Stillreich » Das Tal » Die Steinbucht #1
» Atreus
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Atreus



Die Fähe schien von einer tiefen Traurigkeit in Besitz genommen zu sein. So fest, dass es sich in ihren Augen wiederspiegelte und auch Atreus diese Betrübtheit ergriff. Es war unnatürlich, dass Atreus selbst noch vor gar nciht allzulange Zeit Leben kaltherzig Leben nehmen musste und nun sein Herz fast mitzerspringen zu wollen, wenn er dies sah. Seufzend wandte er für einen Moment seinen Kopf ab, um sich von dieser Last zu befreien.

Ermutigend streckte er ihr seine Schnauze entgegen und winselte leise, als wollte er sagen, dass alles ok sei und sie ruhig ihre Gedanken aussprechen könnte. Aufmerksam hörte er ihr zu, seine Ohren waren nach vorne gerichtet und sein Augen ruhten auf der Míriel. Ein zaghaftes Lächeln zog sich über seine Züge. Alleine war sie nun wahrlich nicht, genauso wenig wie Atreus.
Man meidet Sie?, entfuhr es ihm nahezu schockiert. Weshalb? Ihm schien wirklich der Mund für Sekunden offen stehen zu bleiben. Als müsste er seine Gedanken neu sortieren, schleckte er sich unruhig über seine trockenen Lefzen. Entschuldigen Sie die Frage, Mylady, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, warum auch nur irgendjemand es meiden sollte mit Ihnen Bekanntschaft zu machen. Die Weiße sah aus wie eine reine, unschuldige Schönheit und auch charakterlich entpuppte sie sich bisher als eine wohlerzogene, sanfte Wölfin. Eher musste Atreus selbst befürchten, dass sich alle zurückziehen und ihn argwöhnisch betrachten würde, wenn sie erfahren würden, dass er bereits getötet hatte. Dabei spielte es keine Rolle, dass es im Rahmen des Familienschutzes geschehen ist.

Ankommen. Genau nach diesem einen Wort verlangte auch sein Körper. Seine Seele rief danach und dennoch schien alles in endlose Ferne zu rücken. Unerreichbar, als sollte der Rüde niemals ankommen. Dennoch mochte er gerne glauben, dass er für diesen Moment der Begegnung angekommen sei. Dann heiße ich Sie herzlich Willkommen in... Er schaute sich um und musste kurz lachen, denn tatsächlich wusste er gar nichts über diese Gegend. Wo war er überhaupt? Tut mir Leid, ich weiß es nicht. Hm, wie wäre es stattdessen einfach mit: Herzlich Willkommen, Mylady. Auch sie sollte gerne daran glauben für dieses kleine Kapitel ihres Lebens ein Ort der Ruhe gefunden zu haben- angekommen zu sein.


06.11.2012, 17:27
» Míriel
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Atreus

Noch immer galt Atreus' uneingeschränkte Aufmerksamkeit der hellen Fähe, die mit der Situation gar nicht so recht umgehen konnte. Míriels Blick traf den Atreus', während er seine Schnauze in ihre Richtung streckte und leise winselte. Während sie den Klang seiner Stimme vernahm, während er sie glauben machte, dass alles in Ordnung sei, da entspannte sich die junge Wölfin tatsächlich und ein zaghaftes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Ein Lächeln, dass ihr gesamtes schmales Gesicht erhellte wie der erste Sonnenstrahl am Morgen.

Natürlich wollte Atreus wissen, warum Míriel gesagt hatte, dass man sie mied. Sie wollte auch antworten, doch der Wolf sprach bereits weiter und entließ die Wölfin aus der Pflicht sofort zu antworten. [k]"Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum auch nur irgendjemand es meiden sollte mit Ihnen Bekanntschaft zu machen."[/k], sagte er und nun schaute Míriel wieder zu Boden, auf ihre Pfoten, wich seinen schönen, tiefgründigen Augen aus. "Sir... Ihr seid doch älter als ich, gewiss. Und Ihr seid sicherlich auch nicht in dieser Gegend aufgewachsen, sondern umher gewandert. Da werdet Ihr doch bestimmt auch solche Unseresgleichen getroffen haben, die --" Míriel brach ab, konnte keine Worte dafür finden. Solche, die nicht so kultiviert waren, wie Atreus den Anschein machte. Solche, die in Míriel nur Böses sahen oder sehen wollten, weil ihnen diese Schönheit nicht geheuer war. Solche, vor allem die weiblichen, die an ihr kein gutes Haar ließen, weil sie einfach nur von Neid und Hass zerfressen waren. "Es gibt eben auch Wölfe, die nicht so nett sind, wie Ihr."

Ja, so konnte sie das wohl stehen lassen. Und so wollte sie das Thema auch begraben, wenn nicht ein für alle Mal, dann wenigstens für den Moment. Denn als Atreus sie in diesem Tal, das er selbst nicht kannte, willkommen hieß, da wärmte ihr Herz ein wenig auf, und sie musste ihren Kopf in den Nacken werfen, von einem wunderschönen, glockensanften Lachen geschüttelt.


06.11.2012, 17:55
» Atreus
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Atreus



Es waren die kleinstens Veränderung ind Míriels Mimik, die den Rüden nahezu in Glücksseeligkeit schwelgen ließ. Dieses zarte Lächeln besaß mehr Wert als jede Form der Traurigkeit. Nicht nur, weil es ihm einen Punkt zur Wiedergutmachung gab, sondern eifnach, weil die ganze Welt zufrieden und glücklich sein sollte.

