Stillreich » Das Tal » Die Steinbucht #1
» Leander
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Elajinna

Er musterte das beinahe makellose Gesicht der Stute, wie es sich irgendwie verzog und verzerrte. War sie erschrocken? Ängstlich? Oder einfach nur genervt von dem abendlichen Besuch, den er ihr irgendwie unfreiwillig, nicht aber ungern abstattete. Nicht jeder mochte die Gesellschaft der Artgenossen, das wusste Leander. Womöglich war sie eine davon und er konnte ihr einen Gefallen damit tun, sie allein zu lassen. Sich selbst zu überlassen. Aber etwas in seinem Kopf verhinderte das Fortgehen, ein Beschützerinstinkt der ihm angeboren war. Schließlich hatte auch Hänsel damals auf Gretel aufgepasst. Sein Idol? Wohl kaum. Eher eine Geschichte, die ihm in seiner Kindheit so oft erzählt wurde das er sie im Schlaf herbeten konnte. Die mürrische Stimme der Stute riss ihn wieder aus seinen Gedanken und er musterte sie fragend. Das Unverständnis war ihm deutlich ins Gesicht gemeißelt. "Warum denn so mürrisch?" Fragte er beinahe nebenbei, ohne dass er sich mehr dabei dachte. Er wollte der Stute nicht zu nahe treten. Ein Wort würde genügen um ihn fort zu schicken, er hoffte das wusste sie. Womöglich war sie sich unsicher wegen ihrer Rosse. Da sah er jedoch drüber hinweg. Es war nicht so, dass er kein Interesse an Stuten hegte. Im Gegensatz zu stürmischen Artgenossen wusste er sich jedoch wie ein wirklicher Gentleman zu benehmen. Natürlich ließ ihr Duft ihn nicht kalt, doch würde er niemals darauf anspielen oder gar an sie heran treten um unsittliche Taten zu vollbringen. So einer war er nicht. Und das sagte, beziehungsweise dachte er nicht nur so. Er schenkte ihr also ein weiteres aufmunterndes Lächeln und hoffte, dass sie die Wärme darin für bare Münze nahm. Denn nichts als die Wahrheit lag in seiner freundlichen und gutmütigen Art.
Leider war es zu selten, heute Pferde wie ihn an zu treffen. Vor allem Hengste. Die meisten waren verbittert und konnten sich nicht mehr auf die eigentlichen Tugenden eines guten Pferdes besinnen. Auch Leander tat hier und da eine kleine schelmische Tat. Er stahl einen Apfel von fremden Grund, ärgerte jemanden mit leicht provozierenden Sprüchen. Nie aber konnte er jemandem Gewalt antun, körperlich oder seelisch. Die Stute jedoch, das schloss er aus ihren Reaktionen, hatte solche Gewalt schon am eigenen Leib erfahren.


22.05.2012, 22:41
» Elajinna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leander



Der leichte Wind spielte mit ihrer grauen Mähne. Der abartige Duft erfüllte immer intensiver die Abendluft. Der Braune machte keinerlei Anstalten näher heranzutreten, geschweige denn eine unsittliche Tat zu vollziehen. Ein klein bisschen Hoffnung schien in der Luft zu liegen, als Elajinna dessen wunderbares Lächeln mit ihren im Mondlicht funkelnden Augen wahrnahm. Er durchschaute sie sofort, als er nach dem Grund ihrer unfreundlichen Art fragte. Ihre Mutter tadelte sie immer wieder deswegen und forderte mehr Freundlichkeit von ihr. Weshalb ihr diese Erinnerung gerade in diesem Moment erschienen, wusste die Schimmelstute nicht. Sie war abgeschweift. Der fragende Blick des Hengstes kam ihr entgegen, als sie sich wieder in der Gegenwart mit ihrem Kopf befand.
"Ist .. unwichtig, denke ich ..", antwortete sie mit zögerliche Stimme und presste die Lippen aufeinander. Es fiel ihr schwer, ihrem Gegenüber ein wenig Verrauen entgegen zu bringen. Ihre psychische Stärke entsprach leider nicht ihrer physischen, weshalb Elajinna schon einige unerwünschtes Akte über sich ergehen lassen musste. Die einen liefen relativ glimpflich ab, die anderen ließen sie halbtot zurück. Es war beinahe ein Wunder, dass sie bisher noch kein Fohlen in sich trug, geschweige denn geboren hatte. Ein Segen. Sie könnte kein kleines Wesen aufziehen; immerhin war sie selbst noch nicht das, was man wohl als einen Erwachsenen bezeichnen mochte.
Immer wieder musste sich die zierliche Stute darauf besinnen, dass sie einen ihrer Artgenossen gegenüber von sich stehen hatte, der sich keinen besseren Eindruck von ihr bekommen würde, wenn sie ständig ihm einen vollkommen abwesenden Blick entgegenbrachte. Etwas verzerrt versuchte sie es dem Braunen gleich zu tun und lächelte ein wenig, wenn man es auch kaum sehen mochte im Schatten der Nacht. Er war sehr viel kräftiger als sie. Größer. Und wohl auch freundlicher, was sie im Angesicht ihrer bisherigen Erfahrungen zwar immer noch nicht wirklich glauben mochte, jedoch ernüchternd fand, da sie eigentlich eine wohlerzogene, freundliche Person war, die jedem Problem und jedem Wesen stets Verständnis entgegenbrachte.
Ein erneuter Rosseschwall riss sie aus den Gedanken und sie peitschte mit dem Schweif, der immer mehr verklebte. Ekelhaft. Mit aufmerksamen Blick beobachtete sie den braunen Hengst weiter, richtete ihre Öhrchen auf und lauschte dem Schweigen der tiefe Nacht entgegen, abgesehen von dem Rauschen des weiten, mächtigen Meeres.


