über die Wiese, in der Ferne hörte sie ein Bellen. Das würde sie sicher vermissen, wenn sie sterben würde. Als es in ihrer Brust, mal wieder, enger wurde und es anfing zu schmerzen, war sie sich irgendwie sicher, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Als der Hengst sie fragte, was sie hier mache, antwortete sie erst nicht. Sollte sie ihm wirklich sagen, was sie hier machte, und wie sie sich fühlte? Nein, dieses mal nicht. Diesmal würde sie keine Schwäche zeigen. Ich... ich denke nach und... Kurz schnappte sie nach Luft, als ihre Brust noch mehr schmerzte, und warte auf jemanden. Und außerdem habe ich jetzt keine Zeit zum reden. Also kannst du deinen Spaziergang gleich weiterführen. antwortete sie. Dann trat sie ein Schritt vor, allerdings gaben ihre Beine sofort nach. Verdammt! knurrte sie und richtete sich wieder auf. Sie durfte keine Schwäche zeigen. Das war das erste, was sie als Schülerin gelernt hatte. Und wenn die Pferd noch so nett waren. Jeder konnte sich verstellen. Deswegen vertraute die Stute niemandem mehr. Zu viele schlechte erfahrungen hatte sie damit schon gemacht.


29.11.2016, 21:41
» Aconteus
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Eiswolke



Ihr Misstrauen schlug ihm eiskalt und hart entgegen. Aconteus würde gerne behaupten, dass ihm das nichts anhaben konnte, weil er es ohnehin gewohnt war. Doch das wäre gelogen. Natürlich hatte er schon viele Erfahrungen gemacht; und viele dieser Erfahrungen waren nicht unbedingt positiv gewesen. Aber vollends abgestumpft war er dennoch nicht; würde er niemals sein. Allerdings war der Falbe stets bemüht, sich seine Betroffenheit nicht anmerken zu lassen. Misstrauen war eine natürliche Reaktion - es lag an ihm, dieses Vorurteil auszuräumen.
"Ja," entgegnete er überzeugend, als die helle Stute ihn ungläubig fragte, ob er bei diesem Wetter spazieren ging. Es war nicht zu übersehen beziehungsweise zu überhören gewesen, dass sie ihm das im Grunde absolut nicht abkaufte. Irgendwie konnte Aconteus das verstehen. "Ich weiß nicht, was ich sonst mit meiner Zeit anfangen soll," fügte er wahrheitsgemäß hinzu und sein Blick schimmerte dabei kurz bekümmert, ehe er ihr wieder sein zuversichtlichstes Lächeln schenkte.

Aconteus lauschte ihren Worten aufmerksam. Sie war hier zum nachdenken? Sie wartete auf jemanden? Und sie hatte daher keine Zeit, mit ihm zu reden? Der Falbhengst war schwer erstaunt, von diesen Aussagen und er blinzelte sie einige Herzschläge perplex an, ehe er nach Worten und nach Luft rang. Was hatte er diesen Worten schon großartig entgegen zu setzen? Sie konnte ihm seine Gesellschaft nicht aufzwingen. Und er wollte es auch nicht. Aconteus wollte Gesellschaft, die sich bei ihm wohlfühlte. Und die wirklich daran interessiert war, mit ihm gemeinsam die Zeit totzuschlagen. Es war enttäuschend, abermals abgewiesen zu werden. Doch Aconteus nahm es hin, respektierte ihre Entscheidung und nickte lediglich betrübt.
Gerade als Aconteus sich kurz und knapp verabschieden wollte und seinen Spaziergang fortzuführen, knickte sie ein. Der Falbe konnte nicht verhindern, dass der Beschützerinstinkt in ihm erwachte - er versuchte sofort, sie aufzufangen und ihr dabei zu helfen, sich wieder aufzurichten. Sein Herz schlug vermutlich noch schneller als ihres, so sehr hatte er sich erschreckt. "Alles in Ordnung?" erkundigte er sich besorgt, als die Helle fluchte. Aconteus fühlte sich in seiner Befürchtung, dass es ihr gesundheitlich nicht gut ging, bestätigt. "Wenn du medizinische Hilfe brauchst, kann ich dich gerne mit zu meiner Herde nehmen? Dort wird man dir helfen können." bot er seine Hilfe an und bedachte die Ponystute mit aufrichtigen Blicken. "Ich heiße übrigens Aconteus."



