» Ezio
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Altair & Haytham



Das Gespräch endete mit einem stillen Schweigen aller Beteiligten und Ezio musste sich eingestehen, obwohl er einen Ordensbruder gefunden hatte, keine Zeit für solche Hindernisse zu haben. Sein Ziel war die Sicherheit seiner Familie in der Ferne und das konnte er nur erreichen wenn er nicht einfach da stand und wartete. Noch einmal betrachtete er alle seine Gesprächspartner genau und nickte schließlich. "Es tut mir Leid, die Herren, aber ich muss weiter ziehen. Entschuldigt meinen plötzlichen Aufbruch, dich ich bin sicher dass wir irgendwann nochmal dieses Vergnügen haben werden. Arrivederci!" Mehr gab es da nicht zu sagen und mehr würde Ezio auch nicht von sich geben. Die genaueren Absichten waren nicht für diese fremden Ohren bestimmt, und so würde es auch bleiben. Er begann den Berg wieder hinab zu steigen und blickte nicht wieder zurück. Was die anderen beiden Herren noch vor hatten war deren Sache. Er musste weiter suchen.

--> weg


12.03.2014, 18:09
» Sky Roost
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Vengeresse



Er nickte zustimmend. Ja, aber manche Teile sind auch sehr beängstigend, so wie der Friedhof und das Gebäude oberhalb davon. Es fröstelte ihm, bei dem Gedanke an diesen Ort.


12.03.2014, 19:08
» Vengeresse
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Sky Rosst.

Die graue nickte erneut zustimmend. “Ich fand den Friedhof gar nicht so schlimm!“ meinte sie mit einer überlegender Stimme. Sie blickte zu Sky Rosst hinab. “Sie nur! Der Schnee schmilzt! Das bedeutet die Blumen strecken sich und erwachen aus ihrem Winterschlaf!“ Vengeresse wusste das die Blumen keinen Winterschlaf hielten, doch ihre Freude über den Frühling war zu groß dafür.


16.03.2014, 18:50
» Sky Roost
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Vengeresse



JUa, die Blumen waren schön.Viel schöner, als der Schnee.


19.03.2014, 19:00
» Vengeresse
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Sky Roost.

"Naja! Mir gefällt beides gut!"


19.03.2014, 19:03
» Sky Roost
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Vengeresse



Der Winter ist besser für mich, da falle ich nicht so auf wie im Sommer.


29.03.2014, 14:15
» Vengeresse
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{Sky Rosst.}

“Ich finde den Sommer besser! Da ist es wenigstens warm und nicht so eisig Kalt wie im Winter!“


31.03.2014, 18:52
» Sky Roost
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Vengeresse



Die Stute hatte zum Teil Recht, denn die Kälte konnte einen in den Tod treiben, aber mit weißem Fell war man im Sommer nun mal offensichtlich. Aber der Winter hat auch eine Anmut, die kaum zu beschreiben ist, mit den glitzernden Kristallen und dem reinen, weißen Puderschnee.


02.04.2014, 14:52
» Vengeresse
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Sky Roost.

"Da hast du wiederum recht!" stimmte Vengeresse ihm zu. "Zu jeder Jahreszeit gibt es Vor- und Nachteile!"


02.04.2014, 19:49
» Tom Vorlost
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Khádil.

Wild entschlossen lief der Araber in eine Richtung. In eine Richtung welche er vor langer Zeit schon einmal einschlug. Doch seine Erinnerungen an das Stillreich waren zu schwach. Doch an das ungeplante Treffen mit Snape konnte er sich nur zu gut erinnern. Dieser versprach ihm weitere Informationen zu liefern, sobald er welche hatte. Ein leichtes grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Sein treuester Dinner würde ihn wieder finden, soviel stand fest. Aus der Wiese wurde Stein. Seine Hufe schlugen in einem regelmäßigen Takt auf. Eine unangenehme wäre legte sich, wie ein Mantel, um ihn. Eine Wärme wie vor einiger Zeit, als er hier auf die Fuchsstute traf. Er verborgen im Nebel, ihre Blicke suchten die Gestalt zu der die Stimme gehörte, die zu ihr sprach. Auch an diese Erinnerung schlich ein Lächeln auf seine Lippen. Tom hatte keinen Namen zu der Stute, da er nur ihre Gestalt sah und das Gespräch in eine andere Richtung lief, als wie die üblichen Gesprächsthemen. Doch der Fuchsene war hier um neue Bekanntschaften auf seine Art und Weise zu schließen und einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. Die Wärme versuchte er so gut es ging zu ignorieren. Seine Augen funkelten. Der Halbblüter sehnte sich schon fast nach seinem ersten Opfer. Gespannt blickte der Magier, so gut es der warme Dampf zuließ, sich um.