22.05.2012, 23:03
» Leander
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Elajinna

Nicht jeder auf dieser Welt hatte es leicht, Elajinna schien eine davon zu sein. Ihre zusammengespressten Lippen, der leicht unterkühlte und misstrauische Unterton - das gefiel ihm nicht. Jedoch nicht, weil er es als unhöflich empfand. Er fand es eher traurig, denn bestimmt hätte sie einen guten Gesprächspartner abgeben können. Er seufzte kurz, leise. Eine harte Nuss. Er hielt sein Lächeln jedoch aufrecht, es war nicht einmal künstlich. Leander fiel es nicht schwer, freundlich und zuvorkommend zu sein. So war er einfach. "Schon okay, wollte jetzt nix Blödes ansprechen oder so. Wenn du möchtest geh ich lieber wieder." Er deutete über die Schulter hinweg in die Ferne, wo sie ihn womöglich lieber sah als an ihrer Seite. Und eigentlich hatte er sich schon darauf eingestellt, gleich von dannen zu ziehen, als er ein kleines Lächeln auf den Lippen erahnen konnte. Es dauerte nicht lang und womöglich verfälschte das fahle Mondlicht auch alles, doch er hätte schwören können dort eine positive Reaktion gesehen zu haben. Er strahlte plötzlich und hegte Hoffnung, doch noch eine Gesprächspartnerin in ihr zu finden. Wäre ja auch zu schade, wenn nicht.
Als er bemerkte, wie angewidert sie ihren Schweif hin und her bewegte, als er erkannte, dass ihr Schweif verklebt war von der Rosse hätte er sie am liebsten an einen See geleitet, dort hätte sie sich waschen können. Er verstand ohnehin nicht, wie die Stuten das ertragen konnten. Nicht nur, dass es in der Zeit sehr gefährlich für sie war. Es war zudem auch noch verdammt klitschig und eklig, auch wenn der Duft für ihn alles andere als unangenehm war. Da auch in ihm Regungen statt fanden konnte er sich denken, dass andere Hengste nicht so freundlich zu ihr waren und gentlemanlike alles hinnahmen und ignorierten, was da vor sich ging. Das war wohl auch der Grund, warum er insgeheim den Plan schmiedete, in ihrer Nähe zu bleiben auch wenn sie ihn fort schickte. Sie erschien ihm nicht besonders stark, jemand musste sie beschützen vor diesen hirnlosen Idioten, die sich hier zuweilen herumtrieben. Er hatte andere davon reden hören, Geister und Engel. So ein Schwachsinn. Aber wenn es stimmte... dann schwebte die Stute in großer Gefahr.


23.05.2012, 18:37
» Elajinna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leander



Insgeheim schämte sie sich doch ein klein wenig dafür, so weiblich in diesem Moment zu sein. War sie doch eigentlich ein so umgängliches Geschöpf, so vermochten ihr die Götter nicht wohlgesinnt sein, wenn sie ihr die monatliche Empfängnisfähigkeit ausgerechnet jetzt schickten. Elajinna ließ ein erneutes, dennoch zaghaftes Schnauben von sich hören, um ihrem Unmut Luft zu machen. Das Lächeln des braunen Hengstes erlosch nicht, besonders als sie den kläglichen Versuch machte, das Seine zu erwidern, schien er mehr Hoffnung in diesem wohl für ihn anstrengenden Gespräch zu schöpfen.
"Ja .. b-", begann sie und hielt schließlich inne. Sie musste sich eingestehen, dass sie im Laufe des 'Gespräches' sich doch sichtlich wohler in seiner Anwesenheit fühlte, als zuvor, als sie noch einsam und allein in der Bucht gestanden war. Ihr Herzrasen war verflogen, wenngleich doch ein kleines aufgeregtes Hüpfen des Muskels nicht ausblieb. Sie fasste allen Mut zusammen und fuhr fort: "Nein, bitte, bleib doch .. Ich .." In ihren Gedanken griff sie sich mit ihren Hufe imaginär an die Stirn. Wie man nur so vor sich hin stammeln konnte, anstatt ihm anständig zu antworten. Die Schimmelstute sog die kühle Abendluft tief in ihre Lungenflügel hinein. Der Mond schickte immer noch, mächtig wie er dort oben am tiefschwarzen Himmelszelt stand, in Gesellschaft der vielen Millionen Sterne sein fahles Licht herab.
Rosseschwall. Wieso konnte sich das Ganze nicht einfach ein bisschen weniger häufig auf ihren Beinen und dem Schweif ergießen ? Genervt warf sie ihr edles Haupt in die Höhe. "Wie ich es hasse.", murmelte Elajinna vor sich hin, nicht darauf bedacht, dass ihr Gesprächspartner durchaus fähig genug war, ihre leise Stimme zu hören. Sie hüstelte leise und konnte sich ein selbstverächtliches Lächeln nicht verkneifen. Sie trat näher an den Braunen heran, musterte ihn wieder eingehend und fasste sich schließlich dann doch ein Herz, immerhin wollte sie nicht weiterhin einen so verkniffenen, mürrischen Eindruck machen. "Wie heißt du?", fragte sie in einer beinahe engelgleichen Stimme und legte ihren Kopf schief, sodass einige graue Strähnen ihrer Mähne über ihre funkelnden Augen hingen. Insgeheim hoffte sie nun doch, dass sie ihn nicht vergrault hatte mit ihrer Art, wo er doch keinerlei Anstalten machte, sich ihre Rosse sofort als Ausrede zu nutzen.


23.05.2012, 18:56
» Leander
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Elajinna

Sie war ihm trotz der durchaus unterkühlten Art sehr sympathisch. Sie wirkte stark und doch irgendwo schwach in diesem Moment. Diese Weiblichkeit missfiel ihr sichtlich, er hätte nicht erst ihr geflüstertes Ich hasse es. vernehmen müssen. Froh war er dennoch, dass sie ihn nicht fortschickte, wenngleich das eine Überlegung gewesen war, wie er bemerkte. "Ich wär wahrscheinlich eh nicht weit weg gegangen. Hier laufen genug Idioten rum, die das ausnutzen würden. Da wärs ganz gut, wenn ich als großer Held hätte einspringen können." Bei dem Wort "Held" lachte er selbstironisch und hoffte, dass auch sie den Witz verstand und ihn nicht als überheblich einstufte. Eigentlich war er alles andere als ein Held, er war eben nett. Das zählte nur leider in der modernen Welt oft schon als Heldentum, weil sich alles so stark verändert hatte. Er seufzte noch einmal leise, blickte jedoch hoch erfreut auf, als sie ihn nach seinem Namen fragte. Er verneigte sich leicht, wedelte mit der Haartolle und sprach feierlich: "Leander, meine Liebe. Aber viele nennen mich auch Leo." Er kicherte leise und dachte daran, dass vor einiger Zeit sein kleiner Bruder immer Lea sagte, was ihm natürlich weniger gefiel. Bei dem Gedanken wurde er jedoch traurig, denn sein Bruder war tot. Die genauen Umstände machten ihm zu schaffen. Ein Schatten trübte sein hübsches Gesicht und der Hengst wirkte für wenige Momente so abwesend, wie die Stute all die Momente zuvor. Jeder hatte seine eigene Last zu tragen. Der eine wurde eben besser damit fertig als der andere. Leander konnte es an sich nur gut überspielen. "Und du? Wie nennt man dich denn?" Er wollte natürlich wissen, wen er vor sich hatte. Ein bisschen Smalltalk würde ihr vielleicht auch die Angespanntheit von den Schultern nehmen. Dann würde es ihr natürlich auch besser gehen, das Lächeln vielleicht nicht ganz so gezwungen wirken. Er mochte sie, auch wenn er sich nicht erklären konnte warum. Wobei Leander natürlich die meisten mochte, sofern sie ihm zu Lebzeiten nix taten. Der gemütliche Braune war da nicht so, er verzieh auch gerne. (Wenn die Schandtat verzeihbar war.) Dieser ruhige Pol wurde von vielen Pferden geschätzt, denn Leo gab Rückhalt. Ob jedoch die Helle das in Anspruch nehmen würde war fraglich.