Atreus schluckte leicht und wich ihrem Blick aus, als er ihren Satz leise fortsetzte: Skrupellosen Mörder, notgeile Vergewaltiger, kaltherzige Artgenossen, die sich nur um ihr eigenes Wohl kümmern?! Ja, er kannte jeden von denen. Man begegnete immer mehr von dieser Sorte, doch die wenigsten hatten jemals einen wahren Grund in ihrem kurzen Leben erfahren müssen, der sie zu diesen Monstern gewandelt haben könnte. Es waren wohl nur flüchtige Ideen der Jugend, dass man ja heutzutage auf furchtlose, starke Wölfe zählen würde. Was gab es also passenderes, als diese Überlegenheit zu beweisen, indem man deutlich machte, dass man töten konnte? Der Rüde schüttelte sich leicht, angewidert von dieser Vorstellung. Wie krank manche nur sein konnten und wie sehr Atreus sich für diese einmal wünschte, daass sie sich in einen echten Krieg wiederfindenwürden. Dort wären sie heillos verloren. Denn dort brauchte es keine triebgesteuerten Idioten.

So schnell wie das Thema aufgegriffen wurde, ließen sie beiden es im stillen Einverständnis auch wieder fallen, denn es war nichts worüber man sich gerne Gedanken machte. Nur eines konnte sich Míriel gewiss sein, solange Atreus bei ihr war, würde ihr nichts geschehen und sie brauchte sich keine GEdanken machen, dass er sich alseben solcher Irrer entpuppen würde.

Das helle Lachen passte zu der weißen Fähe: engelsgleich, befreiend und herzerwärmend. Es war so ansteckend, dass der Rüde, welcher schon lange nicht mehr gelacht hatte mit einstimmte. Kennen Sie sich denn besser aus, mylady?, meinte er mit gespielter beleidigter Mimik. Dann sagen Sie mir doch, wo wir uns befinden. Witternd hob er die Nase in die Luft und konnte nicht nur Beutetiere ausmachen, sondern auch ältere Düfte von Artgenossen. Wenn es hier viele Wölfe gab, würde dies Frieden versprechen?


10.11.2012, 11:33
» Honey
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Wer will?

Ich streifte durch die Welt. Ich freute mich schon einen Wolf der ein blindes Auge hat am boden zu sehen. Ich lächelte verschmitzt als ich daran dachte. Die Landschaft war steinig. Grau. Überall grau. Ich wechselte einen Augen winkeln zum anderen um alles betrachten zu können. Nach dm betrachten legte ich mich hin.Ein bisschen Hinlegen kann ja nicht schaden. Es wird schon keiner kommen, Honey!Danch dachte ich über meine Vergangenheit nach. Wieso? Warum? Danach suchte ich Antworten. Auch wie ich mein Ziel erreichen könnte. Für ein paar Stuneden schlief ich dann ein. Ich träumte über meine Vergangenheit und über mein Ziel. Als ich aufwachte war gerade Sonnenuntergang. Ich zog weiter. Weil ich am Abend die höchste gelegenheit haben würde einen einäugigen Wolf fassen zu können. Das dachte ich zumindest. Ich schlenderte weiter herum bis zur dunklen Nacht. Ich wurde müde. Erschöpft legte ich mich hin, schloss mein blindes Auge und passte auf ob irgendjemand im meine Nähe kam.


10.11.2012, 17:28
» Míriel
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Atreus

Die cremefarbene Fähe hörte wie Atreus in ihr sanftes Lachen mit einfiel und ganz unwillkürlich bemerkte sie, wie gut ihr die dunklen Basstöne der Stimme des Rüden gefielen. Sie hatten etwas Beruhigendes, Wärmendes und Herzliches - etwas, was Míriel für immer für sie verloren geglaubt hatte. Dann sprach Atreus, schauspielerte übertriebene Beleidigung seinerselbst und die Fähe sah ihn nur mit halboffenem Fang und einem dümmlichen Grinsen im Gesicht an. "Oh, natürlich. Wir befinden uns hier an einer sehr stürmischen, einsamen Felsküste, wusstet Ihr das nicht, Sir?" Einen Moment lang zögerte Míriel, dann stand sie auf.

Das plötzliche Schweigen, die Ruhe nach dem berauschenden Lachen, fühlte sich für die helle Fähe unangenehm an, drückte ihr auf die zarten Ohren und belastete ihr eben noch so leicht gewordenes Herz. So schlenderte sie mit gespielter Langeweile ein wenig von Atreus weg, sah die silbrige Mondsichel am Himmel an und dann hinter dichten, viel zu rasch wandernden Wolken verschwinden. Míriel legte ihr schönes Haupt in den Nacken, schloss die Augen und jaulte gen Firmament. Tausende Fragen steckten darin, keine ausgesprochen, doch sie fühlte sich als würde sie diese mit dem Geheule loswerden.
So schnell der Drang alles Hinauszuschreien gekommen war, verflog er auch wieder. Die Fähe wandte sich wieder Atreus zu, schmunzelte entschuldigend: "Tut mir Leid, Atreus." Sie wusste ja selbst nicht, was da über sie gekommen war. Doch sie schloss mit langen Schritten die Distanz zu dem grauen Wolf und hielt wenige Zentimeter vor seinem Fang inne...

... spürte ihr Herz klopfen...

Und dann schloss die junge Wölfin die Zentimeter zu Atreus, drückte ihre Nase an die seine und atmete seinen Duft ein. Wunderbar roch er. Herb, männlich... ein wenig nach dunkler Erde und frischem, jungen Blättergrün. Míriel schloss die Augen und ließ sich in seinen Duft fallen.


13.11.2012, 19:01
» Atreus
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Míriel



Er riss die Augen erschrocken auf, warf seinen Kopf hektisch von links nach rechts und machte einen sehr aufgewühlten Eindruck. Nein? Eine Felsküste? Ungläubig schüttelte der Rüde seinen Kopf. Wie jetzt, ich dachte die ganze Zeit über, wir säßen hier im leuchtend gelben Sand des endlosen Strandes. Ein Grinsen verriet sein misslungenes Schauspiel. Noch nie war er dafür geschaffen gewesen jemand anderes darzustellen, als er selbst war.