08.09.2014, 09:26
» Khádil
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Tom Volost



Der schmächtige Hengst trat auf den steinernen Boden, welcher sehr uneben war. Khádil musste aufpassen, wo er seine Hufe platzierte und war darauf bedacht, so elegant wie möglich dabei auszusehen. Wirklich gelingen wollte ihm das allerdings nicht, er sah dabei eher belustigend aus, aber ihm war das anscheinend nicht klar. Mit kleinen Schritten bahnte sich der Weiße seinen Weg durch die neblige Luft, welche sich ausgebreitet hatte. Das Wetter war auch nicht das Schönste. Ihm käme ein Unterschlupf ganz recht, da es anfing zu tröpfeln und ihm ein kühler Wind um die Mähne wehte. Die weißen Strähnen klebten nun an seinem Hals und hingen ihm im Gesicht. Mit einer flotten Bewegung versuchte er sie irgendwie davon abzuhalten, ihm die Sicht zu nehmen. Vorsichtig tastete sich das männliche Tier voran und erkannte einen braunen Körper, der sehr nach einem Hengst aussah. "Muss das jetzt sein?! Khádil hatte eigentlich nicht besondere Lust nun Gesellschaft zu bekommen, aber aus dem Weg konnte er ihm auch nicht gehen. Da musste er wohl doch, auch wenn sein Inneres gerne umgekehrt wäre. Der weiße Hengst wusste eigentlich gar nicht wo er hin wollte, hauptsache er fand wieder einen Anschluss oder doch lieber einen Neuanfang?! Khádil trug seinen Kopf auf Rückenhöhe, sodass sein ganzer Körper von der Seite eine Linie bildete, nicht gerade einladend, aber er hatte ja jetzt sowieso keine Lust auf Zweisamkeit und schon gar nicht mit einem männlichen Wesen. Der Weiße hob seinen mächtigen Kopf in die Höhe und wieherte, um auf sich aufmerksam zu machen. Danach schaute er den Fremden an und wartete darauf, dass er freundlich empfangen wurde, was der Hengst sicherlich nicht von Khádil erwarten konnte.


10.09.2014, 14:30
» Tom Vorlost
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Khádil.

Eine Statur eines Hengstes schob sich in das Blickfeld des Araberhengstes. Mit dem wiehern wurde ihm erst klar, dass dies keine Einbildung sein konnte. “Kann man jetzt nicht einmal seine Ruhe haben?“ dachte sich der Magier und schnaubte erzürnt. Dennoch ging er Augenrollend zu dem Hengst, der sich nun als Schimmel entpuppte. “Tag!“ knurrte er den Hengsten fast an. Der Fuchsene legte seinen Kopf leicht schief, und musterte den Fremdling. “Neu hier?“ fragte Tom gespielt neugierig. Die Wärme wurde mit der Zeit unerträglich, was ihm beim ersten Mal, als er hier war, gar nicht wirklich auffiel. Durch den warmen Nebel war es auch recht schwer zu erkennen, wie sein Gegenüber aussah. Doch dies war Tom ein wenig egal. Mehr interessierte es den Magier wieso dieser überhaupt hier ist. “Weißt du ob es hier Herden gibt?“ auch wenn seine beiden Fragen keinen Zusammenhang haben, konnte es dennoch sein, dass sein Gegenüber mehr über Herden wusste als Tom selber.


21.09.2014, 12:57
» Tom Vorlost
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wiederhohlung weil löschgefahr und neue pps

Wer will? [Khádil.]

Eine Statur eines Hengstes schob sich in das Blickfeld des Araberhengstes. Mit dem wiehern wurde ihm erst klar, dass dies keine Einbildung sein konnte. “Kann man jetzt nicht einmal seine Ruhe haben?“ dachte sich der Magier und schnaubte erzürnt. Dennoch ging er Augenrollend zu dem Hengst, der sich nun als Schimmel entpuppte. “Tag!“ knurrte er den Hengsten fast an. Der Fuchsene legte seinen Kopf leicht schief, und musterte den Fremdling. “Neu hier?“ fragte Tom gespielt neugierig. Die Wärme wurde mit der Zeit unerträglich, was ihm beim ersten Mal, als er hier war, gar nicht wirklich auffiel. Durch den warmen Nebel war es auch recht schwer zu erkennen, wie sein Gegenüber aussah. Doch dies war Tom ein wenig egal. Mehr interessierte es den Magier wieso dieser überhaupt hier ist. “Weißt du ob es hier Herden gibt?“ auch wenn seine beiden Fragen keinen Zusammenhang haben, konnte es dennoch sein, dass sein Gegenüber mehr über Herden wusste als Tom selber. Doch dieser Hengst verschwand schon bald. Nun langweilte Tom sich wieder hier an diesem Berg. Da er diesen gerne mochte, wollte er in ungern verlassen. Der Magier stellte sich nahe an die Kante und blickte über das Tal und suchte seinen nächsten Ort.