23.05.2012, 19:31
» Elajinna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leander



Seine sanfte Art beruhigte die graue Stute ungemein. Könnte sie doch ihrer Marotte, so bissig während ihrer Rosse zu sein, verkneifen. Er wäre nicht weitgegangen, um den Held zu spielen .. Elajinna musste ein klein wenig lachen. Würde sie sonst derartige Sprüche als lahmen Anmachspruch deuten, so kam sie nicht drumrum den Braunen beim Wort zu nehmen. Er schien so unglaublich ruhig und zuvorkommend. "Idioten ist gut gesagt.", ging sie auf ihn ein, "Manche glauben ja wirklich, sie könnten mit einer Stute alles anstellen - ohne fragen zu müssen." Sie war sich bewusst ihm in diesem Moment gestanden zu haben, derartige Erfahrungen bereits gemacht zu haben, aber je länger sie ihm Gegenüber stand, desto mehr bröckelte ihre Abwehrhaltung.
Sie lächelte aufrichtig, als er ihr seinen Namen verriet. Leander. Leo. Ein ansprechender Name. Erinnerte sie an einen stolzen Löwen, der über seine Herde wachte. Dennoch entging ihren wachsamen Augen keinesfalls die Sorgenfalte auf seiner Stirn, die sich plötzlich bildeten. Elajinna holte schon Luft, um ihn danach zu fragen, ließ dann doch davon ab. "Elajinna.", sagte sie kurz und knapp. Ein erneuter Rosseschwall. Sie versuchte ihn zu ignorieren, kam jedoch nicht darum herum, dass sie abwechselnd eines ihrer Hinterbeine anhob und ein klein wenig schüttelte, in der Hoffnung der 'Dreck' würde sich seinen Weg zu Boden machen, wo er auch hingehört, aber Fehlanzeige. Wie Harz klebte die Rosse schon an ihrem Fell fest. Sie fühlte sich immer schmutziger und dementsprechend war auch der Gesichtausdruck der Schimmelstute: Genervt und sichtlich unwohlfühlend.
Die Spannung im Gesicht Leanders wollte allerdings nicht verschwinden, aber dennoch empfand sie es nicht für richtig ihn nach dem Grund für die Sorgen zu fragen. Sie schwieg und schritt gekonnt ein wenig über den steinigen Boden der Bucht. Erneut durchfuhr sie in Zucken, als eine weitere Welle die meterhohen Felswände traf und ein ohrenbetäubendes Geräusch erzeugte. Elajinna konnte sich einfach nicht daran gewöhnen. So plötzlich Geräusche schreckten sie sehr. Das Herz klopfte ein klein wenig schneller. Sie atmete tief ein, um den Schrecken wieder loszuwerden. Schweigsam sah sie wieder Leander an. Sie wusste nicht so recht wie sie dieses Gespräch in tiefgründigere Themen ablenken konnte. Ihre Schüchternheit wollte ihrem Hirn auch nicht mehr auf die Sprünge helfen.


23.05.2012, 19:55
» Leander
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Elajinna.

Seine großen, schwarzen Kulleraugen fixierten die wunderschöne Stute. Er atmete ihren Rosseduft. Natürlich sprach auch sein Instinkt zu ihm, dass da eine wundervolle Partnerin vor ihm stand. Doch er hatte die Kraft, all diese Gedanken zu unterbinden und in einer Truhe zu verstecken, die er nur bei Bedarf öffnen würde. Er war wirklich ganz anders als die anderen. Mit Sicherheit ein wenig altmodisch, von gestern. Aber er war es gerne. Denn er schien sich dadurch ein reines Herz bewahrt zu haben. "Ach. Von denen gibt es viel zu viele hier. Schon eine Schande, sag ich dir." Er ließ sich nichts anmerken, nahm sich dennoch zu Herzen was sie sagte. Hatte sie etwa Erfahrungen in diese Richtung gemacht? Hatte sie selbst schon für andere Hengste tanzen müssen? Er hoffte nicht, denn er wusste, es machte kaputt. Ganz tief innen drinnen machte so etwas kaputt. Und er wollte nicht, dass eine so schöne Stute wie sie innerlich zerbrach. Mit Sicherheit trug sie einen ebenso wundervollen Charakter in sich, den Leander zu gern ergründet hätte.
"Dein Name ist toll." Entglitt es seinem oftmals losen Mundwerk. Schnell biss er sich auf die Lippen, das sollte schließlich keine Anmache sein. Leander war so ganz der klassische Typ. Er lernte eine Frau kennen und wollte ihr Freund sein. Ihr Kumpel. Ihr großer Bruder. Was mehr daraus wurde, war ihm gleich. Das geschah eben, so wie das Schicksal es vorher bestimmt hatte. Und wenn das Schicksal wollte, dass Leander sein Herz an Elajinna verlor, dann war das so. Ansonsten würde er ihr ein guter Freund sein. Einer, der sie beschützte und für sie da war.