03.12.2016, 18:45
» Eiswolke
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Aconteus



Langsam fing die Stute an dem Hengst zu vertrauen. Zwar nicht viel, aber sie entspannte sich ein wenig. Als er fragte, ob alles in Ordnung sei, nickte die Schimmelin. Seine besorgnis war nicht zu überhören. Und er schien wirklich besorgt zu sein. Mir kann nicht mehr geholfen werden. Meine Krankheit ist unheilbar und ich werde daran früher oder später sterben. Vermutlich bist du sogar der letzte mit dem ich rede. antwortete sie dann. Eiswolke hätte sich selbst schlagen können. Jetzt hatte sie doch gezeigt, wie schwach sie war. Aber ob der Hengst wirklich eine bedrohung war? Ob der wirklich so böse war, wie sie dachte? Schließlich ist er bei ihr geblieben, obwohl sie nicht gerade nett war. Er war geblieben, weil er gesehen hatte, dass es Eiswolke nicht sonderlich gut geht. Eiswolke lächelte leicht. Wann hatte sie das letzte mal nette Pferde getroffen? Ich bin Eiswolke. stellte sie sich dann vor. Lange wollte sie nicht bei ihm bleiben. Die Stute wollte nicht, dass sie sich anfreunden würden und sie dann sterben würde. Aber ein wenig reden könnten sie trotzdem noch.


03.12.2016, 19:17
» Aconteus
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Eiswolke



Ihre Worte schockierten ihn und Aconteus war sichtlich betroffen. Sie war schwer und unheilbar krank? Sie würde sterben? Der Falbe war sprachlos und ehrlich bestürzt. Bisher war er noch nie mit dem Tod konfrontiert worden - beziehungsweise er war ihm stets gekonnt aus dem Weg gegangen. "Das tut mir leid," hauchte er schließlich betrübt; seine Betroffenheit hielt ihn noch immer fest im Griff. Nur zu gerne hätte er der hellen Ponystute geholfen. Nur zu gerne würde er ihr neue Hoffnung schenken, ihr von seiner Zuversicht abgeben und ihr dabei helfen, wieder gesund zu werden. Es musste unsagbar schwer sein, dem Tod ins Gesicht blicken zu müssen, oder? Aconteus kam nicht umhin, sie für diese Stärke zu bewundern.
Eiswolke. Der Hengst spitzte erfreut die Ohren, auf seinen Lippen schimmerte ein herzliches Lächeln. "Das ist ein sehr schöner Name," entgegnete er aufrichtig und unterstrich seine Worte mit einem kurzen Nicken. "Hast du eine Herde oder eine Familie hier?" erkundigte er sich freundlich und hoffte, Eiswolke damit nicht zu nahe zu treten.



03.12.2016, 19:28
» Eiswolke
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Aconteus



Die Stute schüttelte den Kopf. Ich möchte kein Mitleid. Das ändert nichts. sagte sie, nachdem Aconteus gesagt hatte, dass es ihm leidtat. Außerdem würde der Tod eine Erlösung für sie sein. Diese Qual hier wäre zu ende und sie würde ihre ganze Familie wiedersehen. Freust du dich schon, Schwesterherz? fragte Feuerflügel. Wow, dass die sich auch mal wieder meldete! Das letzte mal als sie gesprochen hatten, war gewesen, bevor Jason Eiswolke gedeckt hatte. Ich hätte gerne noch etwas länger gelebt, aber ich freue mich schon, dich wiederzusehen. antwortete die Stute lächelnd. Nicht mehr lange... flüsterte Feuerflügel. Dann war sie wieder still. Danke. Äh... dein Name ist auch schön... antwortete die Stute leicht verlegen. Sie hasste es, wenn ihr jemand komplimente machte. Sie wusste nämlich nie, was sie darauf antworten sollte. Nein, ich habe in einem Clan gelebt, nicht weit weg von hier. Im SchattenClan. Es gibt... es gab vier Clans. Allerdings hat der FlussClan sich aufgelöst und meine Schwester Feuerflügel ist auf die glorreiche Idee gekommen, alle SchattenClan Mitglieder zu verbrennen um mit ihren Gefährten einen neuen Clan zu gründen. Also bin ich die letzte Überlebende des SchattenClans. antwortete Eiswolke auf seine frage. Sie wusste nicht, ob sie zu viel verraten hatte, aber nun war ihr das egal. Jeder Atemzug fiel der Stute schwerer, aber sie würde so lange aufrecht stehen wie sie konnte. Einerseits wollte Eiswolke, dass Aconteus schnell gehen würde, damit er nicht zusehen müsste, wie sie starb, andererseits wollte sie, dass er blieb damit sie nicht alleine sterben musste.


