» Tay
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Vengeresse



Tay war bemüht das Lächeln auf seinem Gesicht zu halten. Sie war ebenfalls neu hier? Was eine jämmerliche Zeitverschwendung. Was wenn er den gesamten Weg umsonst gegangen, die ganzen Beschwerden umsonst auf sich genommen hatte? Tay bemerkte mit leichtem Wohlwollen, wie der Regen langsam aufhörte und die Blitze, die über den Himmel zuckten, länger auf sich warten ließen. Vielleicht war es gar nicht mehr nötig sich einen Unterschlupf zu suchen.
Das ist natürlich schlecht. sagte der Hengst, ohne sich um seinen unfreundlichen Tonfall zu kümmern. Wohlmöglich war die Stute genauso auf der Suche nach einer Gruppierung wie er und allein würde sie vermutlich früher oder später sterben. Hilflos zu Grunde gehen, wegen eines Raubtieres, eines unachtsamen Schrittes, oder Dingen, die man eben nicht kontrollieren konnte. Tay hätte sich nicht weniger darum scheren können. Und dennoch, die Stute tat ihm irgendwie Leid. Sie war vermutlich in der selben Situation wie er und vielleicht war sie gar nicht so schrecklich, wie Tay sie sofort abgestempelt hatte. Ja, er war eindeutig voreingenommen.
Es geschah schnell. Die Wolken zogen von dannen und die Sonne kam durch, wärmte Tays noch immer klammes Fell. Es würde einige Zeit dauern, bis er wieder in vollem Glanz erstrahlte, aber das war dem Schimmel recht, solange der nervige Regen endlich sein Ende gefunden hatte. Nun, ich denke das ist jetzt nicht mehr nötig. Allerdings... Tay hielt inne und überlegte einen Augenblick. Wollte er der Stute vor sich wirklich die Frage stellen, die sich in seinen Gedanken bereits bildete? Sie könnte es falsch verstehen und ihm auf ewig hinterher dackeln, wie ein kleiner, ausgesetzter Hund. Darauf hatte Tay - ohne böse sein zu wollen - keinen Bock. Er hatte sich ja schon schwer getan, etwas mit seinen eigenen Schwestern zu unternehmen. Wie sollte er dann eine Fremde aushalten, wo er stets besorgt war, dass sie nicht doch merkwürdige Hintergedanken pflegte? Tay hatte noch nie mit Stuten umgehen können und das hatte seine ganz natürlichen Gründe. Trotz allem konnte er sie hier nicht zurück lassen. Seine Mutter hatte ihm nach wie vor beigebracht höflich zu sein, auch wenn er dieses Wissen nicht sehr häufig anwendete. Wissen Sie, ich habe mich gefragt, ob wir uns nicht vielleicht gemeinsam auf die Suche nach anderen machen sollten? fragte er zögernd, nach wie vor nicht ganz überzeugt von seiner Idee. Vielleicht findet man andere Gestalten, die man fragen könnte. Ob sie sein Angebot annehmen würde? Sie schien relativ selbstständig zu sein, ansonsten würde sie kaum allein hier herum irren. Dennoch wunderte er sich, ob sie es lange allein durchhalten würde. Das Leben einer alleinstehenden Stute, war nach wie vor gefährlicher, als das eines einsamen Hengstes.
Wenn Sie mit mir ziehen wollen, können Sie das tun... fing er an, um ihr zu vermitteln, das er nicht lange gewillt war, auf eine Antwort zu warten. Spontanes Entscheiden, oder spontanes Hierbleiben. Es war ihr Leben und sie sollte wissen, was das Beste für sie war. Ich werde nun weiter gehen. An diesem Ort gibt es allem Anschein nach nichts, was mir noch behilflich sein könnte, meinen Wunsch zu erfüllen. Damit drehte er sich mit einem Lächeln um und lief in die Richtung, aus welcher er gekommen war, hoffte so an einen etwas lebhafteren Ort zu gelangen.

--> Der Friedhof


01.09.2013, 15:50
»Manala
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Echion smilie




Donnergrollen erreichte Manalas Sichelohren und sie wandte ihren Kopf gen Vulkan. Über diesem schwebte eine große, dunkle Wolke. Dicht war sie, saugte mit ihrer schwärze beinahe alles Licht auf, welches zuvor noch die Ebene erhellte. Im ersten Moment dachte Manala, der Vulkan hätte sich dazu entschieden, mit seiner heißen Lava um sich zu spucken. Doch falsch gedacht, und dem war gut so. Es war wirklich nur eine Gewitterwolke. Doch die Schimmelin stellte für sich selber fest, dass sie grade keine Lust auf ein Unwetter hatte. Doch so schnell die Wolke aufgezogen war, genau so schnell wurde sie von dem nahenden Wind wieder davongefegt. Nun sah man sie nur noch in weiter Ferne überm Horizont, sie hatte sich vom Tal entfernt. Gut so, wenn Manala daran dachte warum sie zum Vulkan geflüchtet war. Dank des Unwetters, welches das ganze Tal Schaden zuzufügen schien, hatte sie keine andere Möglichkeit gesehen.
Nun musste Manala lachen. Was faselte der Hengst denn da? Vertrauen? Stimmt, das war wirklich die einfachste Sache. Man kennt sein Gegenüber kaum und dieser verschweig einem scheinbar auch noch ein sehr großes Geheimnis. Das ist wahrlich die beste Vertrauensgrundlage. Lass doch diese dumme Frage. Ich denke, das weißt du besser als ich. Und was möchtest du mir von Vertrauen erzählen? Meinst du nicht dass ist etwas schwierig wenn man weiß, dass sein Gegenüber einem etwas verschweigt? Ihre Stimme hatte einen neckischen Ton angenommen. Wäre sie etwas jünger und hätte noch nicht so viel ihrer Kindheit verloren, würde sie ihm nun wohl frech demonstrativ die Zunge rausstrecken. Das war ihr zu dem jetzigen Zeitpunkt aber doch etwas zu blöd.
So wandte sie sich wieder einige Schritte von dem Hengst ab und guckte ihn, mit dem stets sanften Lächeln auf ihren Lippen, freundlich an. Ihr kleines Herz raste, wie es das schon die ganze Zeit tat. Die ganze Situation hatte für sie immer noch nicht an Aufregung verloren. Es war spannend. Wie für ein kleines Fohlen, welches zum ersten Mal das Meer entdeckte. Es konnte sich nicht sattsehen. Manala konnte sich eben nicht sattfühlen, in dem Sinne.

Manala war sich durchaus bewusst, dass ihre Worte den Hengst zu erzürnen schienen. Jedes Mal, wenn es nur im geringsten um die Herde ging, spürte sie bei ihm eine aufkeimende Wut. Und sie musste zugeben, diese Wut war zum Teil durchaus berechtigt. Wie mochte ihre Herde auf ihn wirken, der sie nicht kannte und genau das erzählt bekommen hatte, was Manala ihm eben erzählt hatte. Es sprach nicht gerade für ihre Herde, auch wenn sie sich wirklich wohl fühlte. Mit diesen Worten würde man zumindest keinen für die Herde anwerben können. Für viele war dies wahrscheinlich zu viel Beraubung der Freiheit. Doch Manala war genau dort aufgewachsen, kannte es nicht anders. Und sie fühlte sich dort sicher und auch geborgen. Es war ihr Zuhause. Zugegeben, sie wollte nichts anderes. Sie selber hatte Angst vor zu viel Freiheit, auch wenn ihre Fähigkeit ihr diese sicher zu geben vermochte. Für kurze Zeit zumindest. Aber das genügte.
Und Manala kam nicht drum herum, sauer zu werden als sie Echions nur allzu ironischen Kommentar vernahm. Unerhört. Natürlich konnte er seine Meinung haben, das mochte sie ihm keineswegs verbieten. Wenn er ihre Herde nicht mochte – sollte er doch. Sie würde ihn zu nichts zwingen. Dennoch wäre es ihm schon möglich, das ganze weniger zu dramatisieren und darüber hinweg zu sehen. So wiegte sie ihren Kopf hin und her und sah in die Ferne. Der Wind riss Blätter und kleine Zweige mit sich, fegte diese über die Ebene. Es war ein recht kühler Wind, unangenehm für den Sommer. Und doch verharrte sie, konnte sie mit etwas Kälte doch auch gut leben. Nochmals warf sie einen Blick gen Echion, der es vermochte, ihr stets sämtliche Gefühlsschwankungen zu verleihen. In einem Moment noch war sie hingerissen, mochte sich dem Hengst voll und ganz hingeben. Auch wenn dieser Moment leider schon viel zu lange vergangen zu sein schien. Im anderen Moment entwickelte sich in ihr ungebändigter Zorn, hervorgerufen durch sein achtloses Verhalten, welches ihr beinahe schon egoistisch erschien. Und genau das mochte sie nicht verstehen, kam hinter keinen seiner Hintergedanken. Wieso tat er das alles, verbrachte seine Zeit mit ihr, duldete und genoss scheinbar ihre Nähe, nur um sie im nächsten Moment wieder fortzustoßen oder ihr Leben schlecht zu machen. Denn man musste ja zugeben, bis jetzt hatte er nichts Positives sagen können. Zumindest konnte Manala sich an nichts dergleichen erinnern. Ihre Herde war schlecht, ihre Gabe war schlecht, der Meister war schlecht. Was waren also seine Beweggründe, die ihn hier hielten? Ganz einfach nur der Instinkt, da sie rossig war? Das mochte Manala kaum glauben, denn seine Chance hätte Echion wohl längst gehabt. So sehr sie sich auch bemühte, ihr fiel nichts ein. Und er würde es ihr kaum sagen. Also akzeptierte sie dies vorerst. Sie war sich sicher, dass sie mehr erfahren würde. Mit der Zeit. Im Moment aber war Echion nichts mehr als ein zugeklapptes Buch, versiegelt mit einem Schloss welches ungelesen vor ihr lag.
Sie wandte ihren Blick wieder von dem stürmischen Geschehen ab und richtete diesen auf Echion. Und dies war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie fühlte Hass, Verachtung und Schmerz. Und all dies prallte mit einer solchen Wucht auf ihr ein, dass sie für eine Sekunde einen Schrei nicht unterdrücken konnte. Sie kniff ihre Augen zusammen, wurde sich dessen bewusst dass sie ihre Worte wohl besser hätte wählen sollen. Doch die Rage, in der sie sich zu dem Zeitpunkt befunden hatte, konnte sie kaum bändigen. Und so musste sie mit den Konsequenzen leben. Wie diese aussehen würden konnte Manala ja nicht ahnen, auch wenn sie von der Intensität Echions Gefühle schon mehr geplagt war, als sie auszuhalten vermochte. Und dies lag nicht zuletzt daran, dass sie den Hengst ernsthaft mochte.
Als Manala in seine Augen blickte, wirkte es als wäre Echion nicht mehr wirklich hier, wie in Trance. Sie war verwirrt, ging einige Schritte zurück. Doch nicht schnell genug. Sie spürte seine Zähne in ihrem Nacken, das warme Blut bereits ihren Hals herablaufen. Es ging zu schnell, als dass sie das ganze wirklich wahrnehmen konnte. In einem Moment befand sie sich noch stehend, mit dem Hengst am Nacken, im nächsten Moment lag sie auf dem Boden. Tränen liefen ihr Gesicht hinab. Und sie hätte durchaus ihre Fähigkeit einsetzen können, doch für den Moment war sie so überwältigt, dass sie dazu nicht in der Lage war. Viel zu schnell prasselten all die Eindrücke und vor allen Dingen all der Schmerz auf sie ein, sodass sie keinen Gedanken an etwas anderes verschwenden konnte. Die Stute wimmerte, als sie im Dreck lag und immer wieder die harten Hufe Echions gegen ihren Körper schlagen fühlte. Schon längst fühlte es sich taub an, der Schmerz von all dem Adrenalin in den Hintergrund gedrängt. Doch trotz dessen saß der Schock tief und sie war sich dessen bewusst, dass sie gegen die Kraft des Hengstes nicht gegenhalten konnte. So verweilte sie still, gab nur klagende Laute von sich, die von ihren Schock und den Schmerzen zeugten. Dabei liefen weiterhin die Tränen, die sich nicht zurück halten ließen. Und dies war nicht der einzige Schmerz, der die Stute plagte. Seine Worte brannten sich in ihre Seele, verschlimmerten das Wimmern noch. Sie mochte kaum glauben, dass der Hengst auch nur ein Wort ernst meinte, wissen konnte sie dies jedoch nicht. Doch ehe sie auch nur diesen Gedanken für kurze Zeit fassen konnte, wurde sie wieder von Echion auf die Beine gerissen. Ein Klagelaut entwich erneut ihrer Kehle, als er seinen kräftigen Körper, den sie zuvor noch so bewunderte, an sie presste. Seine Zähne bohrten sich immer wieder in ihren Hals und längst war dieser nicht mehr weiß, welches ihr sonst durchaus ihre Schönheit verlieh. Rote Schlieren zogen sich ihren Hals hinab, sprenkelten teils den Boden. Sie hatte kein Gefühl mehr in ihrem Körper, die Tritte hatten ihr zugesetzt. Ihre Beine zitterten, und würde Echion sich nicht so an sie pressen, würde sie wohl zu Boden stürzen. Und genau dies geschah, als der Hengst unerwartet zurücksprang und sich wild schüttelte, durch die Luft sprang wie ein Fohlen. Nur das dies nicht aus unbändigender Lebensfreude entstand. Was genau mit dem Hengst vor sich ging, konnte Manala nicht erahnen. Noch nicht. Und so lag sie am Boden, geplagt von ihren eigenen Schmerzen, die sie versuchte zu verdrängen. Auch wenn es schwierig war. Vor allen Dingen war es nicht leicht, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Und so vernahm sie seine beiden Worte wie ein Rauschen in ihren Ohren. Trotzdem nahm sie durchaus war, wie der Hengst in sich zusammenzubrechen schien. Wimmernd, wie ein kleines Kind, kauerte er nur wenige Meter von ihr entfernt und schien in sich zusammenzubrechen.
Und Manala verstand. Zumindest ein wenig. Natürlich konnte sie keinerlei seiner Gedanken lesen, doch sie glaubte zu verstehen. Dies war also sein Geheimnis. Davon ging sie aus. Denn es war nicht Echion, der dies getan hatte. Das konnte Manala nicht glauben. Schließlich hatte sie zuvor keinerlei Aggression wahrnehmen können. Wut, natürlich, aber die herrschte in einem Jeden. Selbst Manala hatte sie kurz zuvor noch verspürt. Und trotz dessen hatte sie sich selbst nicht so vergessen. Echion war kein von Grund auf böses Pferd. Dennoch wollte Manala nicht aufstehen, blieb weiterhin am Boden liegen, ehe sie den Blick abwand und ihre Nüstern in den staubigen Boden grub, um so ein wenig Stütze zu erhalten. Sie würde dieses Mal nicht auf Echion zugehen, entweder würde er sich dazu entscheiden oder die ganze Geschichte wäre damit nun beendet gewesen. Was nach diesem Vorfall wahrlich alles andere als verkehrt war.
Sie sah auf, als Echion sie anschrie. Ausdruckslos schien ihr Blick, gebrochen. Sie war müde. Verspürte wenig Elan, noch etwas zu machen und schwieg somit. Manala wüsste auch genug Kräuter, mit denen sie ihre Wunden heilen konnte. Ein weiterer Vorteil, den Meister als Lehrer zu haben. Doch sie verspürte einfach nicht die Lust, nun aufzustehen und nach diesem Heilmittel zu suchen. Und somit legte sie ihren Kopf wieder nieder und schloss mit einem Grummeln die Augen. Immer noch war sie gepeinigt vom körperlichen und seelischen Schmerz. Unter diesen Umständen nahm sie Echions Verhalten auch nicht war, wie er rückwärts stolperte und dabei wohl beinahe stürzte. Sie wartete einfach nur. War sich sicher, dass irgendetwas passieren würde, irgendeine Handlung folgen würde. Er konnte nicht schweigen und gehen, so sehr sie sich das für den Moment wünschte, und Echion wohl ebenfalls. Nein, das würde gegen jegliches Ehrgefühl verstoßen. Sofern er dieses besaß.


