Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
» Illium
BLUEBELL

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Dmitri & Serenity



Schock durchzuckte den Körper des Hengstes und für einen Augenblick waren seine Augen geweitet und angsterfüllt. In ihm tobte ein Sturm von Gefühlen und er wäre fast zurückgezuckt, schaffte es aber dennoch standhaft zu bleiben, wie ein Fels in der Brandung. Es war nicht Angst vor Dmitri, die ihn erfüllte. Er mochte den Hengst, selbst wenn er ihn nie wirklich gesprochen hatte. Es musste einen Grund geben, weshalb Raphael ihm bedingungslos vertraut hatte, noch dazu hatte er ihn immer höflich und zuvorkommend behandelt. Selbst jetzt, in einer solch schwierigen Zeit, machte er sich die Mühe sich ihm anzunähern. Er war vielmehr geschockt, fürchtete sich davor, was seine Worte mit dem Schimmel angestellt hatten. Mitleid erfüllte ihn und in seinen goldenen Augen schimmerte kurz eine Mischung aus Zuneigung und Mitgefühl. Er hatte geglaubt, dass Dmitri Bescheid wusste. Er hätte nicht einfach Dinge annehmen sollen, hätte nicht sprechen sollen, ohne zu überlegen. Doch andererseits wusste er, dass diese Nachricht den Hengst so oder so mitgenommen hätte, egal wie man es ihm beigebracht hätte. Vermutlich wäre es auf das selbe hinausgekommen. Er wollte nicht wissen, wie sehr dem Schimmel nun das Herz schmerzen musste. Binnen Sekunden legte sich eine Maske aus Kälte und Entschlossenheit auf seine Züge. Er würde den Hengst jetzt nicht alleine lassen, er würde ihm beistehen und versuchen ihm die Situation schonend beizubringen. Auch wenn dies kaum möglich war.

"Serenity?" fragte er tonlos, ließ jedoch auch eine gewisse Distanz in seinem Tonfall mitschwingen. Er war erschrocken darüber, wie unsensibel er gehandelt hatte, auch wenn er sich den Umständen nicht hatte bewusst sein können. Er wünschte sich in diesem Moment einfach nur, die Zeit zurückzudrehen, so dass Jemand anderes diese furchtbare Aufgabe auf sich nehmen konnte. Andererseits fragte er sich im selben Augenblick, ob er dies nicht doch lieber selbst in die Hand nehmen wollte. Auch wenn sie sich nicht kannten, lag der Schimmel ihm am Herzen und genau wie er, hatte er nicht mit allen der Sieben guten Kontakt. Wenn überhaupt, Illium hatte ihn selten bei den anderen gesehen.
"Lässt du uns einen Augenblick allein?" Er war trotz allem noch freundlich und höflich, aber sein Blick in die Ferne und der sorgenvolle Ausdruck um seine Augen herum, verriet, dass ihn die Situation mehr mitnahm, als er es zeigte. Er mochte die kleine Palominostute. Sogar sehr. Aber er wollte Dmitri ein wenig Privatsphäre gönnen. Nicht jeder musste zusehen, wenn ein herz auf eine solch grausame Art und Weise zerbrach. Und Illium war nur ungern derjenige der es tat.

Seufzend trat er ein paar Schritte von den anderen Herdenmitgliedern fort. Er wollte zumindest für einen Augenblick ungestört sein, sollte Dmitri die Nachricht allzu schwer treffen. Doch was danach folgte, war eine unangenehme Stille, die Illium nicht zu brechen wagte. Er wusste das Dmitri panisch war, verletzt und ungeduldig. Es war sicher nicht gut, seinem Gemüt noch mehr Warterei zuzumuten, aber andererseits musste der Schecke sich selbst auf seine nächsten Worte vorbereiten. Er wagte es kaum zu sprechen, denn sobald er es tun würde, wäre es endgültig. Dmitri würde keinen Sohn, keine Familie und keine Angehörigen mehr haben. Moment, das war falsch. Er hatte Efterklang, seine Enkelin. Doch hatten die beiden überhaupt Kontakt? Illium wusste so wenig über Dmitri, wie sollte er ihm also in solch einer Situation beistehen? Doch so groß seine Zweifel auch waren, er würde es zumindest versuchen. Oder sollte er lügen? Sollte er Dmitri erzählen, dass sein Sohn einfach nur verschollen war? Schlicht und ergreifend vom Erdboden verschluckt? Vielleicht war er eine Geißel von Faithless, vielleicht fortgelaufen, nachdem er die Nachricht von Raphaels Tod bekommen hatte? All diese Szenarien waren schlimm, aber nicht halb so schlimm, wie der Verlust eines Kindes. Illium hatte keine Kinder, also würde er vermutlich nie verstehen, wie sich diese schreckliche Qual anfühlte. Und der Schecke wusste um einige grausame Details von Dmitris Vorgeschichte. Er fiel ihm von Minute zu Minute schwerer, Worte zu finden. Im Endeffekt gab es keinen richtigen Weg, die Situation anzugehen, also sprach er einfach aus, was sich ereignet hatte. "Dmitri, Hybrid Theory ist verstorben..." Seine Stimme wäre fast gebrochen, aber der unbändige Wunsch für den anderen stark zu sein, war zu gewaltig, als das er sich hätte gehen lassen können.

Illium wartete einige Minuten, ließ die Botschaft die in diesen Worten steckte ankommen und fühlte sich nur noch elendig. Hätte er ihn retten können? Vermutlich nicht. Aodhan war bei ihm gewesen und selbst er hatte nicht tun können. Illium vertraute seinem Freund genug, um zu wissen, dass auch er machtlos gewesen war. Plötzlich erinnerte er sich wieder daran, was genau geschehen war. Selbstmord. Hybrid konnte sich selbst heilen. Er war nahezu unbesiegbar. Illium presste seinen Kiefer zusammen und wand den Blick von Dmitri ab. Er würde nicht lange brauchen, um zu der selben Feststellung zu gelangen. Doch der Schecke wollte ihn auch nicht noch mehr verletzen. Andererseits war die Wahrheit so ungeheuer wichtig, vor allem in ihrer Situation. Illium wollte das Vertrauen Dmitris gewinnen und mit dieser Erkenntnis entschloss sich Illium dazu dem anderen immer die Wahrheit zu sagen, egal wie furchtbar sie auch erscheinen mochte.
"Er war mit Aodhan fort und hat sich von einer Klippe gestürzt. E-Er wollte es." Illium war selbst davon geschockt. Hybrid hatte schließlich eine Familie. Eine Gefährtin und eine Tochter. Was konnte den Schimmel nur dazu getrieben haben, sich zu solch drastischen Mitteln zu entscheiden? Hatte er nicht etwas gehabt, wofür es sich zu leben lohnte? Illium druckste ein wenig herum, trat jedoch schließlich ein wenig näher an Dmitri heran. Er wusste nicht, ob der Schimmel ihn nun fortscheuchen würde. Er würde es verstehen, wenn er allein sein wollte. Dennoch hatte Illium den unbändigen Wunsch ihm beizustehen. Vorsichtig trat er noch ein wenig näher an Dmitri heran und senkte betrübt den Kopf. "Es tut mir Leid, Dmitri." Mehr sagte er nicht. Die Worte, dass es schwer für ihn sein musste, würde er nicht aussprechen und auch sein Beileid nicht. Er hatte Hybrid kaum gekannt und seine Worte würden so oder so nichts mehr gegen den Schmerz ausrichten, den der Schimmel gerade verspüren musste.


Wörter: 1084

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ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
17.08.2015, 21:17
» Zeniko


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Tear



Mit langsamen Schritten verließ der Wolf Illium vorläufig. Immer noch fragte er sich, ob es die richtige Entscheidung war, die beide getroffen hatten. Er kannte die Herde noch nicht, die Rangordnung, und deren Strukturen. Der Rüde hatte nur vergleichsweise wenig erfahren, weil er einfach nicht genug gefragt hatte.
War es die richtige Entscheidung gewesen hierher zu kommen? Sich jemand anderem unterzuordnen und nicht mehr selbst leiten? Es war eine riesige Umstellung, hatte er die Führung doch bereits mit etwa 1,5 Jahren bekommen. So viel Zeit die vergangen war, und so viel hatte sich verändert.
Und doch erkannte Zeniko die Chance dahinter. Seine Vergangenheit ablegen und einen richtigen Neuanfang zu starten. Nun hatte er wieder eine Aufgabe. Er wurde wieder gebraucht. Das Risiko was er mit dieser Position einging war ihm durchaus bekannt. Wenn es hart auf hart kam, würde er sterben, damit Illium überleben konnte. Sein Leben zu geben für einen anderen......und doch war es genau das, was ihm im Blut lag. Er würde alles für sein Rudel, oder nun seine Herde, tun. Alles um sie zu schützen und auf deren Wohlegehen zu achten. Etwas unwohl fühlte er sich noch, sah er hier immerhin weiter geflügelte Pferde, umgeben von Pferden die eine ebensolche Weisheit und Erfahrung, manchmal sogar Kälte ausstrahlten, und doch keine Flügel hatten. Es war viel neues für ihn, kannte er diese Wesen doch bisher nur aus den Geschichten der Menschen. Einbildung. Fantasie. Was sie wohl sagen würden, wenn sie eines dieser Tiere finden würden?
Wobei.... das war gar keine gute Idee. Die Konsequenzen die drohten, waren nicht angenehm für ein Wildpferd. Eingesperrt, Isoliert, Erforscht, hätten sie wohl kaum noch ein Leben. Alles im Sinne der Forschung natürlich.

Ruhig ging er etwas tiefer in das Herdengebiet. Noch immer war es für ihn ungewohnt, als derzeit anscheinend einziger Wolf hier zu sein. Und doch sah er nicht zurück, sondern würde seine Aufgabe vollends erfüllen.
Er hatte sich noch etwas aufklären lassen und wusste inzwischen, dass wohl das ehemalige Leittier getötet worden war. Etwas das durchaus beunruhigend war, wenn er daran dachte, dass es hier von Engeln nur so wimmelte.
Verstimmt schüttelte er den Kopf. Er würde nun an etwas anderes denken, wollte sich von der allgemein noch recht trüben Stimmung nicht beirren lassen. Er kannte den toten Anführer nicht und musste daher auch nicht darum trauern, es wäre eine sehr dumme Sache gewesen.

Die Ansprache des Schecken verfolgte Zeniko mit mittlerem Interesse, während er sich etwas abseits hinlegte. All die Gerüche, welche auf ihn einstürmten seit er den Platz betreten hatte, machten es ihm nicht gerade einfach aufmerksam zu sein. Die einzigen ihm wichtige Informationen waren die Tatsache, dass es wohl bald Krieg geben würde. Seinen Platz hatte er bereits gewählt als er hier ankam. Er hatte keine Wahl, und doch bereute Zeniko nichts.
Es war nur ein weiterer Teil seines Weges, den er betreten würde. Und er hielt immer sein Wort.
Der Rüde würde immer bei Illium stehen und den Erzengel mit seinem Leben beschützen, so viel war für ihn selbstverständlich, und darauf musste man ihn nicht erneut hinweisen.