Als die wunderschöne Míriel sich erhob, stand auh Atreus sogleich auf. Einen Moment befürchtete er, dass sie ihn nun alleine lassen würde. Wobei dies unverständlich wäre, denn hatte sie selbst nicht zuvor beteuert, dass sie über Gesellschaft erfreut war? Dennoch war er darauf vorbereitet die Lady gemäß der höflichen Ordnung zu verabschieden. Doch scheinbar wollte die Helle sich nur ein wenig die Beine vertreten. Vezeihung. Ich hätte Sie fragen sollen, ob Sie ein wenig Bewegung benötigen, Mylady. Nur wenige waren in der Lage stundenlang stillz u sitzen, ohne dass diverse Muskeln und Knochen ermüdeten.

Fast wollte der Rüde ihr folgen, setzte bereits eine Pfote vor, verharrte aber schließlich doch in dieser Haltung. Vielleicht brauchte die Fähe einen Moment für sich selbst. Seine Ohren spitzten sich aufmerksam als ein Heulen die Stille durchdrang. Eines, das glasklar die Luft durchschnitt und weithin zu hören sein würde. Ein Ton den Atreus schon lange nicht mehr lauschen durfte. Angesteckt streckte auch er seine Nase in die Luft, um ein langes Heulen auf Reise zu schicken. Aus dem Kanon zweier Wölfe wurde eins.

Weshalb?, konnte der Graue gerade noch fragen, denn es existierte ncihts, dass Míriel bereuen musste. Da drückte sie schon seine Nase gegen seine. Überrascht zuckten seine Ohren zurück und wurden vom dichten Winterpelz verdeckt. Erschrocken hatte sich sein gesamter Körper für wenige Sekunden zusammengezogen. Sein Herz hatte einen Aussetzer und fing mit einem großen Hüpfer wieder einen schnellere Rythmus an zu schlagen. Sein Magen htte sich zusammengezogen und entspannte sich wieder. Ein dankendes Grummeln drang aus seiner Kehle, als er sich wieder bewegen konnte.
Zärtlich, aber zugleich von Unsicherheit geprägt, schleckte er über ihre weißen Fänge. Atreus wagte nicht zu fragen, warum sie dies getan hatte. Schließlich konnte er sich nicht erinnern, etwas Außergewöhnliches geleistet zu haben. Der Rüde ließ ihr diesen Moment der Stille.


13.11.2012, 19:36
» Míriel
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Atreus

Míriel verharrte einige Momente, wurde selbst wie versteinert, überrumpelt von Gefühlen während der dunkelgraue Rüde ihr sanft die Fänge entlang leckte. In ihrer Magengrube kribbelte es und ein wohliger Schauer lief ihr die Wirbelsäule entlang als sämtliche Muskeln sich zu entspannen schienen. Die helle Fähe schlug vorsichtig ihre Augen wieder auf, blickte in die dunkel-glänzenden Augen des Wolfes vor sich. Tief, so tief konnte sie hinein sehen und immer nur ihren eigenen Blick voll Verliebtheit und Zärtlichkeit entdecken.

Verliebt? [k]Míriel?[/k]

Als hätte sie plötzlich einen elektrischen Schlag abbekommen, zuckte die junge Wölfin zurück. "Entschuldigung!", stieß sie atemlos hervor und kauerte sich instinktiv zusammen, befürchtete sie doch mit einem Mal den Zorn des großen Grauen auf sich gezogen zu haben. Wer hatte ihr das Recht gegeben, den edlen Atreus zu berühren? Ihm so nahezukommen und kühn in seiner Präsenz sich selbst zu vergessen. Töricht, ja wohl. Wie töricht war sie denn?Míriel, die eigentlich aus all' den Jahren in denen sie verstoßen und gemieden worden war hätte lernen müssen?
Die cremefarbene Fähe hob zögerlich eine Pfote und legte sie auf ihren schmalen, zierlich geformten Nasenrücken und wollte am liebsten auf der Stelle im Erdboden versinken. "Sir, verzeiht mir. Bitte." Sie flüsterte die Worte, hielt die Pfote über ihre Nase gelegt und blickte ihn wie ein scheues Reh aus ihren bernsteinfarbenen Augen an.

Gleichzeitig schalt sie ihr Herz einen Dummkopf. Warum hatte sie diesen intimen Moment zerstört, der Atreus anscheinend gar nicht unangenehm war? Er hatte schließlich reagiert auf ihre doch recht harmlose Handlung, hatte ihre Lefzen geleckt und somit ihr beinahe liebevolle, federzarte Küsse gegeben. Nun hatte die Fähe alles ruiniert, eine sicherlich unüberwindbare Kluft zwischen dem Wolf und sich selbst geschaffen.

Doch Míriel bebte innerlich, fürchtete sich vor einer Strafe und konnte ihrem Herzen keinen Glauben schenken, dass der Wolf womöglich ähnlich angetan von ihr war, wie sie von ihm.


13.11.2012, 19:53
» Atreus
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Míriel



Als würde jemand sie mit Schlägen auseinandertreiben, sprangen Míriel und Atreus regelrecht auseinander, starrten sich schockiert an, bevor sie sich genauso schnell zu einem Häufchen Elend zusammenkauerten.
Unwohl schüttelte der große Rüde seinen Kopf, unsicher ob er und wie er reagieren sollte. Nein, nein., wiederholte er immerwieder, nicht klar ob er sich selbst zu beruhigen versuchte oder auch auf die Weiße einredete.

