Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
» Lisa
my name is sue, how do you do?


VornameLisa Sue
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Prag läßt nicht los.
Dieses Mütterchen hat Krallen.
Franz Kafka




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Hier bitte weiterschreiben smilie


Wörter: 3

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22.01.2015, 17:51
»Leorah
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Target. smilie


Ihre letzte Chance und Hoffnung. Der Moment, wo alles sich entscheiden würde. Entweder fand sie hier jemanden, der über Envinyatar Bescheid wusste, oder sie war geliefert. Der Geist würde sie keinesfalls davon kommen lassen. Sie hatte mit ihrem Blut unterzeichnet, ihm Informationen über das ehemalige Oberhaupt der Herde zu beschaffen. Im Gegenzug hatte der Fahle ihr versprochen, sie von allen Emotionen zu entbinden, die Schmerz verursachen würden. Und nein, sie konnte keinen Schmerz ertragen. Sie konnte Gefühle nicht ertragen. Und trotzdem war das Gefühl, das sie nun überkam, unbeschreiblich. Ein Hengst gesellte sich zu ihr, offensichtlich von ihrem eher ungesitteten Verhalten angelockt. Was wohl die Fremde in einem Gebiet so edler Wesen zu suchen hatte? Und dann auch noch fluchend? Lebten hier nicht Engel, waren diese nicht irgendwie mit Gott verbunden? So zumindest in ihrem Weltbild, wo Gott und Engel nicht existierten. Sondern nur den Glauben erfüllten. Und in diesem Moment glaubte sie wirklich an einen Gott, einen Heilbringer. Sie musste alle Fasern ihres Körpers zusammen nehmen, nicht allzu heftig zu reagieren. Das bisschen Augenaufreißen würde man ihr eventuell als Überraschung nachsehen, da der Hengst recht plötzlich bei ihr stand. "Envin... Envinyatar, habe ich das richtig verstanden?" Sie konnte ihr Glück und dieses elende, unvorhersehbare Schicksal kaum begreifen. "Ich.... ähm... ich heiße Leorah." Hoffentlich verstand der Hengst ihr Gestotter eher als Zeichen von Nervosität, weil sie in eine neue Herde, eine fremde Gruppe eindrang. Da suche ich all die Monate nach ihm und dann? Spricht er mich von sich aus an. ... Die Welt ist merkwürdig. grübelte sie bei sich.


22.01.2015, 18:00
»Efterklang
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Venom & Scaretale



Ein ehrliches Lächeln breitete sich auf dem Antlitz der hübschen Stute aus. Die Liebe die sie ihrer Mutter entgegen brachte, war noch immer so ungetrübt wie am ersten Tag, erfüllte ihr Herz und ihre Seele. Ebenso wie sie die Liebe zu ihrem Vater nach wie vor in sich trug. Efterklang wusste nicht, woher der Hass auf die Welt, die dunkle, brodelnde Wut kam, die sie an manchen Tagen zu verschlingen drohte, kam, aber noch konnte sie sich etwas vormachen, die Anzeichen des schleichenden Wahnsinns ignorieren. Es gab Momente, in welchen sie Angst vor sich selbst bekam, ihr Spiegelbild in einem Fluss erblickte und die wilden, hasserfüllten Augen kaum zuordnen konnte. War das wirklich sie?
Aber heute hatte eine tiefe, innere Ruhe von ihr Besitz ergriffen, sie endlich dazu gebracht, sich von den Jungtieren zu entfernen, die sich einen Spaß daraus machten sie aufzuziehen und in ihre gesellschaftlichen Ansichten zu drücken. Doch Efterklang war nicht wie sie. Zwar verstand sie sich im Endeffekt doch einigermaßen gut mit ihnen, doch sie machten sie zeitweilen aggressiv, brachten sie dazu, Dinge zu denken, vor denen sie sich selbst erschreckte. Sie glaubte nicht daran, dass sie ein böses Wesen besaß, doch an Tagen wie diesen, wo Mordgedanken ihren sonst so lieblichen Geist verseuchten, wusste sie nicht mehr, ob sie nach wie vor in sich selbst hoffen konnte. Vielleicht sollte sie auch nach Hilfe fragen, solange sie noch die Möglichkeit dazu hatte, doch Scham, Hochmut und das verdrängen ihrer Ängste ließen diese Dinge gar nicht zu.

Ein einziger Blick auf ihre Mutter und all diese Sorgen waren jedoch vergessen. Liebe und Fürsorge erfüllten sie, waren ihrer Meinung nach bereits schon Beweis genug, dass sich in ihr kein Funken Böses aufhalten konnte. Denn das war sie nicht. Unmöglich. Efterklangs Ohren spitzten sich ein wenig, als sie Venoms Worte vernahm. Sie hatte die Geschichten von den Engeln gehört, sie nebenbei aufgeschnappt und angefangen, sie tatsächlich zu glauben. Auch was Raphaels Sieben anging, hatte sie schon einige Geschichten gehört. Sie erinnerte sich jedoch nur noch entfernt an die Namen der sieben Geschöpfe. Illium, Galen, Venom… Die anderen waren ihr abhanden gekommen, zu wenig hatte man sich mit ihr über die Herde in welcher sie lebte unterhalten. Aber ihr eigener Vater? Ein Erschaffener? Efterklang war fast schon enttäuscht, dass ihr eigener Vater nie etwas von sich selbst erzählt hatte. Wenn sie nun genauer darüber nachdachte, was wusste sie eigentlich von ihm? Das er ein sehr liebevoller und gutherziger Vater ist. Und Efterklang entschied, dass dies für sie reichte. Mehr brauchte sie nicht zu wissen und mit einem Lächeln akzeptierte sie die Dinge wie sie waren, denn sie hatte nicht mehr als bedingungslose Liebe für ihre Eltern übrig. Verachtung, Misstrauen und ähnliche Gefühle würde sie ihnen gegenüber niemals hegen.
Das Scaretale sie dem fremden Hengst vorstellte, war Efterklang fast schon ein wenig peinlich. Sie lebte schon so lange in dieser Herde und trotz allem kannte sie kaum Jemanden, außer ihre Eltern. Zeigte das nicht wieder einmal, dass sich die weiße Stute nur um ihre eigenen Angelegenheiten gesorgt hatte? Was war mit ihren Eltern gewesen, gewiss hatten sie hier Kontakte, die es zu pflegen galt? Warum hatte man sie Niemandem vorgestellt? Doch sie verwarf diese Fragen. Sie war nicht der Mittelpunkt, nicht alles drehte sich um sie und nicht jeder tat das, was sie sich wünschte und ihr am besten gefiel. So spielte das Leben und auch sie musste diese Tatsache langsam akzeptierten. Der fremde Hengst stellte sich vor, antwortete knapp und kurz mit seinem Namen. Venom. Also war er einer der Sieben. Efterklang sah langsam wieder auf, musterte den Hengst vor sich. Seine herausstechenden Augen, hätten sie schon vorher aufmerksam werden lassen sollen. Natürlich war er kein Normalsterblicher.Kurz schauderte die junge Stute, doch auch dieses Mal weigerte sie sich, voreilige irgendeine Art der Angst oder des Misstrauens entstehen zu lassen. Sie wollte nicht voreilige handeln, nicht einmal aufgrund von selbstgebldeten Vorurteilen denken.

Für einen Augenblick war es still und Efterklang erfreute sich an dieser Stille. Die Worte ihrer Mutter, dass Hybrid seit einiger Zeit die Herde verlassen hatte, nahm sie mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis. Sie hätte ihn gerne begrüßt und sich ein wenig mit ihm unterhalten, aber das hatte wohl auch noch etwas Zeit. So wie sie es verstanden hatte, war er wichtig. Ein Erschaffener. Er musste die Herde also mit all seiner Kraft unterstützen, da war nicht immer Zeit für seine Familie. Efterklang konnte das nachvollziehen. Glaubte sie.
Dafür trafen sie Venoms nächsten Worte umso mehr. Unvorbereitet stürmten sie wie gewaltige Wellen über die junge Stute, versenkten sie in einen Strudel aus Schock und gewaltiger Trauer. Für einen Augenblick wollte sie dem Fremden nicht glauben, sah ihn nur mit riesigen Augen an. Aber… warum? Schnappartig atmete Efterklang Ein und Aus, versuchte zu verstehen, was der Hengst mit den Schlangenaugen ihnen eben versucht hatte zu erklären. Die Klippe herunter gestürzt? Wieso sollte er das tun? Nicht ihr Vater! Venom musste lügen. Er musste einfach. Was für einen anderen Grund konnte es schon geben? Er würde sie nicht einfach verlassen nicht wahr? Oder!? Efterklang sah unsicher zwischen ihrer Mutter und Venom hin und her, doch das Einzige was sie sah, war Venoms nicht zu deutender Blick und die leere Maske ihrer Mutter.
W-Was? brachte sie schließlich krächzend hervor. Er wird nicht mehr hierher zurückkommen. Diese Worte hallten in ihren Ohren wieder, wie ein Donnerschlag. Es klang so endgültig. Efterkang hatte wohl keine Gelegenheit mehr, sich mit ihrem Vater zu unterhalten. Schwer schluckend und mit zusammengekniffenen Augen fing ihr Leib an zu zittern. So fühlte es sich also an, wenn Jemand den man liebte, einfach verschwand. Auf ewig. Das Entsetzen hielt nicht lange an, schnell folgte die Wut, das Unverstehen. Wieso sollte er sie verlassen? Es gab keine andere Möglichkeit, als die, dass Aodhan selbst ihren Vater die Klippen hinab gestürzt hatte! Für einen Augenblick war alles was Efterklang erfüllte Rachegelüste und Wut, doch auch diese verebbte, denn der ernste Blick Venoms sagte Efterklang bereits, dass ohnehin alles verloren war. Ihr Vater war tot und das waren endgültige Tatsachen, die sie nicht mehr verändern konnte. Kummer erlangte von ihr Besitz und sie sah betreten zu Boden, wagte es weder ihre Mutter noch Venom entgegen zu blicken. Sie wollte nicht schwach sein, sie wollte ihrer Mutter nun beistehen. Aber sie wollte eben auch allein sein, sich in den Schatten des Waldes verkriechen und in den nächsten Monaten von Niemandem mehr angesprochen werden.