04.09.2013, 21:19
»Echion
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Manala smilie



Das Gewitter, welches sich in weiter Ferne angekündigt hatte, verstummte auf einmal. Die dunkle Wolke wurde von einem scharfen, kalten Wind vom See her fortgeweht. Einfach so, kampflos. Als hätte sich das Unwetter es sich von alleine nochmal anders überlegt.
Er musterte die Weiße skeptisch, wenngleich er versucht war in das Lachen mit einzustimmen. Es hätte ihm bewusst sein müssen. Wäre Hellsehen wirklich so einfach, dann könnte Echion sich wohl als ein Meister dieser Sache bezeichnen. Tatsächlich würde es aber keinem allzu schwer fallen, recht schnell zu bemerken, dass Manala sich nicht so einfach abwimmeln ließ. Sie war neugierig, hartnäckig, gelegentlich sogar aufdringlich; in keiner Sekunde vermochte sie den Hengst aber zu sehr zu verärgern. Natürlich fühlte er sich in die Ecke gedrängt, versuchte sich dort geschickt wieder herauszuwinden und wenn es ernsterer Worte bedurfte, gleichzeitig war dieser Charakterzug aber auch faszinierend. Er zeigte, wie selbstständig sie sein könnte, sie bräuchte diesen Meister gar nicht. Er seufzte. Manala..., seine Stimme nahm fast schon etwas quengelndes an. Wie ein kleiner Junge, der um etwas bat. Naja, du hast mir soweit vertraut, warum also nicht auch jetzt?, reagierte er, Ist doch nur einmal mehr. Er lächelte ihr entgegen, mochte es zu wissen, dass sie trotz dieser Ungewissheit nicht negativ gestimmt wurde. Es entspannte die Situation in soweit, dass der Braune nicht groß darüber nachdenken musste, wie er dafür sorgte, dass sie sich dennoch in seiner Nähe wohl fühlte. Wer wusste, ob er es überhaupt getan hätte. Schließlich hatte es niemand verdient, ihm auf Zwang Gesellschaft zu leisten. Weniger gefallen wollte es ihm dennoch, dass sie sich wieder ein Stück entfernt hatte, die Wärme an seiner Seite so abrupt unterbrach. Es mochte vielleicht egoistisch klingen, wenn er sie gerne nah bei sich hatte und sich vorstellen könnte, dass sie Seins wäre. Eine Erklärung hierfür dürfte man nicht verlangen. Nur so viel war sicher- es war nicht allein ihrer Rosse zu verschulden.

Nicht schon wieder. Echion spürte, wie sie über seinen winzigen Kommentar erbost war. Logisch, war er doch auch recht zynisch. Dennoch war er es Leid, dass die schönen Momente immer so je unterbrochen wurde. Insgeheim wusste er, dass es seine Schuld war. Echion war jener, der mit der Struktur dieser Herde und dem Drumherum nicht zurechtzukommen schien. Doch was sollte er tun? Ihr nach dem Mund reden? Schauspielern wie toll die Herde doch sei? Das war alles nicht er. Freilich könnte der Braune auch einfach schweigen, schließlich kannte er kein weiteres Mitglied dieser Herde und s war es reichlich anmaßend ein Urteil zu fällen. Doch wie sehr er es auch versuchen mochte, es misslang. Genauso wenig funktionierte dieses Vorhaben, wie dass ihm bezüglich dieses Themas mal eine Entschuldigung über die Lippen kam.
Vielleicht traf er früher oder später mal auf den Meister und musste einsehen, wie falsch er doch lag. Bis dahin würde er sein erschaffenes Bild beibehalten, zumal er recht wenig Glauben darin setzte, dass dieser mysteriöse Herr wirklich groß anders sein könnte. Sicherlich würde er Echion nicht freundlich lächelnd in seinem Gebiet empfangen, ganz natürlich wie jahrelange Freunde und zu einem kleinem Gespräch bitten indem es nicht um ihn und seine Absichten ging, sondern einfach warum die Sonne schien oder Rehe alles gleich aussahen.
Verwunderlich war jedoch, dass Manala dieses Mal nicht in Verteidigungsposition ging. Sie schwieg, ignorierte ihn regelrecht. Vermutlich hatte sie sich mit Echions Hassattacken gegen ihre Herde bereits abgefunden. Dachte sich seinen Teil und wartete bis die Wogen sich wieder geglättet haben.
Der Hengst folgte ihrem Blick in die Ferne, vermochte selbst aber nichts Interessantes zu entdecken. Kein Wunder also, dass sich seine dunklen Augen auf ihren Körper legten, nahezu mit etwas Sorge, dass sie frieren könnte. Mittlerweile fegte der Wind ungeheuerlich über diese ungeschützte Gegend uns zerrte an einem. Nachdenklich kaute er auf seine Unterlippe, wirkte so fast um mehrere Jahre jünger und unerfahren. So als wüsste er nicht, ob es ihm gestattet sei näher zu treten, um der Weißen ein wenig seiner Wärme abzugeben. Tatsächlich überlegte er, ob es angebracht sei, einfach zu ihr zu gehen. Bevor er sich überhaupt entscheiden konnte, hob sie jedoch wandte sie sich ihm wieder zu. Ganz natürlich wanderte sein Blick zu ihrem. Gerne wollte er ihr alles erzählen, doch wie?

Seine ungebändigte Wut, überraschte ihn selber. Sie war jedoch so schnell da, dass er selbst seine Umgebung nur noch schemenhaft wahrnahm. Ihr erschreckter Aufschrei wirkte beinahe wie ein aufspringendes Kaninchen vor dem Wolf. Anstachelnd, sodass das Adrenalin in die Blutgefäße schoss und das Jagdfieber zu Kopf stieg.
Sie wehrte sich nicht und selbst wenn, dann hätte Manala nur eine geringe Chance gehabt, was die körperliche Kraft anging. In seinem Wahn entwickelte er unnatürliche Kräfte. Vergleichbar mit denen die eine panische Mutter besitzen konnte, wenn ihr Kind sich in eine Notlage befinden würde. Auch ihre schmerzerfüllten Klagelaute vermochten seine in den Nacken gepressten Ohren nur sehr verzerrt, und nicht mehr als solche zu erkennende, zu erreichen.
Nachdem all sein Zorn abgeebbt war, seine Sinne wieder für ihn arbeiteten und er das grausige Bild wahrgenommen hatte, wagte er es kaum noch Manala anzuschauen. Über ihre gesamte Vorhand lief rotes Blut. Er konnte es sogar noch auf seine bebenden Lippen schmecken. Sich schämend wollte Echion sich zurückziehen, merkte aber mit dem ersten Schritt wie entkräftet er selbst war. Tausende Gedanken flogen durch seinen Kopf, während er seine Hufe fixierte. Daran klebte Blut und sogar ein wenig weißes Fell. Nun, wenn man es denn noch als weiß bezeichnen mochte. Sofort schloss er die Augen, überkam ihn doch nur noch umso mehr der Ekel vor sich selbst. Was hatte er nur getan? Warum war er so doof? Würde er denn nie lernen? Mit seinem Wimmern kämpfte sich ein kleiner Bach von Tränen an seiner Ganasche hinab. Schluchzend schüttelte er seinen Kopf, versuchte sie so zu vertreiben. Und kehrte schlussendlich in der Realität zurück. Er war nicht alleine. Er spielte keine Rolle.

Im nächsten Moment hob er seinen Kopf an, konfrontierte sich selbst mit dem, was er getan hatte.
Beinahe wäre er wieder zusammengebrochen in ein wimmerndes Bündel voller Selbstmitleid. Seine vor Tränen nassen Augen wanderten über jeden Zentimeter ihres Körpers, mehrere Male musste er die Übelkeit schwer hinunterschlucken. Ich..., kopfschüttelnd brach er ab und suchte die braunen Augen Manalas. Fand sie aber nicht. Manala nein. Nein., er eilte auf sie zu. Obwohl ihn die Frage beschäftigte- die reichlich dumme Frage- ob sie nun Angst vor ihm haben würde, überwand er die Distanz. Mach die Augen auf. Schau mich an. Nicht schlafen., es war er eine leise Bitte als ein Befehl und dennoch kam sich der braune Hengst zu streng vor. Bitte.
Sein Kopf war gesenkt, sodass sein warmer, unregelmäßiger Atem kurz über ihr Gesicht strich, bevor sie vorsichtig ihren Kopf ein wenig anhob. Es... es tut mir Leid. Ich... ich wollte nicht... Sein Blick wanderte erneut über die zahlreichen Verletzungen, manchmal strichen seine Nüstern sanft über einige Stellen, auch um nicht offensichtliche Verletzungen auszuschließen. Es tut mir Leid., wiederholte er und sprach weiter als gebe es kein Morgen mehr, als würde er alles wieder zumindest ein wenig besser machen mit jedem Wort das er sagte. Ich kann verstehen, wenn du jetzt Angst vor mir hast. Du kannst mich fortschicken. Denn er glaubte kaum, dass sie gerade in der Lage war, von hier so schnell zu flüchten, wie sie es vielleicht wollte. Lass... lass mich nur kurz schauen, ob ich dich schwer verletzt habe. Bei seiner Untersuchung murmelte er immer wieder kaum verständliche Flüche und Entschuldigungen. Er zuckte selbst zusammen bei diesem Anblick. Die unschuldige Stute musste ungeheure Schmerzen haben, jedoch würde mit Glück nicht viele bleibende Schäden zurückbleiben, wenn ihre Herde denn von Heilungskunst soviel verstand wie von ihren anderen Zaubereien. Vielleicht hier und da eine Narbe, die ihrer Schönheit aber keinen Abbruch tun würde. Echion zog scharf die Luft ein und biss sich auf die Zunge.
Mittlerweile hatte er seine Begutachtung beendet und trat zurück. Du solltest... ich meine..., er verstummte, blickte sich verunsichert um. Er wartete regelrecht jede Sekunde auf die Aufforderung sich schleunigst zu entfernen. Und wie er dieser Forderung nachkommen würde. Sofort und ohne Diskussion. Er wollte Manala nicht mehr verletzen ihr irgendeinen Ärger bereiten. Wenn er wüsste, wohin er in diesem Fall gehen würde, würde er es ihr sagen. Denn was anderes als den Tod hatte er verdient? Wenn ihn also in den nächsten Stunden mehrere Pferde mit ähnlichen Zaubertricks verfolgen würden, so wäre es ihm nur recht. Echion trat nochmal auf die Weiße zu und drückte seine Lippen auf ihre breite Stirn. Gott, es tut mir unendlich Leid.