Ewigkeiten war es her, dass er körperlichen Kontakt zu Artgenossen hatte. Die letzte Zärtlichkeit seiner Mutter, die ihn in den Kampf entließ. Und da begegnete er einer jungen Dame, die ihm Wohlwollen und Aufmerksamkeit schenkte und dann passierte dies. Sie hatte ihn zuerst berührt, doch war sie schuldig? Nein, Atreus war zu weit gegangen. Er war der Grund.

Zögerlich stand Atreus auf, blieb im Dunkel stehen und schaute sich unwohl um, bevor er sich durchringen konnte und deutlich beschwichtigend auf die Fähe zu ging.
Míriel?, flüsterte er und schob ihre Pfote bei Seite. Sein Blick ruhte in ihren Augen, die volelr Angst waren und dennoch so tiefgründig, dass man sich darin verlieren konnte. Der Rüde musste leicht schlucken, um bei Besinnung zu bleiben und die nächsten Worte geradeaus sprechen konnte. Es war mein Fehler. Es war ganz allein mein Fehler, Mylady., er nickte bestärkend. Ich hätte Sie nicht so überfallen sollen. Es ist nur... so lange her, dass mir jemand so überaus freundlich begegnet.

Scheinbar hatte er so lange vom Entzug geprägt leben müssen, dass eine winzige Geste ausreichte und der Rüde sich vollkommen verlor. Wie fertig musste man dafür sein, erst über jene zu beschweren, die sich wegen der Lust an hilflose Fähen vergriffen und dann selbst seine Erziehung zu vergessen? Entschuldigen Sie mich. Er blieb unschlüssig mit angemessenen Abstand zu Míriel stehen. War er so weit gegangen, dass man ihn zum Teufel jagen würde? Oder konnte er damit rechnen, verweilen zu dürfen, wenn er bei seinem klaren Verstand blieb? Wo waren die Pluspunkte hin, die er zuvor noch gesammelt hatte? Sie waren verflogen wie all seine Träume. Unauffindbar, haben sie sich wohl einen neuen Besitzer gesucht.


13.11.2012, 20:22
» Míriel
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Atreus

Es dauerte einige Momente. Sekunden, die der cremefarbenen Wölfin wie Stunden oder viel trefflicher Äonen vorkamen, verronnen und die beiden Hundeartigen blickten sich nur erschrocken in die Augen. In Atreus' Berührung, als er sanft ihre Pfote beiseite schob, ihr in die Augen blickte und - aus unerklärlichen Gründen - sämtliche Schuld auf sich nahm, lag etwas Tröstliches. Seine Wärme, sein Atem, sein Blick...

Míriel schrie auf, ein Schluchzen, ein Jaulen, dass eisig die Luft zerschnitt. Was für eine Anziehung hatte Atreus auf die junge Fähe? Warum hatte er so eine Macht ohne auch nur Irgendetwas zu tun, ohne sich zu bemühen, dass er diese Macht auch wirklich besaß? Die Cremefarbene entblößte ihre Zähne, kräuselte den Nasenrücken, doch es kam kein Knurren hervor, keine Drohung. Sie wollte nicht, dass der Rüde Abstand nahm, wollte nur diese schreckliche Angst verjagen. Die Vergangenheit und das Missverständnis der Gegenwart.

"Ich habe kein Recht Euer Handeln zu entschuldigen. Meine Emotion ging mit mir durch.." Am liebsten wollte sie noch hinzufügen, dass sie wohl den Verstand verloren habe und direkt in die nächste Irrenanstalt eingeliefert werden müsste. Noch immer zitterte ihr Körper, jetzt da Atreus sich wieder abgewandt hatte und seine Wärme ihren Körper nicht mehr erreichen konnte. Ein leises Seufzen kam über ihre Lippen, sehnsüchtig nach der Berührung. Sehnsüchtig nach der Zärtlichkeit und Geborgenheit, die nur echten Liebenden zuteil wurde und ihr wohl für immer verwehrt blieb.

Doch war sie nicht selbst ihres Glückes Schmied?
War es nicht selbst ihre Aufgabe, das Schicksal endlich mal links liegen zu lassen und frei für sich zu entscheiden?
Nun jubilierte ihr Herz, denn es hatte gewonnen. Es hatte endlich Recht bekommen, fühlten sich beide doch schuldig für Gefühle, die sie wohl für einander empfanden. Kein Schicksal, einfach glückliche Fügung! Und so trieb es Míriel vorwärts und sie schloss wieder die Distanz und schmiegte ihren Kopf gegen Atreus Brust in der sie sein Herz wild schlagen hören konnte.

[k]Die Liebe macht uns zu Narren, doch zu solchen die glücklich sind.[/k]


13.11.2012, 20:38
» Atreus
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Míriel



Dieser Ton, der aus Míriels Kehle erklang, war schmerzhaft. Er ließ den Rüden zusammenzucken und ein Zittern richtete die feinen Härchen auf. alle Innereien zogen sich in vollkommener Hilflosigkeit zusammen. Es war der Schmerz und die Verzweiflung der Fähe, die sich bis ins dunkelste Eck des Körpers fraßen.
Es war nur verständlich, dass auch Atreus ein einsames Winseln von sich gab. Ein Laut, der nach Verzeihung bat.
Was hatte er dieser engelsgleichen, jungen Dame nur angetan? Einen Satz Prügel hatte der Tölpel verdient.

Nicht doch. Die Fähe glaubte, dass sie Schuld hatte und Atreus befand sich als schuldig. In was für Lage waren sie nur so ungestüm hineingestürzt? Wie würde ein Gericht urteilen? Es lag auf der Hand. Der Rüde. Er schlcukte schwer un blickte in die Ferne, auch wenn er dort nicht viel mehr, als einige Umrisse der Felsen sehen konnte, die allesamt eins zu bilden schienen. Ein Gesamtbild, doch ohne diese fazinierenden Schönheit wie Míriel sie besaß.
Sein Kopf schüttelte sich, als müsste er solche Gedanken dringend loswerden, doch momentan gab es nichts was es mehr wert war seine Gedanken daran zu verschwenden.

