Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
» Hybrid Theory
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Illium (& Dmitri)



Dem reinweißen Hengst stockte der Atem, als er Illiums Blicke auf sich spürte. Die goldenen Augen des Engels trafen seinen makellosen Körper wie Blitze, ließen ein himmlisches Feuer auf ihn hernieder prasseln, dass Hybrid Theory ganz unwillkürlich zusammenzuckte. Seinem Gegenüber stand die blanke Wut ins Gesicht geschrieben, Erzürnung, Schmerz, Verwirrung, Enttäuschung... und einiges mehr, was Hybrid gar nicht zu interpretieren wagte. 
Der Schimmelhengst biss die Zähne aufeinander, knirschte ein-, zweimal unsicher und ließ dann sein Haupt ehrfürchtig fallen. Seine dunklen, schlauen Augen wagten es kaum aufzublicken, suchten jedoch schließlich den Blick seines Vaters. Nicht, dass Dmitri jemals seiner Vaterrolle in irgendeiner Weise auch nur annähernd nachgekommen wäre. Wie Vater, so der Sohn..., murrte Hybrid sich selbst an und erinnerte sich schmerzvoll an Scaretale und die Tochter, die er wohl gar nicht erkennen würde.

Illiums schneidende Worte rissen den Mischling aus seinen bitteren Gedanken: "Nun, er ist definitiv nicht der Einzige der tot sein sollte." Raphael war tot. Der Engel mit den blauschimmernden Schwingen hatte es soeben bestätigt. Aber in den wütenden Worten schwang noch eine weitere Nachricht mit. Nicht der Einzige... Hybrid Theorys Augen wurden groß, sein Kopf schoss in die Höhe und seine Ohren zuckten einen kurzen Moment in seinen Nacken. Sie glaubten wirklich daran... hielten auch ihn für tot. Hatten ihn für passé gehalten. Mausetot. Vom Erdboden ausgelöscht. 
Hybrids Nüstern blähten sich, sein Atem kam stoßweise. "Sire.." Er fand die Worte nicht. Was sollte er sagen? Was sagte ein Jemand, der von den Toten auferstanden war... nicht im Wortwörtlichen Sinne, aber zumindest für das entsprechende Gegenüber. 

Sicher, die Zeit hatte ihre Spuren an ihm hinterlassen, hatte ihn deutlich verändert. Er war ein stattlicher Hengst, ein Krieger geworden. Sein einst grau-geschimmeltes Fell war inzwischen schneeweiß und sein Körper wurde von kräftigen Muskeln geformt. Die ein oder andere Narbe zierte seinen gestählten Körper und wisperte von harten, aber siegreichen Kämpfen... Doch sahen sie das überhaupt? 
Und - viel schlimmer - würden sie ihm glauben? Raphael hatte ihn auf diese lange Reise geschickt, als Spion ausgesagt, doch war es möglich, dass diese Information mit dem Erzengel in die ewige Dunkelheit entschwunden war. Illium jedenfalls beäugte Hybrid fortwährend mit misstrauischen, wütenden Blicken und jeder einzelne davon schmerzte den Schimmelhengst. 

"Sire... Geht es Scaretale gut?" Hybrid sprach leise, murmelte die Worte und senkte sein Haupt erneut. Wenn sie ihn verjagen würden, nicht mehr in ihrer Mitte wollten, dann würde er kampflos fortziehen. Doch er würde nicht gehen, ehe er sich nicht sicher war, dass Scaretale gesund war. Dass sie glücklich war. Dass sie ein normales Leben führte. Dass sie ihn vergessen hatte und nicht in jeder freien Sekunde an ihn dachte, von ihm träumte, ihn vermisste und sich nach ihm sehnte. So wie er. 
Doch wenn all das vorbei war, dann würde er gehen. Ohne ein Wort. Ohne irgendetwas schlimmer zu machen.


20.06.2016, 17:44
» Muteki
SUPERGIRL;;

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Wer möchte?



Konzentriert lief die bunte Fähe die Grenze des Herdengebiets entlang. Sie fokussierte sich auf das Gefühl ihrer Pfoten, wie sie den Boden berührten, ihr Gewicht trugen, abfederten und schließlich in der Luft verharrten. Sie behielt den Rhythmus ihrer Schritte stetig bei, die pinke Zunge hing weit aus dem geöffneten Maul und dichte Wolken stoben aus ihrem Maul und ihren Nasenlöchern auf. Und sie hatte nicht vor in naher Zukunft aufzuhören zu laufen. Sie musste fitter werden, ihre Ausdauer verbessern. Irgendwann würde sie kaum mehr atmen können und dann würde sie sich noch etwas weiter zwingen, bevor sie sich zum Seeufer begab, erfrischte und etwas Ruhe gönnte. Besorgt stellte sie fest, dass feuchter Reif in den Gräsern hing und den nahenden Winter prophezeite. Wie sie den Winter hasste. Er brachte ihr nur Unglück. Den einen Winter hatte sie sich unterkühlt und war schließlich fast daran verreckt. Den anderen hatte sie sich ihre Pfoten laufend blutig gelaufen auf dem eisigen Untergrund. Und den letzten Winter war sie ausgerutscht und hatte sich das Bein gebrochen. Ohne die ausgezeichneten Heiler der Adoyan Enay hätte sie diesen Bruch wohl kaum überstanden. Zumal sie nicht eingesehen hatte sich zu schonen, immerhin fühlte sich ihr Bein schon bald wieder normal an. Nun, normal für ihre Verhältnisse.
Der Wind stob durch ihr langes buntes Fell und schlug ihr in die Augen, sodass sie immer wieder rapide blinzeln musste. Doch diese Kleinigkeit würde ihr Tempo nicht drosseln. Sie war stark, das wusste sie. Aber um mit den Pferden mithalten zu können, musste sie trainieren. Auch wenn sie sie schon ein paar Mal fast ihr Leben gekostet hätte, verfluchte sie ihre 'Krankheit' nicht. Nein, sie war ein Segen. Sie war unbesiegbar, eine Heldin. Sie würde für ihre Herde kämpfen und würde sie mit ihrem Leben verteidigen. Es war ihr eine Freude etwa zurück zu geben an diese Gemeinschaft.
Immer schwerer fiel Muteki das Atmen, ihre Atemzüge wurden langsamer und kräftezehrender. Doch sie preschte weiter, passierte noch einmal den See, ein zweites Mal, ehe sie ihr Tempo drosselte. Sie trabte nur noch, bis sie das Gebiet erneut umrundet hatte und verfiel dann in einen normalen Gehschritt. Erst nach zwei weiteren Runden blieb sie schließlich stehen, hechelte und leckte sich zufrieden über die Pfoten. Ihre Beine waren übersät von feinen Narben, die jedoch fast ausschließlich von dem langen Fell überdeckt wurden, besonders nun da sie ihren Winterpelz trug. Und in ihrem heutigen Training hatte sie sich keine starken Wunden zugefügt, ein kleiner Kratzer war auf der Oberseite ihrer linken Vorderpfote, jedoch blutete er nicht und es bildete sich schon eine Kruste. Sie legte sich auf die Seite und kontrollierte ihre Flanken, ihren Bauch und ihre Rute. Anschließend trottete sie zum Ufer des Sees, ihre Flanken bebend und ihr Atem rasselnd. Behutsam tauchte sie ihre Schnauze ins Wasser und trank ein paar Schlucke. Man hatte ihr versichert, dass das Wasser des Sees zu jeder Jahreszeit eine konstante kühle Temperatur hatte. Wenn er zu kühl würde, würde sie es an den Eisschollen auf der Oberfläche erkennen. Auch das hatte sie erst lernen müssen, einmal hatte sie aus einer heißen Quelle getrunken und konnte eine ganze Jahreszeit lang kein Wort hervorbringen, fast schon hatte sie gedacht sie wäre verstummt. Doch hatte es ihrer Stimme einen rauchigen Unterton gegeben. Sie trank nun gierig, bis ihr Durst gestillt war und lief dann in die Mitte des kleinen Hügels, der den Herdenplatz darstellte. Sie setzte sich und wartete darauf, dass ihr Atem sich beruhigte.
 


Wörter: 671

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UNAWARE I M TEARING YOU ASUNDER
THERE IS A THUNDER IN OUR HEARTS



YOU WANT TO KNOW, KNOW THAT IT DOESNT HURT ME
YOU WANT TO HEAR ABOUT THE DEAL IM MAKING

27.06.2016, 21:32
» Naasir


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Serenity



Er genoss die Zeit mit der Stute sehr. Es war entspannend einmal nicht immer höste Alarmbereitschaft zu haben. Innerlich lächelte er. Er liebte sein Leben, egal wie es kam. Er war gern unterwegs und dachte sich neue Methoden aus, wie er weiterhin so erfolgreich war.
Serenity wäre sicher entsetzt, wenn sie diese Seite von ihm kennen würde. Das machte ihn jedoch traurig. Er mochte die helle Stute gern.
Doch sie war nur eine weitere, die eine Maske des Hengstes kannte.
Sie würde ihn verurteilen, so wie alle es taten. Würde sein Ich nicht verstehen.
Manchmal verstand er es selbst nicht, doch er nahm es einfach so hin. Er lebte nur im jetzt und dachte an morgen, niemals an das vergangene. Vielleicht machte es ihm deswegen nichts aus zu töten. Es gehörte zu seinem Leben als Vampir.
Da hast du recht. Ich sehe dich nicht in einer Rüstung und mit Blut befleckt über einem Gegner aufragen. Doch auch Heiler sind im Krieg sehr wichtig. Nur ein Narr würde sie verschmähen.
Höflich lächelte er. Er selbst brauchte keine Heiler. Er heilte auch ohne die Hilfe von einfachen Heilern sehr schnell.
Der Schnee fiel immer weiter, hatte jedoch den Geschmach von Süßem verloren. Mit Bedauern stellte der Hengst das fest und begann kurz wie ein kleines Kind mit den Hufen zu scharren. Er hasste das und wollte, dass es anders war.
Er schmollte, ehe er von der Stute wieder aus seinem Tun gerissen wurde.
Er spitzte aufmerksam die Ohren, während er die Stute mit gierigem Blick betrachtete. Er spürte das Blut nah an der Oberfläche pulsieren, während das Adrenalin durch ihren Körper schoss.
Interessiert überlegte er, ob sie ihn wohl trinken lassen würde. Er hatte wirklich Hunger.
Neugierig sah er sie an und lächelte Träge. Sein Alter. Er zählte immer noch jeden Geburtstag mit, den Raphael als seinen auserkoren hatte. Inzwischen verfluchte er die Regeln dieser Herde und die Geheimhaltung.
Er wollte es Serenity erzählen, sie hatte doch so nett gefragt.
Stattdessen musste er nur schweigen.
Deutlich älter als du. Ein Gentleman schweigt ebenso wie eine Lady wenns um das Alter geht.  Er wünscht sich, sie damit nicht allzu böse zu machen.

Mach dir keine Gedanken darüber. Es soll dein Herz nicht belasten, was ich getan oder erlebt habe. Aber keine Sorge. Mein Herz wurde noch nie gebrochen.
Er war sich beinahe Sicher, dass er gar nicht lieben konnte. Er war anders unter den anderen und immer alleine. Das war sein Leben. Erfreut dachte er wieder nur einen Moment an seine erste Rache, die er schon als kleines Kind bekommen hattte.
Lebe weiter in deiner Welt, denn sie ist hell und voller Leben. Die Dunkle Seite ist nichts für dich, meine Liebliche Serenity.
Ich werde dich wieder zu den anderen Begleiten und dann die Herde verlassen um mich im Tal etwas umzusehen. Wir werden uns wieder sehen.
Bleib so hell wie du bist.

