Stillreich » Das Tal » Die Steinbucht #1
»Beautiful Moment
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Nárkissos & Valentine


Auch wenn die Braune sehr auf ihr Äußeres bestrebt war, schien es als hätte sie in dieser Hinsicht dem weißen Hengst gegenüber keine Chance. Ihr stellte sich doch tatsächlich die Frage, wie man ein weißes Fell derart rein halten konnte. Selbst sie mit ihrem braunen Fell hatte das ein oder andere Problem damit und vor allem ihre lange, leicht gelockte Mähne war nicht einfach zu pflegen. Und doch gelang es ihr. Wenigstens ihre Mähne, wenn schon nicht immer das braune, seidige Fell. Im Moment war es wohl eher plüschig, als seifig. Damit Beauty auch nicht so einfach fror.
Selbst der Hengst besaß ein flauschiges Winterfell, dass ihn aber weder fett, noch ungepflegt wirken ließ. Aber sicherlich wärmte es ihn ausreichend. Im selben Moment bildete sich der Gedanke, gar ein Wunsch, ihre weichen Nüstern in seinem Fell, seiner Mähne zu vergraben. Ihn ganz sacht am Widerrist zu kebbeln. Seinen Körper…. Reiß dich zusammen Liebchen!, schallte es in ihrem Kopf, auf welches sie leis brummte, eh sie den Schimmel wieder betrachtete.

Nicht lange hatte sie beobachtet wie eine schwarze, hübsche Stute sich zielstrebig auf machte zu jenem Hengst zu dem sie sich noch nicht hatte hin getraut. Da war etwas, dass sie hatte erst noch überlegen lassen, sodass sie sich nun sorgte. Nannte man das Eifersucht? Die Angst zu lange gewartet zu haben? Aber so eine „reife, erwachsene“ Stute war doch für einen Hengst wie diesen sicherlich die angenehmere Wahl. Jemanden ebenbürtiges neben sich schreiten zu sehen, war sicher auch der Wunsch des Hengstes.
Sie mochte das junge Ding unter den Dreien sein und einfach gestrickt, aber entgangen war ihr nicht, dass man aus seinen Worten durchaus etwas Positives vernehmen konnte, wenn man nur richtig horchte. Allerdings war sie sich des nicht erwiderten Grußes wegen nicht ganz sicher, ob sie es nun eben als jene Worte auffassen sollte, die ihr sagten, dass sie nicht unangenehm aufgefallen war. Oder störte sie die Beiden bereits? Andererseits konnte sie sich das kaum vorstellen, denn sie hatten nur einen unscheinbar winzigen Moment miteinander gehabt, bevor Beauty dazu gestoßen war. Trotzdem kam sie sich irgendwie „fehl am Platz“ vor und merkte wie dieses unwohle Gefühl in ihr herauf kroch. Sie wusste, dass sie nun etwas achtsam zu sein hatte, weil sie sonst die so bekannte „Wortkotze“ daher bringen würde. Nur um irgendetwas gesagt zu haben. Aber das wollte sie sich gegenüber der fremden Stute und dem sie so zu faszinierend scheinenden Hengst nicht erlauben. Galt es doch die Schwarze auszustechen! Oder waren sie sich vielleicht bekannt und Beauty war das entgangen.
Vorsichtig warf sie einen Blick zwischen den Zweien hin und her, eh ihre volle Aufmerksamkeit wieder dem Schimmel galt. “Entschuldige wenn ich das einfach so durch den Schnee werfe, aber du bist eine wahrlich anschauliche Erscheinung.“ Und das war doch viel zu gewählt ausgedrückt, aus Angst dann doch zu viel zu sagen. Vielleicht wollte er das gar nicht hören? Und doch schoss ihr wieder der Gedanke in den Kopf ihre Nüstern sacht über sein rein weißes Fell zu streichen. Vorsichtig ihren warmen Atem hinein prusten… Nun war es an der Zeit die Gedanken wieder zu sammeln. Oder war ihr bereits einer laut heraus gerutscht? Nein, sicher nicht.
In den dunklen Augen der jungen Stute glänzten gleichermaßen Faszination und Begehren, wie Unsicherheit. Es war nicht zu übersehen, dass diese einzig und allein dem weißen Hengst galten.


11.12.2014, 12:47
» Valentine
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Beautiful Moment & Nárkissos



Gerade, als sie den Mund zum sprechen wieder geschlossen hatten, spürte sie eine weitere Existenz in der Nähe. Langsam und mit interessiert gespitzten Ohren, blickte sie in die Richtung, aus welcher der süße Geruch von frischem Blut kam. Das Tier was sie erblickte, ließ Valentine mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen schmunzeln. Jung, unberührt, wunderschön und so naiv. Wie gerne hätte Valentine mit ihren Nüstern, die feinen Muskeln unter ihrem glänzenden Fell nachgezogen. Vor allem der schlanke Hals und die lockige Mähne, welche sich um diesen wand, wirkte mehr als verlockend. Doch Valentine war bereits eine Meisterin darin, ihre Instinkte zu unterdrücken, sich zu verhalten, wie ein normales Pferd es getan hätte. Das schmunzeln blieb, doch sie brachte sich trotzdem dazu, der Fremden ein Nicken zu schenken. Valentine musste nicht lange überlegen, weshalb die Stute zu ihnen gestoßen war. Der leicht glasige Blick, den die dunkle dem weißen Hengst neben sich zuwarf, erklärte sie Situation bereits bis ins kleinste Detail und Valentine sah fast schon belustigt in die Richtung des Schimmels. Diese lebendigen Tiere waren alle so primitiv, suchten im Grunde nur nach der oberflächlichen Schönheit, die sie, wenn man es logisch betrachtete, alle umgab. Aber die wahre Schönheit, die, die sich tief unter all dem falschen Glanz befand, die sahen tatsächlich nur wenige. Und Valentine konnte bereits jetzt feststellen, dass noch keiner ihrer beiden Gesprächspartner erkannt hatte, um welche Schönheit man sich im Leben wohl eher scheren sollte. Umso interessanter würde es sein, den beiden zuzusehen, eventuell Worte in das Gespräch einzuwerfen, welches vor allem das junge Ding so irritieren würden, dass sie sich vor ihnen allen lächerlich machte. Aber im Grunde würde das dem armen Stütchen nur helfen, die Aufmerksamkeit des Schönlings zu erlangen. Ob ihr das im Endeffekt gut tat, oder nicht, interessierte Valentine herzlich wenig.
Guten Tag. erhob sie ihre weiche, tiefe Stimme, ließ sie absichtlich ein wenig vibrieren, um die Stute gleichermaßen zu verunsichern und zu aktivieren. Ein freundlicher Lächeln legte sich auf Valentines Gesicht. Ihr gefiel das hübsche Ding vor ihr. Wäre sie mit ihr allein, hätte sie vermutlich versucht, ihr das Leben als 'Accessoir' eines Vampires schmackhaft zu machen, aber mit dem regen Interesse, welches sie an ihr zeigte, schien diese Möglichkeit ausgeschlossen. Schade. Aber sie war schließlich nicht die einzige, die in Frage kommen würde.

Nach dieser kurzen Betrachtung der fremden Stute, die sich recht plötzlich zu ihnen gesellt hatte, wand Valentine sich wieder dem Schimmel zu. Ihr Lächelnd veränderte sich sichtlich, wurde von der freundlichen Maske, zu einem verführerischen Abbild ihrer selbst. Der Weiße wirkte nicht wie Jemand, der sich lange Zeit mit ein und der selben Stute abgab, hieß, er hatte besonders eine Vorliebe, für junge, einfach gestrickte Weibchen, die sich nach seiner Aufmerksamkeit sehnten. Valentine hätte fast gegrinst, als sie dabei an die Stute neben sich dachte. Es gefiel ihr, wie er seinen Namen nicht nannte, ihren aber durchaus in seinen Sätzen verbaute. Er hatte Charisma, wusste wie er sich perfekt in Szene werfen konnte und andere umschmeichelte, dass musste Valentine ihm lassen. Ein unendliches Leben hätte auch ihm großen Spaß bereitet, zumindest war Valentine davon überzeugt. Der Hengst wirkte nicht so, als würden ihn Dinge, die über seine eigene Existenz hinaus gehen interessieren. Egoismus schien eng mit seinem Lebensstil verknüpft, aber das störte Valentine nicht. Er wirkte nicht wie Jemand, der sich anderen aufzwang, sich übermäßig verstellte um zu gefallen, oder sich mit Gewalt aufdrängte. All dies waren entscheidende Faktoren, ob Valentine sich länger als fünf Minuten mit Jemandem auseinandersetzte und der Schimmel hatte diese Phase des abschätzens erfolgreich überstanden. Die andere Stute jedoch, so jung, naiv und töricht, wie einfach wäre es, dieses junge Ding zu verändern, zu manipulieren, sie um der eigenen Wünsche willen auszunutzen? Doch Valentine würde der jungen Stute nichts antun. Bereits die Tatsache, dass dieses Naivchen den Weg dieses Hengstes gekreuzt hatte, war Strafe genug. Sie würde kein Glück mit dem Fremden finden. Kurz grinste Valentine verächtlich, versteckte dabei ihre Augen unter ihrem dichten, schwarzen Schopf, damit vor allem die Fremde die amüsiert, funkelnden Augen nicht erkannte. Sie würde erkennen, dass sie nicht normal war, daran bestand kein Zweifel. Zwar war sie jung, aber Valentine war schon immer überrascht gewesen, wie eben genau diese noch äußerst empfindlich auf die Veränderung von Augen reagierten, sowie die Gefühle die sich in eben jenen widerspiegelten.

