Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
»Sorrow
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Zero


Sein Angebot verschreckte die Stute weit weniger, als es angebracht gewesen wäre. Womöglich hätte es sie stören müssen, war doch der Blutaustausch ein durchaus intimes Spiel, das sich keineswegs zwischen zwei Fremden abspielte. Aber war Zero ihm wirklich fremd? Galt denn nur die Zeit, die man einander schon kannte? War er ihr nicht viel näher, als all jene die schon so lange an diesem Herdenplatz verweilten und nichts von ihrem Schmerz spürten? Dennoch konnte sie sein Angebot nicht annehmen. Nicht etwa, weil es nicht verlockend war. Vielmehr aus Furcht, ihn zu verletzen. Sorrow wusste nicht, wie sie auf das frische Blut aus einer pochenden Vene gespeist reagieren würde. Konnte sie sich stoppen? Konnte sie aufhören, ehe es Zero schlecht ging? Sie ihn sogar tötete? Sie war die Erschaffene eines Blutgeboren, nie zuvor hatte etwas ähnliches existiert. "Ich kann nicht, Zero." Sie versuchte zu lächeln, doch der erneute Fingerzeig auf ihre Einzigartigkeit verübelte es. "Ich kann mich wahrscheinlich nicht zügeln, ich würde dich töten. Und dieses Risiko werde ich nicht eingehen." Womöglich wäre sie es bei einem anderen eingegangen, nicht aber bei dem verlorenen, zerstörten Hengst vor ihr. Sie mochte ihn viel zu sehr, als dass sie es übers Herz brachte, ihn in Gefahr zu bringen.

"Ich würde dir ja von meinem Blut bieten, doch die Gefahr, dass auch du dann zu etwas so Bestialischen mutierst wie ich, ist zu groß. Es tut mir Leid." Sie wünschte, sie könnte ihrem neu gewonnenen Freund helfen. Ihm irgendwie den Schmerz nehmen, der sich in sein Gesicht gebrannt zu haben schien. "Es tut mir Leid, was mit dir passiert ist." murmelte sie leise, nicht unbedingt sicher ob er ihr Mitleid überhaupt wollte. Doch wenn auch nur ein Pferd in diesem Tal verstand, wie es ihm ging, so sie. Die Stute, die selbst gegen ihren Willen und gegen alles, was ihr heilig war, in ein Monster verwandelt wurde. Sorrow, die sich damals noch Holly nannte, hatte mit ansehen müssen, wie so viele starben auf eine so bestialische und grausame Weise, wie nur ein Blutengel sie wählen mochte. Jener Blutrausch, der alle Nervenbahnen kappte und allein die Gier nach Tod und Blut übrig ließ. Ob auch sie eines Tages diesem Wahnsinn verfallen würde? Was sie darum geben würde, so nicht zu werden? Sie war bei weitem keine zimperliche Stute, doch das Leben unschuldiger Wesen wollte sie nicht auf dem Gewissen haben, soviel stand für sie fest. Ehe das geschah, musste sie ausgeschalten werden. Soviel stand fest. Doch die stete Bewachung durch die Sieben würde das gewährleisten. Ein jeder von ihnen war schließlich dazu angehalten, sie zu töten, wenn sie auch nur einen falschen Mucks von sich hören ließ.

Da sie ihm dennoch Trost spenden wollte, trat sie zögernd vor und berührte Zero sanft an seinem Hals. Sie spürte die Muskeln unter dem makellosen Fell. Du bist nicht allein. sagte sie vorsichtig mit einem verdächtigen Schleier über der Stimme, der von unterdrückten Tränen kündete.


01.03.2015, 18:40
» Galen
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Jessamy


Erleichterung durchströmte den groben Rappen als er die Gedanken seiner Gefährtin hörte. Du bist richtig so wie du bist, hallte es zurück und zufrieden holte Galen tief Luft, froh darüber, dass Jessamy sich nach wie vor nur von ihm in die Lüfte mitnehmen ließ - wenngleich es für sie einfacher gewesen wäre von der Zufluchtsstätte aus mit einem anderen Engel zu fliegen. Das war etwas, was nur ihnen gehörte und das seit mehr als Vierhundert Jahren. Und Galen würde sich das von niemanden wegnehmen lassen, außer seine geliebte Jessamy würde es von ihm verlangen und sie wusste, dass er daran zerbrechen würde.
Als die helle Stute in sein Blickfeld rückte spürte Galen die ohnehin vorhandene, starke Bindung zwischen ihnen um ein vielfaches stärker. Er spürte wie das Gefühl von Heimat seine starken Beine umfing und seinen Körper schier überall zu liebkosen schien. Das vermochte nur Jessamy in ihm auszulösen, was ihn wieder einmal darin bestärkte, wie tief ihre Bindung doch war und wie weit seine Liebe für sie reichte. Ein schwaches Lächeln zierte seine sinnlichen Lippen, die an manchen Tagen einfach nicht zu seiner groben Gestalt passen wollten, ehe er seine Schritte kaum merklich beschleunigte und kurz darauf schon den warmen, zierlichen Laib seiner Geliebten an dem seinen spürte. Eine warme Welle nach der anderen peitschte durch seinen grobschlächtigen Körper. Liebe, Verlangen, Zuneigung und Trauer vermischten sich zu einem gewaltigen Knäuel in seinem inneren und ließen seinen Magen beinahe schmerzlich zusammen ziehen. Ihre Tränen schockierten ihn immer wieder aufs Neue wenn sie sich nach so langer Zeit wieder begegneten und erinnerten ihn an die alltäglichen Entbehrungen die sie beide zuließen damit er seinen Dienst unter Raphael gescheit nachkommen konnte. Nun jedoch war Raphael nicht da und Illium war an seiner Stelle getreten, was Galen in seiner Loyalität den Adoyan Enay jedoch nicht erschütterte. Doch darüber wollte er im Moment keinen Gedanken verschwenden, viel zu sehr wollte er sich auf das wohl schönste Geschöpf einlassen, welches er je zu Gesicht bekommen hatte. Jessamy, ruhig legte sich sein Geist über den ihren und mit unverhohlener Besitzgier breitete er seine großen Schwingen aus und legte sie um den Körper des älteren Engels. Er liebte sie wirklich über alles.
Ihre leise Frage ließ Galen einen Moment erstarren, denn er hatte sich diese Frage schon lange nicht mehr selbst gestellt, weshalb er im ersten Augenblick nicht wusste wie er darauf antworten sollte. "Den Umständen entsprechend gut..", waren daher seine leisen Worte als Antwort gewesen und abermals strich er über ihr samtiges Fell und atmete ihren intensiven Geruch ein. "Jetzt besser...", fuhr er raunend fort und schmiegte seinen Körper an ihren, während sich feiner silbriger Staub aus seinen Flügeln in ihrem Fell und ihrer Mähne verfing. "Und wie geht es dir? Die Reise war sicher anstrengend...", Sorge schwang in seiner Stimme und mit einer sanften Bewegung strichen seine linken Schwungfedern über Jessamy's verdrehten Flügel. Er hasste es ihr nicht das bieten zu können was sie sich wünschte, eigene gesunde Flügel. Doch so lange er lebte, würde er die ihren sein, das hatte er ihr versprochen.


02.03.2015, 22:48
»Leorah
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Envinyatar


Gedankenverloren ließ sie Revue passieren, was alles hatte geschehen müssen um sie an diesen Punkt ihrer Existenz zu treiben. Sie konnte erneut das einst willensstarke, sture, lebendige Mädchen vor ihrem inneren Auge sehen. Ein Mädchen, dass zu Liebe und zu Lachen gewusst hatte. Das gern gespürt hatte, wie das Leben mit voller Wucht zuschlug – ganz gleich ob gut oder böse. Doch der Verlust ihres Vaters hatte die Mutter gelehrt, dass Emotionen bloß Schwäche bedeuteten und man diese tilgen musste, um existieren zu können. Wie oft sie doch die junge Leorah geschlagen, getreten, gebissen hatte. Allein das Blitzen in Leorahs Augen, aus denen ihre Mutter Emotionen zu lesen wusste, hatte genügt, um das Kind zu strafen. Und das alles aus – makabererweise – Liebe. Denn Leorahs Mutter war sich sicher, ihr Kind durch diese harte Schule schützen zu können. An körperlichen Schmerzen mochte man einknicken, kämpfen, leiden. Doch allein am emotionalen Wunden konnte man so kläglich zerbrechen, wie sie es selbst hatte erfahren müssen.

Leorah seufzte. Sie zwinkerte, um den verschleierten Blick zu klären, der sie hat abwesend wirken lassen. Sie hatte ihr Ziel fast erreicht. Vor ihr stand der wahrhaftige Envinyatar. Und nun zögerte sie, allein weil ihr Herz ihn bewunderte. Dabei kannte sie ihn kaum. Ihre Mutter schien erneut Recht zu behalten. Emotionen zerstörten uns, verleiteten uns vom rechten Weg abzukommen. Nein, das durfte nun nicht geschehen. Sie musste sich innerlich wappnen gegen seine Charismatik und seine Gutmütigkeit. Seine Worte waren so ekelhaft warm, so gut. Sie sträubte sich innerlich dagegen, denn sie wusste, sie stand kurz davor ihm zu verfallen. Sie war so schwach. So verdammt schwach. Es genügten einige liebe Worte und die Stute war eingelullt. Von ihrem Weg abgebracht. Doch sie durfte das nicht geschehen lassen. Sie musste Rückgrat beweisen. Sie hatte keine andere Wahl, sie war allein auf dieser Welt. Faithless’ Versprechen war das Einzige, was ihr noch blieb. “Entschuldige, dann hab ich wohl ältere Informationen.“ Sie lächelte schwach. Ja, Envinyatar war wirklich das geborene Leittier. Alles an ihm strahlte diese sanfte, ruhige Autorität aus die ein Leittier haben musste. “Ich wurde nicht weit von hier geboren. Nicht direkt in diesem Tal, doch nahe daran.“ erwiderte sie wahrheitsgetreu. “Du sprichst von der Einsamkeit, als sei sie dir wohlbekannt.“ Ihre Feststellung trug einen fragenden Unterton in sich. Nun, da sie vor ihm stand, fielen ihr all die klugen Fragen kaum noch ein, die sie ihm hatte stellen wollen. Sie musste also imrpovisieren. Ohnehin hatte Faithless keine genaueren Informationen gewünscht, allein dass sie sich an Envinyatars Hufe heften sollte – das war ihr Auftrag gewesen. Herausfinden, ob von dem einstigen Leithengst eine Bedrohung ausging. Aber Leorah glaubte kaum, dass Envinyatar einem Unschuldigen Leid zufügen konnte.


02.03.2015, 22:56
»Jessamy
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Held.


Wenn man hunderte Jahre in selbstgewählter Isolation lebte, so fiel es schwer sich selbst fallen zu lassen. Überhaupt daran zu glauben, dass ein Wesen sie zu lieben vermochte wenn sie selbst nicht einmal fähig dazu war. Man hatte sie immer freundlich und respektvoll behandelt, daran bestand kein Zweifel. Doch niemand hatte je etwas anderes in ihr gesehen, als die Gelehrte Jessamy. Ein Engel, der eben nicht fliegen konnte. Aber keine Stute. Kein weibliches Wesen mit Gelüsten nach Nähe, Zärtlichkeiten, Liebe, Familie. Selbst die Bindung zu ihrer eigenen Mutter litt unter den Komplexen der einen und den Selbstvorwürfen der anderen zu sehr, als dass sie ohne weiteres aufrecht erhalten werden konnte. Und so blieb ihr Jahrhunderte nur die Einsamkeit und das Lossagen von all den Träumen, die mit ihrem verdrehten Flügel vom Himmel gefallen waren.