Wie versprochen ging er mit ihr noch näher auf das Herdengebiet zu.
Ohne eine weitere verabschiedung galoppierte er in die Nacht hinaus auf der Suche.... nach etwas das er selbst nicht kannte.
 


Wörter: 577

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06.07.2016, 22:39
»Nazarach
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Muteki



Es dauerte seine Zeit, bis er sich endlich überwunden hatte. Er hatte sein eigenes Revier aufgegeben, welches er beherrscht hatte, nur um zurück zur Herde zu kommen. Ursprünglich wollte er sie übernehmen, wollte weiter herrschen. Ein verträumtes Lächeln verzog seine Züge.
Nein er hätte ihnen kein einfaches Leben geschenkt. Er liebte es zu sehen, wie sich seine Beute wand. Wie sie schrie und klagte. Er vermisste dieses Leben.
Er hatte darauf geachtet, nach Raphaels Tod wieder hierher zu kommen. Das dieser Schwächling Illium nun diese Herde leitete und auch noch seinen Gehorsam forderte. Leider gab es da noch Caliane. Selbst er respektierte die Alte Erzengelfrau.
Er sehnte sich danach seine Flügel zu entfalten und zu fliegen. Die Luft unter seinen Schwingen waren sein Leben.
Seine Opfer hatten keine Chance gegen den Engel. Sie sollten ihm als Amüsment dienen.
Andere hielten sich instinktiv fern. Wie lang Nazarach noch hier bleiben würde, wusste er nicht. Er wollte diesen Kindergarten, zu dem Illium und seine untergeeben sie gemacht hatten, nicht länger ertragen.
Stattdessen wollte er wieder seinem Wesen frönen. Das Blut, das floss und die Schreie. Genießerisch schloss er die Augen, als er an seine letzte Folter dachte. Der Vampir hatte versucht ihn zu hintergehen. Nun hing er vermutlich noch immer Gepfählt an der Wand einer alten Mauer bei seinem alten Zuhause.
Ob er sich inzwischen befreit hatte? Wer wusste es, ihm war es jedenfalls einerlei.
Das einzige was er schade fand war, dass die sterblichen nichts aushielten. Sie waren so zerbrechlich, dass sie seine Zuwendung meist nicht überlebten. Das nervte ihn, denn es bedeutete auch, dass er sich um die Körper kümmern musste.
Mit kräftigen Schritten durchforstete er das Gebiet. Er erkannte nur einige der Tiere wieder. Er wollte sich nicht mehr als nötig mit den Sterblichen Beschäftigen.
Er beobachtete mit spürbarer Belustigung einen kleinen Hund. Je mehr er Winter langsam dem Sommer platz machten, desto mehr kam es ihm vor, dass sie rannte.
Es kümmerte ihn nicht, welche Jahreszeit war. Er war bereits so alt, dass die Faszination verloren gegangen war.
Je mehr er den bunten Hund beobachtete, desto mehr malte er sich aus, wie er ihm wehtun konnte. Wie er sich weiter glücklich machen konnte. Die Folter war sein Spaß. Wie sie sich bei seiner Aufmerksamkeit winden konnten.
Stattdessen musste er daran denken, dass er es hier nicht tun konnte. Es wurde Zeit, dass er das Gebiet verließ und sich selbst beschäftigte. Hier musste er sich an die Regeln der Herde halten, so sehr er es auch hasste.
Zur Ablenkung trabte er direkt in schnellen und geschmeidigen Schritten auf den kleinen Hund zu. Vielleicht sollt er einfach auf sie treten und ihrem lächerlichen Leben damit ein Ende bereiten?
Oder ein einfacher Biss ins Genick?
Wieder dachte er er an sein Ich, dass er hier verstecken musste.
Na, endlich fertig gelaufen?
Kälte und Teilnahmslos sprach er sie an, wollte sie damit fertig machen.
Er sah ihr an, wie fertig sie war. Doch sie hatte nichts geschafft in seinen Augen. Sie war nur schwach.
Er sah auf sie herab, während seine dezenten Muskeln sich anspannten. Im Kampf hätte sie keine Sekunde eine Chance. Sollte er es riskieren?
Vielleicht nicht heute. Doch irgendwann würde er diesen Haufen jämmerlicher Gestalten verlassen.
Er war bald alt genug um selbst zu herrschen, Dann könnte ihm niemand mehr was vorschreiben. Vielleicht sollte er sich dann ein Haustier halten. Vielleicht so einen bunten Hund?
Gerade bekam der Hengst lust auf ein kleines Spiel. Er würde sie in den Boden stampfen.
Scheint ja nicht viel gebracht zu haben.


12.07.2016, 22:54
» Tear
schneewittchen.

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Jason



Die kleine Schimmelstute sog tief die Luft ein, nahm Jasons wohlbekannten Duft in sich auf und entspannte sich zusehends. Sie hatte den anderen so vermisst, so lange gefürchtet, dass er ihr auf ewig entrissen worden war. Am Liebsten hätte sie sich an ihn geschmiegt und ihm einfach gestanden, dass sie in ihm einen sehr guten, engen, ein wenig sehr nahestehenden, Freund sah. An mehr wagte sie nicht zu denken, verschloss sich vor der Wahrheit und davor, was sie mit sich brachte. Die Welt war grausam und nicht dafür ausgelegt, sie glücklich zu machen. Schon gar nicht mit Jason. Erst recht nicht mit ihm. Tear wusste nicht, was sie so zu dem Rappen hinzog. In all der Zeit war er ihr nach wie vor fremd, unbekannt und dennoch fühlte es sich an, als seien sie verbunden, auf eine unerklärliche Art und Weise. Tear konnte Jason besser lesen als viele andere, war im Grunde sogar dazu gezwungen seine Körpersprache zu deuten und daraufhin zu reagieren. Hätten sie nicht ständig unterschiedliche Aufträge ausgeführt und wären sich in den letzten Monaten kaum begegnet, hätten sie ein großartiges Team abgegeben. Tear war davon überzeugt, dass sie zusammen viel erreichen konnten, solange sich Tear nicht zu sehr von ihren Gefühlen leiten ließ. Es war lange her, da hatte er ihr nahe gelegt, sich nicht zu sehr auf die kochende Wut tief in ihrem Inneren zu konzentrieren, die sie teilweise dazu brachte vorschnell und explosionsartig zu handeln. Sie sollte versuchen diese Gefühle der Wut, des Zweifels, des Entsetzens abzubauen. Langsam und mit einer ruhigen Fassade, sodass Niemand in sie hineinblicken konnte. Für viele wären seine Worte wohl nur verwirrend gewesen, doch auf Tear hatten sie beruhigend gewirkt und ihr geholfen, sich weiter zu entwickeln. Mit jedem Tag hatte sie dazu gelernt, war erwachsener geworden und mit sich selbst ins Reine gekommen und mittlerweile war sie sich sicher, für die Ausbildung bereit zu sein. Und sie hoffte inständig, dass sie Jason nicht enttäuschen würde. Er war jetzt ihr Mentor, was ihn nur einmal mehr in eine Position brachte, die es Tear nicht gestattete, ihm allzu nahe zu treten. So gern es die Stute auch gehabt hätte. Natürlich nur im freundschaftlichen Sinne. Natürlich. Tear ignorierte wie üblich das schnelle schlagen ihres Herzens und ihre Mundwinkel, die widerwillig nach oben rutschten, sobald sie den Hauch eines Schmunzelns auf Jason's Antlitz erkannte. Sie wusste nicht, woher diese plötzliche Euphorie rührte, aber sie hatte den Verdacht, dass das auf Jason's Konto ging. Ein wenig beschämt senkte sie den Blick, kämpfte mit ihren Emotionen, wie sie es immer tat. Das leichte Schmunzeln ließ sich nur schwer unterdrücken, zu groß war die plötzliche Freude und das Gefühl, dass sie zu Luftsprüngen veranlassen wollte. Wie lange hatte sie versucht die kalte Maske der Gleichgültigkeit aufzusetzen? So wie Jason es immer tat? Doch während sie diese Maske Fremden gegenüber perfekt ausrecht erhalten konnte, erleuchtete ihr Lachen immer noch den Herdenplatz der Adoyan Enay, ihre Wut feuerte die andere an, ihr in den Krieg zu folgen und ihre Trauer animierte alle zu einem langen, tiefgründigen Gespräch. Sie war nach wie vor Jemand, der die Stimmung hier stark beeinflusste und das wäre nicht der Fall, wenn sie so wäre wie Jason. Doch genau in diesem Augenblick entschied sie sich dazu, dass sie nicht so sein wollte wie Jason. Sie wollte diejenige sein, die ihn ergänzte, die ein Team mit ihm bildete, dass so schnell Niemand unterkriegen konnte. Mit diesen Gedanken sah sie wieder auf, lächelte nun offen, ehrlich und ohne jegliche Unbefangenheit. 
"Guten Abend." Es waren nur gewisperte Worte, die in der sternenklaren Nacht verklangen, wie ein einsamer Windhauch, doch sie waren genug, um die Stimmung wieder zu kippen. Doch Tear konnte die Aura, die sie beide umgab, nicht deuten.

Umso klarer wurde ihr, wohin das Gespräch führte, als Jason weitersprach. Tear wollte nicht über die furchtbaren Ereignisse sprechen, nicht über Raphaels Tod und den anstehenden Krieg, der all ihrer Leben bedrohte. Sie wollte zumindest für einen kurzen Augenblick so tun, als seien sie ganz normale Lebewesen, ohne eine Aufgabe und fern übernatürlicher Kräfte, die eine gigantische Kluft zwischen ihnen aufgehen ließ. Aber sie waren eben nach wie vor Jason und Tear. Ein Engel und eine Sterbliche, in einem Krieg zwischen göttlichen Kreaturen und Dämonen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischten und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Jason sie erneut verlassen musste. Das hier war nur ein winzig, kleiner Moment der Ruhe und Tear wäre eine Närrin, wenn sie sich davon manipulieren ließ. Sie konnte nicht so tun, als seien sie ganz normal, denn das wäre eine furchtbare Lüge.
"Ich... Es... Den Umständen entsprechend. Ich denke es erging dir ähnlich." Tear war, ebenso wie Jason, mit Raphael befreundet gewesen, auch wenn die Freundschaft zwischen den beiden Engeln um einiges tiefgehender gewesen war. Tear war ein vorbeihuschender Schatten, eine Person, die in wenigen Jahren nicht mehr existieren würde. Jason und Raphael waren Freunde und Partner fürs Leben gewesen. Die Schimmelstute wollte sich nicht ausmalen, wie sich der Verlust für den Rappen angefühlt hatte. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an den furchtbaren Tag, an welchem sie mit Daryl ihrem Auftrag nachgekommen war und die schrecklichen Neuigkeiten mitbekommen hatte. Schwer schluckend suchte sie in Jason's Augen nach einer Regung, einer Art von Gefühl. Sie war sich sicher, dass es dort in ihm steckte. Irgendwo, ohne Zweifel. "Ich bin so froh das du am Leben bist." Es waren nur schwer ausgeatmete, leise Worte, doch sie füllten den Raum um sie herum perfekt aus und hatten eine tiefe Bedeutung, die innerhalb von Sekunden klar wurde. Tear schlug sofort die Lider nieder. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Manchmal kam es ihr vor, als würden sie und Jason sich auf Eierschalen bewegen, so umeinander herum tänzeln und verzweifelt versuchen, sich keinen Fehltritt zu erlauben. Ihre ganze Dynamik war kompliziert und je mehr Gefühle Tear zuließ und zeigte, desto schwieriger wurde es, das Bild der distanzierten Freundin zu wahren. Bestimmt sah sie an Jason vorbei, zu einem Punkt in der Ferne und lief mit festen Schritten los. Sie würde sich jetzt nicht beirren lassen. "W-Wir sollten los. Trainieren." 
Zwar hatte Tear keine Ahnung, um was für eine Art Training es sich handelte und ob sie so überhaupt anfangen würden, aber Ablenkung war etwas, was die Schimmelstute nun brauchte. Illium wollte sie zur Spionin ausbilden, also würde genau das passieren. Mit vermutlich mehr Ausrutschern, als gedacht.