Da mögen Sie recht haben, Fremder. Valentine betonte das Wort, Fremder, zeigte dem Schimmel dadurch, dass sie durchaus an seinem Namen interessiert war, ihn allerdings nicht zu einer Antwort drängen würde. Es war so oder gefährlich, Valentine den eigenen Namen zu nennen. Sobald sie den Namen einem Pferd zuordnen konnte, hatte sie Macht über jene. Macht, die sie fast nie nutzte, aber dennoch, Macht. Viele mochten das nicht wissen, aber er war immerhin Jemand, für welchen Valentine einige Zeit brauchen würde, um ihn zu knacken. Herrlich.
Doch würde ich es nicht als Fähigkeit beschreiben, sondern wahrlich als eine Kunst, in welcher Sie durchaus ein Naturtalent zu seien scheinen. Und sie selbst war das Kunstwerk, welches Niemand jemals zerstören können würde. Niemand war mehr dazu fähig und Valentine war mehr als glücklich über diese Tatsache. Sie selbst fand seit Jahren nichts mehr an äußerlicher Schönheit, hatte die Oberflächlichkeit lange abgelegt, aber natürlich erkannte sie, wenn Jemand ein wundervolles Äußeres besaß, die unschuldige Schönheit der Natur verblassen ließ. Denn genau das hatte der Hengst vor ihr getan. Valentines Augen hatten sich nicht mehr auf die Natur konzentriert, sondern den Hengst, aufgrund seines herausstechenden Äußeren. Und Valentine wollte die Stute neben sich nicht auslassen, wie war ebenfalls von einer Schönheit, die sich kaum beschreiben ließ. Sicherlich nichts gegen die unnatürliche Perfektion ihrer selbst, aber genau das machte die braune Valentines Meinung nach noch schöner. Sie war nicht perfekt, passte perfekt in das Abbild der Natur.

Valentine hätte fast erneut ihr Gesicht verloren, fast erneut gehässig gegrinst, als der Schimmel die Fremde nicht grüßte. Schade für sie. Aber der Weiße war sicherlich nur erfreut über solche Schönheit, die ihn umgarnte und hatte daher die Worte vergessen, die er eigentlich in den Mund hätte nehmen sollen. Die Tatsache, dass sie selbst solche Dinge vor vielen Jahren gedacht hätte, belustigten Valentine nur noch mehr. Wenigstens war sie an ihren grausamen Erfahrungen gewachsen.
Valentine fragte sich nach der kurzen Zeit, die sie die fremde Stute beobachtete, ob sie ihrer Lust bereits vollkommen verfallen war. Sie hatte nur Augen für den Fremden Hengst, schien nicht einmal zu erkennen, dass sie vor Valentines Nüstern weder Atemwolken befanden, noch dass ihr Fell so dicht war wie das ihrige. Oder das von dem fremden Hengst. Aber mit solchen Kleinigkeiten beschäftigte sich kaum Jemand, Valentine bezweifelte sogar, dass der Hengst, welcher sie beide gleichermaßen aufmerksam musterte, es realisieren würde. Valentine verkniff sich das melodische Lachen bei der Aussage der Stute nicht. Schnell erkannt. murmelte sie, fast schon verächtlich. Amüsiert sah sie erneut zu dem Schimmel. Ja, seine Schönheit war nicht zu leugnen, aber das unerfüllte Verlangen und das krampfhafte Begehren, welches sich in den Augen der fremden Stute widerspiegelte, war schon fast lächerlich. Was sich das junge Ding wohl dachte? Ob sie Valentine als Konkurrenz sah? Den Schimmel vor sich als Preis? Die schwarze Stute grinste abermals auf diese gefährliche Art und Weise, ein schmunzeln, welches man auf viele Arten deuten konnte. Würde Valentine es zulassen, hätte sie mehr Interesse an dem braunen Naivchen, als an dem weißen Schönling vor sich, aber die schwarze war nicht einmal daran interessiert, sich mit Irgendjemandem von den beiden zu amüsieren. Aber das mussten diese ja schließlich nicht wissen.


13.12.2014, 16:24
» Nárkissos
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Valentine & Beautiful Moment


Durch seine klaren, dunklen Augen zog sich für einen winzigen Moment ein amüsiertes Funkeln. So wie Nárkissos gelernt hatte, in jedes seiner eigenen Worte eine bestimmte Bedeutung zu legen, konnte er auch sein jeweiliges Gegenüber überaus gut einschätzen. Ihre Nennung des Wortes ‚Fremder‘ und die Betonung darauf waren ihm also gewiss nicht entgangen. Diese Stute verstand ganz eindeutig seine Art zu reden, zu agieren. Eine würdige Gesprächspartnerin. Sie verzichtete auch darauf, ihn direkt zur Preisgabe seines Namens zu drängen, wusste wohl, dass dies keinerlei Sinn in sich tragen würde. Zu so etwas würde er sich lediglich hinreißen lassen, wenn er es tatsächlich wollte. Empfand er beispielsweise ein junges Naivchen als würdig, eine gewisse Zeit in seiner Gesellschaft zu verbringen, so teilte er diesem häufig seinen Namen mit. Er liebte einfach die Ehrfurcht und Bewunderung, mit welcher sie diesen jedes Mal aussprachen. Ein schmeichelnder und liebkosender Klang in seinen Ohren, den er nur zu gern auskostete. Bereits jetzt hatte er allerdings den Entschluss gefasst, sich der Schwarzen nicht namentlich vorzustellen. Sie erschien ihm zu.. gefährlich. Dieser Gedanke schwebte fast schon vollkommen von selbst durch seinen Geist und er wusste instinktiv, dass er der Wahrheit entsprach. Valentine erschien ihm zu willensstark und beinahe gerissen, sodass sie nicht mehr auf einer Ebene agieren würden, wenn er seinen Namen nannte. Sie würde über ihm stehen – und dies wäre das Letzte, was er wollte. Auch für Naturtalente gilt wohl dasselbe wie für gewisse Fähigkeiten. Einige besitzen diese, andere nicht. In diesem Fall unterließ der Hengst es, irgendeine Form von Kompliment in seine Aussage einzustreuen. Es würde plump und unangemessen klingen, nur schwer auf seiner Zunge liegen und letztendlich in der Welt verklingen, um Belustigung in der Schwarzen hervorzurufen. Außerdem verspürte er nicht das Bedürfnis, ihr zu viele positive Aspekte ihrer selbst zu nennen. Diese Stute war sich über ihr Erscheinungsbild im Klaren, trat ebenso bewusst auf wie er. Ihr musste man nicht mitteilen, dass sie ein Schmaus für das Auge war.

Der Schimmel wandte seine Aufmerksamkeit wieder auf die junge Stute, welche so eben noch einmal das Wort erhoben hatte. Doch es lag nicht nur an ihrer Aussage, sondern an dem süßen Duft ihrer Rosse, welcher sie allesamt förmlich einzunebeln schien. Äußerst verführerisch und aufgrund der starken Nähe fast schon ein wenig aufdringlich. Wären sie beide allein, so wäre er gewiss näher darauf eingegangen. In diesem Fall allerdings nutzte er die perfekte Kontrolle aus, welche er über sich selbst hatte. Es würde so wirken, als hätte er diesen Geruch nicht einmal wahrgenommen. Auf diesem Wege konnte er sich völlig auf das konzentrieren, was die Braune von sich gegeben hatte. Sie war ganz offensichtlich nicht daran gewöhnt, sich gewählter auszudrücken. Allein diese Worte klangen gestelzt und unnatürlich in seinen Ohren. Es brauchte bei ihr noch viel Zeit, bis sie die Kunst meistern konnte, alles bewusst und fließend klingen zu lassen – so, wie er dazu in der Lage war. Selbstverständlich würde sie niemals sein Niveau erreichen, aber eine gewisse Verbesserung sollte schon erreicht werden. Allerdings machten all diese Faktoren sie zu einer immer besseren vorübergehenden Wegbegleiterin für die nächste Zeit. Sie war so jung und dumm, was sich allerdings aufgrund ihres ansehnlichen Äußeren verzeihen ließ. Letztendlich wollte Nárkissos ja auch gar nicht mehr, als sich auf körperlicher Ebene an einem Naivchen zu erfreuen und die Macht auszunutzen, welche er über dieses hatte. Gewissermaßen war dieses schöne Wesen vor ihm also das perfekte Opfer. Über seine ebenmäßigen Züge huschte für nur wenige Wimpernschläge ein Lächeln, bevor seine Lippen einige Worte formten. Dessen bin ich mir bewusst. Es war so melodiös und schmeichelnd gesprochen, dass die gar nicht auf die Idee kommen würde, diese Aussage als etwas Beleidigendes anzusehen. Beleidigend in dem Sinne, dass kein Wort des Dankes zu vernehmen war und er sich offensichtlich in eine derartige Arroganz hüllte, dass es ihm an jeglicher Selbstkritik mangelte. Doch auch wenn er diese Worte kalt, amüsiert oder abwertend ausgesprochen hätte, wäre sie doch bereits zu verblendet, um etwas Schlechtes darin zu erkennen. In ihrem Blick stand nahezu Gier, Verlangen und der Weiße wusste, dass sie ihm gänzlich verfallen war. Welche Wirkung er doch auf andere hatte, wenn sie bereits bei seinem Anblick dahinschmolzen. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus – es war Stolz, den er nur für sich selbst empfand. Vielleicht hatte Nárkissos sich auf damals für eine derartige Form des Lebens entschieden, weil er so die Menge an Zuwendung und Aufmerksamkeit bekam, die er brauchte. Er benötigte keine dauerhafte Beziehung, niemanden, der ihm jeden Tag seine Liebe versicherte. Nein, er musste bloß in regelmäßigen Abständen neuen Wesen begegnen, die er vollkommen in seinen Bann ziehen konnte. Das reichte für ihn aus. Absolut. Vermutlich würde irgendein anderes Gefühl ihm gar nicht mehr eine derartige Befriedigung verschaffen.