23.01.2015, 15:03
»Madison
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Merten


Heute hatte sie keinen guten Tag. Die Nacht war unruhig gewesen, ihre Träume wirr - daher war Madison schon sehr früh aufgestanden, fühlte sich seither wie erschlagen. Ihre Augen fühlten sich angeschwollen, wenn nicht sogar verquollen, an und ihre Muskeln schienen unter jedem Schritt zu bersten. Die Vollblüterin war zwar trotz ihrer sehr zierlichen Statur sportlich und athletisch – doch ihr Energiehaushalt passte sich ihrem Körperbau nicht mehr an. Mittlerweile fühlte es sich sogar so an, als würden sämtliche ihrer Muskeln schrumpfen obwohl sie täglich versuchte, sie in Anspruch zu nehmen und zu trainieren. Madison hatte schon längst erkannt, dass sie sich in einem Teufelskreis befand und ohne eigene Kraft niemals in der Lage wäre, sich daraus zu befreien.
Die Dunkelbraune war gerne hier, am Feuerberg. Sie genoss diese ganz spezielle Luft, die ihre Lungen einkerkerte und sie liebte den Ruß, der sich in ihrem Fell verfing. Madison wusste, dass sie mit dieser Leidenschaft so gut wie alleine war denn bisher hatte sich kaum ein anderes Lebenswesen hierher verloren. Aber womöglich passte diese leblose, abgebrannte und karge Landschaft auch nur zu ihrem Wesen, weil sie sich oft genauso fühlte. Heute zum Beispiel.
Gedankenverloren wanderte Madison umher, war auf der Suche nach einer erwärmten Quelle, an welcher sie sich ein wenig aufwärmen konnte. Es regnete wie in Strömen und der eisige Wind trieb ihr daher den Frost in Mark und Bein. Aufgrund ihres eher spärlichen Gewichts war sie für diese raue Witterung bestimmt ganz besonders anfällig.
Doch jene innere Ruhe, welche sie soeben – trotz ihrer heute doch eher depressiven Stimmung – verspürt hatte, war plötzlich und ohne Vorankündigungen verschwunden. Ihr kränkliches Herz begann nervös zu rasen und Madison rang verzweifelt nach Luft, weil diese ohne Vorahnung einkehrende Angst ihr immer wieder den Verstand und sämtliche Nerven raubte. Sofort brach sie in Schweiß aus, spürte, wie jede Faser ihres Körpers pulsierte, ihre Adern vibrierten und ihre Ohren wurden von einem Rauschen geflutet; im Endstadium begannen sogar grelle Farbpunkte vor ihrem Augen zu tanzen. In Situationen wie diesen wusste Madison nicht, vor was genau sie Angst hatte. Doch es gab auch Angst- und Panikattacken, die einen Grund hatten – etwas, was sie definieren konnte. Welche Sorte ihr lieber war? Keine von beiden. Alles fühlte sich grausam an und die Vollblüterin wünschte sich lediglich, dass das endlich aufhörte.
Als ihr Anfall langsam nachließ und sie ihren Weg benommen und mit deutlichen steiferen Schritten fortführte, spürte sie, wie der Sauerstoff endlich wieder zur Gänze ihre Lungen flutete und sie stöhnte erschöpft auf. Ihr Blick wirkte trüb, glasig als sie begann, sich endlich wieder auf das ihr vertraute Gebiet zu konzentrieren. Im ersten Moment glaubte sie einen Schatten entdeckt zu haben, nur unweit von ihr – doch sie war alleine; bei jenem Umriss hatte es sich offenbar lediglich um eine Illusion gehandelt. Madison wusste nicht, ob sie froh war, alleine zu sein oder ob sie sich dafür verfluchte, dass sie keinen Anschluss fand. Das war unterschiedlich. Sie war zu wechselhaft um sich auf eine Meinung oder eine Ansicht zu beschränken.
Die Dunkelbraune war sichtlich erleichtert, als sie endlich – wie geplant – eine kleine, erwärmte Quelle fand. Erschöpft blieb sie stehen und schloss kurze die Augen, auf der verzweifelten Suche nach ihrer inneren Ruhe. Die eigentlich durchaus hübsche Stute wirkte abgekämpft und ihre Erscheinung war bestimmt erbärmlich. Vielleicht war es daher doch ganz praktisch, dass sie niemand so zu Gesicht bekam? Sonst müsste sich ja in Grund und Boden schämen.


17.04.2015, 11:43
»Merten
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Madison



