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Faithless » 22.03.2011, 19:33 » Herdenplatz GS #1
Elfentanz.

Faithless musterte die Stute amüsiert, bemerkte wie sie sich vor der Situation zu fürchten begann. Es war nichts, dessen sich die Stute schämen musste. Jeder bekam es mit der Angst zu tun wenn Faithless im Spiel war, dies war bloß natürlich. Schließlich strahlte der geisterhaft weiße Hengst eine eiskalte Aura aus und sein Leib schimmerte bedrohlich im Licht des Mondes. Beinahe, als beginne er sich zu dematerialisieren. Eigentlich war es bloß eine Frage der Zeit, bis Faithless tatsächlich durchsichtig wurde und die Bäume und Wände hindurch ging. Die Wände der Irrenanstalt, welche sich düster und geheimnisvoll hinter dem Herdenplatz auftürmte und das Tal regierte. Möge nur ein Pferd durch die Pforten treten und es sah das Blutbad, welches dereinst dort angerichtet wurde. Doch die Türe schienen verriegelt und selbst Faith fand keinen Einlass. Doch warum auch nun daran denken. Es galt vielmehr, die Fremde zu unterweisen. „Jaja, Schnuckel. Ich bin Faithless, der Leithengst. Glaubst du wirklich, dass ein Püppchen wie du in diese Herde hinein passt?“ Ein bitterböses, eiskaltes Lachen kroch aus seiner Kehle, als er noch einen Schritt näher trat und sie nun Auge um Auge standen, einander fremd und doch so nahe, als führe man eine Liebesbeziehung. Er strahlte. Sein gesamtes Gesicht strahlte eine hämische Kälte aus, sein Leib eine gespenstische Leere. Würde die Stute dem überhaupt stand halten können oder ging sie in die Knie oder die Flucht ein? Eine Frage der Zeit, bis sich die Antwort darauf gab.
Faithless » 22.03.2011, 19:00 » Herdenplatz GS #1
Elfentanz. (& vorherige)

Seine Gedanken hämmerten wie in einer Schmiede in seinem Hinterstübchen. Er spürte, dass dort etwas nicht richtig war. Dass er auf sich achten sollte, wenn er noch viele Jahre leben wollte. Doch vielmehr musste er auf all die anderen achten, denn sie waren sein Lebenselixier. Unsterblich. Schön und gut, vielleicht war er das. Doch auch ein unsterbliches Wesen konnte unter extremen Bedingungen sein Leben lassen. Und allein der Zustand seiner Gedankenwelt war bedrohlich genug, vermutete er. Doch er lächelte, so wie er immer lächelte. Nicht besonders schön. Nicht besonders vielversprechend. Doch er lächelte. Und dabei lächelte er eine Fremde an, die gerade den Herdenplatz betreten hatte und er kannte sie nicht. Süffisant lächelte er. Bösartig. Herabsehend. Doch er lächelte und mit diesem Lächeln riss er sich selbst aus der kleinen Runde und trabte auf sie zu, ohne dabei jenes Lächeln zu verändern. Es schien, als säße es einer Maske gleich auf seinen ebenmäßigen Gesichtszügen.
Erst als er bei ihr ankam veränderte sich etwas in seinem Gesicht. Es wirkte interessierter, neugieriger auch wenn mit keiner Spur Freundlichkeit darin lag. „Was will denn das kleine Püppchen hier?“ Während er grinste offenbarte sich eine Lücke reinen Weißes. Nicht nur sein Fell, auch seine Zähne strahlten und er machte einen wirklich blütenreinen Eindruck. Doch der trog. An den Hufen des Hengstes klebte mehr Blut, als in diesen Boden versickern konnte und ob das der richtige Platz für die kleine Stute war? Fraglich. Er selbst überragte jedoch ohnehin alle Pferde, sie waren ihm alle klein und zierlich. Ein wahrer Riese war er wohl, doch keinesfalls sollte dies ein Grund sein warum er andere verachtete. Dies tat er schon aus genügend anderen Gründen. „Will sie uns besuchen? Oder gleich ihre Heimat hier finden? Mh?“ Er stand nun nur wenige Meter vor ihr, beinahe schon unhöflich nahe. Doch das kümmerte ihn mit Sicherheit kein Stück.
Faithless » 26.02.2011, 11:16 » Herdenplatz GS #1
Salvaje. Cirio. Erlkönig. Max.