Nun, junge Dame, sie nannten ihren Namen gar nicht. Diese Worte waren an die Braune gerichtet, offensichtlich. Der Helle wusste, dass er sich damit durchaus selbst in Schwierigkeiten bringen konnte. Es mochte sein, dass auch sie ihn dann nach seinem Namen fragen und misstrauisch werden würde, wenn er das Ganze überging. Doch gewiss würde er auch dafür eine Lösung finden, wenn es soweit kam. Dieses Naivchen war bereits so versunken in seine Schönheit, dass es ihr gar nicht auffallen würde. Das ‚Dame‘ in seiner Aussage entsprach nicht unbedingt der Wahrheit, zumindest nach ihrem Auftreten nicht. Sie glaubte zwar zu wissen, dass sie eine erfreuliche Erscheinung bot und als Schönheit bezeichnet werden würde, aber wirklich mit sich selbst umgehen konnte sie doch trotzdem nicht. Der Zusammenhang ‚junge Dame‘ jedoch hatte einen ganz anderen Sinn. Diese Bezeichnung war beinahe schon väterlich und würde dafür sorgen, dass die Braune sich sicherer fühlte. Gleichsam war der Vater immer jemand, der über seiner Tochter stand. Insgesamt führte diese gesamte Ausdrucksweise auch dazu, dass ihr nicht direkt offenbart wurde, dass sie doch eigentlich nur ein hübsches Anschauungsobjekt für ihn war. Ein Lustobjekt vielleicht noch. Nicht mehr. Sie stand so weit unter ihm, dass sie sich bildlich gesprochen fast den Hals verrenken würde, nur um zu ihm aufsehen zu können. Und dann bemerkte sie es nicht einmal. So naiv, so töricht, so niedlich.


14.12.2014, 12:02
»Beautiful Moment
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Narkissos & Valentine


Natürlich war sie die naive, törichtere der Beiden. Und sie wusste selbst um ihre junge Unbeschwertheit Bescheid. Hin und wieder war sie sich auch über ihren Gedankendreck bewusst. Aber unterdrücken war dann trotzdem nicht. Es platzte oftmals im Eifer des Gefechts einfach aus ihr heraus. Trotz allem entging ihr das Funkeln in den Augen der Schwarzen nicht, als sie ihren Blick zwischen den beiden hatte gewechselt. Es fehlte ihr lediglich am nötigen Verständnis. Sie konnte doch nicht ahnen was sich hinter der schwarzen Stute verbarg und was ihr demnach durch den Kopf zu gehen schien. Schlussfolgernd folgte für einen kurzen Moment ein irritierter Blick gen der dunklen Stute. auch wenn sich Beauty im Klaren darüber war, dass Valentine eben dieser Blick nicht entgehen würde, konnte sie jenen nicht unterdrücken.

Noch immer vertrat die junge Stute die Meinung sie war hier irgendwie überflüssig. Dieses Gefühl drückte ihr unangenehm auf die Brust, sodass ihr Blick immer wieder zwischen den Zweien hin und her wanderte. Auch wenn sie ihre Aufmerksamkeit eigentlich ganz allein dem weißen Hengst geltend machen wollte. Gelingen wollte ihr das aber nicht. Irgend etwas lag in der Luft mit dem Beauty nichts anfangen konnte. Und das ging, dessen war sie sich allerdings sicher, nicht von Narkissos aus. Als Valentine also ihre amüsiert funkelnden Augen verbarg, verengten sich beinah unmerklich die dunklen Augen der jungen Stute. Sie konnte dieses Gefühl selbst nicht deuten, nicht erklären. Mit Valentines und später auch Narkissos` Worten war sie dann aber wieder aus ihren Gedanken gerissen und horchte aufmerksam.
Ihr war weder entgangen, dass Valentine eine für sie äußerst ungewöhnliche Aura zu haben schien, noch, dass Narkissos ihren Gruß nicht erwidert hatte. Seine schmeichelnd, melodiöse Stimme aber holte sie wieder gänzlich zu ihm. Gut, bis auf die Tatsache, dass er ihr, ähnlich wie die Schwarze, das Gefühl vermittelte nicht wirklich in deren Mitte zu gehören, gefiel ihr die aufmache des Hengstes einfach. vielleicht sollte er genau “so” aussehen, den Hengst den sie einmal an ihrer Seite traben sehen wollte. Erfahrung in Sachen “Männergeschichten” allerdings, hatte Beauty noch gar keine gesammelt.
Dann war da Valentines Lachen und die Verachtung in ihrer Stimme. Trotzdem, dass ihr Blick auf Narkissos lag, drehte sie eines ihrer Ohren in Richtung der Schwarzen. Würdigte ihr aber vorerst keines Blickes. das “junge Dame” gab dem Ganzen dann den Rest. Beauty neigte ihr Haupt nun etwas und verengte auch gegenüber dem Schimmel etwas ihre dunklen Augen. Genau das, was er damit bezweckt hatte, traf bei Beauty auch entsprechend ein. Es klang väterlich, tadelnd in ihren Ohren und sorgte in diesem Moment und mit diesem Gefühl in der Brust eher für eine trotzige Widerstandshaltung. ”Jemand der nicht Wert ist Gegrüßt zu werden, ist sicherlich auch nicht wert einen Namen zu tragen. Oder?” Lieblich blinzelnd sah sie Narkissos aus trotzig funkelnden Augen heraus durchdringend an. Die Schwarze war in diesem Moment gänzlich ausgeblendet. Der Trotz überwog derart, dass ihr ersteinmal auch nicht nachträglich der Gedanke kam wieder einmal voreilig Wortkotze in den Raum geworfen zu haben. Nein, noch stand sie in trotziger Überzeugung bei den beiden.
Naiv, töricht, niedlich und… trotzig.


25.12.2014, 20:37
» Valentine
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Beautiful Moment & Nárkissos

Zickig, Trotzig, Kleinlich, wie ein Kleinkind. Das waren Gedanken, die Valentine sofort durch den Kopf schossen, als sie die hübsche Stute vor sich betrachtete. Je mehr sie ihren Mund öffnete, um zu sprechen, desto mehr kristallisierte sich heraus, dass die Schwarze mit ihrer Vermutung, was das junge Ding betraf, Recht behalten hatte. Amüsiert grinsend legte sich den Kopf schief, wartete dabei auf etwas, was die Rappstute erneut dazu bringen würde beinahe zu lachen. Aber eben nur beinahe. Sie hatte noch keine Lust sich mit dem zimperlichen Weibchen anzulegen. Vermutlich war sie dem jungen Ding sowieso nur ein Dorn im Auge, denn der Hengst vor ihr war schließlich derjenige den sie begehrte. Valentine konnte nicht wirklich einsehen, weshalb sich manche Stuten so sehr zu dieser Art von Hengst hingezogen fühlten. Zusätzlich machte Valentine dem Schimmel auch keinen Vorwurf, dass er eben solche ausnutzte. Er war gewiss nicht der erste und würde auch mit Sicherheit nicht der letzte sein. Zusätzlich hatten es manche dieser Stuten schon fast verdient. Ihr aufdringliches Verhalten, nur des Äußeren Willen und ihr stetige Lust nach Anerkennung. Es ging Valentine sichtlich auf die Nerven und sie hielt auch nichts von diesem Verhalten.

'Liebe' machte aber bekanntlich blind. Liebe. Die Rappstute wusste ganz genau, dass das, was allem Anschein nach 'blind' machte, keine Liebe war. Ebenso wenig die rosarote Brille, oder die Wolken, auf denen man ja wohl schwebte. Nein, die Liebe war grausam. Sie zehrte an einem, riss alle Reserven an Kraft, die man hatte, an sich. Emotional wurde man so stark an Jemanden gebunden, dass man nicht anders konnte, als dieses Pferd ewig im Blick zu halten. Man sah die Fehler und Makel, doch man akzeptierte sie. Man änderte sich selbst nicht, versuchte es auch bei dem anderen nicht. Egoismus und Oberflächlichkeit waren ebenfalls zwei Fremdbegriffe und im großen und ganzen war sich Valentine sicher, dass nicht einmal ein zehntel der Pferde dieses Tals, jemals wahre Liebe empfunden hatten. Sie selbst hatte sie noch nicht erlebt, aber wohl gesehen. Geschmeckt in dem Blut der Tiere, welchen sie das Leben geraubt hatte. Ihre schönsten Augenblicke konnte die schwarze Stute mit verfolgen, sah sie vor ihren geschlossenen Augenlidern. Teilweise hatte Valentine es schon Leid getan, dieses Leben zu beenden, doch es musste sein. Es war ihre Bestimmung diejenige zu sein, die die Schönheit des Lebens raubte. Die schwarze Stute sah die beiden Pferde vor sich wachsam an. Ob sie jemals überhaupt Liebe empfinden würden, war die Frage. Valentine lächelte. Sie selbst konnte sich auch nicht mit solch einer einprägenden Erfahrung rühmen und sie war bereits zehn Mal so alt, wie die beiden Tiere vor ihr. Doch was konnte sie schon tun? Sie war ein Wesen der Nacht, gefährlich und unnahbar. Valentine erwartete von Niemandem, sich allzu lang in ihrer Nähe aufzuhalten. Denn, ja, es wahrhaftig ein gefährliches Unterfangen. Doch die schwarze war immer ehrlich und direkt, würde diejenigen die sie liebte auf ewig in ihrem Herzen tragen und nichts zuleide tun, eher vor dem Elend, welches sie hatte erleben müssen, beschützen.