Ein kühler Windhauch eroberte einzelne Haarsträhnen Leanders. Er fürchtete sich nicht vor der Nacht, fürchtete sich aber vor anderen Situationen. Was, wenn die Wölfe nun auch hierher kamen? Wenn sie Elajinna vor seinen Augen verletzten, töteten und er konnte nichts machen, außer Zusehen? So wie damals bei Alexander, seinem Bruder? Was, wenn auch sie ihm entglitt in die mondschwere Nacht und er wieder jemanden verlor, der ihm in gewisser Weise wichtig war? Er würde keine weiteren Verluste verkraften und überspielte diese Schwäche geschickt mit seiner offenen und optimistischen Art. "Wenn du möchtest können wir an einen See oder runter an den Strand gehen." Murmelte er vorsichtig, als er ihre Bewegungen sah. Es entging ihm nicht, dass ihre Rosse sie störte. Er wollte ihr nicht zu nahe treten. Ganz im Gegenteil. Er wollte ihr helfen. Die Frage war nur, ob sie diese Hilfe auch annahm. Oder würde sie das Ganze anders deuten, als er es meinte?


02.06.2012, 21:57
» Elajinna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leander



Der Schimmelstute entging keinesfalls, dass der Duft ihrer Rosse den braunen Hengst regte, wenngleich er durchaus mit Leichtigkeit bemüht war, es vor ihr zu verbergen, um einen guten Eindruck zu machen. Je länger sie ihm also gegenüberstand, desto mehr schöpfte sie Vertrauen und ließ davon ab, ihm böswillige Taten zu unterstellen. Ihrer Schüchternheit konnte sie jedoch nicht entgegenwirken. Irgendwie beschämt nickte sie, als Leander ihren Worte wohl beipflichtete. Wie zerstörerisch solche Erfahrungen sein konnte, vermochte er wohl nie zu erfahren - vielleicht war sie irgendwann bereit dazu, es in ihr Gespräch mit einfließen zu lassen. "Eine Schande, ja ..", wiederholte sie leise und wand für einen Augenblick den Kopf ab, ließ ihren Blick über die steinige Landschaft schweifen, als sie schließlich wieder die Stimme des Braunen vernahm.
Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sie wieder zu ihm sah und bemerkte wie verlegen er dreinschaute. "Dankeschön .. Kann ich nur zurückgeben.", flötete sie in ihrer engelsgleichen Stimme und senkte den Blick zu Boden. Es lag ihr nicht, Komplimente zu verschenken, geschweige denn, welche anzunehmen. Sie verzog den Mund und scharrte mit dem rechte Vorderhuf über ein paar kleine Kieselsteine. Er schien bemüht darum, ihr zu gefallen, jedoch nicht auf die unerwünschte Art und Weise, wie es viele Hengste gewalttätig versuchten, sobald sie nicht darauf ansprang, sondern auf eine liebe und zuvorkommende Weise.
Ein dunkler Schatten lag plötzlich auf seinem Gesicht, aber Elajinna fand trotz allem nicht den Mut, ihn zu fragen, welche Sorgen ihn plagten. Stattdessen warf sie ihm ungewollt einen fragenden Blick zu. Der sanfte Windhauch trocknete die Rosse an ihren Hinterbeinen. Wie unangenehm. So kam es ihr sehr gelegen, als Leander anbot sie zum See zu begleiten - immerhin musste sie sich dann keine Sorgen machen ungewollt von jemanden angefallen zu werden. "Das wäre sehr lieb, wenn du mich dorthin begleiten könntest." Sie lächelte erneut. Ihr Herz klopfte ein klein wenig, als sich ihre Blicke trafen - ein komisches Gefühl. Sie konnte sie nicht erklären, weshalb ihre Skepsis auf einmal verflogen war ..


05.06.2012, 16:49
» Leander
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Elajinna
Ich entschuldige mich für alle Fehler xD Ich bin nur am iPad

Natürlich war das Leben vollgestopft mit Grausamkeiten. Leander konnte ein Lied davon singen. auch ihm war Leid widerfahren, wenn auch ein ganz anderes als es bei der Stute den Anschein machte. Er konnte den Schmerz verstehen, den so etwas hinterließ auch wenn er es nicht wagte, zu versuchen all das nachzuvollziehen. Seine Eltern hatten ihn damals gewarnt, und er hatte doch nicht an das was sie sagten geglaubt. Hüte dich vor den Wölfen. Damals waren die Wölfe nicht mehr als Märchenfiguren für ihn. Bis zu dem Tag, als die Bestien seinen kleinen Bruder vor seinen Augen zerfleischten. Ihn mit sich zerrten. Sein Herzschlag setzte für eine Sekunde aus, ehe er sich wier auf Elajinna konzentrierte und sein Herz damit zu schlagen fortsetzte.

Es freute ihn, dass sie seine Vorschlag nachging und tatsächlich mit ihm zu einem See kommen wollte. Er hatte es für möglich gehalten, dass sie ihm aus Misstrauen nicht folgen würde. Es war dennoch wichtig, dass sie sich die Hinterbeine wusch. So würde sie jene Bestien anlocken, vor denen sie Angst zu haben schien. Jene Bestien ihrer Vergangenheit, die Leander zu gerne aus ihrer Zukunft fern gehalten hätte. Dieser Wunsch, jemanden zu beschützen, war ihm schon immer zu eigen. Warum aber gerade das so ein warmes Gefühl in der Herzgegend verursachte verstand er nicht. Sein bisheriger Umgang mit Damen wie ihr war dürftig gewesen.

"Lass uns zum See gehen. Der ist so groß, dass wir sicher ein ungestörtes Fleckchen finden." Er biss sich auf die Zunge. Nicht, dass sie nun glaubte, dass er sie doch nur verführen wollte. Es war der bloße Schutz, den er ihr durch diese geschützte Einsamkeit bieten wollte. Schuldbewusst sah er ihr in die Augen. "Ich meine,... Da kann dich niemand belästigen. Ich kann mich ja ein bisschen abseits stellen, wenn du das möchtest. Folge mir..." Er hoffte, sich aus dieser elenden Situation gerettet zu haben, trabte jedoch mit schamvoll gesenktem Kopf los.

Weiter am See.