Wer hätte geglaubt, dass sie nach zweitausend Jahren mühseliger Existenz auf einen jungen Barbaren traf, der ihre Grundfeste erschütterte und sie aus ihrer Existenz riss, um sie in eine schillernde, prachtvolle Welt zu entführen? Seine Flügel lasteten schwer, doch angenehm auf ihrem Rücken. Sie konnte seinen Engelsstaub in jeder Pore spüren. Ein Lächeln zuckte über ihre Lippen. Galen vergaß so gern, dass die flügellose Engelin zwar zierlich und an die Erde gebunden, dennoch um so vieles älter und entsprechend stärker war. Während sie den einen ihrer Flügel ganz eng an ihren Körper presste, spreizte sie die Schwingen des anderen gerade so, dass sich ihrer beider Flügel an den empfindlichsten Stellen berührten. Sanfter Staub fiel auch von ihren samtenen Federn, eine spezielle Mischung nur für ihn. Er würde danach in den Farben der Morgenröte glitzern, das wusste sie. Dieser Staub sprach Bände von ihrer unendlichen Liebe für ihn. Und er würde ihn, wenn auch nur gering, trösten. Ein solcher Verlust war nicht einfach zu verschmerzen, für keinen von ihnen. Raphaels Leute galten als die loyalsten unter den Engeln. Hier bedeutete das Wort Freundschaft tatsächlich noch etwas. Und der Verlust eines Freundes schnitt tief ins Fleisch. “Ich bin für dich da, Galen. Immer.“ murmelte sie leise, während sie ihre tränennassen Augen schloss und ihr Gesicht in seiner rötlichen Mähne verbarg. „Es war weniger beschwerlich, als du denkst. Ich bin dreitausend Jahre alt, ein kleiner Fußmarsch kann nicht schaden.“ Unausgesprochen blieb, dass es um so vieles einfacher wäre, wenn sie ihre Schwingen spreizen und den Winden nachjagen könnte. Die tiefe Sehnsucht in ihrem Herzen pochte nach wie vor, auch wenn Galen ihr die erdgebundene Existenz so schön bereitete, wie er nur konnte. Sie wusste, wie sehr er litt mit ihr. Und dies wiederum potenzierte ihr eigenes Leid. “Ich liebe dich. Jetzt und für immer. Ich bin so stolz auf dich.“ Sie wusste, wie wichtig ihm diese Worte waren. Galen war ein grobschlächtiger Kerl. Doch tief in seinem Inneren saß der kleine Engelsjunge, der allein seiner Mutter zu gefallen versuchte und bloße Ignoranz erntete. Ein Junge, der ihr in den harten, schweren Zeiten der Trennung ein Blümchen hatte zukommen lassen. Der Bote hatte damals geklagt, hatte er doch den ganzen Flug über ein Gänseblümchen im Maulwinkel tragen müssen, sorgend darum, dass der Blume nichts zustieß. Den Sinn dieser romantischen Geste konnte der Engel mit drohender Maulsperre kaum nachvollziehen, allein die Angst vor Raphaels Waffenmeister sorgte dafür, dass jene Blume wohlbehalten bei ihr angelangte und in ihrer Heimat – der Zufluchtsstätte – getrocknet und konserviert in einem Winkel einer Höhle versteckt lag, sodass allein sie es finden konnte.
Sie hatte geglaubt, dass die Jahrhunderte genügen würden, um hinter die Fassade ihres Kriegers zu blicken. Doch allein ein einziger Blick genügte um sich zu vergewissern, dass sie die Ewigkeit voll und ganz dafür auskosten würde.


02.03.2015, 23:15
» Zero
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Sorrow



Seine Miene hatte sich immer noch kein Stück geändert. Sein eiskalter Blick auf den Körper der Stute. Er konnte diesen einfach nicht erweichen. Auch wenn er es vielleicht gewollt hätte. Doch momentan passte ihm das ganze einfach nicht in den Kram. Wobei es ihn wenigstens ein wenig half das die weiße Stute fast das selbe Schicksal hatte. Sie war ebenfalls ein ´Monster´. Er war damit also nicht allein. Konnte ihr vielleicht irgendwann sagen wie er sich fühlte. Er hatte damals Vampire gejagt. Sie gehasst und jetzt war er selbst so einer. Womit er auch tagtäglich Kämpfen musste. Sein Magen zog sich mal wieder zusammen. Würde er noch lange so leben können, oder würde er irgendwann aufgeben? Er hatte hier niemanden. Wusste nicht wo Yuki war, doch war es das nicht gewesen was er wollte? Ihr keine Gefahr mehr darstellen? Und jetzt vermisste er sie. Und ein zurück gab es jetzt erst einmal auch nicht mehr. Das musste er jetzt einfach so durchziehen.
Sorrows Stimme brachte ihn mal wieder zurück in die Realität. "Ich möchte das du es versuchst. Ich glaube dir das du stark bist. Doch ich glaube auch daran das ich mich wehren kann, wenn etwas passieren sollte." Und wenn er dann doch starb, nun es war kein wirklich großer Verlust. Und in diesem Moment wollte er einfach nur helfen, auch wenn es untypisch für ihn war. Doch bei der weißen war es anders. Er fühlte sich wohler seid dem er wusste das sie irgendwo doch das gleiche Schicksal hatten. Und so konnte er wenigstens einen der beiden retten. Und das würde sie sein, egal was mit ihm am Ende passieren würde.
"Ich glaube ich bin eh erst einmal fürs erste versorgt. Auch wenn ich fast eine ganze Herde an den Hals gehetzt bekommen hab." Er würde nicht verschweigen das er bei den besagten Geistern war. Doch hatte er ja früh genug gemerkt, das es dort kein Platz für ihn gab. Hier sah es ja schon wieder ganz anders aus. Hier wollte er bleiben, und das stand auch schon irgendwie fest. Wenn er die Zeit finden würde, musste er mal einen Besuch bei einem der Leittiere abstatten um aufgenommen zu werden... wenn sie ihn überhaupt wollten. Er nickte nur, als Sorrow meinte das es ihr leid tat. Er wollte nicht weiter darüber reden, und so würde er es sicherlich abbrechen können. Würde sie damit noch einmal anfangen würde er es ganz einfach ignorieren.
Mal wieder nistete sich die Stille ein, doch dann kam die weiße näher und berührte ihn mit ihren Nüstern an seinem Hals. Er zuckte zusammen, und doch ließ er es passieren. Biss seine Zähne zusammen. Wollte sie jetzt auch nicht verschrecken. Schließlich meinte sie das er nicht alleine war und schien den Tränen nahe zu sein. Er blickte der weißen in den Augen. "Wenn du magst... dann kannst du dich immer an mich wenden" Und das meinte er auch ernst. Er konnte sie so nicht alleine lassen. Schließlich schien sie genau so labil zu sein wie er. Das sie sich irgendwas antun würde, wenn etwas störte oder so. Und das wollte er vermeiden. Niemand sollte sterben. Hach was für ein Held er doch war.... nicht.


04.03.2015, 22:33
»Envinyatar
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Leorah


Nie würde Envinyatar auf die Idee kommen, dass Leorah - so wie sie vor ihm stand - etwas mit Faithless zu tun haben könnte. Das würde manch einen dazu verleiten, dass Envinyatar ein durch und durch gutgläubiger Kerl war und allen ihre Geschichte abnahm. Doch so war das nicht. Er war in der Lage zu erkennen, wenn man ihn betrog und selbst wenn er bei der reinweißen Stute etwas vermuten würde, so würde er dennoch an das Gute in ihr glauben und das existierte. Das wusste der braune Hengst. Leorah war gut, daran gab es keinen Zweifel. "Kein Grund zu sich entschuldigen.", antwortete er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen, welchem ein warmer Blick folgte. "Vielleicht strahle ich das auch noch aus, wenn man einmal ein Leithengst war, kriegt man das nicht so schnell aus sich heraus. Und ich war es mein Leben lang schon..", ohne zu prahlen gab er diese Informationen preis und hatte dabei für einen kurzen Augenblick einen nostalgischen Ausdruck in den dunklen, warmen Augen. Er war stets gerne Leithengst gewesen. Hatte diese Verantwortung mit einem gewissen Stolz auf seinen Schultern getragen und wäre für die Herde der er sich verpflichtet hatte durch die Hölle gegangen. Und auch in diesem Kampf, den im Stillreich, mit Faithless, würde er bestreiten. Er würde sich nicht hinter den Engeln verstecken und darauf warten, dass sie den unheimlichen Hengst schon unschädlich machen würden. Nein, wenn Raphael schon scheiterte, so war die Energie der Engel wohl auch 'nur' begrenzt. Natürlich - das wusste Envinyatar und er war nicht Arrogant genug um das Gegenteil behaupten zu können - war er selbst auch nicht stark genug um Faithless zu strotzen. Um ihn alleine zu besiegen. Aber wenn sie ihre Kraft bündeln würden, dann könnten sie ihn vielleicht vernichten, oder zumindest schwächen.
Leorah's Worte über ihre Herkunft entlockten dem braunen Hengst ein schmales Lächeln und er nickte sachte. Wieso bist du fortgegangen? War es die jugendliche Abenteuerlust die dich trieb?", ein beinahe väterliches Lächeln schlich sich auf die dunklen Lippen des ehemaligen Leithengstes und er neigte den Kopf leicht zur Seite, die weiße Stute interessiert musternd. Er hoffte, dass sie eine gute Fohlenzeit gehabt hatte, zumindest ließ sie nicht merken, ob das Gegenteil der Fall gewesen war.
Auf ihre Feststellung hin nickte der große Braune bedächtig und wandte dabei den Blick für einen kurzen Moment ab, ehe er wieder in Leorah's Richtung flackerte. "Ich erlebte sie schon in manch einer Form...", erklärte er nachdenklich und ließ - ohne es wirklich zu merken - dabei den Blick über den Herdenplatz schweifen. "Ich lebte viele Jahre, eigentlich die meiste Zeit meines Lebens, in einem Wald der sich Nimbrethil nannte. Dort war ich nie einsam...", er hatte Ethuil gehabt, Liebe und eine Zukunft. Doch der Krieg seiner Rasse hatte ihr Glück zerstört, ebenso wie sein Verlassen des Landes. "Doch ich verließ meine Heimat nachdem sie einem sinnlosen Krieg zum Opfer gefallen war und da fühlte ich das erste Mal die Einsamkeit.", fuhr er ruhig fort und betrachtete einen Moment einen großen Rappen - er wusste, dass er Galen hieß - der bei einer Fuchsstute stand. "Dann kam ich in das Stillreich und gründete mit Aphal die Adoyan Enay - und ja, auch da war ich einsam, wenngleich ich viele Pferde um mich herum hatte.", auf einmal hob Envinyatar die breiten Schultern und schüttelte den Kopf. "Ich hoffe du fühltest dich nie einsam.", eine simple Feststellung oder vage Hoffnung.


05.03.2015, 22:57
» Galen
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Jessamy


Mit nachdenklichem Blick, der für viele verschlossen wirkte, betrachtete Galen das feine Spiel seines Engelstaubes aus silbrigen Partikeln auf Jessamy's roten Fell. Das leise Rascheln seiner eigenen Federn wirkte für einen Moment unglaublich weit entfernt und er konnte Mal wieder ein Glück, diese Stute zu besitzen, einfach nicht fassen. Sie war der Anker der ihm vor ihrer Begegnung all die Jahre gefehlt hatte und den er versucht hatte in seiner Mutter zu finden. Doch diese kalte Amazone hatte ihn das Gefühl von Zusammenhalt und Bestand, Liebe und Geborgenheit nie so vermitteln können wie es Jessamy nun tat. Sie war für ihn all das was er zum Leben brauchte und sein Verlangen die Aufmerksamkeit seiner eigenen Familie zu erhaschen, war von dem Moment, da er Jessamy kennen gelernt hatte, jäh erloschen.
Ein leises Zittern ging durch seinen Körper welches in einem ausgewachsenen Beben endete, als Galen spürte wie Jessamy die empfindlichste Stelle seiner Flügel berührte. Diese Intimität vermochte es ihm jedes Mal wieder einen heißen Schauer über den Rücken zu jagen und mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen, legte er seine auf die ihren. Zog sie zu sich in einen intensiven Kuss, der durch seine Flügel von der Außenwelt abgeschirmt war, wenngleich die aufkommende Spannung die zwischen ihnen entstand, jeder hier hätte fühlen müssen. "Ich weiß..", raunte er an ihre Lippen, welche kurz darauf an ihrem Hals entlang strichen. "Und dafür danke ich dir.", Galen war noch nie ein Meister der großen Worte gewesen, und auch jetzt war es die unverblümte, beinahe grobe Ehrlichkeit die über seine Lippen kam. Er wusste, dass Jessamy für ihn da war und er sich auf sie verlassen konnte. Er wusste, dass sie ihn liebte und er wusste auch, dass es so richtig war.
Erst als sie von ihrem Alter sprach vermochte ein leises Lachen über seine Lippen zu rollen und er knuffte sie mit den Nüstern liebevoll in die Seite. "Wie lang willst du auf unseren Altersunterschied noch herumreiten?", fragte er mit stiller Belustigung in der Stimme, während er seine Brust leicht gegen ihre drängte und die intensive Wärme, die von ihr ausging, in sich aufnahm.