Als die helle Wölfin auf ihn zutrat, wich er zurück. Zu viel Unsicherheit lag in der Luft. Doch wie sollte dieses Spiel weiter gehen, wenn sie ihm folgte und er stets Platz machte? Míriel hatte ihn erreicht und ohne Scheu drückte sie ihren grazilen Kopf gegen seine Brust in der sein Herz einen unregelmäßigen Takt klopfte.
Unbeholfen senkte der Graue seinen Kopf und legte ihn sanft auf den der Fähe. Wie gab man Liebe? Jede andere Frage, konnte Atreus auf den Stehgreif beantworten. Wie tötet man? Wie fühlt es sich an, jemanden umzubringen? Wie überlebt man alleine, auf sich gestellt? Ja selbst die Frage danach, warum er sich den Schwachen verschrieben hatte, konnte er leichter beantworten, als diese eine Frage.

Seufzend senkte Atreus wieder sein Hinterteil, schließlich wollte die Fähe wohl genau dies. Dass er blieb. Mit mehr Vorsicht tastete er sich diesmal hervor, strich ihre Wange entlang über den Fang, bevor er wieder begann liebkosend über Schnauze zu lecken.
Die Anspannung verflog und machte einem wohligen Grollen aus dem tiefen der Brust Platz. Eine Vorderpfote legte sich auf die Schultern Míriel´s und drückte sie sanft zu Boden. Er folgte und knabberte lächelnd zärtlich an ihrem Ohr, steckte immer wieder seine Schnauze in ihr dichtes Fell und zog den lieblichen Duft ein.


13.11.2012, 22:17
» Míriel
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Atreus

Míriel zitterte am ganzen Körper, doch nicht von Frost und Kälte. Die junge Wölfin meinte für wundersame, ihr unendlich vorkommende Momente, dass ihr Herz fliegen könnte, dass sie der Welt gänzlich entfliehen könnte. Atreus schien ihre Nähe nicht abzulehnen, auch wenn er zunächst zögerlich und gar ängstlich auf ihre Wiederkehr reagiert hatte. Doch nun spürte sie, wie der Wolf sich niederließ und zart ihre Lefzen leckte. Er berührte sie, als habe der dunkelgraue Angst etwas Wertvolles zu zerbrechen und Míriel selbst wollte weder die scheue Zärtlichkeit zwischen den beiden Wölfen verschrecken, noch den Grauen verjagen.
So folgte die cremefarbene Wölfin sanft dem Druck seiner Pfote und ließ sich auf dem kiesigen Boden nieder. Sie hörte wie Atreus wohlig grummelte und auch sie konnte ein zufriedenes Seufzen nicht unterdrücken. Nun machte Míriel Anstalten, den Kopf zu erheben, da Atreus seine Nase in ihr Fell drückte und sie nicht mehr liebkoste.

Doch das war eine Lüge. Seine Nähe, seine Wärme - all das war schon Liebkosung für die Wölfin. Sie hob ihren Kopf, während sie gehorsam auf ihrer Seite liegen blieb, und leckte dem Rüden ihrerseits am Fang, dort wo sie noch hinreichen konnte. Die beiden Wölfe verstrickten sich in ein wärmendes Fellknäuel und Míriel legte ihren Kopf auf die Schultern des grauen Wolfes. Sein Geruch drang in ihre feine Nase und schien sie erneut um ihre Sinne zu bringen, süchtig zu machen. Einen kurzen Moment hoffte sie, dass sie bald läufig werden würde; etwas, was sie in der Gegenwart eines Wolfes nicht seit ihrer Läufigkeit gedacht hatte. Doch sie wusste bei Atreus war sie sicher... und für diesen liebevollen, wohl erzogenen Gentleman würde sie ihren Körper, ihr Herz und ihre Seele nur allzu freiwillig hingeben.


14.11.2012, 12:24
» Atreus
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Míriel



Das vorherrschende Gefühl konnt man wohl gut mit einer Explosion vergleichen. So vieles wurde durcheinander geworfen, einiges war nahezu undefinierbar und wirkte regelrecht bedrohlich. Aufregung, Spannung, Furcht, Glücksseeligkeit, Erregung, Liebe...
Und doch ging davon eine Fazination aus, die atemberaubend auf das Herz drückte. Aber es war nicht bedrückend, sondern im Gegenteil sehr beschwingend. Ein Moment der so gefühlten unendlichen Jugend. Unschuldig und rein.

Atreus rückte näher an die Fähe heran, spürte das Zittern ihrerseits und konnte nicht zuordnen woher es entstammte. War es die Kälte oder erging es ihr nur wie ihm und ihr zierliche Körper flatterte vor Aufregung?
Der Rüde empfing ihre Zärtlichkeiten mit dem erleichterten Seufzen eines Süchtigen, der endlich die Droge gefunden hatte, nach dem er so lange vergeblich gesucht hatte. Ewigkeiten des Entzuges und dann stand sie ganz unverblümt vor ihm.

Seine Nase war irgendwo in ihrem dichten Fell versteckt und zog ihren verführerischen, weiblichen Duft ein. Er knabberte vorsichtig an ihrem Fell. Beide Wölfe schienen sich nach dem anderen zu verzehren. Sie drängten sich aneinander, zogen die Gerüche ein und schienen mittlerweile schon verwachsen zu sein.
Obwohl alles dafür sprach, dass die Welt für diesen Moment rundum in Ordnung war, konnte er es nicht bei der einträchtigen Stille belassen. Mylady?, der Rüde lächelte Míriel an. Ist alles in Ordnung?, fragte er leise an ihrem Ohr und versprach sich selbst, dass er sein Verhalten sofort ändern würde, wenn der Hellen etwas störte. Nichts und niemand sollte dem Engel in diesem Moment die Flügel stutzen, noch nicht einmal er selbst. Er würde fort gehen können, er würde wieder Abstand halten können, wenn allein der Gedanke daran schon schwer fiel. Nach allem Leid, war diesser Augenblcik ein Paradies.