22.01.2015, 18:31
»Robyn
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Fragile Essence



Sie hatte sich abseits vom Herdengebiet begeben. Beobachtete noch etwas die Lage. Vielleicht würde sie ja bald mal wieder Fragile Essence entdecken. Ein kleiner Tratsch konnte nie schaden. Schließlich war schon wieder einiges passier worüber man sich unterhalten konnte. Wobei Robyn eh jedesmal die Gespräche folgte, die in ihrer Nähe stattfanden. So konnte man wann anderes darüber diskutieren. Oder sich auch in den Gesprächen einmischen, ja das konnte sie echt gut. Nur das die anderen das meist nicht so toll fanden, aber hey das war ihr doch egal. Sie nutzte das ganze einfach zu ihrer Belustigung. Wenn andere über sie lästerten war er ihr auch egal, wenigstens war sie dann so wichtig das man ihr in diesem Moment Aufmerksamkeit gab. Nur viele merkten das nicht einmal, dass sie Robyn damit nur wichtiger machten. Bei diesen Gedanken legte sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen. Wer weiß, vielleicht war sie irgendwann Gesprächsthema Nummer eins in dieser Herde. Wenigstens hatte sie dann erreicht was sie wollte, ein bisschen Schwung in die Bude zu bringen. Derzeit war es ja doch recht langweilig. Die meisten waren mit sich selbst beschäftigt oder führten irgendwelche langweiligen Gespräche. Der Hengst mit den grünen Augen hatte einer weißen Stute und einer schwarzen Stute gerade erzählt das so ein Hybrid gestorben war... nicht sehr spannend.. sie kannte den besagten Hengst nicht einmal. Und wenn, jetzt war er eh tot. Ein weißer Hengst war bei einer weißen Stute die irgendwas von Vampiren und Erschaffenen brabbelten. Sie bezweifelte nicht das es diese nicht gab, doch einen gesehen hatte sie noch nie..... okay vielleicht doch dann war es ihr aber nicht wirklich bewusst. Musste doch eh mega scheiße sein so spitze Zähne zu haben und immer auf Blut angewiesen zu sein. Bei dem Gedanken verzog sie ihr Gesicht. Es war einfach nur ekelig. Mehr hatte sie nicht wirklich mitbekommen, schien auch nicht so wirklich spannend zu sein. Vielleicht sollte sie sich mal ein wenig im Tal umhören was da alles so passierte. War wahrscheinlich spannender als sich hier zu langweilen.
In ihrem Blickfeld tauchte Fragile auf. Ihr Lächeln wurde breiter. Langsam und mit hoch erhobenen Haupt lief sie auf ihn zu. Man mochte sie eingebildet nennen, wie sie so über den Herdenplatz stolzierte, aber man durfte ja wohl stolz auf seinen Körper sein. Vor den geäpfelten Hengst blieb sie stehen und nickte ihn zu. "Lange schon nichts mehr von dir gehört, was gibts neues bei dir?" Sie kam direkt auf den Punkt. Vielleicht hatte er etwas spannendes zu erzählen. Irgendwelche coolen Storys die man weiterverbreiten konnte. "Irgendwelche hübschen Männer gesichtet außer im Spiegelbild?" Sie zwinkerte ihm zu. Er wusste ja wie sie drauf war. Ein bisschen flirten schadete nie, auch nicht mit dem besten Freund. Was anderes hübsches konnte sie noch nicht wirklich ausmachen. Zumindest nicht auf den ersten Blick doch vielleicht konnte ihr bester Freund ihr ja hübsche Exemplare zeigen. Dieser Leithengst war nicht einmal schlecht, doch an ihn würde sie sicherlich nicht so leicht rankommen, also schob sie ihn erst einmal beiseite. Stuten gab es hier auch nicht viele die ihr gefielen, doch es gab einige Ausnahmen womit sie sich zufrieden geben konnte.


24.01.2015, 22:01
»Envinyatar
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Arrow smilie


Der Braune neigte den großen Kopf leicht zur Seite und bedachte die fremde weiße Stute mit einem amüsierten Blick, sich vielleicht ein bisschen über den Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht lustig machend. Doch natürlich war das keines Falls böse gemeint, doch in letzter Zeit schien der große Hengst so wenig zu lachen gehabt, dass es durchaus im Bereich des möglichen lag, dass sein Geist sich an allem erheiterte was es auch nur ansatzweise wert war. "Es tut mir Leid falls ich dich erschreckt haben sollte.", ein ehrliches Lächeln huschte über seine dunklen Lippen, einen Schritt näher tretend um das Gespräch in einer angenehmen Lautstärke führen zu können. "Ja, Envinyatar. Wahlweise nennen mich die anderen hier aber auch Yatar. Das überlasse ich dir.", wiederholte sich der Ältere von beiden und nickte daraufhin, als sich die junge Schimmelstute selbst vorstellte. "Es freut mich dich kennen zu lernen, Leorah.", eine übliche Floskel, die bei dem großen Barockhengst dennoch stets ernst gemein war. Bei Envinyatar war jeder willkommen und er war der letzte der anderen keine zweite oder dritte oder gar vierte Chance gab. Er selbst hatte bei Elenath jedoch keine zweite Chance erhalten und bei dem was er getan hatte, verstand er es auch sehr gut. Die Enttäuschung die er sie hat spüren lassen war groß gewesen und auch wenn sein Herz sich noch nach ihr verzehrte, so akzeptierte er ihre Wahl auf Avad, war er es schließlich gewesen, der sie aufgefangen hatte. "Bist du mit einem bestimmten Ziel auf diesen Herdenplatz gekommen? Oder bist du quasi über uns gestolpert?", fragte er freundlich und diskret nach, den Blick auf Leorah haltend.


24.01.2015, 23:37
»Sorrow
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Zero


Mit wachen Augen taxierte sie ihn. Der Hengst wirkte unnahbar und so traurig. Ob er wusste, wie er auf andere wirkte? Dass man das miese Schicksal auf 100 Meter gegen den Wind riechen konnte? Zero musste Schreckliches wiederfahren sein und das verband die beiden einander ein wenig. Sie glaubte, endlich versanden zu werden. Alle Erschaffenen, alle Engel dieser Herde kannten Uram und dessen Gewalt. Sie wusste, welche Gefahr von Sorrow ausging. Zero jedoch wusste das nicht und konnte sich ihr gegenüber nun wohl anders verhalten, offener, nicht so abwehrend und abwertend. "Ich bin mir nicht sicher, ich..." Sie wusste wirklich nicht recht, wie die anderen Vampire dies hielten. Sie hatte davon gehört, dass so mancher eine Geben-und-Nehmen-Beziehung mit einem Opfer führte. Sterbliche, die ganz geil darauf waren, angezapft zu werden. Sorrow jedoch musste sich von Tieren des Waldes ernähren, die Gefahr, dass ihr Biss infizierte oder sie die Kontrolle verlor war zu groß. "Ich muss Diät halten. Ich bin zu gefährlich." Sie versuchte die Bitterkeit der Worte durch ein sanftes Lachen zu übertünchen, doch es gelang ihr nur mäßig. "Ein Fehler ist das eine, aber ich bin ein Fehler auf vier Beinen. Ich bin der Beweis, dass das System der Erzengel nicht tadellos bin. Ich bin ein Unikat, das einzige Wesen meiner Art. Und niemand weiß, ob der Wahnsinn meines Erschaffers nun auch in meinen Adern pulsiert. Und wenn das wirklich so wäre, würde ich früher oder später zur Massenvernichtungswaffe." Sie wollte gar nicht daran denken, wie wahllos und zügellos Uram geschlachtet hatte. Ja, geschlachtet. Denn er hatte kaum getrunken. Er hatte die Leiber außeinander gerissen, sie ganz wirr wieder zusammen gesetzt. Er hatte sich aus dem Tod anderer ein groteskes Spiel erdacht, in seinem Blutrausch nicht mehr fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wollte so nicht werden. Das passte nicht zu ihr. Aber sie wusste, dass sie eine Zeitbombe war. Dass sie womöglich morgen, womöglich in einem Jahr, vielleicht aber auch nie ebenso wüten würde.


26.01.2015, 11:01
» Zero
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Sorrow



Doch war es gut, wenn er ein wenig offener wurde? Nein, eigentlich nicht denn daraus bestand die Gefahr das er mal wieder verletzt wurde. Und das wollte er nicht. Am liebsten würde er einfach alleine sein. Verhungern, dann musste er nicht mit ansehen was für eine Bestie er geworden war. Er litt darunter, das er ein Vampir geworden war. Und doch musste er damit klar kommen. Er war doch viel zu feige sich selbst etwas anzutun. Und Yuki, ja würde sie ihn überhaupt suchen? Wenn ja wäre Kaname wieder bei ihr. Und das würde ihn auch wieder das Herz zerfetzen. Natürlich war er eifersüchtig, auch wenn er sich das nicht eingestehen wollte. Er liebte Yuki, doch das würde er ihr sicherlich nie sagen. Da käme man wieder auf das Thema zurück wie feige er doch war. Er unterdrückte ein seufzen und hielt den Blick auf die weiße Stute stand. Jedoch zuckte er bei ihren Worten zusammen. Sie war sich nicht sicher, hm also machte es ihnen wahrscheinlich nichts aus. Sein Kopf senkte sich ein wenig das sein Schopf vor seinen Augen fiel. Er verstand nicht wie man so skrupellos sein konnte. Das ein das ganze nichts ausmachte. Man verletzte irgendwelche unschuldigen. Und das nur um seinen Durst zu stillen. Sonst würde man aber sterben. Hach wie egoistisch Vampire doch waren. Ihren anderen Worten lauschte er geduldig. Hm, vielleicht konnte er aber helfen. Schließlich teilten beide irgendwo das gleiche Schicksal was sie sicherlich irgendwann wenn beide es zuließen zusammenschweißen würde. Doch bis jetzt wollte er niemanden wieder an sein Herz lassen. "Und was ist wenn du mein Blut trinkst? Ich mein du wirst doch irgendwann sterben wenn du kein Blut bekommst" Er trat etwas näher an sie heran. "Wir könnten uns auch etwas von hier wegbegeben, dann sieht es keiner" Doch würde sie es so einfach annehmen? Er bezweifelte es. Jedoch war es ein versuch wert. Vielleicht konnte er ihr aber helfen das ganze zu Zügeln. Doch selbst er beherrschte es noch nicht so ganz. Er trank nur wenn es wirklich nicht mehr ging, und meist überlebte der andere es nicht. Doch er konnte nicht anders. Er wartete so lange bis seine innere Bestie erwachte, und dann war es auch schon zu spät.


27.01.2015, 17:05
»Fragile Essence
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Robyn