Grummelnd setzte der Hengst ein Bein vor das andere. Maugrimm behandelte ihn zeitweise wie einen Fußsoldaten, ohne jegliche Rechte. Natürlich machte es keinen Sinn, sich mit dem Wolf zu streiten, denn immerhin hatte Meister ihn als Leitwolf erkoren, doch Merten kam sich vor wie ein billiger Laufbursche. Selbstverständlich verstand der Rappe den Sinn dessen. So konnte er direkt das Frischfleisch begutachten und beurteilen, ob sie was taugen würden oder einfach nur Krieg spielen wollten, davon gab es absolut genug Pferde und Wölfe. Wütend schnaubend war er vom Herdenplatz abgezogen, als er seine Aufgabe erhalten hatte und ließ seinen Körper entscheiden, wohin der Weg ihn nun führen würde. Bei jedem Schritt spannten sich seine Muskeln an, zeigten die enorme Kraft, welche ihnen innewohnte. Nicht umsonst war er ein Geselle UND Heerführer. Eine Position, welche er seid Michals Tot nutzte, um sein Gemüt zu beruhigen und auf andere Gedanken zu kommen. Wie sehr er seinen Vetter doch vermisste, doch eigentlich hatte es ihm nur bewiesen, dass jegliche Gefühlsregung und jegliche Freundschaft, oder gar Liebe, einfach nur vergänglich war, und den Schmerz nicht wert, welche die Trennung verursachte.
Missmutig schüttelte er den Kopf, als er sich das erste Mal seid er aufgebrochen war, genauer umsah. War es Ironie, dass es ihn gerade jetzt, wo sein Fell völlig durchnässt und seine Mähne kalt herabhing, der Wind seine Mähne anhob und stürmisch gegen seinen Hals wehte, dass er gerade jetzt auf dem Weg zum Feuerberg machte?
Sicher war er sich nicht, aber es war auch nicht weiter wichtig. Immer tiefer sanken seine Hufe in das aufgeweichte Erdreich. Hellbraune Spritzer verzierten sein Fell und seine Beine waren nicht mehr schwarz sondern eigenartig dunklebraun. Innerlich die Schultern zuckend spannte er seine Muskeln an, ehe er begann loszulaufen. Sicher gruben sich die Hufe in den Matsch, als er sich mit starken Galoppsprüngen einen Weg hinauf bahnte. Seine Kraft, welche nun aus ihm herausströmte, genoss er sehr. Genoss die Stärke seiner Sprüunge und die Energie um sich herum. Auch die Magie in ihm summte leise und freudlig. Vielleicht sollte er kurz innehalten und versuchen hier etwas zu üben. Mit einer Plötzlichen Bewegung blieb der Hengst stehen und glich nun einer Statue, als er zuerst die Umgebung genauer betrachtete, ehe er sich auf seine Magie konzentrieren wollte. Hier hatte er deutlich mehr Ruhe als im Herdengebiet, welches er viel zu selten verließ, weil er immer weiterlernen musste und seine Soldaten trainierte.
Merten wurde immer ruhiger und kehrte weiter in sich. Alle Gefühle schob er wieder von sich, ehe er soweit in sich ging, um an seine Magie zu kommen. Gemächlich ließ er sie fließen, um sein Schild zu aktivieren. Kurz noch musste er sich konzentrieren, ehe er es vollständig aufgebaut hatte. Da er hier niemandem zum Testen hatte, würde er es einfach so lange es ging halten. Als er die Überschüssige Energie wieder in sich verschloss, sah er sich erneut um. Kurz hob er den Kopf und begann eine Stute zu wittern, als der Wind ihr seinen Geruch entgegen peitschte.
Nicht genau gewusst, was er sonst anderes tun sollte, beschloss er, nach ihr zu suchen. Wieso er es tat war dem Rappen nicht klar, aber so konnte er auch unter ablenkung üben, seine Kräfte zu halten.
Gemächlich trat er weiter hinauf, folgte seinem Instinkt, als er bei einer der Quellen eine Stute sah.
Die Farbe konnte er erst nicht erkennen, zu stark war der Ruß in das Fell seines Gegenübers eingezogen. Er wieherte leise, um sie nicht sofort zu erschrecken und trat näher. Sie sah nicht gut aus, irgendwie krank. Woran das lag wusste Merten nicht, aber irgendwie schien sie auch ziemlich wackelig zu sein.
Langsam trat der Rappe näher heran und blieb in einer ungefährlichen Entfernung stehen. Dass sie ihn angreifen würde bezweifelte der Hengst sehr, dazu hatte sie weder die Statur noch die Kraft, und so dumm war kaum ein Pferd, jemanden anzugreifen, der doppelt so breit war wie man selbst, und dessen Gegner nur aus Muskeln bestand, so wie er.


17.04.2015, 12:18
»Madison
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Merten