Wörter: 1231

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28.07.2016, 17:39
» Zoë
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An sich selbst



Eigentlich war Zoe sich gar nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, die beiden Jungs einfach am Leuchtturm stehen zu lassen. Kaum hatte sie den beiden den Rücken gekehrt, hatte eine tiefe, düstere Leere von ihr Besitz ergriffen und das Mädchen war regelrecht am Boden zerstört, als sie endlich bei den Adoyan Enay ankam. Das hier war nun ihre Heimat, ihre Familie - sie wusste, dass es gut war, dass sie endlich hierher zurückgekehrt war. Das hier war nun ihr Leben; nicht Catori und Chesmu. Die beiden hatten sie aufgehalten, sie beeinflusst um sie schlussendlich doch nur zu enttäuschen. Obwohl die Wut in ihrem Bauch enorm war, war die Trauer über den Verlust größter und mächtiger. Einen Augenblick lang musste Zoe regelrecht gegen den Drang ankämpfen, auf der Stelle zurück zum Leuchtturm zu rasen um doch wieder bei den beiden Hengstfohlen zu sein. So ein Schwachsinn, jetzt reiß dich endlich zusammen! ermahnte sie sich selbst, schüttelte wirsch das stolze Haupt, in der Hoffnung, damit sämtliche Gedanken an Catori und Chesmu loszuwerden.
Als sie den Herdenplatz der Adoyan Enay erreichte, klopfte ihr junges Herz aufgeregt. Noch hatte sie die Herde nicht genau unter die Lupe genommen; war demnach also noch nicht gänzlich heimisch geworden. Doch dank Illium hatte Zoe sich hier auf Anhieb wohlgefühlt und diese Geborgenheit war trotz ihrer Abwesenheit geblieben: als sie in das Herdengebiet eintrat, fühlte es sich tatsächlich an, als würde sie nach Hause kommen. Ein zufriedenes Lächeln schimmerte auf ihren Lippen, als sie begann durch das Gebiet zu streifen. Neugierig beobachtete sie die anderen Herdenmitglieder, schnappte hier und da vereinzelte Gesprächsfetzen auf und genoss einfach nur das Gefühl, Teil von etwas zu sein. Zwar war sie hier noch die 'Neue', doch auch das würde sich mit der Zeiten legen - da war Zoe überaus zuversichtlich.



30.09.2016, 11:26
» Muteki
SUPERGIRL;;

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Nazarach
 
Dichte Wolken bildeten sich vor Muteki's Schnauze, wie sie da saß und über den Herdenplatz blickte. Sie hechelte immer noch stark und es verlangte ihr einiges an Kraft ab, die Luft in ihren Körper zu ziehen und wieder heraus zu pressen. Doch sie hatte sich sagen lassen, dass dies nichts sei gegen das, was andere Tiere nach solch einer Anstrengung verspürten. Sie konnte nur darüber sinnieren, wie es sich anfühlen musste Schmerzen zu haben. Oder wie es sich anfühlte, die Wärme der Sonne auf der Haut zu spüren. Was das Besondere an Schnee war. Alles Dinge, die ihr komplett unbekannt waren. Mit einem Seufzen ließ die den Kopf auf ihre Pfoten sinken und nur ihre Augenbrauen regten sich noch, während sie ihre Umgebung scannte. Erst als sie von hinten ein Huftier auf sich zu kommen hörte, setzte sie sich wieder auf. Als die Stimme des Hengstes erklang, zuckten ihre Ohren und sie erhob sich und schüttelte ihr dichtes Fell. Dann drehte sie sich herum, um den Blick des Anderen zu erwidern. „Ja, für heute war es das.“, meinte sie nur ohne auf seinen schneidenden Ton einzugehen. Skeptisch schnüffelte sie in seine Richtung, doch er gehörte in der Tat zur Herde und daher sollte er freundlich sein. Doch irgendetwas an seiner Art störte sie, wie er sich aufplusterte und auf sie herab sah. Als er dann noch einen bissigen Kommentar von sich gab, bemühte sie sich sich nichts anmerken zu lassen. „Ich gehöre den Tenebris an und werde diese Herde bis aufs Blut verteidigen. Ich sehe nicht, dass du etwas zur Gemeinschaft beiträgst, außer schlaue Sprüche zu reißen.“, meinte sie mit ruhiger, bestimmter Miene. Sie hasste den kratzigen Unterton in der Stimme, eigentlich war sie gar nicht so schroff. Doch vielleicht passte es einfach besser zur ihr und hatte so kommen sollen.

Unwillkürlich stellte sie ihre Nackenhaare auf und zog ihre Lefzen hoch, dass ihr Fang entblößt wurde, doch sie gab sich nicht die Blöße zurück zu weichen. Dann leckte sie sich beschwichtigend die Lefzen, um ihn überlegen anzulächeln – vermutlich wollte er sie nur provozieren, damit sie den ersten Stein warf. Doch diesen Gefallen würde sie dem Pferd nicht tun. Mit einem Plumps ließ sie sich fallen und legte sich gemütlich hin mit einem Grinsen auf den Lippen.


sorry wieder rein kommen xD


Wörter: 451

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01.10.2016, 19:37
» Paulas Harmony
.: Die Eine, die immer lacht :.

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Sameon



Es war ein ungemütlicher Tag, der sich langsam dem Ende neigte. Zu keiner Zeit hatte es die Sonne geschafft durch die dichte, stellenweise tief hängende Wolkendecke zu brechen. Der frische Wind aus Richtung Meer trieb die Wolken unaufhaltsam vor sich her und die letzten Blätter an den Bäumen zu Boden, wo sie alsbald zu Laub zerfallen würden. Die Luft schmeckte salzig und kündete gleichzeitig das baldige Ankommen des Winters an. Ob es ein kalter, harter Winter werden würde? Irgendwo in der Ferne grollte es leise. Sicher würde noch ein Gewitter über das Tal herein brechen. Noch hing es vermutlich am Gebirge fest, aber mit der Zeit würde es sicher den Weg darüber hinweg finden. Der Herbstwind ließ das Wasser des Sees unruhig werden. Am Ufer brachen sich die Wellen im Sekundentakt.

Die Falbstute stand etwas abseits der anderen, noch fremden Pferde, ganz in der Nähe des Seeufers, und beobachtete ihr neues Zuhause. Erst vor wenigen Minuten hatte sie eine Schecke namens Illium in diese Gemeinschaft aufgenommen. Paulas Harmony konnte gar nicht genau sagen, wie es dazu gekommen war. Erst vor einigen Tagen hatte sie den beschwerlichen Weg über das Gebirge, welches zur Zeit das Gewitter zurück hielt, geschafft und sich in diesem unbekanntem Gebiet umgesehen. Alleine, wie seit mehrere Wochen. Hier und da hatte sie andere Pferde getroffen, Gesprächsfetzen aufgefangen und die ersten Informationen über das Stillreich, wie die hier lebenden Tiere es nannten, gesammelt. Auf dem Weg zu einer Wasserstelle, um das Brennen ihrer durstigen Kehle zu besänftigen, war sie in das Gebiet dieser Herde, die sich in der Nähe des Sees aufhielten, förmlich hinein gestolpert. Lange war die Stute nicht unentdeckt geblieben und von dem Rappschecken aufgehalten worden. Vielleicht war es seine faszinierende Art, welche Paulas Harmony sofort gefangen genommen hatte? Illium war unglaublich schön und der Ausdruck seiner tiefen, wissbegierigen Augen war faszinierend. Nicht, das die Falbin sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte, aber irgendwas an ihm hatte die Neugier auf die Herde Adoyan Enay geweckt. Und nun war sie die Neue dieser Gemeinschaft, von der sie kaum etwas wusste. Geschweige denn das sie Mitglieder der Herde kannte. Nein, all die Gesichter die die Falbin sah waren ihr vollkommen fremd, aber mit der Zeit würde sie sich sicher gut einfügen in dieser Herde, die auch beim genaueren Betrachten nicht normal wirkte. Auch wenn Harmony noch nicht sagen konnte, woran das lag, außer vielleicht daran das hier auch Räuber willkommen schienen, aber zumindest schien sie keine bösen Ziele zu verfolgen. Nun, mit der Zeit würde sie es schon heraus finden worum es sich bei der Adoyan Enay handelte.

Paulas Harmony schnaubte, lenkte ihren Blick von den ganzen fremden Pferden Richtung Wasser. So spielte das Leben. Hätte sie vor Tagen jemand gefragt, ob sie den Wunsch hätte sich einer Herde anzuschließen, hätte sie das sicher verneint. Und innerhalb von Sekunden hatte sich ihre Einstellung spontan in genau die andere Richtung gedreht. Das war zwar selten, kam aber durchaus mal vor. Und sicher konnte es nicht schaden einer Gemeinschaft anzugehören. Die Falbin hatte etwas von einem Krieg gehört. Alleine würde sie bei einem Kampf wohl unterliegen. Mit einem Kopfschütteln vertrieb die junge Stute die düsteren Gedanken an Krieg, Mord und Schmerzen. Sie dachte nicht gern über all diese traurigen Dinge der Welt nach. Irgendwie machte es sie depressiv und erinnerte sie an Zeiten, an die sich nicht erinnert werden wollte. Auf die Lippen der Stute nistete sich ein leichtes, sanftes, freundliches Lächeln ein, während sie das Spiel der Wellen beobachtete. Schon faszinierend, wenn man bedachte das es die Luft war, die sie alle atmeten, die diese Kraft hatte Wassermassen in Unruhe zu bringen. Und manchmal sogar Bäume zu Fall. Ob der See wohl im Winter zufror? Die Ohren der Falbstute spielten leicht, nahmen dabei die Geräusche um sich herum war. Das Rascheln der Blätter, ehe sie zu Boden fielen. Das Geräusch der Schritte, wenn sich einer aus der Herde in ihrem Rücken bewegte. Es war schon komisch. Trotz das Harmony nun eine Familie hatte, wenn man das so nennen konnte, fühlte sie sich tief im Inneren einsam. Vielleicht würde es vergehen, wenn sie erst mal ein paar Bekanntschaften geschlossen hatte? Vielleicht sollte sie sich nach Eleanor umschauen? Illium hatte sie bei der Aufnahme den Ignis zugeteilt. In dieser Herde hatte jeder eine Aufgabe, wurde ihr gesagt. Und sie sollte in der Heilkunst geschult werden. Laut Illium war es Eleanor, an die sie sich deswegen wenden müsste.

Die Falbstute richtete ihren Blick wieder zurück zum Mittelpunkt des Herdenplatzes, wo sich die meisten Mitglieder aufhielten. Vereinzelt standen einige Tiere auch Abseits, aber Niemand wirklich allein, so wie sie. Mit prüfendem Blick musterte Paulas Harmony jede Gestalt, welche sie sah, doch die Eleanor erkannte sie nicht. Nun, vielleicht war sie gerade unterwegs, Kräuter sammeln? Ob so etwas dann auch zu ihren Aufgaben gehören würden? Die Junge war sich nicht sicher, aber sie freute sich auf die Unterrichtsstunden. Heilkunst war ganz sicher eine spannende Sache und konnte ziemlich hilfreich sein. Hamorny war gespannt, was damit wohl alles möglich wäre, und auch wie die Eleanor, ihre Lehrerin, wohl vom Charakter her wäre. Angst verspürte die Junge nicht, eher Vorfreude. Sie nahm das Leben einfach wie es kam und versuchte sich nie allzu viele Gedanken über die Dinge zu machen, die geschahen. Vieles konnte man sowieso nicht beeinflussen. Während ihr Blick aus den dunklen, glänzenden Augen weiterhin über die Masse der Körper glitten, verankerte sich das seichte Lächeln fest auf ihren Gesichtszügen.