Fragile Essence war ein durchaus heiterer Zeitgenosse und sich nie zu schade, anderen zuzuhören. Auch, wenn die Worte, die gesprochen wurden nicht unbedingt an ihn gerichtet waren. Der graue Hengst meinte es nicht böse, aber sobald ihn ein Thema interessierte, spitzten sich seine Ohren und innerhalb kürzester Zeit sprach er mit seiner besten Freundin darüber. Robyn. Die junge Schimmelstute war erst vor kurzer Zeit ins Tal gezogen, hatte sich, wie er, den Adoyan Enay angeschlossen und nun lebten sie hier. Ohne Aufgaben und ohne Verpflichtungen. Vermutlich war dem erst kürzlich ernannten Leiter der Herde schon von Anfang an klar gewesen, dass sie beide nicht in irgendeine Aufgabe gedrückt werden konnten. Aber sie hatten ihre eigenen, freien Talente. Fragile lauschte, bekam die skurrilsten Dinge mit und so auch, was im Tal so passierte. Würde er wichtige Informationen aufschnappen, würde er nicht zögern und sich an jene wenden, welchen diese Tatsachen weiterhelfen konnten. Mit einem Seufzen watete er durch den Schnee, rümpfte fast schon pikiert die Nase, als das weiße Etwas sich an seinen Hufen und Beinen festsetzte. Wie sehr wünschte er sich den Frühling herbei? Die Blumen, die sich dem Licht der warmen Sonne entgegen strecken und das grüne Gras, welches aus dem Boden heraus schießt? Dummerweise war er genau zu der Jahreszeit in das Tal gekommen, welche er am meisten verabscheute. Der Winter. Kalt, grau, unpersönlich. Wie auf Kommando wehte ihm eine starke Windböe das Langhaar aus dem Gesicht, ließ Schnee aufwirbeln und ihm die Sicht verschleiern. Toll war das. Die Fresse voller Schnee, genau was er gebraucht hatte. Doch seine gute Laune ließ sich nicht trüben, denn in der Ferne erkannte er schon Robyn. Seine kleine Wanderung durch das Tal hatte er abgebrochen, als ein schwerer Schneesturm über das Stillreich hinfort gezogen war. Nicht, dass es dem grauen schlecht ergangen war, er hatte schließlich wieder 'Nachhause' gefunden, aber gemeinsam war es eben doch besser zu ertragen, als allein. Dennoch änderte dies nichts daran, dass ihm einige interessante Dinge zu Ohren gekommen waren, als er sich von der Adoyan Enay entfernt hatte. Mit einem blendenden Grinsen und offener Körperhaltung fing er an zu traben, lief im schnellen Tempo auf Robyn zu und blieb schließlich ein wenig schlitternd neben ihr stehen.
Robyn, mein Herz. rief er fröhlich, kümmerte sich nicht, dass manche ihn ansahen, als sei er der leibhaftige Tod. Das manche mit seiner Art nicht umgehen konnten, war ihm bewusst. Er war zu offen, zu direkt, zu fröhlich und zu anhänglich. Aber genau diese kleinen Miesepeter brauchten das doch. Nach einiger Zeit tauten sie auf, schloßen ihn in ihr Herz und gewöhnten sich mit der Zeit an ihn. Das manche das nicht verstehen konnten, verkraftete Fragile schon. Auch wenn die hasserfüllten Blicke und Worte manchmal schmerzten, doch zumindest hier fühlte er sich wohl. Man war vielleicht von ihm genervt, doch verachten tat man ihn nicht. Er war ein gleichberechtigtes Mitglied und Niemand stellte in Frage, dass er ein loyaler Helfer im Krieg war. Um das anzuerkennen musste man sich ja nicht gleich anfreunden.

Du wirst nicht glauben, was ich erfahren habe! Außer es hat dir schon Jemand anderes erzählt. Das würde der ganzen Sache den Spaß nehmen, aber wir hoffen einfach mal, dass du es nicht weißt. Und wenn schon… Naja, dann tu halt wenigstens überrascht. Ein leidenschaftliches Grinsen legte sich auf das Antlitz des Grauen und er atmete tief ein, sammelte sich bereits schon voller Vorfreude und bereitet sich darauf vor, Robyn die neusten Geschichten aus dem Stillreich zu erzählen. Er hatte vieles mitbekommen. Vielleicht sogar so viel, dass er einige Dinge vergessen würde, aber Robyn hatte sicherlich auch einiges Herdeninternes zu berichten. Der Gesprächsstoff würde ihnen jedenfalls nicht ausgehen.
Ich habe von einem jungen Burschen - und, oh Gott, Robyn, du glaubst nicht wie hübsch er war - erfahren, dass Faithless, DER Faithless, mit einer Stute redet. Vertraut, verstehst du? Als wären sie ein Paar. Und sie ist noch nicht einmal Mitglied der Gaistjan Skairae. Fragile spitzte interessiert die Ohren, hoffte, dass Robyn noch nichts derartiges gehört hatte. Wer wusste schon, vielleicht war es eine Tatsache, die sich im Stillreich umher sprach wie ein Lauffeuer? Denn Faithless, ein Mädchen an seiner Seite? Wohl kaum. Und doch waren die Erzählungen des Fremden so… echt gewesen. Er war auch vollkommen aus dem Häuschen. Aber ich glaub eher, weil er Faithless überhaupt mal zu Gesicht bekommen hat. War wohl ein schwarzes Liebchen was sich bei ihm befunden hat. Ganz schön dämlicher Zeitpunkt, sich einen Partner anzuschaffen. Das letzte Statement musste sein. Im Krieg? Einen Partner? Und dann noch als Leiter der Herde, die gegen die Adoyan Enay ankämpfte.

Und plötzlich wurde die Stimmung drückender, unangenehmer. Fragiles Blick glitt zu dem erstaunlich hübschen Hengst, welcher sich durch die Herde bewegte wie ein Schatten. Die Trauer stand ihm auf das Gesicht geschrieben und er sah Niemandem direkt in die Augen. Illium, seit kurzem Herdenleiter.
Ich habe auch gehört, was mit Raphael passiert ist, als ich weg war. sprach er, dieses Mal mit einem traurigen Summen in der Stimme an. Er hatte noch nie äußerst gut mit dem Tod umgehen können, vor allem nicht, wenn es Jemanden betraf, den er kannte oder mochte. Er konnte nicht behaupten, dass er viel mit Raphael geredet hatte, um ehrlich zu sein handelte es sich dabei um ein einziges Mal, in welchem der Hengst ihn aufgenommen hatte. Meinst du er wird irgendetwas gegen Faithless tun? Nicht das ich Caliane und ihm nicht zutraue sich zu rächen, aber… Die Adoyan Enay war in den letzten Wochen sehr ruhig geworden. Auch was den Krieg anging. Generell, was all die Vorbereitungen anging. Nicht das Fragile es ihnen vorwarf, keineswegs. Der Krieg war keine schöne Sache, aber es wirkte fast so, als würde man sich in eine Scheinwelt der Sicherheit begeben, aus der man nun brutal herausgerissen worden war. Würde man sich rächen, oder geschlagen geben? Tief im Inneren glaubte er nicht an die letztere Mäglichkeit, aber er konnte Niemanden von den höher gestellten gut einschätzen. Er hatte schließlich noch nie ein Wort mit ihnen gewechselt.
Hast du irgendetwas neues mitbekommen? fragte er, um letztendlich von dem eher traurigen Thema fort zu kommen und sich abzulenken.


27.01.2015, 19:20
» Illium
BLUEBELL

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Serenity



Das funkelnde Gold seiner Augen war getrübt, mit einem Schleier aus Hass, Verachtung und Trauer. Wie sehr sehnte er sich mittlerweile den Moment herbei, in welchem er seine Zähne in die Kehle des Fahlen schlagen würde? Normalerweise war es nicht seine Art, sich so in eine gewisse Situation hineinzusteigern, aber die Umstände sprachen wohl für sich. Raphaels Tod ging ihnen allen sehr nahe, zumindest jenen, die bereits davon erfahren hatten. Illium wusste selbst, dass noch nicht jeder Bescheid wusste und einmal mehr fühlte er sich schuldig, versuchte die Gewissensbisse die ihn plagten zumindest für einen Augenblick zu ignorieren. Sein Blick fiel auf einen kleinen Singvogel, welcher sich auf einen der kahlen Äste eines Baumes niedergelassen hatte. Sorglos zwitscherte er sein Lied, sah ihm dabei so treu entgegen, dass Illium es nicht lassen konnte, ein zaghaftes Lächeln auf sein Antlitz zu zaubern. Er wünschte Galen wäre jetzt hier. Oder zumindest Aodhan. Aber beide schienen auswärts der Adoyan Enay zu tun zu haben und das grauenhafte Gefühl der Kälte packte den geflügelten Engel. Mit einem Seufzen streckte er seinen Kopf dem Himmel entgegen, breitete dabei seine blauen Schwingen aus und genoss die kurze Illusion der Freiheit. Auch wenn die Sonne seinen Rücken nicht wärmte, so fühlte er sich doch um einiges befreiter, als er sich wieder normal hinstellte und den Herdenplatz überblickte. Seine Herde. Es wirkte immer noch falsch und sureal auf ihn, vor allem da es noch nicht lange her gewesen war, dass Raphael sich auf diesem Boden bewegt hatte, anderen zugesprochen hatte…
Illium hielt sich selbst immer noch für die vollkommen falsche Wahl. Er war nicht schnell darin, sich selbst zu akzeptieren. Die Selbstzweifel waren nicht in etwa so groß, dass sie an ihm nagten und ihn dazu brachten den Verstand zu verlieren, aber er war unsicher. Würde man ihn überhaupt einstimmig akzeptieren? Der Engel zweifelte daran, stellte jedoch noch im selben Moment fest, dass sie gar keine andere Wahl hatten. Sie musste nach wie vor zusammenhalten und an der eigentlichen Situation hatte sich nichts geändert. Sie waren hier, um Faithless die Stirn zu bieten und sein erster Zug hatte sich gewaltig getroffen. Illium hätte nie gedacht, dass es tatsächlich Jemanden geben könnte, der Raphaels Leben einfach so auslöschen könnte. Und doch war es passiert. Vielleicht war er selbst zu dumm und naiv gewesen, zu verschlossen vor der Tatsache, dass das Stillreich tatsächlich gewaltige Gefahren barg. Es war falsch sich selbst die Schuld dafür zu geben und doch tat er es. Sie hätten schneller und effektiver handeln sollen, dann wäre Faithless nicht einmal mehr hier und Raphael noch unter ihnen. Seufzend schüttelte er den Kopf, erinnerte sich an Calianes zornigen Blick und die Trauer, die unter all der Wut schimmerte. Ihm selbst ging es nicht anders. Blanker Hass brodelte in seinem Inneren und es überraschte und ängstigte ihn gleichermaßen, in was für einem Ausmaß er bereit war, Raphael zu rächen. Hätte der Erzengel manche Dinge, die Illium in seinem Kopf als gut befand überhaupt bewilligt? Vermutlich nicht. Doch die Zeiten in welchen er sich nach dem Erzengel richten musste waren vorbei. Eine Tatsache, die einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, ebenso wie ein Gefühl der Freiheit. Für den letzten Gedanken hasste und schämte er sich. Vermutlich würde ihn Niemand verstehen, wenn er Jemandem diese Gedankengänge verraten würde. Hassen würde man ihn, als egoistisches Miststück abstempeln. Er war definitiv nicht würdig genug, die Adoyan Enay zu leiten.

Kopfschütteln lief er los, ignorierte die trüben Gedanken, die nichts weiter brachten, als ihn selbst herunter zu ziehen. Er brauchte eine andere Beschäftigung. Zumindest vorerst. Doch jene, mit denen er gerne ein Gespräch führen würde, waren zur Zeit nicht hier und alle anderen wirkten selbst ziemlich beschäftigt. Illiums Ohr zuckte in Venoms Richtung, als dieser von dem Tode Hybrids sprach. Eine neue Schockwelle durchzuckte den Hengst und er spannte seinen Kiefer an, lief zielstrebig weiter. Er würde einfach so tun, als hätte er diese Worte nie vernommen, als wäre ihm der tragische Verlust, welcher die Adoyan Enay heimzusuchen schien, nicht bewusst. Mit glitzernden Augen betrachtete er einige Mitglieder, die ihm noch nicht allzu bekannt waren. Die meisten, welche er interessiert betrachtete, waren Sterbliche. Manchen schien noch nicht einmal bewusst zu sein, unter was für Wesen sie lebten. Ein Strahlen im Gesicht und eine Heiterkeit erfüllte die Luft um sie herum, um welche Illium sie beneidete. Wie gerne würde er jetzt auch lachen, spaßeshalber nach Jemandem treten und mit Jemandem durch den Schnee fetzen nur um danach schwer atmend und lachend nebeneinander zu stehen und die Erfrischung zu genießen? Aber all das hatte er nicht, denn auch wenn man es ihm nicht ansah, die Jahre, die er bereits lebte, erdrückten ihn. Dabei war er noch jung. Sogar sehr jung. Kopfschüttelnd lief er weiter, versuchte die glücklichen Gesichter auszublenden, ebenso wie sein immer fortwährender Gedankensturm, der ihn förmlich niederdrückte.
Er wusste nicht weshalb es geschah. Vielleicht weil er ein unachtsamer Idiot war, oder aber, weil er sich kurz zu sehr auf den Schnee konzentriert hatte, der durch seine Hufe in die Luft geschleudert wurde. Doch im nächsten Moment knallte er gegen einen warmen Körper, verlor den Boden unter den Hufen und und stolperte über Luft. Verwirrt von der fehlenden Eleganz schaffte er es nicht sich rechtzeitig zu fangen und landete im Schnee. Zwar war ihm nichts geschehen, aber der angekratzte Stolz und die Scham über solch einen idiotischen Zusammenstoß war ihm auf das Gesicht geschrieben. Ein wenig perplex sah er nach oben, blinzelte ein wenig gegen das grelle Licht, ehe er eine Stute erkannte, mit einem Fell, welches in der selben Farbe schimmerte wie seine Augen. Jegliche Anspannung, Trauer und Scham, gut, die Scham blieb vielleicht noch ein wenig bestehen, wichen von ihm und er sprach fast schon ein wenig zu erfreut auf seine Beine, als er die Stute wiedererkannte. Serenity!