Ein verzückter Augenaufschlag allein war es, der deutlich davon zeugte, wie angetan Faithless von der Fremden war. Sie schien ihm mit genau der richtigen Mischung aus natürlichem Respekt und gewünschter Respektlosigkeit entgegen zu treten. Er lächelte noch immer und es wirkte, Wort um Wort aus dem Mund der Stute, ehrlicher. „Ich glaub Sonne kann mir dann ja nicht mehr so viel ausmachen, was?“ Sein seltsam keuchendes Kichern drang aus dem halb geöffneten Mund. Seine Blicke schienen die Stute gar auseinander zu nehmen, so intensiv musterte er sie. So intensiv versuchte er, in ihre Welt vor zu dringen. So etwas tat Faithless höchst selten. Schließlich interessierten ihn selten Pferde dergleichen, dass sie es verdient hätten näher begutachtet zu werden.
„Nun. Wenn du das schade findest, kann ich dir ja gern meine Qualitäten als Hengst vorführen. Ob du dir danach noch wünschst, dass ich eine Stute wäre – fraglich, fraglich.“ Er sprach dies in vollem Ernst, wohl wissend wie anstößig seine Worte waren. Natürlich waren sie das, doch es kümmerte ihn nicht. Eine Welt, in der frei gemordet wurde, niemand respektvoll mit dem anderen umging, sich niemand einen Dreck um das Wohlbefinden der anderen scherte – warum sollte er dann nicht direkt sagen, was er dachte? „Gut, gut. Du willst also in die Herde aufgenommen werden. Find ich gut. So eine wie dich hab ich hier gern, gefällst mir ja schon recht gut. Dann mal viel Spaß hier und so. Weißte ja. Wenn was ist, fragste mich.“ Noch immer lächelnd, wandte er sich einen kleinen Ticken von Salvaje ab. Leider – er wünschte sich seine volle Aufmerksamkeit auf sie lenken zu können – standen da noch einige andere Bittsteller um ihn herum, die seine Aufmerksamkeit verlangten.

Während er sich auf die Umstehenden konzentrierte, versuchte in ihnen etwas Gutes zu finden, etwas Unterhaltsames, wanderte sein Blick auf den Friesenhengst, der – und Faithless konnte es vernehmen, war er doch kein normales Pferd – eindeutig über ihn sprach. Das sanfte Mondlicht fing sich im Körper Faithless und lies ihn glimmen. Bei Nacht wirkte er nun einmal einem Geiste ähnlicher, das konnte er nicht verbergen. Eines Tages, er wusste es, würde es ohnehin heraus kommen. „Soso. Erlkönig. Ein Genie und doch verrückt? Mein lieber Schwan, da haste aber was raus gehauen.“ Er trat zu Cirio und Erlkönig, sich selbst deutlich aufbauend so dass er, trotz der Schmächtigkeit, immer noch stärker wirkte als jeder auf dem Herdenplatz. „Ihr Idioten versteht doch weder von Wahnsinn, noch von Genialität auch nur ein einziges Wort. Ihr versteht doch nicht einmal, wo ihr euch hier befindet und vor wem. Wenn ich wöllte, wäre jeder von euch beiden Schwachköpfen im Boden versunken. Mein Gott, dass ihr das nicht kapiert. Ich kann so respektlos sein, weil keiner sich über mich hinweg setzen kann.“ Er wandte sich nun explizit an Cirio. „Und du, mein Lieber, bist nur ein Wurm unter meinen Hufen. Wenn ich will, tret ich drauf und deine Eingeweide spritzen in alle Richtungen. Na? Soll ich? Hirnrissiger Idiot.“ Faithless schüttelte seinen Kopf, wobei keine Mähne flog ,da er keine besaß die so lang war, dass sie hätte fliegen können. Und, mehr denn zuvor, verfloss das Mondlicht in ihm und er wusste, man sah nun deutlich, dass der Leib des Geistes nicht aus Fleisch und Blut zu sein schien. Er schien aus flüssigem Licht.

Um dem Ganzen die Krone auf zu setzen, kam da ein weiterer Fremder in die Runde. „Max. Soso. Selbst wenn ich das wäre, was bringt’s dir? Was willst du vom Leithengst? Noch ein Idiot, der seinen Schwachsinn verbreiten will?“ Man bemerkte in seiner Stimme deutlich, dass er nicht sonderlich gereizt, ja eher amüsiert war. Und doch bekam seine Stimmlage etwas besonders Schneidendes, als er so sprach. Allein der Blick auf Salvaje versüßte ihm die Gegenwart der persongewordenen Dummheit.
Faithless » 20.02.2011, 15:22 » Herdenplatz GS #1
Salvaje. (Rest)