14.11.2012, 13:09
» Míriel
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Atreus smilie

Míriel hielt die Augen geschlossen, fühlte sich in dem Moment jenseits aller Realität von Schmerz, Leid und Einsamkeit so fern. Sie fühlte den Atem des dunkelgrauen Wolfes warm auf ihrem Fell, auf ihrer Haut. Die Berührung und das Gefühl hatten etwas so unwahrscheinlich Schönes, so viel Intimität und Vertrauen, dass Míriel glaubte, sie müsse träumen. Um so mehr war das ein Grund niemals die Augen wieder zu öffnen, um das Gefühl nicht zu verlieren.
Doch dann sprach Atreus und seine Stimme war weich und leise, an ihrem Ohr so nah und rief noch mehr wohlige Schauer auf der Haut der jungen Wölfin hervor: [k]"Mylady? Ist alles in Ordnung?"[/k]

Am liebsten hätte Míriel laut aufgestöhnt, doch sie drückte sich zur Antwort nur näher an Atreus heran, zitterte bei der Berührung und lächelte doch seelig. Nur widerwillig öffnete sie ihre schönen, bernsteinfarbenen Augen und traf den Blick des älteren Wolfes: "Es könnte besser nicht sein, Sir. Doch bitte nennt mich Míriel, denn eine Lady bin ich wirklich nicht." Vermutlich würde Atreus ihr nun sagen, dass er ihren Worten kaum Glauben schenken konnte. Sie sollte keine Lady sein? Nein, das Leben war ihr nie lange freundlich gesinnt gewesen. Mochte sie zwar von einem schönen, cremefarbenen Pelz und eleganter, schlanker Statur sein, so war es mehr Fluch als Segen für sie gewesen. Und eine Prinzessin war sie ebenso keinesfalls.


14.11.2012, 13:26
» Atreus
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Míriel



Eine Situation der Zufriedenheit. Zeigte das Leben einmal Güte und belohnte ihn dafür, dass er sich vom Kampf abgewendet hatte, sein Schicksal akzeptierte? Es musste so sein, denn an seiner Seite schmiegte sich wohl gerade das Begehrenswerteste was es zu geben schien. Míriel wirkte tiefenentspannt und mit ihren genießerisch geschlossenen Augen sah sie äußerst friedlich aus. Atreus wollte dieser Schönheit keinen Abbruch machen und so legte er seinen Kopf auf ihre Seite und ließ die Zweisamkeit in ihrer Einfachheit wirken.

Als die Fähe sich noch stärker gegen ihn drückte, grummelte er leicht. Wie Sie wünschen, Mylady. Er lachte leise auf, bevor er sie sanft am Nacken packte, um sie zu sich heranzuziehen. Sein Vorderlauf lag über ihrer Schulter, während er an ihrem Hals und den Ohren leckte. Sie konnte verlangen, was sie wollte oder sich einbilden etwas nicht zu sein, doch eine Lady war sie gewiss. Eine der ganz edlen Sorte. Doch darüber mit ihr zu diskutieren, würde wohl ein endloses Gespräche bedeuten. Dann sollte sie lieber ihren Wunsch erfüllt bekommen.
Und der Sir heißt Atreus. Wenn sie bei ihrem Namen genannt werden wollte, dann sollte sie es ihm doch gleichtun.



14.11.2012, 16:59
» Míriel
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Atreus

In Míriels Augen funkelte es lebendig, beinahe herausfordernd, als der dunkelgraue Wolf sie aufforderte ihn denn nun auch bei seinem Namen zu nennen, anstelle ihn [k]Sir[/k] zu betiteln. Sie lächelte und legte den Kopf in den Nacken als er an ihrem Halse leckte, denn sie empfand ein sanftes Kitzeln. Nicht unangenehm, doch es entfachte ein wundersames Kribbeln in ihrer Magengrube und sie war gewillt dieses Gefühl so schnell nicht wieder loszulassen.
"Atreus", sagte sie leise und es klang etwas atemlos, ja zärtlich gehaucht. "Welch wunderbarer Name. Womöglich habe ich das bereits gesagt, aber mir gefällt der Klang." Die Fähe schmunzelte und hätte am liebsten noch öfter das Gefühl des Namens des Wolfes auf ihrer Zunge gekostet. [k]Atreus[/k]...

In ihrem Kopf meinte sie den Klang immer widerhallen zu hören, so dass sie die Augen schloss und genießerisch einatmete. Es war als hätte sie den Klang schon vor langer Zeit gehört, als wäre der Name ihrem tiefsten Inneren, ihrer Seele, ein Begriff. War das denn möglich? Bereits jetzt hatte die cremefarbene Wölfin das Gefühl, als würden die beiden eine viel längere und angenehmere Vergangenheit teilen, als die kurzen Stunden, die sie an dieser kiesigen Meeresbucht mit einander verbracht hatten. Míriel öffnete langsam ihre bernsteinfarbenen Augen wieder und sah den dunkelgrauen Wolf liebevoll an. Blickte ihn einfach an, sah einfach in seine Seele hinein.