Peinlich berührt räusperte er sich und versuchte sich an einem etwas geziemteren Lächeln. Er wollte sie mit seiner Begeisterung nicht verunsichern. Und sich selbst auch nicht. Woher kamen nur all die Stimmungsschankungen und die plötzliche Energie?
So sieht man sich wieder. Ich hätte nicht gedacht das es so bald ist, aber es freut mich! Und es würde ihn auch freuen, wenn etwas intelligentere Dinge aus ihm heraus kommen würden, keine Sätze, über die man im stillen lachte. Er konnte nur hoffen, dass Niemand der anderen ihn so sah. Wie ist es dir ergangen? Hast du dich gut eingelebt? Schon besser. Aber das fast schon blendende Strahlen auf seinem Antlitz erweckte immer noch den Eindruck, als sei er mehr als erfreut die kleine Stute wieder zu sehen. Erneut räusperte er sich, versuchte sein grinsen in ein Lächeln zu verwandeln. Zumindest das glückte ihm. Für das Erste.


Wörter: 1187

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ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
27.01.2015, 19:46
» Serenity
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Illium



Schimmernd und gleichzeitig trüb spiegelte sich die Wolkenwand am Himmel in dem plätschernden Wasser des Flusses. Serenity war ein Stück an ihm entlang geschlendert und hatte versucht, sich ein paar Kräuter ins Gedächtnis zu rufen, die sie bereits kannte. Eine erfreute Aufregung ergriff sie beim Gedanken an ihre kommende Ausbildung, und so betete sie gern ab und zu ihre Namen auf – wenngleich es nicht viele waren. Salbei, Aronia, Schlafmohn, Schlehdorn …
Sie zupfte geistesabwesend einen Grashalm aus dem kargen Boden und kaute ebenso in Gedanken versunken darauf, ehe sie zum Stehen kam und gen Horizont blickte. Vor ihrem geistigen Auge ließ sie die jüngsten Ereignisse Revue passieren.

Eines der Herdenmitglieder hatte sozusagen aus dem Nähkästchen geplaudert und Serenity offenbart, dass es tatsächlich Engel in dieser Herde gab. Illium, den sie bereits kennengelernt hatte, war ein solches Geschöpf, ebenso wie gewisse andere, die sie noch nicht getroffen hatte. Vermutlich hielten sie sich abseits der Herde auf. Ehemals angeführt wurden die Adoyan Enay von Raphael, einem mächtigen Erzengel, der seine treuen Gefährten um sich gescharrt hatte – doch etwas Furchtbares war mit ihm geschehen. Was es jedoch war, wollte ihr niemand genau verraten, auch nicht auf eine höfliche, vorsichtige Bitte hin – jedes Paar Lippen verschloss sich, offenbar unfähig, es zu schildern. Vielleicht wussten sie es auch nicht – aber Serenity vermutete, dass der Schock in der Herde noch recht tief saß. Bei den meisten rief jedoch der Name Faithless einen ängstlichen, wenn nicht gar verstörten Blick hervor. Serenity wusste nicht viel über ihn, nur, dass er eine der anderen Herden leitete. Jene, die machthungrig war. Die die Herrschaft anstrebte. Abgesehen davon hatte sie eher spärliche Informationen erhalten. In der Stute regte sich der leise Wunsch, eine wirkliche Freundin oder einen Freund zu finden, mit der sie darüber reden konnte. Sie konnte sich noch allzu gut an Dandelion erinnern, eine alte Freundin aus vergangenen Tagen. Die Zeit hatte die beiden Stuten schließlich einander aus den Augen verlieren lassen, aber Serenity dachte trotzdem noch recht oft an sie. Der warme Klang ihrer Stimme und die verständnisvollen Augen zeugten von einer wahren, aufrichtigen Freundin, wie man sie nur selten fand. Und obwohl Serenity noch mit keinem der Adoyan Enay in ein längeres Gespräch gekommen war, schwand ihre Zuversicht nicht. Gewissen Dingen musste man Zeit geben. Vor allem Freundschaft oder Liebe brauchten erst ihre angemessene Zeit, um sich zu entwickeln. Sich zu vertiefen. Serenity umgab sich gerne mit vielen Freunden, doch ihre wahren Gefühle offenbarte sie nur wenigen. Ehrlichkeit und Treue waren Werte, die leider viele verkannten.

Die Ohren der kleinen Stute vernahmen plötzlich ein leises Geräusch. Das Aufwirbeln von Schnee, der bei jedem Schritt eines Pferdes wie ein kleiner, glitzernder Sturm aus Glitzerkristallen aufwirbelte. Sie wollte gerade den Kopf wenden, um zu sehen, wer sich ihr näherte. Tief im Inneren hoffte sie auf jemand bestimmten, allerdings wollte Serenity sich nicht allzu große Hoffnungen machen, um danach womöglich einen winzigen Stich der Enttäuschung zu spüren. Auch wenn sie genau wusste, dass es ziemlich albern war, so zu fühlen. Sie hatte im Übrigen bemerkt, dass sie kaum mehr ein Zeitgefühl dafür besaß, wie lange sie schon ein Mitglied der Adoyan Enay war. Tag und Nacht schienen geschmeidig ineinander zu fließen, die strahlende Morgenröte in das kühle Blau des nächtlichen Himmelszeltes. Allzu lange konnte es aber nicht her sein, denn das Gespräch mit Illium war ihr noch äußerst präsent – sie konnte sich an nahezu jedes Wort erinnern. Und an dein Stottern auch, ja? Bei dem bloßen Gedanken daran wäre sie beinahe erneut errötet, hielt jedoch an sich. Tatsächlich glaubte sie nicht, dass er sie lächerlich fand, dennoch konnte sie sich ihre Schüchternheit in seiner Gegenwart kaum erklären. Apropos –
In diesem Moment stieß plötzlich jemand gegen ihren Körper, sodass sie erschrocken ein Stück zurück taumelte und verwirrt den Kopf wandte. Sie sah, wie ein hübscher, gescheckter Hengst stolperte und auf dem Boden aufschlug, wobei eine kleine Schneewoge in der Luft aufwallte. Das war wohl der klassische Fall von 'wenn man vom Teufel spricht', obwohl man es in seinem Falle wohl eher zu 'wenn man vom Engel spricht' umwandeln müsste. „Illium!“, entfuhr es Serenity, die Stimme lauter als sonst in seiner Gesellschaft. Wie merkwürdig es war, diesen faszinierenden Hengst so ungewohnt … sterblich zu erleben. So nahbar – dieses kleine Missgeschick hätte auch ihr problemlos passieren können. Obwohl Serenity selbst vermutlich eine viel peinlichere Bauchlandung hingelegt hätte, aber nichtsdestotrotz …
Sie konnte nicht anders. Serenity entfuhr ein verhaltenes Lachen. Als sie plötzlich merkte, wie das auf ihn wirken musste, stockte sie sofort. Ein erschrockener Ausdruck trat in ihre dunklen Augen. „Es tut mir leid“, murmelte sie und sah kurz zu Boden. „Ich habe dich nicht ausgelacht, es war nur so überraschend.“ Mit leicht erwärmten Gesicht blickte sie auf. Einen Moment lang konnte sie nur den Blick aus Illiums goldenen Augen erwidern, ehe sie ihre Stimme wiederfand. Plötzlich schien seine gesamte Ausstrahlung erneut mit einem Schlag auf sie einwirken, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen. Doch sie bemerkte auch eine Veränderung in seinem Gesicht – war er, dieser faszinierende und elegante Hengst, etwa verlegen? Glücklicherweise fasste sie noch genug Gehirn zusammen, um eine halbwegs akzeptable Bemerkung zu formulieren. „Ist das deine übliche Begrüßung oder gilt sie nur für mich?“, fragte sie liebenswürdig und legte den Kopf leicht schief, auf den Lippen ein warmes Lächeln, das nur einen kleinen Teil der Freude widerspiegelte, die in ihrem Herzen plötzlich aufkam. Eine winzige Stimme in ihrem Kopf bezeichnete ihren Gesichtsausdruck als fast zu euphorisch. Ihr Puls war ein wenig ins Stolpern gekommen, doch sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen und atmete kurz ein, bevor sie fortfuhr. „Es freut mich auch …“ Das musst du ihm wohl kaum mitteilen, das bemerkt er ganz von allein, wenn er sich nur dein Gesicht anschaut. Serenity wusste, dass es stimmte, aber da sie kein Talent dafür besaß, das berühmte „Pokerface“ aufzusetzen, wollte sie es gar nicht erst versuchen. „Ich … ja, habe ich“, erwiderte sie auf seine Frage hin. „Ich bin sehr gespannt auf meine Ausbildung. Ich werde mich bemühen, es … Ariel meintest du, richtig? Ich möchte es ihr nicht schwer mit mir machen und aufpassen.“ Ein beunruhigender Gedanke kam ihr in den Sinn. „Nicht, dass ich eines Tages eine Pflanze verwechsle und dann jemanden vergifte.“ Ihr Geplapper interessierte ihn bestimmt nicht, daher verstummte Serenity etwas peinlich berührt und lächelte ihn unsicher an. „Mh … Illium?, hob sie nach einem Moment des Schweigens an. Sein Name zerging weich auf ihrer Zunge. „Geht es dir gut?“, erkundigte sie sich. Vorhin war er offenbar in Gedanken gewesen. Es war sicher kein Wunder, denn er war Leiter dieser Herde und hatte wahrscheinlich eine Menge Dinge im Kopf. Aber für Serenity war diese Frage keine bloße Floskel. Sie konnte zwar sehr gut verstehen, wenn er fand, dass sie seine Gedanken und Gefühle nichts angingen – andererseits war sie, wie sie ihm bereits erzählt hätte, eine gute Zuhörerin. In der Tat – wenn man sich der kleinen Stute anvertraute, konnte man gewiss sein, dass sie niemanden etwas erzählte.