07.06.2012, 09:28
» Samira
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Umbra ♥


Held alter Zeiten

Einige stunden waren nun schon vergangen. Die sonne senkte sich und es wurde kühler. Der Wind fing an zu Toben und klein Samira an zu frieren. Sie lief nun schon einige tage einen endlosen weg entlang, ihre beine waren vermackt und sie hatte einige macken am Fell. Sie lief einen endlosen weg entlang, die wusste nicht wo sie war, geschweige denn wo sie ankommen würde, dass kleine Fohlen war wie ein gefundenes fressen für all die anderen Tiere. Vorallem in dieser umgebung, nichts außer stein war in der ferne zu sehen, mal hier ein gras büschel mal dort einer, doch nicht genug. Die kleine richtete die Ohre und trabte los, langweilig war es ihr, sehr sogar. Sie versuchte sich mit einwenig galoppieren und buckeln ihre überschüssige energie los zu werden, denn nen spiel kameraden hatte sie auch schon lange nicht mehr. nach einiger zeit stoppt sie ab eine große steinmauer erhob sich vor ihr, Sackgasse. Sie ließ den kopf sinken und pflanzte ihr hinterteil auf dem boden. Dan schnaubte und wiehrte sie laut. niemand war zu sehen, sie war ganz allein. Wah !. dass war doch nicht aus zu halten. Sie schaute sich um und legte ihren kopf auf ihre Vorderbeine. Es wurde dunkler und dunkler und dass kleine geschöpf immer müder. Langsam schloß sie ihre augen. Ein windstoß überkam sie und brachte sie zum zittern doch da musste sie jetzt durch, sie konnte morgen wohl erst weiter ziehen...

tschuldige einplay :3


18.06.2012, 22:18
» Leviathan
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Memorial



Mit weitgreifenden Schritte erreichte Leviathan nach langer Zeit endlich die Steinbucht. Sofort fiel er in einen aufmerksamen Schritt, um nicht über all die großen und kleinen Steine zu stolpern. Er erklomm einen Felsen und konnte von hier aus beinahe die gesamte Bucht überblicken - und natürlich sah er auch bis auf den weiten Ozean, an dem er einst 'geboren' wurde. Als Gottes Spielzeug lebte er auf dieser Welt. Ein leises Schnauben entfuhr dem weißen Hengst. So ruhig wie er diesem Moment war, hatte er sich lange nicht mehr erlebt. Ein hitziges Gemüt, so aufbrausend wie wohl kaum einer, konnte schneller in Rage geraten als man sehen konnte. Jedoch war ihm nun nicht nach Grübeln zumute, als er das Kribbeln in den Hufen und das Pulsieren des durch die Venen fließenden Blutes, als würde er wieder in einen Rausch der Geschwindigkeit verfallen würde. Seine Ohren in Richtung des Meeres gewandt, schloss Leviathan die Augen und genoss den salzigen Geruch und das Rauschen des Meeres. Es schien ein Gefühl purer Freiheit zu sein, als befände er sich in seiner angestammten Heimat. Sein seidig glänzender Schweif pendelte hin und her an sein linkes und rechtes Hinterbein. Der forsche Wind schnitt ihm wie ein Messer ins Gesicht, je länger er sein Haupt in direkte Windrichtung hielt.


15.09.2012, 15:44
» Memorial
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leviathan.

Ihre langsamen Schritte waren meterweit von ihr weg zu hören, wie Kieselsteine unter ihren pechschwarzen Hufen knirschten und warme Luft aus ihren aufgeblähten Nüstern drang. Der Wind zischte wie ein Blitz durch ihr mittlerweile schon recht dickes Fell und jagte ihr eine Gänsehaut über den schmächtigen Leib. Sie blickte die Schlucht hinab. Alles war grau, schien verlassen und Einsamkeit kroch elendig in ihr hoch. Das weiße Geschöpf schluckte den Klos in ihrem Hals hinunter, drehte der Schlucht den Rücken zu und fühlte sich wie ein zentner schwerer Baum, der von einem Holzpfäller durch den dichtbewachsenen Wald geschleppt wurde. Der unebene Boden machte ihr das Laufen schwer und die Hoffnung einen Artgenossen zu finden, schwand. Sekunden, Minuten, Stunden vergingen, in denen sie verzweifelt herumirrte. Doch plötzlich zeichnete sich eine zierliche Gestalt am Horizont und ein Funken Hoffnung schimmerte in ihren tiefdunklen Augen. Ihre Schritte verschnellerten sich, blieben jedoch vorsichtig, um nicht auszurutschen. Nach einer kurzen Trabstrecke fiel sie zurück in den Schritt und kam mit einem offenen, jedoch leicht schüchternen Blick auf den fremden Hengst zu. Sie schluckte. Hallo. Glitt etwas stumpf, jedoch sicher über ihre weichen Lippen. Wieder wehte ein leises Lüftchen, legte ihren Schopf über ihr linkes Auge und ließ sie leicht geheimnisvoll wirken. Das junge Tier hielt einige Meter Abstand. Eigentlich war sie gar nicht so schüchtern. Auch nicht so unsicher. Nein, sie war eher ziemlich selbstsicher, doch nachdem sie einige Monate mit niemandem gesprochen hatte, fiel es ihr schwer, Kontakt mit anderen ihrer Art zu knüpfen.

etwas eingerostet undso. o:


15.09.2012, 16:00
» Leviathan
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Memorial



Als eine große Welle an die meterhohe Felswand der Bucht prallte, riss der weiße Hengst blitzschnell die Augen auf. Nun war er eigentlich nicht sehr schreckhaft, das allerdings ohrenbetäubende, nicht vorhersehbare Knallen hatte ihn aus dem Moment des Genusses gerissen. War er doch gerade im Einklang mit dem Meer gewesen .. Seine Gedanken verstummten, als er das Knirschen der Steine vernahm. Obwohl der Drang danach sich sofort umzudrehen und Eindringling in seine Einsamkeit auszumachen, verblieb Leviathan in seiner Haltung - die Augen auf das Meer gerichtet, den Körper mit jeder einzelnen Faser seiner Muskeln angespannt, um in einer Kampfsituation gleich bereit zu sein. Im Gesucht zuckte das Lid seines linken Auges, als sein aufbrausendes Temperament Anstalten machte, ihn erneut zu übermannen und ihn womöglich aggressiv wirken zu lassen.
Als plötzlich die reine, jedoch gedämpfte Stimme einer Stute erklang, konnte er das Zucken, das durch seinen gesamten Leib fuhr, nicht unterdrücken. In schrecklicher Mühsamkeit sein aufgebrachtes Wesen zu unterdrücken, wandte der Schimmelhengsr seinen Kopf um und betrachtete eine Stute, die dieselbe Fellfarbe besaß wie er. Sie erschien ihm etwas zurückhaltend, aber keinesfalls sehr schüchtern. Nun war er auch nicht sehr gesprächig oder besser: nicht sehr gewillt Kontakt zu Artgenossen aufzubauen, solange es ihm allerdings möglich war, das Wesen, das ihm Gott aufgezwungen hatte und mit dem er zu spielen pflegte, zu unterdrücken - und noch war es ihm möglich. "Hallo.", würgte er mit leicht gepresster, tiefer Stimme hervor und machte Anstalten seinen Leib in ihre Richtung zu drehen. Die Muskeln immer nich angespannt musterte er die junge Stute ein wenig, beschloss jedoch vorerst den Mund zu halten, solange er sich nicht sicher war, ob es ausbrechen mochte oder nicht.