Ein seichter Windhauch griff nach dem Hengst, doch er fand keine Strähne um in Spielen zu tanzen und sich zu wiegen. Der schillernde Leib des Hengstes ruhte noch immer in einer dunklen Kante des Tals, doch allein seiner außergewöhnlichen Farbe wegen war er in jeglicher Schwärze zu finden. Ob dies nun gut oder schlecht war, sei dahingestellt. Seine Blicke huschten aufmerksam über das Herdengebiet, immer wieder streichelte er Cornflower mit jenen und erhoffte, mit ihr an seiner Seite eine rechte Wahl getroffen zu haben. Willkürlich ihr ein Schicksal aufgebunden, stand sie nun als Leitstute gar nicht so schlecht da wie manch anderer wohl in ihrer Situation es getan hätte. Die Idioten, mit denen er sich soeben noch unterhalten hatte, waren verstummt. Eine Antwort hatten sie scheinbar noch nicht formulieren können mit den wenigen Gehirnzellen, die sie vielleicht im Kopf trugen – wenn überhaupt. Faithless mochte überheblich erscheinen, Fakt jedoch war: er wusste, dass er ein Genie war. Und dies stand im Gegensatz zu all denen, die sich ihm sang- und klanglos unterordneten. Er mochte also der Intelligenteste, zumindest der Führungsstärkste hier sein – umsonst war er wohl nicht das, was er nun ausgab zu sein. Und allein seine körperliche Überlegenheit, auch wenn diese niemandem bewusst war, würde ihm den Posten des Leithengstes lange Zeit erhalten.
Aus seinen Gedanken schreckend vernahm er eine Stimme, die zuvor nicht dagewesen war. Schnell kramte und suchte er in seinem Kopf, so viele Stimmen die sich da oben tummelten so dass er nicht sofort begriff, dass diese tatsächlich in Person vor ihm stand. „Na aber hallo, Weib.“ Er trat einen Schritt auf die Fremde zu und somit aus dem Schatten ins fahle Mondlicht, wo sein Körper unnatürlich fluoreszierte. „Nicht beschweren, Püppchen. Bei Nacht sind alle Katzen grau und das Wetter ist doch schick. Hier und da ein kleines Blitzen, da ein Donnern. Regen und Wind. Hei, also ich mags. Also nicht so verwöhnt sein, Barbie.“ Ein fettes Grinsen trug sich auf Faith’s Züge, als er der Braunen deutlich und distanzlos ins Gesicht blickte und keinerlei Respekt verlauten ließ.
Mit kraus gezogener Stirn lauschte er weiter den Worten, die aus dem Mund der Schönen stammten. „Na nun hör ma, grausamer Leithengst… Das kann ich so ja wohl nicht stehen lassen. Seh ich grausam aus? Meine Liebe, mit Sicherheit verängstige ich niemanden. Ich bin lieb und nett, und so’n Scheiß. Weißt schon.“ Er lächelte sie süß wie Zucker an und dachte dabei daran, wie er einst auf dem Friedhof Leichenteile ausgrub. Leichen, die er selbst unter die Erde gebracht hatte. Grausam? Ach was. Das war doch vollkommen überbewertet. „Was will eigentlich so’n Püppchen wie du es bist bei einer Herde mit einem sooooo grausamen Leithengst? Pass auf, sonst beiß ich dich.“ Faithless Kopf schnellte nach vorn und blieb nur wenige Millimeter vor dem Kopf der Fremden in der Luft stehen. Auge in Auge, dunkelbraun in eisgrau. „Naaaa? Was’n nun?“ Er kicherte, ein hoher glucksender Laut, der irgendwo in seiner Kehle gebildet eigentlich nicht von einem Pferd stammend klang.
Faithless » 23.12.2010, 21:53 » Die Irrenanstalt #1
Leiko.

Sternenklar war die Nacht. Das Eis krachte vor Kälte und ein leises Stöhnen durchzog die Wipfel der Bäume, wenn der Wind hindurch flatterte. Es war eine schöne Nacht, um Anhänger zu finden und zu rekrutieren. Und Faithless dachte bei sich bereits, Leiko eventuell für seine Pläne fangen zu können. Sie wäre mit Sicherheit eine gute Anhängerin. Nicht zu dumm, dennoch auch nicht so intelligent, dass sie ihm eine wirkliche Gefahr werden konnte. Zumal sie noch lange kein Geist war, wie er selbst. Einst hatte er vernommen, dass es Methoden gab, einen normal Sterblichen zum Geist werden zu lassen. Ausprobiert hatte er diese Methode jedoch noch nicht, zumal er dazu erst Nachforschungen betreiben musste. Aber an sich eigentlich eine gute Idee für die kommende Gruppierung, die er um sich scharen wollte. Er gab den Pferden ungeahnte Macht und sie gaben ihm umso mehr Macht. Ein Wechselbad der Machtverhältnisse. Für alle sprang etwas heraus. Bis auf die paar Idioten, die er halt umbringen musste. Aber scheiß auf die.

„Jaja. Wie geschaffen. Aber wenn ich einen Geist seh, beginn ich das Schreien und piss mir ein. Versprochen.“ Wieder dieses dämliche Grinsen, durch welches aber gerade seine bösartige Intelligenz zum Strahlen kam. Schrecklich, dieses Pferd. Eigentlich müsste man wirklich Angst vor ihm haben. Aber vielleicht auch nicht. Tja. Ansichtssache. Leiko zumindest schien es nicht zu haben und das war gut so. „Tja. Da kannste deinen süßen Arsch drauf verwetten, dass ich Macht will.“ Er trat näher auf sie zu und sein eiskalter Atem berührte ihr Gesicht, als er weiter sprach. „Aber nein. Sie werden nicht die Dummen sein. Sie werden ebenso Macht erlangen, meine Liebe. Und die wirklich Dummen werden wir töten, meine Süße. Glaubst du wirklich, dass jemand wie ich andere unterjochen könnte, außer jene, die es auch wert sind?“ Er kicherte leise und hauchte Leiko einen Kuss auf die zarten Lippen. Sie würde nun wohl spüren, dass seine Lippen unheimlich weich waren. Doch ebenso eiskalt, wie der Schnee selbst. Ein schallendes Lachen brach aus ihm heraus und er wandte sich ab, blickte wieder über das Tal. Wahnsinn in seiner schönsten Form. „Glaub mir. Dinge, die ich will, erreiche ich auch. Und jeder der mich unterstützt, profitiert davon.“ Seine Augen waren geschlossen, doch es war ihm als sähe er all das trotzdem und das Mondlicht brach sich in ihm.
Faithless » 21.12.2010, 22:35 » Die Irrenanstalt #1
Leiko.