Zeniko genoss die Ruhe, die er am Rande der Herde hatte. Alles war so viel auf einmal, und so schnell hatte sich alles verändert. Die neuen Gerüche, die Fremden Wesen. All das war für ihn noch so unnatürlich und neu, dass er sich fragte, wie lang es dauerte, bis es ihm endlich normal vorkam. Auch wenn man es ihm nicht anmerkte, so wühlte ihn die Situation auf. Die Menschen würden sagen ´Es ist nicht richtig´ , doch dem Rüden war egal, wie man es nannte, es war einfach noch sehr schwer für ihn, nicht skeptisch zu sein.
Egal wie sehr er es versuchte, er schaffte es nicht, seine gewohnte Ruhe in seinen Körper zu bekommen. Während sich sein Verstand mit jeder Minute die verging mehr beruhigte, wollte sein Körper von dieser Entspannung nichts wissen. Mit dem Kopf auf den Vorderpfoten beobachtete er das Geschehen etwas abseits, hatte immer ein Auge auf Illium, während er seinen Blick über die Herde schweifen ließ.
Er bemerkte den Schimmel sehr früh, als dieser immer näher kam. War er so in Gedanken, dass er den Rüden nicht bemerkte? Oder war er auf Ärger aus? Und doch glaubte er das nicht wirklich.
Erst als nur mehr wenige Meter zwischen ihnen waren, nahm der Wolf den Geruch des Pferdes richtig war. Eine Stute? Und noch dazu hatte sie einen für ihn sehr normalen Geruch nach Pferd. Andererseits traute er seiner Nase gerade nicht, so viel Gerüche gab es hier, die ihm noch zu Neu waren.
Als die Stute näher kam und ihn immer noch nicht wahrzunehmen schien, stand er auf. Leise begann er zu knurren, ohne es jedoch böse zu meinen. Er wollte nur, dass sie nicht versuchte, ihn über den Haufen zu Laufen.
Auch wenn er hier in der vermeintlichen Sicherheit der Herde war, er würde reagieren und sich verteidigen, sollte es soweit kommen. Noch konnte er nicht abschätzen, ob auch die anderen Mitglieder der Herde so offen gegenüber Wölfen waren wie Illium.
Der Rüde bemerkte den Schreck, den das Pferd zu bekommen schien. Fast belustigt richtete er sich wieder auf und gab die leichte Drohung auf, die er verwendet hatte, um seine Meinung zu unterstreichen, sollte es nicht reichen.
Mit zuckenden Ohren war sein ruhiger Blick auf sein Gegenüber gerichtet, ehe er ihren Worten lauschte. Sie hatte ihn für einen anderen Wolf gehalten? Vielleicht einer derer, die nun nicht mehr hier waren? Was auch immer das bedeutete.
Keine Ursache. Ihr schient in positiven Gedanken zu sein, daher ist es in Ordnung.
Er bemerkte die Änderung des Verhaltens der Stute. Sie schien nun offener zu sein, Zumindest schien sie keine prinzipelle Abneigung gegen ihn zu haben. Das hätte ihm als erster Kontakt in der Herde gerade noch gefehlt. Und dabei lagen seine Nerven sowieso blank, das hier war auf jeden Fall angenehmer.
Auch der Rude lächelte leicht ob der von der Stute ausgehenden Fröhlichkeit. Ich heiße Zeniko, und bin gerade erst in der Herde angekommen und auch allgemein noch nicht so lang im Tal. Er verbeugte sich leicht.
Seid Ihr schon länger ein Mitglied dieser Herde?
Zeniko setzte sich wieder entspannt hin und sah die Stute gutmütig und ruhig an. Seine Nerven begannen auch gerade sich wieder zu entspannen.


Wörter: 1117

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17.08.2015, 23:34
»Dmitri
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Illium



Seine Brust bebte, er konnte den innerlichen Schmerz nicht einmal wirklich beschreiben. Seine gesamte scheiß Welt brach auf einmal erneut ein. Doch äußerlich merkte man ihm das kein bisschen an. Ein neutraler Blick lag wieder auf den Schecken, die erste Wut hatte er verarbeitet, und in diesem Moment war es ihm sogar ein bisschen unangenehm Illium so angeschrien zu haben. Er würde zum sprechen kommen, wenn er es für richtig hielt. Doch innerlich wurde er immer unruhiger, die Unwissenheit zerfraß ihn. Das es seinen Sohn wahrscheinlich nicht mehr gab, darauf hätte er eigentlich direkt kommen sollen, er wollte es aber nicht war haben. Redete sich stattdessen einfach ein, das eine Kleinigkeit mit ihm passiert war. Das konnte es doch jetzt nicht gewesen sein, er hatte NICHTS mehr. Seine Frau und seine Tochter waren tot. Danach sein bester Freund und jetzt sollte auch noch sein Sohn für immer diese Welt verlassen haben? Jetzt wo er sich mit dem Vampir sein langsam klar gekommen war? Er hinterließ eine Frau und eine Tochter. Und wieso hatte man angenommen er wüsste davon? Er war die ganze Zeit weg gewesen.
Die dunklen Augen beobachteten wie sich der Schecke an die Stute wendete und meinte sie solle die beiden doch alleine lassen. Er sah zu, wie Illium sich ein wenig von den anderen entfernte, er selbst folgte ihn mit hoch erhobenen Hauptes. Ließ sich kein bisschen irgendein Schmerz ansehen. Dafür war er sich viel zu stolz. Und es ließ ihn einfach schwächer wirken, und das wollte er vermeiden. Man sollte in ihm immer die tödliche Waffe sehen, die er auch war. Er könnte jetzt auch direkt in einem Krieg eingesetzt werden, trauern, für sich alleine konnte er dann immer noch wenn er die Zeit fand. Dann wäre er sicherlich wieder einige Wochen oder vielleicht auch Monate von der Bildfläche verschwunden. Doch auch danach war er wieder voll einsetzbar, verdrängte alles immer mehr und ließ seinen Frust anders aus. Mit Weibern oder irgendwelche anderen Viecher die er quälen konnte. Wo man wieder bei dem Thema Geister wäre. Er würde sie am liebsten in Fetzen reißen... alle und das alleine.
Die gebrochene Stimme Illiums drang in seinen Ohren. Und da war der Stich in seinem Herzen wieder. Wieder hätte er am liebsten losgeschrien, auch wenn das ganze auch nichts brachte. Doch innerlich brach gerade einfach ein mega Chaos aus. Doch wie schwer es jetzt auch wurde, seine Miene verzog sich immer noch kein bisschen. Das hatte er mit den Jahren immer mehr gelernt und perfektioniert. Illium müsste so denken, das ihm das ganze einfach am Arsch vorbei ging. Und das war auch gut so. Er wollte nicht das man seine Schwächen erkannte. Er blieb in jedem Moment die tödliche Waffe. Zu allem bereit, egal wie scheiße es ihm im Endeffekt ging. Doch er konnte ansehen, das dem Schecken das ganze nicht wirklich leicht fiel. Doch er würde bald schon merken, dass er lernen müsste mit sowas klarzukommen. Er war Leithengst, dort war der tot sicher gang und gebe, gerade bei so einer großen Herde. Da durfte er sich das ganze nicht so zu Herzen nehmen. Doch vielleicht lag es auch jetzt eher daran, dass sie bald schon zusammenarbeiten wollten. Und das die beiden aus seiner Sicht vielleicht ein wenig zusammenschweißen konnte. Doch da kannte Illium den Schimmel einfach nicht. Man musste ihn manchmal gegenüber auch mal eine harte Hand zeigen, sonst konnte es schnell passieren das er auch mal das Ruder übernahm.
Die nächsten Worte nahmen ihn erst einmal den Atem. Aodhan war dabei und hat einfach nur zugesehen? Das erste mal Spiegelte sich eine Wut in seinen Augen wieder, die manch einen, einen schauer über den Rücken laufen lassen würde. Sein Kiefer presste sich zusammen. "Er hat zugesehen, nicht einmal versucht ihn aufzuhalten?", kam es fast knurrend zwischen seinen Zähnen hervorgepresst. Die trauer schien fast wie verschwunden, es spiegelte sich nur noch Wut und Hass wieder. Und das sollte einer der sieben sein? Der einfach zuguckte wenn sich jemand umbrachte? Der konnte sich schon einmal warm einpacken, sollte er den schimmel mal wieder über den Weg laufen. Er konnte nichts versprechen. Bei einem Gespräch würde es sicherlich nicht bleiben. Denn anders lernten es die meisten auch einfach nicht.
Er beobachtete wie Illium einen Schritt auf ihn zuging. Dmitri hielt den Blick stand. Bauten sich ein wenig mehr auf, schließlich wollte er neben Illium nicht klein oder schwächlich wirken. Auch wenn Dmitri eigentlich kräftiger gebaut war, wenn auch ein Stück kleiner. Langsam beruhigte sich sein Gemüt wieder ein bisschen. Die nächsten Worte folgten auch schon. "Es ist okay Illium. Du kannst da am wenigsten für. Du hast zurzeit eh schon genug im Kopf" Da sollte er sich nicht mehr weiter mit den Dingen beschäftigen womit er eigentlich am wenigsten was zu tun haben sollte. Die Herde brauchte ihn jetzt, und da sollte er auch sein ganzes Herzblut einbringen und nicht das ganze an ihm verschwenden. Er kam auch gut alleine klar. Und mit solchen Worte wie das es einem Leid tat konnte er nie wirklich was anfangen, dass konnte man sich getrost bei ihm sparen.


23.08.2015, 20:27
» Serenity
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Naasir (& Illium & Dmitri)


Serenity schalt sich in Gedanken eine Närrin, als sich auf ihren Zügen unwillkürlich ein Lächeln ausbreitete, als sei es eine natürliche Reaktion, sobald Illium in ihre Nähe kam. Seine Worte jedoch verjagten diese besorgten Gedanken aus dem Kopf der hübschen Stute, veranlassten sie dazu, in mit einem Ausdruck ungläubigen Erstaunens auf dem Gesicht zu betrachten. "Illium, du hast mir gesagt, ich solle mich selbst nicht schlechtreden", erwiderte sie mit sanfter, klarer Stimme. "Das möchte ich dir jetzt raten. Von wegen, das Reden liegt dir nicht!", fügte sie ein wenig zu überschwänglich hinzu und bedachte den schönen Hengst mit einem weiteren, strahlenden Lächeln. Lange verharrte es nicht auf ihren Zügen, denn im nächsten Moment wurden sie von einem großen Grauschimmelhengst unterbrochen. Er begrüßte Serenity nicht, sondern nickte nur in ihre Richtung. Sie neigte leicht den Kopf als Zeichen zur Begrüßung, spürte aber gleichzeitig, dass ihr Körper sich versteifte und anschließend anspannte. Der harte und laute Ton, in dem er sein Wort an Illium richtete, ließ sie kurz zusammenzucken und ihre aufmerksam funkelnden Augen von einem Hengst zum anderen wandern zu lassen. Der Graue beachtete sie nicht weiter, aber Serenity hatte das untrügliche Gefühl, dass er von einer Unterbrechung ihrerseits nicht begeistert wäre. Offenbar war er wichtig. Es war Illium, der sich an die junge Stute wandte und sie bat, ihn und den anderen einen Moment allein zu lassen. Serenitys Augen fanden die honiggoldenen Illiums. "Ja ... natürlich", murmelte sie und entfernte sich, überquerte mit den für sie üblichen grazilen Schritten den ausladenden Herdenplatz der Adoyan Enay bis hinunter zum Fluss. Allmählich klang das Geräusch von den plaudernden Stimmen der Herdenmitglieder ab, und Serenitys einzige Gesellschaft waren die Natur, der Fluss und der Himmel, der sein graues Regengewand gegen eines in einem dunkleren Blau ausgetauscht hatte. Das Zeichen, dass es bald dunkel werden und die Nacht sich das Stillreich vereinnahmen würde.

Serenity blieb Zeit, sich allein mit ihren Gedanken zu beschäftigen, statt sich der Zerstreuung eines freundlichen Gesprächs hinzugeben. Noch immer war ihr ihre eigene Herkunft völlig unbekannt, obwohl sie sich immer wieder an vertraute Pferde oder Orte zu erinnern glaubte. Dandelion, ihre Freundin aus Fohlentagen. Eine kleine Waldlichtung, dessen Blumen in voller Blüte standen. Der holzig-süße Duft eines Waldes und das fein geschnittene Gesicht eines Hengstes in einem wunderbar sattem Braunton. Dann die Tatsache, dass sie sich immer wieder einbildete, Illium habe Flügel auf dem Rücken. Sobald sie kurz blinzelte oder wegsah, waren sie verschwunden. Werde ich vielleicht verrückt? Die goldene Stute senkte den Kopf und sah ihr eigenes Gesicht auf der nur noch träge glitzernden Wasserfläche gespiegelt. Nahezu leuchtend hob es sich vom kühlen Blau ab. Eine Brise ergriff ihr goldblondes Haar und ließ es spielerisch um sie herum flattern, während ihre Augen mehr denn je nachdenklich und ernst wirkten. Wird das mein Alltag sein? Serenity, ahnungslos bezüglich ihrer Familie, unsicher, was ihre eigenen Gefühle anging, egal, für wen. Ruhelos, immer auf der Suche nach sich selbst.
Ein Geräusch, leise, kaum vernehmlich, ließ Serenity ihr Haupt heben und die Ohren spitzen. Habe ich es mir eingebildet?, dachte sie, denn es war wirklich unglaublich leise gewesen. Aber ihr Körper signalisierte ihr die Anwesenheit eines anderen Pferdes. Ein kalter Schauer rann ihren Rücken hinab. Sie drehte sich betont langsam um, während ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Weshalb, um alles in der Welt, bin ich so nervös? Als sie mit dem Rücken zum Fluss stand und auf die Ebene vor sich sah, war dort zunächst nichts Bemerkenswertes zu erkennen. Aber nach kurzer Zeit löste sich aus der aufkommenden Dämmerung ein Schatten, viel größer als sie selbst. Das mäßige Licht gewährte den Blick auf glänzendes, rotbraunes Fell und elegante Gesichtszüge. Der Fremde vor ihr war unverkennbar ein Hengst. Sie vermochte nicht zu sagen, woran es lag, aber er verströmte etwas Gefährliches, Bedrohliches. Serenity legte höfliche Freundlichkeit in ihre Stimme und richtete sich so gut wie möglich auf. "Hallo", sprach die Stute und hob den Kopf, um seinen Blick aufzufangen. "Ich heiße Serenity. Gehörst Ihr zu dieser Herde?", fügte sie fragend hinzu. Sie machte keinerlei Anstalten, dem Fremden näher zu kommen. Einerseits verspürte sie tatsächlich ein ungutes Gefühl, andererseits war sie vielleicht übermäßig misstrauisch. Der erste Eindruck war zwar äußerst wichtig, aber er konnte durchaus täuschen ...