15.09.2012, 16:31
» Míriel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atreus

[k]Wie spät war es am Tage?

Welche Monate waren bereits ins Tal gezogen, gekommen und gegangen?[/k]

Míriel seufzte, ließ den Kopf hängen, während ihre Pfoten sie über glatte Steine, Kiesel und Strandgut trugen. So recht wusste die junge Fähe nichts mit sich anzufangen, hatte sie doch schon seit einer halben Ewigkeit keine Ruhe mehr gefunden. Zur Rast war sie notgedrungen angehalten worden, doch ihr Geist und auch ihr Körper trieben sie weiter auf der Suche nach einer neuen Heimat. Wieder ein zartes Seufzen, das den schlanken Körper erzittern ließ.
Die schneeweiße Wölfin hob zaghaft ihren Blick, hielt inne und genehmigte sich einige Zeit die Umgebung wahrzunehmen. Die dunklen Augen, sorgenvoll und mit einer tiefen Traurigkeit, wie sie keine Vierjährige verspüren sollte, sogen den Anblick des Meeres, der peitschenden Gischt und den dunklen, heranziehenden Wolken in sich auf. Der Wind nahm zu, fuhr der Wölfin in ihr langes, dichtes Fell und brachte sie zum Erschaudern.

[k]Wie viele Herbststürme mögen das Land hier schon heimgesucht haben?[/k]

Ihre Gedanken schienen genauso rastlos wie ihr Körper, gaben tiefe Einblicke in eine gehetzte Seele. Und doch wusste Míriel nicht, wohin sie gehen sollte und ob sie jemals wieder eine Heimat finden würde.

[k]Die Stürme sind wie ich. Sie kennen kein Zuhause, keine Ruhe.[/k]

Mit einem schwachen, bedauernden Lächeln senkte die Wölfin den Blick wieder auf die Kiesel am Boden und ließ ihre Pfoten sie des Weges tragen.


10.10.2012, 12:06
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Míriel



Der Winter schien es dieses Jahr besonders eilig zu haben, denn die Temperaturen waren stetig gesunken und der eisige Wind fuhr selbst durch das dichteste Fell. Dies war unter anderem einer der Gründe, das kleine unbekannte Wesen, welches doch sehr einem Wolfswelpen ähnelte zurückzulassen.
Atreus hatte keine Zeit, keine Ruhe bevor er selbst einen friedvollen Ort gefunden hatte, wo auch endlcih sein Herz und seine Seele entspannen könnten.
Der Rüde wusste nicht recht, was ihn gerade an diesen Ort verschlug. Der Boden war übersäht mit abertausenden Kieseln und größeren Steinen, die von der Kälte und Nässe rutschig geworden waren.
Und so tappte der Wolf, welcher sich eigentlich in einem Wald aufhalten sollte, höchstkonzentriert um nicht auszurutschen durch die Dunkelheit.

Gelegentlich meinte Atreus ein Geräusch hören zu können, doch wahrscheinlich entsprang dies auch nur seiner Vorstellung. Müde und hungrig wie er war, konnte einen der Geist schon Streiche spielen. Die schier endlose Ruhelosigkeit zeichnete sich an seinem Körper ab. Er lief leicht geduckt, als würde er kiloschwere Sandsäcke auf seinen Schultern tragen, die Muskeln zitterten vor Kälte und Ermüdung und sein Blick war starr in die Leere blickend. Doch aufgeben konnte er nicht. Nicht jetzt.

Erst als sich ein heller Umriss in der Dunkelheit auftat, verharrte Atreus, richtete seinen Kopf auf und spitzte die Ohren. Er hörte nichts und doch konnte er gut erkennen, dass sich dort etwas näherte. Mit zusammengekniffenen Augen ging er noch einige Schritte auf das Unbekannte zu und nach und nach zog sich ein freundliches Lächeln über seine Gesichtzüge und er raffte seine letzten Reserven auf, um nicht wie das letzte Häufchen Elend in dieser Welt auszusehen. Denn mittlerweile konnte man schon mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es sich um einen genauso einsamen Artgenossen handelte.

Mylady., grüßte er die weiße Fähe, als sie nur noch wenige Meter entfernt war. Er senkte sogar kurz voller Respekt den Kopf und ließ seine Rute leicht pendeln, als Zeichen, dass er in Frieden kam und wohl alles andere als einen Streit anzetteln wollte.
Was treibt Sie denn allein in diese Gegend?
Was für eine dumme Frage und es wäre durchaus berechtigt, wenn sie ihm die gleiche stellen würde. Vermutlich würde es Atreus schwerer fallen, darauf eine Antwort zu finden. Denn konnte er sagen, dass er Frieden suche? Würde die Fähe dies missverstehen? Und in der Meinung, er wäre ein Einzelgänger und würde gern alleine sein, weiterziehen? Dabei konnte etwas Gesellschaft gerade nicht schlecht sein.
Oh Verzeihung., er hatte sie einfach so mit einer Frage überrumpelt, Atreus lautet mein Name.



10.10.2012, 22:12
» Míriel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atreus

Wie Míriel über die groben Kiesel schlich, über so manchen gröberen Stein stolperte sie gar, da verschwanden die trüben Gedanken, die Herbststürme mit ihrem einsamen Leben verglichen. Ihr Gesicht war in strenger Konzentration ganz ausdruckslos, ihre Nase schwebte wenige Dezimeter über dem Boden und ihre Ohren waren leicht in den Nacken gewandt. Wieder pfiff der Wind und fuhr in ihr Fell, brachte sie zum Schaudern. Schließlich hielt die Fähe an einer etwas windgeschützten Stelle an, begann zu hecheln und ließ den Blick schweifen.