Alles in Galen drängte danach mit dem älteren Engel alleine zu sein. Sich ihrer Nähe so bewusst zu machen, wie es seine inneren Instinkte ihm rieten. Dieses Verlangen verbarg er auch nicht vor der Fuchsstute, denn sonst würde er sich verstellen und das hatte er noch nie sonderlich gut gekonnt.
Ihre Worte der Liebe lösten abermals ein grobes Beben in seinem Körper aus und er musste einmal mehr tief Luft holen, den feinen Staub in den Farben der Morgenröte auf seinen Flügeln betrachtend. Doch anstatt etwas auf die Worte seiner Gefährtin zu sagen - die für ihn die Welt bedeuteten, ebenso wie Jessamy selbst - legten sich seine Lippen wieder auf ihre und mit kraftvollen Flügelschlägen tauchte er ihre beiden Laiber in eine Wolke aus glitzernden Engelsstaub. Silber, Grau und eine Priese ihrer Morgenröte umgab die beiden Gestalten. "Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers..", raunte er wieder gegen ihre Lippen, strich mit seinen über ihren und sah ihr genau in die schönen Augen. "Mehr als mein Leben.", eine Tatsache, die unwiderruflich war.


05.03.2015, 23:17
»Jessamy
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Galen


Die tiefempfundene Liebe vermochte beinahe das Gefühl der Hilflosigkeit zu überdecken, die sie überkam, wenn sie an Raphaels hellblaue Augen dachte und das Lächeln, das er ihr einst als Schüler geschenkt hatte. Jessamy, als Archiv allen Engelswissens, wusste, dass ein unsterbliches Leben gar nicht so unsterblich war. Doch je älter und stärker man wurde, umso schwieriger wurde es, jemanden zu töten. Und Raphael gehörte zweifelsohne zu den mächtigsten Engeln, die diese Welt je zu Gesicht bekommen würde. Galens Nähe beruhigte sie, so wie er es mit seiner urigen Art schon immer vermochte - natürlich abgesehen von den Momenten wo er sie willentlich und unwillentlich auf die Palme brachte. Sie schmiegte sich an ihn, empfing seinen Kuss, genoss die Ruhe die er ihr schenkte. "Ich werde so lange darauf herum reiten, bis du mich nicht mehr wie ein zerbrechlichen Püppchen behandelst." lachte sie leise und glockenhell, der schiere Gegensatz zu dem groben Wikinger vor ihr. Jessamy war tatsächlich unverhältnismäßig zart gebaut und der Anblick ihres verkrüppelten Flügels rief den Anschein hervor, sie sei schwach. Doch gerade diese Unwissenheit vermochte die Jahrtausende alte Engelin auszunutzen. Denn ihre körperlichen Kräfte waren - so wie es für Engel üblich war - mit der Zeit gewachsen und befanden sich bis heute in einer Entwicklung, von der man niemals wusste, wohin sie steuerte.

Genüsslich sonnte sie sich in der Wärme seiner Worte, doch die Adern gefroren ihr erneut. Sie musste wissen, was geschehen war. Nicht nur als Freundin Raphaels, auch als Archivarin des Wissens und der Geschichte. Natürlich hatte man ihr berichtet, sie wusste im Groben was geschehen war. Doch sie glaubte lieber den Ausführungen des Mannes, der sich seiner Ehrlichkeit rühmen konnte und ihr die Geschichte weder verharmlosen, noch beschönen oder verherrlichen würde. "Was ist passiert, Galen. Was genau ist Raphael zugestoßen?"

Miserabel smilie Muss erstmal wieder reinkommen.


08.04.2015, 16:22
»Sorrow
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Zero


Früher - eigentlich war es doch kaum ein Jahr her, oder? - hatte sie Freund und Familie gehabt. Sorrow, oder besser gesagt Holly war eine Stute gewesen, gewöhnlichere hätte es nicht gegeben: sie hatte mit ihren Freundinnen getratscht, die Zeit mit ihren Eltern genossen, den Hengsten hier und da einen schönen Blick zugeworfen und auch sonst ganz unbeschwert gelebt. Ihr Leben war das, was man eigentlich als langweilig hätte bezeichnen können. Sie war schön und intelligent. Doch sie ließ beides nicht heraushängen, so wie andere Artgenossen. Das war nicht ihre Art. Holly trat gern etwas zurück, war das im Schatten glänzende Juwel. Sie hatte sich damals nichts sehnlicher gewünscht, als eines Tages jemanden kennen zu lernen den sie liebte. Mit dem sie eine Familie gründen konnte. Allein der Gedanke daran, jetzt und hier, ließ ihren Körper gewaltsam erschaudern, die Tränen nisteten sich in den Augenwinkeln ein. Ihr blieb all das verwehrt. Nun ging es nur noch ums blanke Überleben. Holly war tot, und Sorrow lebte,... nein existierte.

Dass ihr nun ein Wesen über den Weg lief, dass zumindest im Ansatz das gleiche Leid empfand, war wie Balsam. Sie hatte stets im Hinterkopf behalten, dass sie die einzige ihrer Art war. Die einzige von einem Blutengel geschaffene Vampirin. Die meisten Vampire dieser Welt konnten sich aussuchen, ob sie verwandelt werden wollten. Doch ihr hatte man das Gift gewaltsam injiziert. Der kühle Wahnsinn Urams hatte ihre Kehle geflutet, als er sie zwang sein Blut zu trinken. Und manchmal, das würde sie nie zugeben, spürte sie auch in sich diese kühle Berechnung, den heißen Wahnsinn. Sie durfte sich selbst niemals vergessen. Vielleicht war ihr Zero der Anker, den sie so lange vermisst hatte. Der Anker, der Venom ihr nicht hatte sein können und wollen. Er stand im Dienst der Erzengel. Und würde wie all die anderen nicht zögern, sie kaltblütig zu töten. Ob es ihn überhaupt schmerzen würde, geschähe ihr etwas? Warum nur glaubte sie nicht daran?

"Ich stecke voller Gift, Zero. Wer weiß, was ein Biss von mir anrichten kann. Ich bin sowas wie ein Experiment." Sie zwinkerte ihm ein bisschen spöttisch, aber keinesfalls boshaft zu. Sie mochte ihn. Sie mochte ihn mehr, als sie je zugeben würde. Noch nicht lange kannten sie sich, doch ihr Bedürfnis nach Freundschaft und Halt war zu groß, um Zeit andauern zu lassen. "Ich würde dir gern die ganze Geschichte erzählen, doch ich darf nicht. Sie würden mich töten, wenn ich plaudere. Und dich wahrscheinlich gleich mit." Die breite Bevölkerung wusste nicht, dass es Wesen wie Blutengel überhaupt gab. Dass Vampire dem Wahnsinn verfielen kam vor. Dann wurden sie gezüchtigt und getötet. Doch ein Engel, zumal ein Erzengel? Eines der mächtigsten Wesen überhaupt? Dieser Fakt durfte nicht bekannt werden. "Welche Herde hast du denn gegen dich aufgebracht?" schmunzelte sie und fragte sich, wie genau Zeros Vergangenheit aussah und was ihm die tiefe Traurigkeit in die Augen getrieben hatte. Ob der Hengst, der so zerbrochen schien, je über das würde sprechen können, dass ihm das Herz brach?


02.05.2015, 15:16
» Zero
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Sorrow



Es war komisch, das ausgerechnet die beiden sich über den Weg gelaufen waren. Sie schienen sich einfach sehr ähnlich zu sein. Was ihn ja wenigstens mal ein wenig aufmuntern sollte. Doch sowas wie lachen und Freude kannte er schon lange nicht mehr. Sein Leben war in seinen Augen gelaufen... vorbei. Er hasste sich selbst. Würde nie mehr aus diesem Loch heraus kommen. Die einzige wofür er weiterleben wollte war Yuki. Und sie hatte er auch verlassen damit er ihr nicht mehr wehtat und sie sich nicht immer sorgen um ihn machen musste. Sicherlich sorgte sie sich in diesem Moment auch um ihn, doch das würde irgendwann vorbei sein und sie würde glücklich sein. Eine Familie gründen, Kinder bekommen. All das was er ihr nie bieten konnte. Er würde immer das Monster bleiben, alleine mit gebrochenem Herzen. In seiner Nähe musste man Angst haben nicht umgebracht zu werden. Doch es erleichterte es wenigstens ein bisschen seid dem er bei Sorrow war. Denn auch bei ihr musste man drauf achten das sie nicht durchdrehte. Sie selbst nannte sich auch ein Monster. Vielleicht kam es irgendwann dazu das sie sich gegenseitig umbringen wollten. Bei diesen Gedanken zuckten seine Mundwinkel für einige Sekunden doch nach oben bis sein Blick wieder wie versteinert in den Augen der weißen Stute lag. Er schluckte schwer. Seine Muskeln spannten sich noch ein wenig mehr an. Er wollte hier nicht in einem Blutrausch verfallen. Das hieß er würde sicherlich bald das Gebiet verlassen müssen, sich solange quälen bis er am ende wieder ein Pferd halb umbrachte. Danach noch tiefer im Selbsthass verfallen, und so würde es sein ganzes Leben lang weitergehen. Er würde sich niemals akzeptieren, erst dann wenn er wieder ein normales Pferd wäre, und das würde er niemals mehr werden.
"Ich möchte trotzdem das du es versuchst, ich habe nichts zu verlieren. Sollte ich sterben ist es so, dann bin ich es aber nicht ohne Grund." Und das meinte er ernst. Er hatte ihr mit seinem tot dann sicherlich geholfen und er war von seinem Leid erlöst. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das Wort Experiment hatte er extra überhört. Sowas wollte er nicht hören. Sie war so jung und schon so innerlich kaputt. Sie hatte in ihren jungen Jahren sicherlich schon fast so viel durchgemacht wie er in seinen hundert Jahren. Er atmete mal wieder tief ein und wieder aus. "Dann lass es lieber bleiben. Ich will nicht das du in Gefahr bist" Und jetzt erst bemerkte er wie er sich mal wieder Sorgen um ein anderes Pferd machte... einem Mädchen. Und jetzt schon war er sich ziemlich sicher das dies ihm wieder zum Verhängnis wurde. Oder auch nicht, sie war nicht sterblich. Wahrscheinlich konnte er sich bei ihr irgendwann fallen lassen. Sie wusste was er war. Wusste was er für eine Gefahr war, doch da sie selbst auch eine war machte ihr das nichts aus.
"Diese Geister. Ich hab den Sohn des Leithengstes angegriffen... bin in einem Blutrausch verfallen, konnte mich aber irgendwie doch zügeln und bin abgehauen. Ich weiß nicht ob die anderen was davon erfahren haben, wenn ja steh ich sicherlich auf ihrer Todesliste ganz oben" Doch auch das konnte ihm egal sein, er dachte nur an die Erlösung die sein tot bringen würde...


04.05.2015, 22:22
» Galen
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Jessamy


Die mächtigen Schwingen des Kriegers streichelten immer wieder sanft um Jessamy's filigrane Gestalt und hüllten sie in einen Kokon aus grau-silbernen Federn in denen immer wieder ihre zwei in der Farbe der Morgenröte aufblitzten. Ein schwaches Schmunzeln zierte seine Lippen und der Geruch seiner Geliebten, sowie ihre Anwesenheit, erfüllten jede Zelle seines Körpers. Die Liebe, die ihn dabei überkam war in keinem Wert zu ermessen und würde es wohl auch nie sein. Ihr zarter Körper, der sich an den seinen schmiegte, brachte sein Blut in Wallung, auch wenn das nun ein gänzlich unpassender Augenblick war. Standen sie schließlich gerade am Abgrund.
Ihre Worte ließen ein leises Seufzen über seine Lippen rollen und er strich ihr neckend über den Mähnenkamm. "Ich weiß, du bist unsere mächtige Jessamy..", lächelte er und zog sie in einem ein wenig damit auf. Natürlich wusste Galen um ihre Kraft und Macht, und dennoch würde sie für ihn immer der kleine Engel sein, den er beschützen wollte - vor allen Widrigkeiten die noch auf sie zukommen würden. Und sollte der Geist auf die Idee kommen, Jessamy etwas anzutun, oder auch nur daran zu denken, so würde Galen diesem Wesen sämtliches Leid zufügen. Langsam, leidend. Wut stieg in seinem kräftigen Körper hoch und nur Jessamy's Frage nach Raphael vermochte ihn aus seiner Wut-Trance holen. Die Kiefer des Barbaren knallten aufeinander und jede Faser seines Körpers spannte sich an. "Er und dieses Wesen - wegen dem wir hier her gekommen sind - haben sich bekämpft. Es ist ein Geisterwesen und mächtig genug, um einen Erzengel zu töten..", man merkte Galen die Sorge an die ihn überkam, aber auch die Wut und den Kummer. "Seine Mutter konnte seine letzten Minuten aus seinen Augen sehen, sie erzählte uns was passiert ist. Faithless ist ein harter Gegner..", und doch zeichnete sich Entschlossenheit in dem Gesicht des schwarzen Kriegers mit der leuchtend roten Mähne ab. Sie würden für das Ende dieses Wesens sorgen.