24.08.2015, 20:32
» Naasir


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» Katarzyna Okrzesik



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Serenity



cf Moor


Noch immer hatte es Naasir nicht geschafft, sich genauer nach der Situation hier zu erkundigen. Er wusste gar nicht mehr, wie lang er schon weg war, und doch spiele Zeit in seinem Leben keine Rolle mehr. Was machten schon Monate oder ein paar Jahre im Vergleich zur Ewigkeit, die ihm bevorstand? Vieles hatte er im Auftrag von Raphael erledigt, hatte stehts alles gegeben um ihn zu schützen. Doch als er am dringensten gebraucht wurde war er nicht einmal in der Nähe der Herde gewesen. Er wusste wenig über die genauen Geschehnisse, hatte sich immer noch nicht durchgerungen, endlich mit den anderen zu reden um sich zu informieren. Der Schmerz saß tief, und der Hengst betete immer noch, dass er zumindest den Rest seiner Familie wiedersehen würde. Sie waren alles, was er hatte, alles was ihm wichtig war, waren nur Raphael und die Sieben gewesen. Nun war alles zusammen gebrochen. Gab es die Herde noch? Wer leitete sie nun?
Die Fragen, die ihn am meisten interessierten waren es auch, die er am meisten fürchtete. Wenn er nun alleine war, wusste er nicht, was er tun sollte.
Zu lange war er weg gewesen, hatte gespielt, seine Aufträge erledigt und die Zeit genossen, nicht wissend, was noch kommen würde.
Unsicher, ob er wirklich wissen wollte, ob die Herde noch existierte, oder lieber im Ungewissen bleiben wollte, entschied er sich doch dafür sie zu besuchen. Es brauchte nichts sich den Kopf zu zerbrechen. Er wollte es wissen.
Der Hengst kam dem Gebiet immer näher, sah einige Pferde in dem Gebiet stehen, dass ehemals den Adoyan Enay gehört hatte. Von weitem konnte er noch nicht erkennen, ob es auch jemanden gab, den er kannte. Er hatte die Zeit aus den Augen verloren. Wie lange war er eigentlich nicht mehr hier gewesen? Er hatte keine Ahnung.
Seine Bewegungen wurden wieder fließend, als er Illium und Dimitri erkannte, die miteinander sprachen. Unbewusst hatte er sich angespannt, bereit sofort anzugreifen, wenn er fremde Pferde fand.
Einerseits beruhigt, andererseits auch traurig, trabte er nun wieder mit raubtierhaften Schritten näher an das Gebiet heran. Nur ein paar Pferde kannte er.
Gerne hätte er wieder gekämpft, wollte die Wärme aus dem Körper seines Gegners herauspressen, sehen wie das Lebenslicht in den Augen des Feindes erlosch.
Doch nicht hier. Nicht in seinem Zuhause. Leise seufzte ehr, ehe er sich vom Hauptgeschehen abwandte und sich abseits des Gebietes einen Platz suchte.
Naasir wollte erst einmal in Ruhe ankommen und sich die Situation hier genauer ansehen, ehe er sich jemandem stellte. Vorzugsweise jemand, den er bereits kannte, denn er hasste neue Begegnungen.
Die Ruhe die ihn umgab sog er tief in sich auf. Seine Bewegungen wurden, je näher er dem Herdengebiet kam, immer mehr wie sonst. Präzise, Raubtierhaft, Tödlich. Und trotzdem strahlte er wieder eine bedrohliche Ruhe aus. Ob er wohl jemanden finden würde, der mit ihm spielte? Wohl kaum, befürchtete er, aber es ließ sich nicht ändern.
Naasir bemerkte, dass er Pech zu haben schien. Hatte er bisher seine Ruhe gehabt, ging er nun direkt auf ein Pferd zu. Schon von weitem erkannte er die Anspannung in den feinen Gliedern der Stute. Er wurde langsamer, ging bewusster auf die fremde Stute zu. Ein leichtes Lächeln zierte seine Züge, die ihm die Härte jedoch nicht nahmen. Diabolisch sah er aus, als er die Aufmerksamkeit der Stute hatte, und kam immer näher.
Zeit zu spielen. Ob sie es wollte oder nicht, sie war sein Opfer.
Kurz bevor er vor ihr stehen blieb, versuchte sie sich zu straffen. Sie wirkte nun etwas größer, und doch konnte sie die Unsicherheit nicht verbergen, die sie immer noch zu quälen schien. Die Ohren des Hengstes zuckten bei ihren Worten leicht, ehe er sie abschätzend musterte. Ob sie genauso freundlich und naiv war, wie ihr Fell aussah? Die ersten Worte sprachen dafür, trotzdem blieb er immer auf der Hut, bereit, jederzeit zuzuschlagen. Und er würde auch vor einer Stute nicht halt machen.
Mit leicht glitzernden Augen sah er sie herablassend an, seine restlichen Züge vollkommen ausdruckslos.
Ich Grüße die Dame an diesem schönen Abend. Sehr erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen.
Er deutete eine leichte Verbeugung an. Als er sich fließend wieder aufrichtete schwieg er, ohne sich selbst vorzustellen. Warum auch? Er hatte nicht gebeten, die kennenzulernen.


Wörter: 742

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25.08.2015, 20:01
»Robyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Fragile Essence



Sie fand es immer noch amüsant, wie nichtsahnend die anderen doch alle waren. Sie plauderten ihre Geheimnisse aus, und wussten nicht wie schnell diese in andere Ohren gelangte. Der Fehler war, wenn die Geheimnisse in Fragile´s Ohren oder gar ihren Ohren gelangten. Dann war es nämlich sicherlich kein Geheimnis mehr. So lauthals wie sie sich teilweise über solche Dinge unterhielten. Ihr war das aber so egal, sie war nun einmal so. Viele kamen deswegen erst Recht nicht mit ihr klar. Weil sie einfach viel zu ehrlich war. Sie sagte einem offen ins Gesicht wenn man hässlich war. Das sie sich damit schon viele Feinde gemacht hat und "Freunde" verloren hatte war ihr egal. Sie machte sich da schon lange nichts mehr raus. Sie hatte ja jetzt ihren besten Freund gefunden, der genauso tickte wie sie. Sie verstanden sich einfach zu gut.
Aufgeregt wippte sie von den einem Bein, auf das andere. Wie so ein kleines Kind. Sie wollte endlich wissen wie sein neuer Bursche aussah. Und was da zwischen ihn gelaufen war, oder ob es nur bei einem Gespräch geblieben war. Aber so wie sie Fragile kannte, hatte er mehr versucht, als nur ein Gespräch zu führen. Doch das er es ihr dann noch nicht auf ein Brot schmierte, war komisch. Und doch beließ sie es erst einmal dabei. Trotzdem sollte der weiße jetzt endlich mit der Sprache rausrücken und sie nicht noch weiter auf die Folter spannen, denn das war eines der wenigen Dinge die sie einfach nur hasste. Sie wollte immer alles sofort wissen.
Endlich ertönte die Stimme ihres Freundes und sie hörte gespannt zu. Direkt legte sich wieder ein breites Lächeln auf ihren Lippen. "Und wie ist er so bei..." Sie hustete kurz auf. "Du weißt schon was ich meine" Wieder wippte sie von dem einem Bein, auf das andere. Und doch fand sie, dass sie dabei immer noch elegant wirkte. Wahrscheinlich war sie einer der wenigen, die sich hübsch fanden. Sie hatte nichts an ihren Körper und Aussehen zu meckern. Und fand auch, dass sie dies immer und immer wieder zeigte. Egal was sie machte. Das mochte eingebildet klingen aber.... nein nichts aber. Sie war teilweise eingebildet.
Das Thema Faithless schlich sich wieder langsam auf dem Tisch. Sie hätte ja am liebsten seine neue Ische gesehen. Bestimmt sah sie kein Stück besser aus, als dieser hässliche Geist. Sowas hübsches wie sie, konnte so einen Kerl niemals hübsch finden. Außer sie war irgendwie auf ansehen aus. Und das war seine neue bestimmt. Schließlich hatte er gerade einen Herdenleiter umgebracht und fühlte sich jetzt sicherlich mega toll damit. Rechnete sicherlich nicht einmal mit einem Gegenschlag. Und doch steckte seine Gefährtin oder was auch immer sie war, jetzt komplett in dieser Sache drin fest. Denn vor sie nahm man jetzt auch keinen halt mehr, da sie sich auf seiner Seite gestellt hatte. Armes Püppchen hatte ihr Leben versaut. "Und seine Freundin oder was auch immer es ist, handelt genauso unüberlegt. Sie legt ihr Leben auf ein offenes Schlachtfeld. Hat soeben mit ihr Todesurteil unterschrieben. Und Sohn... da fällt mir ein. Mir ist zu Ohren gekommen... er hatte schon einmal einen Sohn.... auch mit einer schwarzen Stute.... Leika...nein nein warte. LEIKO. Zumindest hat man sich das auch mal erzählt. Was an dieser Geschichte wahr ist, kann ich nicht sagen." Schade eigentlich. Da könnten sicherlich noch hilfreiche Informationen rauskommen. Vielleicht wussten Fragile´s Helfer ja mehr, und konnten ihnen noch mehr dazu sagen. Hoffentlich. Denn jedes kleine Fetzen Infomaterial konnte ihnen weiterhelfen, gegen den Fahlen Irren vorzugehen. Denn sicherlich kamen da auch irgendwie seine schwächen und verletzlichen Seiten durch, die sie ausnutzen konnten. Am liebsten würde sie ja losziehen, in die Herde rennen, und sie einfach alle auslachen. Weil sie einfach nur dumm waren und glaubten das es ein guter zug gewesen war, Rapahel umzubringen. Doch damit lagen sie vollkommen falsch. Sie haben wahrscheinlich vieles noch einfacher gemacht, ohne es zu merken. Zufrieden blickte sie ihren grauen Kumpel an. Vielleicht war es auch richtig so gewesen, dass Rapahel gestorben war. Denn jetzt wartete keiner mehr wirklich ab. Sie rüsteten alle auf, und würden einen Krieg beginnen. Und sie war sich ziemlich sicher das die Adoyan Enay daraus aus Gewinner rausgehen würden. Die Geister würden sie in die Hölle zurück schicken, wo sie nie wieder raus kamen.
Auf die frage von Fragile nickte sie erst einmal nur und blickte wieder in die Richtung von Scaretale, Efterklang und Venom. Sie musste sich ja eingestehen, dass keiner der drei wirklich hässlich war. Scaretale war nicht ganz ihr Geschmack. Aber Efterklang war zu einer hübschen, jungen Stute herangewachsen. Natürlich nicht so hübsch wie sie. Aber sie konnte sicherlich auch locker den ein oder anderen den Kopf verdrehen. "Nun, dann passt sie doch perfekt hier her. Wir sind nur umgeben von irgendwelchen Wahnsinnigen. Dieses Tal zieht sie einfach alle an." Es gab irgendwelche Geister, die Engel, angebliche Raben. Dann ein Rudel was auch nicht wirklich normal erschien und dann diese neue Herde. Womit sie sich aber noch nicht wirklich beschäftigt hatte, und auch nicht wollte. Sie erschien ihr einfach nur langweilig, und dann konnte sie auch auf diese Information verzichten. Was wollte man schon mit langweiligen Informationen? Weiterverbreiten würde sie nur ins schlechte Licht stellen. Nein, sie sammelte nur die guten und interessanten Informationen um damit zu prahlen.
Sie folgte den Blicken von Fragile und blieb bei Illium und der kleinen Stute heften. Irgendwie war es ihr ein Dorn im Auge. Sie wäre gerne an ihrer Stelle und würde sich mit den Schecken unterhalten, schließlich sah er kein bisschen schlecht aus, und vielleicht konnte sie ihn ja ein wenig ablenken. Bei diesen Gedanken musste sie wieder breit grinsen. Auf das was ihr zu Ohren kam, fiel ihr nichts passendes ein, also nickte sie nur wieder. Wieder folgte sie den Blicken des grauen, und blieb bei Envinyatar und einer fremden weißen Stute heften. Und ihre Reaktion war genau dieselbe wie bei Fragile. WER WAR DAS? "Wir müssen es herausfinden.... schleunigst." Es konnte nicht sein das so was wichtiges ihnen verborgen geblieben war.
Sie ertappte sich wieder dabei, wie sie wieder zu Illium lugte, und dabei fiel ihr ein weißer großer Hengst ins Auge. Dmitri wenn sie das ganze richtig verstanden hatte. Ihr Mund blieb ihr offen stehen. DEN wollte sie haben. Irgendwie näher kennenlernen... egal wie. "Nein nein... guck dir DEN an. DER sieht mega gut aus. Stell dir mal vor. Er ist sicher eine Granate bei du weißt schon was." Das sie dabei nicht flüsterte war ihr bewusst, und das jeder umstehende das mitgekriegt haben musste auch, aber das war ihr schon immer egal gewesen... schließlich hatte sie jetzt ein neues Ziel vor Augen.