Valentine seufzte und folgte erneut mit regem Interesse der Konversation, die sich vor ihr abspielte. Nárkissos, eindeutig Herr der Lage, besah sich relativ offen und neugierig der neuen Stute, die sich ebenfalls wie der Schimmel noch nicht vorgestellt hatte. Schade, eigentlich. Valentine hätte ihren Spaß mit dem Schimmelhengst haben können, aber er war allem Anschein nach nicht daraus aus, seinen Namen zu nennen. Die schwarze Stute schob das vor allem auf ihre Aura und Nárkissos doch durchaus vorhandene Intelligenz. Vermutlich wusste er, dass es nicht ratsam war ihr zu viel anzuvertrauen. Zumindest nicht, wenn man sich kaum kannte und Valentine einen noch nicht zu ihren Freunden zählte. Sie war treu und loyal, allerdings nur denen gegenüber, die ihr nahe standen. Zu den Tieren vor sich hatte sie fast noch keinerlei Bezug und daher auch keine Verpflichtungen. Es war ein leichtes für sie, ihren Leben ein Ende zu setzen, oder sie in eine andere Richtung zu lenken. Allerdings war das Wortgefecht, welches die fremde Stute nun anfing, viel zu interessant, um mit übernatürlichen Dingen dazwischen zu funken.
Sofort spitzten sich Valentine Ohren, als das junge Stütchen Nárkissos die Stirn bot. Sie war dickköpfig und naiv, wie ein kleines Kind, aber immerhin hatte sie den Drang sich gegen den Schimmel durchzusetzen. Vielleicht gar nicht mal so schlecht. Allerdings wirkten ihre Worte plump und ohne Bedeutung, hatten kein Feuer, welches Valentine übermäßig überrascht hätte. Daher lachte sie nur und schüttelte den Kopf.

Das wird sich nach einem längeren Gespräch zeigen, Kleines. Später würde die junge Stute ihre Worte vermutlich bereuen, aber Valentine glaubte nicht, das Nárkissos seine Maske der Ruhe auch nur für einen Augenblick verlieren würde. Ein Lächeln, ruhige Worte, und vergessen war es. Zumindest würde man das denken. Valentine schielte ein wenig zu dem Schimmel und lächelte. Er würde es niemals vergessen. Nicht bis die junge Stute wieder abgegangen und Platz für Neues gemacht hatte.
Vermutlich fühlte sie sich fehl am Platz, war jetzt dazu genötigt, irgendwie die Aufmerksamkeit des Hengstes auf sich zu ziehen. Wieso also nicht mit einem quierligen und auffälligen Verhalten? Valentine war sich sicher, dass sie so oder so in die Klauen des Fremden geraten würde. Es würde ihr nicht guttun, gewiss nicht, aber die schwarze Stute war Niemand, der sich darum kümmern musste. Es war nicht ihre Geschichte, sie war nur ein winziger Teil davon. Vermutlich. Sie konnte auch ein größerer werden, aber dazu fehlte der Stute die Kraft. Doch es konnte alles geschehen. Valentine hatte für einen kurzen Augenblick Lust, die Stute zum Narren zu halten, ihr die Stirn zu bieten und zu sehen, wie sie darauf reagierte.

Spricht man, dort wo du herkommst, immer so mit Fremden? Ihre Stimme war kalt, fast schon abweisend, aber ihre Augen funkelten so durchdringend und aufmerksam, dass sie die hübsche Stute nahezu durchbohrten. Ob sie sich entschuldigen würde? Oder sie komplett ignorieren würde? Wer wusste das schon? Und genau das fand Valentine so faszinierend an den Sterblichen. Sie handelten allein aus Impulsen und Emotionen heraus, dachten teilweise erst später darüber nach. Nur manche waren beherrscht, dazu in der Lage sich zu kontrollieren und ordentlich über ihre Taten nachzudenken.


01.01.2015, 01:56
» Nárkissos
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Valentine & Beautiful Moment


Wo kommst Du her?
So was wie dich habe ich noch nie gesehen.
Voller Glanz, wunderschön,
Dir kann keiner widerstehn.
Nicht zu gut, nicht zu schlecht,
Nicht zu falsch und nicht zu echt:

Du bist perfekt, makellos
Du bist besser als gut
Du bist perfekt, einfach groß
Ich wäre gern wie du
Du bist die Perfektion

Lückenlos, narbenfrei,
blank poliert, schön und reich
Was Du brauchst, wird gekauft,
Ich seh gut aus, bitte kauf mich auch!

Nicht zu gut, nicht zu schlecht,
Nicht zu falsch und nicht zu echt:


Bei ihrer trotzigen Reaktion, die vielmehr an das Verhalten eines Jungtieres erinnerte, entwich ihm ein Lachen. Es stieg tief aus seiner Brust auf und hatte einen warmen Klang, der so blütenrein schien wie sein Äußeres selbst. Sie gehörte also zu jenen, die in mental in ein unpassendes Alter zurückfielen, sobald sie sich in einer gewissen Weise falsch behandelt oder bedrängt fühlten. Gewiss war die Braune erst durch wenige Lebensjahre gezeichnet, doch eine derartige Reaktion war mehr als unpassend. Somit lachte er in diesem Moment über sie, über ihre Ausdrucksweise – aber seine folgende Aussage schien dies zu revidieren und ein Beweis dafür zu sein, dass es ihm lediglich um den tieferen Sinn ihrer Worte ging. Meine Liebe, jeder ist es wert, einen Namen zu tragen. Denn ein Name an sich besitzt keinen Wert, sofern man nicht weiß, welchen Nutzen er eigentlich in sich trägt. An dieser Stelle huschte sein Blick für einen Moment zu der schwarzen Schönheit und ein amüsiertes Funkeln zeigte sich in seinen Augen. Sie würde wohl zu denjenigen zählen, die wussten, welche Macht man über jemanden erlangen konnte, sofern man seinen Namen kannte. Der Hengst kannte natürlich nicht jene Ebene, auf der Valentine tatsächlich dazu in der Lage war. Doch bereits ein Normalsterblicher wie er – sofern man dies so bezeichnen konnte, war er schließlich ein absolutes Wunder der Ästhetik – vermochte mit einem Namen eine Vielzahl von Dingen anzufangen. Ein Name mag dahin gehend eine Bedeutung haben, dass er dich treu dein Leben lang begleitet und er klug gewählt sein sollte. Gewiss jedoch ist, dass ein Name gewählt wird. Und ich schätze es, den Namen meines Gegenübers zu wissen. Sein letzter Satz war gleichsam geprägt durch einen schmeichelnden Ton und doch eine unterschwellige Schärfe. So viele Bedeutungen lagen darin, zu viele, als dass sie all diese erkennen könnte. Sein restliches Wortgerüst hatte nur dazu gedient, dass er seinem Spott über sie Ausdruck verleihen konnte, ohne dass sie es bemerkte – zudem hatte er es genutzt, um diese finale Aussage vorbereiten zu können, wie kleine schaumgekrönte Wellen, die eine Flut ankündigten. Es musste für die Stute den Eindruck haben, als würde er sie auf eine höhere Ebene stellen und sie als durchweg angenehm empfinden. Er schätzte es, den Namen eines Gesprächspartners zu kennen. Beinahe machte es den Eindruck, als würde er ihr somit eine Wahl lassen. Eine Wahl, die sie eigentlich nicht hatte. Denn früher oder später würde er sie dazu bringen, ihm ihren Namen zu nennen, und wenn er sie dafür ohne ihr Wissen einlullen musste. Zudem schien diese Wortwahl ein gewisses Interesse seinerseits zu bezeugen. Denn wenn sie für ihn einen unwichtigen Nebenpart spielte, so würde er doch nicht an ihrem Namen interessiert sein, korrekt? Gelang es ihm mit dieser Aussage noch nicht, sie zu beschwichtigen, dann würde einer der folgenden es tun. Sie wieder ganz die seine machen. Doch auch jetzt hing sie noch immer an seinen Lippen, vermochte lediglich nicht zuzugeben, dass sie ihm bereits mit Haut und Haaren verfallen war. Dieses junge Ding war zu unerfahren um sein Spiel zu bemerken, in welchem er leise seine Fäden um sie spann. Fäden, die sich zu einem Kokon vereinigen würden, die sie nicht mehr zerreißen konnte. Inzwischen war es für Nárkissos sicher, dass die Braune eine Zeit lang die seine werden sollte, um der Befriedigung seiner Triebe zu dienen und möglicherweise gar seine Frucht auszutragen. Letzteres würde sich noch zeigen, kam es doch darauf an, wie sie sich ihm gegenüber verhielt. Würde sie sich ergeben verhalten und alles tun, was er verlangte, so würde sie gewiss bald eine neue Brut der Schönheit in ihrem Körper tragen. Denn rein äußerlich war sie dafür absolut geeignet.

Ich denke, in diesem Fall verleitet die schöne Jugendlichkeit zu einer derartigen Wortwahl. Ein sachtes Lächeln umspielte seine Lippen, während er mit dieser Aussage auf Valentines Worte reagierte. Schöne Jugendlichkeit. Ein erneutes unterschwelliges Kompliment, welches er der jüngeren Stute damit machte. Fraglich war nur, ob sie scharfsinnig genug war, dies zu erkennen. Denn macht vermochte es auch als weitere Reizung zu vernehmen, sodass ihr törichtes Verhalten sich noch vertiefen könnte. Für einen Moment wandte der Hengst den Blick gen Himmel, sodass die weiße Mähne ihm den Hals hinab floss wie schwerelose Seide. Die unergründlichen Augen strichen über den grauen Himmel, aus welchem sich inzwischen kein einziger Schneekristall mehr zu lösen schien. Das war auch positiv so, denn wenn man sich umsah, konnte man erkennen, dass die Welt inzwischen in eine glitzernde Decke gehüllt war. Doch er, Nárkissos, stach mit seiner Erscheinung weiterhin heraus. Der eben genannte graue Himmel mochte dabei einen entscheidenden Einfluss haben, stellte er doch einen erheblichen Kontrast dar. Der Hengst verlagerte sein Gewicht, hob kurzzeitig einen seiner Vorderhufe aus der kalten Schicht heraus, um ihn an einer anderen Stelle wieder abzusetzen. Der Huf glänzte aufgrund der Nässe und es machte den Eindruck, als könne man sich fast darin spiegeln, so klar und eben schien die Oberfläche. Den Schweif hielt er leicht erhoben, sodass er auch nicht im Schnee ruhte und auf diese Art und Weise feucht wurde. Diese ganze Haltung verlieh ihm keinesfalls einen lächerlichen, sondern einen noch viel intensiver majestätischen Ausdruck. Das reinweiße glatte Fell, die wachen Augen, das perfekte Gesicht, all das verstärkte seine erhabene Erscheinung noch mehr und ließ ihn wie ein unnahbares Wesen wirken, bei dem schier jeder Sterbliche den Reiz verspüren musste, den Versuch einer Annäherung zu wagen.