15.05.2015, 22:40
»Leorah
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Envinyatar


Seine Stimme war von wohligem Klang. Sie konnte die Wärme darin spüren und eine angenehme Gänsehaut strich über ihren Körper. Sie empfand beinahe körperliche Schmerzen bei dem Gedanken, diesen Hengst betrügen zu müssen. Wieder stellte sich ihr die Frage: musste sie? Was, wenn sie den Deal mit Faithless platzen ließ? Sie würde auf ihren Gefühlen fest sitzen, ohne die sie in dieses Dilemma gar nicht erst hineingeschlittert wäre. Wenn sie bereits jetzt emotionslos wäre, würde es ihr auch gar nichts ausmachen, diesem sympathischen Hengst den Dolch von hinten in den Rücken zu rammen. Doch sie fühlte, spürte. Und ein Zittern ergriff Besitz von ihrem Körper. "Ein Leben lang.. und nun bist du hier? Ein ganz normales Herdenmitglied? Strebst du denn tatsächlich nicht an, erneut - womöglich eine andere - Herde zu leiten?" Leorah konnte sich nicht vorstellen, wie sich ein geborenes Leittier fühlen musste, wenn er kein Lämmchen um ich wusste. Was, wenn man den Sinn seines Lebens verlor? War man dann selbst überhaupt noch am Leben? Leorah spürte, wie sich die Sorgenfalte auf ihrer Stirn ausprägte . Schnell versuchte sie, ihr eigenes Gesicht wieder entspannt wirken zu lassen. Doch seine nächste Frage trug nicht eben dazu bei. "Ich... Ich habe mein eigenes Leben aufbauen wollen. Meine Mutter litt unter starken Depressionen." Hatte sie zuviel verraten? Zu wenig? Sie wusste es nicht. Dass dies nur die halbe Wahrheit war, trieb ihr den Rest der Geschichte erneut in Gedanken. Ihre Mutter hatte sie verstoßen, da sie die Liebe und Nähe ihrer einzigen Tochter nicht ertrug. "Gefühle, Leorah, sind unser Tod. Du darfst nicht fühlen. Du darfst nicht lieben. Töte, was du liebst. Verbanne es. Lass es gehen. Nur eines: behalte es nicht bei dir. Es wird dich auffressen." Ihre Mutter hatte sie fort geschickt. Sie hatte nichts in ihrer Nähe ertragen, was Emotionen hervorrief. Und Leorah würde ebenfalls sterben, wenn sie nun ihren eigenen Gefühlen folgte. Aber wie konnte sie? Bei allem, was Envinyatar verkörperte oder zu verkörpern schien? Ein Stich durchfuhr ihr Herz schmerzhaft. "Einamkeit ist mir wohl bekannt. Auch wenn mein Leid dem deinen nicht gleicht. Es tut mir Leid, was dir zugestoßen ist. Und ich hoffe aufrichtig, dass auch du dein Glück finden wirst." Sie versuchte zu lächeln. Ihre Worte sprachen ihr aus tiefstem Herzen. Aber wie war das, was sie empfand, mit dem vereinbar, was Faithless von ihr verlangte?


05.06.2015, 11:10
»Fragile Essence
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Robyn



Fragile lächelte seelig, nicht nur aufgrund der Zuneigung, die er gegenüber Robyn empfand. Es gefiel ihm, hier zu sein, zwischen all den nichts ahnenden Herdenmitgliedern, und ein Geheimnis offenbart zu haben, welches noch nicht in aller Munde war. Sie waren oft diejenigen, die sich überall umhörten und gewisse Dinge ausplauderten, sie an jene weitergaben, die gut gehütete Geheimnisse ganz gewiss nicht wissen sollten. Aber das scherte Fragile nicht. Er war ein freundlicher Zeitgenosse, aber wie jeder besaß auch er eine dunkle, leicht verschlagene Seite. Mit einem freundlichen Kopfnicken in die Richtung eines Hengstes, welcher sie mit skeptischen Blick betrachtete, trat er ein wenig von den anderen weg. Vielleicht war diese neue Botschaft noch nicht für alle Ohren bestimmt. Die Betonung lag auf noch nicht. So wie sie lagen, hatten sich die Dinge in der Adoyan Enay noch nicht vollständig beruhigt und Fragile war noch immer ein wenig verwirrt von all den Ereignissen, die Niemand zu erklären wusste.

Robyn brachte ihn zurück auf das eigentliche Thema. Ein viel wichtigeres Thema. Fragile hatte einige Kontakte, kleine Spione, mit welchen er sich angefreundet hatte und die ihm nun ohne Vorbehalte alles erzählten, was sie wussten. Für Fragile war jedes Geheimnis ein gefundenes Fressen und die meisten seiner 'Spione' wussten tatsächlich über viele Bescheid. Tatsächlich war es sogar so, dass der graue Knabe an jedem Herdenplatz mindestens eine Person platziert hatte. Er erlangte sein Wissen nicht ohne Arbeit. Manche würden meinen, er würde dieses Wissen nutzen und anderen das Leben zur Hölle machen, vielleicht auch einen Vorteil daraus ziehen, aber aus irgendeinem Grund erzählte er nur Robyn von den meisten Skandalen. Sie besaß ohnehin ein viel lauteres Organ, schaffte es somit schneller sich Gehör zu verschaffen und die meisten Dinge zu verbreiten. Wenn sie denn überhaupt wichtig waren.
"Er ist unbeschreiblich... Einer meiner Neuen! Groß, schlank, irgendwie zierlich und goldenes Fell. Hätte vielleicht eher Standmodell oder soetwas werden sollen." witzelte er. Zu Beginn hatte er sich nur mit ihm unterhalten, da er tatsächlich einen solchen Genuss für das Auge abgegeben hatte, aber jetzt wurde Fragile klar, dass er ihm tatsächlich etwas genutzt hatte.

"Ich hätte nicht gedacht, dass Faithless so unüberlegt handelt." warf er schließlich ein. Manchmal hatte auch er seltene Momente wo er ernst wurde und rational nachdachte. War der Fahle tatsächlich so töricht und erlaubte sich eine Geliebte? In solch schwierigen Zeiten? Soweit der Graue es mitbekommen hatte, hatte er sich gerade an Raphael vergangen, die Wunden waren noch frisch. Niemand würde darüber hinwegsehen können und selbst eine Unschuldige konnte man nicht mehr mit Freundlichkeit behandeln. Nun, wenn man sie denn unschuldig nennen konnte. "Er wirkt auf einmal verletzlich und angreifbar. Ich habe ihn immer wie Raphael gesehen. Zwei gottgleiche Gestalten, die tatsächlich unzerstörbar sind. Allerdings habe ich mich wohl in beiden getäuscht. Wer weiß? Vielleicht bekommt Faithless einen Sohn." Es war als würden Robyn und Fragile die selben Dinge gleichzeitig durch den Kopf schießen. Genau jetzt schien doch der perfekte Zeitpunkt zu sein, um sich ein wenig mehr mit Faithless Herde zu beschäftigen. Fragile war unsicher, ob er den Weg wirklich auf sich nehmen wollte, oder lieber seine Freunde die Arbeit erledigen lassen würde. Sie würden schon genug beobachten, nicht wahr? Und sie hatten gewiss Freude daran, ihre Beobachtungen mit ihm zu teilen. Der Graue war von Natur aus faul und bequem, vermutlich einer der Gründe, weshalb er so selten die Fassung verlor und stets ein freundliches Lächeln auf seinem Gesicht ruhte. Er mochte manipulativ sein und ab und an merkwürdige Pläne in die Tat umsetzen wollen, aber er wurde nur gefährlich, wenn er einen tatsächlichen Feind hatte. Besaß er den? Nein. Er hielt sich tatsächlich jede Tür weit offen.

Robyn sprach weiter, wies nun ihrerseits auf Geschehnisse hin, die sie beobachtet hatte. Stillschweigend lauschte Fragile ihr nur, dachte seinerseits über die Dinge nach die sich ereignet hatten. Raphaels Tod. Tatsächlich war es eine Tragödie. Man konnte den Engeln ihre Trauer ansehen, aber vor allem Calliane machte einem förmlich Angst. Die dunkle Wut, die in ihr brodelte war durchaus da und wirkte wie eine der Naturgewalten, die man nur selten zu Gesicht bekam. Sobald man in ihre kalten, herrischen Augen blickte, war es als würde sich eine eiserne Faust um Fragiles Herz schließen und zudrücken. Das selbe Gefühl bekam er ab und an bei den anderen Engeln, sowie Illium. Und Efterklang. Die Augen des Grauen zogen sich zu Schlitzen zusammen, als Robyn anfing über sie und ihre Mutter zu sprechen. Ihr beider Vater und Gemahl hatte sich in den Tod gestürzt. Weshalb? Es war nur eine weitere Tragödie von vielen, die sich so plötzlich und unerwartet ereignet hatten. "Efterklang und Scaretale, richtig?" murmelte er, begutachtete die beiden weiter mit einem prüfenden Blick. In ihrer Nähe befand sich Venom. Vermutlich hatte er den beiden die schreckliche Nachricht von dem Tod ihres geliebten Familienmitgliedes mitgeteilt.
"Ich würde fast behaupten, dass Efterklang eine Wahnsinnige ist. Ich habe viel von ihrer Mutter gehört. Wie sie früher gewesen sein soll. Aber all diese Dunkelheit scheint von ihr gewichen zu sein. Es würde mich nicht verwundern, wenn ihre Tochter bald dem Wahnsinn verfallen würde." Perfekt. Ein weiteres Problem der Adoyan Enay. Tatsächlich schien es fast so, als würde diese Gruppierung Intrigen und Probleme nur so anziehen. Und es lag noch etwas ganz anderes in der Luft. Liebe.

Mit gerümpfter Nase betrachtete der graue Hengst Jessamy und Galen, sowie Illium und Serenity. Wobei letzteres Paar noch viel interessanter war, als das vorherige. Von Galen und seiner Geliebten hatte er bereits öfter gehört. Illiums tragische Vergangenheit war natürlich auch ein Geheimnis, wessen er sich bemächtigt hatte. Natürlich hatte er es auch mit Robyn geteilt. "Illium sollte aus seinen Fehlern lernen und sich nicht kopfüber in die nächste Tragödie stürzen." Aber was wusste er schon? Fragile wollte gerade weitersprechen, als sein Blick auf eine schneeweiße Stute fiel, die sich anscheinend bestens mit Envinyatar zu verstehen schien. Was zur Hölle? Normalerweise waren die Engel bei fremden Tieren sofort zur Stelle und jeder kannte jedermanns Freunde, sollten sie tatsächlich von solcher Wichtigkeit sein, dass sie den Herdenplatz betreten durften. Wer zur Hölle ist DAS!?" rief er aus. Vielleicht ein wenig zu laut, aber das beachtete er in diesem einen Augenblick überhaupt nicht. Hatte der dunkle Hengst vielleicht ebenfalls eine geheimnisvolle Geliebte? Oder steckte auch dort mehr dahinter?