01.09.2015, 21:13
»Jessamy
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Galen


Als Hüterin des gesamten Engelswissens und Chronisten der Geschichte war Jessamy schon so manches zu Ohren gekommen. Die Engelin mit dem ausgezeichneten Gedächtnis erinnerte sich an so viele Gegner und Schlachten, an gefallene und wahnsinnig gewordene Engel und Erzengel. Doch noch nie zuvor hatte sie vernommen, dass einem einzelnen Wesen die Liquidierung eines Erzengels gelungen sei. Ganz zu schweigen von einem so mächtigen wie Raphael. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, sie musterte Galen. Hätte sie nicht um die Schmerzen seines Herzens gewusst, sie hätte an einen sehr schlechten Scherz geglaubt. Nie im Leben konnte dieser Geist soviel Macht besitzen, einen Erzengel ganz allein und einfach so - ohne große Vorbereitung - zu ermorden. Sie sog die Luft zischend scharf durch ihre samtenen Lippen, als sie den Blick senkte und einige Tränen fort blinzelte. Es waren keine Tränen der Angst um ihre eigenes Leben und auch der Verlust Raphaels spielte kaum in diesen Gefühlsausbruch hinein. Allein die Sorge um Galen nahm ihr die Luft und ließ ihr Herz unkontrolliert schlagen. Sie kannte ihren Barbaren. Er würde nicht eher ruhen, ehe sein geliebter Herr gerächt war. Und er selbst würde in vorderster Linie mitkämpfen. Faithless hatte es geschafft, einen mächtigen Erzengel zu täten. Galen würde ihm keinerlei Hindernis darstellen. Für Sekunden dachte sie daran, Galen einfach irgendwo einzusperren um ihn zu schützen. Doch sie wusste, das konnte sie nicht. Sie besaß allein die physische Kraft nicht, würde ihrem geliebten Engel jedoch auch nie Fesseln anlegen. Doch was war die Ewigkeit ohne ihn?

Tränenverhangene Augen blickten in Galens. Sie würde ihre Gefühle vor ihm nicht verbergen können, zu gut kannten sie einander. Doch genau das fürchtete sie. Galen würde wissen, welchen Plan Jessamy fassen würde, wenn er starb. Ob er mit dieser Last leben konnte? Traurig schmiegte sie sich an ihn. Die Zeiten waren hart, zu hart für ihr sanftes Gemüt. Die Stute hatte schon so vieles erleben müssen, durchleben müssen. Die stets ausgegrenzte Engelin, die zum Fliegen nicht geboren wurde. Die Stute, die sich selbst als so hässlich empfand, dass sie Jahrhunderte zurückgezogen gelebt hatte. Bis er ihr mit seinem Ungestüm Feuer in die Seele gesät und sie somit zum Leben erweckt hatte. Und mit ihm erlosch auch ihr Lebenswille. "Sei bitte immer vorsichtig. Für mich." murmelte sie leise mit gebrochener Stimme. Was soll ich denn ohne dich leben? blieb die schlimmste Frage überhaupt unausgesprochen.


27.09.2015, 12:16
» Serenity
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Naasir




Unbehagen beschlich die kleine Palominostute, sie wusste nicht recht, wie sie das angespannte Schweigen zwischen ihnen am besten brechen konnte. Sie konnte immer noch nicht umhin, lieber zurück zur Herde zu wollen, weg von diesem Hengst, aber sie wollte auch nicht unhöflich sein und wie ein feiges Fohlen das Weite suchen. Serenity wollte sich möglichst nicht anmerken lassen, wie unsicher sie plötzlich wurde, daher lächelte sie leicht. Sie bezweifelte, dass es ihr gelang, den Hengst zu täuschen, sie erhoffte sich insgeheim eine Art Ermunterung von seiner Seite aus. Vielleicht nur beruhigende Worte, die ihr versicherten, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte. Aber die Art, wie er sie musterte, ließ Serenity genau das Gegenteil vermuten. Ein Schauer lief eiskalt ihren Rücken hinab. Sie trat ein paar Schritte weiter am Fluss entlang, in Richtung des Herdenplatzes der Adoyan Enay, ließ den Rotbraunen dabei keine Sekunde aus den Augen. „Es freut mich ebenfalls. Wie darf ich Sie nennen?“, fragte sie und forderte seinen Namen ein. Merkwürdig, dass er sich mir nicht sofort vorgestellt hat. Ich selbst habe ja sofort losgeplappert. Andererseits war ihre Methode wohl eher Gang und Gebe, als die geheimnisvoll tuende des Hengstes. „Ob dieser Abend schön bleibt, wird sich noch entscheiden, oder?“, fragte sie mit leicht zittriger Stimme. Zwar war Serenity von Natur aus eine zarte Persönlichkeit, die einem aggressiven Charakter kaum etwas entgegen zu setzen wusste, aber der Hengst schüchterte sie schlichtweg ein wenig ein.
„Ehm … möchten Sie … ein Stück … mit mir gehen?“, bot sie ihm an, wobei sie den Kopf leicht schief legte und sich an einem einladendem Lächeln versuchte. Serenity fühlte sich nicht wohl dabei, aber gutmütig wie war, hoffte sie, dass sich der Hengst vielleicht doch als freundlich entpuppen würde, wobei es momentan nicht wirklich den Anschein machte, obwohl er zweifellos höflich war.

- - - -
Sorry für diesen Schrott.


29.10.2015, 22:24
» Naasir


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Serenity



Ruhig und berechnend, vollkommend kontrolliert war der Hengst näher getreten. Die Stute schien nett, beinahe sanft zu sein, doch Naasir hatte genug gesehen, genug erlebt, um sich davon nicht blenden zu lassen. Er misstraute ihr, misstraute jedem der nicht den ehemaligen Sieben angehörte. Außer Caliane.
Es war sein Los und seine Wahl immer noch hier zu sein, Illium beizustehen wie er es für Raphael und Elena getan hatte. Seiner Familie, den einzigen denen er vertraut hatte. Niemals mehr wollte er sein bereits sehr seltenes Vertrauen verschenken um erneut solch ein Gefühl des Vertrates zu spüren. Egal wie man es drehte und wendete, es wurde nicht besser je mehr er darüber nachdachte.
Die beinahe zierliche Stute, die zu glänzen schien, war so gebrechlich. Anders als viele anderen mit denen er zu tun hatte. Sie war kein Krieger, kein Kämpfer, anders als sein sonstiger Umgang. Anders als seine sonstigen Aufträge.
Er vermisste die Aufgabe, die er gehabt hatte. Sie hatten in abgelenkt, hatten ihm befriedigung gegeben wie sonst was.
Nun war alles ruhig während sich das Tal auf den Krieg vorbereitete. Naasir war bereit. Bereit für seine Familie zu kämpfen, das einzige was ihm noch etwas bedeutete.
Jede Bewegung erkannte der Hengst, während er vor ihr stehen geblieben war. Wieso sollte er auch gehen? Er hatte gerade nichts bessers zu tun und solange niemand von seinen Freunden Zeit hatte, konnte er sie schon ertragen. Ihre Furcht war erfischend, so lang hatte er andere Pferde gescheut um schnell heim zu kommen, nun stand sie vor ihm. So rein, so unschuldig.
Naasir. Seine Stimme strotze vor Kraft, auch wenn er ruhig sprach. Immer noch lag seine Aufmerksamkeit auf der Stute, auch wenn er insgeheim nach Feinden ausschau hielt.
Wieder schwieg er, beobachtete die Stute. Gerne würde er sie schreien hören. Sie gepeinigt sehen. Doch wusste sie, dass das wohl nur Ärger bringen würde.
Die Angst in ihrer Stimme, erfreute den Hengst, während er sie Raubtierhaft musterte. Nun, jeder hat wohl eine andere Vorstellung von einem gelungenen Abend.
Ihr versuch ihre Unsicherheit, fast Angst vor ihm zu verbergen, scheiterte kläglich. Mit einem belustigten Lächeln, das jeglicher Heiterkeit entbehrte und einfach nur Kalt wirkte, sah er erneut auf die Stute.
Ihr Vorschlag schien nur dem Versuch zu erligene, seine Gesellschaft angenehemer zu machen. Doch wollte der jung gebliebene Hengst weiter seinen Spaß mit ihr, denn aktuell machte es ihm zu viel Spaß ihre Mimik zu lesen. Ihre Angst zu spüren und das Gefühl in sich aufzusaugen.
Wenn die Damen eine Begleitung wünsch, werde ich der Bitte gern nachkommen. Die Höflichkeit hatte er gleich am Anfang seines damals sowohl sterblichen als auch unsterblichen Lebens gelernt. Höflich neigte er den Kopf, auch wenn die Kraft und Energie immer noch ungezügelt von ihm ausgestrahlt wurde und ihm den Gefährlichen Glanz gab den sein Körper nicht aufzeigte.


Wörter: 496

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30.10.2015, 15:34
» Tear
schneewittchen.

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Zeniko // Jason



Es waren nicht einmal Sekunden, in welchen Tear bemerkte, dass sich etwas veränderte. In ihr, ihrer Umgebung, vielleicht sogar dem Jenseits. Für jeden anderen war diese Veränderung nicht erkennbar, unsichtbar und unscheinbar. Vielleicht, weil sie nicht genau hinsahen, oder aber, weil sie nicht wie Tear waren. Jung, verliebt, vielleicht auch ein wenig naiv. Aber die kleine Schimmelstute hatte sich hoffnungslos in ihren Gefühlen und ihrer ersten, echten Liebe verrannt, hatte eine Verbindung herauf beschworen, die nur die Kraft der Verliebten kreieren konnte. Tear musste nicht in seine Richtung sehen, um zu wissen dass er da war. Es war diese kleine Verlagerung in der Luft, ihr schneller schlagendes Herz und ihre zitternden Glieder, die ihr klar machten, dass sie ihn wieder in ihrer Nähe hatte. Es ist töricht dieses fast schon besessene Verhalten Magie zu nennen, aber irgendwo ist es tatsächlich wunderbar dieses Spiel der Gefühle zu betrachten. Vielleicht sogar belustigend, wenn sich Jemand wie Tear so sehr gegen die Kraft wehrt, die sie zu diesem bestimmten Jemand zieht.