[k]Wohin des Weges, fremder Knabe?[/k]

Míriel hatte mit wachen Augen den grauen Schatten eines Wolfes entdeckt, ein Artgenosse in dieser Einöde? Die Wölfin schüttelte ihren Kopf, ließ ihre Rute freundlich pendeln und setzte sich geduldig auf ihre Hinterbeine. Der Fremde näherte sich, schien ebenfalls in freundlicher Absicht gekommen. Er begann zu sprechen und seine sorgsam gewählten Worte schneichelten der weißen Fähe: [k]"Mylady... Was treibt Sie denn allein in diese Gegend?"[/k]
Mylady. So hatte man Míriel noch nie genannt. Es gefiel ihr und so entschied sie dem Rüden auch freundlich zu antworten, nicht minder höflich. "Nun Sir..", begann sie und ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten. "Gleiches könnte ich Euch wohl fragen, aber ich nehme an, dass uns wohl der selbe Grund, nämlich der Zufall, hergeführt hat." Míriel lächelte, ja sie strahlte fast.

Dann stellte sich der Rüde noch vor, Atreus hieß er. "Es ist mir eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen, Sir Atreus. Mein Name ist Míriel." Und wie sie ihren Namen aussprach, so klang er exotisch und wie ein zauberhaftes Lied für sich. Zauberhaft, beinahe passend für die cremeweiße Wolfsschönheit, die ihr vom Schöpfer beschert war.


11.10.2012, 20:39
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Míriel



Atreus atmete regelrecht erleichtert auf, als die weiße Fähe sich ebenso freundlich gesinnt zeigte, wie er es tat. Er legte seinen großen Kopf in eine leichte Schräglage, um die Fähe genauer zu begutachten. Das zarte Lächeln auf seine Lippen sollte die gesamte Situation entspannen. Denn diese kurze Musterung diente keineswegs dazu, irgendwelche Makel zu entdecken. Wenn es diese denn überhaupt gab. Es handelte sich hier um eine wunderschöne Fähe mit glänzendem Fell und Bernsteinaugen, die pure Freundlichkeit und Wärme ausstrahlten. Wenn es etwas gab, was nicht passte, dann war es gut versteckt.

Drei einfache Buchstaben, die sein Inneres erschauern ließen. Sir. So wurde er schon lange nicht mehr betitelt, wenn überhaupt schon einmal in seinem Leben. Der Stolz, den ein ausgewachsener Wolf normalerweise mit sich trug, aber bei ihm schon lange in Scherben lag wurde durch dieses eine Wort wieder etwas geflickt. Heutzutage war es keine Selbstverständlichkeit, dass auf eine freundliche Ansprache ein positives Feedback kam. Zuviel böses Blut weilte auf dieser Welt und drohte gänzlich den Frieden auszurotten.

Er senkte kurz seinen Blick und lachte kurz auf. Natürlich hatte er diese Gegenfrage fast erwartet. War es tatsächlich Zufall, der die beiden Wölfe hierhergeführt hatte? Zufall. Ein glücklicher Zufall, schätze ich.
Denn wie wahrscheinlich war es im Großem und Ganzem, dass man hier einen Artgenossen antraf? Sein Blick wanderte für einen Bruchteil der Sekunde durch die Umgebung. Er wollte nicht den Eindruck entstehen lassen, dass sein Interesse bereits verloschen war. Genau genommen trat genau das Gegenteil ein.

Míriel. , wiederholte er den Namen sanft und vorsichtig, als wäre der Name ein wertvolles Gut, dass unwiederbringlich zerbrechen würde, wenn man ihn falsch aussprach oder missbrauchte. Ich habe die Ehre mit Ihnen Bekanntschaft zu machen, nicht umgekehrt. , meinte er lächelnd. Wahrlich ein schöner Name, Mylady. Ja, ein Name, der zu höherem bestimmt ist. Míriel war einer dieser Namen, die zwar außergewöhnlich waren, aber der weiche, liebliche Klang ging so tief ins Herz, dass man diesen wohl nie vergessen würde. Etwas einzigartiges, was einer Alphafähe würdig wäre. Und rein optisch dürfte wohl keiner bei ihr etwas dagegen haben.

Darf ich? fragte er und deutete an, dass er sich gerne setzen würde, um ihr Gesellschaft zu leisten. Doch sein Hinterteil würde nicht den Boden berühren, bevor Míriel nicht zustimmte.
Wenn das Wetter durch Zufall besser werden würde… Ja, was dann? Dann wäre der Abend nahezu zu schön, um wahr zu sein. Frieren Sie? , fragte er sie sogleich mit besorgtem Unterton, als der Herbstwind mal wieder durch Beider Fell fuhr und sie doch sichtlich schauderte.





11.10.2012, 22:13
» Míriel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atreus

Der Wind blies kräftig und Míriels Körperbeherrschung war nicht groß genug, als dass sie der Kälte ohne ein Schaudern hätte widerstehen können. So schüttelte es den zarten Körper der Fähe, ließ ihre grazile Gestalt noch deutlicher verwundbar wirken. In ihren Augen jedoche funkelte ein Feuer, das selbst der heftigste Herbststurm nicht auslöschen konnte - nur der Tod als Feind des Lebenshauches. Die Schneeweiße lächelte schwach, gar entschuldigend, und sagte dann leise: "Ihr schmeichelt mir, Sir. Ich bin doch bloß eine Fähe allein in der Wildnis. Zu Höherem bestimmt bin ich wohl kaum."

Nein, allein der Gedanke war absurd, fast lächerlich. Sie war schon so lange allein unterwegs, schon so lange auf dem schmalen Grad zwischen Verzweiflung, Verrücktheit und einem eisernen Willen zu Überleben gewandert. Wenn er jedoch jedes seiner wundersam und ehrlich klingenden Worte so meinte, wie er es sagte, dann musste sich Míriel wohl Gedanken darüber machen, was ihrem Artgenossen schon alles zugestoßen sein musste. Oder ob sie das Leben einfach auf die leichte Schulter nahm?

"Bitte, Sir. Es obliegt mir nicht zu entscheiden, ob Ihr Euch setzt. Doch ich freue mich über Eure Gesellschaft und ich wäre eine Närrin es Euch auszuschlagen." Míriel schlug den Blick rasch zu Boden, peinlich berührt, dass er ihr so viel Höflichkeit entgegen brachte... und dass sie keinerlei Ahnung hatte, wie sie damit umgehen sollte. [k]"Wenn das Wetter durch Zufall besser werden würde…"[/k], hörte sie Atreus murmeln und sie fügte leise hinzu: "dann wäre der Abend wohl einer der schönsten, die ich seit langem verlebe."