28.01.2015, 21:01
»Robyn
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Fragile Essence



Das breite Lächeln auf ihren spröden Lippen war immer noch nicht verschwunden. Sie war so gespannt was ihr bester Freund ihr zu sagen hatte. Was es so neues im Tal gab. Denn sie wusste das er seine Runden durchs Tal gedreht hatte, doch was konnte er da für Informationen auffangen? Etwas spannendes oder eher was ödes? Wobei, wenn es öde war, würde Fragile es ihr nicht einmal erzählen. Er wusste welche Informationen sie wollte. Welche, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten würden. Wofür Fragile und Robyn zuständig waren. Auch wenn es vielleicht keiner wollte. Doch das würden sich die beiden nicht nehmen lassen. Wenn man versuchte es ihr zu verbieten, würde sie abhauen. Denn ihr Mundwerk ließ sie nicht verbieten. Sie würde auch zu einen der Leittiere hingehen wenn etwas in der Herde ihr nicht passte. Darüber sollte man letztendlich froh sein. Denn sie versuchte dadurch nur zu helfen, wie man das Herdenleben besser gestalten konnte. Doch wenn man Kritikunfähig war würde man sich sicherlich direkt angegriffen fühlen und sie im schlimmsten Fall rausschmeißen. Dann war es aber auch so.. sie würde nicht darum trauern und sich ein neues Zuhause suchen. Ob Fragile ihr folgte war dann eine andere Sache, wenn nicht würde sie ihn aber besuchen kommen... wenn es überhaupt irgendwann so weit kommen sollte. Bis jetzt lief noch alles ruhig ab. Vielleicht auch die Ruhe vor dem Sturm. Doch bis zum Sturm würden Fragile und sie das ganze schon zum laufen bringen. Irgendwelche Mitglieder anquatschen. Sie dazu bewegen, doch mal ein bisschen besser gelaunt zu sein. Denn bis jetzt schienen alle irgendwie so griesgrämig und ernst.
"Mein kleiner, junger Herzensbub." Jedesmal zog sie ihn damit auf, das sie älter war. Doch sie meinte es ja nicht wirklich böse. Machte sich nur ein Spaß daraus wenn er sich aufregen sollte. Das schaffte sie halt sehr gut, das man sich über sie aufregte. Und jedesmal lachte sie dann die anderen aus. Weil sie alles viel zu ernst nahmen. Man musste doch auch mal Spaß im leben haben. Sich etwas wagen. Doch die meisten waren verschlossen und verklemmt. Trauten sich nicht einmal einen Typen zu sagen wie hübsch er war, und das sie ihn eventuell liebten. Jedesmal musste Robyn dann nachhelfen, dass sie doch irgendwie zusammenkamen. Meistens klappte das auch. Tja, sie war Amor persönlich. Doch selbst das nervte viele... Und sie war genervt wenn man sein Arsch nicht hoch bekam und sie sich ihre sabbernden Gesichter anschauen musste, und sie dann rum heulten, wenn der andere einen anderen Partner gefunden hatte.
Als sie Fragiles nächsten Worte war sie sehr gespannt, und wäre sie ein Hund würde sie jetzt hechelnd und wild mit der Rute um sich wedeln. Sie liebte seine Storys denn er fing immer sehr gute Geschichten auf. Welche, die noch nicht viele kannten. "Na dann los... erzähl es mir und spann mich nicht so auf die Folter." Ihr Lächeln wurde noch breiter. Ihre Hufen scharrten durch den Schnee und sie wartete ab was er jetzt zu sagen hatte. Die nächsten Worte überraschten sie aber. Faithless, dieser gruselige Kerl bahnte sich ein Weib an, oh mein Gott wurde er doch ein bisschen weich? Pah, er konnte sich nicht einmal treu bleiben. Er tat doch sonst immer wie ein Bad boy. Doch anscheinend hatte er dieses Image abgelegt. "Und wie sah der Kerl aus, der dir das erzählt hat? Und was ein Opfer er doch ist. Dabei dachten wir doch alle das er so böse ist. Und jetzt wird er doch weich? Wie laaaaangweilig." Wobei, dann würde er erst einmal mit ihr beschäftigt sein un den Rest vergessen. Eine Chance mal die Herde zu besuchen und sich ein wenig umzusehen. Sie wartete weiter ab, und bekam auch schon direkt die nächsten Information. "Pah, nur weil man ihn sah freute man sich? Wie naiv manche doch waren. Aber sehen wir es positiv, er wird jetzt mit diesem schwarzen Weib beschäftigt sein und eventuell fürs erste seine Herde im Stich lassen. Ein perfekter Zeitpunkt sich das ganze anzusehen." Doch würde Illium es genau so sehen? Oder würde er erst einmal warten. Vielleicht wusste er das ganze ja auch noch gar nicht, und man konnte sich bei ihm ein wenig einschleimen, wenn sie beide ihm diese Informationen brachten. Doch ob der neue Herdenleiter dazu jetzt in der Lage war? Denn es war gerade erst frisch das Raphael gestorben waren, und alle trauerten um ihn. Jedoch fand sie das der Schecke einer war der am meisten trauerte. Sie selbst hatte ihn nicht gekannt, trauerte also nicht wirklich. Sie jedoch fand nur das, dass was passiert war schrecklich war. Doch sie würden sich rächen. Irgendwann. Wenn die Zeit reif war. Ob es jetzt war oder erst in einigen Monaten würde man sehen. Sie tippte jedoch auf ein paar Monate, schließlich mussten die meisten erst einmal die Trauer verarbeiten bis sie wieder einsatzfähig waren für was auch immer.
"Schrecklich. Sieh in ihre Gesichter, sie sind alle am trauern. Wobei... bringt ihnen jetzt auch nichts mehr wirklich." Es mochte für andere hart klingen. Doch so war sie halt. Durch ihr trauern würde er auch nicht zurück kommen. Das leben musste nun einmal weitergehen. Ohne Raphael. "Ich denke beide werden erst einmal abwarten. Sie trauern am schlimmsten, wenn sie jetzt einen Plan aushecken könnte es durch ihre Trauer die ganze Herde in Gefahr bringen. Sie brauchen sicherlich erst einmal ruhe bis sie sich neu sammelten um nachzudenken wie man vorgehen konnte" Sie war sich sicher das es auch so passieren würde. Jedoch hoffte sie selbst das es nicht zu lange dauerte. Schließlich wussten sie nicht wer die schwarze Stute war. Vielleicht würde durch ihr die Herde nur noch stärker werden. Und um so länger sie warteten, könnte er noch stärker werden. Wobei die Adoyan Enay auch stärker wurde, in letzter Zeit hatten viele neue Mitglieder den Weg hier her gefunden. Also waren auch sie nicht schwach. Doch wie viele Mitglieder hatte der Geist? Das konnte keiner so wirklich sagen.
"Die sieben von Raphael haben sich verstreut. Und der Sohn von Dmitri, aus irgendeinen Grund hat er sich von der Klippe gestürzt. Die dunkel Stute und das weiße Mädchen" Sie deutete mit ihren Nüstern auf das Dreiergespann. "Die dunkle war anscheinend seine Frau und das weiße Mädchen ihr Kind. Tragisch tragisch." Hoffentlich hörte die Todesserie in ihren Reihen endlich auf. Erst Raphael, dann dieser Sohn von einen der Sieben. Wer würde als nächstes sterben?


28.01.2015, 21:48
» Illium
BLUEBELL

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Serenity



Illium legte leicht verlegen den Kopf zur Seite und lächelte. Das Lachen Serenitys verletzte ihn nicht, nein, in keinster Weise. Viel mehr machte es ihn glücklich, dass er die Stute erheitern konnte. Dennoch konnte er nicht leugnen, dass ihm sein Stolpern vor der Sterblichen peinlich war. Was wenn sie von seiner Existenz wusste? Den prächtigen Schwingen, die er eigentlich auf seinem Rücken trug? Wenn sie tatsächlich wusste, was er war, dann würde seine wunderbare Begrüßung sie vermutlich noch mehr erheitern, ihn noch lächerlicher da stehen lassen. Er war wahrhaftig der perfekte Leiter für die Adoyan Enay. Ein peinlich berührtes Grinsen zierte nun sein Gesicht und er wand sich langsam wieder der hübschen Palominostute zu, die plötzlich erschrocken zurück zuckte und anfing erneut zu stammeln. Eine Entschuldigung? Ein wenig verwundert blitzten seine honigfarbenen Augen. Eine Entschuldigung war wahrhaftig nicht von Nöten. Aber woher sollte Illium schon wissen, weshalb sie sich entschuldigte? Vielleicht hatte sie Angst, sie hätte ihn getroffen, verletzt, oder aber Zorn in ihm erregt. Alles war nicht der Fall, aber der Schecke wusste weder, wo die Stute vorher gelebt und unter welchen Bedingungen sie dies getan hatte. Daher schenkte er ihr ein beruhigendes Lächeln und trat ein wenig näher an sie heran, stupste mit seiner weichen Nüstern kurz gegen ihre Schulter. Er hoffte, dass er ihr die Sorge mit seiner sanften Berührung nahm. Mach dir keine Sorgen, meine Freunde hätten nicht anders reagiert. Wenn nicht schlimmer. Illium wollte gar nicht so richtig darüber nachdenken, wie Galen wohl reagiert hätte. Oder noch schlimmer, Venom. Sie waren nicht direkt befreundet, aber sein gehässiges Lachen schallte ihm sogar, ohne das er es gesehen hatte, in den feingliedrigen Ohren wieder. Vielleicht litt er aber auch einfach nur unter einem ernst zu nehmendem Verfolgungswahn. Es ist nicht das erste Mal, dass mir soetwas passiert. Vermutlich wirst du noch öfter etwas zu lachen haben. Er grinste, dieses Mal wirkte es fast spitzbübisch und doch ein wenig verplant. Er mochte im Moment häufig mit ernster Miene über das Tal blicken, doch das änderte nichts daran, dass er das Kind, welches in ihm lebte, nie verloren hatte. Er war ein glückliches, optimistisches Tier, doch der Schmerz, der ihn innerlich fraß und welchen er versuchte vor der Welt zu verstecken, näherte sich diesem kleinen, schlafenden Wesen in ihm immer weiter. Illium hoffte inständig, dass er sein strahlendes Lächeln nicht irgendwann verlieren würde.