Tear starrte den Wolf vor sich zwanghaft an, hielt das Lächeln auf ihren Lippen, bis es fast schon schmerzte, die Mundwinkel oben zu halt. Sie konnte nicht in seine Richtung sehen. Nicht jetzt schon. Sie wusste, ein Gespräch war unausweichlich. Vor allem, wenn er jetzt da war, vermutlich um seine Lehrlinge unter seine Fittiche zu nehmen, zu kontrollieren, ob sich nach Raphaels Tod die Welt der Adoyan Enay weiterhin drehte. Ganz zu schweigen von den Fragen, die die kleine Schimmelstute an ihn hatte. Wie lange hatte sie auf einen passenden Moment gewartet, ihm all diese Fragen zu stellen? Ist alles was man sich erzählte wirklich wahr? Mittlerweile kannte sie die Antwort, wusste, dass all die Gerüchte die ihr zu Ohren gekommen waren, der Richtigkeit entsprachen. Doch sie brauchte dieses eine, nichtige Wort. Die simple Bestätigung, dass sie sich tatsächlich unter Andersartigen befand. Das Jemand ganz bestimmtes noch viel weiter von ihr entfernt war, als sie geglaubt hatte.
Noch bevor Tear diese hoffnungslosen Gedanken zuließ, fragte sie sich selbst, ob diese sinnlose Schwärmerei überhaupt jemals eine Zukunft gehabt hätte. Sie konnte nicht einmal seine Flügel sehen. Sie konnte nicht einmal die Flügel von irgendjemandem sehen. Es war als läge ein dichter Schleier vor ihren Augen, der sie all das unbekannte, übernatürliche übersehen ließ. Tear wusste nicht, ob es sich dabei um einen Fluch handelte, oder ein Segen. Doch die Tatsache, dass sie selbst nach Bestätigung und nach der Fassung ihres eigenen Glaubens, nicht dazu fähig war, die wundersamen Schwingen zu erkennen, nagte an ihr.

Tear versuchte sich für einen Augenblick zu fangen, richtete ihren Blick erneut auf den Rüden vor sich und ignorierte die Präsenz in ihrer unmittelbaren Nähe, welche ihre ganze Welt zerrüttete. Positive Gedanken. Das waren die Worte des fremden Wolfes und Tear wusste nicht, ob er damit richtig oder falsch lag. Die Schimmelstute war momentan stetig dabei einen inneren Krieg mit sich auszuführen. Entweder gegen Gefühle, oder für sie. Manchmal musste nämlich auch sie sich zwingen Anteilnahme vorzutäuschen, oder Trauer, Freude, Hass. Sie fühlte sich deswegen schlecht, fragte sich manchmal, wo ihre Empathie geblieben war, während sie sich bei anderen Dingen fragte, ob sie falsch lag so zu empfinden wie sie es tat. Sie versuchte es immer positiv zu betrachten. Sie war eine von den Guten, war aber selbst nicht durchgängig gut. Niemand war das und das waren sicherlich positive Gedanken. Endlich wurde das Lächeln wieder echt und die verspannten Muskeln lösten sich ein wenig.
"Man könnte es als positive Gedanken beschreiben, sicherlich..." stieß sie schließlich lächelnd hervor. Mit spielenden Ohren betrachtete sie den Rüden weiter, lauschte seinen Worten und schielte unterdessen zu dem Rappen zu ihrer Seite. Sie erinnerte sich an ihre Aufgabe und an den Grund, weshalb sie jetzt hier war. Die Hälfte ihres Seins war voller Vorfreude auf eine Ausbildung, die ihr und der Adoyan Enay helfen würde, weiter voranzukommen. Die andere Hälfte erzitterte vor Furcht und Panik vor dem Kommenden.

"Es freut mich Sie kennenzulernen, Zeniko." lächelte sie. Ihre Freude war ehrlich, aber die Zeit für ein tiefgründiges Gespräch fehlte, das wusste sie, auch ohne Jason der am Herdenrand aufgetaucht war und ihr schon allein durch seine Anwesenheit unmissverständlich vermittelte, dass ihre Zeit nun gekommen war. Doch sie würde zumindest noch ein wenig hier bleiben, dem Fremden noch ein wenig ihrer Zeit schenken.
"Tatsächlich lebe ich hier schon eine sehr lange Zeit." Das Wort lang war relativ. Für andere bedeuteten drei Jahre nichts, für Tear war dies das doppelte ihrer eigentlichen Lebzeit.
"Es hat sich viel verändert. Ich kam noch her, als Raphael die Adoyan Enay geleitet hat und war noch sehr jung. Durch den Krieg wird sich wohl alles stetig verändern, aber ein wenig Ruhe und Frieden kann man doch wahren, auch wenn es eher eine Illusion zu sein scheint." Sie lächelte dem Rüden entgegen, fast schon traurig, aber dennoch mit einem Fünkchen Hoffnung. "Ich wünschte, wir könnten uns länger unterhalten, aber ich muss los... Ich bin mir sicher, dass Sie auch eine Aufgabe zugeteilt bekommen haben. Wenn ich von meiner zurückkomme, würde ich mich freuen die Unterhaltung fortzuführen." Tear lächelte fast schon verspielt, aber auch ehrlich. Ein Lächeln, das mehr versprach und Wärme schenkte. Mit diesen Worten und einem sanften Kopfnicken wand sie sich ab, drehte sich langsam um und in die Richtung, in welche sie sich schon die ganze Zeit hatte bewegen wollen.

Nervosität ließ ihre Glieder steif werden, aber sie zwang sich zur Ruhe und lief schließlich auf den Rappen zu, blieb vor ihm stehen und sah ihn abwartend an. Sie wusste, dass sie zu tun hatten. Was genau wusste sie nicht, man hatte ihr keine Einzelheiten anvertraut. Wie immer. Tear wäre fast wütend geworden, hätte sie nicht schon zuvor mit einem eisernen Griff ihre Emotionen kontrolliert. Es schien, als würde man ihr nie die komplette Wahrheit sagen, immer nur Teile, die sie über einen unbekannten Zeitraum zusammen fügen musste, um die volle Wahrheit zu erlangen. Doch das Puzzle wurde immer größer und komplexer und langsam verlor sie die Hoffnung, je alle Teile zu finden.
"Jason." brachte sie schließlich als eine Art Begrüßung zustande und nickte ihm langsam entgegen, fing dabei leicht an zu lächeln. Auch wenn immer eine Barriere zwischen ihnen existiert hatte, aus Gründen die Tear nie zu fassen gewusst hatte, hatte sie ihn lange Zeit nicht gesehen. Und auch wenn sie ihre Gefühle mit einer unbekannten Stärke leugnete, so musste sie zugeben, dass sie ihn vermisst hatte. All die Unsicherheit die sie nach dem Angriff auf Raphael verfolgt hatte verschwand, denn Jason stand vor ihr und war lebendig. Eine Tatsache, die sie mehr erfreute, als von ihr selbst erlaubt.


Wörter: 1183

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31.10.2015, 11:14
» Zeniko


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Tear



Der Rüde nickte nur, sah das Unwohlsein der Stute.
Als sie sich verabschiedete grüßte er sie nur noch ein letztes Mal, ehe er sich abwandte.


Wörter: 28

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01.11.2015, 09:05
» Serenity
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Naasir


Möglicherweise war der Rotbraune momentan eher geneigt, sich mit ihr zu unterhalten, denn er gab ihr endlich seinen Namen preis. „Es freut mich sehr, Naasir“, gab sie ohne Zögern zurück, ein freundliches Lächeln zierte ihre Lippen. Obgleich es ein eigentlich profanes Detail war, stimmte es sie froh, seinen Namen zu kennen. Vielleicht war Naasir einfach ein verschlossenes Wesen und kam ihr daher so abweisend und kühl vor? „Kennt ihr das Stillreich gut?“, erkundigte sie sich und ließ ihre dunklen Iriden nachdenklich über ihre Umgebung schweifen. „Ich bin noch nicht lange hier ... ich bin manchmal ein bisschen orientierungslos, deshalb entferne ich mich vorerst lieber nicht so weit vom Herdenplatz“, fügte sie mit einem leisen Kichern hinzu. Im Übrigen musste sie feststellen, dass sie, sobald sie mehr redete, nicht mehr so nervös war. Sobald Schweigen einkehrte, spürte sie Anspannung und etwas Anderes, das sie nicht ganz greifen konnte - aber es musste zweifellos von ihrem Gesprächspartner ausgehen. „Ich gehöre seit Kurzem den Adoyan Enay an, kennt Ihr sie vielleicht? Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass da etwas Merkwürdiges an ihnen ist ... nun ja, an manchen von ihnen ...“, murmelte sie und sah ein wenig träumerisch nach vorne in die aufkommende Dunkelheit. Illium kam ihr in den Sinn, und der Grauschimmel, der das Gespräch mit ihm suchte, als Serenity ihn kurz nach seiner kleinen Rede angesprochen hatte. Waren sie bloß ... ungewöhnlich? Oder steckte doch mehr dahinter?
Da Naasir ihrer Bitte nachzukommen gedachte, setzte Serenity sich in einem angenehmen Schrittempo, perfekt für einen Spaziergang, in Bewegung. Noch wusste sie nicht recht, was sie von Naasir halten sollte. Sie war solch kühle Höflichkeit nicht gewohnt, fand aber, dass sie nicht mit Vorurteilen behaftet an andere heran gehen sollte. Sie warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkte. Andererseits war sie noch nie ein besonderes Talent darin gewesen, ihre Gefühle zu verbergen. Serenity war nicht nur eine schreckliche Lügnerin, sie hatte auch keinerlei Begabung darin, Emotionen aus ihren Augen oder ihrem Gesicht zu verbannen. Jedes Mal verriet sie entweder das eine oder das andere - daher ließ sich ihr Gemütszustand für diejenigen, die aufmerksam waren, recht einfach ausmachen. Naasir wäre auch ein blinder Trottel, wenn er deine Nervösität nicht bemerken würde!, schlatete sich der sarkastische Teil von Serenitys wachen Verstand plötzlich ein. Oh nein ... ist es wirklich so offensichtlich? Vermutlich ...
„Da habt Ihr sicher recht“, sagte Serenity nach einer Weile, um das Thema seiner letzten Aussage aufzugreifen. „Was ist eure Vorstellung von einem gelungen Abend?“, wollte sie wissen und wandte den Kopf zur Seite, um Blickkontakt aufnehmen zu können. Es war dennoch nötig, dass sie den Kopf leicht hob, denn Naasir war deutlich größer als sie selbst. „I-Ihr müsst mich übrigens nicht Dame nennen, das ist so förmlich.“ Ein kleines Lächeln erschien auf ihren sanften Zügen. „Und ich glaube, es passt nicht so ganz zu mir ... Serenity reicht vollkommen.“


01.11.2015, 22:59
» Naasir


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Serenity



Immer wieder wanderte der unstete Blick des Hengstes zu der Stute. Egal was war, sie schien sich hier nicht sicher zu fühlen. Gut für sie. Einerseits.
Doch andererseits wollte er keinen Ärger, wenn er sie verletzte, und der Hengst bezweifelte ernsthaft, dass Illium in dieser Hinsicht nachsichtiger war als Raphael damals.
Auch erschloss sich Naasir nicht, ob die anderen Mitglieder der Herde von den Vampiren unter ihnen wussten. Er würde es nicht übernehmen sie darauf hinzuweisen. Die Raubtierhaften Züge jedoch verschwanden nicht, ebenso wie er die fließenden und aggressiven Bewegungen tat ohne sie genauer mitzubekommen.
Das sie versuchte diese Unsicherheit mit Reden zu kompensieren war ihm ebenfalls nicht neu. Zu lang lebte er bereits, auch wenn er sich nicht alt fühlte, so strahlte er es mehr aus, als er selbst wollte.
Nur kurz legte er seinen kalten Blick auf die Stute. Ich bin mit den Gegebenheiten des Stillreichs vertraut. Er legte leicht den Kopf schief, musterte die Stute erneut. Seidiges Fell, wunderschön.
Ein so einladendes Spielzeug für den Hengst.
Ob jemand der Sieben bereits Anspruch auf sie erhoben hatte? Wenn nicht, würde er sie gern behalten. Zumindest vorerst, denn Sterbliche waren so zerbrechlich.
Sein Spielzeug war amüsant für den so jung verwandelten Hengst. Verlief sich einfach? Das konnte durchaus Spaß machen, bedeutete aber auch ein großes Risiko um die Sicherheit der seidigen Stute.
Nun. Wir befinden uns im Herdengebiet der Adoyan Enay. Daher wäre es von Vorteil diese zu kennen. Meint ihr nicht? der kalte Spott erschien auch in seinen immer noch vor Kraft strotzenden Zügen.
In welchem Sinne merkwürdig? Belustistigte Neugier kehrte in seine Züge ein. Sie schien wirklich keine Ahnung zu haben. Nun. Gut für ihn. Für sie weniger.
Nichts, was für so zarte Ohren wie Eure bestimmt ist. Er sah in den Himmel. Dachte an all die blutigen Taten, die ihn begleiteten. Er war gut in dem was er tat, denn er liebte es. Morde im Geheimen, all das Blut um ihn herum. Dies war seine Welt, auch ohne die Neugierde einer Stute, die seine Aufgaben nie verstehen würde. Sie war nur eine Sterbliche und musste es daher auch nicht verstehen.
Ich bin nur Naasir, ging er auf ihre letzen Worte ein, auch wenn er nicht genau verstand, was sie damit bezweckte. Hatte sie ihm denn einen anderen Namen auch noch genannt? Naasir konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, als er weiter neben ihr ging uns sie so durch das Herdengebiet begleitete.
Die starken Muskeln des Hengstes spannten sich bei jeder Bewegung neu an, waren durch und durch kontrolliert.