Wörter: 1029

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Sie ist die Eine die immer lacht
und nur sie weiß es ist nicht wie es scheint

15.10.2016, 14:35
» Sameon


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Paulas Harmony



Was machte er eigentlich hier? Ein krüppeliger Engel unter so vielen gesunden. Alle konnten fliegen, ihre wunderschönen Flügel entfachen... und er war am Boden gefesselt. Seine Flügel würden nie richtig funktionieren, da war er sich mehr als sicher. Und das alles weil man ihm in so jungen Jahren so viel Leid angetan hatte. Illium war der einzige, den er noch hatte. Und deswegen blieb er auch wohl hier. Wo sollte er auch sonst hin? Woanders war er wirklich alleine. Und man bot ihm auch keinen Schutz. Das würde sicherlich schnell zu seinem tot führen. 
Seine Blicke richteten sich auf den Himmel. Die Wolken ließen nicht einen einzigen Sonnenstrahl durch. Zwischendurch tröpfelte Regen herunter und suchte sich seinen Weg auf den Boden. Seine Flügel waren ausgebreitet und er genoss auf diesen den kalten Regen. Normal sterbliche würden das schauspiel nicht sehen. Nur die anderen Engel. Wie es bei anderen magischen Wesen war wusste er nicht, er hat aber gehört das sie ihren Rücken nur ein wenig verzerrt sahen, sprich es fiel nicht wirklich auf. Nur wenn man die Flügel zeigen wollte. Doch wem sollte er schon seine krüppeligen Flügel zeigen? Es war schon schlimm genug das die anderen Engel der Herde seine Flügel so entstellt sahen. Er bildete sich ein das ihre Blicke auf ihn lagen, das sie hämisch über ihn lachten. Das es nicht so war konnte er ja nicht wissen, woher auch? Er gab sich ja nicht einmal mit ihnen ab. Aus Angst verstoßen zu werden. So stand der Schimmel also am Herdenrand und beobachtete das Herdengeschehen. Er musste sich ja eingestehen das nichts spannendes passierte. Einige gingen, andere unterhielten sich... kaum jemand stand alleine rum. Und wenn doch wagte er sich nicht wirklich sich zu ihnen zu gesellen. Ihm war wohl schon diese eine Falbstute aufgefallen, er kannte sie nicht, doch sie schien sich schon ein wenig länger hier aufzuhalten. Jedoch brachte er den Mut nicht auf sich ihr zu nähern. Vielleicht wollte sie ja auch alleine sein und stand deshalb abseits. Er würde dies aber wohl nur herausfinden wenn er sich zu ihr gesellte. Doch die Angst saß tief das sie ihn wegschicken würde. Denn dann stand er wieder nur dumm alleine herum und wusste nicht wirklich was mit sich anzufangen. Illium hatte er wohl immer im Blick aber er unterhielt sich und es schien auch nicht so als müsste er da eingreifen. Er war sein Leibwächter, und wenn es hart auf hart kam wusste er auch was zu tun war, auch wenn er sich dabei wie ein jämmerlicher sterblicher fühlte. Aber es war nun einmal sein Job und da stand er auch voll und ganz hinter. 
Nach einigem hin und her überlegen entschied er sich doch sich der Stute zu nähern. Wenn sie nichts von ihm wissen wollte würde er Illium wohl erst einmal bescheid geben das er den Herdenplatz für einige Zeit verlassen wollte. Denn diese Blicke waren nicht wirklich auszuhalten. Und so hatte er halt einfach was anderes zu tun, zumindest sollten die anderen es denken. Natürlich würde er nur durchs Tal irren. "Guten tag. Ich hoffe ich störe nicht" Seine Stimme klang ruhig und bedacht. In seinen Augen hatte er schon wieder zu viel gesagt, weswegen er die vorstellung auch wohl erstmal sein ließ. Erstmal musste es sich zeigen ob sie überhaupt Gesellschaft gesucht hatte.


Wörter: 631

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16.10.2016, 16:33
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Sameon



Der Blickt der Falbstute ruhte auf der Herde, beobachtete was sich dort so tat. Nichts Spannendes, aber durch Beobachtung konnte man vielleicht Informationen sammeln. Illium, der Schecke, der sie hier Willkommen geheißen hatte, war vermutlich der Leiterhengst. Gab es denn auch eine Leitstute? Eine kleine, nachdenkliche Falte erschien auf der Stirn der Jungen, genau zwischen ihren dunklen Augen. Hier und dort unterhielten sich ein paar Pferde, aber sie waren zuweit entfernt, als das die Falbstute etwas hören konnte. Am anderen Ende des Platzes verließen grade einige Mitglieder den schützenden Kreis ihrer Heimat, dieser Herde. Kurz spielten die feinen Ohren der Jungen. Das hier konnte auch ihr Zuhause werden. Ein richtiges Zuhause. Das Erste überhaupt. Der Drang zu nicken ließ kurz ihr feingliedriges Haupt hoch und runter wandern. Ja, sie würde sich bemühen diese positive Chance zu nutzen, endlich zu leben, in einer Gemeinschaft, die es gut mit ihr meinte. Noch wusste sie nicht, ob es wirklich so war, doch mit der Zeit würde sie es schon heraus finden. Das sie hier so nett und freundlich aufgenommen worden war, war schon einmal ein gutes Zeichen.

Die Falbstute bemerkte im Augenwinkel, wie sich ein Körper aus der Masse löste und in ihre Richtung bewegte. Die Schritte des noch Unbekannten – denn das es ein Hengst war, verriet ihr der Wind, der seinen Geruch mit sich brachte – wirkte einen Hauch unsicher, beinahe als wenn er sich nicht sicher war das er im Moment das Richtige tat. Als wenn er sich nicht sicher war, ob es gut war sich der Stute zu nähren. Die Junge wandte sich dem Grauen jetzt schon zu, auch wenn er noch ziemlich weit von ihr entfernt war. Eine stille Einladung, die sie dem Fremden gegenüber trotz der Distanz entgegen brachte. Er brauchte nicht unsicher sein, die Junge mochte Gesellschaft und war neuen Bekanntschaften durchaus aufgeschlossen. Auf ihren Zügen ruhte immer noch das seichte, freundliche Lächeln, während in den dunklen Augen ein leichtes, gespanntes Glänzen funkelte. Währen sie dort so stand, den Blick locker auf dem Grauen gerichtet, fiel ihr auf, das er ihr vorher, als sie die Herde als Ganzes betrachtet hatte, gar nicht aufgefallen war. Er wirkte jung, vielleicht ein oder zwei Jahre nur älter als sie selbst. Sein Körperbau war von zierlicher Natur, dennoch konnte die Falbstute Muskeln unter seinem Fell ausmachen. Doch was ihr viel mehr ins Augen fiel, war seine Rückenpartie. Sie schien nicht so hart abgegrenzt, wie sie es sonst gewohnt war, eher etwas verschwommen. Die Junge blinzelte einige Male, doch das Bild wollte nicht scharf werden. Und da wurde ich bewusst, das sie genau das auch bei dem Leiter gesehen hatte.

Als der Fremde die Stute schließlich erreichte, ließ er sofort eine freundliche Begrüßung erklingen, gefolgt von einer vorsichtigen Entschuldigung, wenn man das so nennen wollte. Die Falbstute lächelte dem Grauen freundlich, beinahe schon einladen zu. "Hallo." erwiderte sie mit heller, feiner Stimme. "Nein, nur keine Sorge. Ich freue mich über Gesellschaft." Ihre Augen wanderten automatisch immer wieder zu seiner Rückenpartie. Ob sie ihn fragen sollte? Nun, vielleicht nicht gleich direkt mitten hinein. "Ich bin Paulas Harmony, aber du kannst mir Harmony nennen. Das ist einfacher." Ein leichtes Schnauben entkam ihren weichen Nüstern, während ihr Blick nun in seinen Augen ruhten. Auch darin war leichte Unsicherheit zu erkennen, aber auch eine gewisse Stärke, die die Falbin noch nicht zuzuordnen wusste. "Ich bin neu hier in der Gemeinschaft." Vermutlich war dem Grauen das schon längst aufgefallen. Warum sonst sollte sie so allein am Rande ausharren, während alle Anderen der Gemeinschaft beieinander waren. "Und du? Bist du schon länger Mitglied hier?" Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Paulas Harmony liebte Gesellschaft zwar, dennoch konnte sie ein leichtes, vorsichtiges Misstrauen am Anfang einer neuen Bekanntschaft nie ablegen. Meistens hielt es nicht lange, die ersten paar Minuten, weil zu viel Distanz zum Kontakte schließen einfach hinderlich war.

Immer wieder tröpfelte es leicht aus der dicken, dichten Wolkendecke. Harmony spürte die kalten Tropfen auf ihrem zierlichen Körper, doch noch war es nicht so ungemütlich, das man sich Unterschlupf suchen musste. Ihre Augen lagen locker auf der Gestalt des Grauen, in dem sie schon einen neuen, ersten Freund zu sehen glaubte. Vielleicht konnte der Fremde ihr etwas über diese Herde erzählen. Wie es hier zu ging, was für Regeln es gab und vielleicht auch, wie das Tal hier allgemein so war. Ob es Dinge gab, vor denen man sich in Acht nehmen musste. Und eventuell würde er ihr auch sagen können, was hier an dieser Herde so besonders war. Denn das sie nicht ganz normal war, da war Paulas Harmony sich sehr, sehr sicher.



Wörter: 868

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Sie ist die Eine die immer lacht
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16.10.2016, 17:11
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Paulas Harmony



Er war sich immer noch nicht sicher ob es eine richtige Entscheidung war auf dieser Fakbstute zuzugehen. Versuchte es sich aber nicht anzumerken. Wobei er sich ja eigentlich sicher sein konnte das man es irgendwo eh wieder merken würde. Er war in sowas einfach nicht wirklich ein Profi. Was allerdings scheiße in seiner Aufgabe war, dies war etwas was er einfach weiter trainieren musste. Vielleicht sollte er mal Illium fragen wen er da am besten ansprechen sollte. Er konnte nach wie vor nicht verstehen wieso der Erzengel ausgerechnet ihn als Leibwächter ausgesucht hatte, doch er musste ja irgendwas in ihm sehen wovon er vielleicht noch nicht einmal was wusste. Es konnte aber auch sein das er dachte er sei schon stark genug weil er ein Engel war, wobei der Schecke seine Geschichte wusste. Und er hatte seine krüppeligen, zu kleinen Flügel ja auch gesehen. Doch er konnte ihm auch nicht sagen ob sie jemals so prächtig waren, wie die von den anderen. Ein leises seufzen erklang aus seinem Mund. Die Augen auf der Stute gerichtet und musterten sie von oben bis unten. Sie sah sehr weiblich aus, wenn auch nicht komplett zierlich. Aber es passte alles irgendwie zusammen... nicht so wie bei ihm. 
Eine helle, und gleichzeitig freundliche Stimme drang in seinen Ohren. Eine schöne weibliche Stimme. "Dann ist ja gut" , stellte er einfach nur fest. Ließ seinen Blick nicht von ihr los. Doch sie schien das gleiche zu tun, ihre Blicke huschten immer wieder zu seinem Rücken. Stimmte es also doch? Das andere die Rücken der Engel verschwommen sahen? Er versuchte nicht nervös zu werden, was ihn auch gut gelang. Er wollte nicht das wer anderes seine krüppeligen Flügel sah. Es war schon schlimm genug das er sie jeden Tag sah und sich damit rumkämpfen musste. Er hatte auch schon darüber anchgedacht sie einfach rauszureißen. Sie waren doch einfach zu nichts zu gebrauchen, wieso also behalten? "Freut mich Harmony. Mich nennt man Sam" Seinen richtigen Namen hatte er schon lange nicht mehr verraten, Sam reichte vollkommen aus. Er würde nicht eher wieder Sameon sein, ehe er wieder seine alte persöhnlichkeit wiedererlangt hatte. Und das würde so wohl nie wieder passieren. 
Sie erzählte ihm das sie neu in der Gesellschaft war, war ihm fast schon klar gewesen, er hatte sie hier noch nie so wirklich war genommen. Und das obwohl er ja eigentlich Tag ein und Aus hier auf dem Herdenplatz war und alles beobachtete. Auch wenn nie wirklich was spannendes passierte, aber er wusste auch nicht was er anderes machen sollte, so ohne Freunde und Familie. Familie, ein dicker Stich war in seinem Herzen zu spüren, versuchte es zu verdrängen und dann zu ignorieren. Das konnte er gerade nicht wirklich gebrauchen. "Ja, das bin ich." Wie immer nicht wirklich gesprächig. Er wusste schließlich auch nicht wie weit er gehen konnte ohne sie irgendwie zu verärgern oder so. "Hast du dich denn schon eingelebt?" Eigentlich eine dumme frage, doch er wollte auch mal interessiert wirken und sich nicht alles aus den Nüstern ziehen lassen. Doch sicherlich würde es am Ende genau so aussehen, und so wie die anderen hatte Harmony da sicherlich nicht wirklich Lust zu....


