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Faithless » 07.06.2014, 08:24 » Herdenplatz GS #1

(Nyu &) Wer will?


Man widersetzte sich ihm nicht. Er war zum einen ein Geist, zum anderen geistesgestört. Sich ihm zu widersetzen kam einem selbst gesprochenen Todesurteil gleich. Doch die kleine Nyu setzte sich einfach, so mirnichtsdirnichts, darüber hinweg. Er sah der kleinen, immer kleiner werdenden Plüschkugel hinterher, wie sie in ihr eigenes Verderben rannte. Er wusste, dass er das nicht so einfach würde auf sich beruhen lassen. Gleich bei der nächstbesten Gelegenheit würde er einen Spion entsenden, der das flügge gewordene Kind wenn schon nicht auftrieb, so doch zumindest beobachtete und beschützte. Sein Herz, von dem er eigentlich gar nichts gewusst hatte, schmerzte trotzdem bei dem Anblick und das wehe Gefühl war ihm so unbekannt, dass es ihn fast krank machte.

Ablenkung. Er musste sich Ablenkung verschaffen. Man... Das dich das so mitnimmt. Die Kleine wird eh verrecken, ganz gleich wo sie is. Die Federviecher machen es halt einfach bissl schneller, sei doch froh! Eine Plage weniger auf dieser Welt. Denn wenn du erstmal Herrscher bist, wirst du auch die Schwachsinnigen und Idioten mitregieren müssen. Je weniger von denen vorhanden sind, umso besser. Er hasste diese Stimme oft genug, heute verdammte er sie. Es war die Stimme in seinem Kopf, die im Gegensatz zu seinen eigenen Gedanken klar, zu seinen eigenen Gefühlen kühl und distanziert war. Hatte dieser Teil Faithless' Gefühle? Man durfte schließlich nicht vergessen, dass sein Körper auch nur der eines Sterblichen war. Dass dieser Gefühle besaß. Dass dieser im Gegensatz zu seinem kühlen Verstand durchaus hitzig und chaotisch war. Er konnte nicht klar denken und ohne diese sich immer wieder einnistende Stimme wäre er ein gefühlsgesteuerter Hengst wie jeder andere auch. Sein zweites Ich gönnte ihm das bloß nicht. Denn diese Gefühle... - sie waren keine Schwäche!
Faithless schüttelte den Kopf und strengte sich wieder an, konzentrierte sich darauf eine Ablenkung zu finden. Sein herrisches Wiehern zerschnitt die Stille des Herdenplatzes, er wollte jetzt nicht allein sein.
Faithless » 27.03.2014, 19:53 » Herdenplatz GS #1

Knautschknäuel


Der eisigkalte Atem drang aus seinem Mund, seinen Nüstern, schien aus seinen Poren zu dünsten. Faithless war kalt. Sobald man auch nur in seine Nähe kam, konnte man den grusligen Temperatursturz ausmachen, der von dem Fahlen auszugehen schien. Und doch konnte er herzlich, gar warm sein wenn es um Nyu ging. Dessen wurde er sich nun bewusst. Ein Geist besaß schließlich auch Gefühle, nicht war?

Echt jetzt? Glaubst du wirklich, dass du Gefühle hast? Du bist ein Geist. Der Bruder des Todes und selbst der Verursacher so vielen Leidens. Hast du das vergessen?

Nein, er hatte nicht vergessen. Doch er wusste ebenso, dass eine Münze stets zwei verschiedene Seiten aufwies. Hass und Liebe. Grausamkeit und Sanftmut. All das lag doch so nahe beieinander, dass es in ein und derselben Person vermengt werden konnte. Faithless hasste. Von ganzem Herzen. Aber Faithless war auch dazu fähig zu lieben. Ebenfalls von ganzem Herzen. Und auch wenn Nyu noch lange nicht diese Stellung innehatte, so hatte sie doch einen Platz im nichtschlagenden Herzen des Geistes okkupiert, einfach so hinein geschlichen. Und darüber schüttelte er vergnügt den Kopf,denn es war irgendwie schön, sich um jemanden zu kümmern und sich Sorgen zu machen, diese Wärme der Gefühle heiß prickelnd auf der toten Membran zu spüren. Und doch machte es ihn auch traurig, denn dieses kleine Knäuel war bereit sein Leben hin zu schmeißen. Einfach so. Vögel und ungefährlich. Lieb. Pah!