03.12.2016, 23:21
» Aconteus
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Eiswolke



Als Eiswolke ihm mitteilte, dass sie kein Mitleid wollte, weil es ohnehin nichts an ihrer Situation ändern würde, nickte der Falbhengst verständnisvoll. Die helle Ponystute schien stark und tapfer zu sein - das beeindruckte ihn wirklich sehr. Er wüsste nicht, ob er ähnlich stark sein könnte, wenn er unheilbar krank wäre. Dafür war er vermutlich viel zu instabil.
Als sie sein Kompliment zurückgab, strahlte Aconteus erfreut. "Vielen Dank!" Seine großen Augen schimmerten hell und freundlich. Wie lange war es her, seit ihm jemand ein Kompliment gemacht hatte? Für den Falben spielte es dabei keine Rolle, dass Eiswolke es vermutlich nur getan hatte, weil er damit angefangen hatte. Für ihn zählte es gleich stark. Und es berührte ihn.
Ihre Zusammenfassung ihres Lebens beziehungsweise ihrer momentanen Situation hatte es echt in sich. Um genauer zu sein war es sogar richtig heftig! Aconteus staunte nicht schlecht, war einige Augenblicke sichtlich überfordert, seine Sprache wieder zu finden. "Wow!" kam es dann schockiert über seine Lippen. "Das ist echt krass, Eiswolke." Mehr als krass. Unbeschreiblich krass. "Du scheinst es nicht leicht gehabt zu haben, das tut mir echt leid." Und wieder war der Falbhengst ehrlich bestürzt und getroffen von ihrem Schicksal. Warum beschwerte er sich überhaupt? Er hatte ein ruhiges Leben gehabt; auch wenn er von allen verstoßen und verspottet worden war. Immerhin wollte ihn niemand töten. Immerhin hatte niemand in seinem nahen Umfeld sterben müssen. Wie klein die eigenen Probleme doch plötzlich wurden, wenn man mit größeren Schicksalen konfrontiert wurde.
"Und nein, das soll kein Mitleid sein," fügte er schmunzelnd hinzu. "Betrachte es eher als Mitgefühl. Oder als Respekt, weil ich es beeindruckend finde, dass du sowas hinter dir hast und trotzdem hier stehst." Aconteus versuchte, so viel Ehrlichkeit und Überzeugungskraft in seine Worte zu legen, wie ihm möglich war. Er wollte, dass Eiswolke wusste, dass er kein Heuchler war. Kein Lügner. Sie sollte ihn in guter Erinnerung behalten. Der Gedanke, dass er ihre letzte Erinnerung sein könnte, ließ den Falben leicht frösteln.



07.12.2016, 17:43
» Eiswolke
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Aconteus



Als Aconteus bei dem Kompliment erfreut strahlte, lächelte sie leicht. Gelogen hatte sie nicht. Aconteus war wirklich ein sehr schöner Name. Wow, das ist echt krass, Eiswolke. Der Hengst hatte es doch tatsächlich geschafft, sie mit diesem Satz zum lachen zu bringen. Das war das erste mal seit Jahren, dass sie gelacht hatte. Zwar nur ein bisschen, denn sie hatte schnell bemerkt dass es wehtat, aber trotzdem hatte sie gelacht. Irgendwie mochte die Stute den Hengst. Er war nicht wie die anderen, die sie bisher gesehen hatte. Er war... freundlicher. So hart war das nicht für mich. Als Kriegerin muss man schnell über die Tode hinwegkommen, denn ein Clan braucht so viel einsatzfähige Krieger wie möglich. Außerdem weiß ich, was mit uns nach dem Tod passiert. Wir leben weiter. Na ja, zumindest die, die in einen der Clans gelebt haben. Wir kommen nämlich in den SternenClan, wo wir entweder nur einige Tage oder viele Jahre leben. Denn früher oder später werden wir in einem Clan wiedergeboren. erklärte Eiswolke und hoffte, dass der Hengst es verstehen würde. Gut erklären konnte sie nämlich noch nie.