Serenity schien sich ein wenig weiter vor zu wagen, was die Ebene anging, auf welcher sie kommunizierten. Illium war positiv überrascht. Der Schecke hatte geglaubt, dass er noch ein wenig mehr auf sie einreden müsste, um sie dazu zu bringen, aufzutauen. Doch tatsächlich schien sie langsam aber sicher Gefallen an seiner Anwesenheit zu finden. Oder bildete er sich das erfreute Lächeln auf ihrem Antlitz nur ein? Er hoffte nicht. Ihm gefiel der Gedanke, dass Serenity seine Anwesenheit als genauso angenehm empfand, wie er die ihre.
Nun… fing er an, machte eine künstlerische Pause und schielte während er tief Luft holte mit einem zucken seiner Mundwinkel zu der Stute. Ich denke, es ist ein kleines Geheimnis. Nur für dich und mich bestimmt. Was meinst du? Ihm gefiel der Gedanke, eine Art 'Insider' zu haben. Alarmglocken fingen an in seinem Kopf zu leuten, als er bemerkte, wie sehr er bereits an der Stute hing. Er suchte unterbewusst ihre Nähe und machte kleine Späßchen? Noch dazu in solchen Zeiten? Er hatte sich geschworen, sich nie wieder mit einem sterblichen Wesen anzufreunden, geschweige denn, sich in eines zu verlieben und er erneut stand er hier, sprach mit einer Sterblichen und ließ bereits ein tiefes Band einer innigen Freundschaft entstehen. Zumindest machte er sich vor, dass es sich dabei nur um Freundschaft handelte, denn so genau hatte er die Grenzen zwischen Freundschaft, Brüderlichkeit und Liebe nie abschätzen können. Sie verschwammen und verwischten, machten den Schecken dadurch zu einem reinen Gefühlschaos. Ihre liebliche Stimme riss ihn aus den dunklen Vorahnungen heraus. Sie freute sich ebenfalls ihn zu sehen. Also wurde seine Annahme bestätigt. Ein idiotisch breites Lächeln legte sich auf sein Gesicht, welches er verzweifelt versuchte zu unterdrücken. Verstohlen sah er zu Boden und wieder in Serenitys Gesicht und dann wieder… zu Boden. Auf seine Hufe, die unter einer dicken Schneeschicht vergraben waren. Was tat er hier eigentlich? Er wollte gerade sagen, dass er gehen musste und zu tun hatte, eine glatte Lüge, und sich vor dieser peinlichen Situation retten, da fing die Palominostute erneut an zu reden. Das glückliche Lächeln, welches die gesamte Zeit auf seinem Antlitz gesessen hatte, verwandelte sich nun in ein mitfühlendes Schmunzeln. Denn es gab Hoffnung. Viel Hoffnung, auch wenn so viel Trauer die lange Geschichte Ariels zierte.

Ja. Ihr richtiger Name ist Ariel, aber sprich sie bitte niemals so an. Sag Elanor zu ihr. Rede nicht über Engel mit ihr und… Illium seufzte und schüttelte seinen Kopf, ließ dabei seinen langen, dunklen Schopf über seine blitzenden Augen fallen. Elanor hat vergessen wer sie ist. Es ist nicht meine Aufgabe, sie daran zu erinnern und auch deine soll es nicht sein. Ihre Kenntnisse und ihr Können ist nach wie vor unübertroffen und sie wird eine gute Lehrerin sein, auch wenn sie zu Beginn ein wenig… kalt erscheinen mag. Ein wenig. Die Ariel die er kannte hatte sich verändert, aber vermutlich geschah genau das, wenn man unsanft auf der Erde landete und sich damit zurecht finden musste, sterblich zu sein. Illium selbst wünschte es sich, doch er würde niemals so weit gehen können wie Ariel. Noch dazu hatte er eine enorme Verantwortung zu tragen. Eine Verantwortung, die er nicht bereit war abzutreten.
Sein Blick verhärtete sich bei Serenitys Frage. Zuerst wollte er sie abwimmeln, sich von ihr entfernen, oder aber sie verschrecken und somit einer Antwort entgehen, die ihn erneut fühlen ließ, wie es in seinem Inneren aussah. Doch das kurze Aufflackern von Wut und Zorn erlosch, sobald er ihren ehrlichen und beteiligten Gesichtsausdruck in sich aufnahm. Er würde sie niemals verscheuchen oder verletzen können. Nicht willentlich. Seufzend ließ er seine Schultern sacken und er schüttelte langsam den Kopf. Nicht gut. gab er zu, dieses Mal mit leiser Stimme, so dass Niemand außer Serenity ihn hören konnte. Doch ich habe keine andere Wahl als für die anderen stark zu sein. Es ist etwas schreckliches passiert und ich bin froh, wenn ich es den anderen ein wenig leichter machen kann. Zumindest hoffte er, dass ihm das gelang.


Wörter: 1123

__________________

ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
29.01.2015, 01:38
» Serenity
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Illium



Seine Augen, die wie flüssiger Honig strahlten, schienen sie in eine wohltuende Wärme einzuhüllen. Oder empfand vielleicht nur Serenity so? Als er sie an der Schulter anstupste und einen unvermindert erfreuten Ausdruck auf dem hübschen Gesicht trug, wusste die Stute, dass sie ihn nicht gekränkt hatte. Als er bemerkte, dass seine eigenen Freunde nicht anders reagiert hätten, musste sie schmunzeln. „Dann haben sie wohl sichtlichen Spaß an der Schadenfreude.“, vermutete sie mit einem halben Lächeln. Sie selbst war im Grunde nicht besser. Freunde meinten es nicht böse, wenn sie sich gegenseitig auslachten, und doch taten sie es, wenn dem einen ein tollpatschiges Missgeschick passierte. Serenity wollte sich lieber nicht vorstellen, wie sehr es Illium amüsieren würde, wenn sie vor ihm stolperte. Eine absurde Szene kam in ihren Kopf, wie sie über einen am Boden liegenden Stein stolperte und unter lautem Platschen in den Fluss stürzte. Eine durchaus realistische Vorstellung, wenn man bedachte, wie oft und gerne sie in Gedanken versunken am Wasser spazieren ging … Nun, er weiß ja, dass du schwimmen kannst, also könnte er ruhig weiterlachen. Ihr merkwürdiger Kommentar in ihrem ersten Gespräch war ihr noch allzu deutlich in Erinnerung geblieben. Serenity dachte plötzlich an Dandelion – einmal war ihre Freundin derart in ein Gespräch mit ihr vertieft gewesen, dass sie nicht darauf geachtet hatte, wohin sie lief … bis sie gegen einen Baum geknallt war. Die Palominostute konnte sich nicht erinnern, jemals im Leben so sehr gelacht zu haben. Bei diesem lebhaften Bild musste sie ein wenig kichern. „Dann sorg dafür, dass ich in deiner Nähe bin, wenn es geschieht“, antwortete sie, immer noch unter leisen, verhaltenem Lachen. „Deine Freunde sollen nicht den ganzen Spaß für sich allein haben.“ Sie schüttelte sacht den Kopf, während einer ihrer Mundwinkel sich erneut hob ein schelmisches, schiefes Lächeln bildete. Wer hätte schon gedacht, dass sie in Gesellschaft eines Hengstes wie Illium gelangen würde? Sie hätte sich dieses Szenario mit Sicherheit nicht ausmalen können – das war das beste Beispiel dafür, dass es im Leben manchmal ganz anders kommt, als man erwartet. Serenity erschauderte kaum merklich, hoffte, dass er es nicht bemerken würde. Sie hatte das sichere Gefühl, dass sie im Tal auf noch ganz … andere Gestalten hätte treffen können, die gewiss nicht immer wohlgesonnen waren.
Statt sich weiterhin mit solch düsteren Gedanken zu beschäftigen, spitzte sie die kleinen, sicherförmigen Ohren, um Illiums nächste Worte zu vernehmen. Nur für dich und mich bestimmt. Wie ein Glockenschlag klagen diese Worte in ihrem Kopf nach, spalteten ihre Gefühle. Es klang, als wären sie schon als Freunde miteinander verbunden. Fühlte Illium so? Serenity wollte sich nichts vormachen, er war ihr auf den ersten Blick sympathisch gewesen. Und wenn sie doch zuviel hinein interpretierte? Wenn er einfach freundlich zu ihr war, weil sie neu und unsicher war?
„So ein Geheimnis gefällt mir“, entgegnete sie. Normalerweise mochte sie Geheimnisse nicht – natürlich hatte jeder seine eigenen, doch sie fand, dass man seine Freunde nicht belügte. Es führte zu Misstrauen, Zwietracht, Streit. Zwar hatte sie es auch bereits notgedrungen getan, doch jedes Mal ereilten sie dabei furchtbare Gewissensbisse. „Ähm … dann bin ich wohl nächstes Mal dran?“, erkundigte sie sich gespielt ernst, ehe sie wieder lächelte, viel schüchterner als noch vorhin. Manchmal plapperte sie einfach drauflos, doch kaum, dass er sie wieder anblickte, gerade sie ins Stocken. Diese Schwankungen brachten sie durcheinander. Für gewöhnlich war sie sehr viel ausgeglichener.

Ein wenig betroffen, wenn auch keineswegs verletzt, hörte sie seine Erklärung über Ariel – beziehungsweise Elanor, wie sie nun offenbar hieß. Serenity war nun beinahe froh, dass sie die Stute noch nicht getroffen hatte, obwohl sie die Begegnung mit der Heilerin gespannt erwartet hatte – womöglich hätte sie sie dann mit Ariel angesprochen. Höchstwahrscheinlich sogar. Woher sollte sie auch wissen, dass diese sich nicht an ihr Engeldasein erinnerte? Doch wenn sie ein Engel war, hatte sie dann keine Flügel, die ihr ihre Vergangenheit unmissverständlich offenbarten? Oder war sie doch nur so wie Serenity selbst, eine Sterbliche? So viele Fragen strömten in ihren Kopf. Diese Welt – Illiums Welt – war scheinbar unerwartet komplex und tiefsinnig. Zwar war Serenity neugierig und in gewisser Weise auch begierig auf die Antworten, doch keine der unzähligen Fragen verließ ihre Lippen. Sie wagte es nicht, den hübschen Scheckhengst danach zu fragen. Einerseits wollte sie ihn nicht verärgern, andererseits erschien es ihr einfach nicht richtig, ihn darüber auszufragen, denn es war Ariels, beziehungsweise Elanors Angelegenheit. Serenity wollte nicht über sie sprechen und womöglich urteilen, ohne sie zu kennen. Daher beschloss sie, es darauf beruhen zu lassen und gab nach einem kurzen Moment der Stille ihre diesmal wohlüberlegte Antwort. „Das wusste ich nicht“, sagte sie, den Blick auf den Boden gerichtet. „Ich werde diskret sein. Bestimmt … kann sie mir etwas Nützliches beibringen –“ Serenity brach ab, peinlich berührt von dem Stocken. Sie war froh, als Illium das Wort ergriff. Offenbar kostete es ihn Mühe, ihre Frage nach seinem Befinden ehrlich zu beantworten. Einen Augenblick schien er mit sich zu ringen. Als seine Körperhaltung plötzlich in sich zusammensackte, und er mit den Worten „nicht gut“ antwortete, spürte sie eine Woge des Mitgefühls. „Illium“, flüsterte sie mit belegter Stimme. Sie wollte ihn berühren. Vorsichtig kam sie dem Wunsch nach, indem sie ihn sacht anstupste, wie er sie zuvor, doch sie verharrte etwas länger in der Berührung, ehe sie den Kopf wieder zurück zog. Ihr Gesicht brannte, weil sie nicht wusste, wie er darauf reagieren würde. Was, wenn er sie jetzt abwieß? Hatte sie sich vielleicht wirklich zu weit vorgewagt? „Ich glaube an dich“, sagte sie schlicht, wenngleich sich die Hitze nun in ihrem errötetem Gesicht widerspiegelte. Der Hengst war ihr bereits bei ihrer ersten Begegnung souverän und ausgeglichen vorgekommen. Nun, ob er im Inneren tatsächlich ausgeglichen war, konnte sie nicht wirklich sagen. Serenity wusste, dass ein warmes Lächeln eine gequälte Seele verbergen konnte, tiefste, innerste Gedanken, die niemals zum Vorschein kamen. Ein stummer Kampf gegen ein seelisches Leiden.