Wörter: 600

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16.10.2016, 21:59
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Sameon



Die Falbstute spürte seine Blicke auf ihrem Körper, merkte wie er damit ihre Gestalt abtastete, aber es fühlte sich nicht ungut an. Es freute sie beinahe, das dort endlich wieder Jemand war, vor ihr stand, der sie wirklich wahrnahm. Ja, es fühlte sich fast schon gut an, warm und schön. Der Graue antwortete kurz und knapp, mit einer dunklen, jedoch nicht wirklich durch und durch maskulinen Stimmlage. Plötzlich war Paulas Harmony fast, als wenn der Graue nervös wurde. Da war ein kurzes Flackern in seinen dunklen Augen gewesen. Sie schnaubte kurz, legte leicht das Haupt schief. Es gab keinen Grund unsicher und nervös zu sein. Oder wusste der Fremde etwas mehr? Gab es vielleicht einen Sinn dafür, denn sie nur noch nicht erkennen konnte? Die feinen Ohren spielten und der Blick huschte kurz von dem Hengst weg, scannte kurz die Umgebung, eher er wieder zurück glitt. Nein, da war nichts. Und so hielt Harmony ihre freundlichen, einladenden Züge aufrecht. Das seichte Lächeln schien fasst auf ihre Lippen geklebt. Es war dort fast immer zu sehen, nur ganz selten kroch es zurück in die hinterste Ecke ihres Inneren. Immer dann, wenn das Loch in ihr nach ihrer Seele griff. Vermutlich würde Niemand das je sehen, zog sie sich doch dann aus der Gesellschaft zurück.

Sam. Ein kurzer, wohlklingender Name. "Die Freude ist ganz meinerseits, Sam." ließ sie verlauten, die Stimme hell, freundlich, durch und durch weiblich. Es gab schon so einige Gestalten, die gemeint hatten, das ihre Stimme die eines Engels glich. Die Falbin hatte sich öfter gefragt, woher die das wissen wollten. Ob sie schon mit einem Engel gesprochen hatten? Gab es so etwas überhaupt? Sam verriet, das er schon länger in dieser Gemeinschaft war, bevor er sie fragte ob sie sich schon eingelebt hatte. Nun, wie konnte die Stute, war sie doch erst wenige Stunden hier. "Nein, nicht wirklich." gab Harmony ehrlich zu und ihr Lächeln nahm kurz einen Hauch Verlegenheit an. "Ich wurde erst vor kurzem von Illium willkommen geheißen. Ich hatte noch keine Chance mit hier genauer umzuschauen oder gar Bekanntschaften zu schließen. Du bist der Erste, mit dem ich mich richtig unterhalte." Paulas Harmony war dem grauen Hengst dankbar dafür und wenn er genau hinsah, konnte er es kurzzeitig in ihren dunklen Augen erkennen. Sam wirkte zwar kurz angebunden, nicht wirklich gesprächig, aber vielleicht wurde sich das noch legen. Eventuell war das einfach seine Art am Anfang, vorsichtig den Anderen abzutasten, eher er aus sich heraus kam?

Der Regen wurde etwas doller und die Falbstute hatte den Drang sich zu schütteln, die Tropfen aus ihrem Fell zu entfernen. Sie gab diesem Drang ohne groß zu überlegen nach, ehe sie ihre Konzentration wieder auf ihren Gegenüber legte. Ihr helles Langhaar begann Strähnen zu bilden und die Luft, die beim Atmen in ihre Lungen strömte, war schwer von Feuchtigkeit. "Verzeih, wenn ich zu forsch sein sollte, aber kannst du mir etwas über diese Herde hier erzählen?" In ihrer Stimme schwang leichte Vorsicht mit. Sicher wollte sie ihm nicht zu nahe treten oder gar bedrängen, ihn eventuell damit von sich treiben und am Ende wieder alleine zurück bleiben. Ihren Augen wohnte jetzt ein fragender, neugieriger Ausdruck inne. Vielleicht durfte Sam ihr ja auch gar nichts sagen? Erneut huschte ihr Blick zu seinem Rücken, aber noch immer war ihr, als wenn da etwas nicht ganz passte. Stimmte vielleicht etwas mit ihren Augen nicht. Die Junge blinzelte, mehrmals, aber es änderte sich nichts. Sollte sie den Grauen danach fragen? "Sam? Ist irgendwas mit meinen Augen? Hab ich dort was drin?" Paulas Harmony trat etwas näher an den Grauen heran, damit er ihr besser in die Augen schauen konnte. Wenn dort nichts war, vielleicht würde der Hengst ihr dann einen anderen Grund nennen können? Oder vielleicht wurde sie auch einfach verrückt. Vielleicht lag es daran, das sie einfach lange kein Pferd mehr so richtig angeschaut hatte?



Wörter: 733

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16.10.2016, 22:20
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Paulas Harmony



Seine Braunen Augen ruhten immer noch auf den Körper von Harmony. Wollten sie gar nicht verlassen, aus Angst das er sich das ganze vielleicht doch nur einredet und eigentlich hier alleine stand. Dann würde man ihn sicherlich komplett für verrückt erklären. Doch auch wenn er blinzelte, die Stute blieb da stehen. Also musste das ganze wohl echt sein, und er träumte nicht. Was hatte die Welt nur aus ihm gemacht, doch seine entführer hatten was sie wollten. Einen jungen, gebrochenen Engel. Der nur noch selbstzweifel hatte und sein Leben hasste. Und das nur weil er anders war, und es wohl auch immer bleiben würde. Seine sichelförmigen Ohren spielten im Wind, seine Mähne klebte an seinem Nassen fell, so hatte er wirklich den Drang sich zu schütteln, allerdings würde Harmony warscheinlich am Ende noch nasser sein. Warschenlich würde er sie damit nur verscheuchen, und das wollte er auf keinen Fall.
Was ihre Stimme anging, er könnte sich in dieser einwickeln, ihr den ganzen Tag zuhören. Sie klang so hell und freundlich. Wie die von manch einem Engelmädchen hier. Jedoch war sie keiner von ihnen. Also konnten auch sterbliche so eine schöne Stimme tragen, das war was neues für ihn. Er musste aber auch zugeben das er nie wirklich viel mit sterblichen zu tun hatte. Sie hatten ihn auch nie wirklich interessiert. Doch da verlief sein Leben auch noch anders, er war ein aufgeweckter und fröhlicher Junge, hatte seine Familie und Freunde die ebenfalls seines gleichen angehörte. Doch das alles hatte sich in wenigen Sekunden verändert. Zwei Pferde die, die Tür eingetreten hatten... Wieder schüttelte er seinen Kopf, nein er durfte da jetzt nicht dran denken. Dann konnte man sicherlich nichts mehr mit ihm Anfangen. 
"Das ist mir eine Ehre. Wobei ich mir ziemlich sicher bin das du auch noch schnell andere Bekanntschaften schließen kannst" Das erste mal bei diesem Gespräch huschte ein kurzes Lächeln auf seiner sonst so geraden Mundpartie. Doch auch die helle wirkte dankbar darüber jemanden gefunden zu haben. Doch das sollte auch normal sein, sie war schließlich neu hier. Würde sich aber sicherlich auch besser anstellen als er was Bekanntschaften anging. Jedoch wollte er das ganze nicht so auf den Tisch werfen. Sie brauchte nicht wissen das er keine wirklichen Freunde hatte und hier einfach nur ausharrte. 
Sie fragte ihm nach der Herde, so wirklich wusste er aber auch nicht was er ihr dazu erzählen sollte. Schließlich wollte er nicht direkt preisgeben das hier Engel wohnten. Vielleicht würde sie das auch verschrecken und sie würde die Herde wieder verlassen. Und das wollte er auf keinen Fall. "Nun, wir sind eine Herde die den Frieden bewahren wollen. Und wenn es sein muss irgendwann das böse zu bekämpfen. Schließlich nistet sich hier immer mehr böses ein was das Leben im Stillreich nicht mehr wirklich sicher macht. Als Einzelgänger ist man hier nicht wirklich sicher. Was die Herde angeht, ich glaube man kann uns sehr als große Familie ansehen. Jeder ist hier willkommen." Warscheinlich war das nicht einmal was neues für ihr, aber irgendwas musste er ihr ja sagen. Schließlich wollte er diese Frage auch nicht einfach ignorieren. Doch er merkte weiterhin wie immer wieder ihre Blicke zu seinem Rücken huschten. Er hatte seine verdammten Flügel doch versteckt, sie durfte einfach nichts warnehmen. Doch es schien als würde sie was erahnen. Oder er redete sich das wirklich weiterhin ein. Als sie ihn allerding fragte ob sie was mit ihrem Augen hatte und auch noch näher trat musste er sich zusammenreißen und biss sich leicht auf den Lippen. So viel nähe konnte er ja wirklich nicht vertragen weswegen er auch einen Schritt zurück trat. "Ich... nein ich kann da nichts erkennen" Was auch sicherlich die warheit war, denn wirklich hingeschaut hatte er nicht. Er versuchte sich nämlcih gerade zu beruhigen... die Kiste... er darin gefangen. Sein Kopf fing an zu dröhnen, er versuchte mit aller Kraft die Bilder aus seinen Kopf zu bekommen... so ganz funktionierte es aber auch nicht. Er verzog leich sein Gesicht, bis er es geschafft hatte. Seufzte leise ehe er seinen Blick wieder Harmony schenkte. Kein Wort sagend.


Wörter: 795

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17.10.2016, 18:40
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Sameon



Die Falbstute ließ ihren Blick auf dem Unbekannten ruhen, wobei sie dabei weder fixierte noch bohrte. Sie versuchte lediglich zu erkennen, was in seinem Kopf vorging, konnte aber Nichts so recht ausmachen. Zumindest schien er ihrer Gesellschaft nicht abgeneigt. Wäre auch komisch, immerhin war es der Graue gewesen, der an die Stute heran getreten war, nicht andersrum. Die ganze Zeit über blieb das seichte Lächeln auf ihren Lippen und das freundliche Glänzen in ihren Augen. Ihre Haltung war offen, beinahe schon einladend. Alles in Allem wirkte die Junge, als wenn sie mit sich und der Welt im Reinen waäre. Nicht umsonst war sie bekannt als die Eine, die immer lacht. Nur Harmony selbst wusste, das diese Bezeichnung nicht ganz treffend war. Sie lachte nicht immer, ganz und gar nicht, nur war sie stets bemüht ihre andere Seite für sich zu behalten. Niemand sollte und musste das sehen, wenn sie emotional zusammen brach. Ganz zu schweigen davon, das die Falbin dann eine noch leichtere Opfer für eventuelle Täter darstellte, als allgemein eh schon.