04.09.2013, 23:11
»Manala
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Echion smilie




Manala verharrte still, blickte den Wolken hinterher die langsam nicht mehr zu erkennen waren. Sie würde ihnen wohl keine Träne hinterher weinen, denn sie bevorzugte eindeutig die Sonne und wärmere Temperaturen. Selbstverständlich war die Stute sich der Tatsache bewusst, dass bald der Herbst eintreffen würde und damit deutlich schlechteres Wetter. Solange zwischendurch mal die Sonne scheinen würde ist diese Tatsache allerdings zu verkraften. Wenn auch schmerzlich.
Manala ließ ihren Schweif im Takt ihres Atmens hin und her pendeln, genoss das sanfte Zupfen des Windes an ihrem Langhaar, ließ dabei jedoch Echion für keine Sekunde aus den Augen. Ein dezentes Lächeln hatte sich auf ihre weichen Lippen gelegt. Sie weitete die Nüstern, welche durch feine Härchen samtweich waren, und sog die kühle Luft ein. Natur, pure Natur. Es war erstaunlich, welche Gerüche sich aus der Luft filtern ließen. Zum einen roch sie Harz, wohl von den umstehenden Bäumen. Sie nahm den Geruch von Gras war, aber es roch auch leicht verbrannt. Dies war wohl auf den Vulkan zurückzuführen. Und als Echion anfing zu sprechen, zuckten ihre Sichelohren in seine Richtung und sie musste leise Kichern, einem kleinen Fohlen gleich. Ihre Augen funkelten, strahlten all die Lebensfreude aus die die Schimmelstute in sich trug. Natürlich konnte Manala auch ernst sein, auch sauer oder genervt. Doch dies meist nicht für allzu lange Zeit. Sie sah keinen Sinn darin, ihre eigene Laune durch die Fehler anderer auf Dauer derart zu vermiesen. Na, jetzt quengel doch nicht wie ein kleines Kind. Ich hör ja schon auf, ist gut. Einmal mehr. Okay. Immer noch begleitete Manalas Stimme ein helles Kichern, untermalt von ihren sanften Worten, mit denen sie Echion ein bisschen auf den Arm nehmen wollte.

Als sie sich wieder einige Schritte von dem Hengst entfernt hatte und so die vorherige Nähe, den Körperkontakt, abgebrochen hatte, nahm sie in seinen Gesichtszügen kurz etwas wie.. nennen wir es Unwillen war. Zumindest, wenn Manala es richtig deuten konnte. Also hieß das zumindest, dass auch er die Nähe genoss. Die Stute musste auch dumm sein, wenn sie anderes erwartete, denn der erste Kuss war wohl eindeutig von Echion ausgegangen. Ein wenig mehr Selbstbewusstsein dürfte schon angebracht sein. Sie wusste, wie betörend ihr Aussehen war, machte sich trotz dessen viel zu viele Sorgen. Sie wusste auch, dass sie eine reine Seele hatte, niemandem etwas Böses wollte und sich für jeden Zeit nahm. Sie war herzensgut. Sie brauchte sich keine Sorgen machen, dass jemand wie Echion sie nicht mögen könnte. Das käme dem Schwachsinn sehr nahe.
Und trotz dessen konnte Manala nicht verhindern, dass sie sich spürbar erboster fühlte. Sie war es leid, dass Echion ständig negativ über all das redete, was von ihr ausging, was womöglich ihr Leben war und ausmachte. Und so sehr sie zuvor auch beschlossen hatte, es einfach zu ignorieren, konnte sie es dann doch nicht. In ihr brodelte Wut, die für ihre zierliche Statur und ihr edles Aussehen geradezu lächerlich klang. Und natürlich konnte sie diese nicht allzu lange aufrecht erhalten, soviel war sicher. Wenn du all das nicht magst, mein Leben womöglich nicht magst, denn an Allem, was mit diesem zu tun hat, hast du was auszusetzen. Wenn dem so ist, sei doch bitte ruhig. Du merkst selber dass es zu nichts führt. Und ich habe keine Lust, mich durchgehend belehren zu lassen. Es ist mein Leben. Und ich bin erwachsen und kann Entscheidungen stellen. So. Denkbar, dass sich Echion dadurch provoziert fühlte oder sogar verletzt wurde, denn sie hatte ihm klar gemacht, dass er keine Entscheidungsgewalt hatte und sie ihr Leben leben lassen sollte. Seine Reaktion war wohl abhängig davon, wie sehr er sie wirklich mochte. Tatsache war, dass ihre Worte dafür sorgten, dass sie weniger Wut verspürte. Reden half also manchmal doch mehr, als Manala einst glaubte. Und wenn sie jetzt so recht darüber nachdachte, tat es ihr schon leid, dass sie Echion nur einen Moment zuvor so angeraunzt hatte. Leicht neigte die Schönheit ihr Haupt, verschloss für einen Moment die Augen, ehe sie Echion offen in sein männliches, schönes Gesicht blickte. Es tut mir leid. Ich wollte nicht so gemein sein. Aber... du musst einfach verstehen. Nun blickte sie wieder fort, in die Ferne. Fixierte einen Punkt, der im Prinzip nicht existierte. Allein aus dem Grund, um dem Hengst nicht ins Gesich blicken zu müssen und so seine Mimik erkennen zu können. Ihr Herz pochte laut gegen ihren Brustkorb. Es würde sie nicht einmal wundern, wenn Echion es vernahm. Und das nur, weil sie in Gedanken abschweifte. Es machte sie traurig, wie ihr Gespräch immer wieder verlief. Würde Manala nicht den Corvus Corax angehören, so würde wahrscheinlich nichts zwischen den beiden Pferden stehen. Sie würden sich verstehen, einander näher kommen ohne immer wieder in den selber Streit zu verfallen. Leise seufzte die Stute, blickte wieder auf und grummelte.

Der Schock saß immernoch tief in den Knochen der zierlichen Stute. Wie sie da auf dem Boden lag, spielten sich in ihrem Kopf immer und immer wieder die Szenen ab, ließ sich nicht abschalten. Zwischendurch entwich ein leises Wimmern ihren Lippen, mehr aus dem Grund dass sich ihre Gedanken nicht abschalten ließen denn wegen den Schmerzen. Denn diese spürte sie beinahe nicht. Zu tief saß der Schock, ihr Körper wehrte all den Schmerz auf eine natürliche Weise ab. Es hätte Manala nicht mal verwundert, wenn sie einfach in Ohnmacht fallen würde. Und vielleicht war sie genau das ja schon. Schließlich lag sie dort am Boden, wirkte schläfrig und in Gedanken vertieft. Sie hatte noch nie eine Ohnmacht, also konnte sie das Gefühl nur schwer erkennen. Ja, vielleicht war es so. Das würde auch erklären, warum ihre Schmerzen wie ein dumpfes Pochen in den Hintergrund geraten waren. Wie sie so dalag, ignorierte sie Echion komplett, nahm ihn nicht war. In diesem Moment war er außer in ihren Gedanken garnicht existent. Angst verspürte sie keine. Sie konnte einfach immer noch nicht glauben, was da vorhin passiert ist. Konnte es nicht in ihrem kleinen Kopf fassen. Es war zu viel.
Manalas Atem ging flach. Es war nicht so, als würde sie jeden Moment sterben. Dafür waren die Wunden noch nicht groß und schlimm genug. Viel mehr war sie kraftlos, einfach erschöpft. Außerdem musste sie die ganzen Geschehnisse vorerst verarbeiten. Als sie dann die Stimme des Hengstes vernahm, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und gab dabei abermals ein leises Wimmern von sich. Sie schlug die Augen auf. Nicht schlafen? Das hörte sich nahezu so an, als würde er befürchten, sie würde jeden Moment von dieser Welt ziehen. Sie spürte seinen Atem auf ihr Gesicht, hob ihren Kopf leicht an und blickte ihn aus ihren Augen an, die, so schien es, an Glanz verloren hatte. Nichts war mehr von ihrer Lebensfreude übrig, die sich nur einige Minuten zuvor noch überall deutlich gemacht hatte. Sie blickte ihn recht stumpf an, sagte nichts, auch wenn sie jedes seiner Worte deutlich vernahm. Leise seuftze sie, als er ihre Wunden abtastete, wohl um zu überprüfen wie schwerwiegend seine Tat war. Es war erstaunlich dass sie dabei die Augen schloss. Tatsächlich genoss sie seine Nähe und Berührungen immer noch, verspürte keine Angst. Denn sie war sich sicher, dass es nicht wirklich Echion gewesen war, der ihr das angetan hatte. Das konnte sie einfach nicht glauben. Dass er ihr anbot, zu gehen, bestätigte sie nur in ihrer Meinung. Doch das wollte sie nicht. Er konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass er sie in diesem Zustand einfach alleine hier liegen lassen konnte? Sie würde schnell Opfer des nächstgelegenen Wolfsrudel werden, die vereinzelt womöglich schon wegen des Blutgeruchs angezogen wurden. Nein, er musste bleiben. Nein... nein. Ein leises Flüstern, welches ihren Lippen entwich, und ihm wohl beide seiner Fragen beantwortete, die in seinem Kopf herumschwirrten. Sie wollte nicht dass er sie alleine ließ. Und sie hatte keine Angst.
So ließ Manala seine Untersuchungen schweigend über sich ergehen. Das Blut verhärtete sich bereits, die Wunden bluteten nicht mehr so stark wie zuvor. Sie würden heilen. Mit Hilfe ihrer Herde oder ihrer eigenen Suche nach Kräutern womöglich noch schneller, als man glauben mochte. Sobald sie die Muße und Kraft hatte, aufzustehen, würde sie sich nach Kräutern umsehen und Echion erklären müssen, wie diese zu nutzen seien. Sie war da recht zuversichtlich, denn in der fruchtbaren Erde, die Lava hinterließ, gedeihten oft zahlreiche Kräuter, die sehr nützlich waren.
Doch eine Frage plagte Manala, fiel es ihr doch immer noch schwer, in dieser Hinsicht einen klaren Gedanken zu fassen. Seufzend hob sie ihren Kopf, ächzte leicht als die Bewegung ihre Wunden am Hals straff zog. Warum? Sie blickte Echion direkt an, ihre Stimme glich weiterhin eher einem Flüstern und beinhaltete keinerlei Ausdruck. Ebenso schien ihr Blick leer, für den Moment gebrochen.