14.11.2012, 20:28
» Atreus
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Míriel x3



Der Wolf spürte ihren Puls, der leicht beschleunigt war. Innerlich war sie also nicht so entspannt, wie Míriel ihm weiß machen wollte. Sie stand unter Strom.
Atreus schmiegte sich an die helle Gestalt, als wollte er sie vor der Kälte schützen. Dabei besaß sie selbst einen dichten Pelz, der sie ausreichend wärmen sollte.
Ihre Worte waren zu leise, als das er sie verstehen konnte, doch er war sich gewiss, dass ihre Engelsstimme nur etwas Gutes von sich geben konnte. Es war nur wieder dieses Rauschen der Stille, denn wahrscheinlich flüsterte Míriel nur. Worte, die er so niemals verstehen würde. Mittlerweile hatte er sich doch ganz gut daran gewöhnt, dass ihm einiges verborgen bleiben würde, doch in diesen Augenblicken schmerzte es ihn doch. Denn aus Erinnerungen wusste der Rüde noch genau, dass es stets die leisen Worte waren, die das Herz am meisten berührten. Sie gaben Mut, beruhigten einen oder ließen einen vollkommen neu aufblühen.

So konnte er nichts anderes tun, als die Fähe in dem Glauben zu lassen, dass er sie verstanden hatte. Seufzend legte Atreus seinen Kopf auf ihre Schulter und hielt ihrem tiefen Blick stand. Was würde sie schon sehen? Momentan wohl nur die Zufriedenheit, die jede Faser seines Körpers ausfüllte. Die Einsamkeit und Leere würde erst wiederkommen, wenn er seinen Weg allein fortführen musste.
Was man hingegen in ihren Augen sah, war das Schönste überhaupt. Lebensfreude, die wie eine kleine Flamme flackerte und die zärtliche Begeisterung dieses Momentes, ein sanftes Glimmen der Liebe.
My…, er unterbrach sich entschuldigend lächelnd. Míriel, Ihnen wird niemals etwas geschehen. Das verspreche ich bei meinem Leben. Niemanden geschah etwas in seinem Umkreis, denn die Gewalt sollte nun weit ab von ihm herrschen, aber nicht vor seinen Augen. Er hatte noch nicht viel Erfahrung darin, der unscheinbare, ja nahezu unsichtbare Schutzengel für viele zeitgleich zu sein, doch er wollte es versuchen. Und die besten Voraussetzungen besaß der Rüde ebenfalls.


15.11.2012, 16:51
» Míriel
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Atreus

Die junge Wölfin seufzte leise, drückte ihre dunkle Nase sanft in das Fell des dunkelgrauen Wolfsrüden. Für sie gab es in dem langen, ihr gar unendlich vorkommenden Moment keine dunklen Gedanken, nichts was die wundersame, intime Stille zwischen ihnen stören konnte. Míriel hielt die Augen geschlossen, atmete den herben Geruch Atreus' ein und fühlte sanfte Schauder erneut ihre Wirbelsäule herabrollen. Die Cremefarbene lächelte in sich hinein, öffnete dann doch wieder ihre Augen. Sie konnte sich den grauen Rüden kaum in ihren Gedanken vorstellen, doch spürte sie ihn in jeder Zelle ihres Körpers. So blickte sie ihn also an, um sich sicher zu sein, dass sie nicht träumte, um zu wissen, wie Atreus aussah. Jedes Detail wollte sich die helle Wölfin einprägen, von der fast unsichtbaren Narbe an seiner rechten Wange bis hin zu den unendlich tiefen, braunen Augen.
So viel maskuline Schönheit hatte sie noch nie in einem einzigen Wolf gesehen – umso unglaublicher war es, dass diese Schönheit nun ihr zuteil wurde. Míriel war so tief in verträumten Gedanken, dass Atreus tausend Dinge hätte sagen können; die junge Wölfin hörte nur ihre eigenen Gedanken, ihre eigene, bewundernde Stimme in ihrem Kopf. Und diese bewundernde, fast mädchenhafte Stimme sang Loblieder auf den dunkelgrauen Wolf, der so nah bei ihr lag. Ihr liebevolle Aufmerksamkeit schenkte, sie liebkoste und vom Sturm barg.
So musste sie für Atreus wohl einen sehr komischen Anblick geben: das feminine Haupt angehoben, die bernsteinfarbenen Augen der Welt entrückt, das Maul mit einem verträumten Lächeln leicht geöffnet. Ja, sie musste wohl recht dümmlich aussehen. Und zugleich auf nichts reagieren. Hätte ihr Herz nicht so verräterisch laut in ihrer Brust geschlagen, so hätte sie auch ein ausgestopftes Abbild einer vierjährigen Wölfin sein können. Perfekt modelliert, mit viel Liebe und vielleicht etwas Humor doch so übertrieben dargestellt.


19.11.2012, 14:14
» Atreus
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Míriel



Es war die unglaubliche Stille, die in den Rüden Nervösität aufsteigen ließ.
Einige würden diese Momente der Ruhe als Gottes Geschenk bezeichnen und sich wohl erleichtert seufzend auf die Seite fallen lassen und einfach entspannen. Doch schon oft hatte Atreus mehr als genug gehabt von der Stille, um sie nur noch sehr selten willkommen zu heißen. Und es war nciht nur die Einsamkeit von der er sprach.
Es verunsicherte ihn nicht zu wissen, ob es tatsächlich Schweigen war oder nur wieder sein Gehör versagte. Was wäre wenn, die Helle gerade etwas sagte, was eine Antwort bedurfte und er lag nur regungslos da, ohne auf sie zu reagieren.

Fast schon übertrieben aufgedreht, schnappte er sich bestimmt und doch voller Sanftmütigkeit ihren leicht geöffneten Fang und zog ihren Kopf auf seine Vorderläufe. Ein tiefes Grummeln verriet seine positive Absicht dabei.
So musste er zumindest nicht sehen, dass ihre Lippen scheinbar etwas aussprechen wollten, doch es nicht konnten. Oder es bereits getan hatten und er wie ein Idiot vor sich hinstarrte.
Der Wolf leckte an ihre kleinen, plüschigen Ohren, die wachsam gespitzt waren. Ihr Herz pochte so unaufhörlich, dass es keine Schwierigkeit war es zu bemerken. Nicht solange, sie so nahe bei einander waren.