16.07.2015, 12:12
» Illium
BLUEBELL

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Serenity // Alle



Er wäre ein Narr, würde er behaupten, dass ihm Serenity's Nähe nicht gut tat. Galen's Warnung hatte er durchaus noch im Gedächtnis und auch ohne weitere strafende Blicke war ihm klar, dass die Gefühle die sich langsam in ihm regten nicht vorhanden sein durften. Der Schecke mochte stark und intelligent sein, doch er fiel seinen Gefühlen immer wieder zum Opfer. So auch jetzt. Trauer, vermischt mit Wut und Hass, ließen etwas dunkles, brodelndes in ihm aufsteigen. Der Wunsch zu zerstören und zu vernichten war gewaltig und jeder der den jungen Engel näher kannte, hätte vermutlich erraten, weshalb sich die Dunkelheit in dem Geist des Schecken erhob. Doch dieser versuchte sich zusammenzureißen, den Druck, der ihm langsam auf das Gemüt schlug zu ignorieren. Vermutlich war der einzige Grund, weshalb er sich noch nicht auf den Weg gemacht hatte in kopfloser Wut Faithless zu suchen, die Anwesenheit der goldenen Stute.
Ihre Worte gaben ihm Kraft, aber zur gleichen Zeit war ihm nicht bewusst, ob er ihre Anerkennung wirklich verdiente. Sie mochte glauben, dass er der strahlende, stolze Anführer dieser Herde war, doch er selbst sah es nicht so. Er war jediglich an Raphaels Stelle getreten und in eine Welt geschubst worden, von welcher er keine Ahnung hatte. Unsicherheit erfüllte ihn und er konnte das kurze Zittern welches ihn schüttelte nicht vor der hübschen Stute verstecken. Man hatte immer recht gehabt. Alle, die ihn mit den Worten sterblich beschrieben hatten, hatten Recht gehabt. Vielleicht mochte Calliane der Auffassung sein er war mehr, als er zu sein schien, aber in seinen Augen war er so viel schwächer als der Rest. Aber all dies schien in den Hintergrund zu rücken, sobald er über den Fahlen nachdachte und seine schrecklichen Taten. Er hatte immer geglaubt, dass eine friedliche Lösung nicht ausgeschlossen sei, aber dafür fehlte Illium die Kraft. Er wollte Krieg, er wollte diese abgemagerte, durchsichtige Kreatur niedermetzeln und sie dem Erdboden gleich machen und alle die ihm folgten sollten sehen, dass der Hass der Engel niemanden verschonte. Jeder der diese Dunkelheit im Herzen trug würde sterben müssen und Illium würde nicht mehr zögern. Der Schecke fing an strategisch zu planen. Er brauchte Verbündete und eng Vertraute. Was nicht bedeutete, dass Illium irgendjemandem wirklich trauen würde. Mit einem verbitterten Ausdruck auf dem Gesicht trat er ein wenig näher an Serenity heran, suchte in ihrer Nähe Trost. Er spürte, wie ein Teil seiner Seele von ihm zerbrach, unter all dem Hass und der Wut die sich in ihm aufstaute. Güte und Freundlichkeit waren immer ein Teil seiner selbst gewesen, doch plötzlich erschien es ihm, als würde sich auch in ihm eine abscheuliche Kreatur befinden, die nach Blut lechzte. Er wusste, dass er nicht so war, dass ihn der Tod eines engen Freundes mitnahm und die allgegenwärtige Trauer ihm stark zusetzte, aber er konnte nichts gegen all diese Gefühle tun. Er hatte die Pflicht zu handeln und das nicht nur in seinem eigenen Namen. Er würde Raphael rächen und hoffte somit, Calliane Frieden zu schenken.

"Danke, Serenity..." murmelte er. Kurz legte er seinen Kopf gegen ihren Hals, kniff für einen Augenblick seine Augen zusammen um sich von der Außenwelt abzuschotten, ehe er sie wieder öffnete und langsam zurück trat. Er wollte nicht auch sie verlieren. Er würde sein Herz nicht verschenken. Zwischen ihnen würde sich jediglich eine... wunderbare Freundschaft entwickeln. Illium konnte sich selbst nur schwer davon überzeugen. Die Welt der Sterblichen hatte ihn immer fasziniert. Wie sollte es möglich sein, dass er sich dieses Mal fern halten konnte? Aber vielleicht würden die Pläne für die Zukunft ihn ablenken. Wenn auch nur ein kleines Bisschen. "Das... bedeutet mir wirklich viel. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich deinen Worten gerecht werden kann. Raphael war ein großartiger Anführer und wir alle haben ihm die ewige Treue geschworen. Die Vorstellung, dass sie nun auch mir so folgen werden ist..." Es war unvorstellbar. Es gab kein Wort welches die Gefühle von Ehrfurcht und Schock ausdrücken konnte, die in diesem Moment in Illiums Brust tobten.





Mit einem leisen Seufzen sah sich der Hengst um. Der Schnee war vor einiger Zeit geschmolzen, die Knospen hatten sich geöffnet, hatten feinen Blüten Platz gemacht und schließlich hatte sich die Luft erwärmt und der Sommer war eingekehrt. Sie trauerten immer noch, aber der Schock war nun vollends der Wut gewichen, die sie alle erfüllte. Illium hatte sich Gedanken gemacht, jeden Tag hin und her überlegt, wie er es schaffen sollte den Fahlen zu besiegen. Soweit er sich dessen bewusst war, bestand seine Gruppe aus einigen Abtrünnigen, die jedoch alle eine besondere Gabe, oder einen Hang zum Dunklen hatten. Jeder von ihnen war ein Individum und gefährlich. Illium würde nicht den Fehler machen und sie unterschätzen. Die Hoffnung des Schecken beruhte momentan darauf, dass er die Mitglieder seiner eigenen Herde ausbilden konnte, um einen inneren Verteidigungsring aufrecht zu erhalten, der unter allen Umständen funktionierte. Mit mehreren Heilern ausgestattet, war es ihm eventuell auch möglich zu gegebener Zeit einen frontalen Angriff zu starten. Doch das wollte er noch nicht überdenken, auch wenn es durchaus eine Möglichkeit war, die der Engel in Betracht zog. Zuerst jedoch musste er sich um die Verteidigung und Ausbildung der Adoyan Enay kümmern. Er hatte sich selbst und den anderen eine lange Zeit gewährt, um zu trauern, doch er würde nicht länger still stehen. Ihnen lief die Zeit davon und er konnte nicht länger warten. Mit bestimmten Schritten lief der Schecke in die Mitte des Herdenplatzes, wartete stumm, bis sich die Gespräche einstellten und sich die Aufmerksamkeit auf ihn gelegt hatte. Mit einer eleganten Bewegung breitete er seine schillernden Flügel ein wenig weiter aus und begutachtete jene, die sich um ihn herum versammelt hatten. Ein sanftes, fast schon liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen. Trotz der schlimmen Ereignisse gab es hier immer noch jene, die an seiner Seite standen und dafür war er unendlich dankbar.
"Seid gegrüßt. Ich möchte, dass jeder hier weiß, dass Raphael uns allen nahe stand und wir seine Taten nie vergessen und immer ehren werden. Doch die Zeit der Trauer ist vorbei. Ich möchte nicht in seiner Schuld stehen und das Opfer was er brachte ignorieren. Man hat uns oft gewarnt, dass der Krieg vor der Tür stünde und uns nicht viel Zeit mit den Vorbereitungen bleibt. Mit diesen Warnungen hat man Recht behalten. Der Krieg hat begonnen, als uns Faithless unseren geliebten Freund nahm. Er hat etwas getan, was er nicht hätte tun dürfen und der Beschluss, dass er nicht länger unter uns verweilen darf, ist gefasst worden. Daher, meine Freunde, bitte ich euch uns mit vereinter Kraft zu unterstützen und euch aktiv an dieser Schlacht zu beteiligen. Wir brauchen jede Hilfe die wir kriegen können und ich danke euch bereits jetzt für eure Unterstützung."
In seinem Geiste sand Illium eine stille Botschaft an jene Engel, die sich nach wie vor nicht bei der Adoyan Enay eingefunden hatten. Er würde bald mit ihnen sprechen müssen. Nach wie vor hatten sie es nicht geschafft, sich zusammen zu tun und über das Ereignis zu reden. Egal, wie schmerzhaft es auch sein mochte, es musste geschehen. Nicht nur aufgrund des Schwurs der Treue. Illium hatte Pläne die in die Tat umgesetzt werden mussten und der Schecke brauchte die zusätzliche Unterstützung, von wem sie auch kommen mochte. Er musste sich bald in fremde Gebiete aufmachen und er würde die Herde niemals ohne Schutz zurück lassen, daher musste auch dieses Belangen abgesprochen werden. Illium's Blick blieb an Serenity hängen, die sich ebenfalls in der Menge befand und ein leichtes und zittriges Lächeln legte sich auf seine Züge. Der Druck, Raphael gerecht zu werden lastete immer noch auf seinen Schultern und Illium war sich nicht sicher, ob er wirklich an seiner Stelle stehen sollte. Doch auch wenn sein Herz schneller schlug als ihm lieb war und diese neuen Aufgaben ihn fast überwältigten, so würde er seine Freunde und Verbündeten niemals im Stich lassen.


Wörter: 1407

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ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
17.07.2015, 11:25
» Tear
schneewittchen.

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Zeniko



Ihre Hufe schlugen schnell und hart auf den Boden auf. Jene die ihr im Weg standen waren ihr egal, vermutlich hätte selbst ihr schlimmster Alptraum - Faithless - höchst persönlich vor ihr auftauchten können und sie wäre im blinden Unglauben an ihm vorbei gerannt. Sie konnte es nicht glauben und sie wollte es auch nicht glauben. Ihre Reise war lang gewesen. Im Herbst war sie losgezogen und erst jetzt kehrte sie zurück, doch sie war losgelaufen, sobald sie von dem Tod Raphael's gehört hatte. Ihre Angst um die Adoyan Enay war grenzenlos und sie wünschte sich so sehr, sie könne fliegen, um den Ort ihres Herzens schneller zu erreichen. Was für eine Ironie. Denn wenn sie an Flügel dachte, dachte sie auch sofort an ihre Heimat und die dort lebenden Geschöpfe. Engel. Sie waren ihr nach wie vor ein Geheimnis und Tear war nach wie vor nicht in der Lage, die wunderschönen Schwingen zu erkennen. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie daran dachte, wie lange ihr Gespräch mit Jason bereits her war. Würde er ihr jemals von den Engel erzählen? Vermutlich nicht. Denn bisher war sich Tear nicht einmal mehr sicher, ob die Adoyan Enay überhaupt noch existierten. Seit sie die beiden Pferde belauscht hatte, war erneut einige Zeit vergangen. Die hübsche Stute hatte sich mit einem Rüden aus einem entfernten Land unterhalten und hatte schließlich den gesamten, langen Weg zurück laufen müssen. Auch sie schaffte es nicht innerhalb kurzer Zeit von der einen Seite des Tals auf die andere, egal wie schnell ihre Beine sie tragen mochten. Doch es war nicht mehr weit, dass wusste sie.

Ein Gefühl der Geborgenheit stieg in ihr auf, als die Schimmelstute die vertraute Umgebung in sich aufnahm. Für sie stand fest, dass sie zumindest für die nächste Zeit nicht von hier verschwinden würde, egal wie schlimm die Lage der Adoyan Enay auch war. Sie konnte sie nicht aufgeben. Nicht jetzt. Nicht jetzt wo sie endlich ein Zuhause gefunden hatte. Schwer atmend kam sie schließlich an, erblickte mit einer Freude die sie nicht erwartet hatte die ihr vertrauten Gesichter. Raphaels Tod lag schon einige Zeit zurück und Tear konnte und wollte sich nicht vorstellen, wie es damals ausgesehen haben mochte. Die Mitglieder wirkten ruhig und gefasst, die Engel die anwesend waren zeigten Anzeichen der Müdigkeit. Linien von Kummer und Übermüdung zeigten sich auf manchen Gesichtern, doch Tear wurde klar, dass dies alles nur noch die Nachwehen des geschehenen waren. Man stand wieder auf, richtete sich wieder her. Es bestand kein Grund dazu sich zu sorgen. Sie würden wieder hochkommen.
Wo ist Jason?
Eine Frage für die sich gleichermaßen schämte, wie verachtete. Es war nicht nur, dass sie jetzt nach ihm Ausschau hielt, weil sie sich um ihn sorgte. Das allein wäre kein Problem gewesen, schließlich war sie mit Niemandem so vertraut wie mit ihm. Gewiss, sie waren keine Freunde, aber Tear hatte ihn besser kennengelernt als jeden anderen aus dieser Herde. Es war verständlich, dass sie sich nach einem solchen Ereignis um ihn sorgte. Aber ihre Reaktion auf Raphaels Tod? Es war nicht der Erzengel, der ihr die unendliche Furcht und Panik in den Leib getrieben hatte. Es war die Sorge um einen seiner Gefolgsleute. Dabei war Tear auch mit Raphael befreundet gewesen. Gerade jetzt hatte sie das gesamte Tal ausgekundschaftet, um den Adoyan Enay zu helfen und in Zeiten des Krieges mehr Wissen zu besitzen, als der Fahle. Doch allem Anschein nach, sollte sie nicht länger die Möglichkeit haben, mit Raphael zu sprechen.