06.09.2013, 10:44
»Echion
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Manala



Die beiden waren eigentlich wie Benzin und Feuer. Ein Funke reichte vollkommen aus, war genügend Angriffsoberfläche damit ein Brand entfacht werden konnte. Ein Wort Manalas über den Meister und schon loderte die Wut in Echions Augen. Sein zynischer Kommentar und die Weiße wurde zum solidarischem Herdenmitglied. Ein ewiger Kreislauf, aber scheinbar ohne ernsthafte Folgen. Zumindest war bisher noch keine richtigen Fetzen geflogen, eher konnte man von kleinen Episoden reden. Mal hier, mal da.
Ein leichtes Lächeln legte sich über seine Züge. Sie sah wütend nicht so schön aus, wie wenn sie lachte und glücklich war. Es fehlte einfach das gewisse Etwas. Der Glanz in ihren Augen, die entspannte Körperhaltung und nicht zuletzt einfach das positive Gefühl, welches sie ausstrahlte. Doch hässlich war sie auch nicht, würde sie nie sein. Es war nur etwas anderes und doch auf seine ganz eigene Art und Weise niedlich. Er fuhr sich leicht über die Lippen und legte seinen großen Kopf aufmerksam zuhörend schräg. Wirklich?, fragte er frech grinsend und ging auf sie zu. Ohne Zweifel war sie in einem Alter, in dem man sie als erwachsen bezeichnen können sollte. Irgendwas an ihr, sagte ihm aber, dass sie in manchen Belangen nicht so entscheidungsfreudig war.
Bevor er weiter sprechen konnte, wandte sie sich bereits ab. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie damit das Thema beendet haben wollte. Und so akzeptierte Echion dieses. Damit nicht solch ein erwähnter alles zerstörender Flächenbrand entstand, musste man wissen, wann es Zeit war lieber wieder Ruhe einkehren zu lassen. Der Braune verstand sich in der Sache ganz gut und hielt sich somit zurück. Tat es der Stute gleich und schaute sich um.
Noch immer hatten sich ihren Weg zum Herdengebiet noch nicht groß fortgesetzt. Zum Gefallen von Echion musste man sagen. So behielt er Manala länger von der unbeliebten Herde fern und bei sich in der Nähe. Annähernd musste sie ähnlich fühlen, zumindest seine Nähe schätzen. Schließlich hatte die Stute es auch nicht eilig, obwohl er bereits einige Male angeboten hatte die Reise zu beschleunigen.
Der Hengst schüttelte abwehrend seinen Kopf. Schon gut. Sie musste sich nicht entschuldigen. Ich habe nicht das Recht dich zu belehren. Die Mimik des Braunen erstarrte ein wenig, als sie sich wieder von ihm abwandte und ihn partout nicht mehr anschauen wollte. War es diesmal bereits zu weit gegangen? Die Weiße wirkte nachdenklich und besorgt beobachtete er ihre Regungen, wünschte sich in diesem einen Moment regelrecht zu wissen, was sie dachte.

Seine Augen huschten viel zu schnell über ihren verdreckten Körper, als das sie tatsächlich ernste Verletzungen ausfindig hätte machen können. Er war viel zu aufgeregt und aufgelöst. Die eigene Erschöpfung, die wie schwere Gewichte an ihm zerrten, ignorierte er erstaunlich einfach. Es war wohl noch genügend Adrenalin in seinem Blut oder es war wieder ein neuer Schub. Die Panik davor, erneut jemanden umgebracht zu haben. Jemanden, den er nicht umbringen wollte. Nicht einmal in einem Krieg.
Bei jedem Wimmern oder Seufzen zuckte der Hengst merklich zusammen, gefolgt von einer schnellen Entschuldigung. Bitte... bitte sag doch etwas. Irgendwas., flehte er sie an, als sie ihn nur aus trüben Augen entgegenblickte. Es war Echion reichlich egal, solange ihre Aussagen Sinn machen würden. Sollte sie ihn seinetwegen beschimpfen, solange die Worte nur geordnet und klar ertönen würden. Manala., seufzte er. Beinahe hätte er sich zu ihr gelegt, um ihr Wärme zu geben. Einfach irgendwas. Doch seine Vorderbeine waren gerade dabei nachzugeben, als er realisiert, was er tun wollte und sofort wieder aufsprang. Es wäre vielleicht zu aufdringlich, die falsche Entscheidung. Wer wollte schon seinen Schänder so nah bei sich haben?
Nachdenklich wanderte er ein paar wacklige Schritte von links nach rechts, bis ihn ihre Stimme abrupt innehalten ließ. Sie war so leise, dass man sie kaum verstand. Nur zwei Worte, die Echion aber nicht erwartet hätte. Manala wollte, dass er blieb. Wirklich freuen konnte der Braune sich über diese Entscheidung jedoch nicht. Wieso wollte sie, dass er blieb? Er, der ihr dieses Leid zugefügt hatte. Hast du... hast du eine Ahnung, was ich dir angetan habe? Antun wollte?, fragte er ungläubig. Echion schaute sie nicht an, sondern blickte auf seine Hufe hinab. Nur hier und da, schienen seine Augen mal kurz nach oben zu huschen. Er wartete, aber nicht auf eine Antwort ihrerseits. Natürlich wusste sie es, sie spürte es gerade am eigenen Leib. Die dunklen Flanken hoben sich unter einem tiefen Atemzug, Ich hätte dich umgebracht., murmelte Echion. Wieder kaute er auf seine bereits kaputten Lippen rum. Sie konnte noch immer sterben. Es musste sich nur etwas übel entzünden, eine Blutvergiftung oder eine unentdeckte innere Verletzung. Das Bild ihres leblosen Körpers in seinem Kopf trieb ihm wieder die Tränen in seine dunklen Augen.
Eigentlich war es eher das schmerzliche Ächzen, welche seinen Kopf in die Höhe schnellen ließ. Er glaubte zunächst, dass sie versuchte aufzustehen, stattdessen hob sie ihren Kopf und stellte ihm die Frage, die er gerne sich selbst beantworten könnte. Ausdruckslos starrte er sie an, schien wie versteinert. Die Atmung so flach, dass sie kaum ersichtlich war. Man könnte fast meinen, dass er dazu nichts sagen würde. Es einfach so stehen lassen würde, auch wenn sie eine Antwort verdiente. Aber gab es eine Antwort? Plötzlich öffnete er seinen Mund und die ersten Worte purzelten so schnell heraus, dass sie kaum verständlich waren. Ich habe da nicht zum ersten Mal getan. Seine Augen suchten einmal die Umgebung ab, als würde sich dort irgendwo Hilfe verbergen. Ich weiß nicht wieso. Einfach so... ich... ich bin krank. Ich bin krank, Manala!, die letzten Worte schrie er schon fast. Blinzelnd blickte der Hengst in die Ferne. Was hatte er dieser armen Zweijährigen damals angetan? Was hatte er seinem bestem Freund angetan? Was hätte er dieser Weißen hier fast angetan?

(Wtf? xD Sorry für den Scheiß)


06.09.2013, 16:19
» Tom Vorlost
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Ginny Weasley.

Ich wartete bis Severus von der Dunkelheit verschlungen wurde, ehe ich mich umdrehte und ebenfalls ging. Er würde mich finden wenn er neue Informationen hatte. Ich selbst musste aufpassen, dass ich nicht mit den Schülern zusammenstoße. „Wer würde den Kindern glauben?“ fragte ich mich. Ich kann verschwinden wenn ich einem über den Weg rennen würde und der zur Schule zurück rannte um es Dumbledore zu sagen. Bis dort hin würde ich weg sein. Ich merkte Erde unter meinen Hufen. Ich war nun weg vom Strand. Ich suchte mir ein Versteck wo man mich nicht findet. Ich sah mich nach einem passenden Versteck um. Doch ich fand keines. Ich beschloss deshalb weiter zu suchen. Ich blickte gerade aus. In der Ferne baute sich ein Berg auf. Ich trabte an. Geradewegs auf den Berg zu. Als ich Stein unter meinen Hufen spürte verlangsamte ich mein Tempo. Im eiligen Schritt ging ich den Berg hoch. Als ich oben war, sah ich mich um. Ich sah den Strand und das Meer von dem Berg aus. Ich beschloss mich auf dem Berg umzusehen. Es war merkwürdig warm auf dem Berg. Es schien keine Sonne.


14.09.2013, 21:24
» Ginny Weasley
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Tom Vorlost



Viel zu weit hatte sich die junge Ginny von den schützenden Mauern der Schule entfernt. Ihre Neugierde war wieder einmal mächtiger gewesen als der Verstand und die Vorsicht, die sich nun im innersten ihres Kopfes doch leise wieder bemerkbar machten. Trotz des kühlen Windes, der ihr rot schimmerndes Langhaar sanft im Takt ihrer Bewegungen tanzen ließ, war es merkwürdig warm an diesem Ort. Die junge Stute wollte doch unbedingt diesen steinernen Berg erklimmen und hatte sich einfach aus der Schule geschlichen - nur um jetzt nicht mehr zu wissen wie sie zurück kommen sollte. Vorsichtig setzte die Rote einen Huf vor den anderen und brachte einige kleine Steine zum rollen, die klackend ihren Weg in die Richtung des Fußes dieses Berges fanden. Doch Ginny konnte nicht umdrehen, zu groß war die Neugierde, was sie dort oben erwarten könnte. Also setzte die Stute unbeirrt ihren Weg fort, achtete immer wieder darauf, dass sie niemand verfolgte und dass sie tatsächlich unbeobachtet blieb. Nach einer Weile färbte sich das Fell an ihren Flanken dunkler - sie begann tatsächlich zu schwitzen und das an solch einem kühlen Herbsttag!

Gemächlich brachte sie ihren schmalen Körper zum stehen und betrachtete ihre Umgebung genauer. Beim Blick nach unten wurde ihr beinahe schwindelig, so dass sie ihre Augen sofort wieder an die Spitze des Berges klammerte. Lang konnte der Aufstieg nicht mehr sein, und trotz dass sie der Meinung war, auf der Spitze des Berges müsste es eigentlich kälter werden, wurde ihr mit jedem Schritt wärmer. Scheinbar hatte dieser Berg etwas besonderes, umso interessanter für die junge Stute, die nun einige weitere Schritte lief und bald einen wundervollen Blick auf das Meer hatte, welches sich vor dem steinernen Riesen erstreckte. Verträumt blinzelte die rothaarige der lauen Herbstsonne entgegen und atmete die salzige Luft ein, welche vom Wind in ihre Nüstern getrieben wurde. Seufzend genoss Ginny die Aussicht und gleichzeitig die Ruhe. Schließlich hatte sie selten Ruhe vor ihren Brüdern und musste sich alltäglich deren dämlichen Witzen hingeben. Sie war die einzige Tochter der Familie Weasley und bekam dies auch ständig von ihren 6 Brüdern - vor allem von Fred und George zu spüren. Noch einmal sog sie den angenehmen Duft voller Genuss in ihre Nüstern ein, ehe sie sich umsah. Sie hatte das drückende Gefühl, beobachtet zu werden und richtete schlagartig ihre Ohren nach vorn. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in der Magengegend der Stute breit, während sie auf ein Geräusch oder ähnliches wartete und ihre Umgebung mit Luchs-Augen beobachtete.


16.09.2013, 12:42
» Tom Vorlost
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Ginny Weasly.

Sas ich nicht aklein bin war mir klar. In der Ferne hörte ich Hufe auf den steinernen Boden aufschlagen. Rasch verschwanden meine Ohren hinter meiner Mähne. Ich blickte durch den warmen Nebel der sich um mich gebildet hatte. Ich sah ein rotes Mädchen auf den Berg kommen. Es war eine Stute. Ich hatte das Gefühl sie könnte mir nützlich werden. Ich wusste nicht ob sie eine Hexe war, aber ein Muggel würde auch gehen. "Komm her!" flüsterte ich in die Richtung des Mädchens. Das Mädchen wusste nicht wer ich bin. Ich musst die hunge Stute. Sie war gleich Alt wie ich. Sie war schön. Sie war aber nicht mein Geschmack. "Komm her!" flüsterte ich erneut in ihre Richtung. Wenn die Stute eine Schülerin war l, hatte ich Probleme. Doch das war mir egal. Ich verschwand mehr in den warmen Nebel. Ich konnte das Mädchen noch sehen. Ich wusste schon was ich sie als erstes Fragen werde. Mir war es egal ob meine Tarnung aks Zauberer auffliegen würde. Immerhin bin ich der größte Zauberer der Welt.


16.09.2013, 18:07
» Ginny Weasley
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Tom



Ginny ging unbeirrt weiter ihres Weges, genoss zwischendurch immer wieder die herrliche Sicht auf die raue See und stolperte ein ums andere mal über einen Stein, der ihr im Weg herum lag. Trotz dass es hier oben mittlerweile immer windiger wurde, fröstelte sie keineswegs. Im Gegenteil, die Wärme, die ihr zuteil wurde lag ganz sicher nicht nur an dem steilen Anstieg, den sie gerade bewältigt hatte. Es war der Berg, der eine angenehme, ja beinahe schon drückende Wärme ausstrahlte. Interessiert sah sich die rothaarige weiter um, stets darauf bedacht, von niemandem verfolgt oder beobachtet zu werden - schließlich war das ihr eigenes Abenteuer, sie brauchte die nervigen Sprüche ihrer Brüder nicht.