Ein kurzes Zittern und Beben durchfuhr den Rüden, als sich der liebliche Duft der Läufigkeit in seine Nase verirrte. Wie automatisiert beschleunigte sich sein Herzschlag zu einem wildem Stakkato. Im nächsten Moment erhob sich Atreus auch schon mit einem leichten Fiepsen und schaute mit einem entschuldigenden Lächeln auf die Fähe hinab. Es war nicht so, dass er fürchtete seinen Verstand zu verlieren, sondern er woltle einfach nicht aufdringlich wirken. Wusste von der Sensibilität und Verletzlichkeit vieler Wölfinen. Sie reagierten ängstlich, zurückhaltend... was konnte man also richtiger machen, als vornehm Abstand zu wahren.
Der Graue setzte sich auf seine Hinterläufe und beobachtete Míriel aufmerksam. Wie reagierte sie?


19.11.2012, 15:09
» Míriel
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Atreus

So schwiegen die jungen Wölfe also beide, harrten Moment um Moment aus und sahen sich nur gegenseitig verliebt in die Augen. So wirkte es wohl auf jeden Außenstehenden, der nicht wusste, was gerade in den beiden Wesen selbst vorging.
Als Atreus in einer etwas übertrieben hektischen Bewegung - fühlte er sich unwohl? - Míriels Nase auf seine Vorderpfoten zog, jaulte sie kurz erschrocken auf, zappelte einen Moment lang. Doch das tiefe Grummeln aus der Kehle des Dunkelgrauen beruhigte die Fähe zugleich und so harrte sie erst in stiller Anspannung, dann immer mehr entspannter den Liebkosungen des Wolfes aus. Es störte die Fähe etwas, das so viel Zuwendung nur von Atreus ausging und er sie gar nicht selbst handeln ließ. Wann immer sie ihm etwas zurückgeben wollte, so schien es der jungen Cremefarbenen, da drückte er sie sofort wieder in eine andere Richtung, sodass er ihr wieder mehr Liebe schenken konnte.... nicht, dass es Míriel unangenehm war. Doch die Fähe fühlte sich schuldig.

Während sie sich immer mehr entspannte, den liebevollen Zärtlichkeiten des grauen Wolfes hingab, da wurde sich die Wölfin immer mehr ihres Körpers bewusst. Sie spürte, wie ihre Hinterläufe sich ungewollt anspannten, obwohl sie sich völlig zufrieden fühlte. Als sie dann bemerkte, dass ihre Läufe eingesetzt hatte, wusste sie schließlich warum.
Und es erklärte auch, warum Atreus plötzlich aufsprang, sein Herz gegen seine Brust deutlich zu hören war, und er sanft fiepte. Míriel hob den Kopf, sah ihn aus ihren bernsteinfarbenen Augen traurig an. [k]Warum entfernte er sich bloß? War sie ihm in ihrer Läufe unangenehm?[/k]
Die Fähe setzte sich selbst auf, wartete einige Momente und beobachtete Atreus wie er sich selbst hinsetzte. Was sollte sie nun tun? Ihr eigenes Herz schlug rasant in ihrer Brust und sie wusste nur, dass ihr die Distanz zwischen Atreus und ihr selbst nicht gefiel. Sie wollte ihn bei sie haben, seinen maskulinen Duft riechen. So stand sie auf, die Rute scharf dem Himmel entgegen gereckt und schlich auf den Grauen zu. Langsam, selbst leise fiepend und sich über die Nase leckend, beschwichtigend.


22.11.2012, 11:21
» Atreus
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Míriel



Die Situation schien fast zu kippen. Aus der vorsichtigen, zärtlichen Verliebtheit schien auf einmal ein gewisses Unwohlsein zu werden.
Erst reagierte Míriel regelrecht ängstlich und erschrocken über seine im nachhinein betrachtet doch forsche Art und nun verwirrt gegenüber saßen. Der eine schien den anderen einfach nicht verstehen zu können.

Atreus war mit sich selbst überfordert. So viel hatte er also in Wahrheit verlernt. Sicherlich konnte man seine gute Erziehung nicht vergessen, aber den sozialen Umgang konnte man durchaus verlernen. Wenn der Kontakt mit Artgenossen sich zwei Jahre lang nur darauf beschränkte, einander fast wortlos den Rücken zu stärken oder dem Feind die Zähne ins Fleisch zu hauen, wusste man irgendwann nichts mehr vom natürlichen Umgang. Nur selten ist es dazu gekommen, dass Atreus und sein Gegner sich skeptisch beäugt hatten und dann beide schnell das Weite gesucht hatten. Man hatte sich im stillen Einverständnis geeinigt, dass man sich gar nicht gesehen habe.
Da war solch eine Situation etwas vollkommen Unbekanntes, wofür es noch keine Verhaltenregeln gab. Es kam dem Rüden also nur richtig vor, sich zurückzuziehen und auf einen Hinweis in seinen Inneren zu hoffen, was er tun sollte.

Entschuldigung., erwiederte er ruhig, als die Fähe auf ihn zutrat. Er schüttelte seinen Kopf. Lass das bleiben, Míriel. Die Beschwichtigungsgesten schmerzten dem Rüden, zumal sie ungerechtfertigt waren, schließlich trug sie an gar nichts Schuld.
Der Rüde hatte nur aus eigener Unsicherheit so reagiert und war froh drüber, dass die Helle sich ihm wieder nährte. Atreus erhob sich langsam wieder und wartete darauf, dass die Fähe auch die letzten Zentimeter überbrückte.


22.11.2012, 12:37
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Stillreich » Das Tal » Die Steinbucht #1
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