Einige Minuten vergingen. Es fing an zu schneien. Bald war der ganze Boden voller Schnee. Eiswolke senkte den Kopf und schnaubte. Der Schnee wirbelte auf. Die Stute schüttelte sich. Der Schnee war kalt! Im SchattenClan hatte sie zwar ein wenig Schnee gesehen, aber da der SchattenClan in einem dichten Kiefernwald gelebt hatte, hatte sie noch nie so viel Schnee gesehen! Für einen kurzen Moment waren die Schmerzen und Atemnot vergessen. Eiswolke konnte nicht anders und schnaubte noch einmal in den Schnee. Ja, das war kindisch, aber wenn das schon der letzte Schnee war, den sie sah, wollte sie ihn genießen!
 


08.12.2016, 00:14
» Aconteus
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Eiswolke



Als er sie zum Lächeln brachte, ging Aconteus augenblicklich das Herz auf. Doch als sie sogar kurz laut auflachte, erstrahlte sie für ihn wie pures Gold; unbezahlbar und unendlich kostbar. Es bedeutete dem Falben sehr viel, ihr diese Reaktion entlockt zu haben - es war so echt, so natürlich gewesen. Und genau diese Momente waren es, die das Leben trotz aller Widrigkeiten immer wieder wertvoll machte. Zumindest für ihn. Auch in seinem freundlichen, warmen Gesicht saß ein helles, funkelndes Strahlen.

Aconteus war überrascht, dass Eiswolke ihm ein wenig aus ihrem Leben und von sich erzählte. Ihre Herkunft war außergewöhnlich und erschien ihm im ersten Moment sehr kompliziert - doch je länger er darüber nachdachte, desto klarer erschien es ihm. Ein Clan war vermutlich so etwas wie eine Herde, oder wie eine Familie. Womöglich sogar eine Mischung aus beidem. Die Vorstellung, dass man ein neues Leben begann wenn das aktuelle endete, konnte vermutlich tröstend sein, dachte der Hengst. Andererseits könnte es für den ein oder anderen auch einer Strafe gleichen. Aconteus selbst wusste nicht, ob es ihn positiv stimmen würde, wenn er wüsste, dass nach seinem Tod ein neues Leben auf ihn wartete.
"Das finde ich beeindruckend," begann Aconteus sichtlich ergriffen. Er war Feuer und Flamme für ihr Leben, ihren Lebensstil und ihre Philosophie. Eiswolke war so komplett anders wie er: sein Leben war eintönig, trist und grau. Ihres vielleicht in gewisser Hinsicht auch, doch die Schimmelstute hatte die Aussicht auf ein neues, eventuell besseres, aufregenderes Leben. Der Falbe selbst hatte nur diesen einen Weg zu gehen. Eiswolke besaß die Möglichkeit, verschiedene Richtungen anzustreben.
"Wurdest du schonmal wiedergeboren? Kann man sich dann überhaupt noch an sein altes Leben erinnern?" Aconteus konnte sich kaum bremsen. Am liebsten hätte er Eiswolke noch mit vielen weiteren Fragen gelöchert, doch er wollte sie nicht überfordern. Außerdem wusste er ja gar nicht, ob sie überhaupt darüber sprechen wollte. Es gab Dinge, die man lieber mit sich selbst ausmachte. Der Falbe kannte das immerin nur zu gut.

Urplötzlich begann es zu schneien. Schon nach wenigen Minuten war der Boden zu ihren Hufen unter einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Aconteus lächelte verträumt und beobachtete fasziniert, wie die Schneeflocken gen Boden tanzten. Er liebte den Winter. Und er liebte den Schnee. Es gab nichts Schöneres, nichts Besinnlicheres als weiße Baumwipfel und weiße Landschaften.
Eiswolke schien das ähnlich zu sehen. Auch sie wirkte erfreut, gar verspielt und schnaubte spielerisch in den Schnee, der wirbelnd aufstob. Aconteus konnte sich ein glückliches Kichern nicht verkneifen. Erfreut und ausgelassen tat er es der hellen Ponystute gleich und vergrub seine Nüstern ebenfalls im Schnee, um diesen sodann mit seiner heißen Atemluft aufwirbeln zu lassen. Dabei lachte er ausgelassen und losgelöst. Für diesen Augenblick vergaß er, dass er Eiswolke eigentlich gar nicht kannte und genoss einzig und allein die Vertrautheit, die sich bereits eingenistet hatte. Und er vergaß, dass Eiswolke schwer krank war. Und er vermutlich nicht mehr die Möglichkeit hatte, sie näher kennenzulernen.