Tear knirschte mit den Zähnen und sah zu Illium auf, dessen Stimme sich über die Menge erhob. Also war er jetzt derjenige, der diese Herde führte. Tear kannte ihn nicht. Nicht ein einziges Wort hatten sie gesprochen, nicht einmal wirklich gesehen hatte die weiße Stute ihn, doch sie vertraute ihm nahezu sofort. Seine Worte wirkten beruhigend und das Lächeln auf seinem Gesicht war echt, auch wenn er wie alle anderen auch nach wie vor mit der Trauer zu kämpfen hatte. Vermutlich hätte Tear jedem der Sieben diese Stelle zugetraut, doch die Tatsache, dass der freundliche Erzengel nun tot war, war nach wie vor schwer zu akzeptieren. Tear schüttelte traurig den Kopf und wand sich von Illium und den anderen ab. Sie wollte Jason sehen. Sie wusste das es dumm war, aber sie wollte sich selbst davon überzeugen, dass es ihm gut ging. Sie verhielt sich wie ein junges, dummes Ding, doch das war sie nicht länger. Aber die Lieb-. Tear hätte beinahe höhnisch aufgelacht, doch sie verkrampfte ihren Kiefer nur noch um einiges mehr und sah stur geradeaus. Was immer es war, was sie und Jason verband, es war gewiss nicht das, für was ihr dummes Herz es hielt. Sie wollte ihn lediglich sehen. Es war Ewigkeiten her, seit sie sich das letzte Mal gesprochen hatte und Raphaels Tod hatte die Lage jediglich zugespitzt. Sie nickte zu sich selbst. So musste es sein.
Seufzend wand sie sich von allen ab, entschied sich dazu sich am Herdenrand ein wenig auszuruhen. Ihre verspannten Glieder lockerten sich ein wenig und wie so oft, wenn sie sich sicher fühlte fing sie an zu tagträumen. Sie sah lächelnd in den Himmel, dankte dafür das man ihr wenigstens ihre Heimat nicht genommen hatte, musste sich jedoch schon im nächsten Augenblick von diesen Gedanken losreißen und zur Seite springen. "Daryl?" rief sie erschrocken. Sie hatte geglaubt, dass der starke Rüde mittlerweile bei den Fenrir Ano angekommen war, doch innerhalb weniger Sekunden erkannte sie ihren Fehler. Es war ein anderer Wolf. Bei näherem hinsehen ähnelten sich die beiden auch kein bisschen. "Oh, entschuldigung..." murmelte sie, ein wenig perplex, während sie den Rüden vor sich betrachtete. Gehörte er zu ihnen? "Mein Name ist Tear, ich habe Sie für Jemand anderen gehalten." Es dauerte nicht lange, da hatte sich bereits das offene Lächeln auf ihr Antlitz gelegt. Sie liebte es neue Personen kennenzulernen. Auf manche mochte es merkwürdig wirken, aber die weiße Stute hatte jediglich Spaß daran, mehr über andere zu erfahren und sich mit ihnen auszutauschen. Sie hatte eine gewinnende Persönlichkeit und auch, wenn sie ihr Temperament nicht zügeln konnte, wenn sie in Rage geriet, so war sie doch ein sanftes, freundliche Wesen. "Wer seid Ihr? Ich war eine Weile weg und habe Sie noch nie zuvor hier angetroffen."


Wörter: 1109

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19.07.2015, 01:12
» Serenity
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Illium | Adoyan Enay



Serenity glaubte, einen Sturm hinter den honiggoldenen Augen Illiums toben zu sehen, doch wagte sie nicht, ihn weiter in die Mangel zu nehmen mit unhöflichen Fragen. Sie blieb stillschweigend vor ihm stehen, bemerkte aber in ihrer ruhigen Stille durchaus das leichte Zitternd, das den Körper des Hengstes einige Augenblicke lang erbeben ließ. Sie erwiderte seine kurze Berührung vorsichtig, nicht stärker als das sachte Streifen einer Feder, und dennoch breitete sich Wärme in ihrer Brust aus. Als Illium ihr mit leiser Stimme seinen Dank bekundete, schüttelte die kleine Stute den Kopf und lächelte leicht. „Ich bin es, die dir zu Dank verpflichtet ist. Du hast mich aufgenommen. Wäre ich nicht hierher gekommen, wäre ich immer noch eine umherirrende Fremde in einem Land, das sie nicht kennt.“ Und das mich nicht kennt. Hier ist nicht dein Platz, Serenity. Das leise Echo der weit, weit entfernten Erinnerung ließ sie kaum merklich ein wenig zusammenzucken. Diese Worte waren durch ihren Kopf geklungen, als sie im Stillreich erwacht war, völlig allein in vollkommene Dunkelheit gebettet. Ihre Augen fanden die Illiums. War es möglich, dass dies ihr Platz werden konnte? Oder sollte ihr Leben darin bestehen, ihrem alten Leben nachzujagen, herauszufinden, was in den ersten zwei Jahren ihres jungen Lebens geschehen war? Ab und zu entwirrte sich in dem dichten Wollknäuel, das ihre Vergangenheit in Serenitys Kopf war, ein loser Faden, und Bilder von vermeintlichen Freunden oder Familienmitgliedern tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Nur … was davon war echt? Was war nur Traum?
Illiums nächste Worte rissen sie aus ihrem kurzzeitigen Gedankenstrom, die kleine Stute richtete ihre Aufmerksamkeit sofort wieder auf ihn und fühlte sich schuldig, dass sie sich für einen Moment hatte ablenken lassen. Es gab so viel, was sie neugierig machte, so viel, das sie noch viel tiefer erforschen wollte – und dazu gehörten nicht nur ihre mysteriöse Lebensgeschichte, sondern auch die Herde der Adoyan Enay, als auch Illium selbst. Allerdings lag es an ihm, ob er sie gewähren ließ, ihm näher zu kommen, denn Serenity würde ihn nicht belästigen, wenn er selbst ihre Anwesenheit nicht mochte. Der Klang seiner Stimme ließ sie erkennen, dass ihm die überraschende Aufgabe, die Herde der Adoyan Enay zu leiten, Unsicherheit bereitete, wenn nicht vielleicht sogar ein wenig Angst. Offenbar hatte der ehemalige Leithengst Raphael große Hufspuren hinterlassen. Serenity fasste sich ein Herz, um völlig ehrlich zu sein, denn sie wusste nicht recht, wie sie Illium am besten helfen konnte, welche Art von Unterstützung er brauchte oder wollte. Daher wählte die denkbar einfachste Methode – sie sprach aus, was ihr auf dem Herzen lag. „Illium … ich bin noch ziemlich jung und verstehe nichts davon, wie man eine Herde leitet“, gestand sie. „Aber wenn du reden willst, egal worüber, dann kannst du gerne zu mir kommen. Wenn du möchtest“, fügte sie ein wenig schüchtern hinzu und lächelte. Ihr Herz klopfte in einem unregelmäßigen Takt, der beinahe schmerzhaft auf ihre Brust einwirkte. Sie glaubte kaum, dass Illium das Angebot einmal wahr nehmen würde. Gewiss gab es andere, erfahrenere Mitglieder der Adoyan Enay, die ihm einen wesentlich nützlicheren Rat geben konnten als sie selbst. Allerdings wollte Serenity sich sicher sein, dass lllium wenigstens wusste, dass er auf sie zählen konnte.

Mit dem Schmelzen des kühlen Schnees erwachte allmählich der Frühling, streckte seine grünen Fühler bedächtig und behutsam wie die eines Schmetterlings in die Luft und hinterließ dabei eine Spur aus zarten, grünen Pflänzchen, die jetzt noch empfindlich waren, im Laufe des Frühlings jedoch zu mehr Größe und Kraft gelangen würden. Zwar verdunkelten momentan triste Regenwolken den azurfarbenen Himmel und Regentropfen ergossen sich aus den Schleusen des Himmels, doch vermochte dieses ernüchternde Wetter nicht Serenitys unverminderte Neugierde und Heiterkeit zu beeinträchtigen. Sie hatte für sich selbst am Herdenrand gestanden und nur dem Geräusch des prasselnden Regens gelauscht, ab und zu ein paar Grashalme herausgerupft und sich so auf mehr oder minder langweilige Weise den Vormittag vertrieben. Mit einem Mal durchlief eine plötzliche Welle der Mobilität die Adoyan Enay. Ein kurzer Blick aus ihren aufmerksamen, dunklen Augen genügte Serenity, um den Grund dafür auszumachen: Illium hatte sich in der Mitte der Gruppe positioniert und wartete offenbar darauf, dass alle ihm Gehör schenkten. Serenity trat mit grazilen Schritten zu den anderen und sicherte sich einen Platz in der Mitte der Gruppe. Seine knappe, aber prägnante Rede rührte die Stute. Illium trat selbstsicher auf, ganz genau so, wie man sich einen starken Herdenleiter vorstellen mochte. Aber als der Blick seiner goldenen Augen sie fand und sich seine Lippen zu einem Lächeln bogen, erkannte Serenity die winzige, zittrige Spur Unsicherheit darin. Diese führte allerdings nicht dazu, dass sie weniger Vertrauen in den Hengst setzte, im Gegenteil. Es machte ihn nahbar und sympathisch, dass er sich nicht als glorreichen Anführer präsentierte, der gekommen war, um seinen Freund zu vertreten und die Lage wieder auf die geebnete Bahn zu bringen. So ein übermäßiges und ungesundes selbstsicheres Verhalten hätte sie eher abgeschreckt, sie darüber grübeln lassen, ob ein solcher Hengst sich selbst nicht haushoch überschätzte.Im Moment wirkte er eher wie ihr aller Freund, der sich ihre Unterstützung erbat. Sie erwiderte sein Lächeln mit einem strahlenden ihrerseits. Sie hoffte, dass es ihn in seinen Worten bestärken würde – denn er tat das Richtige, davon war sie überzeugt. Die Adoyan Enay waren eine zerstreute Gruppe, nervös und verschreckt durch den plötzlichen Verlust Raphaels. Die Situation im Stillreich lag in der Schwebe, so empfand Serenity, denn niemand rührte sich so recht, weder der von allen gefürchtete Faithless, der, wie sie aus den Gesprächen der Herdenmitglieder herausgefiltert hatte, verantwortlich war für den Tod Raphaels, noch die anderen Herden. Das würde für die Adoyan Enay vorerst sicherlich von Vorteil sein, so mutmaßte sie, denn somit hatte Illium noch Zeit, um die Herde zusammenzubringen, zu organisieren und zu koordinieren. Natürlich mussten die Mitglieder selbst einen nicht unwesentlichen Beitrag dabei leisten – schließlich konnte nur mit ihrer Zusammenarbeit ein starkes Band innerhalb der Herde geknüpft werden. Serenity für ihren Teil würde sich kooperativ zeigen. Bislang war ihr auch niemand begegnet, den sie nicht sympathisch gefunden hatte, einige Mitglieder waren ihr gegenüber höchstens neutral bis gleichgültig aufgetreten. Über ihre Lippen glitt erneut ein leichtes Lächeln, als sie in Illiums Richtung sah. In diesem Moment fühlte sie sich beinahe diesem Ort, diesen Pferden zugehörig …


20.07.2015, 19:50
»Efterklang
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Venom & Scaretale // Niemand



Efterklang hatte geglaubt sie sei stark, dazu fähig über den Tod ihres Vaters hinweg zu sehen und darüber hinaus einen neuen Antrieb zu finden, als die Liebe ihrer Eltern. Doch die Worte des fremden Hengstes betäubten sie, ließen sie straucheln und raubten ihr den Atem. Es war nicht nur der Schmerz des Verlustes, oder die Schuldgefühle, die sie sich machte, weil sie ihren Vater so selten einen Besuch abgestattet hatte, der sie in den Wahnsinn trieb. Es war die Tatsache, dass ihr Vater, IHR Vater, sich umgebracht hatte. Noch bis vor kurzem hatte sie geglaubt, niemals Verachtung gegenüber ihren Eltern verspüren zu können, doch plötzlich war sie erfüllt von eben dieser. Wie hatte er ihnen das antun können? Hatte er keinen Antrieb mehr im Leben gehabt? Keinen Willen? War er wirklich so feige? Tage waren vergangen, seit Venom ihnen den schrecklichen Tod ihres geliebten Gefährten und Vaters mitgeteilt hatte und die weiße Stute hatte nur noch den Wunsch von hier zu verschwinden. Nach der betäubenden Leere und dem schmerzenden Entsetzen, war sie nun in rasende Wut verfallen. Sie blieb still, sagte kein Wort und sah nicht einmal zu ihrer Mutter. Sie wollte ihr nicht zeigen, wie aufgewühlt und geschockt sie wirklich war, wie sehr sie sich wünschte, irgendjemanden für diesen plötzlichen Tod verantwortlich zu machen und Rache zu nehmen. Efterklang konnte sich nicht erklären, woher diese schrecklichen Gefühle kamen und wieso sie sich so von ihnen treiben ließ, doch sie schob all dies auf den plötzlichen Tod ihres Vaters und die danach folgende Tragödie. Raphaels Ermordung. Efterklang hätte gerne darüber gelacht und es als einen schlechten Scherz abgetan, denn wie viel Pech konnte eine Herde schon haben? Aber all dies war kein Scherz und es bereitete der jungen Stute Kopfschmerzen. Sie wollte raus in die Welt und helfen, mit vollem Einsatz dabei sein, aber zur selben Zeit tobte in ihr ein Sturm, der sie nicht rational denken ließ. Das einzige was sie wollte war, Jemandem das selbe Leid anzutun, welches man über sie gebracht hatte. Dabei spielte es nicht einmal eine Rolle, wer dieser Jemand sein würde.