So schlimm sind Vögel nicht? Vögeln. Nein. Das ist nicht schlimm. Aber Vögel? Spitze Schnäbel. Scharfe Krallen. Krah. Krah.

"Mund halten, verdammt noch eins und zugenäht und all das. Wenn du den Mund nicht hältst, überleg ich mir ne Strafe! Dann wanderst du vom Kopf ins Gesäß, hast du mich verstanden?!"

Faithless hasste dieses zarte, fadendünne Stimmchen manchmal, und doch musste er seinen Verstand bei sich behalten. Denn was wäre ein so großer Führer wie er ohne seine ihn ab und an leitende Vernunft? Herz und Vernunft. Zwei sich so fremde, sich zu feindlich gesinnte Organe. Und Faithless wusste, sein Verstand würde den Welpen sofort in Stücke zerfetzen. Ein Glück, dass doch zumeist sein Herz die Oberhand behielt, auch wenn selbst dies nicht immer reibunglos zu funktionieren schien. Aber darüber konnte er sich nun auch keine Sorgen machen. Zuerst musste er den kleinen Hund vor seinem sichtlich selbst gewählten Unglück bewahren.

"Hör mal, Nyu." Es war das erste Mal, dass er ihren Namen in den Mund nahm. Er schmeckte süß, bitter, sanft zugleich. Er wollte ihn gleich wieder aussprucken, doch nun musste sein Herz an ihre Vernunft appellieren, um einen zerfetzten kleinen Hundekörper zu vermeiden. "Die Vögel, sie sind gefährlich. Und wenn ich sag gefährlich, mein ich mordsgefährlich. Ich mein. Gugg sie dir an. Von weitem recht posierlich, jaja. Glänzen hübsch, habn Federn wie Engel. Aber..." Und nun senkte er den Hals und schob sein Gesicht wieder ganz dicht vor das der kleinen Hündin. Dann begann er mit seinen weichen, kalten Nüstern auf die Kleine einzuhacken. Ganz sanft natürlich nur, und doch so heftig das er sie von sich stieß. "Das machen die mit dir. Und zwar mit ihren scharfen, großen Schnäbeln. Einfach so. Pick. Pick. Pick." Er schubste sie noch ein wenig heftiger, sodass sie auf den Rücken purzelte. "Und wenn die das machen, mit ihren Schnäbeln, bist du tot." Dann hob er den Kopf wieder und blickte erneut auf sie herab, ohne aber herablassend zu wirken. "Und dann treten die mit ihren Krallen. Haste schonmal so Vogelkrallen gesehen? Sind scharf wie so Rasiermesser. Kannst du wissen, dass du das keine Sekunde überlebt. Und schnell sind sie. Fliehen könntest du eh nicht." Und das würde letztlich ihren Tod bedeuten.

Aber genau das würde uns doch zugegen kommen. Du hast sie gern und das macht dich schwach. Und alles was dich schwach macht sollten wir töten. Oder töten lassen. Einfacher noch. Denn das spart dir das Blutvergießen. Hände nicht schmutzig. Fein, fein.