25.12.2016, 11:59
» Eiswolke
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Aconteus



Eiswolke fing wieder an zu lächeln, als Aconteus anfing ebenfalls in den Schnee zu schnauben. Höchstwahrscheinlich wurde ich schon mal wiedergeboren, ja. Aber erinnern kann man sich nicht mehr an sein früheres Leben. Aber es kann sein, dass man einige Orte wiedererkennt, an denen man in sein früheren Leben schon mal war. antwortete die Stute und schnaubte noch ein mal in den Schnee. Als dann aber die Schmerzen zurück kamen und sie nicht mehr atmen konnte, hörte sie auf. Eigentlich wollte sie Aconteus das nicht antun, dass er mit ansehen musste, wie sie starb, aber das würde jetzt nicht mehr zu vermeiden sein. Dann fiel ihr plötzlich etwas ein. Heiliger SternenClan, bin ich dämlich! Ich bin ja die letzte aus dem SchattenClan... das heißt, ich sollte eigentlich jetzt die Anführer sein und Anführer haben 9 Leben... Die Zeremonie hat zwar nicht stattgefunden, aber die 9 Leben dürfte ich haben! Also werde ich auferstehen, wenn ich sterbe! rief sie aufgeregt, allerdings mehr zu sich selbst als zu dem Hengst. Sie würde nicht wirklich sterben und könnte sich vielleicht sogar mit Aconteus anfreunden! Kaum hatte sie das zu Ende gedacht, gaben ihre Beine unter ihr nach. Eiswolke wollte noch etwas sagen, allerdings war sie zu schwach. Die Schimmelstute schaute noch ein Mal zu Aconteus, dann wurde alles schwarz.

Erst mal tot, ich lasse sie im nächsten Post wieder 'auferstehen'. Wenn du möchtest, kann Aconteus aber schon weggehen.


25.12.2016, 16:41
» Aconteus
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Eiswolke



Neugierig saugte Aconteus ihre Worte auf, wie ein Schwamm das Wasser. Die Welt, in welche Eiswolke ihn führte, war für ihn neu und aufregend. Nur zu gerne wüsste er alles über sie, über ihre Herkunft und die Bräuche, die sie hatte. Doch insgeheim wusste der Falbhengst auch, dass sie diese Zeit nicht hatten. Nicht mehr. Dafür waren sie sich vermutlich zu spät begegnet; er konnte sehen, dass sich der Zustand der hellen Ponystute abermals verschlechterte und es brach ihm das Herz, sie so zu sehen. Und dabei spielte es für ihn keine Rolle, dass sie sich eigentlich fremd waren. Ihr Leben lag ihm genauso so sehr am Herzen, wie jedes andere auch.
Gerade als Aconteus ihr weitere Fragen stellen wollte, gab Eiswolke wirre Worte von sich. Worte, die sie eher zu sich selbst sprach, als zu ihm. Kurz war der Falbe verwirrt, bedachte die Schimmelstute mit fragenden Blicken. Sie würde auferstehen, wenn sie starb? Sie war theoretisch die Anführerin? Für Aconteus ergab all das keinen Sinn. Doch ihre Euphorie darüber war praktsich greifbar und demnach ansteckend. Der Hengst glaubte ihre Zuversicht ebenfalls zu empfinden und Hoffnung entfachte sich in seinem Inneren.
Alles ging so schnell. So unfassbar schnell. Aconteus war noch dabei, sich zu sammeln, als sie zusammensackte. Erschrocken über die Geschwindigkeit der Verschlechterung ihres Zustandes versuchte er noch, ihr zu helfen. Er wollte sie auffangen, stützen. Ihr letzter Blick traf ihn mitten ins Herz und Aconteus wurde von Kummer und Trauer überfallen, als Eiswolke die Augen schloss. Leise murmelte er ihren Namen, betete für sie, dass sie einen guten Weg vor sich hatte, völlig gleich, wo sie nun wäre. Er wünschte ihr nur das Beste, verharrte reglos und trauernd neben ihrem leblosen Körper. Sachte hatte er seine Nüstern auf ihre Stirn gelegt und atmete tief ein und aus.



25.12.2016, 17:36
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Stillreich » Das Tal » Die Wiesen #2
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Anwesende Tiere: Morrigan. Sayura. Thiana.