Ginny war noch nicht lange auf der Schule für Hexerei und Zauberei und doch hatte sie es schon viel zu oft geschafft, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Dabei waren die Ländereien außerhalb von Hogwarts doch so interessant! Während die Stute weiter trottete und ihrer Tagträume verfiel, beschlich sie erneut das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden. Bisher hatte sie es gekonnt ignorieren können und war der Meinung, dass der Wind ihr nur Streiche spielte, aber mittlerweile spürte das junge Mädchen die fremden Blicke förmlich im Nacken. Komm her![/i1] zischte es aus einer Ecke hervor, der Wind trug die gespenstigen Worte direkt an ihre Ohrmuscheln. Von Panik erfüllt fuhr die Stute herum, konnte jedoch den Auslöser dieser irrsinnigen Stimme nicht ausfindig machen. Komm her! hörte sie den Wind erneut flüstern und blieb schockartig stehen. Jeder einzelne ihrer Muskeln war angespannt, die plötzliche Stille jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Ganz langsam, auf alle Vorsicht bedacht, setzte sie sich wieder in Bewegung und erkannte hinter einem Felsvorsprung eine in Nebel gehüllte Gestalt. Ginny kniff angestrengt die Augen zusammen, um durch den Dunst besser sehen zu können aber sie erkannte nur die schwarze Gestalt in Form eines Pferdes. Zeig dich! rief sie mutig mit ihrer hohen Stimme in den Wind und fixierte das nicht sonderlich gut erkennbare Bündel vor sich. Voller Panik wagte sie keinen weiteren Schritt nach vorn und hielt es einfach für besser, die Situation abzuwarten, wenn auch alles andere als entspannt.


18.09.2013, 16:40
» Tom Vorlost
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Ginny.

Ich lauschte den Worten des Mädchens. Ein kaltes lachen entglitt meiner Kehle. Ich blickte sie an. Ich trat aus dem dichten Nebel so das nich die Fremde sah. "Was treibt ein junges Mädchen wie dich hier her?" fragte ich sie. Meibe Stimme war kühl. Ich blickte sie an. "Woher bist du gekomnen?" frafte ich sie. Meine Stimme war nur noch ein flüstern. "Wie darf ich dich nennen? fragte ich mit rauer Stimme. Ich konnte es kaum erwarten die Kammer durch einen anderen zu öffnen. Und dieses mal wird man meine Tat nicht durchkreuzen. Dieses mal gibt es keinen der durch meine Tat überleben wird. Ich werde die Schule von Schlammblütern reinigen. Ich werde das Werk Salazar Slytherin durchführen. Immerhin bin ich der Erbe Slytherins.


18.09.2013, 18:37
»Manala
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Echion smilie



Manala lag am Boden, ihr Körper in Dreck und Staub gebettet. Blut verklebte ihr sonst so reinweißes Fell und ließ es in einem dunklen Rot erscheinen. Es fiel ihr schwer, ihren Kopf oben zu halten. Das Ächzen, welches ihren Lippen entwich, zeugte von dieser Anstrengung. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, wusste nicht was sie machen sollte. Es war so, als hätte man ihr Weltbild zerstört. Natürlich war dem nicht so, dennoch herrschte innerliche Zerrissenheit. Am größten wohl war das Problem, dass sie nicht wusste was sie denken und fühlen sollte. Irgendwo in ihr konnte sie immer noch die Anziehungskraft spüren, die Echion in ihr auslöste. Sie wollte ihn immer noch in ihrer Nähe haben, fühlte sich zu ihm hingezogen. Ihr Verstand sagte was anderes. Er verlangte, dass sie ihn fortschickte und ihn nie wieder sehen wolle. Doch ganz so einfach schien das nicht, denn diese beiden Gegensätze lösten ein solches Verwirren in ihr aus dass sie dabei sogar für wenige Sekunden ihre Schmerzen vergaß, so sehr lenkte es sie ab. Doch nicht lang genug, denn Echions Stimme zerschnitt nur wenige Sekunden später ihre Gedanken. Mit einer unzärtlichen Geste wurde Manala zurück in die Realität geholt, alle Schmerzen prallten erneut auf sie ein. Mit einem elendigen Stöhnen ließ sie ihren Kopf auf den Boden fallen. Ihre Kraft, diesen weiterhin aufrecht zu halten, schien für den Moment gänzlich aufgebraucht.
Doch ihren Blick wandte die Stute nicht mehr von dem braunen Hengst ab, fixierte diesen förmlich. Sie sprach weiterhin nicht, auch wenn er sie darum anflehte. Sie fand für den Moment einfach keine Worte, atmete stattdessen tief durch. Was sollte sie auch sagen wenn ihr Denken versagte und ihre Gefühle sie in den Tod reiten wollten? Und das lächerlichste an der ganzen Sache war, dass sie sich schon längst dazu entschlossen hatte, den Hengst nicht fortzuschicken. Weiterhin mit ihm reden zu wollen und somit seine Anwesenheit zu genießen. Ihr Verstand hatte in diesem Fall keinerlei Mitspracherecht. Sie vertraute ihm. Immer noch. Denn sie wusste dass er dies nicht aus freien Stücken getan hatte. Nicht ohne weiteren Grund. Das konnte sie sich, soweit sie noch Nachdenken konnte, nicht vorstellen.
Manala entging keine seiner Bewegungen, keine Mimik blieb ihr verborgen und sie hörte jedes Wort, welches Echion sprach, so laut es auch in ihren Ohren rauschte. Und so fiel es ihr nicht schwer, das wenige Einknicken seiner Vorderbeine zu deuten. Er hatte das Bedürfnis sich zu ihr zu legen. Das konnte Manala gut nachvollziehen. Sie musste ein schrecklicher Anblick sein, wie sie dreckig, blutverschmiert und vor Schmerzen stöhnend am Boden lag. All die Würde verloren. Doch noch bevor Echion sich neben ihr nieder ließ besann er sich scheinbar eines besseren und schreckte zurück. Und auch das konnte Manala gut nachvollziehen. Echion würde sich nie aufdrängen wollen, zumindest hatte sie eine solche Seite bisher nicht an ihm erfahren können. Und dass er der Stute, die er zuvor schwer verletzt hatte, ihren nötigen Abstand zusprach, war es ein nachvollziehbares Stoppen der begonnenen Handlung.
Wo die Schimmelstute so an dieser Nähe erinnert wurde hatte sie jedoch genau das Bedürfnis danach. Und seine entsetzte Frage, nachdem sie ihn gebeten hatte zu bleiben? Nun, Manala schüttelte ihren Kopf soweit es ihr aus ihrer jetzigen Position möglich war. Ich habe es gespürt, ja. Ihre Antwort war schlicht, klang tonlos. Es war auf jeden Fall die Wahrheit, die der Hengst ohnehin kannte. Denn dass sie nichts gespürt hatte war auszuschließen, wenn man ihrem ständigen ächzen lauschte. Leise seufzte Manala, wenn sie daran dachte wie anstrengend ihre nächste Bewegung sein würde. Sie hob tonlos ihren Kopf, ihrer Mimik konnte man ihre Anstrengung dennoch ansehen. Sie deutete mit einem Nicken neben sich auf die Erde, schnaubte leise und legte ihren Kopf wieder nieder. Dies war wohl eine eindeutige Aufforderung, ob Echion diese wahrnehmen würde blieb allerdings ihm überlassen. Denn auch ihn wollte die Stute zu nichts zwingen. Die Schimmelin spürte, wie ihre Wunden langsam verkrusteten. Das Blut, welches sich in ihrer Mundhöhle sammelte und welches sie beständig wieder schluckte, versiegte langsam. Doch trotz all dessen minderte dies keinewegs die Schmerzen. Es sorgte lediglich für weniger Blutverlust. Manala schloss ihre Augen, atmete einige Male tief durch um die Schmerzen besser ertragen zu können. Sie versuchte sich nebenbei einzureden, dass die Schmerzen nicht so stark wären in der Hoffnung, sie könnte mit ihren Gedanken irgendetwas beeinflussen. Dem war natürlich nicht so, solche Zauber beherrschte sie nicht.
Als sie Echion wieder anblickte und die wohl alles entscheidende Frage stellte, schien er wie versteinert. Und doch wartete die Stute geduldig, drängte ihn nicht, blickte ihm nur abwartend endgegen, nebenbei hoffend dass er sich endlich niederlegen würde. Sie entdeckte Tränen, welche sich in seine Augen bildeten und schloss für wenige Sekunden die ihren. Nun gab es nicht nur den körperlichen Schmerz sondern dazu noch den seelischen. Direkt in dem Moment, als sie Echion wieder tapfer entgegen blickte schien dieser antworten zu wollen. Manala spitzte zwar nicht ihre Ohren, dazu war sie in diesem Zustand garnicht in der Lage, trotz dessen lauschte sie jedem Wort. Er hatte es also nicht zum ersten Mal getan. Aus irgendeinen bestimmten Grund wunderte dies Manala garnicht so sehr, wie es das vermutlich tun sollte. Und er wusste außerdem nicht wieso? Krankheit würde dies gut erklären, wie er selber behauptete. Als sein Verhalten wieder auffälliger wurde, denn in einer solchen Lautstärke hatte sie ihn noch nie sprechen hören, grummelte sie leise. Komm. Eine erneute Aufforderung. Nicht nur die Stute musste sich erholen, auch der Hengst musste erstmal wieder zur Ruhe kommen. In seiner jetzigen Aufgelötheit half er niemandem.


19.10.2013, 01:34
»Echion
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Manala



Nachdem er sich wieder besinnend aufgesprungen war, wanderte er vor der schwachen Stute hin und her. Sein Kopf war gesenkt und er schien in Gedanken. Nur ihre kurze Antwort ließ ihn aufblicken. Seine dunklen Augen ruhten in ihren. Wortlos starrte er sie einfach nur an, schien absolut überfordert mit der Situation.Wie sie einfach nur dort lag, gerade so fähig ihren Kopf für kurze Zeit anzuheben. Ihre Worte schwach und ruhig. Trotz allem wirkte sie so gefasst, fast als hätte sie im Endeffekt gewusst, dass sowas geschehen würde. Jede andere hätte wohl geschrien wie am Spieß, bis er verschwand oder eben die eigenen Kräfte gesammelt und fortgelaufen. Vielleicht versuchte Manala aber eben auch nur den Schmerz und die Angst zu überspielen. Würde sie zu viel reden, könnte sie doch anfangen zu schreien oder zu weinen.
Wie nur sollte sich Echion dies verzeihen und wie wieder vergessen? Aber wollte der Braune dies denn auch vergessen? Es wäre die Chance endlich zu realisieren, dass er ein unberechenbares Monster war. Die beste Entscheidung in seinem Fall wäre es sich in die Einsamkeit zurückzuziehen. So könnte der Hengst niemanden gefährden, außer sich selbst. Nichts lag näher an der Gerechtigkeit als sich selbst in der Zukunft qualvoll zu vernichten.
Im Winkel seine Blickfeldes nahm er die Bewegung der Weißen war. Für einen Moment öffnete sich sein Mund, als wollte er etwas sagen, doch schlussendlich erklang nur ein Seufzer. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder ein Stück ab, wanderte wieder los. Auf und ab. Auf. Ab. Auf. Ab. Er konnte einfach nicht zu ihr gehen, viel zu sehr bereute er seine Tat und schellte sich in Gedanken. Man konnte tatsächlich von einer Zwickmühle reden. Eigentlich wollte er weg. Ganz weit weg laufen. Manala verlangte aber seine Anwesenheit, weshalb auch immer. Diesen Gefallen konnte er ihr doch nicht ausschlagen.
Tränen der Verzweiflung brannten in seinen Augen, als er das nächste Mal auf die Stute schaute. Ich..., er seufzte und kniff kurz seine Augen fest zusammen, als plagten ihn Kopfschmerzen. Komm. Sie sagte es so einfach. Als wäre es irgendwie möglich unbeschwert auf sie zuzugehen und sich zu ihr zu legen. Ich kann nicht., flüsterte er und wandte rasch seinen Blick ab. In der Ferne schien die zarte Sonne des Herbstes und doch war ihm so kalt, als wäre es mitten im Winter.
Ich will dir nicht wieder wehtun. Aufmerksam untersuchte er die Umgebung. Das Blut konnte Räuber anlocken und wenn sie Manala dann noch auf dem Boden sahen, würde es nicht lange bis zu einem Angriff dauern. Seine Zunge fuhr nachdenklich über seine Lippen, bevor er langsam auf sie zuging. Abermals stach insbesondere die massive Bisswunde im Nacken hervor. Ihm wurde ganz flau im Magen, versuchte dagegen tief durchzuatmen. Ich tu dir nicht weh... versprochen. Echion hatte einfach das Bedürfnis sie zu beruhigen, womöglich auch sich. Ein Versprechen konnte er ihr gegenüber aber sicher nie mehr machen.
Schließlich ließ er sich neben ihr nieder. Vorsichtig hob er seinen Kopf über ihren Rücken und zog sie zu sich heran. Für mehrere Minuten verharrte die Beiden stumm. Seine Nüstern begannen sanft irgendwelche Muster auf ihre Schulter und der Wirbelsäule entlang zu zeichnen. Dabei fuhr er auch einmal über eine Schürfwunde. Entschuldige., murmelte er sofort, unsicher wie stark die Schmerzen noch waren. Echion kam zum Schluss, dass es doch besser wäre sich nicht zu viel zu bewegen. So gab er ihr einen zarten Kuss auf ihren Rücken und flüsterte abermals eine Entschuldigung für all das Geschehene. Weitere Minuten vergingen in denen der braune Hengst immer wieder die Umgebung absicherte und einfach seinen Gedanken nachhing. Auf einmal ließ ein leises Lachen seine Brust vibrieren. Es erschien so unpassend in diesem Moment. Sie werden mich töten., sagte er noch immer lachend. Daran bestand wohl kein Zweifel, wenn der Meister ein wenig Verantwortungsbewusstsein zeigte. Eines seiner Herdenmitglieder wurde angegriffen, fast umgebracht, was lag da also mehr als Rache zu verüben. Komischerweise sorgte sich der Hengst nicht darum, es schien ihn sogar etwas zu befreien, dass doch noch Gerechtigkeit herrschen könnte. Da machte er sich Gedanken, wie man solche Gräuel wieder gutmachen konnte, dabei lag die Lösung recht nahe. Er selbst musste kaum was tun, nur sich stellen. Oder vielleicht einen Hinweis legen und flüchten, wenn dieser Meister denn eher dem Typ des Jägers entsprach. Er kannte diese Herde nicht, doch sie waren Zauberer. Komm, Zauberer gegen Normalo- wer würde wohl gewinnen? So schwierig war es wirklich nicht. Echion könnte sogar sich mutig noch in einen Kampf verstricken lassen und würde dennoch verlieren. Zumindest ein wenig Ehre nicht kampflos dahin gegangen zu sein.