Wörter: 445

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02.11.2015, 00:58
» Serenity
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Naasir



Die Situation war ungewohnt für Serenity. Da ihre Vergangenheit ein großes schwarzes Loch war, wusste sie nicht, ob sie früher vielleicht mehr Kontakt zu Hengsten gehabt hatte, aber die Gespräche mit Illium hatten ihr bewiesen, dass sie kein Trampel war, was Konversationen mit dem anderen Geschlecht betraf. Nun ja … jedenfalls nicht immer. Aber Naasir schien beinahe das exakte Gegenteil Illiums zu verkörpern, und das stellte die junge Stute vor eine Herausforderung, ihren kaum gefestigten Charakter vor einer anderen Persönlichkeit zu beweisen.
Serenitys Gesicht wurde ein wenig wärmer vor Verlegenheit, als Naasir mit abweisender Stimme meinte, es sei von Vorteil, die Umgebung um das Herdengebiet herum zu kennen. Sie vermutete, dass nichts, was sie ihm entgegen zu setzen hatte, den kraftvollen Hengst beeindrucken würde, aber sie versuchte es gleichwohl. „Ich bin nicht völlig hilflos“, murmelte sie zu ihrer Verteidigung und wandte ein wenig verletzt den Blick ab. Gefiel es ihm etwa, sie zu verspotten? „Ich werde mich wohl bald darum kümmern müssen, dass ich das Stillreich besser kennenlerne …“, erzählte sie dem Boden. Sie ließ sich seine Frage nach den Herdenmitgliedern der Adoyan Enay durch den Kopf gehen und versuchte dabei, ihre Eindrücke in Worte zu fassen. „Ich kann nicht sagen, was genau es ist, aber sie strahlen eine solch starke Aura von Macht aus, die ich noch nie in meinem Leben gespürt habe.“ Serenity biss sich kurz auf die Lippe. „Eigentlich ist es mehr als das. Ihr ganzes Sein scheint so präsent und anders. Aber vielleicht bin ich auch nur albern und sie sind einfach besonders … hervorstechende Persönlichkeiten …“, fügte sie etwas leiser hinzu. Serenity wollte auf keinen Fall zugeben, dass sie eben diese Aura auch in Naasirs Gegenwart spürte, denn sie befürchtete, ihm damit eine Zielscheibe für eine erneuten spöttelnden Kommentar auf dem Silbertablett zu servieren.
Naasirs nächste Worte drangen klangvoll an die Ohren der jungen Stute, aber der schöne Klang verbarg nicht die Bedeutung hinter ihnen. Und mit einem Mal war Serenity beunruhigt. Sie trat ein Stück zur Seite und hob den Kopf, während sich ihre Augen ein wenig weiteten. Nichts, das für meine Ohren bestimmt ist? Was mag er wohl meinen? Serenitys lebhafe Fantasie malte ihr die unterschiedlichsten Dinge aus. Zwar hatte die junge Stute so gut wie keine Erfahrung mit dem männlichen Geschlecht, aber sie meinte, ein leises, warnendes Echo in ihrem Kopf zu vernehmen. Trau ihm nicht, mein Schatz. Du wirst jedes Mal auf's Neue verletzt, wenn du deine Hoffnung in ihn setzt. Ein unstetes, flackerndes Bild eines schönen, stolzen Hengstes tauchte urplötzlich vor ihrem geistigen Auge auf. Sie sah es immer nur für einige wenige Sekunden, bevor es erneut verschwand. Heftige Kopfschmerzen begannen zur gleichen Zeit an ihrer Stirn zu hämmern, was sie vor Überraschung und Schmerz leise aufstöhnen ließ. „Ahh …“ Die Goldene blieb abrupt stehen, während sie die Augen zusammen kniff und ihre Zähne aufeinander presste. „W-was …?“, stotterte sie unbeholfen, mehr zu selbst als zu dem rotbraunen Hengst, aber es schwang auch jene Verwirrung und Neugier mit, die sie bei seinen kryptischen Worten verspürte. Der Schmerz ebbte allmählich ab, und auch ihre Gedanken klärten sich dankenswerterweise. Was ist das gerade gewesen?, überlegte sie verdutzt. Der Hengst war ihr vollkommen unbekannt, und auch an die Worte erinnerte sie sich nicht. Aber sie mussten doch da gewesen sein, oder? Spielte ihre eigener Kopf Serenity einen Streich? Das konnte sie nicht glauben, weshalb sollte sie sich Dinge einbilden?
Sie fühlte sich wieder imstande, mit Naasir zu kommunizieren, wobei sie inständig hoffte, dass dieser sie nicht über das eben Geschehene befragen würde. Er hatte es ohne Zweifel bemerkt, aber Serenity schätzte ihn ohnehin nicht als den fürsorglichen Typ ein, daher würde sie vermutlich darum herum kommen. Aber wenn er fragte, was sollte sie nur antworten? Sie wusste es schließlich selbst nicht …
„Verzeiht mir …“, sagte sie, und ohne jegliche Erklärung ihres merkwürdigen Verhaltens fuhr sie fort: „Lasst uns weitergehen.“


07.11.2015, 11:30
» Naasir


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Serenity



Egal wie weit sie gingen, die Anspannung fiel nicht von ihm ab. Immer wieder registrierten seine Augen jegliche Art der Bewegung. Und doch war er unruhig. Alles schien ruhig, sie waren sicher. Doch für Naasir, der so lange allein gewesen war, sich von seinen einzigen Freunden und seiner Familie seit Jahrhunderten. Das Raphael und Elena tot waren, lag ihm noch immer tief im Magen. Er vermisste sie beide sehr, hatte er sie doch immer gern gemocht.
Immer wieder überkam ihn die Einsamkeit. Wieso musste es früher oder später immer so sein?
Auch jetzt, wenn er Dimitri und Illium beobachtete, die miteinander sprachen, wenn er den Blick Dimitris sah, fühlte er sich nicht mehr so wie damals, vor langer Zeit, als er sie alle kennengelernt hatte.
So viel Zeit war vergangen. So viel Jahre waren an ihm vorbei gerauscht. Manchmal sehne er sich nach einem Leben als sterbliches Pferd. Mit einem festen Ende, ohne die hoffnungslos der jahrhunderte, sogar jahrtausende.
Doch er durfte nicht klagen, er hatte immer viel von den Sieben und Raphael bekommen, er war froh eine Aufgabe zu haben. Eine Aufgabe, die ihm jedes Mal wieder Spaß bereitete.
Erneut musterte er die Stute kurz. Gegen die normalen Gegner des Tals vielleicht nicht völlig. Doch gegen alle anderen... Überheblich und Belustigt sah er sie nun demonstrativ an. Selbstsicherheit war gut, Selbstüberschätzung nicht, das hatte er in jungen Jahren sehr oft zu spüren bekommen. Jedes Mal sehr schmerzhaft.
Das sie sich erst jetzt die Zeit nehmen wollte, das Tal kennenzulernen, kommentierte er nicht. Für ihn gab es nichts wichtigeres, als sofort jeden Winkel des Gebietes kennen musste.
Nun, er war anders, das wusste der Hengst selbst.
Ihre Ausführung folgte er gespannt. Hatten sie wirklich so eine Wirkung auf die Sterblichen? Er wusste es nicht, konnte sich an eine Zeit davor nicht erinnern, er war einfach zu klein gewesen.
Was glaubt Ihr, dass es ist? Nur eine starke Persönlichkeit, oder einfach Erfahrung und Weisheit, die mit viel Zeit erlangt werden, die Kraft und Macht verspricht? Kurz hatte er sich zusammen gerissen, als er vollkommen ernst gesprochen. Fast geistesabwesend lag sein Blick in der Ferne. Die Kraft in ihm, die sich kaum kontrollieren ließ, brandete immer näher an der Oberfläche. Unwillkürlich wurde sein Gang plötzlich noch gefährlicher. Bereits sekunden später hatte er sich wieder unter Kontrolle.
Er spürte ihr Unbehangen. So zart. Nicht seine Welt. Der Tod, der Mord, das Blutvergießen. Das war er. Nichts, was er der sanften Stute unbedingt auf die Nüstern binden musste.
Nun veränderte sich sein Gegenüber. Die Schmerzen, die sie haben zu schien, beflügelten den Vampir. Er sog ihn tief in sich auf, labte sich daran. Wenn er derzeit schon auf Blut verzichten musste, sollte es zumindest etwas Spaß haben.
Erst als es abebbte sah er sie kurz an. Es schien ihm fast eine Verpflichtung zu sein, auf sie aufzupassen, zumindest hatte er derzeit Lust darauf, es lenkte ihn ab, zumindest ein wenig.
Da sie angehalten hatten, sah er sich erneut nach einem Feind um, doch es gab keinen. Es schien aus ihrem Inneren zu kommen.
Etwas das er zu erkunden gedachte.
Was ist passiert? Habt Ihr etwas gesehen? Der glasige Blick war ihm nicht entgangen, daher interpretierte er einfach ins Blaue.
Natürlich setzte er sich erneut mit ihr in Bewegung. Krampfhaft versuchte er sich an die Sachen zu erinnern, die er vor langer Zeit lernen hätte sollen. Irgendwann hatten sie aufgegeben, ihm gespieltes Mitgefühl beibringen zu wollen.
Er war tödlich, effizient. Er reichte vollkommen aus, die wenigstmögliche Ettikette zu beherrschen.
Mit kurz geschlossenen Augen genoss er das Wetter. Schön, Sonne, so frei. Für ihn die seltene Möglichkeit von dem großten Teil seines Ichs abzuschalten und auch einfach mal zu sein, was er wirklich war. Das Kind in ihm liebte die Sonne. Zu selten durfte es frei sein, doch nun konnte er sich einen kurzen Moment erlauben.
Auch seine Aura würde sich ändern, wie Serenity es nannte, da war er sich sicher. Doch es kümmmerte ihn nicht.
Weißt du.... jedes Mal wenn einem eine Erinnerung einholt, die Schmerzhaft und traurig ist, sollte man an all die schönen Dinge in seinem Leben denken. Alles was einen mit Freude erfüllt.
Er sah direkt in die Sonne. Es störte ihn nicht, dass sein Augenlicht kurz beeinträchtigt war, als es heilte. Er wollte Unsinn machen. Wenn auch nur kurz, nur in der Nähe seiner Freunde.
Hier war er sicher, alles war ruhig.
Er wollte nur etwas Freude.