Langsam richtete sich die Schimmelstute auf, zuckte leicht zusammen, als ihre Gelenke anfingen zu knacken. Sie hatte zu lange in ein und der selben Position verharrt, zu sehr in Gedanken versunken, um sich ihrer Umgebung, oder gar ihrer eigenen Existenz wirklich bewusst zu sein. Seufzend schüttelte sie ihren Kopf, bemerkte erst jetzt, wie erschöpft sie wirklich war. Die Schockstarre in welcher sie sich befunden hatte, musste länger angedauert haben, als sie geglaubt hatte. Efterklangs Blick richtete sich gen Horizont und ein wütender Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Sie würde nun endlich das tun, was sie sich schon seit einiger Zeit gewünscht hatte. In die Welt hinaus gehen und Jemanden finden, der genug Schuld auf sich geladen hatte, um ihn ohne schlechtes Gewissen von den Lebenden zu verbannen. Die weiße Stute wusste tief in ihrem Inneren, dass sie sich später, sobald sie zur Ruhe gekommen war, für diese Gedanken hassen würde, aber in genau diesem einen Augenblick brodelte eine unbändige Wut in ihr und ein Feuer, welches sie nicht zu zügeln vermochte.
Vorsichtig drehte sich Efterklang zu ihrer Mutter, betrachtete die schwarze Stute voller Sorge und Mitgefühl. Auch wenn sie selbst nicht verstand, was ihren Vater zu dieser Tat getrieben hatte, so wusste sie, wie sehr ihre Mutter ihren Vater geliebt hatte. Es musste eine Lüge sein. Erneute Wut erfüllte sie, nicht wegen dem Selbstmord ihres Vaters, sondern wegen den Schmerzen, die man ihrer Mutter zugefügt hatte. Efterklang musste gestresst sein, wieso sonst reagierte sie plötzlich mit einer solchen Inbrunst auf aufgewühlte Gefühle? "Mom?" fragte sie schließlich vorsichtige in die unangenehme Stille hinein. "Ich geh ein wenig spazieren, okay? Ich komm... bald wieder." Ob es sich bei diesen Worten um eine Lüge handelte oder nicht, wusste sie selbst noch nicht. Vielleicht würde sie gleich auch plötzlich zu Verstand kommen und einsehen, was für eine dumme Idee sich gerade in ihren Kopf geschlichen hatte. Liebevoll stubste Efterklang ihre Mutter noch einmal zum Abschied an, ehe sie sich umdrehte und davon ging.

Auf ihrem Weg aus dem Gebiet der Adoyan Enay hinaus, kam Efterklang tatsächlich an Venom vorbei. Er konnte nicht die Wahrheit gesagt haben. Er befand sich nach wie vor in ihrer unmittelbaren Nähe und die weiße Stute war sich fast schon sicher, dass ihre Mutter sie hören konnte, würde sie zu laut sprechen. Doch die Dunkelheit, die sich ihrer bemächtigt hatte, ließ nicht zu, dass sie den anderen einfach ignorierte. Mit zornigem und funkelnden Blick ging sie auf ihn zu, blieb direkt vor ihm stehen und sah ihm direkt in die Augen. Sie waren beängstigend, aber auch auf ihre eigene Art und Weise faszinierend. Wie es eben war mit Dingen, die man noch nie zuvor betrachtet hatte.
"Du hast gelogen!" flüsterte sie schließlich mit einer Heftigkeit in der Stimme, die sie selbst überraschte. "Er hätte uns niemals verlassen. Er hat meine Mutter geliebt. Er hat diese Herde geliebt! Wieso sollte er sich selbst soetwas antun? Er war stark und hätte niemals aufgegeben. Du... hinterlistige Schlange!" Später würde sich Efterklang für diese unüberlegt daher gezischten Worte hassen, aber jetzt war sie noch zu wütend und aufgewühlt, um wirklich darüber nachzudenken. Daher wand sie sich schnippisch ab und lief davon, gab dem anderen nicht mehr die Möglichkeit zu antworten. Er musste ebenfalls hinter dem Tod ihres Vaters stecken. Efterklang sah in diesem einen Augenblick nur eine einzige Verschwörung. Doch je weiter sie sich von den Adoyan Enay entfernte, desto trüber wurde ihr Blick und desto mehr fingen ihre zuvor noch starken Beine an zu zittern. Ihr Vater war fort. Verloren. Er würde nicht mehr zu ihr zurückfinden. Tränen waren das letzte, was sie in einer Zeit wie dieser zugelassen hätte, doch sie spürte, wie man ihr ein ums andere Mal ein Messer ins Herz rammte, nur um sie daran zu erinnern, dass man ihr etwas genommen hatte, was sie so sehr geliebt hatte. Als sie schließlich Irgendwo im Nirgendwo stand, sah sie ein, dass sie sich geirrt hatte. Ihr ging es durch die Entfernung zur Herde nicht besser. Wenn, dann fühlte sie sich nur noch um einiges schlechter. Und allein.

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24.07.2015, 00:00
»Dmitri
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Illium, serenity, die Herde



Lange Zeit hatte sich der weiße Hengst zurückgezogen. Was er die meiste Zeit in seinem Leben machte. Sich um sich selbst kümmern, sein Leben so gut es ging in Ordnung zu bringen, und doch scheiterte er immer und immer wieder daran. Seine Vergangenheit holte ihn jedesmal aufs neue ein. Man merkte wie sich sein Gesicht dabei immer mehr versteinerte. Doch meist hielt er sich eh irgendwo alleine auf, dass dies nicht einmal jemand bemerkte. Und wenn doch, wagte sich eh keiner ihn darauf anzusprechen. Sie sollten sich lieber um sich selbst kümmern als um den Schimmel. Er schätze solch eine Gesellschaft sowieso nicht, da konnte man sich sowas auch getrost sparen.
Es hatte sich immer noch nicht wirklich was getan in der Herde, und doch konnte er dies sogar mal verstehen. So kurz nach Raphaels tot waren alle betroffen. Genau wie er. Es war gut das er sich zurück gezogen hatte. So konnte er alleine trauern, und das hatte er auch gemacht. Er war damals der, der ihn gerettet hatte.... und trotzdem hatte er alles verloren, das einzige was ihn jetzt noch blieb war sein Sohn. Vielleicht sollte er seine Freundin auch endlich mal akzeptieren, so wie seine Tochter, die er immer nur aus den Augenwinkel beobachtet hatte. Wahrscheinlich wusste die kleine, oder eher die große... nicht einmal das sie einen Opa hatte. Doch vielleicht war es auch besser so, sie sollte ruhig in ruhe aufwachsen, sie musste nicht wissen das sie immer noch einen Opa hatte. Sie würde wahrscheinlich zu viel schlechtes erfahren wenn sie sich mit ihm beschäftigte, schließlich war er der letzte der ein Blatt vor den Mund nahm. Sie würde schnell erfahren was für eine tödliche Waffe er war... innerlich ein Monster. Nein, sie sollte ein reines Mädchen bleiben, nicht mit irgendeinen tot konfrontiert werden. Genauso wie sein Sohn... Er hatte dafür schon viel zu viel verloren. Doch das wusste niemand... außer Raphael und dieses Geheimnis hatte er jetzt mit ins Grab genommen. Und Dmitri würde Rache nehmen, er würde diese Geister in fetzen reißen. Der Engel hatte ihn damals gerettet, geholfen Isis umzubringen. Das war er ihn schuldig. Und wenn er dabei selbst starb. Das war ihm egal. Sein Sohn würde schnell darüber hinweg kommen, da war er sich ziemlich sicher.
Er schluckte schwer, dabei setzte er wieder sein emotionsloses Gesicht auf und betrachtete die Herde. Die Trauer saß einfach noch viel zu tief, und am liebsten würde er abhauen. Er wollte sich dieses Trauerspiel nicht mehr antun. Und doch war seine Aufgabe jetzt Illium zur Seite zu stehen. Ihn unter die Arme zu greifen wenn es nötig war und hin und wieder Hilfreiche Tipps zu geben. Anfangs würde es sicherlich eine sehr komische Situation sein, doch sie würden sich sicherlich schnell einspielen... schließlich war es für beide Seiten erst einmal ein wenig befremdlich, da sie nie wirklich viel miteinander zu tun hatten, was sich jetzt aber ändern wird.
Illium wand sich an die Herde, neben ihn immer noch diese kleine Stute, mit der er sich ziemlich gut verstand. Er schüttelte nur seinen Kopf, sowas konnte er ja nicht wirklich verstehen, und doch musste er es jetzt akzeptieren. Gespannt lauschte er die Rede von den Schecken, also kam jetzt endlich alles ins Rollen, sie hatten genug Zeit gehabt zu trauern. Der Schimmel nickte in seiner Richtung und gab ihn zu verstehen das er ihn zur Seite stand wann immer er ihn brauchte. Dann huschten seine Blicke wieder zu Hybrids Tochter und seiner Frau die sich mit dem Schlangenauge unterhielt. Doch irgendwas machte die junge Schimmelstute sauer, so das sie abhaute. Doch was es war wusste er nicht, und sicherlich war es auch kein bisschen wichtig.
Die Minuten, oder vielleicht auch Stunden verstrichen erneut, und er bewegte sich nicht einen Zentimeter. Er starrte nur durch die Gegend und ließ seinen Gedanken freien lauf. Und doch hatte er in diesem Moment den Drang nach Illium zu gehen um sich mal ein wenig mit ihm zu unterhalten. Das sie sich einfach besser "kennenlernen" würden. Zumindest das Dmitri ihn besser verstand, denn den Schimmel lernte man nie wirklich kennen. Man konnte ihn auch nie wirklich einschätzen. Denn man mochte ihn als sehr launisch betiteln. In den einen Moment war er ruhig, in den anderen eine tödliche Waffe die sich auf irgendetwas stürzte.
Seine Beine bewegten sich langsam vorwärts. Auf den Schecken und der kleinen Stute zu. Es war wie ein Tunnelblick, er nahm nur noch die beiden war, es gab in dieser Herde für ihn in diesem Moment nur noch die drei. Und doch war er sich sicher das auch die Stute für ihn schnell aus die Bildfläche verschwand. Als er bei den beiden angekommen war nickte er erst einmal der Stute zu ehe er sich an Illium wand. "Sehr interessante Rede", kam er mit tiefer und rauer Stimme aus seinem Mund. Der russische Akzent schwang mächtig im Unterton mit. Er sah kurz zwischen die beiden hin und her ehe nun wirklich die Stute für ihn verschwand. Ihm war es auch egal, wenn er die beiden in diesem Moment störte. Bei sowas konnte man von den Schimmel keine Rücksicht erwarten. Sowas kannte er nicht einmal. Doch würde der Schecke mit ihm alleine reden, oder das wichtige erst einmal weg lassen und es würde ein Smalltalk entstehen... doch dann würde er es sicherlich nicht lange bei den beiden aushalten, denn sowas war nichts für ihn. Dann konnte er sich lieber wieder irgendwo hin verkriechen und mal wieder über alles mögliche nachdenken...


24.07.2015, 02:04
» Illium
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Dmitri & Serenity



Illium fühlte sich ausgelaugt und erschöpft. Seine verspannten Glieder lockerten sich langsam, als er einige Schritte zurück trat und das letzte Lächeln für die Menge sein Antlitz verzog. Er konnte es nicht leugnen, er hatte Angst vor diesem Moment gehabt. Vor die Menge treten und über das sprechen, was ihnen allen auf dem Herzen lag? Tatsächlich nichts, was man leichtfertig tun konnte. Vor allem nicht, wenn man sich selbst immer und immer wieder selbst verunsicherte. Illium liebte jeden, sah in fast allem etwas Gutes. Nur sich selbst hatte er noch keine wirkliche Chance gegeben. Seufzend lief er um die Gruppierung herum, konzentrierte sich nur halb auf seine Umgebung und mögliche Gefahren. Er war zu zerstreut, zu müde um sich jetzt sofort wieder mit diesen Dingen auseinander zu setzen. Doch Serenity schien die Dunkelheit um ihn herum plötzlich zu erhellen und ein Leuchten trat erneut in seine Augen. Lächelnd trat er wieder an sie heran, ließ seine Fassade endlich komplett fallen und sank fast schon in sich zusammen.
"Man hat es mir angesehen, nicht wahr?" lächelte er, noch immer ein wenig nervös. "Das mir das absolut nicht liegt?" Denn seiner Meinung nach tat es das nicht. Raphael war immer stark und selbstbewusst gewesen, wie ein großer Bruder, der immer in den Vordergrund trat, um die die er liebte zu beschützen. Illium hatte wahrlich kein Problem damit gehabt, von hinten zuzusehen. Doch jetzt musste er in Raphaels Fußstapfen treten und der junge Engel hatte noch nie einer schwierigeren Aufgabe bevor gestanden. Er wusste, dass das jetzt erst der Anfang gewesen war. Raphael hatte Unmengen an Beziehungen und Verpflichtungen, die nun zwangsläufig seine waren. Kurz schielte er zu der Stute neben sich. Wenn er ehrlich war, kannte er fast Niemanden von jenen, die mit Raphael vertraut gewesen waren. Die einzigen die an seiner Seite waren, waren Galen und Aodhan, eventuell noch Caliane und jetzt Serenity. Es war ein kleiner Kreis von Vertrauten, aber er musste ihn dringend ausweiten.