19.10.2013, 16:22
» Alistair
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Auf der Suche


once in your life you'll find someone, who will turn your world around - bring you up when you're feeling down

Der dunkle Hengst betrachtete das warme dunkle Gestein unter seinen Hufen während er den Berg empor stieg, der bei weitem kein normaler Berg zu sein schien. Ein leichter Geruch von Schwefel lag in der Luft und ließ die dunklen Nüstern des ruhigen Hengstes sich leicht kräuseln. Angenehm war eindeutig etwas anderes, aber irgendwie war es einem Bedürfnis gleich, diesem Ungetüm von Natur die Stirn zu bieten. Das Wetter welches über ihm zusammen brach war dabei kein Stück von Interesse. Im Allgemeinen schien den Rappen recht wenig wirklich zu interessieren, vor allem seit er seine beste Freundin verloren hat. Einzig und allein dadurch, dass er ihre Gefühle nicht erwidern konnte und sich auch nicht vorstellen konnte, das jemals zu tun. Er verstand ja schon gar nicht wieso sie ihn überhaupt auf diese Art und Weise mochte. Aber wirklich viel gab es da nicht mehr zu verstehen, da Silah verschwunden war und Alistair nicht wirklich wusste, wohin sie gegangen war. Er wusste nicht einmal ob er sich dieser Erkenntis die unmissverständlich mit dem Auftauchen seiner besten Freundin über ihn hereinbrechen würde, gewachsen fühlte. Vielleicht... war es sogar ganz gut, dass sie sich nicht einmal mehr sahen, oder wussten wo der andere steckte. Alistair zumindest fand diese Tatsache irgendwie erleichternd, wenngleich er Silah natürlich vermisste. Es war eine zweischneidige Klinge und wie er es auch drehte, es würde nicht zu seiner Zufriedenheit beitragen.

Schon immer war der Begriff 'Liebe' an dem schwarzen Hengst vorbei gezogen. Er liebte niemanden wirklich, mochte ein paar und der Rest wurde schlicht und ergreifend lediglich geduldet. Vielleicht war er einfach unvermögend etwas dergleichen zu fühlen und selbst wenn doch, wieso ausgerechnet bei Silah? Alistair schätzte sie als Freundin und hatte keinerlei Gefühle für sie. Selbst wenn sie rossig gewesen war wenn sie sich trafen, hatte er nie das Verlangen gehegt, ihr auf diese Weise näher zu kommen. Er wüsste auch nicht wann er ihr irgendwelche Signale geschickt haben sollte, oder welche Taten er getan haben könnte, sodass sie Gefühle für ihn entwickelte. Für Alistair war das Thema ein ganz großes Rätsel und je schwerer die Luft wurde, umso mehr verstrickte er sich in dem Thema. Er sollte nicht länger darüber nachdenken. Letzten Endes brachte es ihn nicht weiter und er würde nachher noch in ein Loch treten wenn er nicht aufpasste.

Der kalte Regen prasselte auf das warme Gestein und ein leichter Dampf entwickelte sich der Kohlenstoffhaltig zu sein schien. Die Luft wurde schwerer und doch sah der Rappe nicht ein kehrt zu machen. Sein Schweif schlug um seine kräftigen Flanken und mit einem recht ausdruckslosen Blick musterte er den schwarzen Grund. Irgendwie resignierte ihn dieser Gedankengang nur noch und er wünschte sich, dass er Dinge, die er nicht klären wollte auch aus seinen Gedanken verbannen könnte. Aber da machte er sich selbst ja immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Alistair seufzte und verdrehte in einem leichten Missmut über sich selbst die Augen. "Gott, wie anstrengend die eigenen Gedanken sein können...", sagte er leise zu sich selbst und blieb stehen als er das womögliche Ende erreichte. Er war einem Gewitter selten so nahe gewesen und sein irres Verhalten sich so hoch zu positionieren fiel ihm nicht sonderlich auf. Am Rand des Kraters schritt der Rappe weiter entlang und musterte die Gegend die an dem warmen Berg grenzte, während er einen tiefen Atemzug tätigte. Entspannung.


03.11.2013, 23:58
»Honor
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Alistair


Gebrochen. Das beschrieb ihren Zustand, in dem sie verharrte ohne sich daraus winden zu können, am besten. Die Kälte der beginnenden Wintertage harrten ihr kalt in den Gliedern, bestärkt durch das dumpfe Prasseln des Regens, der sich nass und unangenehm seinen Weg durch ihr Fell direkt auf die empfindliche Haut bahnte. Honor war in Gedanken versunken, folgte keiner gezielten Spur. Sie erkannte recht spät, dass der immergrüne Boden der Ebene sich allmählich mit dunkler Asche vermischte, letztlich ganz schwarz wurde. Sie hatte eine Anhöhe bezwungen ohne es recht zu merken. Als jedoch der kühle Wind ihr um die Ohren pfiff, blickte sie auf. Erstaunt über den Ausblick hielt sie den Atem an, lag doch das gesamte Tal zu ihren Hufen. Sie befand sich inmitten schwarzer Tristesse, die durch den herrschenden Niederschlag umso ungemütlicher wirkte. "Wo bin ich...?" entfuhr es ihr im Selbstgespräch, während sie sich um die eigene Achse wand und in einiger Entfernung den Krater ausmachen konnte, der ihr des Rätsels Lösung war. Neugierde packte das nach Wissen durstende Mädchen, dass sich nach der Gefangenschaft umso mehr in ihre Studien geflüchtet hatte. Der nasse, schwarze Boden schmiegte sich weich um ihre Hufe, federte die Tritte die nun im flotten Trab die Anhöhe hinauf führten. Zu spät bemerkte sie den Artgenossen, der nicht weit von ihr entfernt stand. Als sie jedoch bemerkte, dass auch er sich ihrer absolut nicht bewusst war, verlangsamte sie den Tritt und blieb letztlich stehen - abwartend.

Er schien kein Erschaffener zu sein, hätte er sonst doch wohl ihr Blut als köstliche Mahlzeit auf Meilen gerochen. Der erste Stein fiel ihr vom Herzen, blieben bloß die restlichen neunundneunzig. Als sie jedoch seine Stimme vernahm, brach sie die Distanz und trat - trotz aller Bedenken - auf ihn zu. Denn auch die Einsamkeit war kein erstrebenswerter Zustand. Und die Worte, die sie eher gemurmelt von ihm hatte vernehmen können, gefielen ihr, handelte es sich doch um eine Feststellung, die ihr selbst nur all zu oft begegnete. "Da wünscht man sich glatt, einer von denen zu sein, die ihr Leben in stupider Gedankenlosigkeit fristen, nicht wahr?" Sie lächelte sanft, als sie an den elegant geschnittenen Dunklen heran trat. Von fernher hatte sie ihn, so lackschwarz wie die Umgebung, natürlich nicht wahrnehmen können. Nun aber hoffte sie, dass die Begegnung sie nicht umbringen würde. Honor ging, seit ihrer Gefangenschaft, vom Schlimmsten aus. Wobei, ganz ehrlich gesagt, der Tod nicht das Schlimmste war. Bei dem, was die wunderschöne, etwas üppigere Stute schon erlebt hatte, stellte es wohl jeder anderen Stute die Härchen auf.

Wochenlang, womöglich sogar ein paar Monate hatte sie eingepfercht in einer Höhle leben müssen, da man die eigenen Hufe vor Augen nicht sehen konnte. Und immer wieder hatten die Erschaffenen sich genommen, was sie wollten: wahlweise Blut oder Sex - oder beides. Das es Honor nun schwer fiel, Vertrauen zu schaffen, schwer fiel, überhaupt mit jemandem zwanglos zu kommunzieren, dürfte selbstklärend sein. Und so wirkten auch die nun gesprochenen Worte steif, ängstlich, unsicher. Ob der Hengst die unmissverständliche Schwäche ausnutzen würde? Im Inneren betete sie zu einer höheren Instanz, an deren Existenz sie eigentlich gar nicht glaubte. Nach außen hin aber durchfuhr sie kurzzeitig ein Zittern, das auch vom Wind und Regen hätte verursacht werden können.


26.11.2013, 20:46
»Manala
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Echion



Manala atmete hörbar aus, ihr Körper schmückte immer noch den kargen Boden, der die Landschaft um den Vulkan bildete. Sie hatte mit ihren Schmerzen zu kämpfen, auch wenn sie diese größtenteils mindern konnte. Die Wunden begannen bereits zu verheilen, schneller als bei einem normalen Sterblichen. Die Fähigkeiten, sich komplett zu heilen, besaß Manala, doch die Kraft dazu im Moment nicht. So konnte nur das Nötigste getan werden, wie die Blutung stoppen und die Wunde verkrusten lassen. Zudem sorgte dies dafür, dass Dreck, der für Entzündungen sorgen würde, aus ihrer Wunde entfernt wurde.
Die Blicke der hübschen, wenn auch gezeichneten Schimmelstute verfolgten die Bewegungen Echions. Er wirkte rastlos, wie er da auf und ablief. Wusste anscheinend nicht, was er nun tun konnte. Gut nachvollziehbar. So tragisch Manalas Situation auch war, sie wollte sich keinesfalls in Echions Haut befinden. Er hatte mit Schuld zu kämpfen, das spürte sie nur zu gut. Wut. Und vielleicht hatte er auch Angst, das konnte Manala nicht genauestens differenzieren. Angst um sie sicherlich, wenn sie seinem Blick glauben schenken konnte. Er schien voller Sorge. Doch Angst um sein Wohl? Da war sich Manala nicht allzu sicher. Als ihre Blicke dem Braunen folgten wünschte sie sich einfach, dass er sich endlich neben ihr niederlegen würde. Eine Handlung, die er zuvor abgebrochen hatte. Leise seufzte sie und begutachtete ihren Körper, soweit es ihr möglich war. Gut sah sie im Moment wirklich nicht aus, doch nicht der vielen Wunden wegen, denn sie war nicht zerfetzt worden. Nein, vielmehr war ihr Fell einfach verdreckt. Von weiß konnte da kaum noch die Rede sein. Sie mochte fast lachen. Sie hatte grade eigentlich andere Sorgen als sich Gedanken über ihr dreckiges Fell zu machen. Aber gut, sie war nun mal eine Stute. Ein wenig Eitelkeit gehörte wohl einfach dazu.
Als Echion sprach, blickte sie ihn direkt an und schenkte ihm seine ganze Aufmerksamkeit. Er konnte nicht. Natürlich. Eigentlich hätte sie dies erwarten können. Merkte sie doch selber, wie zerrissen Echion war. Und es würde für ihn wahrscheinlich eine unglaubliche Qual sein, neben ihr zu liegen, das Ausmaß seiner Tat so nahe bei sich zu haben. Nun gut. Manala nickte, akzeptierte dies vorerst. Diese ganze Situation war etwas angespannt und Diskussionen konnte sie sich im Gegensatz zu noch vor ein paar Minuten sicherlich sparen.
Das wirst du nicht. Manalas Stimme war fest und sicher. Er würde ihr nicht wehtun. Nicht jetzt. Sie war sich sicher, dass er im Moment nicht dazu fähig war. Bald vielleicht, irgendwann. Doch nicht jetzt. Ich weiß. Ihre Stimme war nur ein zartes Flüstern. Ja, sie wusste dass er ihr nicht wehtun würde. Es war eine solche Sicherheit, beinahe lächerlich in anbetracht dessen was er ihr für Schmerzen zugefügt hatte.
Als er sich nun doch neben Manala niederlegte seufzte diese leicht und legte ihren Kopf auf seine Vorderhand ab, während er mit den Nüstern über ihren Körper strich. Sie genoss diese Berührung, fühlte sich auf irreale Weise wohl bei ihrem Schänder. Als er über eine ihrer Wunden strich zuckte Manala kurz zusammen. Nicht wegen des Schmerzens, dieser war bei einer solch kleinen Wunde schon längst verflogen. Aber die feinen Härchen an Echions Nüstern strichen unangenehm über den frisch gebildeten Schorf. Schon gut...
Die Schimmelin schloss die Augen, grummelte sanft und ruhte ein wenig. Dies beschleunigte die Wundheilung, da sie ihre Kraft ganz allein auf diese konzentrieren konnte. Als ihr Körper dann durch Echions Lachen erschüttert wurde hob Manala ihren Kopf an und blickte Echion verständnislos an, ehe er sein Lachen dann mehr oder weniger erklärte. Manala atmete tief ein, schüttelte dabei den Kopf. Natürlich konnte sie Echions Sorge bestens verstehen. Es war eine naheliegende Schlussfolgerung. Das werden sie nicht. Dafür sorge ich. Niemand wird dir etwas antun. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, ehe sie den Kopf wieder ablegte.