Nein, er war nicht bereit ihr kleines Leben so einfach herzugeben. Vorsichtig schnappte er sich das kleine Mädchen. Er grub seine Nüstern in ihren Nacken, schob die Lippen über seine Zähne und bekam sie so am Schlawittchen zu fassen, sodass es ihr nicht wehtun konnte. Mit einem kurzen Ruck, einem eleganten Schwung, saß sie auf seinem Rücken. "Komm ich zeig dir ma was." Er wollte antraben, doch da bemerkte er, wie ihre zierliche Gestalt zu rutschen begann. Also verlangsamte er sein Tempo und zuckelte mit ihr im gemütlichen Schritt die Treppe hinauf, die in das Foyer der Irrenanstalt führte. Die Treppe war nicht steil, sie zog sich bloß hin. Oben angekommen, befanden sich Nyu und Faithless auf dem höchsten Punkt des gesamten Tales; konnten alles überblicken. "Siehst du. Da hinten leben die Vögel." Und dabei meinte Vögel keineswegs als Artbezeichnung, denn vielmehr als Beleidigung. "Du kannst hingehn, wenn du willst. Aber ich lass dich nich ohne Begleitung, ohne Schutz dorthin. Und du musst mir versprechen im ganzen Stück wiederzukommen. Und nich zu lange wegbleiben. Und allgemein... Du musst da doch gar nich hin. Ich kann dir auch einen fangen, wenn du willst. Baun wir halt hier ne Vogelvoliere hin, ist doch auch was, nich?" Er spürte ihre winzige Last auf seinen Schulterblättern und irgendwie war es ein gutes Gefühl. Sie bei sich zu haben. Sie mit sich zu tragen. Er spürte einen väterlichen Stolz, fürsorgliche Nähe. Ob er auch so für seinen Sohn empfand? Hatte er sich denn überhaupt schon einmal mit ihm unterhalten, sich um ihn gekümmert? Er schüttelte sanft, fast unmerklich den Kopf und irgendwie... Es war ihm fast egal, solange das Hündchen bei ihm war. Eine merkwürdige Situation. Ein Hengst, der einen anderen so brutal hinrichten konnte, vernarrte sich in das wohl harmloseste Lebewesen das Tales.
Faithless » 20.03.2014, 14:53 » Herdenplatz GS #1

Strumpf.


Der Gedanke, Nyu könne den Raben in die Hände fallen, wollte ihm nicht behagen. Was interessiert dich dieses wertlose Kind? Es kann für dich nichts tun. Nicht einmal kämpfen oder spionieren könnte es. Lass sie gehen. Die Raben werden schon wissen, wie man mit Kindern umzugehen hat. Psssst. Gusche da oben!, entrüstete er sich, als sein Oberstübchen diese klaren und sinnigen Gedanken von sich gab. Fürwahr. Die Stimme in seinem Kopf war der Verstand. Doch sein Herz widersprach dem so oft. Und so widersprach es auch jetzt, als er Nyu hätte ziehen lassen können. "Die Krahkrah-Vögel sind gefährlich, mein Kind." probierte er es nun mit der großväterlichen Stimme, die ihm so gar nicht stehen wollte. "Das sind Zauberer und Magier, die anderen nichts gutes wollen. Kleine Hunde wie dich... tja... die werden sie wohl einfach töten. Du betrittst ihr Gebiet und - schwups - bist du tot. Das wollen wir doch nicht. Das wär doch schade um so ein schönes Wollknäuel, nech?" Er hüstelte und sah ihr tief in die Augen, ehe er sich ein bisschen erhob und streckte. Das Gespräch mit Nyu gefiel ihm auf eine ganz erschreckende Art und Weise. Hatte das kleine pelzige Tierchen etwa die Macht, sein Herz zu erweichen?

Faithless war nicht gefühllos, um Gottes willen. Schon immer hatten in diesem Hengst zwei Seelen gelebt: die gute und die böse. Während sein Verstand mit kaltem Kalkül arbeitete und jeden noch so großen Verlust in Kauf nahm, weigerte sich sein Herz allzuoft, die brutalen Ratschläge anzunehmen. Allein das Streben nach Macht war ihnen gemein und konnte zuweilen zu Kooperationen führen. "Naja. Am Ende musste das selber wissn. Aber ich kann dir nich helfen, wenn se dich einma in ihre Kralln bekommen habn. Das muss dir bewusst sein, Kind. Ich weiß viel von der Herde. Sehr viel. Zu viel um glauben zu können, dass die auch nur einen Funken Anstand habn." So seine Meinung. Und so seine Befürchtungen, sollte Nyu sich von ihm abwenden und ihren Weg gehen wollen. Theoretisch, so dachte er,könnte er sie aufhalten. Einfach im Genick gepackt, das plüschige Ding in die Vorhalle der Irrenanstalt gebracht und dort eingesperrt, bis das Kind zur Vernunft kam. Spielte so arglos mit ihrem Leben - pah.