Da war es wieder. Auch er sprach von diesem gewissen furchtbaren Ereignis, das keines der Herdenmitglieder ihr hatte schildern wollen. Es musste mit Raphael zu tun haben, dessen war sie sich gewiss. Serenity hatte keine Ahnung, ob ihm bewusst war, dass sie die Einzelheiten nicht kannte. Allerdings wäre es sehr taktlos, ihn danach zu fragen. Vielleicht, wenn sie bereit waren, würde es ihr jemand eines Tages erzählen … „Allein deine Anwesenheit gibt ihnen Kraft, ich bin mir sicher. Ohne dich hätten sie keine Orientierung.“ Ein Rettungsanker. Fühlte er sich unter Druck gesetzt oder hatte er vielleicht Angst, der Aufgabe nicht gerecht zu werden? Sie wollte Illium eigentlich sagen, dass er sich selbst und seine eigenen Gefühle nicht vergessen durfte. Aber Serenity fühlte sich nicht berechtigt dazu. Was verstand sie schon von Illiums Gefühlen? Und trotzdem, sein Gesicht so ungewohnt betrübt zu sehen stimmte auch ihre Laune unwillkürlich trister.


29.01.2015, 22:15
» Scaretale
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Efterklang & Venom


Das Gefühl, das sich ihrer bemächtigte, war vielmehr eine dumpfe Ohnmacht, denn Schock oder Trauer. Hybrid Theory war tot. Diese Tatsache war unumgänglich. Venom selbst hatte es gerade gesagt und sie vertraute ihm, einem der Sieben. Mitnichten würden diese Kreaturen womöglich scherzen, nicht aber mit dem Tod des Sohnes des mächtigen Dmitri. Um sie herum drohte die Welt zu verschwimmen, allein Efterklangs Anblick hielt sie gefangen. Die Stute glich ihrem Vater wie ein Ei dem anderen. Ob das gut oder schlecht war – es würde sich noch zeigen. Womöglich würde die Stute stets trauern, wenn sie ihr Kind und dadurch den Verstorbenen sah. Vielleicht aber tröstete sie ja auch, dass zumindest ein Teil des für sie so wichtigen Hengstes weiter zu leben vermochte. Aber wie war er bloß umgekommen? Wie hatte er sie nur allein lassen können? Mit eigenen Augen hatte Scaretale mitansehen können, wie schnell Hybrid sich regenerierte. Wunden verheilten bei ihm zusehends, sodass allein ein wirklich gewaltiger Schmerz ihn umbringen konnte. Ob er sehr gelitten hatte? Er hatte sich selbst für schwach gehalten und nur deswegen sie und ihrer beider Tochter verlassen. Hätte er diesen unsinnigen Gedanken nicht gehegt, so wäre er noch hier – am Leben.

Was war er eigentlich für sie? Die Liebe ihres Lebens? Konnte sie das denn schon so genau bestimmen und sagen? Sie hatte noch nicht lange gelebt, sie kannte ja nur das Zusammensein mit ihm. Aber es hatte sich doch so richtig angefühlt. Als gebe es gar keine andere Lösung. Als könne nur er zu ihr passen, nur sie zu ihm. Und nun war er fort. Bedeutete dies, sie bliebe nun allein? Wieder, hilfesuchend diesmal, der Blick zu Efterklang. Sie hatte ihre Tochter. Sanft schmiegte sie sich an das Kind, das ohne Erlaubnis immer älter wurde. Wo war nur ihr kleines Mädchen hin verschwunden? “Wie konnte das passieren, Venom? Er konnte sich doch selbst heilen.“ murmelte sie dann doch leise, sodass der Vampir allein es hören konnte nebst Efterklang. Sie wusste ja nicht, inwieweit diese Fähigkeit von Hybrid überhaupt offenkundig bekannt war.


15.02.2015, 14:20
»Leorah
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Yatar.


Sie musterte ihn zweifelsohne bewundernd. Als Faithless ihr den Auftrag gab, war ihr zwar bereits bewusst gewesen, dass Envinyatar mächtig sein würde. Dass von diesem Hengst jedoch eine ganz ähnliche Autorität ausgestrahlt wurde, wie sie sonst nur den unsterblichen Wesen vorbehalten war, verblüffte sie. Einen Unterschied fand sie dennoch: Yatar erschien ihr weitaus warmherziger und nahbarer, was die Begegnung auch um einiges angenehmer gestaltete. Ihren Auftrag jedoch erschwerte. Sie hatte es sich recht einfach vorgestellt: Zu den Adoyan Enay gehen, Envinyatar finden, bisschen mit ihm quatschen, die Informationen an Faithless weitergeben. Stattdessen glaubte sie beinahe, dass ein „Plaudern“ zum Verrat ausarten würde. Schalte deine Gefühle ab, Leorah! Sie stehen dir ein weiteres mal im Weg! Es war ihr nie leicht gefallen den guten Rat ihrer Mutter zu erfüllen. Leorah war von Natur aus ein emotionales, gefühlshungriges Pferd. Aber mit Emotionen verband sie doch zumeist nur Schmerz. Und so hatte sie eines Tages den Entschluss gefasst, ihre Gefühle einfach abzuschalten. So einfach war das jedoch nicht, wenn man ein sterbliches Herz in sich trug. Man schwächelte selbst bei dieser Entscheidung. Was blieb ihr denn übrig? Erneut kroch der Schmerz ihre Kehle herauf, bildete einen Kloß in ihrem Hals. Sie musste ihn verraten um im Austausch endlich befreit zu werden.

Sie atmete noch einmal tief ein und tief aus, ehe sie sich gelassener auf das Gespräch besinnen konnte. Die Überraschung saß noch immer tief, doch sie musste diese zügeln und verstecken. Sonst würde der mit Sicherheit sehr kluge Yatar Verdacht schöpfen. “Bist du nicht das Leittier hier?“ fragte sie ihn dann rundheraus, wohl wissend, dass dies eigentlich nicht so war. Oder doch? Man hatte Raphael schon lange nicht mehr gesehen an diesem Ort. Womöglich hatte Yatar sich durchgesetzt und seine alte Herde wieder unter seine Fittiche genommen? “Ich bin wohl eher darüber gestolpert, als alles andere.“ Im wahrsten Sinne! “Aber ein bisschen Gesellschaft schadet ja nie.“ lächelte sie dann und zeigte bei einem wunderschönen Lächeln ihre makellosen Zähne. Innerlich jedoch kratzte das Gewissen an der Tür, hinter der sie es gesperrt hatte. Sie lenkte sich ab, indem sie den neu erwachenden und den wiederkehrenden Vögeln zuhörte. Sie zwitscherten, obwohl auf den Gewässern noch dünne Eisschichten zu finden waren. Leorah liebte den Frühling, das Neuauferstehen der Natur. Sie genoss den Duft der Blumen und der Moment, da der erste Sonnenstrahl wirklich warm aufs Fell fiel – unbezahlbar. Sie würden sich noch ein wenig gedulden müssen, doch fern war der Frühling nicht mehr. Das fröhliche Gezwitscher war Zeuge genug. Dann würde sie hoffentlich zufrieden mit ihrem Leben sein. Fern all des Schmerzes. Fern all der traurigen Erinnerungen.




16.02.2015, 10:01
»Jessamy
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Galen


Der Verstand platziert häufig Gedanken in unsere Windungen, die schmerzen. Auch Jessamy trug sich mit solchen, sie war sich ihrer eigenen Identität nicht immer so sicher. Für gewöhnlich war es Galen, der die Stute mit dem verkümmerten Flügel auf den Boden der Tatsachen zurück holte. Doch sie hatte den Hengst nun schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Dies war kein Problem. In jener Beziehung, die sie seit Jahrhunderten führten, gab es keine Zeitspanne, in der sie nicht zumindest im Herzen beisammen waren. Aber manchmal brauchte Jessamy einfach die herbe männliche Gestalt direkt bei sich, um wieder geerdet zu werden. Er war so etwas wie ihr Rettungsanker. Ihr Schutzschild vor der Grausamkeit der Realität. Sie seufzte leise auf, als sie erneut das Ziehen in ihrer Brust spürte. Sicher war Galen gänzlich durcheinander. Jessamy hatte in ihrer Aufgabe als Hüterin der Erinnerungen natürlich längst vom Tod Raphaels vernommen und sich daraufhin sofort aus dem Schutz der Zufluchtsstätte begeben. Sie musste bei Galen sein, das spürte sie. Das wusste sie. Ihr stolzer, tapferer Hengst. Er brauchte sie in diesen schweren Stunden.

Sehnsüchtig blickte sie über die Herde, die wie in Trance erschien. Niemandem fiel die Situation leicht, das wusste sie. Vorsichtig tastend streckte sie ihre Sinne nach ihm aus. Wo bist du? Ob er sie hören konnte? Spüren konnte? Ob er wusste, dass das Mädchen, das nicht fliegen konnte, auf der Suche nach ihm war, um sich ihm als starke Schulter anzubieten?


23.02.2015, 21:01
»Envinyatar
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Leorah


Envinyatar bemerkte die leichte Bewunderung in dem Blick der jüngeren Stute und er müsste lügen, wenn er sagen würde, dass er diese nicht kennen würde. Er war schön öfters auf Bewunderung gestoßen, ohne, dass er wirklich wusste wofür er sie bekam. Anders als andere, suhlte sich der braune Hengst jedoch nicht in ihr, sondern nahm sie mit einem dankbaren Gefühl entgegen. Nicht selten fühlte er sich geehrt.
Die Frage der Schimmelstute, die sich mit Leorah vorgestellt hatte, ließ Envinyatar mit dem großen Kopf schütteln. "Ich bin schon seit einiger Zeit nicht mehr das Leittier dieser Herde. Ich habe meinen Posten an einen guten alten Freund abgetreten um etwas aus der Vergangenheit gerade zu rücken.", erklärte er und fasste die vergangenen Jahre in den wenigen Sätzen zusammen. Das dieser alte Freund nun nicht mehr war, erfüllte Envinyatar - der Raphael schon seit vielen Jahren kannte - mit einer tiefgehenden Trauer. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Raphael einst zu ihm auf den Herdenplatz gekommen war und er ihm die Aufgabe als sein Stellvertreter gab, nachdem Aphal auf seine Reise gegangen war. Und nun war Raphael fort, tot und das Glockenblümchen, welches zu Gabriel's Sieben gehörte, ebenso wie dessen Mutter führten nun die Adoyan Enay an. Anfangs war der braune Hengst versucht gewesen sich selbst wieder in den Vordergrund zu rücken, doch seine Zeiten als Leithengst der Adoyan Enay war abgelaufen, jäh in dem Moment da er seinen Posten ein für alle Mal abgetreten hatte.

Leorah's Worte über ihren Fund der Herde ließen den Braunen schmunzeln und er neigte in stiller Belustigung den Kopf, sodass sein dichter Schopf über eine Seite seines Gesichtes fiel. "Nun, manchmal werden auf zufälligen Begegnungen äußerst wichtige..", antwortete er ihr entspannt, die Augen keinen Moment aus den ihren nehmend. "Und woher kommst du? Wurdest du in dem Stillreich geboren? Sicher ein interessanter Ort um aufzuwachsen.", fuhr Envinyatar fort und wandte das erste Mal den Blick ab, den Herdenplatz aus alter Gewohnheit einen Moment lang betrachtend, ehe er wieder nickte. "Da hast du recht. Die Einsamkeit vermag es einen manchmal in den Wahnsinn zu treiben.", entgegnete der erfahrene Braune und holte kaum merklich tief Luft. Er war lange Zeit einsam gewesen, hatte sich sogar ein wenig zurück gezogen nachdem das mit Raphael bekannt wurde.