Lange lag Manala so da, suchte Ruhe, fand diese an Echions Seite. Und sie war so froh, dass der Braune nicht gegangen ist. Was hätte sie ohne ihn getan? Nun, sie wäre vermutlich geflogen. Soweit, wie ihre Flügel sie hätten tragen können. Danach hätte sie Hilfe geordert. Eigentlich war das so einfach. Doch viel lieber tat sie es auf die normale, altmodische Art. An Echions Seite, wie ein normales Pferd.
Sie erhob ihren Kopf, grummelte leise. Sie fühlte sich bereits wieder etwas besser, ihr Körper schmerzte kaum noch. Und sie hatte Nachricht erhalten. Etwas tat sich.
Beinahe schon flehend blickte sie Echion an. Der Meister ist fort. Ich muss zurück zur Herde... Leise grummelte Manala, rechnete in keinster Weise damit dass der Hengst sie begleiten würde. Ich breche so bald wie möglich auf. Mir geht es schon besser. Ein Lächeln, ehe sie ihm sanft ihre Nüstern auf die Stirn drückte und dabei genüsslich die Augen schloss. Sehen wir uns wieder? Manalas Herz pochte, sie wollte den Hengst garnicht verlassen. Im Grunde konnte er sie natürlich begleiten, doch sie zweifelte an seinem Willen. So fand sie sich schon damit ab, alleine gehen zu müssen. In der Hoffnung, dass Echion sie wiedersehen wollen würde.


05.12.2013, 22:13
» Alistair
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Honor


Die dunklen Seelenspiegel des jungen rabenschwarzen Hengstes lagen nach wie vor auf seiner Umgebung. Von der Stute die sich im näherte nahm er keine wirkliche Kenntnis, wobei das viel mehr an seinem Momentanen Gemütszustand lag als an einem Mangel an Höflichkeit. Erst ihre Stimme ließ ihn aufmerken, waren die Schritte vorher gänzlich an ihm vorbei gegangen und nachdem sich erst eines seiner Ohren zu ihr umwandte, löste sich auch der Rest seines Kopfes aus seiner Starre und er blickte sie mit einem höflichen Ausdruck in den Augen an. Ihre Worte ließen vermuten, dass sie die seinen gehört und verstanden hatte, wahrscheinlich ging es ihr manchmal ähnlich. Zumindest hatte Alistair das Gefühl. Ein amüsiertes Funkeln legte sich in seinen Blick und ein schwaches Schmunzeln umspielte seine Lippen und er musterte die kräftigere Stute unauffällig. "Wohl wahr, wohl wahr. Aber wäre es irgendwo nicht auch langweilig, dieser Gedankenlosigkeit zum Opfer zu fallen?", fragte er mit einem leisen Lachen in der Stimme, schüttelte dann aber den Kopf. "Wohl nur wenn man es nicht anders kennt...", gab er sich selbst die Antwort und wandte den Blick wieder von der Stute ab. Er bemerkte ihre Unsicherheit und meinte sogar eine Spur Angst in ihrem Auftreten lesen zu können. Alistair lebte jeher fern solcher Gefühle und Empfindungen. Hatte aber - wenn er ehrlich zu sich selber war - nie ein traumatisierendes Erlebnis gehabt, war stets wohlbehütet worden und konnte sich ab einem gewissen Alter schlicht und ergreifend selbst verteidigen. Auf seiner Reise waren ihm schon oft Stuten unter die Augen gekommen, die es eben nicht so leicht hatten wie er es einst - was er bedauerte. In seinen Augen hatte wohl ein jeder Recht darauf, unbeschwert leben zu können - bis zu einem gewissen Grad.

Nachdenklich und unaufdringlich legte sich der Blick des Rappen wieder auf die Gleichaltrige. Seine Muskeln entspannten sich sichtlich, als wolle er ihr damit ein wenig die Sorge vor - was auch immer - nehmen. "Mein Name ist Alistair.. und wie nennt man die, die ihr Leben ebenfalls nicht in stupider Gedankenlosigkeit fristet?", fragte er nach, ihre Worte von vorhin bewusst wiederholend. Alistair war froh um ein wenig Abwechslung und Gesellschaft, wenngleich er die Einsamkeit im Grunde vorzog. Sie schaffte ihm Raum, sogar ein stückweit Gedankenlosigkeit - denn so musste er nicht darauf achten andere zu verletzten. Ein stummes Seufzen unterdrückend, wandte der Rappe sein Blick zu dem sich klärenden Himmel, durch dessen Wolken die ersten warmen Sonnenstrahlen drangen und sich augenblicklich ein leichter Nebel unter ihnen bildete.


12.12.2013, 12:02
» Schattenmähne
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Beccis Chara & wer noch dazu kommen mag?



Das Element Feuer wird vom Holz genährt und kontrolliert das. Die Energie des Feuers ist aktiv. Das Feuerwesen ist sehr sprunghaft die er nur eine Zeitlang innehalten kann, bevor er an seinen Erfolg ankommt und ganz oben ist, treibt ihn seine Leidenschaft schon wieder an einen anderen Ort. Der Mensch, dessen Element Feuer ist, hat meist eine sehr sportlich schlanke Figur. Er hat die Gabe gerne viel zu reden, wobei er auch skrupellos sein kann, daher verbrennt er sich gerne mal die Zunge.

Ein wohlig warmer Schauer lief seinen breiten Rücken hinab. Er stand fast am Abgrund zum Schlot des Vulkans und genoss die aufsteigende Hitze, die ihn so herrlich wärmte entgegen der klirrenden Kälte am Gipfel des Berges in dieser dunklen Winternacht. Der Tag war sein Freund, die Sonne in all ihrer Pracht zur Mittagsstunde und nicht dieses neblig kalte Wetter, das seit einigen Tagen herrschte. Der eisige Wind hier an der Spitze des Berges war noch um einiges kälter als unten im Tal, aber einzig diese glühende Lava erfüllte sein Gemüt mit purer Zufriedenheit. Selbst wenn er hinabsteigen würde, fühlte er sich bei weitem nicht so wohl wie hier. Er war … in seinem Element und fühlte sich zu diesem Ort hingezogen wie zu keinem anderen – bis heute hatte er absolut keinen Schimmer wieso das so war. Schulterzuckend regte er sein Haupt dem Himmel entgegen. Brr. Kalt, der Mond war auch nicht unbedingt sein bester Freund, aber er war eine Augenweide für sich. So nah und doch so fern tauchte er das gesamte Stillreich in ein fahles Licht, ließ so manche Schatten noch furchterregender erscheinen als sie es für manchen Angsthasen ohnehin schon waren. Der Wind spielte wie ein kleines Kind mit seiner langen Mähne, die wie die Mähne eines Löwen um seinen Kopf wallte. Er ließ seinen Gedanken im freien Lauf. Tage und Wochen waren vergangen seit er das letzte Mal den Feuerberg verlassen hatte. Zwar sehnte er sich nach etwas Besserem zu fressen als diese mickrigen Bergblümchen, die sich an manchen Ecken versteckten, andererseits fühlte er hundeelend, wenn er mehr als 24 Stunden abseits seines Lieblingsortes verbrachte. Der Grund verborgen. Er hatte auch keinen Kopf dafür, sich unnötig Gedanken zu machen, denn er wusste, was er tun musste, um sich wohlzufühlen und durfte nicht länger als einen Tag und eine Nacht fern seiner geliebten Hitze bleiben. Es war ein einfaches Muster, das jedoch schwer einzuhalten war, wenn er bei einem seiner Abstiege wieder getrieben wurde zu reisen. Wohin war ihm nicht ganz klar, aber seine Hufe trugen ihn mal dort, mal hier hin, als wäre er auf der Suche nach etwas oder als verfolge er etwas.
Die letzte Begegnung war erneut in einem hitzigen Streit geendet, den Schattenmähne natürlich zu seinem Gunsten hatte beenden können. Tag für Tag stieg er seinen Berg hinauf und hinab, versuchte seinen Körper mehr und mehr zu stählen, ihn gegen die Zeit und dieses hässliche Altern immun zu machen. Er schüttelte das Haupt und reckte ihn wieder den giftigen Dämpfen und der Wärme entgegen. Obwohl es für manch einen viel zu heiß am Rande des Schlots war, genoss er jede Minuten, die seinen Körper mit einer wallenden Hitze erfüllte und sein Temperament fast zum Explodieren brachte. Er murrte nach einigen weiteren verstrichenen Minuten und trat vom Abgrund zurück, suchte sich ein windstilles Eckchen, an dem er zur Ruhe kommen konnte und trat hinter einen riesigen Felsen, an dem sich der Wind brach. Fast schon wehmütig ließ er den Blick über das Stillreich schweifen. Er konnte die Irrenanstalt, das Dorf und die Nebelfelder erkennen. Was würde er dafür geben, jenseits dieser von ihm selbst geschaffenen Grenze reisen zu können, ohne sich nach mehr als einem Tag irgendwie krank zu fühlen, und somit geschwächt war, was seinem ehrgeizigen Ideal stark zu sein, nicht entsprach. Er befand sich stets in einem Zwiespalt. Wüsste er doch nur, wie er diesem Altern und diesem Elend fernab des Berges ein Ende bereiten konnte. Ob es wirklich noch andere gab, die ihm ähnlich empfanden? Manchmal fühlte er sich vollkommen allein auf dieser großen, weiten Welt.
Sein Temperament wallte in ihm auf, als er wutschnaubend mit einem Huf gegen den schützenden Felsen schlug, dass es von den umgebenden Steinen widerhallte. Es war zum Verrückt werden! Der schwarze Hengst hätte sich am liebsten die Seele aus dem Leib geschrien aus purer Wut an seiner Verzweiflung. Prustend blähte er seine Nüstern und starrte grimmig weiter hinab, dem Mond und vielleicht seinem baldigen Ziel entgegen.


22.12.2013, 22:07
» Sabiyah
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Schattenmähne



Bald, bald ist es endlich vorbei!
Sabiyahs Atem kam nur noch stoßweise. Die kleine Stute war erschöpft, Schweiß rann an ihrem Hals entlang zu Boden. An den Flanken hatten sich ebenfalls dunkle Flecken gebildet. Und zwischen ihren Hinterbeinen schäumte der Schweiß schon in einem Weiß-braunen Ton. Doch die hübsche Palominostute gab nicht auf. Immer wieder setzte sie einen Huf vor den anderen, ihrem Ziel entgegen.
Ihre dunklen Augen hatte sie auf dieses Ziel gerichtet. Ein hoher Berg tauchte vor ihr auf. Doch dieser Berg war nicht wie jeder andere. Die Bewohner des Stillreiches nannten ihn den Feuerberg. Denn ab und an pflegte dieser seltsame Berg eine ungewöhnliche Angewohnheit. Er begann Feuer zu spucken. Zuerst nur kleine Brocken, erhitzten Steinen gleich. Doch später kam die Lava. Eine rot-orange, zähflüssige Masse, die alles vernichtete, das ihr in den Weg kam. Absolut tödlich.
Sabiyah schnaubte leise, schüttelte ihre lange Mähne aus dem Gesicht. Ihr Ziel war die Spitze des Berges. Wobei diese eigentlich gar nicht existierte. Denn der Berg schien, als ob man ihn oben einmal abgeschnitten hätte. Sabiyah wusste zudem, dass dieser Berg von innen hohl war. In ihm drin schlummerte die Lava, bereit über den Rand zu treten und alles Leben in der Umgebung zu vernichten.
Sabiyahs Ziel war eben diese Spitze des Berges. In dieser Öffnung würde schließlich alles Elend ein Ende finden.
Selbstbewusst Schritt die junge Stute weiter voran. Mittlerweile musste sie eine leichte Steigung erklimmen, Steine klirrten unter ihren Hufen. Und obwohl die hübsche Stute normalerweise recht trittsicher war, rutschte sie auf dem Geröll einige Male aus.
Auch nicht schlimm, wenn ich mir hier die Beine breche. Dann verende ich eben so. Dauert zwar etwas länger, aber hätte den selben Effekt.
Für einen Moment schloss Sabiyah ihre Augen. Ihre Gedanken wanderten, zurück zu den Gründen, die sie zu diesem Entschluss gebracht hatten.
Schönheit, sie konnte Fluch und Segen zugleich sein. Zum einen wurde man geliebt, verehrt und bewundert, bloß weil man hübscher war als andere. Aber zugleich wurde man gehasst, verachtet und womöglich noch verstoßen.
Eine kleine Träne rann Sabiyahs Ganasche hinab, als die Erinnerung wieder auf kam.