02.01.2015, 13:09
»Beautiful Moment
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Narkissos & Valentine


Sie hatte immer mehr das Gefühl fehl am Platz zu sein und hatte ihre Worte mehr oder weniger sofort bereut. Trotzdem saß da ein Funken Trotz fest, der nicht loslassen wollte von der Überzeugung, dass sie doch Recht behielt. Als die Schwarze sich dann einzumischen versuchte und scheinbar ihre Erziehung anzweifelte, hatte die junge Stute das Gefühl jemand jage ihr ein Schwert in die Brust. Sicherlich war keinem der Zweien ihr Schlucken entgangen auf Valentines Worte hin. Ihr eben noch funkelnd, trotziger Blick lag nun fast schon beschämt auf der Stute welche sie längst nicht mehr als „Konkurrenz“ betrachtete. Beauty war ziemlich schnell klar geworden, dass sie als junges, törichtes Ding nicht in derselben Liga spielte. Und so oft sie sich schon vorgenommen hatte nicht vorlaut oder trotzig zu werden und Ruhe zu bewahren, so oft war sie daran bereits auch gescheitert. Noch war sie in solchen Dingen nicht standhaft genug und würde darin noch oft mit der Nase den Boden küssen, bevor sie konstant daraus lernen würde. Sichtlich gekränkt, blickte sie letztlich Valentine an. Selbstverständlich hatte sie das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen. Dieses Gefühl quoll genauso hoch wie die Wortkotze die sie nicht hatte unterdrücken können. Diesmal aber meldete sich ihr Verstand. Sie senkte ihren Blick und ihr Haupt etwas eh sie wieder ihr Wort erhob. “Tut mir Leid.“, erklärte sie aufrichtig und sah wieder auf zwischen den Beiden hin und her. „War nicht meine Absicht.“ Nun schien sie tatsächlich geknickt, trotz der Tatsache, dass sie auch die Meinung vertrat der Weiße hätte sich vorstellen sollen.
So wie er es schätzte den Namen seines Gegenübers zu erfahren, so schätzte Beauty auch den üblichen Ablauf einer Vorstellung. Wenn sie nach jemandes Namen fragte, war ihr klar sie hatte sich ebenfalls vorzustellen. Dass ihr der Ablauf nicht ganz recht war, konnte man ihrem geknickten Blick, dem immer wieder ein leicht zorniges Funkeln beiwohnte, deutlich entnehmen. Sie gab sich aber auch bewusst nicht die Mühe ihren Missmut gar ganz zu verbergen. Trotzdem war sie ehrlich angefressen bezüglich Valentines Worten.
Die dunklen Augen der jungen Stute ruhten schließlich wieder auf dem Hengst welcher sie trotz des für sie weniger gut empfundenen Starts, immer noch zu faszinieren schien. Obgleich sie sich fehl am Platz fühlte, so nahm sie all die schlechten Gefühle hin nur um ihm nahe zu sein. Und wenn es nur dieses eine Mal sein sollte, dann war dem eben so. Aber sie hatte den Klang seiner Stimme um sich gehabt und war ihm zum Berühren nahe. Eine Berührung… Eine Liebkosung… Die Braune schnickte sich die Gedanken sacht aus dem Kopf, bevor sie beginnen würde ganz abzudriften. Dann folgte sie seinem Blick gen Himmel, atmete tief ein und schien danach die Luft einen Moment anzuhalten, als sie in den Augenwinkel seine Mähne erblickte. In ihren Kopf schoss der Gedanke von seiner seidig, wallenden Mähne und ihrer Ebenholzschwarzen die im sanften Wind miteinander verschmolzen.
Plötzlich riss sie ganz hurtig den Blick herüber zu Valentine. Sicherlich nicht ganz unauffällig, aber von Nöten um ihren Gedanken Einhalt zu gebieten. Sie schenkte ihr nur kurz ein entschuldigendes Lächelnd, eh sie ihre Aufmerksamkeit wieder beiden zuwandte. “Nun denn, man hat mir den Namen Beautiful Moment gegeben. Aber die meisten rufen mich lediglich Beauty.“ Und da war er raus. Trotzdem dass ihr dieser Ablauf gegen den Strich gegangen und noch immer unsympathisch war. Jetzt aber lag ein freudiges Lächeln auf ihren Zügen.


28.01.2015, 11:43
»Gaspar
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Nanook



Schwer schnaufend schleppte sich ein brauner Hengst über den Strand. Seine Schritte waren schwerfällig und er wankte leicht. Er hatte eigentlich geplant, ins Festland zu ziehen um ein paar Landratten ausfindig zu machen. Aber in seinem Zustand traute er sich nicht zu, die Felswände zu erklimmen und so irrte er umher auf der Suche nach einer flachen Stelle. Der raue Meereswind peitschte die Wellen ohrenbetäubend laut ans Ufer und zerrte an seinem Langhaar. Doch er hatte schon lange aufgehört die Kälte zu spüren. Seine Fesseln schmerzten vom langen Marsch, doch der Schmerz war wie betäubt. Genau so wie der stechende Schmerz in seiner Brust. Mit einem Mal blieb sein Huf an etwas hängen und er verlor das Gleichgewicht, war unfähig schnell genug zu reagieren. Sein massiger Körper wurde zu Boden gerissen, und ihm entwich kein Laut außer ein Seufzen. Er knallte auf den Boden mit einem dumpfen Knall und die scharfkantigen Steine, die sich plötzlich an den Strand schmiegten bohrten sich in seine Seite. Wie in Trance hielt er inne, sein Blick starr gerade aus, die Ränder verschwammen, alles drehte sich. Er schnaubte und hiefte sich hinauf, dass er wieder auf allen vier Hufen stand. Er schwankte noch etwas hin und her, ehe er weiter lief. Seine rechte Seite war blutverschmiert, doch er spürte auch diesen Schmerz nicht, sondern nur die wohltuende Wärme der roten Flüssigkeit. „Scheif Käpn.. Scheif Lanraden..“, murmelte er vor sich hin und schüttelte energisch den Kopf. Wieder hielt er inne. Halt Stopp, falsche Bewegung. Alles auf Anfang. Okay, vielleicht waren es im Nachhinein doch ein paar Schlucke Rum zu viel gewesen. Aber hey, ursprünglich war auch geplant gewesen, dass er nur ein paar Schlucke mit dem Käptn trank um ihre Ankunft zu feiern. Doch dieser wandte sich schon bald wichtigerem zu, besserem.. und Gaspar schlurfte letztendlich alleine dort hin, zur Quelle der ewigen Freude. Nur dass in diesem Fall seine miese Laune nur noch intensiviert wurde. Er wollte seinen Frust in die Welt hinaus schreien, einfach alles los werden.. oh ja, der Rum, seine große Liebe. Jedoch nicht so groß wie die Liebe zu Leith. Der Hengst kniff die Augen zusammen und zwang sich weiter zu laufen, vielleicht würde er noch etwas finden, einen Zeitvertrieb, etwas, was ihn ablenkte. Von diesem perfekten, wunderbaren- „Halt!“, kommandierte er sich selbst und blieb verdutzt stehen, mit den Ohren spielend. Ah, ach ja, das war ja er selbst gewesen. Er lief wieder unbeirrt weiter. Okay, seine Gedanken sollten nicht zum Käptn wandern. Er sollte einfach weiter laufen, das Festland erkunden..


24.02.2015, 22:03
»Nanook
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Gaspar