Wörter: 777

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08.11.2015, 10:36
» Illium
BLUEBELL

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Dmitri



Das schlimmste war, den Schmerz zu fühlen, ihn aber nicht zu sehen. Es waren gewaltige Schockwellen der Trauer und des Verlustes, die von dem kräftigen Schimmel ausgingen, aber Dmitris Antlitz zeigte keinerlei Regung. Einen Fremden hätte er vielleicht an der Nase herumführen und von der eigentlichen Tatsache ablenken können, aber Illium sah, wie es dem Schimmel wirklich erging. Er wusste nicht wirklich weshalb, der Schecke war sich darüber im Klaren, dass sie beide kaum miteinander gesprochen hatten. Kaum war noch eine Untertreibung, selbst selten beschrieb ihr Zusammenkommen nicht der Realität entsprechend. Er erinnerte sich noch an ihr erstes 'Gespräch'. Oder viel mehr das erste Treffe der vollständigen Sieben, in welchem Illium den fünf Mal so alten Hengst voller Ehrfurcht, aber auch ein wenig Stolz, entgegen geblickt hatte. Damals waren sie noch komplett gewesen, Illium praktisch ein Jungspund unter all den anderen. Sie hatten beide kein Wort miteinander gewechselt. Und auch die danach folgenden Gespräche hatten sich eher auf Raphael und die Adoyan Enay bezogen, als auf irgendetwas anderes. Illium hatte es häufig auf sein Alter, seine mangelnde Erfahrung geschoben, dass gerade Dmitri nicht viel mit ihm sprach. Mit der Zeit wurde jedoch auch klar, dass Dmitri generell nicht viel sprach. Wo Illium offen und herzlich über unverfängliche Themen sprach, stand der Schimmel allein und hing seinen Gedanken nach, oder aber erledigte eine seiner zahlreichen Aufgaben. Der Schecke hatte sich neben dem Älteren schon fast schlecht gefühlt. Während der Tatendrang Raphael zu helfen nur so von Dmitri ausstrahlte, war es Illium immer so erschienen, als habe er sich nicht genug für die Herde und Freund eingesetzt. Der Schecke wünschte sich für einen kurzen Augenblick Raphael an seine Seite, einfach nur um ihn zu fragen, ob er seine Sache gut gemacht hatte, ob Caliane wirklich einen guten Grund gehabt hatte, ihn zu dem zu machen, was er jetzt ist, denn er vertraute noch immer nicht komplett in sich selbst, wurde immer noch von Selbstzweifeln geplagt auch wenn er hoffte, eines Tages in sich selbst hineinzuwachsen.

Doch jetzt hatte Illium die Möglichkeit an Dmitri heran zu kommen. Er wollte ihm nicht zu nahe treten, ihn beleidigen, oder seine wohlmöglich hoch aufgebauten Mauern einreißen, er wollte einfach nur für ihn da sein, ihm helfen, so wie Raphael es hätte tun können. Doch der Gedanke, dass er versuchte ihn zu ersetzen schmerzte ihm selbst so sehr, dass er dieses Vorhaben fast schon sofort wieder verwarf. Er wollte kein zweiter Raphael sein, er wollte Illium sein. Vielleicht ein Leiter der nicht ganz so sehr in Ehren gehalten wurde, die der vorherige Erzengel, aber dennoch Jemand, auf den man stolz sein konnte. Jemand der sie beschützt und nach Möglichkeit Raphael gerächt hatte. Und in Dimitris Fall vielleicht auch Jemand, der einem über eine unglaublich schwere Zeit hinweg helfen konnte.
Der Schecke fühlte sich dem anderen jetzt ebenbürtig, wand daher seinen Blick nicht sofort ab wie sonst, wenn Dmitris Augen auf ihn fielen. Vielleicht hatte er sich in dieser kurzen Zeit schon mehr dem Ideal in seinem Kopf angenähert, als er geglaubt hatte. Es schmerzte ihn den anderen so zu sehen. Natürlich wollte er seinen Freund - Aodhan - in Schutz nehmen, Dmitri versichern, dass der Goldene nichts hätte tun können, doch er unterließ es. Es würde nichts bringen, Jemanden zu rechtfertigen, der so oder so nicht anwesend war. Dmitris Worte würde sich nur Illium behalten. Nur er würde sich an sie erinnern und somit konnte er deren Existenz innerhalb von Sekunden auslöschen. Dmitri wusste sicherlich selbst, dass Aodhan Hybrid niemals hätte sterben lassen, doch es war immer einfacher, Jemanden für etwas verantwortlich zu machen. Manchmal wollte man sich mit dieser Fingerzeigerei auch einfach von dem unglaublichen Schmerz, der in einem selbst aufwallte, ablenken. Daher wartete Illium, sah den anderen nur abwartend an, aber nicht als sähe er in Dmitri Jemand geringeren, nur weil er trauerte. Illium konnte sich gut vorstellen, dass Dmitri genug Mitleid in seinen Augen gesehen hatte, um zu wissen, dass die Situation auch ihm nahe ging.

Illium trat neben Dmitri, ignorierte für einen Augenblick, dass dieser sich höher aufstellte. Sanft, fast schon liebevoll, legte er einen Flügel über den Rücken des anderen und sah dem Schimmel fest in die Augen. "Du bist unglaublich stark, Dmitri; und glaub mir, das wusste ich von dem ersten Augenblick an. Aber die Welt ist grausam und unnachgiebig und es ist immer besser, wenn man sein Leid teilt. Du bist ebenso ein Teil der Adoyan Enay wie ich es bin und du bist mir wichtig. Ich kann momentan nicht mehr tun, als die Zeit die Wunden heilen zu lassen, aber ich kann meinen Freunden helfen, sich von diesen zu erholen."
Illium fühlte sich merkwürdigerweise nicht allzu unwohl, so nah an den Schimmel heran getreten zu sein. Er kannte sich, wusste, dass er gerne und schnell Körperkontakt aufbaute, sehr schnell sehr vertraut mit anderen umging, aber von den anderen Sieben ging eine respekteinflössende Aura aus. Illium hatte sich nie klein gemacht, oder sie auf ihm herum reiten lassen, aber er hätte auch niemals seine Stimme gegen sie erhoben, wäre Dmitri niemals so nahe getreten, wie er es jetzt getan hatte. Aber in Illiums Augen war genau das jetzt seine Aufgabe. Er musste dem Schimmel helfen und er wusste nicht, wie er die Situation sonst angehen sollte. Er wollte das der andere sich ihm anvertraute, auch wenn genau das vielleicht ein Problem darstellte. Würde er ihm überhaupt jemals vertrauen? Würde überhaupt einer der Geschworenen ihm vertrauen, abgesehen von Galen und Aodhan? Doch der Schecke wollte sich jetzt keinen Kopf darüber machen, fokussierte sich lieber auf den Schimmel, der nach wie vor neben ihm stand, nach wie vor hoch aufgerichtet, vermutlich um die erschütterte Neigung in seinen Schultern überspielen. Für einen kurzen Augenblick bewunderte Illium Dmitri. Er erinnerte sich an den Tag, an welchem seine Liebste verstorben war. Ein Tag den er niemals vergessen würde, denn der Schmerz war das schlimmste gewesen, was ihm jemals widerfahren war. Er hatte sich kaum aufrichten können, kein Lächeln seinerseits war auch nur ansatzweise ehrlich gewesen und jeder Schritte hatte einen noch tieferen Riss in seinem Herzen verursacht. Dmitri schaffte es noch immer seine Gefühle zu kontrollieren, obwohl es sich hierbei um seinen Sohn handelte. Illium wusste, dass er unter der Last dieser Trauer kläglich zusammen gebrochen wäre.


Wörter: 1104

__________________

ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
11.11.2015, 21:26
»Honor
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Wer möchte?


Milchige Nebelschwaden tauchten das morgendliche Tal in ein Reich der Wolken. Trübe Schatten verdunkelten das Gesicht einer bezaubernden Fuchsstute. Ihre Mähne fiel in leichten Wellen über den muskulösen Hals einer Gildenjägerin. Die Ohren gespitzt, lauschte sie nach jedem verdächtigen Geräusch. Die Nacht hatte sich wieder quälend voran geschleppt. Ein Alptraum jagte den nächste, sie zitterte und schwitzte am gesamten Leib als sie aufstand. Und dann war sie gelaufen, immer weiter. Sie musste zurückkehren in den Schutz der Herde, dem sie tags zuvor entflohen war um in Frieden schlafen zu können. Auf dem Herdenplatz der Adoyan Enay wimmelte es von Erschaffenen, Vampiren. Und Honor überzog eine Gänsehaut, dachte sie auch nur daran. Sie fürchtete sich schrecklich vor jenen, die eigentlich zu ihrer Beute gehörten. Immer wieder konnte sie dieses ekelhafte Gefühl der sich vergrabenden Reißzähne in ihren Schenkeln spüren. Sie hatte, wenn auch nur schwach, den Duft der Erregung in ihren Nüstern erahnt. Sie hatte Dinge über sich ergehen lassen müssen, die jeden Geist gebrochen hätten. Und nun stand sie da, einem Wrack gleich. Eine der stärksten und schönsten Kriegerinnen - zerbrochen wie ein filigranes Glasgebilde.

Ihr Blick fiel über die Anwesenden und blieb - wie schon so oft - an einer vertrauten Gestalt hängen: Dmitri. Schon seit sie denken konnte, befasste sie sich mit diesem Vampir. Er übte eine starke Faszination auf sie aus und doch; niemanden fürchtete sie mehr denn ihn. Er galt als der Herzloseste seiner Art. Grausam und gewalttätig, ein absurdes Schwein. Und doch hatte es der Erschaffene bis an die Spitze dieser ehrbaren Organisation geschafft. Die rechte Hand des Erzengels Raphael. Manchmal, wenn sich der Blick der beiden zufällig traf, hatte sie Schmerz in seinen Augen geglaubt. Doch was bildete sie sich ein. Er war ein Raubtier; gnadenlos und emotionskalt.

Honor schüttelte den Schlaf aus ihren Gliedern und spannte gezielt einen Muskel nach dem anderen an. Sie wollte spüren, dass sie am Leben war. Frei war. Dass da frische Luft um sie herum war. Die Sonne ihr auf den Pelz schien, wenn auch nur novemberlich kalt. Sie sog die klare, kalte Luft ein und schloss die Augen für einen kleinen Augenblick. Sie musste zurück ins Leben finden. Aber das nahm sie sich seit Wochen vor, bis dato hatte sie es jedoch nicht geschafft und sich am Ende des Tages - manchmal schon eher - zurück in ihr Schneckenhaus verkrochen. Denn niemand wusste, wo Honor die Nächte verbrachte. Weitab, in einem so entlegenen Winkel des Tales, dass die Vampire sie nicht finden würden.


11.11.2015, 22:06
» Casper
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Honor



Der Wind wehte und es war dunkel. Im Tal konnte man nichts mehr erkennen, alles schien so gleich und Tiere die diesen Ort nicht kannten würden sich verirren. Es war keinerlei Mondlicht vorhanden und eigentlich würde es bald schon wieder hell werden. Einige würden nun schlafen aber Casper war viel zu aufgedreht um schlafen zu können. Er wolle nun endlich zu den AE's gehen. Lange hatte er überlegt und mit sich gekämpft. Er wolle gutes tun und dies könne er bestimmt gut in einer Herde. Diese soll die netteste sein und bestimmt würde er sich dort wohlfühlen. Erst einmal könne er sich mit anderen Herdenmitgliedern unterhalten und dann schauen wie diese so drauf sind. Dann könne er sich immer noch umentscheiden. Er hatte ein guten Orientierungssinn und wusste wo der Herdenplatz der AE's war. Bald würde er schon da sein und dort könne er sich dann noch etwas ausruhen, bevor er dann am Tag nach anderen Herdenmitgliedern suchen würde. Er hoffte diese würden seinen Humor verstehen und sich freuen das jemand so lustig ist, wie er es war. Denn verstellen würde er sich sicherlich nicht. Dann könne er auch wieder gehen, falls alle ihn auslachen würden.
Casper schaute nach vorne und sah, dass langsam die Sonne aufging. Es wurde etwas heller und da sah er, dass er tatsächlich angekommen war. Nicht mehr lange würde es dauern und er würde hoffentlich auf jemanden treffen. Er war so gespannt auf die anderen, oder vielleicht nur ein anderes Pferd was er treffen würde. Vielleicht könne er viel über die Aufgaben erfahren und die anderen Mitglieder.
Casper blieb stehen und schaute sich um. Hier würde er sicherlich auf andere Pferde treffen, wenn es heller wurde und alle aufstanden. Er lehnte sich an einen Stein an und fing an noch etwas zu dösen.