Das eisige Mondlicht zerfloss in Faithless' Schemen und wurde eins mit ihm, ließ ihn schimmern und gar durchsichtig wirken. Vielleicht war er ja doch viel zu offensichtlich ein Geist. Dabei wollte er doch, dass man ihn unterschätzte. In ihm nicht das sah, was er war. Er wollte, dass man ihn für einen armen Spinner hielt und nicht für das, was er wahrhaft war: ein geisteskranker Halbgott. Natürlich. Er war an sich betrachtet bloß ein Geist. Aber er war immerhin der Bruder des Todes. Und bist dato war umstritten, wer von beiden der Mächtigere war. Wobei Faithless dabei keine Zweifel besaß. Er lächelte größenwahnsinnig angehaucht in das Gesicht der Stute und wartete auf eines ihrer wunderschönen Worte, die ihm aufgrund ihrer Furchtlosigkeit doch ebenso merkwürdig vorkamen.
"Das Mondlicht, meinst du? Und ich, ein perfekter Geist? Wie du meinst. Doch an sich, es gibt keine Geister. Bis man einen gesehen hat und an deren Anwesenheit nicht mehr zu zweifeln hat. Nicht wahr? Vielleicht sehen wir ja noch heute Nacht einen Geist." Tja. Das Püppchen, ja - so durfte er sie ja eigentlich nicht nennen, würde wohl noch ihr blaues, oder besser gesagt totes Wunder erleben. Aber hei. Da musste sie durch. Und wenn Faith es recht überlegte und sie so betrachtete : sie würde mit Sicherheit auch dann keine Angst verlauten lassen. Leiko schien einfach furchtlos. Zum einen gefiel ihm das. Zum anderen ließ ihn eben dies doch einw enig stutzig werden. Denn wer besaß keine Angst vor ihm? Bis dato hatte er keinen kennen gelernt, der auch nur seinen Blicken hätte stand halten können. Und dieses schwarze Wesen konnte es? Warum? Was befähigte sie dazu? "Wie du meinst. Na gut. Recht hast du. Aber hei. Einfach mal abwarten. Allein macht das ja doch keinen Spaß. Vielleicht findet sich ja jemand. Weißt du, man muss da taktisch vorgehen. Wenn man taktisch vorgeht bekommtn man Macht. Und wer will das nicht? Höhö." Grinsend trat er einen Schritt zur Seite und deutete in das Tal hinab. "Gugg die dir an. Stell dir vor ich hätte Macht über. Boar. Wär das genial." Aber um jene sofort einfach zu beherrschen war er doch zu allein in seiner Einstellung. Selbst Faithless, ein Einzelgänger wie er, verstand etwas von taktischer Intelligenz. Und auch er sah ein, dass es ihm nicht möglich war, einfach so andere zu unterjochen. Dazu bedurfte es schon einer kleinen Streitmacht oder zumindest ein paar nicht ganz so hirnlosen Idioten. Mal sehen, was da noch kam.
Faithless » 19.12.2010, 17:40 » Die Irrenanstalt #1
leiko.

[k] you & me & the devil makes 3 [/k]
Es war schon eine Sache für sich, mit diesem Hengst in einer Unterhaltung fest zu stecken und sich nicht wehren zu wollen oder zu können, vielleicht auch beides. Leiko schien Gefallen an dem GEspräch zu finden, was ihm nur noch mehr zu Bedenken gab und worauf hin er zeitweise die Stute nebst sich gar vergaß. Tja. Das passierte, wenn man sich mit Faith einließ. Man war niemals gleichberechtigt, denn allein der eisige Atem des Hengstes konnte mehr bewegen, denn tausend Worte eines anderen. Selbst einem Bruder fühlte er sich mancherorts entwachsen. Vielleicht war auch an dem? Doch, wenn er gerade daran dachte, wo waren die Boten, die er ihm einst versprach. Der Tod kam stets unpünktlich. Ab und an zu früh, doch diesseits zu spät. Idiot. Aber ach, warum seine Gedanken daran verschwenden? Er hatte Besseres zu tun.
"Es würde mich interessieren, ob es Geister gibt. Und ob man sie erkennen würde als solche. Wie stellt man sich schon einen Geist vor? Mein Gott, ich wäre doch der perfekte Geist. Aber naja, man kann ja nicht alles haben." Er zwinkerte Leiko zu und innerlich lachte er aufgrund ihrer Dummheiten. "Aber wenn du nicht an Geister glaubst, dann sollten wir dieses Thema vielleicht ruhen lassen. Meinst du nicht?" In diesem Moment entblößte eine schleierhafte Wolke das milchige Licht des Mondes, welches sich ganz sanft an Faithless die Zähne ausbiss. Ein ganz sanfter Schimmer beherrschte den mysthischen Hengst und man konnte fast glauben, dass schleierhaft die Umrisse der hinter ihm befindlichen Gegenstände durch ihn hindurch zu sehen waren. Ob mit ihm was nicht stimmte? Tja, wenn man darauf nicht schon gekommen war, so doch spätestens jetzt. Oder war man doch so ungläubig und dumm, zu glauben, dass hier alles mit rechten Dingen vor sich ging? Man, es gab doch echt noch voll die blinden Idioten.
Faithless » 19.12.2010, 16:59 » Die Irrenanstalt #1
leiko.