Seine Hufe gruben sich tief in den feinen Sand, der schneeweiß den Strand bedeckte und mit den vielen Steinen vermengte, die der Bucht ihren Namen gaben. Ein leichter Dunst lag über dem Strand, denn die feinen Tröpfchen der heranwabernden Wellen brachen sich daran. Nanook liebte das Meer, es erinnerte ihn an seine Heimat. Dort war es karg gewesen, überall Schnee und Wasser und Eis. Im hohen Norden war es für die Tiere schwer, zu überleben. Man passte sich an. Fraß die Rinde der Bäume, Moose und Flechten. Man scharrte im Schnee um an jene Halme zu gelangen, die in der kurzen wärmeren Phase gediehen waren. Nanook sehnte sich manchmal nach der Abgeschiedenheit und Kälte seines alten Lebens. Allein die Bären hatten ihn seither begleitet und ihm die Erinnerung an sein vergangenes Leben wachgehalten. Nun aber befanden sich die Tiere im Gebirge, er hatte sie zurückgelassen um ein Leben zu führen, wie Pferde es nun einmal führten. Dennoch wusste er, allein das Gefühl von Bedrohung und Schmerz in seinem Kopf würde sie warnen und sie würden schneller als der Wind an seiner Seite stehen, ihm beistehen. Allein der Befehl, das Verbot ihm zu helfen, würde sie im Zaum halten, auch wenn es ihnen schwer fallen würde dem Herren der Bären nicht beizustehen in schwerer Not.
Nun aber befand er sich weder in Not, noch im Norden. Er war an diesem Strand und überlegte sich, wie seine nahe Zukunft denn gestaltet werden sollte. Er befand, dass es sich lohnen würde, Artgenossen aufzusuchen. Womöglich eine der Herden? Aber welche? Er hatte merkwürdige Dinge gehört, wenn über das Tal gesprochen wurde. Sollte er ihnen Glauben schenken? Ihm war nicht wohl dabei, hoffte auf Ammenmärchen und wirre Gedanken, die irgendwie, irgendwann von irgendwem erfunden wurden waren. Als er jedoch eine recht merkwürdige Gestalt vor sich erblickte, war er sich nicht mehr zu sicher. Torkelte der andere? War er nicht blutverschmiert? Nanook runzelte die Stirn, als er den massigen Braunen sah und ihn nicht recht einzuordnen wusste. Womöglich irrte er sich auf die Entfernung hin ja nur. Vielleicht ging von dem Fremden keine Gefahr aus und Nanook reagierte bloß über wie ein kleines Kind, das den wirren Märchen des verkorksten Onkels Glauben schenkte. Er musste sich selbst überzeugen, soviel stand fest. Er ging nicht besonders eilig, dazu schlotterten ihm die Beine zu sehr. Doch er war nicht von seinem Vorhaben abzubringen und so stand er bald vor dem Fremden, der von Nahem betrachtet aussah wie ein normales Pferd. Bloß ein bisschen ramponiert. War wohl wirklich Blut. Und sein Blick war ebenfalls nicht ganz klar. Kann ich dir helfen? fragte Nanook unbeholfen. Der Kerl tat ihm Leid, so wie er da stand. Und Nanook war ja kein Unpferd. Er half gern, wenn er konnte. Aber konnte er nun überhaupt helfen? Und begab er sich womöglich in Gefahr? Denn nach wie vor überkam den Friesen ein ganz merkwürdiges Gefühl, wenn er daran dachte, wo er sich hier befand.



08.03.2015, 22:01
» Loan
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Wer möchte?


Seit seiner Begegnung mit Nami waren bereits einige Stunden vergangen, doch er hatte sich noch immer nicht beruhigen können. Er war immer noch wütend, dass sie es persönlich genommen hatte, als er ihr nur hatte helfen wollen. Loan konnte nicht verstehen, wie man ihn derart missverstehen konnte – ja, vielleicht ging er manchmal mit seiner direkten, forschen Art ein bisschen zu weit doch der Fuchsene war jemand, der das nie mit einer bösen Absicht tat. Er war nun einmal ein aufgeschlossenes, ehrliches Kerlchen welches großen Wert darauf legte, immer authentisch zu sein. Dass es offenbar einige gab, die damit nicht klar kamen, war doch absurd, oder? Er hatte Nami schließlich in keinster Weise beleidigt und sie hatten sich doch eigentlich ziemlich gut verstanden.
Missmutig schritt Loan die Steinbucht entlang und hielt kurz inne, um den Ausblick zu genießen. Seine Gedanken kreisten nach wie vor um das Thema, dass er einfach keinen Anschluss fand. Langsam aber sicher verzweifelte er daran und fragte sich zunehmend, ob er nicht vielleicht doch irgendetwas falsch machte. Es konnte doch nicht sein, dass niemand auf Dauer etwas mit ihm zu tun haben wollte. Da gab es weiß Gott schrecklichere Pferde als ihn, und die hatten auch immer irgendjemanden. Der heutige Tag war – zumindest für Loan – mehr oder weniger gelaufen. Er wurde schließlich wieder einmal daran erinnert, dass er hier nichts und niemanden hatte und dass seine Versuche, Anschluss zu finden, dazu verdammt waren, zu scheitern.
Nachdenklich ließ der Vollblüter seine Blicke über die Umgebung schweifen, beobachtete die Vögel, die frei und ungebunden am Himmel ihre Kreise zogen und atmete die salzige Luft tief ein, in der Hoffnung, diese könnte ihn von seinen düsteren Gedanken reinigen. Loan war kein Hengst, der schnell aufgab. Er wusste, dass das Leben immer irgendwie weiterging. Hinfallen musste jeder mal, es ging darum, wie oft man bereit war, wieder aufzustehen.


23.04.2015, 11:35
»Salida
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Loan



Nachdem Salida den Herdenplatz verlassen hatte ging sie etwas umher, bis sich vor ihr hinter einem kleinen Hügel das Meer auftat. Am Rande der Steine entdeckte sie einen fuchsfarbenen Vollblüter. Sie blieb in einiger Entfernung stehen und beobachtete ihn eine Weile, bis sie ein Stück vorwärts ging und sich in einiger Entfernung vor die Steine stellte. Sie hob den Kopf und schloss kurz die Augen, während der Wind durch ihre Mähne blies und sie atmete den Geruch tief ein.
Sie senkte den Kopf und graste ein bisschen, während sie immer wieder zu dem Hengst hinüber blickte. Schließlich raffte sie sich doch auf und ging auf ihn zu, blieb allerdings in einiger Entfernung stehen. Hallo., sagte sie mit ruhiger Stimme. Mehr wollte sie erstmal nicht sagen, sie genoss das Rauschen des Meeres und wartete auf eine Reaktion des Fuchsfarbenen.


23.04.2015, 21:43
» Loan
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Salida


Loan hing gerne seinen Gedanken nach, vor allem an Orten wie diesen: Die Bucht war klein, überschaubar doch sie wirkte mit all dem Gestein so mächtig und die schäumende Brandung hinterließ eindeutig Eindruck. Die Wellen brachen mit einer Naturgewalt an den blanken Felsen, sodass Loan hin und wieder von Wasserspritzern gestreift wurde. Doch an einem solch milden Tag wie heute, störte er sich nicht daran – noch kämpfte die Sonne damit, sich durch die dichte Wolkendecke zu bohren doch der Vollblüter war sich ziemlich sicher, dass ihr das nicht gelingen würde: Der Himmel kündigte Regen an, dichte Gewitterwolken türmten sich am farblosen Himmelszelt.
Loan hatte die Ankunft der Palominostute nicht sofort bemerkt, sondern wurde erst auf sie aufmerksam, als sie ähnlich gedankenversunken wie er an der Brandung stand und die salzige Luft genoss. Kurz beobachtete er sie, überlegte, sie anzusprechen – doch die Zurückweisung von Nami hing ihm noch zu sehr in den Knochen.
Erstaunt spitzte Loan die Ohren, als er ihre Schritte vernahm. Kurz fragte er sich, ob sie die Steinbucht nun wieder verließ oder ob sie vielleicht doch Mitleid mit ihm hatte. Der Vollblüter wagte einen kurzen Seitenblick und stellte sichtlich überrascht fest, dass die Palominostute sich dafür entschieden hatte, ihm eine Chance zu geben ein guter Gesprächspartner, eine gute Gesellschaft zu sein. “Hallo“, erwiderte er ihre Begrüßung erfreut und lächelte freundlich. Ihre Optik stach ihm sofort ins Auge: Sie sah besonders aus und ihr helles, goldschimmerndes Fell verlieh der sonst eher tristen Umgebung einen warmen Hauch. Sie war hübsch, objektiv betrachtet. Doch sie wirkte um einiges älter, als der Fuchsene es war. “Ich heiße Loan.“


24.04.2015, 09:40
»Salida
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Loan



Loan, wiederholte Salida den Namen des Fuchses im Kopf. Beim Näherkommen war ihr aufgefallen, dass er jünger schien, als sie selbst es war. Mein Name ist Salida, stellte sie sich vor. Es begann, leicht zu regnen. Salida legte die Ohren etwas zurück, sie hasste es, wenn sie nass wurden. Sie betrachtete Loan erneut, er erinnerte sie an jemanden, doch sie wusste nicht an wen. Wo kommst du her, Loan? Du kommst mir bekannt vor., fragte sie dann schließlich. Eigentlich war sie ganz gut darin, Gespräche aufzubauen und wenn sie genauer hinsah, schien Loan auch ein wenig erfreut zu sein, einen Gesprächspartner zu haben. Was war ihm wohl passiert? Woher kam ihr sein Gesicht so bekannt vor? Fragen über Fragen, sie war gespannt auf seine Antwort.
Salida blickte aufs Meer. Die Wellen rollten gleichmäßig auf sie zu und brachen sich dann in den Steinen. Das Geräusch beruhigte die Stute. Hinzu kam das leise Plätschern des Regens, welcher überall um sie herum auf den Boden tropfte. Salida sah an den Himmel, wenn sie Glück hatten , würde das Gewitter erst ausbrechen, wenn es bereits über dem Meer war und sie und Loan würden lediglich nass werden. Die Palominostute sah sich um. Etwas zum unterstellen konnte sie nirgends entdecken und so wären sie dem Gewitter ausgeliefert, wenn der Wind nachließ.