Doch wie konnte ein fahler Hengst, der sich sonst nichts aus den Schmerz anderer machte, etwas aus diesem Kind machen?! Es hätte ihn verwirrt, hätte er sich gestattet darüber nachzudenken. Doch er tat es nicht, denn er wusste, dass seine Gefühle ihm nur allzuoft einen Strich durch die Rechnung machten. Aufgeben wollte er sie dennoch nicht. Auch wenn das keiner wissen durfte. Keiner durfte diese Schwäche des Hengstes kennen, die man nur zu gut hätte ausnutzen können. Ein Geist mit Gefühlen - allein der Gedanke daran war so lächerlich, dass man ihn hoffentlich gar nicht glauben würde!
Faithless » 16.03.2014, 16:35 » Herdenplatz GS #1

Wollchen.


Das kleine Hündchen faszinierte Faithless mit jedem Wort,dass es tat, mehr. Die kleine Nyu wagte Dinge, die nicht einmal die ganz Großen zu tun wagten. Faithless' befürchtete, dass selbst Raphael so ungezwungen mit ihm plaudern würde; ganz gleich ob Feindschaft oder nicht. Diese Hündin war mutiger als viele seiner Gefolgsleute und vielleicht war es gerade das, was ihren Wert ausmachte. Ohne mit der Wimper zu zucken konterte sie, sobald der Fahle ihr etwas gegen den Kopf warf. Kein anderes Wesen würde dies wagen! Womöglich wusste die Kleine einfach nicht, wie gefährlich Faithless tatsächlich war. Dass er selbst der Tod höchstpersönlich sein konnte. Doch gerade diese Unwissenheit befähigte das Mädchen, eine Seite aus Faith heraus zu kitzeln die bewies, dass auch ein Gespenst durchaus Herz und Seele besaß.

Er lächelte nun wieder, auch wenn das Raben-Thema ihm eigentlich durch und durch ging. Noch immer wusste Faithless nichts Großartiges über die Herde, deren Mitglieder angeblich in Form schwarzer Vögel in den Himmel hinauf schwangen. Wie gefährlich! Ganz unbemerkt konnte ein Spion sich in seine Mitte schleichen. Ganz ohne es zu bemerken. Der Vogel musste einfach auf einem der zahlreichen Bäume sitzen und lauschen. Ob vielleicht gerade jetzt, in diesem Moment, ein Gefiederter das Gespräch zwischen Nyu und Faithless belauschte? "Mh.... mh. Also nix Neues, willste damit sagen? Nix, was ich nich schon weiß über die? Ärgerlich. Ich will soviel über die wissen, wie möglich. Aus Interesse, weißte?" Er lächelte sein schiefes Lächeln, ehe er sich wieder hinabbeugte und dem Wollknäuel direkt in die hübschen Augen starrte. "Was will denn so'n kleiner Wischmob wie du bei denen? Die picken dir doch die Augen raus, wenn se dich sehen. Nana. Bleib ma lieber bei den Geistern, kleines Ding. Hier kannste es gut haben. Onkel Faithless passt auf dich auf und so, weißte?" Ihr Mut und ihre Entschlossenheit hatten sein Herz erobert. Es schmerzte ihn zu wissen, dass sie eigentlich auf der Suche nach dem Feind war.
Faithless » 01.03.2014, 17:38 » Herdenplatz GS #1