Ihre Gedanken kreisten einzig und allein um sie selbst – doch das tat Madison, im Vergleich zu manch anderen, ohne egoistischen Hintergrund. Sie hatte keine Familie mehr, hatte hier keine Freunde gefunden; von daher blieb ihr ja gar nichts anderes übrig, als sich rund um die Uhr mit sich selbst und ihrer psychischen Situation auseinanderzusetzen. Die Vollblüterin suchte seit Jahren vergebens nach einem Ausweg aus ihrem selbsterbauten Gefängnis, aus dem verdammten goldenen Käfig doch es gelang ihr trotz all der Mühen einfach nicht. Irgendwann war Madison auf die Idee gekommen, nach dem Grund für ihre psychischen Probleme zu suchen um sie somit – wie auch immer – ein für allemal aus ihrem Leben zu verbannen. Doch auch bei diesem Vorhaben war sie nicht sonderlich weit gekommen, befand sich noch immer am Anfang und hatte schlussendlich aufgegeben. Die Dunkelbraune fühlte sich nicht mehr im Stande, zu kämpfen. Ihr fehlte die Kraft, in jeder Hinsicht.
Madison bevorzugte Orte, an welchen sie alleine war. Denn dann war sie den abschätzigen Blicken nicht ausgesetzt, ging blöden Fragen aus dem Weg und wurde nicht ständig daran erinnert, dass sie die einzige war, die so gar keinen Freund, Bekannten oder Verwandten hatte. Der Feuerberg hatte sich daher in den letzten Monaten zu ihrem Lieblingsort herauskristallisiert und stellte somit fast ein festes Ritual in ihrem sonst so unbeständigen Leben dar. Madison hatte das Gefühl, dass es ihr gut tat, wenn sie immer wieder hierher kam – der momentan ruhende Vulkan spendete ihr Kraft, Mut und positive Emotionen. Somit stellte er (mehr oder weniger übertrieben formuliert) so etwas wie einen Therapeut für sie dar. In jenem Moment, in welchem die Zierliche diesen Gedanken zugelassen hatte, bemerkte sie, wie erbärmlich das war.
Madison wusste, dass sie hier keine Besitzansprüche hatte – und doch war sie höchst alarmiert als ein Wiehern an ihre Ohren drang. Es war befremdlich, dass hier jemand aus dem Nichts auftauchte. Das war bisher noch nie vorgekommen; womöglich war es diese neue Erfahrung, welche sie ängstigte. Erschrocken hob sie ihren trüben Blick und verschlang den Leib des Ankömmlings mit erstaunten Blicken. Die Vollblüterin konnte nicht einschätzen, ob sie ihn fürchten musste oder nicht. Seine Gestalt war groß, eindrucksvoll und muskulös – doch das bedeutete schließlich nicht direkt im Umkehrschluss, dass er eine Gefahr für sie darstellte. Doch die Furcht pulsierte schon wieder durch ihre Adern, versorgte ihren Körper mit Zündstoff, sodass dieser jeden Moment wieder einen Zusammenbruch in Form eines Panikanfalls erleiden könnte.
“Hallo“, grüßte sie ihn unsicher und zog sich etwas zurück. Zwar war er nicht zu nahe gekommen, doch Madison fühlte sich trotz allem auf eine seltsame Art und Weise bedroht. Eigentlich wusste sie nämlich ja nicht mal, ob sie überhaupt hier sein durfte. Ihre Unterwürfigkeit war nicht zu übersehen und wahrscheinlich wäre sie sogar fortgelaufen, wenn sie sich heute nicht so kraftlos fühlen würde. “Ich … Es tut mir leid, falls ich mich hier ohne Erlaubnis aufhalte … Aber … ich bin …“ Ihre Stimme war dünn, zittrig und vielleicht sogar weinerlich. Madison verfluchte sich dafür, so verletzlich zu sein. Ihr Wunsch war es immer gewesen, groß und stark zu werden – sie hatte Freunde wollen, eine Familie gründen, erfolgreich werden. Und jetzt? Jetzt war sie ein niemand, ein psychisches Wrack und vermutlich hatte sie sich nun auch Ärger eingeheimst. “Ich möchte keinen Ärger, ehrlich nicht!“ beharrte sie verunsichert und beäugte den stattlichen Friesenhengst aus großen, kugelrunden Augen.


17.04.2015, 15:02
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Madison



Merten trat näher, um sich die zusammengesunkene Gestalt näher anzusehen. Sie sah wirklich nicht gut aus, aber andererseits, er war Krieger, kein Heiler, und somit hatte er keine Ahnung, wie er dieses Problem lösen konnte. Andererseits interessierte es ihn auch nicht genug, um Pferde zu fragen, die das Wissen konnte. Es ging den Rappen einfach nichts an.
Langsam ohne ihr groß zu drohen ging er hoch erhobenen Hauptes auf sie zu, während er sich mit einem Kopfschütteln die nasse Mähne aus dem Gesicht warf. Seine Miene war ausdruckslos, als er sie nun aus der Nähe musterte. Sie war sicher irgendwann mal recht hübsch gewesen, doch das Magere und die Luft hier taten einiges, um diese Tatsache gut zu verschleiern. Leicht strahlte seine Kraft aus ihm heraus, da er immer noch seine Magieübung vollzog, und seine Gedanken gegen einen unsichtbaren Feind eisern in Verschluss hielt. Die Stute ihm gegenüber war ihm in keinem Fall gewachsen, also nahm er sie auch nicht sonderlich ernst. Außerdem schien sie ihm etwas müde zu sein, was mitten am Tag doch etwas eigenartig war.
Durch den Eisigen Wind, welcher weiter die Tropfen auf sie beide niederprasseln ließ, empfand der Rappe es hier geradezu angenehm, während es ihm sonst immer zu warm war. Auch wurde die Luft endlich mal etwas gesäubert und er atmete nicht mehr ganz so viel Asche ein.
Genau musterte der Hengst die Fremde Stute. Solch trübe Augen sah er kaum, irgendwie passte es aber zu der Restlichen Erscheinung. Ob sie irgendwelche Halluzinationen-erzeugende Kräuter zu sich nahm? Andererseits nahm er nicht an, dass man das hier oben welche Fand, oder überhaupt was fand... Und ob sie weite strecken zurücklegen konnte? Er wagte es zu bezweifeln. Er traute der Stute absolut gar nichts zu. Andererseits war er nicht so dumm, alle vorsicht über Bord zu werfen, und dabei vielleicht verletzt zu werden. Auch wenn er hier weit und breit weder was sah, noch einen Geruch auffing, hieß das bei dem Wetter nicht so sonderlich viel.
Leicht neigte der Hengst ruhig seinen Kopf, um die Stute nach ihren Worten zu begrüßen. Seine ganze Haltung strahlte die Ruhe aus, die er gerade empfand. Maugrimm konnte ihn mal, wenn er dachte, dass er jetzt durchs Tal hetzten würde um neue Mitglieder zu finden. Allzulang durfte er jedoch nicht wegbleiben, wie er wusste, sonst wurden einige Herdenmitglieder nachlässig was das Training anging, etwas das er natürlich nicht duldete.
Beruhig dich kleine, das hier ist neutrales Gebiet. Seine Stimme klang ruhig und ausdruckslos. Auch seine Augen spiegelten kein Gefühl wieder, denn aktuell hatte er einfach keine. Ruhig und sicher stand er einfach da und sah die Stute entspannt an.
Was ist los mit dir, dass du so aussiehst?Keinerlei neugier lag in seiner Stimme, sondern er sah sie nur unverwandt an, ohne sie anzustarren.
Merten glaubte, dass die Stute bald zusammenbrechen könnte, ohne zu wissen warum. Oder kann man dir irgendwie helfen? fragte er sie, als er den Kopf leicht schief legte. Er bezweiflte zwar es zu können, aber vielleicht konnte jemand von seiner Herde oder einer anderen der Stute helfen.
Ich bin übrigens Merten, und du?
Immer wieder überprüfte er seine inneren Schilde, als er sich kurz von der Stute abwandte, um die Umgebung im Auge zu behalten. Alles war ruhig, keiner ging bei so einem Wetter hier herauf, nunja... fast keiner.
Während er sicher war, dass sie alleine waren, ging er auf die Quellen in der Nähe der Stute zu. Da er schonmal hier war, könnte er sie auch nutzen. Ohne die Fremde weiter zu beachten ging er in die Quellen und entspannte so seine Muskeln, welche durch die Kälte ziemlich verkrampft waren. Danach wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu.