Sam erhob erneut die Stimme, beteuerte das es ihm eine Ehre war. Harmonys Lächeln wurde etwas breiter, zeigte leichte Verlegenheit. Sie fühlte sich geschmeichelt von seinen ehrlich klingenden Worten, schlug kurz die Lider nieder. "Ach, bestimmt kann ich das, aber ich muss zugeben, im Moment ist deine angenehme Gesellschaft mehr als ausreichend." Das war nicht mal gelogen. Die Junge fühlte sich wirklich wohl in der Anwesenheit des Grauen. Es gab auch keinen Grund das es hätte anders sein müssen. Sam verhielt sich freundlich, wenn vielleicht auch etwas kurz angebunden, und schien keine bösen Absichten zu haben. Ein Lächeln zeigte sich auf den Zügen des Hengstes und es stand im außerordentlich gut. Es war nur von kurzer Dauer, dann glitten seine Mundwinkel wieder in eine neutrale Position. Schade. Harmony spitzte die Ohren, als der Graue weitersprach, ihr von der Herde erzählte. Das klang alles in allem ja wirklich gut und schien wahrhaft Potential zu haben, die Heimat der Falbin zu werden. Bisher hatte sie nur einer Herde angehört, wenn man die Hölle ihrer Kindheit zu nennen konnte, und es erfreute sie ehrlich, das es wohl auch anders ging. Zumindest wenn Sam sie jetzt nicht belogen hatte, aber so sah er nicht aus.

Als Paulas Harmony auf den Grauen zuschritt, wich dieser im gleichen Atemzug zurück. Scheinbar war ihm das dann doch zu Nahe, auch wenn er sich kontrolliert und weiterhin freundlich zeigte, verriet das er nichts in ihren Augen sehen konnte. Hatte der Graue überhaupt richtig hingesehen? Bevor die Falbin sich für ihr Aufdrängen entschuldigen konnte, verrutschten die Züge im Gesicht ihres Gegenübers. Ja, sie war ihm wirklich zu nahe getreten. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht bedrängten." Die helle, reine Stimme war mit einer deutlichen Entschuldigung belegt. Harmony senkte kurz den Blick zu Boden, fast als wäre sie beschämt über ihre Unbedarftheit, und trat ebenfalls einen Schritt zurück. Das leise Seufzen, was Sam dann von sich gab, holte die Junge wieder zurück. Ihre Augen fanden erneut seinen Blick. Vermutlich war da wirklich nichts und sie bildete sich das ein. Sam war sicher in Ordnung. Und sie auch.

Der Regen nahm sekündlich zu. Zumindest gefühlt. Harmony fröstelte es. Die kalten Tropfen drangen mittlerweile bis auf ihre Haut vor und das dunkle Langhaar klebte in Strähnen an ihrem Körper. Vielleicht war es langsam doch an der Zeit sich irgendwo unterzustellen. Das Geräusch des Regens, wie er auf die Oberfläche des Sees aufkam, erfüllte die immer wieder einkehrende Stille zwischen den Beiden. Das tiefe Grollen des Donners kam auch langsam aber sicher immer näher. Scheinbar hatte das Gewitter den Weg über das Gebirge geschafft. Die Falbin ließ kurz ihren Blick zum Horizont wandern, wo sie meinte tiefdunkle Wolken zu erkennen. Ein Schutz vor dem Unwetter konnte sicher nicht schaden, aber gleichzeitig wollte sie dieses Treffen hier jetzt auch nicht einfach abbrechen. Wollte nicht diese neue Bekanntschaft, die vielleicht eine Freundschaft werden könnte, im Keim ersticken und ihr somit die Chance auf mehr entreißen.



Wörter: 758

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17.10.2016, 19:26
» Sameon


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Paulas Harmony




Der Regen wollte immer noch nicht aufhören, der kalte Wind machte das ganze nicht wirklich besser. Doch er hielt seinen Mund, wollte das geschehen nicht verlassen. Dafür würde er es sogar in Kauf nehmen krank zu werden. Dazu zog wohl noch ein Gewitter auf, denn hin und wieder konnte man ein grollendes Donnern vernehmen. Auch wenn ihn das nicht aus der Ruhe brachte. Er hoffte nur das man sich trotzdem noch weiterhin unterhalten konnte. Wenn man das ganze überhaupt eine Unterhaltung nennen konnte. Eigentlich wurde zwischendurch mal was gesagt, ehe sich die beiden wieder anschwiegen. Er konnte wohl damit Leben, doch ob Harmony es genauso sah? Vielleicht fand sie ihn irgendwann zu langweilig und würde gehen weil er kaum ein Wort heraus brachte. Es konnte ja sein das sie wen suchte der ihr ähnlich war. Wenn man die beiden nämlich so betrachtete konnten sie unterschiedlicher nicht sein. Und das lag nicht nur an den Aussehen. Sie wirkte viel glücklicher und offener. Zufriedener als er, er dagegen sah einfach bedrückt und warscheinlich auch irgendwie unzufrieden aus. 
Doch sie schien ihm von gegenteil zu überzeugen, zumindest meinte sie das seine angenehme Gesellschaft gerade mehr als ausreichend war. Und da war es wieder, das kurze Lächeln auf seinen spröden Lippen. "Das freut mich wirklich zu hören." Wenigstens eine die es so sah, und diesen Gedanke hätte er auch fast laut ausgesprochen. Er konnte es aber im letzten Moment noch runterschlucken. Allerdings wollte er nicht wieder so stumm herum stehen, irgendwann würde es ihr sicherlich zu langweilig werden und dann würde seine Gesellschaft bestimmt auch nicht mehr ausreichen. "Hast du denn schon eine Aufgabe in unserer Herde?" Er versuchte es wenigstens etwas neugierig klingen zu lassen. Denn im ersten Moment war es ihm eigentlich egal. Wobei es auch schon wieder falsch war so zu denken. Doch er konnte es auch einfach nicht ändern. Er war nun einmal so geworden. 
Sie schien es bemerkt zu haben das sie ihn wohl bedrängt hatte. Na wenigstens eine die es einsah und nicht darauf pochte. Als sie sich dann entschuldigte nickte er ihr erst einmal zu um ihr zu verstehen zu geben das er es verstanden hatte und auch wohl angenommen hatte. "Ist schon gut" Gab er nur darauf zurück, wusste auch nicht was er sonst dazu sagen sollte. Es war jetzt passiert und gut war. Fürs nächste mal würde sie wohl Bescheid wissen das sie nicht so nah heran treten sollte. Er war was das anging einfach noch zu verstört. 
Der Regen wollte immer noch nicht aufhören, und wenn er sich so die Falbin anschaute schien sie zu frieren. Vielleicht war es also doch besser wenn sie sich in eine Höhle oder so begaben, er wusste von einer kleinen hier am Herdenplatz. In dieser hatte er sich früher oft aufgehalten weil nicht alle von dieser wussten. Und dort war er immer alleine gewesen und konnte für sich sein. "Du frierst. Komm mit ich zeig dir eine kleine Höhle. Die bietet wenigstens ein bisschen Schutz" Erklärte er und deutete mit seinen Nüstern in die Richtung wo sich die Höhle befand. Setzte sich auch direkt in Bewegung, wenn auch nicht schnell. Schließlich wusste er noch nicht einmal wirklich ob sie ihn jetzt einfach so folgen würde.



Wörter: 620

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18.10.2016, 14:36
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Sameon



Paulas Harmony versuchte den Regen zu ignorieren, der ihr falbfarbenes Fell immer stärker tränkte und damit einige Nuancen tiefer als normalerweise erscheinen ließ. Die feinen Ohren zuckten, immer dann, wenn der Donner grollte und zeigte, dass das Gewitter mit jeder Minute näher kam. Die Junge behielt ihren Gegenüber im Blick, der Ausdruck der dunklen Augen offen und freundlich. Sie versuchte zu erkennen, was und wer der Graue wirklich war, was ihn bewegte, woran er dachte. Sam war zu ihr heran getretten, was eigentlich dafür sprach, das er Gesellschaft wollte. Trotzdem schien er irgendwie, als wenn er sich fehl am Platz fühlte. Harmony war sogar fast soweit sich selbst gegenüber zu behaupten, dass der sich Unbekannte distanziert und abweisend, zumindest zum Teil, zeigte. Ob Sam auch schlechte Erfahrungen im Leben gemacht hatte? Die Junge wusste, es gab verschiedene Arten mit negativen Erlebnissen umzugehen. Nicht Jeder war wie sie. Manch Einer verschloss sich, verfiel der Depression und meidete Gesellschaft. Andere wiederum versuchten zu verdrängen und ihr Leben trotzdem zu leben, so gut es eben ging. Und dann gab es die, die vom Opfer zum Täter wurden. So etwas hatte die Falbin noch nie verstanden. Und würde sie wahrscheinlich auch nie.

Als der Schimmel erneut seine Stimme erklingen ließ, schüttelte Harmony die Gedanken zusammen mit der Nässe in ihrem Fell ab und konzentrierte sich wieder voll auf ihn. Über die Züge von Sam huschte erneut ein kurzes Lächeln, als er beteuerte erfreut zu sein. Paulas Harmony glaubte es ihm. Warum auch sollte der Unbekannte lügen? Es gab keinen Grund. Die Junge war ein wenig überrascht, im Positiven, als ihr Gegenüber mit der nächsten Frage das erste Mal seit Beginng dieser Begegnung Neugierde und Interesse ausdrückte. Sogleich verfiel ihr Haupt in ein begräftigendes, eifriges Nicken. "Ja, natürlich." antwortere die Stute mit heller Stimme, bedachte nicht das es vielleicht gar nicht so normal war, das man sofort eine Aufgabe zugeteilt bekam. "Illium meinte, ich wäre gut bei der Heilkunst aufgehoben. Ich muss sagen, ich bin ja schon ziemlich gespannt darauf. Man kann damit wohl ziemlich viel Gutes verrichten." Während Harmony sprach, hellten sich ihre Züge noch weiter auf. Es erfreute die Junge wirklich zutiefst, das Sam ihre Gesellschaft wohl doch auch zu schätzen wusste. Warum sonst hätte der Hengst sie etwas fragen sollen? "Und was für eine Position hast du hier?"

Als das Frösteln über den Körper der Jungen zog, ging das nicht spurlos an dem Grauen vorbei. Paulas Harmony ahnte, das er vermutlich öfter beobachtend am Rand harrte. Woher sonst sollte solch eine große Aufmerksamkeit auf das Außen auch herkommen? Sam bot einen Unterstand an, Schutz vor dem Regen. Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern schritt augenblicklich los. Die Falbstute zierte sich nicht lange und folgte dem doch im Grunde noch Fremden. „Ja gerne. Danke.“ setzte Paulas Harmony noch dazu, aber das Geräusch ihrer leichtfüßigen Schritte auf dem aufgeweichten Boden hatten dem Grauen sicher schon verraten, das sie ihm folge. Manch einer würde ihre rasche Entscheidung, sich einem Unbekannten so anzuvertrauen, als törricht, leichtsinnig und auch lebensgefährlich bezeichnen. Immerhin gab es nicht nur gute Wesen auf der Welt. Ja, vielleicht war die Junge wirklich zu gutgläubig, beinahe schon kindlich-naiv, aber es wollte auch nicht in ihren Kopf, das Sam ihr eventuell etwas zufügen könnte. Er wirkte einfach nicht so, wie die Teufel von früher. Sicher, es gab vermutlich auch einfach gute Schauspieler, doch so lange sie am Herdenplatz bleiben würden, wären da ja noch die anderen Mitglieder, die dann doch bestimmt eingreifen würden?