Eine unheimliche Stille war eingetreten, doch dergleichen störte den imposanten Hengst keineswegs. Er empfand es vielmehr als heimisch und wunderschön. Das Riesel des Schnees allein ergab ein ganz leichtes Prasseln und Faithless begann, seine Umgebung ein wenig deutlicher wahr zu nehmen. Wobei natürlich die Aufmerksamkeit, die er der Stute geschenkt hatte, litt. Doch das kümmerte ihn wenig, an die Gefühle anderer hatte er noch nie gedacht, geschweige denn, dass sie ihn interessierten. Erst als sie sprach, wandte er seinen Blick wieder der Schwarzen zu und klappte die Ohren in ihre Richtung. "Naja. Warten wir's ab." war seine wortkarge Antwort. Es gab Wichtigeres, worüber man streiten konnte. Doch sie sprach ohnehin bereits weiter und so konnte auch er den Faden anderweitig anknüpfen. "Jaja. Wie Kakerlaken sind eher die ganzen Idioten. Aber was solls. Man kann sie ja zerstampfen." Immer nochjenes glückselige Grinsen auf den Lippen trat er einen Schritt zur Seite und begab sich in eine ihm angenehmere Position. "Jaja. Gut. Stock hin oder her. Geister gibt es doch nur in Gruselgeschichten, meine Liebe. Nicht wahr? Oder soll es die wirklich geben? Und dann sagst du, es gibt so etwas wie Hexen und so'n Scheiß. Ich bitte dich." Tja. Wer zuviel wusste, war entweder ein Vertrauter oder gefährlich. Und im Moment kategorisierte er sie eher in zweitere Gruppe ein. "Aber wenn wir's mal genau nehmen. So einen Stock kann man schon essen. Schmeckt sicher gar nicht soooo verkehrt. Wenn du mir beweist, dass es Geister gibt, werde ich den Stock fressen." Ja, mach mal dem Geist vo, dass es Geister gibt. Haha. Guter Witz. Aber gut, das war nunmal so. "Och weißte. Wegen mir sind die nich abgehaun. Na gut. Ein bisschen vielleicht. Aber auch wegen dem Meister. Aber hei, was kümmert es mich. Gibt ja noch genug andere Idioten hier. Was brauch ich diese Zweibeiner?" Selig lächelnd blickte er über das Tal, welches weiß gepudert dar lag. Da waren genug potenzieller Opfer, die er - sofern er seine Träume irgend möglich verwirklichen konnte - auch gern in Anspruch nahm.
Faithless » 19.12.2010, 16:25 » Die Irrenanstalt #1
leiko.

Ein kratziges Lachen entfloh seiner rauhen Kehle, als er die Stute mit kraus gezogener Stirn betrachtete. "Dann eben kein Püppchen. Wie du willst. Gefällt dir Schlampe besser?" Es waren jene Provokationen, die diesen Hengst derart ausmachten. Es waren seine unverblühmten Worte, seine Direktheit, seine Verwirrtheit die purer Intelligenz entstammte. Faithless war ohne Weiteres als Genie zu bezeichnen. Waren nicht alle Genies verrückt? "Es gibt wohl mehrere von jenen, aber man findet sie kaum. Sie sind wie Kakerlaken. Macht man das Licht an, sind sie fort." Sein Grinsen war noch nicht gewichen - ein durchaus gutes Zeichen. Vielleicht würde sich ja tatsächlich endlich eine Möglichkeit anbahnen. Bis dato hatte Faith geglaubt, allein er sei das intelligenteste Wesen des Tales und bliebe allein bis an sein Ende. Gut. Der Intelligenteste war er noch immer, aber Leiko schien zumindest einen Hauch seiner Intelligenz in sich wieder zu finden. "Ach, die Augen." Er verzog sein Gesicht zu einer wohl auf anderen Gesichtern harmlos aussehenden Maske und blickte Leiko mit blinzelnden Bambiaugen an. "Wenn diese Augen die eines Geistes sind, so will ich einen Stock fressen." Gut. Einen Stock bekam er sicher noch runter. Man musste ihn nur ein wenig klein treten.
"jaja, eine Irrenanstalt. Sieht man nicht, ist aber so. Gab lustige Experimente da drin früher. War recht amüsant. Bisschen Blut, Innereien und so. Hab mich mal ein paar Tage nicht sauber bekommen. So ein elende Schweinerei." Er lachte laut aus und zwinkerte der Stute dabei zu. Ob sie seinen derben Humor verstand? Doch vor allem, verstand sie, dass all das wahr war. Es war ja nicht so, dass Faith's worte so dahin gesagt waren. Als Freund und Verbündeter des Meisters waren ihm oft genug menschliche Leichen unter die Hufe gekommen, vor allem jene, die er selbst hatte töten dürfen.
Faithless » 19.12.2010, 15:57 » Die Irrenanstalt #1
leiko.