Pullover mit Pfoten


Ein merkwürdiges Kind war das. Sah aus wie ein Knäuel erlesenster Wolle, war vorlaut und – das beeindruckte ihn dann doch – hatte keinerlei Furcht vor Faithless. So sehr es ihn auch kränkte, dass sie ihn als langweilig empfand: es gefiel ihm, dass sie keine Angst hatte. Selten konnte er mit einem Wesen reden, dass nicht vor Angst schlotterte oder anderweitig respektvolle Distanz hielt. Jeder Idiot versuchte, ihm Honig ums Maul zu schmieren. Die Kleine war da anders und unterbrach gerade deswegen den grauen Alltag, den man als Geist wohl einfach hinzunehmen hatte. Von ihr konnte er ehrliche, direkte Antworten erwarten – so kindlich sie auch sein mochten. Nyu würde nicht einfach in die Knie gehen, nur weil da ein Gespenst mit ihr sprach. Fast schon freundete er sich mit dem lächerlichen Namen an, den sie ihm gegeben hatte. Dröhnendes Lachen schepperte über den Herdenplatz, als sie sich aufzuregen begann. „Jetzt mach mal halblang, kleiner Wollknödel. Muss doch auch mal schauen, mit wem oder was ichs hier zu tun hab.“ Er sah ihr tief in die Augen und immitierte ein hundeähnliches Knurren, das er jedoch bewusst ins Lächerlich-Lustige verzog. „Bwaaaaah. Du wilde Bestie.“ Faith wusste, dass nur ein einzig gezielter Hieb sie töten würde. Dass sie, sofern er sie nur intensiv und lang genug anhauchte, zu seiner Eisstatue werden würde, die nie wieder frech werden könnte. Doch das wollte er um Gottes Willen nicht riskieren. Sie bereitete ihm doch zuviel Freude.

„Ich kann dich auch ganz tiefkühlen, wenn du das möchtest, kleines Nyu-Ding.“ er lächelte süß und wusste doch, dass er dazu nicht in der Lage sein würde. Noch nicht. Sollte die Kleine sich etwas zu Schulden kommen lassen – bittesehr. Aber sie hatte den Tod nicht verdient. Nein. Vielleicht, und er grübelte wirklich darüber nach, würde er sie sogar schützen, sofern Gefahr drohte. Ein Geist mochte wahnsinnig sein, doch ein Herz schlug dennoch in Faithless‘ Brust und er war nicht dieser prototypische Bösewicht. Er wollte eben nur alles und jeden beherrschen. Wenn er das durfte, so mochte er diejenigen doch schon auch sehr gern. Und – das wussten die allerwenigsten – Faith war tatsächlich dazu in der Lage, zu lieben. Man musste dieser Liebe nur wert sein. Man musste seinen Wahnsinn händeln können, natürlich. Aber er konnte und er wollte auch lieben.

Seine Ohren zuckten, als die Kleine das Wort erhob und von den Raben sprach. Raben? Etwa die, von den Corvus Corax? Nun, da sie ein solch heikles Thema angesprochen hatte, konnte sogar Faithless ernst werden. „Was weißt du über die Raben, Kleines. Sprich!“ Er sah sie auffordernd an und fragte sich, was ein so kleines Wesen bitteschön von den Magiern und Zauberern wollte. Eigentlich hätte sie Angst vor denen haben müssen, so wie ihr gesunder Hundeverstand sie jedoch auch hätte vor Faith warnen müssen. Irgendwas, das wurde ihm nun klar, lief da oben, im kleinen Plüschkopf, nicht ganz rund.
Faithless » 24.02.2014, 20:34 » Herdenplatz GS #1

Wollknäuel.


Unfassbar, wie mutig ein solches Knäuel sein konnte. Das kleine Ding empfing Faithless' tiefsten Respekt. In ihrer Unbedarftheit war dieses Kind wohl mutiger, als all seine Soldaten zusammen - Bagage hirnloser Idioten! Jaja. So war das mit den Kindern. Dumm waren sie, zugegeben. Aber ebenso mutig. Was wohl aus seinem eigenen Balg geworden war? Immer mal wieder sah er den Jungen, groß war er geworden. Bis dato hatten sie jedoch kaum ein Wort gewechselt. Faithless fragte sich in einem Moment kurzer Rührseligkeit, ob er als Vater nicht versagt habe. Eine Stimme in seinem Kopf quittierte dies sogleich mit einem kratzigen Lachen.Eine andere faselte etwas von einem zwölfmaschigem Schal, den man sicher ohne Mühe mit einer 15ner Nadel aus dem Kind würde stricken können. Meterlang. Der würde von Faith' Hintern bis vor zur Nüster reichen. "Ruhe da drin!" krähte das Fleisch gewordene Faithless-Exemplar und widmete sich dann wieder Nyu, denn so hatte sie sich vorgestellt. War es, sie, er überhaupt ein Mädchen? Während das Kleine ihm durch die Beine strolchte, schob er seine Nüstern unter den Bauch und mit einer knappen Bewegung flog die Kleine durch die Luft und landete auf dem Rücken. Faith beäugte das Ganze und entschied dann: "Ja, ist wohl ein Mädchen."