Wörter: 682

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18.10.2016, 17:55
» Kubo
I used to build dreams about you

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Kito smilie


Kräftige, schwarze Schwingen ließen ihn über den Herdenplatz gleiten, gaben ihm die Möglichkeit sich über alles zu erheben und der Welt dort unten für wenigstens einen kurzen Augenblick zu entfliehen. Natürlich hatte ein kleines, vernünftiges Stimmchen in seinem Hinterkopf ihn gewarnt, dass er die Fähigkeit zu fliegen eventuell auch noch im weiteren Verlauf ihrer Untersuchungen benötigen würde, aber Kubo war ein törichter Narr. Unter dem Vorsatz die Gegend auskundschaften zu wollen, war er so schnell wie möglich entschwunden und hatte Kito an einer abgelegenen Stelle des Gebietes zurückgelassen. Kubo begutachtete zwar die Adoyan Enay, aber die Tatsache, dass er sich das hätte sparen können, war vermutlich nicht nur ihm klar. Doch er hatte es keine weitere Minute mit Kito an seiner Seite ausgehalten. Jeder Blick, jede ungewollte Berührung, brachte Kubo zur Weißglut. Sein Gesichtsausdruck hatte sich über die letzten Wochen noch mehr verfinstert und sein gesamter Körper schmerzte, so sehr hatten sich seine Muskeln verspannt. Der Weg hierher und die eigentliche Mission, war wohl eine der schlimmsten Dinge, die er je getan hatte. Das unangenehme Schweigen, welches Niemand zu brechen wagte und die unausgesprochenen Tatsachen, die sie beide nahezu erdrückten, machten es  nahezu unmöglich, die längst zerbrochene Freundschaft wieder aufzunehmen. So weit von den Corvus Corax entfernt entspannte sich Kubo ein klein wenig. Mittlerweile war er so von Furcht um Kito und sich selbst erfüllt, dass er nicht einmal mehr genau wusste, was genau diese Angst eigentlich herbei gerufen hatte. Sicher, das Band, welches er zwischen sich und Kito fühlte konnte er nicht leugnen, aber hatte er wirklich einmal geglaubt, er könne seine Gefühle nicht geheim halten? Das letzte Mal, dass er und Kito gesprochen hatten, eine richtige Unterhaltung geführt hatten, war Ewigkeiten her. Ein wirkliches Gespräch hatte in den letzten Monaten nicht einmal stattgefunden und das war wohl Kubos eigene Schuld. Ohne Rücksicht hatte er seine Gefühle der Zuneigung auf Kito abgewälzt, nur um danach auf Ewig zu verschwinden und seinen besten Freund daraufhin zu behandeln wie ein Stück Dreck. Manchmal redete sich Kubo ein, dass es besser war. Für sie Beide. Doch dann gab es wieder Tage, so wie den heutigen, wo er seine Handlungen hinterfragte und nicht mehr verstand, wozu er sich so verstellte. Das Kito seine Gefühle nicht erwiderte war zumindest für Kubo ziemlich klar. Vor allem nicht nachdem Kubo so kalt mit Kito umgegangen war. Doch vielleicht konnte er sich jetzt, in der Nähe der Adoyan Enay und weit fort von den Corvus Corax - wo er sich nach wie vor fühlte, als würde jeder seiner Schritte überwacht werden - entschuldigen.

Kubo landete auf einem nahegelegenen Ast und sah hinab auf die Pferde, die sich unter ihm tummelten. Eines von ihnen sah ihn mit einem solch direkten Blick an, dass Kubo eine Schauer über das dunkle Gefieder glitt. Er war sich sicher, dass dieses Tier wusste, was es vor sich hatte. Und wie er - und vermutlich auch Kito -  es schon vermutet hatten, die Adoyan Enay war ein recht ruhiger Haufen. Sie standen in Grüppchen zusammen, während sich eine Gruppe aus ranghöheren Tieren um sie herum bewegten. Vermutlich waren dies die Wesen, von welchen man ihm bei seinem Auftrag erzählt hatte. Engel. Kubo konnte ihre Schwingen nicht erblicken, aber irgendwie war der Rabe auch froh darum. Vermutlich hätte es ihm bloß einen Schrecken eingejagt, den er lieber vermeiden wollte. Idiot. Nun hatte er nicht nur seine Fähigkeit missbraucht, sondern sich auch noch von Kito entfernt. Mit wohl der ruppigsten Verabschiedung, die man sich einfallen lassen konnte. Kubo spannte sich an und flog schließlich wieder zurück, bereits jetzt beschämt von seinem Verhalten. Vielleicht hatte ihm einfach diese Betrachtung der Dinge von Außen gefehlt. Vielleicht hätte er sich einfach schon viel früher abkapseln sollen. Als er schließlich wieder - relativ ungeschickt - in der Nähe von Kito landete und sich zurück in seine eigentliche Gestalt verwandelte, blieb er erst einmal still. Wie er bereits vermutet hatte, hatte sich nichts besonderes ereignet. Ihr Platz war fern ab der Adoyan Enay. Noch relativ nah am, vielleicht sogar noch in, ihrem Gebiet, aber weit genug entfernt und versteckt genug, um nicht sofort entdeckt zu werden. Es hätte Kubo verwundert, wäre bereits eines der Herdenmitglieder anwesend gewesen. 

Die Stille breitete sich erneut aus und Kubo wagte es nicht einmal, einen Blick auf den etwas entfernt stehenden Kito zu werfen. Er wusste nicht einmal, ob der Rabe ihn ansah. Also holte er tapfer Luft, wand seinen Kopf in die Richtung seines ehemaligen Freundes und schritt langsam auf diesen zu. Während des Rückfluges hatte er sich Worte zurecht gelegt, die ihm jetzt alle entfallen waren und sobald er vor dem Falben stand, schaffte er es kaum noch sich daran zu erinnern, wie man überhaupt verständliche Sätze bildete. "Kito...", fing er schließlich an, räusperte sich kurz danach ein wenig, da seine Stimme gefährlich zu schwanken begann. "Ich... Ich denke ich habe dir Unrecht getan."


Wörter: 949

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19.10.2016, 22:20
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{Hybrid Theory & Dmitri} // Azrael


Illium wagte kaum auf Dmitris Haupt zu blicken. Sie hatten sich über eine unglaublich schwierige Zeit hinweg geholfen. Dmitri schien alles verloren zu haben, was ihm lieb und teuer war und Illium? Schon der Gedanke daran, die Herde leiten zu müssen, ohne das Calinae ihn wirklich unterstützte, oder Raphael seine schützende Hand über ihn legte, war ein harter Schlag gewesen. Selbstzweifel waren nie gut, vor allem nicht, wenn man eine Gemeinschaft wieder aufbauen musste, die sich von einem so schweren Schock erholen musste. Doch irgendwie war es Illium gelungen und sie alle hatten sich an die neuen Umstände gewöhnt. Der Erzengel war sich nun seiner Kraft und seiner Verantwortung bewusst, aber ebenso seinen Fähigkeiten. Caliane hatten ihn nicht ohne Grund auserkoren und Dmitri hatte ihm dies nur immerzu versichert, ebenso wie all die anderen, die auf seiner Seite standen. Illium wusste, dass es jene in seinen Reihen gab die an ihm zweifelten, eventuell sogar Jene, die gegen ihn planten, aber der Schecke würde ihnen zuvor kommen. Er war kein Narr, er wusste, dass er damit rechnen musste, umgarnte sich mit seinen Geschworenen, Leibwächtern und Kriegern und war sich darüber bewusst, dass die Adoyan Enay zu einer außerordentlichen Kriegsmacht gekommen war. Und das war nicht allein Raphaels Verdienst, sondern auch seiner. Kurzum, Illium war mittlerweile selbstbewusst genug, Hybrid Theory voller Abneigung entgegen zu treten. Vielleicht hatte es einen Fehler gegeben, vielleicht hatte Aodhan etwas missverstanden, aber Illium vertraute seinem Freund bis aufs innigste. Nicht, dass er sich nicht wünschte, dass Dmitris Sohn einen triftigen Grund für sein Verschwinden hatte, aber irgendwie war er enttäuscht. Wütend. Aber nach einer Zeit, in welcher nichts zwischen ihnen stand, außer anklagendes Schweigen, schluckte Illium seine rasende Wut hinunter. Es gab sicherlich eine Erklärung, aber der Schecke wollte sie nicht hören. Er wollte zunächst, dass die Familie des Schimmels wieder zusammen fand und sich von dem Schock erholte, der glücklicherweise im Endeffekt nur das gewesen war.

"Deine ganze Familie hat deinen Tod nur sehr schwer verkraften können. Deinen Tod.Er betonte das letzte Wort ganz klar, zeigte damit, wie lächerlich er die ganze Situation fand. Zusätzlich bestand er darauf, dass Hybrid nicht nur an seine Gemahlin dachte. Hatte er seinen Vater vergessen? Ignorierte er sein Kind? Illium war sich sicher, dass der Schimmel seine Tochter kaum kannte, aber sie war es dennoch wert als diese anerkannt zu werden, nicht wahr? Illiums ehemaliger Respekt vor dem Schimmel schwand mit einer erschreckenden Geschwindigkeit und der Schecke wollte sich lieber nicht in eine längere Diskussion stürzen. Hybrid würde früher oder später Gelegenheit haben, das Bild, welches Illium nun von ihm hatte, zu verbessern. Denn im Endeffekt war es gut, dass Hybrid noch lebte, denn er konnte jede treue Seele an seiner Seite gebrauchen. Egoistische Denkweise, aber Illium wand den kalten Blick wie selbstverständlich von Hybrid ab und sah in die Ferne. Er hatte momentan nicht die Zeit, über all seine Taten auf moralischer Basis nachzudenken.
"Als Venom ihr die Nachrichten überbrachte, war sie sehr getroffen. Mir scheint sie hing mehr an dir, als du an ihr." Illium wusste, dass er grausam war, den Schimmel dort verletzte, wo es am meisten schmerzte, aber der plötzliche Wunsch, dem anderen Schmerzen zuzufügen war so übermächtig, dass er sich nicht dagegen wehren konnte. Ich bin ein Monster.

"Deine Tochter ist verschwunden, aber ich weiß das es ihr gut geht. Sie wird wiederkehren, dich jedoch nicht erkennen. Vielleicht wäre es an der Zeit, die eigene Familie mehr zu schätzen."
Mit einem abwertenden, aber dennoch höflichem Nicken wand er sich ab und lief mit einem kalten Blick an Hybrid vorbei. Er hatte ihm momentan nichts mehr zu sagen. Zumindest nicht, was sie beide nicht in Schwierigkeiten bringen würde. Illium konnte sich die ungezügelte Wut in seinem Inneren nicht erklären, aber mit einem Blick auf Dmitri verstand er. Der Wunsch nach Vergeltung schwand und er trat mit einem sanften Lächeln auf den Hengst zu, der ihm so sehr ans Herz gewachsen war. Er wirkte nach wie vor betrübt, aber Illium war sich sicher, dass er sich wieder fangen würde. Das vor ihm war eine starke und ehrenhafte Persönlichkeit, doch ihre Wege würden sich vorerst trennen. Illium spürte über diese Erkenntnis ein leichtes Unbehagen, aber er würde sich dem wohl fügen müssen. Nicht nur, weil er sich um andere, wichtigere Dinge kümmern musste. Er konnte nicht die gesamte Zeit bei Dmitri herum stehen, auch wenn die wachsende Zuneigung dem anderen gegenüber dies so unendlich einfach gemacht hätte. Mit einer sanfte Berührung am Hals verabschiedete sich der Schecke wortlos. Er würde zu ihm zurückkehren, aber aus dem Augenwinkel erkannte er bereits, an wen er sich nun wenden musste. Unruhen in der Herde zu vermeiden war eines seiner größten Ziele und dafür musste er gewisse Unklarheiten beiseite schaffen. 