17.04.2015, 15:53
»Madison
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Merten


Obwohl seine große, breite Gestalt etwas Einschüchterndes ausstrahlte, blieb Madison erstaunlich ruhig als er näher kam. Irgendwie gelang es ihm, ihr trotz seines harten Auftretens so etwas wie Ruhe zu vermitteln. Denn obwohl eigentlich alles dagegen sprach ging Madison doch tatsächlich davon aus, dass er ihr nichts tun wollte – wie machte er das bloß? Die zierliche Vollblüterin beobachtete ihn ratlos und blinzelte ihm unsicher entgegen, wenn sich ihre Blicke trafen. Sie konnte gerade weder ihn noch sich selbst einschätzen und hing sozusagen in der Luft wie ein wehrloses Kind.
Der Regen prasselte nach wie vor auf sie hinab und Madison musste hin und wieder ihren fransigen Schopf aus der Stirn schütteln, um den fremden Rapphengst im Blick behalten zu können. Ihr klatschnasses Fell wurde nun unbarmherzig gegen ihren schmalen Körper gedrückt, weswegen sie womöglich noch schlimmer aus sah, als sonst. Denn genau das konnte sie seinen Blicken entnehmen: Er musterte sie eingehend und sie glaubte, dabei seine verächtlichen Gedanken zu hören. Ja, Madison wusste dass sie hässlich war und dass sich eigentlich jeder nur fragte, weshalb sie so abstoßend und krank aussah. Sie alle waren dann heilfroh, selbst nicht auch so aussehen zu müssen – und genau diese Gedanken werden diesem Hengst gerade ebenfalls durch den Kopf geistern. Madison seufzte tonlos und schlug kurz die Augen nieder. Würde dieser Spießrutenlauf denn nie ein Ende nehmen?
Als er ihr versicherte, dass sie sich beruhigen konnte, da es sich hier um ein neutrales Gebiet handelte, atmete die Dunkelbraune erleichtert auf und nickte ihm dankend zu. Ein Streit hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt! Andererseits war ihr dieser Ort extrem ans Herz gewachsen – wäre sie wirklich bereit gewesen, dies kampflos aufzugeben?
Seine nächste Frage traf sie schwer und Madison zuckte sichtlich zusammen. Klar, sie hatte ja gewusst, dass ihm solche Fragen durch den Kopf huschten – doch dass er sie ihr stellen würde, hatte die Vollblüterin dann doch nicht erwartet. Der Gedanke, dass er sie das fragte, weil sie wirklich schrecklich hässlich aussah, schmerzte. Madison hätte sich am liebsten auf der Stelle in Luft aufgelöst, sie schämte sich so sehr für sich selbst. “Ich … Also ich …“ Sie verstummte, schleckte sich über die vertrockneten Lippen und fuhr dann tapfer fort: “Eigentlich weiß ich das selbst nicht so genau. Seit Jahren habe ich mein Leben nicht mehr im Griff: Ich vergesse zu essen, ich trinke kaum und schlafe so selten, dass ich fast schon zu vergessen drohe, wie es sich anfühlt. Aber ich weiß einfach nicht warum.“ Die Verzweiflung sprach deutlich aus ihr, ihr Blick wirkte dabei panisch und enttäuscht. Madison sah nicht nur aus wie ein Häufchen Elend, sondern sie war eins. “Allerdings weiß ich auch nicht, warum ich dir das erzähle.“ Madison lächelte traurig. “Danke der Nachfrage, aber ich glaube nicht, dass mir jemand helfen kann. Ich selbst bin schon oft genug daran gescheitert.“ Sie wollte keine fremde Hilfe mehr, wollte sich nicht noch mehr bloßstellen und demütigen lassen – diese Versuche kosteten sie zu viel Kraft, zu viel Überwindung. Die nicht erfüllbare Hoffnung zerfraß sie; das konnte sie nicht mehr auf sich nehmen.
Als er sich ihr vorstellte, lächelte die Dunkelbraune matt. Sie war ihm dankbar, dass er zumindest versuchte, sie normal zu behandeln. Sie hatte sich schon so lange mit niemandem mehr unterhalten, dass es ihr total neu vorkam. “Madison“, stellte sie sich ihm ebenfalls vor und spielte unruhig mit den Ohren. Man merkte ihr an, wie lange sie alleine gewesen war – in dieser einsamen Zeit hatte sie jegliche Selbstachtung verloren und sich komplett vernachlässigt. Doch da Merten ihr die Chance gab, sich ein wenig mehr zu integrieren, ihr die Möglichkeit bot, zu lernen, wieder am Leben teilzunehmen wollte sie diese auch nutzen. Madison war – auch wenn sie nicht so aussah – schon immer eine Kämpferin gewesen. “Lebst du schon länger hier?“ erkundigte sie sich schüchtern und hoffte, dass sie Merten mit ihrer unbeholfenen Art nicht auf die Nerven ging.