Unbeirrt musterte der gespentische Hengst das schwarze Mädchen, sein Lächeln konnte er nicht verstecken. Sie gefiel ihm auf den ersten Blick, war eine jener, die die Angst vor Geistern verlernt zu haben schienen. Oder war sie schlicht so abgestumpft, dass sie die wahre Seele des Hengstes nicht einmal erahnen konnte? Gut. Faith war auch kein offenes Buch, aus dem man in Bänden lesen konnte. Aber noch weniger war er ein sanft anmutendes, herrliches Wesen, mit dem ein jeder gut Freund sein wollte. Heile Welt hier und fröhliches Grinsen da. So war er nicht. Und das musste man eigentlich wissen, wenn man ihn auch nur ansah. Seine kalte Aura spürte. "Na sieh mal einer an, das Püppchen kennt Sarkasmus und Arroganz. Ganz nach meinem Gefallen." Sein Lächeln manifestierte sich nun endgültig und das dümmliche Grinsen wich einem durchaus erfreuten. "Faithless. Und der Begriff Geist ist amüsant." Ein kurzes nervöses Zucken grub ihm in die Magengegend. Woher wusste sie das? War sie auch ein Geist? Oder war sie schlicht ein tollpatschig wortwählendes Wesen, welches sich dabei lediglich auf sein Aussehen berief? Er hoffte, denn das Wissen um seine Stärke war gut behütet und somit einer Geheimwaffe gleich. "Was willst du hier, da wo Irre starben und gequält worden? Selbst eine Irre werden? Oder bist du dem schon zuvor gekommen?" Selten hatte Faith überhaupt ein Gespräch zustande gebracht, man war ja schließlich stets vor ihm davon geeilt. Umso schöner, jedoch beunruhigender war es, diese Stute nun kennen zu lernen. Wie sie einfach mit ihm sprach. Arrogant und ganz als sei er einer jener anderen Idioten. Schön, schön. Was das wohl noch bringen würde.
Faithless » 19.12.2010, 15:32 » Die Irrenanstalt #1
[f] Leiko. [/f]

Beinahe hätte er das sich heranschleichende Stutentier kaum bemerkt, welches urplötzlich mit schiefem Grinsen vor ihm stand. Zu sehr war er in eigenen Gedanken versunken, die ihm - sofern sie je Realität wurden - ein wohliges Gefühl in der Magengegend bereiteten. Doch als er der Schwarzen gewahr wurde, staunte er nicht schlecht. Sie grinste. Und wahrhaft, sie schien kaum oder gar keine Angst zu verspüren. Welch waghalsige Irre war sie, dass sie diesem Hengst - DIESEM HENGST - so sicher und furchtlos entgegen trat? Sie musste entweder eine Verrückte sein, oder eine wirklich naive Stute. Beides in Kombination wäre natürlich ideal und würde Faithless Interesse wecken, aber soweit war er ja noch nicht. Zuerst hieß es heran pirschen und Witterung aufnehmen. "Guten Tag, schöne Dame." murmelte er mit der kratzigen Stimme, die ihm zueigen war und lächelte dabei süffisant, wenn auch charmant. "Mit wem habe ich denn das Vergnügen?"
Eine leichte Brise wehte ihm Schnee über das schlohfarbene Fell und doch hob sich der sanfte Schneeflaum von seinem Leib nicht ab. Er war zu sehr in diese Landschaft integriert, als dass er sich unwohl oder ertappt fühlen konnte.

[sry. muss grad nebenbei was mit ner freundin managen, is also mies geworden.]
Faithless » 19.12.2010, 14:29 » Die Irrenanstalt #1
[f] Stutengetier. [/f]