Mit bestimmten Schritten trat er also auf den stattlichen Hengst mit den pechschwarzen Schwingen zu. Ein wunderschöner Anblick, denn er war Illium so lange verwehrt gewesen. Der Schecke lächelte leicht und neigte respektvoll sein Haupt. Azrael. Der Todesengel. Illium war keiner von denen gewesen, die ihn hatten fallen sehen, aber er hatte von seiner Geschichte gehört. Und von der Ariels. Es versetzte ihm nach wie vor einen Stich der Trostlosigkeit, wenn er die beiden ahnungslosen Engel zu Gesicht bekam. Zusätzlich wusste er auch nicht, wie oft er sich bei Elanors Namen versprochen hatte, sie einfach Ariel genannt und zu allgemeiner Verwirrung herbei gerufen hatte. Doch Illium glaubte irgendwie, dass sie es ahnte. Etwas an ihrem klugen und berechnendem Blick sagte ihr, dass sie es wusste, nur noch die Zeit benötigte, um die Puzzleteile ihres Daseins zusammenzufügen. Was Azraels Anwesenheit noch trauriger machte, denn würde sie es erst einmal verstehen... Illium seufzte. Er wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte, ob er Azrael berichten, oder ihn im Dunkeln tappen lassen sollte. Er war der Auffassung, dass es sich bei dem Braunen um einen Freigeist handelte. Aber andererseits stellte er sich auch die Frage, ob man ihn nicht zu diesem Lebensstil gezwungen hatte.

"Azrael.", sprach er ihn schließlich sanft, aber bestimmt an. Er wusste nicht wirklich, wie er das Gespräch einleiten sollte. Sie beide wussten, wie es um die Herde bestimmt war und was momentan vor sich ging. Dennoch... "Ich muss dir danken, du hast mir mit Elanor eine hervorragende Heilerin gebracht." Auch wenn Illium sich darüber im Klaren war, dass er der Stute eher widerwillig den Weg gezeigt hatte.


Wörter: 1219

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ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
03.11.2016, 02:40
»Robyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Fragile Essence




Der Schimmel schien wohl weiterhin an seiner Begegnung zu denken. Zumindest druckste er herum, schlug nervös mit dem Schweif und biss sich auf seinen Lippen. Sie beobachtete ganz genau das Schauspiel, und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Sollte er doch einfach Robyn nehmen und alles war gut. Die beiden wären doch so ein super Paar... eher nicht. Irgendwann würde man sie sicherlich noch aus der Herde schmeißen. Aber wieso sollten sich die beiden auch verstellen? Sie tratschten nun einmal für ihr Leben gern, und in diesem Tal passierte ja auch wirklich viel worüber man sich unterhalten konnte, oder eher gesagt lästern. 
"Na dann such ihn doch auf. Er wird doch sicherlich noch in diesem Tal sein. Du bist doch sonst nicht so. Und wenn er eine Familie hat ist das ja sein Pech wenn er die dadurch verliert. Denk doch nur an den guten Sex" Sie hielt nicht viel von treue, weshalb es ihr auch schon immer egal war wenn sie Familien zerstörte, die Hengste, oder auch Stuten waren doch selbst schuld wenn sie mit ihr in die Kiste stiegen. Das Problem war am Ende halt das sie immer mehr wollten. Eine Beziehung oder so. Bah wenn sie nur dran dachte könnte sie kotzen. Moment... Pferde konnten nicht kotzen. Aber man konnte es sicherlich doch mal versuchen. 
Fragiles Gesichtsausdruck änderte sich direkt, als sie wieder zu Faithless kamen. Dieser Cremello würde bald richtig sein Arsch versohlen bekommen, und vielleicht merkte er es nicht mal weil er an seiner neuen liebsten dachte. Wenn es so war konnte er sich ja zwanzig Weiber suchen, wenn er dadurch abgelenkt war das sie seine Herde auseinanderpflücken konnten. Vielleicht sollte man Illium das ganze mal vorschlagen. Oder man suchte freiwillige Stuten die Faithless anmachten. Dafür würde sich sogar Robyn bereit erklären. Schließlich war der Cremello ja nicht hässlich. Und es war sicherlich mal was anderes etwas mit einem Geist zu haben. Vielleichts sollte sie ihm so aber mal ein Besuch abstatten, musste ja niemand wissen. "Ich glaube schon. Und ich hoffe wirklich das er gestorben ist. Das man ihn langsam in fetzten gerissen hat. Schade das man es so genau nicht weiß. Vielleicht kann man aber mal versuchen darüber Informationen zu bekommen. Wobei ich glaube das man dran scheitert" Es war nur ehrlich. Denn Oblivion kannten die meisten doch nur vom erzählen. Er hatte sich doch nur bei seinen Vater versteckt, sich in seinem Schutz gestellt. Warscheinlich weil er wusste das er zu schwach war oder so. "Haha warscheinlich nicht, er sieht in ihr doch sicherlich sein altes Weib. Das arme Püppchen." In ihrer Stimme lag purer Sarkasmus. Nein das Weib war keineswegs arm. Sie war selbst schuld, hatte sich ihr Leben ausgesucht und würde mit in den tot gezogen werden. Sie hatte die Wahl gehabt, und sich falsch entschieden. "Was ein beschissener Name" Nach diesen Worten grinste sie nur breit. Es war doch nur die Warheit. Aber gut, es konnte auch nicht jeder Robyn heißen. 
Ihre Augen huschten wieder rüber zu den stattlichen, weiß-grauen Hengst. Wie konnte man nur so gut aussehen. Das ihr die sabber nicht aus dem Mund lief war alles. Konnte er nicht einfach rüber zu ihr kommen und ein nettes Gespräch mit ihr anfangen? Aber vielleicht sollte sie auch den ersten Schritt machen, sicherlich würden da dann eher was passieren. "Na dann werd ich ihn wohl mal auf andere Gedanken bringen müssen, und was sein Sohn angeht ich bezweifle ja noch das er tot ist." Sie grinste breit, ja der Hengst brauchte sicherlich eine ablenkung, und sie war doch mehr als perfekt dafür. "Wenn das so ist. Aber weißt du, gegen nen Dreier hab ich auch nichts" Ihr grinsen wurde noch breiter, und ging fast schon über ihr ganzes Gesicht. Ein Techtelmächtel mit dem heißen Schimmel und den Leithengst dieser Herde. Ouhhh sie würde sich einen richtig guten Ruf hier machen. Vielleicht konnte sie sich ja auch hochschlafen und irgendwann hatte sie einen richtig hohen Posten. Das wäre doch mal was. Zumal sie den grauen ja nicht heiraten wollte, nur ein bisschen Spaß. 
Ihre Blicke folgten die von Fragile. Er schaute auf das goldene Püppchen was bei diesen komischen Vampir stand. Oho würde sie sich beißen lassen? Hier, auf den Herdenplatz? Wäre doch sicherlich mal ein lustiges Bild. "Haha sicherlich nicht. Ich will aber mal ihren Blick sehen wenn sie es erfährt. Sie wird warscheinlich schreiend davon rennen." Weswegen sie auch gar nicht ihre Augen abwenden wollte. Aber gut, man würde ihr schreien sicherlich durchs ganze Stillreich hören weswegen sie wieder ihren Freund ansah. Der zu Tear und Jason blcikte und dies direkt kommentieren musste. Drehten hier jetzt alle am Rad? Jeder hatte irgendwem an der Angel. Und Fragile und sie standen nur dumm rum. Ein dunkles brummeln kam aus ihrer Kehle, das gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie war einfach vollkommen untervögelt. Verstand das denn keiner? "Ohja, das wird mehr als lustig." Sie konnte es wirklich nicht abwarten, schade das nicht von jetzt auf gleich was bombastisches passierte, dafür musste man sich halt auf die Lauer legen.



06.11.2016, 19:28
» Zoë
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Wer hat Lust?



Es waren nun schon ein paar Wochen vergangen, in welchen sie sich ausschließlich im Herdengebiet der Adoyan Enay aufgehalten hatte. Zu Beginn war ihr das komisch vorgekommen, vor allem, weil sie trotz der Herdenzugehörigkeit irgendwie doch auf sich allein gestellt war. Insbesondere fehlten ihr Gleichaltrige, mit welchen sie herumalbern und spielen konnte. Alle waren schon so erwachsen, so vernünftig und doch so außergewöhnlich. Zoe würde nicht behaupten, dass sie sich unwohl fühlte - absolut nicht! Sie hatte sich sogar schon ziemlich gut eingelebt und fand sich im Gebiet bestens zurecht. Aber eins fehlte halt doch: der Anschluss, die emotionale Zugehörigkeit. Meist waren es nur oberflächliche Höflichkeiten, die sie mit den anderen Mitgliedern austauschte. Mehr aber auch nicht. Das Mädchen glaubte, dass es an ihrem Alter lag - klar, warum sollten Erwachsene schon mit ihr plaudern wollen? In ihren Augen war sie nur ein unerfahrenes, naives Kind. Und Zoe's Hoffnung, doch noch ein anderes Fohlen anzutreffen, schwand mit jedem Tag ein bisschen mehr. Offenbar lebten hier keine Fohlen, außer ihr natürlich.
Auch an diesem Morgen, nachdem sie aufgestanden war, waren es gemischte Gefühle, die in ihr hausten. Zoe absolvierte ihren allmorgendlichen Spaziergang an der Grenze entlang und hing ihren Gedanken nach. Hier und da kickte sie Steine vor sich her, dachte wehmütig an die Zeit mit Catori und Chesmu zurück. Die zwei waren einfach saucool gewesen und auch wenn die gemeinsame Zeit kurz war, war sie aufregend und wunderbar gewesen. Genau das war es, was ihr hier fehlte: Abenteuer, Abwechselung, Spaß. Wie es den beiden wohl ergangen war? Ob sie klar kamen? Nur zu gerne würde Zoe die beiden wieder treffen, vermisste die glückliche Zeit mit ihnen gerade schmerzlich. Doch sie wusste auch, wie sie auseinander gegangen waren. Das trübte sogar die fröhliche Erinnerung ein wenig.
Ihr Blick schweifte neugierig über das Herdengebiet, sie beobachtete die Erwachsenen, wie sie plauderten und Erfahrungen austauschten. Wie sie lachten und gemeinsam frühstückten. Natürlich könnte Zoe sich einfach zu ihnen gesellen, versuchen, sich einzubringen - aber die Versuche scheiterten eben doch fast immer. Für Erwachsene gab es kaum Themen, die sie mit einem Fohlen teilen könnten. Das Mädchen konnte bei bestimmten Gesprächen eben nicht mitreden; dafür war sie noch nicht reif genug. Schade eigentlich, denn woher kam denn dann ihre Erfahrung? Wie sollte sie erwachsen werden, wenn niemand ihr zeigte, wie das ging? Das waren die Momente, in welchen sie ihre Eltern vermisste. Insbesondere ihre Mutter. Und dann fühlte Zoe sich einsam, einsam und verlassen - und das, obwohl sie hier eine Herde hatte, welcher sie angehörte. Das alles konnte das Loch allerdings nicht füllen, nicht einmal annähernd. Ein betrübtes Seufzen perlte über ihre Lippen, ehe sie ihren Gang fortsetzte. Die Bewegung brachte sie ein wenig auf andere Gedanken, ließ sie träumen - und lächeln.



13.11.2016, 21:39
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Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
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Anwesende Tiere: Alcides. Azrael. Lahib. Muteki. Paulas Harmony. Rachel. Sameon.