Wäre das also auch geklärt, dachte er bei sich. "Ob ich langweilig bin? Na hör mal." Das grenzte nun wirklich an Beleidigung und das wollte er auch nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Er neigte seinen Kopf und blickte dem Kind direkt Aug um Aug ins Gesicht. Nun atmete er einmal tief ein und bließ dem Kind dann den kalten Atem, der im übrigen nach nichts anderem als nichts roch, ins Gesicht. Augenblicklich gefroren die Barthaare, das Fell der Kleinen. "Das ist doch nicht langweilig!" sagte er dann, als er sich wieder aufgerichtet hatte. "Nennen darfst du mich übrigens gern... erm... Meister? Klingt gut, wa? Oder vielleicht doch Eberhard? Ach.. Horst. Oder Heinz? Ich weiß nich. Diesmal bevorzuge ich... ja.... Klaus! Und wo ist eigentlich meine Helga? Ist die tot?"
Faithless » 16.02.2014, 17:09 » Herdenplatz GS #1

(Exacuere &) Unfertiger Pullover


Interessiert musterte er das kleine plüschige Lebewesen, dass sich zu seinen Hufen tummelte und so klein war, dass er es ohne Mühe hätte zertreten können. Eines jedoch gefiel ihm an der kleinen Fähe: sie war mutig. Nun, da Faithless sich ihrer Lebhaftigkeit bewusst wurde, geriet auch ihr Mut in seinen Fokus. Welches normal denkende Lebewesen hätte gewagt, Pfote an Faithless zu legen? Denn natürlich hatte er den zarten Schlag ihrer Pfoten verspürt. Womöglich hatte sie geglaubt, durch ihn hindurch schlagen zu können. Als sei er eines jener Gespenster, die man kleinen Kindern auftischte um sie das Gruseln zu lehren. Pah! Missmutig schüttelte er den Kopf. "Nun hör mal, Kleines. Ich bin doch kein Schlossgespenst. Oder siehst du hier etwa ein Schloss?!"

Na schön. Direkt neben ihnen befand sich eine von Menschenhand erbaute Ruine, die ein Laie wohl tatsächlich als Schloss hätte identifizieren können. Das war es aber weiß Gott nicht. Es handelte sich um die Nervenheilanstalt, die seine Marionette einst erbaut und für seine grausigen Experimente genutzt hatte. Damals, als Faithless bereits die Schnüre in der Hand gehalten und nach deinen Geistern gelechzt hatte. Mittlerweile war ihm jedoch klar, dass die Menschen ihm nichts einbrachten. Einst hatte er gehofft, mit ihnen Geschäfte machen zu können. Sich ihrer wenigstens bedienen zu können. Aber alles, was daraus übrig geblieben war, war jenes verfallene Gebäude, das Faithless auch heute noch als sein Heim betrachtete und nur ungern verließ. Wenn er die flachen, breiten, für Pferdehufe begehbaren Stufen empor gestiegen war, so gelangte er durch eine filigran ausgearbeitete Schwingtür direkt in das große Foyer. Einst war es schön gewesen. An der Decke hingen Kristalllüster. Diese hatten leicht geklirrt, sobald er eintrat und seine Hufe auf dem Steinboden den Takt schlugen. Er seufzte leise und versuchte, die alten Gedanken zu verscheuchen um den neuen Platz zu bieten.