19.04.2015, 15:17
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Madison




Merten genoss die Hitze der Quellen, in welchen er sich geschmeidig bewegte. Die Stute hatte er ausgeblendet, um die Zeit zu genießen, wenn er sich schon an diesen Ort verirrt hatte. Er genoss die Stille, die Ruhe und die Einsamkeit. Meistens gingen ihm die anderen ehr auf die Nerven und er hatte nie wirklich die Möglichkeit, vollkommen allein zu sein. Auch wenn er Abstand zu seiner Herde hielt, und sich am Rand des Gebietes aufhielt, spürte er doch die Energie, welche von jedem Mitglied abstrahlte und ihren Herdenplatz erfüllte. Zwar bedeutete das auch Sicherheit und Zusammenhalt, aber wenn niemand verstand, dass ihm Gesellschaft auf die Nerven ging.
Er schwamm etwas in den Quellen, und seine Muskeln lockerten sich immer weiter, als er einen tiefen Seufzer ausstieß.
Sobald er die Stute hier loswar, würde er sich bemühen, neue Mitglieder für die Herde zu suchen, nahm er sich zumindest vor.
Sein Blick wanderte erst als er wieder aus dem Wasser stieg zu der Fremden. Diese schien sehr verunsichert zu sein, irgendwie eine lustige Sache. Doch wenn er sie ansah und den Zustand ihres Körpers betrachtete, wunderte es ihn nicht mehr.
Merten mochte seinen Körper und ging stehts mit der größtmöglichen Sorgfalt mit ihm um, da er den Zustand der Schwäche niemals erleben wollte. Denn geistig kam er sich in den seltenen Fällen, wenn er endlich absoluten Frieden hatte, einfach sehr schwach vor. Niemals würde der Hengst dies jedoch wem zeigen. Egal wem und egal wann.
Der Rappe schüttelte seinen Körper, um das Quellwasser von sich zu schütteln, und die "Reinigung" zu vollenden, während seine trainierten Muskeln sich deutlich unter dem nassen Fell hervorwölbten.
Erst jetzt schenkte er der Stute wieder die volle Aufmerksamkeit und sah sie wieder an. Ob andere Pferde wohl Mitleid mit ihr hatten und sie deshalb behandelten, als sei sie zerbrechlich? Einige, die Schwachen, vermutlich.
Merten sah Madison nachdenklich an, als sie ihm erzählte, dass sie alles vergaß. Das klang ziemlich seltsam, denn irgendwann sagte einem der eigene Körper doch, dass es Zeit zu essen, zu Trinken oder auch zu Schlafen war, auch wenn man das sehr gern ignorierte.
Sie schien das perfektioniert zu haben, wenn er ihren Körper genauer betrachtete.
Wie kann man sowas essentielles vergessen? fragte er sie wieder direkt. Er verstand es nicht, und es ging ihn auch nichts an. Aber es kam ihm einfach komisch vor. Niemand vergaß das einfach.
Hast du denn keine Herde, die dich an sowas erinnert? Und wenn wir schon dabei sind, wann hast du denn das letzte Mal gefressen, getrunken oder wirklich geschlafen. Scheint länger her zu sein? Langsam gelang es dem Rappen, seine melancholische Stimmung, die ihn seid dem Tod seines Vetters fast immer erfasst hatte, abzuschütteln Wenigstens kurz wollte er wieder mehr der Merten sein, den Michal gekannt hatte, nur ein paar Augenblicke, ehe er wieder an den Grund dachte, sich verändert zu haben. Doch sie hatten sich alle Freiwillig entschieden. Sowohl Michal, er selbst und alle andren Gesellen. Lebe mit den Konsequenzen, die dir damals so unbedeutend erschienen. Ermahnte er sich erneut, wie immer häufiger in den letzten Tagen.
Wieder verschloss sich der Hengst in sein innerstes, dachte an die für ihn schlimme Zeit und sein eigenes Schicksal. Er konnte ihm nicht entrinnen, genausowenig wie die anderen.
Ja, einige Zeit. antwortete er auf ihre letzte Frage nur knapp. Weiterhin strahlte er die Ruhe und Entschlossenheit. Vergaß die Versuche sich selbst das Leben zu nehmen, welche vom Meister vereitelt wurde. Die Zeit war vergangen und nicht mehr änderbar.