Eine kalte Brise umwehte das schneeweiße Tier, oder war es gar sein eigener Atem der diesen Hauch von Gänsehaut verursachte? Inmitten der Winterlandschaft war Faithless kaum noch zu erkennen, sein Leib ging unter im lustigen Schneetreiben – eine gute Möglichkeit der Tarnung. Der Winter war die schönste Jahreszeit aller. Sein federweißes Kleid trug ihm ein unschuldiges Antlitz ein, doch unter seinen Krallen war Blut. Viele fielen der kalten Jahreszeit zum Opfer. War nicht eben diese Beschreibung auch Faithless würdig? Er lächelte selig, als er auf das Tal hinabblickte. Seine neue Heimat bot ihm alles, außer jenem winzigen Detail. Dieser kleine Aspekt, der ihm doch so wichtig schien. Etwas fehlte und er spürte es tief in seinem sonst kalten Herzen – Macht. Es war ihm zuwider ohne jenes Gefühl zu leben. Einst durfte er mit dem Herren auf Streifzug gehen, seine Opfer erwählen und ihnen dann den Garaus machen – stets begleitet vom Gefühl der Macht. Doch mittlerweile war er entmachtet. Es war an der Zeit, all das wieder auf zu bauen. Es war an der Zeit für Faithless, das Leben aus vollen Zügen zu genießen. Gott behüte jene, die ihm auf diesem Weg in der Quere standen.
Faithless » 02.09.2010, 12:41 » Der Friedhof #1
Calamitas. ◘ Viele Tiere dieses Tales mochten glauben, dass das Böse in ihnen schlummerte. Eine dunkle Macht, die Besitz ergriffen hatte und nun auf seine Opfer lauerte, diese jedoch nie packen konnte. Viele dieser Tiere verstanden nicht einmal, worin der wahre Sinn des Lebens lag, worin der Sinn des Todes ruhte. Sie wussten nicht, dass man Gewalt auch ohne jegliche Tat ausüben konnte und konnten noch weniger die Tat selbst verüben. Viele von ihnen waren Schwätzer, nur dazu geboren, um doch nur unter zu gehen. Es war eine wirre Situation in einer wirren Welt und diese wirre Welt warf neue wirre Gedanken auf. Das eine zog das andere nach sich und bei allem blieb das Grinsen auf seinen Zügen. Und er lächelte. Wie er lächelte, weil er Grund dazu hatte, weil er immer lächelte wenn er auch keinen Grund dazu hatte. Er wirkte wie ein kleines Kind, wirkte als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun. Er wirkte, als sei er harmlos, als sei er ein Spinner, ein zu großer Spinner für eine zu kleine Welt. Und vielleicht war er all das ja auch wirklich. Aber vielmehr war er doch Faithless, eine wandelnde Gefahr. Und er war – im Gegensatz zu den meisten – wahrhaftig eine.
Die Hand zu seinen Hufen bewegte sich nicht mehr so wie damals, als genau diese Hand versucht hatte Faithless von seiner Tat ab zu halten. Doch wie sollte die Göre gegen einen solchen Koloss wie den Weißen ankommen? Wie auch nur im Entferntesten eine Chance wittern? Aber nein doch, nein. Niemand hatte eine Chance gegen Faithless. Denn Faithless zerstörte Chancen, ebenso wie er Glauben und Leben zerstörte. Ebenso, wie er alles zu zerstören wusste, wenn er denn nur wollte. Und ja, er wollte. Er wollte sogar gern, denn es zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Faith schürzte die Lippen und kicherte sanft. Wie ein kleines Füllen sah er aus, so kraftlos und verängstigt. Armer Calamitas. War Faith zu weit gegangen? Aber nein. Er hatte seinen Spaß dabei, dem anderen Angst ein zu jagen. Vielleicht war eben dies ja auch seine Berufung. Zumindest schämte er sich dessen nicht und nickte, als der andere eine mehr rhetorisch gemeinte Frage stellte. „Ach was. Wir. Zumeist war ich es, auch wenn ich mir damit keinesfalls selbst auf die Schulter klopfen will. Eigenlob stinkt, sagt man doch. Oder?“ Sein Lächeln war pures Gift. Er trat auf Calamitas zu, wobei er den Huf gezielt auf die Hand stellte, welche dabei unter seinen Kräften knackten und endgültig die Form verlor. „Was meinst du? Hast du Angst, mein Lieber? Vor mir?“ Faithless trat nun ganz nahe an Calamitas heran, die Nüstern beider berührten sich beinahe, eiskalter Atem schlug aus Faithless Atemwegen dem Hengst entgegen. War es nicht wundervoll, wie Faithless ein jeden in seinen Bann ziehen konnte, ganz gleich ob dieser Bann im guten oder schlimmen war? Schlimm, sehr schlimm. Aber warum auch nicht. Jede Welt brauchte seinen Teufel. Und manche Welten besaßen sogar noch weitaus schlimmeres. Faithless.
Faithless » 19.08.2010, 00:31 » Der Friedhof #1
Calamitas & die Bagage xD

Nur gedämpft vernahm er, wie Calamitas ihm zustimmte, denn letztlich hatte er genau in dem Moment eine neue, schönere Beschäftigung gefunden. Während er so die Gräberreihen entlang schritt, erkannte er in vielen Steinen einen früheren Bekannten wieder. Meist ein junges Mädchen, welches er eigenen Hufes unter die Erde gebracht hatte, wie er so schön sagte. Er lächelte selig, beinahe wie eine junge Mutter die ihr Frischgeborenes betrachtete und nun tiefen Stolz zu hegen wusste.

Er hielt vor einem moosigen Stein an, dessen Schriftzug nicht mehr lesbar war. Eine Ecke des Steines war abgebrochen und Faithless scharrte ein wenig mit den Hufen in der Erde. Ein befriedigendes Gefühl überkam ihn und er wusste, dass es nichts Schöneres gab. „Sieh an. Diese hier hatte rote Locken. Ich wollte ihr jedes Haar einzeln aus der Kopfhaut ziehen, doch es gelang mir nur büschelweiße. Sie hat so wundervoll geschrien.“ Er kicherte leise und trat an das nächste Grab, dessen Inschrift ebenso verwischt schien als sei sie aus Sand gewesen und eine Böe strich darüber. „Und dieser hier haben wir das Herz heraus geschnitten. Es hat noch geschlagen, als mein Freund es in Händen hielt. Als ich dann darauf trat hörte es auf.“ Wieder strich ein Lächeln, selig wie jenes eines Engels, über sein Gesicht. Faithless fühlte sich, als käme er zuhause an, als käme er in ein wohl behütetes Heim, welches ihn mit offenen Armen aufnahm. Nun war der nächste Stein dran und er kicherte wie ein Liebhaber, der sich an eine besonders wilde und schöne Nacht mit der schönsten Frau der Stadt entsann. „Sie hatte mich noch angefleht, ich solle sie lebendig lassen. Und ihr Baby. Doch stattdessen, habe ich ihr Baby vor ihren Augen zu Matsch zertrampelt. Ich musste sie nicht einmal töten, sie hat sich selbst umgebracht mit einem Messer.“ Befriedigt schnupperte er an dem Grabstein und erzitterte vor Erregung. Sein gesamter Leib war angespannt und er empfand es als pure Genugtuung. Dieser Friedhof war Zeuge und Beweis, seines bisherigen Lebenswerkes und die Erfolgsreihe klang noch nicht ab. Zuletzt trat er an ein sehr frisches Grab, welches wohl keine allzu lange Zeit dort Frieden und Ruhe gefunden hatte. Es war das letzte der Opfer und hatte hier den letzten Schlaf gefunden, als die meisten Menschen schon geflohen waren. Behutsam begann Faith in der Erde zu scharren und beförderte so nach einigen Minuten der Anstrengung, Schweiß rann ihm von der Stirn, eine braune Kiste zu tage. Man konnte das Holz kaum sehen, Faithless hatte nur ein kleines Stück ausgescharrt. Plötzlich stieg der Hengst und mit krachendem Geräusch nach splitterndem Holz zerbarst die Kiste und Faithless steckte seine Nüstern durch das entstandene Loch. An einigen der Nägel riss er sich die Nüstern und den Nasenrücken auf, doch es störte ihn nicht. Man vernahm ein leises Knacken und allmählich zog er die Schnute wieder aus dem Sarg. Er hielt etwas zwischen den Zähnen und trat nun so auf Calamitas zu.