24.04.2015, 15:17
» Loan
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Salida


Loan nickte interessiert, als Salida ihm ihren Namen verraten hatte. Der Name war schlicht und einfach, doch er klang weich, sanft und schien damit perfekt zu ihrem Erscheinungsbild zu passen. Außerdem machte sie einen sympathischen Eindruck, wie der Fuchsene fand, weswegen er gespannt war, wie diese Gesellschaft sich entwickeln würde. Zu hohe Erwartungen würde er allerdings nicht mehr haben, denn dann wäre die Enttäuschung nicht so groß, wenn es wieder in einem Desaster enden würde.
Salida’s direkte Art gefiel ihm, denn damit glich sie ihm zum größten Teil enorm. Vielleicht würde die Palominostute es ja dann länger mit ihm aushalten, als Nami? Für Nami war Loan vielleicht einfach eine Spur zu lebhaft, zu direkt und zu offen gewesen. Hoffnung keimte in ihm auf und der Vollblüter betrachtete die Stute mit aufmerksamen, interessierten Blicken. “Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Es kann also durchaus sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind“, beantwortete er ihre Frage wahrheitsgemäß und lächelte sachte. Auch er begann zu grübeln, ob er sich daran erinnern konnte, Salida schon einmal gesehen zu haben – doch er war sich eigentlich ziemlich sicher, dass er gerade das erste Mal ihren Weg gekreuzt hatte. Allerdings war Loan oft so in seinen Gedanken versunken, dass er unaufmerksamer wurde, als er es eigentlich wollte. “Wie lange lebst du denn schon hier?“
Obwohl Loan damit gerechnet hatte, dass es wieder beginnen würde, zu regnen, ärgerte es ihn dennoch, als die Tropfen vom Himmel fielen. Es hatte in den letzten Wochen fast unaufhörlich nur geschüttet – wann wurde denn endlich Frühling? Der Vollblüter konnte diese triste Umgebung nicht mehr ertragen. “Ich frag mich, wann diese Regenzeit endlich ihr Ende findet.“ Loan schüttelte genervt den Kopf, schenkte Salida allerdings ein aufgeschlossenes Lächeln. Er war zwar nicht unbedingt pingelig, aber irgendwann wurde jedem Optimist schlechtes Wetter zum Verhängnis.


24.04.2015, 15:41
» Loan
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Salida


Die Palominostute schien ein sehr sanftes, reines Wesen zu besitzen und Loan war sich sicher, dass sie ihre Verschwiegenheit absolut nicht böse meinte. Er konnte ihr ansehen, spüren, dass sie diesen Moment gerade einfach nur genoss – vielleicht passte er gerade nicht so richtig in die Gesamtsituation und es überraschte den fuchsfarbenen Vollblüter, dass er es wirklich absolut nicht persönlich nahm. Er konnte Salida sogar ein bisschen verstehen; manchmal hing auch er zu sehr seinen Gedanken und Gefühlen nach und vergaß alles um sich herum.
Geduldig verweilte er neben ihr, blickte ebenfalls auf das Meer hinaus, beobachtete, wie die Wellen in der Steinbucht brachen und zischend zu schäumen begannen. Er dachte wieder einmal über sein Leben nach, darüber, wie er hier im Tal aufgewachsen war und es für ihn nie ein Thema gewesen war, das Stillreich jemals zu verlassen. Doch je länger er grübelte, desto attraktiver wurde sogar dieser Gedanke plötzlich und Loan begann sich zu fragen, ob es nicht das Risiko wert wäre. Sofern es ihm außerhalb so gar nicht gefallen würde, könnte er noch immer jederzeit zurückkehren – immerhin hatte er keine Verpflichtungen, scheute sich sowieso vor Verantwortung.
Und tatsächlich: Der junge Araber fasste einen Entschluss, den er – selbstverständlich! – nochmal in Ruhe durchgehen würde. Aber ihm erschien es plötzlich so naheliegend, fortzugehen. Zumindest für eine Weile. Oder doch für immer? Sein Herz schlug aufgeregt und seine Augen blitzten freudig auf. Es war lange her, seit er so eine mutige Entscheidung gefällt hatte. “Entschuldige bitte, Salida. Aber ich muss dringend los. Ich habe noch etwas sehr wichtiges zu erledigen.“ Er lächelte ihr freundlich zu, Grübchen tanzten um seine Augenpartie – er konnte seine Aufregung kaum zügeln! “Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder? Ich wünsche dir alles Gute und mach’s gut“, verabschiedete er sich aufrichtig und schenkte ihr ein letztes, jugendliches Strahlen ehe er voller Tatendrang aufbrach.

» weg


08.05.2015, 10:07
» Dandelion
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Wer möchte?


Der raue Wind peitschte ihm unaufhörlich die Regentropfen ins Gesicht, während Dandelion sich mühsam durch das Stillreich kämpfte. Er machte selten Pause und wenn, dann nur sehr kurz. Noch kannte er dieses Tal zu wenig, um sich sicher zu fühlen. Noch war er nicht ausreichend mit den Einheimischen vertraut um abschätzen zu können, wer oder was eine Gefahr für ihn darstellen könnte. Erst wenn er mehr Vertrauen gefasst hatte, sich besser auskannte, würde er längere Pause einlegen, sich erholen und sich sodann ins Raster einfügen. Der Rappe wusste durchaus, dass er hier der Fremde war, der Unbekannte, der, dem man ebenfalls kein Vertrauen schenkte. Dandelion aber hatte die Hoffnung im Herzen, dass sich das irgendwann ändern würde und er Teil des Ganzen wäre, Freunde hatte und sein Leben in vollen Zügen genießen konnte.
Gedankenverloren hielt der Warmblüter bei der Steinbucht inne, blickte stumm auf das Meer hinaus und war überrascht, wie stürmisch die Wellen heute waren. Der Wind peitschte das Wasser empor, ließ es schallend in der Bucht brechen. Dandelion war beeindruckt von diesem Spektakel, wusste allerdings gleichzeitig, dass es mit Vorsicht zu genießen war. So wie alles im Leben, eigentlich.
Dandelion wusste, dass er keinen einfachen Charakter besaß. Er war hochmütig, großkotzig und manchmal verdammt arrogant – doch hinter dieser Machofassade schlummerte durchaus ein großes, gutmütiges Herz und der kindliche Wunsch nach Liebe und Geborgenheit. Der Rappe war ein guter Freund, womöglich der Beste, den man haben konnte. Doch es war nicht sonderlich leicht, ihn für sich zu gewinnen. Er war zu distanziert, zu verschlossen. Oftmals hatte er sich vorgenommen, sich zu ändern doch immer wieder hatte Dandelion beschlossen, es nicht zu tun. Er hatte viel dafür getan, so zu sein, wie er heute war. Es wäre leichtsinnig und idiotisch, alle Ideale über Bord zu werfen, nur weil der ein oder andere nicht mit ihm klar kam. Nicht jeder konnte einen mögen – Dandelion mochte schließlich auch nicht jeden.
Eine Gruppierung von Möwen rissen den dunklen Hengst aus seinen Gedanken und er ließ sogleich seinen Blick über die Umgebung gleiten. Noch war alles weitgehend ruhig, wie er zufrieden feststellte. Doch der Geräuschpegel des aufgebrachten Meeres überschattete gewiss das ein oder andere Ereignis.


29.06.2015, 11:50
» Quadesch
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Strampelnd versuchte Quadesch, seine Nüstern über der Wasseroberfläche zu halten. Das Meer machte es ihm nicht einfach, die Wellen schwappten immer wieder über ihn hinweg und der Braune wusste nicht, wie lange er das noch aushalten konnte.
Es war noch keine Stunde vergangen, seit das Schiff, in dem er sich befunden hatte, gekentert war. Nur durch Zufall war er in diesem Moment nicht in seiner Box oder angebunden gewesen. Ein Mann hatte ihn wie jeden Tag kurz auf dem Deck spazieren geführt, als plötzlich ein Ruck durch das Schiff ging. Quadesch, der nicht damit gerechnet hatte, fiel auf den Menschen vor ihm, der daraufhin liegen blieb. Der Hengst jedoch hatte sich schnell wieder aufgerappelt, nur, um festzustellen, dass alles anders schien als zuvor. Der Boden unter seinen Beinen bewegte sich anders als zuvor. Er wurde immer senkrechter, und Quadesch hatte zu rutschen begonnen.
Das Schiff ging unter, doch der Braune schaffte es, sich davon zu distanzieren. Verzweifelt schwamm er nun in eine Richtung, in der Hoffnung, irgendwann auf Land zu stoßen.
Er wusste, die Wahrscheinlichkeit, dieses Unglück zu überleben, war eher gering, aber dennoch konnte er nicht aufgeben. Sein Leben war doch erst so kurz gewesen, er hatte noch nichts erlebt, er musste aus dem Wasser wieder raus!
Wenn es nicht die Wellen waren, die Salzwasser in seine Nüstern fließen ließ, dann waren es dicke Regentropfen, die von Himmel auf ihn herab fielen. Immer wieder schaffte der junge Hengst es, seinen ganzen Kopf aus dem Wasser zu strecken und sich umzusehen. Das Salz brannte in seinen Augen, doch er meinte, in der Entfernung etwas braun schimmern zu sehen.
In seinem Herzen keimte das kleine Hoffnungspflänzchen auf und gab ihm neue Kraft. Mit starken Bewegungen führte er seine Beine durch das Wasser, immer auf sein Ziel zu.
Quadesch röchelte und hustete, als er schließlich wieder Boden unter seinen Füßen fühlen konnte. Er näherte sich dem Ufer, doch der Untergrund schien uneben. Immer wieder strauchelte der Hengst, immer mehr schluckte er von dem salzigen Wasser. Das Meer wurde immer seichter, doch kantige Felsbrocken häuften sich und erschwerten das Vorankommen. Sie waren scharf und wenn Quadesch nicht aufpasste, schlitzten sie seine Haut auf.
Endlich hatte er es geschafft, aus dem Wasser zu kommen. Doch was vor ihm lag, stimmte ihn nicht viel glücklicher - der Boden bestand quasi aus heruntergebrochenen Klippenteilen, deren Kanten so spitz waren, dass Quadesch nicht wusste, wo er seine Hufe hinsetzen sollte.
Nun, da das Adrenalin langsam verebbt war, ließen auch seine Kräfte nach. Am liebsten würde er sich hinlegen und sich ausruhen, doch das war hier unmöglich. Also beschloss er dann doch, es zu versuchen, und wagte sich Schritt für Schritt durch das Felsenmeer. Nach einer gefühlten Ewigkeit und zahllosen Schnitten an seinen geschundenen Beinen hatte er endlich halbwegs annehmbaren Boden unter sich.
Erschöpft schloss Quadesch die Augen und ließ kurz seinen Kopf fallen, um sich einen Moment auszuruhen, dann hob er ihn wieder. Er durfte sich nicht sicher fühlen. Wo auch immer er hier gelandet war, er kannte niemanden, er wusste nicht, welche Gestalten sich hier herumtrieben, oder welche Gefahren ihm lauerten. Irgendwo musste es hier ja einen Unterschlupf geben, in dem er sich geschützt erholen konnte.