“ Du Miststück! Wie kannst du es wagen?!“
Die kleine Palominostute zuckte zusammen. Vor ihr Stand Abila, Leitstute der kleinen Herde und Gemahlin des stattlichen Schimmels Malik. Malik stand an ihrer Seite, hatte den Kopf gesenkt und blickte etwas geknickt zu Sabiyah herüber. “Wie konntest du es wagen, dich so an Mal ok heran zu schmeißen?! Du Hure!“
Sabiyah begann zu weinen. «Ich habe doch nichts getan...» hauchte sie leise. “Nichts getan?!“ Abila schien vor Wut zu schäumen. “Und wie nennst du es bitte sonst, wenn mein Mann nachts verschwindet, um bei dir zu sein? Wenn ihr beiden euch vergnügt?! Wenn du ihm deinen aufreizenden A*sch hinhälst, bis er dich bespringt?!“
Sabiyah schluchzte. «So war es aber nicht...» Hilfesuchend schaute sie zu Malik, doch der Schimmel schwieg. «Malik war es, der mich angesprochen hat. Wir haben nur geredet.»
“Ach sei doch still! Ich habe gesehen, wie Malik dich ansieht, ich weiß genau woran er da ei denkt! Und jetzt heuchel mir nicht weiter vor, da sei nichts zwischen euch. Du elendes Miststück nutzt doch alle Hengsten schamlos aus! Sieh nur, wie sie dir allesamt hinterherlaufen! Wahrscheinlich treibst dus hinter unser aller Rücken mit jedem einzelnen von ihnen!“
Wieder schluchzte die kleine Stute, schüttelte heftig ihren schönen Kopf. «Abila, das bildest du dir ein. So ist es nicht... Ich kann doch nichts dafür!»
Abila lachte nur. “Und lügen tust du auch noch...Verschwinde, Sabiyah. Ich will dich hier nie wieder sehen.“


Sabiyahs Tränen waren diesmal nicht mehr in der Vergangenheit. Tropfenweise mischten sie sich mit dem Schweiß am Körper der jungen Stute. Man hatte sie verehrt dank ihrer Schönheit, hatte sie geliebt und ihr alles gegeben. Ohne Anstrengung hatte sie all das bekommen, was sie wollte. Doch schlussendlich hatte die Eifersucht der anderen gesiegt. Wie Abila sahen viele andere Stuten in ihr den Feind. Sie raubte mit ihrer Schönheit, unwissentlich, den Hengsten ihren Verstand. Kaum einer kam dran vorbei, Sabiyahs Aussehen zu bewundern.
Doch das alles sollte nun ein Ende haben. Sabiyah wollte so nicht mehr weiter leben. Und da kam ihr der Feuerberg in den Sinn. Sein Schlund würde ihr Ende sein. Dann würde niemand mehr ihre Schönheit sehen können. Dann würde sie niemand mehr deswegen bewundern und auch niemand mehr wegen ihr verachten.
Sabiyah hob ihren Blick, setzte mutig ihren Plan fort u d schritt dem Schlund des Feuerberges entgegen.
Doch etwa auf halber Strecke blieb sie erschrocken stehe. Ein lautes Krachen ertönte nicht gerade weit weg von ihr. Verwirrt zuckten ihre Ohren, ihr Blick glitt in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Ein dicker Felsbrocken lag dort. Aber ansonsten... nichts erkennbar. Sabiyah schnaubte etwas nervös, begab sich dann jedoch wieder in Richtung ihres Ziels. Was auch immer es gewesen war, es war anscheinend schon fort. Oder vielleicht hatte sie es wich auch nur eingebildet.


23.12.2013, 03:01
» Schattenmähne
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Sabiyah.



Der eisige Wind, der einen leichten Sog über seinem Kopf entstehen ließ, ließ seine lange Mähne um die roten Augen tänzeln wie der Schleier einer Witwe. Nach wie vor aufgebracht prustete der Rapphengst kleine Wölkchen aus seinen Nüstern. Der steinige Boden zu seinen Hufen vibrierte für ein paar Sekunden. Ein wunderbares Gefühl – dieser aktive Vulkan. Er zog ihn magisch an. Als formte seinen Augen jedes Mal Herzen sobald am Rande des Schlots stand. Der Mond spiegelte sich wie der reinste Rubin in seinen Augen wider, während er den Blick weiterhin starr über das Stillreich schweifen ließ. Gedankenverloren entspannten sich seine Muskeln ein klein wenig und er peitschte mit dem Schweif an sein linkes und rechtes Hinterbein. Schließlich wandte er doch den Blick ab. Mit einem Mal fühlte er sich … eingesperrt. Eingepfercht wie diese Artgenossen, die sich von komischen Wesen auf zwei Beinen fangen ließen, um sie auf ihren Rücken zu tragen. Er erschauderte. Wie sehr er dieses Gefühl doch hasste! Jedes andere dämliche Wesen konnte frei wie ein Vogel durch das Stillreich wandern, einzig und allein auf ihre natürlichen Bedürfnisse schränkten sie auf ihren Reise ein. Wieso also musste er, Schattenmähne, geboren aus dunklen Wasser, Asche und Rauch mit einer solchen Last belegt werden. Er schrieb sämtlich Schuld jenem übergeordneten Wesen zu, das manche als ‚Gott‘ bezeichneten. Pah! Lächerlich. So etwas hatte er nicht verdient. Er mochte kein allzu freundlicher Artgenosse sein und wohl auch immer wieder den Streit suchen, aber es gab keinem göttlichen Wesen das recht derart über ihn zu richten. Besonders da ganz andere Geschöpfe in dem Tal ihr Unwesen trieben.
Seine Nüstern blähten sich und er war drauf und dran erneut mit Huf gegen den Felsen zu schlagen, als er das klackende Geräusch zweier Paar Hufe vernahm. Seine Ohren legten sich ohne Umschweife in den Nacken und er wandte seinen Körper lautlos um. Der schwarze Hengst konnte an seinem Lieblingsplatz ein anderes Pferd entdecken. Dem Körperbau nach wusste er, dass es sich um eine Stute handelte. Für einen kurzen Moment runzelte er die Stirn und überlegte, was einen normalen Artgenossen an einen solchen lebensfeindlichen Ort verschlug. Das Blut wallte pulsierend in seinen Adern und ließ die Venen oberhalb seiner Augen heiß und gefährlich pochen. Als würde sie in der nächsten Sekunden zerplatzen wie ein zu prall gefüllter Luftballon. Die Muskeln waren zum Bersten angespannt, als er lautstark auf die Stute zuging. Sie starrte gedankenverloren in den Schlund hinab, als versuche sie etwas heraufzubeschwören. Ein hämisches Grinsen huschte über seine gestählten Züge. Da würde sie ewig warten. Der Feuerberg war zwar aktiv, aber momentan nicht daran in absehbarer Zeit auszubrechen. Surrend ließ er seinen Schweif durch die schneidend kalte Luft sausen, als er seine dunkle Stimme erklingen ließ, in der eine offensichtliche Drohung mitschwang. „Was willst du hier?!“ Seine Worte durchschnitten die Stille wie das Zischen einer kampfbereiten Schlange. Er fühlte sich gestört an seinem Ort, den er mit keinem auf der Welt tauschen wollen würde. Schattenmähne baute sich vor ihr und trat gefährlich nahe an sie heran. Seine roten Augen begannen unheilvoll zu glühen und fixierten die palominofarbene Stute. Sie erschien ihm irgendwie erschrocken, fast so als hätte er sie bei etwas ertappt, das sie für sich behalten wollte, weshalb sie wohl auch einen solch entlegenen Ort gewählt hatte. Geduld war durchaus nicht seine größte Stärke, also gab er ein Brummen von sich. „Sprich, Weib!“, fuhr er sie an, dieses Mal eine Spur lauter. Er wollte niemanden fremden hier haben. Weder dieses Weib, noch irgendjemanden anderen. Es war seine Idylle. Sein Zufluchtsort, wenn es ihm schlecht ging. Sie war wie eine skrupellose Einbrecherin, die sich einfach so Zugang zu seinem Idyll verschafft hatte, aber wenigstens konnte sie ihm den Vulkan nicht stellen. Ein wohliger Schauer rann seinen Rücken hinab, als der Wind die giftige, heiße Luft zu ihnen hinüber wehte und seinen Körper herrlich wärmte. Seine glühenden Augen musterten ihren Körper. Dieser erschien ihm alles andere als absolut resistent was eine solche Hitze anging. Zufriedenheit erfüllt ihn, denn er war sich sicher, dass die Stute somit nicht allzu lange hier verweilen würde. Ein ungeduldiges Schnauben forderte sie erneut auf, den Mund aufzumachen. Sein Körper und seine Sinne waren vollends auf eine Auseinandersetzung ausgerichtet, auf die sein ungezügeltes Temperament nur ungern wartete.

Meh. ._____.


23.12.2013, 21:27
»Honor
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Alistair


Sie musterte den gut gebauten Rappen vorsichtig, wollte ihm durch zu intensive Blicke nicht zu nahe treten. Honor hatte gelernt, niemanden zu provozieren. Sie war nur noch ein Schatten der Stute, die sie einst war. Und das würde sich nicht so schnell ändern können. Die Furcht, bei anderen Wut oder Aggressionen hervor zu rufen, war omnipresent. Erneut in einem solchen Gefängnis zu landen nahm ihr schier den Atem. Erneut diese Torturen erleiden - das hätte sie nicht durchgestanden. Wieder kamen die Bilder herauf, krochen durch ihre Gedanken: dunkles, kaltes, feuchtes Gefängnis. Eine Höhle. Und immer wieder bestiegen sie die zierliche, halb leer gesoffene Stute. Immer wieder nahmen sie sich, was sie wollten, und stießen sie dann zurück in die modrige Ecke, ehe all das von neuem begann. Sie spürte den Schmerz an ihrem Hals, das Blut wie es heruntertroff und dann von langen Zungen abgeleckt wurde. Sie konnte... Ihr Atem...

Erschrocken stellte sie fest, dass sie ihrer neuen, nicht vampirischen Bekanntschaft direkt gegenüberstand und zitterte und kaum Luft bekam. "Ich.. Entschuldigung... Das ist mir peinlich, ich wollte nicht..." stammelte sie leise und versuchte, zu ihrer alten Fassade zurückzukehren. Es gelang ihr, wenn auch ein wenig mühsam. "Manchmal wünschte ich, ich könnte diese Gedanken einfach fortwischen. Einfach so. Nur diese. Ich will keine dieser gedankenlosen Hüllen sein. Aber manches..." Sie bemerkte, dass sie im hektischen Ton nichts würde retten können, also überging sie das Thema lieber. Dankbar erkannte sie, wie der andere sich ein wenig lockerte und auch ihr schien dabei etwas von ihrer Last vom Herzen zu fallen. Sie versuchte sich ebenfalls zu zu lockern, beruhigte sich ein wenig und sah ihn dann, nachdem sie ein paar Mal tief ein und aus geatmet hatte, lächelnd an. Er war ja keiner von denen. Er würde ihr so etwas nicht antun. "Ich heiße Honor." Es klang beinahe ein bisschen stolz, war dies doch der erste Kontakt, den sie seither suchte. Seitdem man sie gerettet hatte, hatte sie ein Leben als Einzelgängerin geführt. War allen anderen, selbst ihren Freunden, aus dem Weg gegangen. Doch sie hatte gespürt, dass das einfach nicht ihre Art war. Und als sie dann diesen Rappen sah. Nein Honor wollte nicht zum Alleinsein verdammt sein. Sie musste wieder die werden, die sie einst war: eine stolze, kampferprobte Jägerin.


28.12.2013, 20:49
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Geschlossen