Wie auch Leorah nahm der ehemalige Leithengst der Adoyan Enay das leise gezwitscher der Vögel war, nahm den sanften Klang in sich auf und für einen Bruchteil einer Sekunde umfing Erleichterung sein Herz. Die Natur nahm seinen Lauf, die Erde würde sich weiterdrehen und sie würden einen Weg finden, dieses Land in den Frieden zu führen. Dessen war sich Envinyatar sicher.


24.02.2015, 22:38
» Galen
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Jessamy


Der nahezu kalte Blick des dunklen Engels lag auf irgendeinem Punkt in der Ferne. Seine Flügel waren sorgfältig auf seinem Rücken zusammen gefalten und der dichte Schweif aus dunkelroten Haaren pendelte augenscheinlich entspannt im seichten Wind. Doch diese Entspannung trog. Die Muskeln des großen Engels waren zum zerreißen angespannt und wenn man genau hinsah, erkannte man unter dem Schopf roter Haare die eiskalten grünen Augen. Nichts an ihm wirkte irgendwie sanftmütig. Zorn zog seine Mundwinkel nach unten und eine ungestillte Gier nach Rache verfärbte seine Aura nahezu schwarz. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie Raphael nicht schützen konnten. Das seine Liebe zu dieser Sterblichen eine Falle gewesen war. Abschätzig schnaubte der erfahrene Engel als er an die Schimmelstute dachte, der er am liebsten jeden einzelnen Knochen brechen wollte, langsam und qualvoll. Sie würde kein gnädiges Ende finden, sollte er sie in die Hufe bekommen.
Galen's Blick löste sich von dem Punkt in der Ferne und glitt über den Herdenplatz. Missgünstig beobachtete er Illium der sich in einem Plausch mit einer Sterblichen befand. Vielleicht waren die Sterblichen nicht so wichtig wie sie einst angenommen hatten. Vielleicht sollten sie sich entledigen und..

Der Rappe löste den Blick und brach den Gedanken ab. Er versuchte nicht in seinem Zorn zu ertrinken, fühlte sich aber sichtlich geschwächt - auf geistiger Ebene. Ihm fehlte sein Anker, fehlte die Konstante die er nun schon seit über 400 Jahren an seiner Seite hatte. Ihm fehlte ihr Geruch, ihr Körper und ihre Worte. Nachdenklich spreizte Galen den rechten Flügen und bog ihn leicht, sodass er Jessamy's Federn betrachten konnte die sich zwischen seinen dunklen Federn, die von grau und Silber durchsetzt waren, befanden. Wo bist du?, Galen schaute auf und faltete den Flügel wieder zusammen. Jessamy, Erleichterung schwang zu ihr herüber und mit eiligen Schritten ging der große Rappe in die Richtung in der er sie wahrnahm. Wie bist du.... hat dich jemand geflogen?, besitzergreifend rollte seine gedankliche Stimme über den Herdenplatz während er die schlanke Gestalt seiner Gefährtin ausmachte. Allein ihr Anblick vermochte es ihn zu entspannen und Trost zu spenden.

Als der Waffenmeister sie erreichte streckte er automatisch seine Nüstern nach ihr aus, strich über ihre Ganasche, den Hals und kurz darauf über den empfindlichen Bogen ihres verdrehten Flügels. Du hast mir gefehlt.. wie sehnsüchtig verirrt vergrub er seine Nüstern unter ihre feinen Mähne, sog ihren Geruch tief in sich auf und erzitterte dabei leicht.


24.02.2015, 23:01
»Jessamy
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Barbar.


Sie hatte ihn vermisst, ihren Barbaren. Doch ihr Platz war nicht hier, nicht in Raphaels Territorium. Als Historikerin der Engel lebte und arbeitete sie auf neutralem Grund. Und als Lehrerin der jungen Engel musste sie ohnehin in der Zufluchtsstätte bleiben, die ihnen Heim und Schutz bot. Die fragile Stute trat noch einige Schritte, ehe ihr Körper erzitterte. Sie war angespannt. Nur selten verließ sie das Refugium, der Anblick ihres missgestalteten Flügels mochte Zweifel an den Kräften der Engel in den Augen der Sterblichen säen. Sie wollte nicht Schuld an der aussichtslosen Rebellion unschuldiger, nicht besser wissender Wesen sein. Doch sie hatte keine Sekunde gezögert aufzubrechen, als sie von Raphaels Tod erfuhr. Nach wie vor standen ihr die Tränen in die Augen, dachte sie an den blauäugigen Engel wie er einst so schelmenhaft ihr Schüler war. Doch ihre eigentliche Sorge galt dem Rothaarigen, der seine Schwäche niemals offenkundig zeigen würde. Der sich nur bei ihr fallen lassen konnte. Einst hatte er sie im Sturm erobert. Ihre Welt auf den Kopf gedreht. Er war mit einer Vehemenz an die Umwerbung der Krüppelin gegangen, die ihr nach wie vor eine Gänsehaut zauberte. Sie hatte ihn vermisst. Aber ehe er nicht vor ihr stand, hatte sie nicht geahnt wie sehr.

Seine besitzergreifende Stimme drang viel eher in ihre Sinne, als dass er vor ihr stand. "Niemand. Ich bin gelaufen. Ich habe zwar keine richtigen Flügel, aber Beine." Ihre Stimme klang selbst in Gedanken brüchig, als Galen jedoch vor ihr stand, brachen ihr beinahe die Beine unter dem eigenen Leib weg. Allein dass sich die zierliche Gestalt an ihn lehnte und unter schockartigen Krämpfen weinte, behielt sie auf den Hufen. Sie hätte niemals geglaubt, ein anderes Wesen so schmerzhaft vermissen zu können. Die Tränen schossen ihr in Sturzbächen über die Ganaschen. Die sonst so starke, strenge Jessamy gab sich voll und ganz ihren bodenlosen Gefühlen für ihn hin. Sie spürte den tiefen, lebensbedrohlichen Schmerz den seine Abwesenheit in ihr verursacht hatte und sie spürte auch, wie er allmählich abblätterte und bloß die innige Liebe zu diesem Grobian übrig blieb. Sie hätte ihm mit keinem Wort dieser Welt beschreiben können, wie sehr sie ihn liebte. Doch ihre Tränen waren tausende Zeugen dieser starken Gefühle. "Wie.. wie geht es dir?" schniefte sie letztlich und rang sich ein zögerliches, wenn auch zauberhaftes Lächeln ab. Allein für ihn. Sie erhaschte einen Blick auf die Innenseite seines Flügels. In seinen grauen, seidigen Federn verbargen sich jene aus Morgenröte und Creme, die sie selbst aus ihren Handschwingen für ihn gezupft hatte. Es verschlug ihr den Atem, als sie diesen Liebesbeweis erkannte. Sie rang darum, dass ihr Herz wieder in den regelmäßigen Takt zurück fand, der sie am Leben erhielt.

Galen war so viele Jahrhunderte jünger als sie, aber manchmal glaubte sie, sie selbst lebe erst seit jenen vierhundert Jahren, die sie ihn nun schon an ihrer Seite wusste. Zärtlich schmiegte sie ihre Nüstern an seinen Hals, spürte die Muskeln darunter, roch seinen herben Duft.


25.02.2015, 20:31
» Venom
Neha

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» Artur Baboev



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Efterklang & Scaretale



Er wusste im Moment einfach nicht was er machen sollte außer stumm zwischen den beiden Stuten hin und her zu schauen. Am liebsten würde er gehen, doch einerseits konnte er die beiden jetzt auch nicht in dieser Situation alleine lassen. Dann würde er sich die ganze Zeit Vorwürfe machen. Schließlich hatte er es den beiden trocken ins Gesicht gesagt, da konnte er sie einfach nicht stehen lassen. So gerne er es auch machen würde doch er blieb... aus Höflichkeit oder sonst was. Wenn die Zeit gekommen war würde er sich wieder zurück ziehen. Und dann versuchte er auch erst einmal ein wenig alleine zu bleiben. Seine Gedanken mal wieder ein bisschen ordnen und dabei immer mal wieder auf Sorrow achten. Und da war der Stich in seiner Herzgegend wieder. Er biss sich auf die Lippen, wollte nicht wieder zurück zu diesen Gedanken. Sonst waren sie hier allesamt eine Trauergemeinde oder so. Und darauf konnte er gut verzichten. Die Stimmung war jetzt schon bedrückt genug. Da musste er nicht noch mit seiner Laune beisteuern. Er versuchte also so neutral zu bleiben wie es ging.
Die weiße Stute, die Tochter schien es immer noch nicht wirklich begreifen wollen. Doch es war leider so, irgendwann würde auch sie begreifen. Doch schon erhob Scaretale auch ihre Stimme. Er blickte zu ihr rüber. "Scheinbar hat er es gewollt.. es war wohl sein freier Wille. Sonst hätte er sicherlich irgendwie überlebt" Es mochte hart klingen. Doch er wollte ihnen auch nichts verheimlichen. Er hielt es nicht für richtig ihnen etwas zu verschweigen. Sie war sein Mädchen gewesen und die weiße seine Tochter, einer seiner engsten Verwandten oder wie er es nennen sollte. Doch wusste Dmitri schon davon? Wie er sich jetzt wohl fühlen musste. Wahrscheinlich war er auch deswegen hier nirgends zu sehen.

Zeitsprung wegen Raphael/Illium

Es waren erst wenige Tage vergangen als sie die Nachricht erhielten das Raphael umgebracht wurde. Von diesem Irren Geist. Sein Herz zog sich zusammen. Er konnte das ganze immer noch nicht glauben. So plötzlich war alles vorbei. Lag ein Fluch auf der Herde? er war Hybrid gestorben... jetzt Rapahel. Er schluckte schwer. Wie mochte sich Caliane jetzt fühlen? Sicherlich immer noch schlecht. Doch sie hatte direkt an die Herde gedacht und hatte Illium zu sich gerufen. Ihnen haben sie die neue treue geschworen. Es war eine gute Entscheidung gewesen. Mit ihm würde schon nichts falsches passieren. Sie mussten jetzt einfach nur langsam mit klaren Kopf vorgehen. Blind zu den Geistern gehen würde nichts bringen. Und so sahen es Caliane und Illium scheinbar auch. Denn es passierte nichts wirkliches, sicherlich planten sie aber schon. In letzter Zeit waren auch wieder einige Mitglieder zur Herde gestoßen. Sie wurden stärker. Seine Blicke wanderten über das Gebiet. Bald durften sie Rache nehmen... sie mussten einfach nur in Ruhe abwarten. Auch wenn er am liebsten direkt zuschlagen würde. Doch aus diesem Grund war er für solch eine Rolle nicht geeignet. Aus Wut und Rache würde er alles vergessen...

der alte war besser sry x.x


Wörter: 531

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You poisoned
my mind -
why did i let you?

25.02.2015, 21:30
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Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Alcides. Azrael. Lahib. Muteki. Paulas Harmony. Rachel. Sameon.