01.07.2015, 17:26
» Quadesch
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Dandelion



Seine wackeligen Beine hatten ihn nur wenige Meter getragen, als Quadesch plötzlich wie eingefroren stehen blieb. Seine Ohren spitzten sich, und trotz der Erschöpfung, die ihn zu verschlingen drohte, spürte der Hengst, wie sein Körper die letzten Kraftreserven hervor holte. Der Grund für seine Aufmerksamkeit waren anfangs die Schreie eines Möwenschwarms gewesen, doch sie hatten seinen Blick auf etwas anderes gelenkt: etwas weiter oben an der Steinbucht stand ein Artgenosse. Ob der Schwarze ihn ebenfalls bemerkt hatte? Anzeichen dafür gab es noch keine, aber das musste nichts heißen. Quadeschs Gedanken überschlugen sich. Was sollte er jetzt tun? Er könnte zu dem Fremden hingehen, in der Hoffnung, er wäre ihm freundlich gestimmt und würde ihm vielleicht den Weg zu einem Unterschlupf nennen, an dem er sich ausruhen konnte.
Aber was, wenn das nicht der Fall war? Wenn der andere auf Streit aus war? Immerhin war Quadesch neu hier, er wusste nichts von den Gebräuchen hier, ob es hier eine Herde gab, ob es einen Anführer gab, wie mit Fremden umgegangen wurde. Und sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen, würde der Dunkelbraune sie gewiss verlieren. Viel zu geschwächt war er noch von dem Schiffbruch.
Gehetzt suchte er mit seinem Blick die Landschaft ab. Alles, was er sah, war hinter ihm das tosende Meer, über ihm ein wolkenverhangener Himmel, der den Regen herunterprasseln ließ. Zu seiner Rechten war eine steile Klippe, die er unmöglich erklimmen konnte. Auf der anderen Seite war der Boden zwar nicht mehr von den scharfkantigen Felsbrocken bedeckt, das lag zum Glück bereits hinter ihm, doch eine Versteckmöglichkeit bot sich nirgends. Und sollte der andere ihn verfolgen, war Quadesch eindeutig im Nachteil.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte er diese Überlegungen getroffen und war zu dem Schluss gekommen, dass es wohl die beste Variante war, sich dem Fremden zu stellen. Er konnte spüren, wie die Aufregung seine Lebenskräfte mobilisierte und richtete sich auf. Sollte ihn der Rappe noch nicht gesehen haben, dann wollte er nicht einen miserablen ersten Eindruck hinterlassen. Zwar wusste Quadesch, dass er nicht der Größte oder Beeindruckendste war, aber man hatte ihm schon von einer gewissen Ausstrahlung berichtet, die den Fremden hoffentlich davon abhielt, ihn sofort anzugreifen, sondern vielleicht zuvor mit ihm zu sprechen.
Noch ein letztes Mal atmete er tief durch, dann machte er sich auf den Weg hinauf. Schritt für Schritt setzte er seine Hufe auf den nun angenehmeren Untergrund, trotzdem schmerzten sie bei jedem Tritt. Doch er ließ es sich nicht anmerken. Quadesch wusste, dass er stark sein konnte, wenn es die Umstände erforderten, und im Moment war eindeutig eine solche Situation eingetroffen.
Einen gewissen Sicherheitsabstand zu dem anderen einhaltend, blieb er schließlich vor diesem stehen.
"Hallo", sprach er den Fremden an, seine Stimme war ruhig und fest. Abwartend sah er seinem Gegenüber fest in die Augen, doch innerlich zerriss ihn die Anspannung beinahe.


03.07.2015, 14:13
» Quadesch
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Dandelion



Quadesch wartete, doch nichts geschah. Der Rappe sah ihn nicht einmal an, als ob er überhaupt nicht existierte. Etwas verunsichert trat der Braune einen Schritt zurück. Das war ihm nicht geheuer. Er hatte damit gerechnet, dass der Fremde ihn angreifen würde, ihm feindlich gesinnt war. Oder dass er ganz normal mit ihm sprach, ihm zeigten, wo er sich ausruhen konnte. Auf jeden Fall hatte er sich irgend eine Regung seines Gegenübers erwartet, die allerdings scheinbar nicht kommen würde.
Quadesch überlegte, ob er noch etwas sagen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Der Rappe schien zwar so, als würde er seine Umgebung beobachten - zumindest zuvor die Möwen -, vielleicht war er in eine Art Trance gefallen, und nahm ihn deshalb nicht wahr.
Der Junghengst rückte noch ein paar Schritte zurück, dann fiel er in einen leichten Trab und schob sich so an dem anderen vorbei Richtung Landesinneres. Seine Muskeln schmerzten bei jedem Schritt, doch das war in den Hintergrund gerückt. Viel mehr war Quadesch nun darauf bedacht, den Rappen immer im Augenwinkel zu behalten, sollte er doch noch etwas von sich geben. Doch nichts dergleichen geschah.
Bereits nach wenigen Minuten Trab veränderte sich das Landschaftsbild und Quadesch verlangsamte sein Tempo. Der Boden war angenehm weich, und grün. Vereinzelt säumten nun auch Büsche seinen Weg, die immer mehr zu werden schienen. Auch die Luft hatte sich verändert. Eine Briese trug neue Gerüche in Quadeschs Nüstern. Er roch Wasser, normales Wasser, kein salziges Meerwasser. Und Fruchtbarkeit, soweit man das riechen konnte. Genussvoll zog Quadesch seine Oberlippe hinauf und blieb kurz stehen, um ausgiebig zu flehmen. Dabei erschmeckte er allerdings etwas, das ihm überhaupt nicht behagte - ein Geruch, von dem deutlich Gefahr ausging. Er kannte ihn, konnte ihn allerdings im Moment nicht zuordnen. Aufmerksam hob er den Kopf und blickte sich um. Hinter ihm konnte er das Meer noch als eine blaue Masse erkennen, die allerdings immer weiter weg rückte. Von dem Schwarzen keine Spur. Rund um Quadesch war der Boden grün, das Gebüsch war nun bereits etwas höher und dichter. Und plötzlich konnte er den Geruch zuordnen - Kojoten. Zumindest so etwas in die Art, ganz gleich roch es nicht. Aber definitiv war es ein Raubtier.
Was sollte er nun machen? Hinter ihm gab es keine Möglichkeit, sich zu verstecken oder in Sicherheit zu ruhen. Also musste er weiter. Vielleicht irrte er, und der Geruch kam von einer seltsamen Pflanze hier. Aber dennoch - Quadesch blieb auf der Hut. An das ständige Schmerzen seiner Muskeln hatte er sich zwar noch nicht gewöhnt, doch es machte ihm nicht mehr so viel aus. Seine Überlebensinstinkte sagten ihm, dass das nur ein kleines Übel war, das er schon überleben würde. Aber nur, wenn er in absehbarer Zeit einen Unterschlupf fand und nicht davor von jemandem angegriffen wurde.

tbc -> Märchenwald


02.08.2015, 19:52
»Kagiso
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Wer will




Nur widerwillig nahm sie den Weg immer weiter. Sie wusste nicht welchen Weg sie ging, konnte nicht sagen wohin sie ihre Hufe führten.
Das Wetter hatte sich endlich gebessert, ermöglichsten der Stute so das Tal zu erkunden. Einerseits freute sie sich darauf, und doch sehnte sie sich nach etwas Gesellschaft. Seit sie von ihrer Herde verschwunden war war sie alleine, hatte sich in die Trauer und Einsamkeit verkrochen, die sie gefangen hielten, als sie an ihre große Liebe dachte. Noch immer dachte sie an ihre Liebe, die so kaltblütig hatte sterben müssen, nur langsam hatte sie sich an den Gedanken gewöhnt allein zu sein. Sie hatte verstanden, dass es sie für immer begleiten würde, doch das sie noch lebte. Das Leben ging weiter, schob sie stetig voran.
Ihre Beine trugen sie sicher über den Untergrund, folgten ihrem inneren Weg. Neugierig sah sie sich um, sog die Umgebung in sich auf.
Es war schön hier, ermöglichte der Stute ihre Gedanken treiben zu lassen.
Mit beschwingten Schritten trabte die Stute den Weg hinab. Die Steine um sie herum wurden immer mehr zur Stolperfalle, doch sie blieb sicher.
Um sich abzulenken konzentrierte sie sich immer mehr auf den Untergrund, der ihr die Möglichkeit gab, nicht mehr an ihr Leben, an ihren Verlust zu denken. So lang war sie gezwungen gewesen nach Maßstäben zu leben, die sie schon von Fohlen an gelernt hatte. Und wofür? Nun war sie erst allein, ohne ihre Herde, ohne ihre Aufgabe.
Doch es war ok für sie. Inzwischen hatte sie sich damit abgefunden und gelernt damit umzugehen.
Um nicht mehr den düsteren Gedanken hinterher zu hängen begann sie auf den Steinen zu klettern. Sie ging mit sicheren und zügigen Schritten ihren Weg, ging in geschwungenen Linien den Weg hinab zur Bucht, die malerisch eingerahmt das Meer zeigte. Nur schade das sie daran nichts spannendes fand.
Abgelenkt sah sie auf den Horizont, der ihr die Möglichkeiten öffnete die sie nicht gehen konnte. Ruhig schloss sie die Augen, ließ ihre Gedanken treiben.


29.10.2015, 20:17
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Stillreich » Das Tal » Die Steinbucht #1
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Santiano. Yoomee.