Als er bei dem Braunen ankam lächelte Faithless seliger denn je und zeigte seiner Gesellschaft das soeben gefundene Schätzchen des Hengstes. Faithless warf es zu Boden und lächelte, strich mit den Nüstern sanft über das bereits halb Verweste und blickte dann mit Feuchten Augen zu Calamitas auf. „Schau. Dies ist die Hand, mit der sie mich noch von sich stoßen wollte. Aber niemand kann Faithless aufhalten, weißt du?“ Seine Stimme so sanft, als spräche er über ein so banales, nein gar wundervolles Thema wie junge Füllen oder die erste Liebe, die Knospen des Frühlings. Vielmehr jedoch sprach er über die Triebe seiner eigenen Perversität. „Schön oder? Wunderschön!“ Hauchte er und schloss die Augen, während eine Träne der Freude seine Wangen herab glitt.
Faithless » 08.08.2010, 15:11 » Der Friedhof #1
Calamitas. Schlangengift. & Andere

Ein hauchzartes Lächeln schmiegte sich auf die vernarbten Lippen des Schimmels. Schon so oft hatten diese Kiefer in Fleisch gebissen, das Fleisch aufgerissen, bis Blut hervor quoll. Und er hatte damals, wie heute darüber gelacht. Und auch nun begann er ein wenig zu kichern, ohne für andere ersichtlichen Grund. Aber er wollte ja auch nicht ergründbar sein. Was er wollte? Eine gute Frage. Im Moment war er wunschlos glücklich. Vielleicht ein wenig Sehnsucht, mehr aber nicht. Damals, als die Menschen noch hier gehaust, er bei den Menschen Zuflucht fand in der Irrenanstalt. Damals war das Leben noch vollkommen. Damals, als er regelmäßig Blut und Fleisch zwischen den Zähnen spürte. Vielleicht war gerade das auch der Grund, warum er mittlerweile so seltsam war. Entzug? Nein. Wohl eher die Nachwirkungen übermäßigen Blutgenusses auf vegetarisch ausgelegten Magen. Aber warum dachte er über so einen Schwachsinn nach, wenn er den Schwachsinn in Person vor sich wusste? Calamitas zumindest schien wieder Mut gefasst zu haben, sprach ihn an. Aber wie! „Wenn du nicht böse bist, was bist du dann.“ Faith glaubte, noch nie so schallend gelacht zu haben und für Calamitas musste es nun besonders schlimm sein. Als würde Faith die Frage nicht ernst nehmen – unter uns: er nahm sie nicht ernst – lachte dieser krachend, die Stimme sich überschlagend. „Ja…. Was bin ich dann?!“ Hauchte er dann gespielt nachdenklich und umtänzelte den Goldenen. „Gehen wir einmal davon aus, Böse wäre ein objektiver Begriff. Dann könnte man wohl meinen, ich sei böse. So ganz allgemein gesehen. Wenn wir aber daran denken, dass jeder etwas anderes als böse oder schlecht empfindet, dann würde ich mich wohl als Unschuldslamm betrachten. Meinst du nicht auch?“ Er schnurrte die Worte beinahe ekelerregend süßlich und lächelte Calamitas dabei sanft an. Faithless war wohl der Meister allen Grauens, vielleicht gerade, weil er der ebenjene Meister auch war. Der Herr über Leben und Tod. Wohl noch mächtiger denn sein Bruder, war er doch im Bande mit dem Tod, doch ebenso mit dem Leben danach.

Während er mit Calamitas sprach, ihn viel mehr provozierte und einschüchterte, erschien ein weiterer Hengst, dem Faith jedoch keinerlei Beachtung schenken wollte. Es schien als sei der Friedhof ein Rummel und Faith selbst die Hauptattraktion. Vielmehr jedoch war der Friedhof der Vorort, wo all das Grauen zusammen lief und er, als der Meister dessen, thronte, sich gern aufhielt. Bei den Gräbern seiner einstigen Opfer. Faith tänzelte noch immer wild um den Braunen, während sein Blick plötzlich auf einen Grabstein fiel. Den Namen konnte er kaum noch entziffern, Efeu war darum gerankt und der Stein verwittert. „Na sieh mal einer an.“ Er lächelte zaghaft, seine Züge wurden ganz selig wie die Züge eines Kindes. „Die war sechzehn als wie sie umbrachten. Hübsches Ding mit so komischen, gelben Locken. Hat gut gerochen. Das Blut war ganz süß.“ Er murmelte es nur leise, vielleicht verstanden die anderen gar nicht, was er sprach. Faktum war nur, dass sie eines Tages seinen Namen nicht wieder vergessen würden, wenngleich sie ihn nun Spinner nennen sollten.
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