Illium überlegte noch, ob er der hübschen Stute sein Anliegen erklären sollte, da trat ein anderes Pferd zu ihnen. Jemand, mit dem Illium sich schon lange hätte unterhalten müssen. Der hübsche Schecke schluckte schwer, musterte den Erschaffenen kurz, ehe er sich auf dessen Gesicht konzentrierte und freundlich lächelte. Dmitri. Illium konnte nicht sagen, warum sie sich nie unterhalten hatten. Illium fühlte sich eingeschüchtert, sobald er neben dem stattlichen Hengst stand. Und hinzu kam, dass Dmitri ein Stratege zu sein schien. Durch und durch. Doch rationales denken war nicht unbedingt etwas, was Illium mochte. Er war vielleicht talentiert darin, ja, aber er war ein Träumer, hatte den Kopf oft in den Wolken und hoffte. Doch eines wusste er. Wäre ihm das widerfahren, was Dmitri geschehen ist, dann würde er nicht mit hoch erhobenem Haupt hier stehen. Raphael war einer Dmitris engsten Freunde gewesen und auch wenn Illium nicht viel über die Geschichte des Schimmels wusste, so kannte er doch ein paar Einzelheiten, die an und für sich schon grausam genug waren. Illium brauchte den Rest nicht zu erfahren. Doch der Tod Raphaels war nicht das einzige gewesen, was in Dmitris Leben als schwerer Schicksalsschlag gelten musste. Hybrid Theory, Dmitris Sohn, war vor nicht allzu langer Zeit verstorben. Illium hatte die traurige Nachricht durch Venom erfahren müssen und hatte erst nach einigen Momenten verstehen können, dass sich der hübsche Schimmel tatsächlich selbst das Leben genommen hatte. Und dabei hatte er eine Familie zurück gelassen. Doch nicht nur Scaretale und Efterklang waren von dieser Tragödie betroffen, das wurde ihm jetzt klar. Auch Dmitri war ein Teil dieser Familie.
Doch der Krieger wirkte so ruhig und stoisch wie immer, fast schon ein wenig zu gefasst. Aber das schob Illium eher auf die unangenehme Distanz, die zwischen ihnen existierte. Illium würde ihm seines Ranges nicht berauben. Niemals würde er sich so etwas zugestehen, aber diese Entscheidung bedeutete auch, dass Illium Dmitri kennenlernen musste. Er musste ihm vertrauen. Anders würde das zwischen ihnen niemals funktionieren.

Umso überraschter war er von den Worten, die der Schimmel hervorbrachte. Interessante Rede? Man konnte es gleichermaßen, als Kritik, oder aber Kompliment aufnehmen. Illim entschied sich sofort für das letztere. Er war schon allein dankbar dafür, dass Dmitri überhaupt den ersten Schritt auf ihn zugemacht hatte. Aber dann noch Worte der Anerkennung? Es blitzte kurz freudig in den goldenen Augen des Schecken, ehe er dankend nickte. Kurz warf Illium einen Blick auf Serenity und lächelte ihr entschuldigend zu. Er wusste nicht, ob die Anwesenheit Dmitris sie störte, aber der Schimmel schien auf jeden Fall absolut kein Problem mit ihr zu haben. Oder viel mehr wirkte es so, als würde er sich komplett auf ihn fixieren. Plötzlich fühlte sich der Schecke ein wenig taxiert und schluckte schwer.
Mitleid und Trauer durchzuckten ihn und er wusste nicht ganz, wie er all diese Gefühle kontrollieren sollte, daher versuchte er erst einmal sich zurückzuhalten, weiter die freundliche Fassade aufrecht zu erhalten. Doch er wusste, dass er dies nicht lange schaffen würde. "Es ist schön dich zu sehen, Dmitri... Was führt dich her?" Vermutlich etwas ungeheuer wichtiges, was es zu besprechen gab, von dem Illium längst gehört haben sollte. Aber das hatte er nicht, weil er unfähig war. Der Schecke war sich schon fast zu hundert Prozent sicher, dass Dmitri sich nur kurz mit ihm unterhalten würde, nur um festzustellen, was für ein ungeeigneter Leiter er eigentlich war.

Die Stille wurde unangenehm und zog sich in die Länge, raubte Illium fast schon den Atem. Nach längerem Betrachten von Dmitri sah auch er die Schatten um dessen wachsamen Augen. Es schien also doch nicht alles spurlos an ihm vorbei zu gehen.
"Was mit Ihrem Sohn passiert ist tut mir Leid... Und dann noch nach Raphael." fügte er schließlich doch leise hinzu, mit einem Ausdruck des Bedauerns auf dem Gesicht. Er wollte den anderen bloß wissen lassen, dass er für ihn da war, auch wenn sie sich kaum kannten. Illium wollte dies ändern und zwar bald, auch wenn er vermutlich noch einige andere Dinge zu tun hatte. Beziehungen zu pflegen schien ihm fast genauso wichtig, wie einen Plan für die Niederstreckung Faithless' anzufertigen.


Wörter: 1073

__________________

ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
03.08.2015, 13:31
»Dmitri
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Illium & (serenity)



Seine Miene hatte sich immer noch nicht verändert. Starrte dabei nur den Schecken an und wartete darauf, das er sich an ihn wand. Innerlich war er sich aber immer noch nicht so wirklich sicher, ob das ganze zwischen den beiden klappen würde. Schließlich waren sie von grundauf verschieden, bis sie da auf einen Nenner kamen, würde sicherlich manchmal lange dauern. Und doch nahm er die Herausforderung an, man musste es einfach probieren, und wenn es dann zwischen den beiden nicht klappte würde er seinen Rang hinschmeißen. Sicherlich gab es für den Schecken andere Kandidaten, die ihn vielleicht auch viel lieber waren als Dmitri zu nehmen. Doch er schätzte es an den Schecke, dass er es ebenfalls versuchen wollte. Er hätte ihn ja auch direkt nach Raphaels tot und seiner Ernennung zum Leiter rausschmeißen können. Und da war der Stich in seinem Herzen wieder. Es würden wahrscheinlich tausende an Jahre vergehen müssen, bis es nicht mehr ganz so schmerzte. Der schimmel hatte ihn so verletzlich gesehen, geschändet und doch haben sie beide sich verbunden und zusammen Isis umgebracht. Er hatte seine Familie aufgesucht, wovon er nur noch Hybrid lebend fand, inmitten seiner Verwandlung. Kurz darauf haben sich beide Raphael angeschlossen, sie waren einer der ersten in Raphaels Herde... die Adoyan Enay. Und doch musste er so früh von ihnen gehen. Und das alles nur wegen den Fahlen Hengst namens Faithless, mit seinen Gefolgen. Die man auch Geister nannte.
Die Muskeln des Schimmels spannten sich wieder ein stück mehr an, sodass sie mal wieder unter seinem Fell hervorstachen. Am liebsten würde er in diesem Moment losgehen und Faithless alleine umbringen, ihn stück für stück leiden lassen. Sich an seinen Leid aufgeilen. Am besten sollte das seine ganze Gefolgschaft sehen. Dieses dreckige Gesindel. Und doch musste er sich in Geduld üben. Illium plante sicherlich schon etwas, zumindest hoffte er es. Und dann würde er es eh früh genug erfahren, wahrscheinlich als einer der ersten. Doch es kribbelte einfach zu sehr in seinen Hufen, auf diese Geister einzuschlagen. Die rote Grütze an seinen Hufen klebend. Sie für immer von dieser Welt zu verbannen. Genauso wie ihre andere Gefolgschaft, denn sicherlich hatte die Herde nicht nur Geister sondern auch normale Pferde, und diese auszulöschen sollte ja wohl das leichteste sein.
Ein stärkerer Wind kam auf, und wirbelte die Mähne des Russen umher. Ihn wunderte es, das die Blicke der Stuten nicht wirklich auf ihn gerichtet waren, oder er bemerkte es nicht. Vielleicht waren sie auch viel zu eingeschüchtert um ihn die ganze Zeit anzustarren. Denn meistens konnte er sich gar nicht vor ihnen retten. Wenn sie geil aussahen schenkte er ihnen dann eine Nacht und schmiss sie danach weg. Mehr als seine Lust zu stillen sah er darin nicht. Auch wenn die meisten danach enttäuscht waren, und versuchten ihn noch einmal rum zukriegen, doch er ließ sie jedes mal abblitzen. Er wollte keine Frau mehr in seinem Leben haben.
Regen tröpfelte vom Himmel herab, durchnässte schnell das Fell der Pferde, die sich auf den Herdenplatz befanden. Wahrscheinlich war er dennoch einer der wenigen den dies nicht störte. Nach dieser langen Hitzezeit tat es doch mal ganz gut, durchnässt zu sein. Schließlich war es immer noch nicht wirklich kalt, und jetzt war es einfach um einiges angenehmer.
Der Schimmel sah kurz in die Augen des schecken und sah wie diese kurz freudig aufblitzen ehe er Dmitri zunickte. Eigentlich war er sich sicher, dass der Schecke das ganze auf die Reihe bekam, das es anfangs ein bisschen holprig war, verstand er. Schließlich war es eine komplett neue Situation, und er musste versuchen stark zu wirken, auch wenn er genauso trauerte. Dmitri konnte sich ja immer wieder verziehen, es war nicht schlimm wenn er sich Monate mal nicht blicken ließ, doch als Herdenleiter musste man immer präsent sein. Das war auch wohl der Grund wieso Illium am besten in diese Rolle passte, er wirkte momentan nicht wirklich glücklich, doch trotzdem versuchte er für die Herde da zu sein. Dmitri würde dies gar nicht standhalten, irgendwann würde er komplett durchdrehen und wahrscheinlich alles anschreien was ihm nur zu nah kam.
"Ich dachte man könnte sich einfach mal Unterhalten." Das man sich besser kennenlernen sollte verschluckte er erst einmal. Es war einfach die harte Fassade die er sich aufgebaut hatte. Er machte einfach nur seinen Job. Mehr nicht. Er konnte auch nie wirklich sagen, ob die beiden Freunde werden würden. Sie mussten sich vertrauen, dass war klar. Aber dennoch war er unsicher ob er dies schaffen würde. Er hatte nie wirklich was mit den anderen sieben am Hut gehabt. Außer als er Galen damals zusammengeschissen hatte. Weil er irgendwelchen erzählte das sie Engel waren. Was Jason aufgeschnappt hatte und ihm erzählt hatte. Was nicht einmal petzen war... nein man musste die anderen einfach so zurichten das sie ihre Fresse hielten, und das konnte Dmitri wie er fand gut. Deswegen hatte er sich auch so einen hohen Posten erarbeitet. Denn die anderen standen quasi unter ihn. Auch wenn sie es sich wahrscheinlich nicht eingestehen wollten.
Die nächsten Worte des Schecken raubten ihn aber erst einmal die Worte. Er musste aufpassen das ihm sein Mund nicht aufklappte. Was war mit seinem Sohn? Er biss sich auf die Lippen so das er nicht anfing zu zittern, schließlich glaubte er an das schlimmste. "Was ist mit Hybrid Theory?" Seine Stimme klang hart und herrisch. Seine Augen funkelte den Schecken an, auch wenn er in diesem Moment wohl am wenigsten dafür konnte. Die Muskeln spannten sich noch mehr an. "SPRICH ILLIUM!" Er musste sich zusammenreißen nicht los zuschreien. Wenn es das war was er dachte, hatte er alles verloren, keine Kinder mehr... keine Frau mehr. Dann gab es nur noch ihn und sein innerer Leid der immer größer zu werden schien....


17.08.2015, 19:08
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Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
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