15.10.2012, 13:22
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Míriel



Der kräftige Rüde seufzte leicht und musterte jede einzelne Reaktion der Fähe kritisch. Auch selbstkritisch, um vielleicht ein Fehlverhalten seinerseits zu erkennen und darauf eingehen zu können.
Allein dieses winzige Zucken der Haut unter der herbstlichen Kälte, ließ ihn etwas unruhig werden. Sie sollten bei diesem Wetter vorsichtig sein, Mylady. Nicht, dass sie erkranken.
Am liebsten würde er es so tun, wie seine Mutter es eh und je getan hatte, als er noch Kind war. Dicht aneinander geschmiegt, teilte sie ihre Wärme und hielt den kleinen Atreus selbst in den ärgsten Wintermonaten am Leben. Aber es wäre töricht, einfach so in die Privatsphäre Míriels´ einzudringen. Höchstwahrscheinlich wäre es ihr unangenehm.
Leider war aber auch kein windgeschützes Plätzchen zu sehen.

Er lächelte ihr ermutigend zu und versuchte ihren Blick aufzufangen, obwohl sie ihn immer wieder senkte. Bloß eine Fähe? Er schüttelte leicht seinen Kopf. Sie unterschätzen sich selbst, scheint mir. Wenn sie wirklich nur eine einfache Fähe war, was waren dann all jene, die Atreus schon angetroffen hatte und noch nicht einmal die Hälfte ihrer Ausstrahlung erreichten? Aber wenn ich Ihnen diese Frage stellen darf, warum nur sind Sie allein? Der Rüde würde sein Leben darauf verwetten, dass sich egal, wo Míriel auftauchen würde alle Blicke auf sie richten würden. Natürlich wären nicht nur Gentlemen darunter, sondern sicher auch eifersüchtige Fähen oder Perverslinge.

Ach, wissen Sie, wenn sie gerade auf einer Mission seid,, sprach er, zum Beispiele die, dass Sie die Alphaposition einnehmen werden, dann möchte ich die Lady nicht aufhalten. Sie wirkte fast schon etwas überfordert mit seiner überaus freundlichen Art, die genauso gut aus längst vergangenen Zeiten stammen könnte. Kurzzeitig spielte er mit dem Gedanken, das Niveau der heutigen Freundlichkeit anzunehmen. Aber wäre dies nicht wieder weniger angebracht bei dieser Schönheit?

Er setzte sich auf den kalten Boden und schaute die Fähe einfach für einige Sekunden in stiller Bewunderung an.
Als sie leise Worte sprach, fiel es ihm schwer, diese richtig zu verstehen. Er sah, dass sich ihre Lippen bewegten und auch hörte er Bruchstücke und meinte sich den Satz zusammenreimen zu können. Doch er hielt lieber den Mund, als eine dämliche Antwort zu geben, die wahrscheinlich gar nicht passte.
Einen Moment war er nicht konzentriert genug. Einmal waren die Worte ein wenig zu leise ausgesprochen. Und da war es wieder, das Dankeschöngeschenk dafür, dass er sein Rudel beschützt und dabei Leben genommen hatte.
Es gab Momente, da vergaß er seine Schwerhörigkeit und in anderen genoss er es regelrecht. Doch nun hasste Atreus diesen Defizit. Er wollte Míriels´ zauberhafte Stimme hören. Jedes einzelne Wort und doch konnte er es nicht.


15.10.2012, 16:25
» Míriel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atreus

Der Blick der jungen Fähe schien einige Momente lang traurig zu werden, fern von dem Hier und Jetzt zu gleiten während der Sturm unbarmherzig über die raue Küstenlinie peitschte. Eine sternenlose Nacht war aufgezogen, ließ das schöne cremeweiße Fell Míriels nun grau und unscheinbar wirken während Atreus' grauer Pelz beinahe gänzlich im Dunkel unterging. Doch obgleich der Wolf kaum noch erkennbar war, so verspürte Míriel seine Nähe, wusste genau das er da war und seine Aufmerksamkeit gänzlich auf sie gerichtet hatte.

Warum nur?

Atreus' Worte, so besorgt und aufrichtig sie auch klangen, lösten in der Fähe nur tiefe Leere aus. Sie seufzte leise, schüttelte ihren schmalen Kopf und dachte darüber nach, wann sie jemand das letzte Mal so angesprochen hatte. Sich so scheinbar um sie gesorgt. Míriel kam zu dem Schluss, dass sie in ihrem ganzen, bisher noch jungen Leben nicht in den Genuss gekommen war.
[k]"Aber wenn ich Ihnen diese Frage stellen darf, warum nur sind Sie allein?"[/k]. die Worte drangen an Míriels Ohr wie aus weiter Ferne, wie durch einen Schleier aus Dunst und white-noise. Sie wandte ihren Kopf, sah Atreus an und suchte nach Worten, die zu dieser Antwort passen würden. "Ich... weiß es nicht", wollte sie eigentlich sagen, doch dann würde sie wohl seinen Respekt verlieren. "Allein bin ich nun nicht mehr, seit Ihr Euch zu mir gesellt habt, Sir. Doch davor vergingen einige Monate ins Land seid ich das letzte Mal einen Wolf gesehen habe, geschweige mit ihm gesprochen. Für gewöhnlich meidet man mich."

Ihre Stimme war fest und klar, bestimmt, dem Abgrund in ihrem Inneren nicht zu Nahe zu kommen. Sie wusste zwar nicht, warum man ihre Gesellschaft mied, doch schien es Atreus nichts auszumachen mit ihr zu sprechen. Jedoch hatte er seltsame Vorstellungen, glaubte sie sei auf einer Mission. "Nein, ich habe kein Ziel, Sir. Ich will erst einmal irgendwo ankommen." Sie senkte ihren Blick, schaute auf ihre Pfoten, die fein säuberlich nebeneinander auf den Kieseln ihren Platz gefunden hatten. Der Wind blies kräftig und wehte ihr Fell durcheinander, ließ ihr die Gischt ins Gesicht spritzen. Dann schwieg Míriel wieder. Was sollte sie nur sagen? Anzukommen, das war es wirklich was sie antrieb. Seit mehr als 3 Wintern nun.


05.11.2012, 21:58
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Stillreich » Das Tal » Die Steinbucht #1
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Santiano. Yoomee.