"Wer bist du eigentlich, dass du so mutig in das Gebiet der Geister kommst? Entweder bist du dumm, todesmutig oder gar beides. Kleine... kleines... wie war doch gleich der Name, Kind?" Faithless spürte, dass sein Interesse für das kleine Mädchen durchaus berechtigt war. Sie schien kaum zurück zu schrecken. Etwas trieb sie an, auch wenn das wohl kaum der Wunsch war, ihm zu dienen. Was den anderen anlangte, der sprach schon gar nicht mehr. War ihm denn die Sprache verschlagen wurden? Hatte die eiskalte Gestalt des Hengstes ihn etwa tiefgefroren und des Redens unfähig gemacht? Hach. Es gab so viele Möglichkeiten, vielleicht sprach der nach Verwesung Stinkende auch nur ungern und belauschte nun eher, was Knäuel und Geist zu besprechen hatten.
Faithless » 28.12.2013, 20:37 » Herdenplatz GS #1

Kyu & Exacuere


Faithless' durchschimmernde Gestalt fraß sich in die Dunkelheit des unheilversprechenden Ortes. Er hatte die Hoffnung allmählich aufgegeben, Unterhaltung auftun zu können. Diese langweiligen Maden, hirnverseuchte Vollidioten. Wussten sie denn nicht wie es gehen musste, wenn der Führer Unterhaltung wollte? Heranrasen hätten sie sollen. Sich ihm in einer Reihe aufstellen sollen. Die witzigsten Dinge hätten sie tun sollen. Ihn erheitern, amüsieren, belustigen. Und was geschah stattdessen? Ein Wollknäuel bewegte sich in tippelnden Bewegungen auf ihn zu, kam zum Stehen, sprach, schnüffelte und umrundete ihn. Was sollte der Witz denn bitteschön? Faithless sah sich argwöhnisch um. Wer mochte wohl diese vollautomatisierte und zudem sprechende Wollbündel hergeschickt haben? Doch er fand niemanden. Klug, im Versteck bleiben. Na denn. Er blickte nach unten, musterte das Ding. Schnüffelte an dem Ding, so wie es an ihm. Dann aber hob er den Kopf, warf den hellen Schädel ein wenig hin und her und rief gen Herdenplatz: "He, Siegbert, Trulla, Friedlinde! Ich brauch die Stricknadeln. Ein Wollknäuel hat sich hierher verkullert. Ich brauch - Moment - ..." Er wandte sich wieder dem Puschel zu, setzte die Nüstern darauf, schob ein wenig hin und her, ganz sanft. "12er Nadel, ganz schön fettes Garn!" Ja, damit sollte es klappen. Dass dieses Ding tatsächlich ein Lebewesen war stand irgendwie nicht in Frage. Faithless nahm es so schon kaum ernst.

Dann aber wurde seine Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes gelenkt, etwas Goldenschimmerndes. Ein Hengst, der sich zu ihm gesellte. Faith trat einen Schritt zur Seite und wäre beinahe auf den Haufen Fell getreten. "Tschuldige, Knäuel." Murmelte er leise. Der Goldene grüßte Faithless, was diesem ein zartes Lächeln auf das Gesicht klatschte. Dann grüßte er... ja wen? Sein Knäuel? "Ganz schön höflich, wenn selbst der Zukunftspulloverschaloderwasauchimmer eine Begrüßung bekommt. Gutes Elternhaus, jawohl. Löblich! Ganz famos!" tirillierte er in seiner hohen Stimme, kam dann aber zurück zum Geschäftlichen. Denn der Fremde hatte durchaus etwas Ernsthaftes angesprochen. Etwas, was nicht jeder wusste und doch scheinbar ein offenes Geheimnis war. "So erzählt man sich wohl? Nun. Ich weiß nicht. Kann schon sein. Wer und warum will er es denn wissen?" Zugegeben, Faithless war ein wenig misstrauisch. Es kamen schließlich nicht alle Tage, die so direkt und unverblümt auf seinen Bruder zu Sprechen kamen. Zumal die Ansprache - Geist - ja ebenfalls von einem gewissen Wissen zeugte. Woher er das wohl bezog?
Faithless » 23.12.2013, 19:21 » Herdenplatz GS #1

(Dazen) & Wer will?