12.11.2015, 18:53
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tear



Während seine dunklen Schwingen ihn in den Himmel erhoben und durch die abgekühlte Abendluft trugen, beschlichen den Meisterspion Gedanken voller Zweifel und Argwohn. Mad Maidens freundlich lächelndes Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf. Es war offensichtlich, dass Jason irgendetwas an ihrer Unterhaltung gerührt hatte, ansonsten hätte er ihr kaum sein Angebot der Hilfe unterbreitet, das zog er jedenfalls aus seinen rationalen Analysen. Jason war es nicht gewohnt, zu jemanden außer den Sieben, nun Sechs, Kontakt zu pflegen, geschweige denn, sich ihnen zu verpflichten. Er bereute seine Worte nicht, es war etwas Anderes, das ihn grübelnd zurückließ. Er hatte jemanden, der nicht Teil der Sieben war, Anteilnahme zugesprochen, wenn nicht gar Empathie – auch wenn der muskulöse Rappe sich über die wahre Bedeutung dieses Wortes nicht sicher war. Jene Art von Erfahrung, die man in der eigenen Seele spürte. Es war schließlich auch ein Unterschied, andere über die Liebe zu belehren und darüber, dass man Liebeskummer überwinden solle, anstatt sich selbst in dieser Lage zu befinden und zu spüren, wie der Schmerz das Herz zerfraß. Jason philsophierte oft über dieses Thema, denn er spürte so selten, dass ihn jedes Mal, wenn sich etwas in seinem Inneren regte, sofort stutzig werden ließ.

Der Rappe enthüllte seinen Körper aus der Dunkelheit, die er sicherheitshalber zur Tarnung um sich gelegt hatte, und sah ein paar Sekunden lang reglos zu, wie sie allmählich verblasste und schließlich vollkommen verschwand. Trotz des rötlichen Abendhimmels war er nun wieder gut zu sehen. Er beachtete die verstohlenen, neugierigen Blicke der anderen Herdenmitglieder nicht, aber er konnte aus den Augenwinkeln sehen, was sich auf ihren Gesichtern abspielte, wie sie miteinander flüsterten. Wenn er wollte, so könnte er ihr Getuschel mühelos dank der Botschaft des Windes verstehen, aber Jason hatte kein Interesse für das vermutlich belanglose Geplapper Sterblicher. Und das war nicht abwertend gemeint, Jason war schlichtweg schon zu lange am Leben, er hatte unendlich viele Konversationen belauscht. Sehr wenige Sterbliche hatten ihn mit Tiefgründigkeit überzeugen können. Andererseits bewunderte Jason ihre sorglose und lebensfrohe Art, mit der sie anderen Geschöpfe Wärme und Liebe spendeten, obgleich ihr Leben doch so kurz war. Er selbst trug die Bürde der Unsterblichkeit, er fragte sich nie gespannt, was morgen wohl käme – denn ein Tag von Millionen war für ihn belanglos. An jedem Tag investierte er so viel Energie wie nur möglich, seine Pflichten zu erfüllen oder sich der Herde als nützlich zu erweisen. Aber auch Engeln wie Jason brannten sich bestimmte Momente für alle Ewigkeit ins Gedächtnis. Bestimmte Begegnungen. Bestimmte Pferde.

Die empfindsamen Ohren des Schwarzen zuckten aufmerksam, noch bevor er sich selbst aus seinem Gedankennetz gelöst hatte. Eine Bewegung in der Nähe war an sich nichts Ungewöhnliches, denn die Herdenmitglieder waren bunt verstreut und einige überquerten die weite Ebene, um sich die Hufe zu vertreten, aber diese kam unmissverständlich auf ihn zu. Kaum war er zurückgekehrt, schon wünschte jemand, ihn zu sprechen – Jason erwartete, Illium zu sehen, den er ohnehin kurz hatte aufsuchen wollen, um nun ihn statt Raphael von seinen Erkundigungen über die Alacres Pacem zu berichten und sich dafür zu entschuldigen, seine Ansprache versäumt zu haben. Der Wind hatte sie an seine Ohren getragen, und daher hatte Jason auch gewusst, dass er zu seiner Herde zurückkehren musste. Aber als der große Rappe den Kopf wandte, war es nicht der Schecke mit den blau-silbernen Flügeln, der auf ihn zutrat, sondern eine kleine, schlanke Gestalt. Er erkannte sofort den zierlichen, mit weichen Federn verzierten und kunstvoll gefertigten Traumfänger, der ihren Hals schmückte und einen Kontrast zu ihrem schneeweißem Fell bildete. Ihre dunklen Iriden sahen ihn freundlich an, auch, wenn sie unverkennbar eine Spur Unsicherheit in sich trugen. Tear.

Jason rührte sich nicht, als sie ihm näher kam und schließlich vor ihm verharrte. Sie sprach nicht sofort, daher legte sich zunächst Schweigen zwischen die beiden, in dem Jason darüber nachdachte, dass er … nun … über sie nachgedacht hatte. Während eines Auftrags. Es war natürlich nicht ungewöhnlich, dass Jason sich Gedanken über jemand Bestimmten gemacht hatte, aber Tears Wohlbefinden war im öfter in den Sinn gekommen, als es angemessen gewesen wäre. Im Grunde genommen war es unangemessen, überhaupt an ihr Wohlbefinden zu denken. Er sollte sich nicht um Sterbliche sorgen – für sie sorgen, ja, sie innerhalb seiner Herde vor körperlichem Leid beschützen, ja, aber auch nur den Hauch einer emotionalen Verbindung aufbauen? Nein.
Sie brach die Stille mit einem einzigen Wort. „Jason.“ Er hob unbeholfen die Mundwinkel zu einem Lächeln. War es nicht merkwürdig, dass er solch außergewöhnliche Gaben besaß, aber an etwas Einfachem wie einem Lächeln scheiterte? Als würde ein unsichtbares Band seine Stimmbänder zusammen ziehen, konnte der Rappe zunächst nichts erwidern, hielt aber den Blickkontakt aufrecht. Was sollte er Tear sagen? Mad Maiden war ihm unbekannt gewesen, daher war es um einiges einfacher gewesen, kühl und distanziert zu bleiben. Die weiße Stute hingegen war ihm bereits länger eine Art Freundin geworden. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihm zu nahe kam, das wäre das Beste für sie beide. Besonders für Tear.
„Guten Abend, Tear“, erwiderte er höflich. Er wusste, dass er ihr kaum aus dem Weg gehen könnte, da sie zur Spionin ausgebildet werden sollte und es auf der Hand lag, dass Jason als Meisterspion ihr Mentor, beziehungsweise Ausbilder war. Bislang war sein Auftrag die oberste Priorität für Jason gewesen, aber da dieser erfüllt war, würde er sich mit der Ausbildung der Spione beschäftigen müssen. Da der Krieg sein gieriges Maul bereits allmählich hob, waren sie unentbehrlich für die Adoyan Enay, ebenso wie Krieger und Heiler. Daher vermutete Jason, dass der Zeitpunkt seiner Rückkehr möglicherweise gerade noch rechtzeitig, wenn nicht gar zu spät gewählt war. Zeit war ein Faktor, der für Jason persönlich keine, für den Krieg aber eine große Rolle spielte. Die im Voraus getroffenen Maßnahmen und gewonnenen Kenntnisse konnten wesentlich zur Entscheidung über Sieg und Niederlage betraten. Jason beschloss, die Dinge ab sofort in die Hufe zu nehmen. Er musste neben seinen Spionagearbeiten noch mehr für die Herde tun und mehr Zeit hier verbringen, um Tear eine gründliche Ausbildung zu garantieren.
Da er jedoch nicht mit der Tür ins Haus fiel und ahnte, dass sie auch deswegen zu ihm gekommen war, schob er andere Worte an erste Stelle. „Unsere letzte Begegnung liegt bereits einige Zeit zurück“, hob er mit seiner seidenweichen Stimme an, „es ist einiges passiert. Ich hoffe, es ist dir gut ergangen, Tear?“ Das war vermutlich schwer zu glauben, da Jasons samtene Stimme einen nach wie vor unbeteiligten Klang aufwies, aber es lag nicht in seinen Fähigkeiten, seiner Stimme jene Wärme zu verleihen, wie er sie beispielsweise in Mad Maidens Stimme vernommen hatte … oder in Tears.


12.11.2015, 20:48
»Sorrow
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Zero


Sorrow wusste um die Eskalation innerhalb der Herde und das damit verbundene Risiko, dass es zu einer raschen Exekution ihrer Person kommen konnte. Raphael war tot und sie war eine ernst zu nehmende Bedrohung. Eine tickende Zeitbombe. Der genaue Zeitpunkt der Explosion: unbekannt. Fakt jedoch, dass er kommen würde. Sorrow seufzte leise, als sie den Blick senkte und für einige Sekunden nachdachte. Sie spürte in sich selbst die Furcht vor der Zukunft, und die Trauer und das Resignieren. Sie wünschte sich alte Zeiten zurück, als noch Holly ihr Name gelautet hatte.

Holly war eine selbstbewusste und bildschöne junge Stute. Sie hatte viele, ja unzählige Freunde und Bekannte. Ihre Familie stand für sie ganz oben auf der Liste der Prioritäten. Sie hätte ihr Leben darum gegeben, sie zu schützen. Und nun musste man ihre Familie vor ihr beschützen. Raphael und seine Engel hatten ihr verboten, zu ihrer Familie zurück zu kehren. Zu groß war die Gefahr, dass Sorry einen von ihnen tötete und mit dieser Schuld würde das junge Mädchen ganz zweifelsohne nicht leben können.

Sie hob den Blick wieder und konnte in einiger Entfernung Venom ausmachen. Bei seinem Anblick zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Warum war es ihr nicht einfach egal, was aus dem giftigen Reptil wurde? Sie hätte ihn fürchten und hassen müssen, stattdessen fürchtete sie allein seine Abneigung und hasste die Distanz, die sich zwischen ihnen gebildet hatte. Kam es hart auf hart, würde auch er sie töten. Sie hegte keinen Zweifel daran, dass Venom nicht nur Raphaels Befehle, sondern auch Illiums sofort ausführen würde. Und wenn diese den Tod der schönen Schimmelin vorsahen, starb sie. Wahrscheinlich - wie sie ihn kannte - durch einen schmerzhaften, giftgetränkten Biss.

Ihre Blicke wanderten weiter, landeten auf Zero und ihr Herz fühlte sich plötzlich viel wärmer, geborgener an. Sie war ihm so dankbar, fühlte sich ihm so verbunden. Er gab ihr das erste Mal seit langem das Gefühl, nicht allein zu sein. "Ich werde niemals zulassen, dir auch nur weh zu tun, Zero." murmelte sie leise. Einen Widerspruch würde der Hengst ohnehin nicht dulden, auch wenn Sorrow mit Sicherheit deutlich gefährlicher war als er, ein regulärer Vampir und Erschaffener. Sie würde das mit ihm nicht ausdiskutieren, für sie stand jedoch außer Frage: Sorrow würde ihn nicht in Gefahr bringen. Zum Glück bot er selbst rasch Ablenkung vom leidigen Thema. "Du hast was?" Sie hätte schockiert sein sollen, ihn tadeln sollen, ihn für verrückt erklären sollen. Statt dessen zog sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht. "Du bist lebensmüde, mein Freund. Aber ich denke sie hätten dich schon längst getötet, wenn sie von dir wüssten. Zumal Faithless nicht besonders viel an seiner Verwandtschaft liegt. Du wärst wahrscheinlich gefährdeter, wenn du seine Gefährtin angegriffen hättest." Sie selbst konnte sich solche Späße natürlich nicht erlauben. Jede Form der unkontrollierten und unfreiwilligen Blutnahrung war ihr absolut und unter Todesstrafe verboten. Zumal nicht sicher war, ob Sorrow nicht womöglich ansteckend war. Was, wenn sie den in sich schlummernden Wahnsinn so nur noch weiter verbreitete?


15.11.2015, 15:57
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Stillreich » Adoyan Enay » Herdenplatz AE #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Alcides. Azrael. Lahib. Muteki. Paulas Harmony. Rachel. Sameon.