19.04.2015, 22:59
»Madison
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Merten


Madison konnte sich lebhaft vorstellen, wie absurd es für ihn klingen musste, dass sie vergaß ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Jemand, für den es völlig normal war, seine festen Mahlzeiten zu sich zu nehmen, am selben Gewässer immer wieder seinen Durst zu stillen oder immer zur selben Zeit schlafen zu gehen, konnte das ja auch nicht nachvollziehen – wie denn auch? Madison verstand doch selbst nicht einmal, warum sie derart die Kontrolle über sich und ihr Leben verloren hatte. Damals war auch sie normal gewesen, hatte einen geregelten Tagesablauf gehabt und war gesund gewesen. Heute war sie krank, oder sah zumindest so aus. Wie genau es um sie wirklich stand, konnte Madison nur erahnen.
Seine nächste, direkte Frage traf sie erneut hart und die Dunkelbraune schluckte benommen. Merten hatte die Fähigkeit, ihre wunden Punkte zu treffen und vielleicht war es ganz gut, dass er Madison derart auf den Zahn fühlte. Vielleicht würde es ihr in naher Zukunft helfen, wenn sie mit ihren Problemen konfrontiert wurde. “Das frage ich mich ständig“, entgegnete sie kleinlaut und blinzelte ihm scheu entgegen. “Und ich versuche, mir wieder einen geregelten Tagesablauf zuzulegen, doch es gelingt mir nicht.“ Madison zuckte hilflos mit den Schultern, lächelte resigniert, so, als habe sie sich bereits mit ihrem Schicksal abgefunden. “Ich bin offenbar viel zu sehr mit mir und meinen Problemen beschäftigt – meine Angstzustände und Panikattacken haben mich fest im Griff und lassen es nicht zu, dass ich mich in irgendeiner Form anpassen kann.“ Die Vollblüterin wusste nicht, ob es ihr gut tat, es ihm zu erzählen. Einerseits fühlte es sich durchaus befreiend an, ja. Andererseits aber war es demütigend, sich selbst so bloßzustellen.
Eine Herde? Madison schüttelte traurig den Kopf. “Welche Herde möchte ein Mitglied wie mich denn haben? Du siehst doch, wie ich aussehe. Niemand möchte mich pflegen.“ Bisher hatte sie zwar lediglich zwei Herden außerhalb des Stillreichs um Aufnahme angebettelt, doch sie wurde beide Male abgewiesen – diese Zurückweisung saß tief und sie traute sich nicht mehr, bei einer Herde vorzusprechen. “Und ich kann das auch verstehen. Ich bin abstoßend, ein Klotz am Bein. Wenn ich eine Herde hätte, wäre ich auch nicht erpicht darauf, Mitglieder wie mich zu haben.“ Ein kurzes, trauriges Lächeln ehe ihre Miene wieder leerer wurde.
Seine Frage, wann sie das letzte Mal gegessen, getrunken oder geschlafen hatte, überforderte sie. Man sah Madison an, wie sie begann zu grübeln und ihre Unwissenheit war echt. Die Dunkelbraune wusste nicht, ob sie vielleicht vergesslich war – oder ob es einfach wirklich schon so lange her war. “Ich … keine Ahnung. Ein paar Tage wird es her sein, schätze ich. Aber geschlafen habe ich … bevor ich hier hoch auf den Feuerberg gekommen bin. Also vor ein paar Stunden, ungefähr?“ Madison wusste nicht, ob das stimme. Sie hatte zwar die Augen zu gehabt, aber ob das wirklich ‚schlafen‘ gewesen war, war fraglich. Ausgeruht fühlte sie sich jedenfalls nicht; aber das war ja mittlerweile auch schon ein Dauerzustand geworden.
Auf seine Antwort hin nickte Madison stumm. Merten machte auch den Eindruck, als wäre er tatsächlich schon einige Zeit hier – alles andere hätte sie doch stark gewundert. “Hast du eine Herde?“ fragte sie sehnsüchtig. Madison selbst hätte gerne irgendwo Anschluss gefunden. Vielleicht hätte ihr das wirklich dabei geholfen, wieder gesund zu werden. Jetzt aber fühlte es sich an, als wäre es mittlerweile sogar dafür viel zu spät.


20.04.2015, 10:40
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