Im Kopf ging er noch einmal die selbst auferlegte Aufgabenliste durch: Erstens: Schiefes, psychopathisches Grinsen auflegen. Zweitens: hämisch lachen. Drittens: Ein wenig auf der stelle tänzeln. Viertens: Die Herde begutachten. Fünftes: Hoffen, dass die Langeweile verflog. Sechstens: Die Weltherrschaft. Mh. Wird wohl machbar sein.

Fangen wir bei erstens an. Faithless Kopf bewegte sich einmal hin, einmal her. Es knackte widerwärtig in seinem Genick, als sich einige verschobene und luftumhüllte Knorpel lösten. Er neigte sein Kinn in einem exakt 45 Grad betragenden Winkel und fand, dass das doch nicht ganz so gut aussah. Reduzierte auf 30. Kam dann bei 25 zum stehen und befand es für gut. Seine Lippen kräuselten sich, zuckten, lockerten sich und bildeten letztlich ohne große Mühe jenes schiefe, psychopathische Grinsen - Check!
Ein tiefer, grollender Ton entfloh seinem Zwechfell, geriet in die Turbulenzen des Luftkanals, spannte sich über das Palatum und Apex und geriet letztlich an die Zähne, wo ein tief grunzender Laut ausdrang. Falsch! Ganz falsch! Er versuchte es erneut. Produzierte den Laut etwas weiter links, gab ihm eine höhere Tonlage und.... ? Er lachte hämisch - Check!
Das Tänzeln fiel ihm gar nicht schwer. Seine Beine bewegten sich im Takt eines unhörbaren Liedes. Seine Muskeln spannten und entspannten sich rhythmisch. Sein gesamter Körper verfiel in einen noch besseren Takt, als jeder Sambatänzer aus Rio es gekonnt hätte. Auf der Stelle tänzeln - ebenfalls Check!
Nun aber die Herde beobachten. Das gefiel ihm. Das war nicht schwer. Er ließ seine Augen in den Höhen rollen, blinzelte ein, zweimal und fokusierte dann die um ihn stehenden Gestalten. Hengste. Stuten. Braun, weiß, dunkelbunt gepunktet - alle dem Tode geweiht. Zumindest, wenn sie nicht für die für ihn als richtig geltende Sache eintraten. Da sah er das Prisma Pferd und er schenkte ihm ein regebogenpapageienverschwörerisches Lächeln, ehe er den Blick wieder abwandte und die Erkundungstour seiner Blicke weiter unterstütze - Check!

Und nun gelangte er beim nächsten Punkt an, der sich irgendwie nicht abhaken lassen wollte und ohne den er nicht weiter fortfahren konnte. "Puuuh. Fort mit dir, Langeweile." schnaufte er. Der Wahnwitz auf vier Beinen schloss die Augen, wartete, wartete, wartete. Und? Nichts! Die Langeweile war nicht verflogen,sondern allgegenwärtig. Umschloss ihn. "Gibts doch nich. Nich. Nich. Nee." fluchte er vor sich hin, während er sich im Kreis zu drehen begann. Unter uns: da stand ein fahler, geisthaft leuchtender Hengst auf einer Anhöhe, hinter ihm das Gebäude, das verfallen und boshaft über dem Tal thronte. Er hatte vor, die Herrschaft an sich zu reißen. Und was fiel ihm ein? Er drehte sich wie ein, wie ein... ja, wie ein Brummkreisel. Und da kam ihm die Idee. Er musste brummen, damit es klappte. "Brrrrrruuuuuumm. Brrrrruuuuuuuuuuuuum!" Mh. Auch nicht. Das war es einfach nicht. Aber was dann?! Enttäuscht drehte er sich weiter, dachte dabei nach. Die Bewegung hielt irgendwie auch seine Gedanken auf Trab. Vielleicht sollte er sich beim Austüfteln seiner Schlachtpläne ebenfalls drehen? Vielleicht besiegte man einen Erzengel ja so! Und vielleicht flohen dann auch diese komischen Raben. Gott, dachte er bei sich. Ich bin von Federvieh umzingelt! Alles hat Flügel, Federn, verdammt noch mal. Vielleicht musste er ja einen Vertrag mit McDonalds schließen? Wenn die Engpässe mit McChicken hatten und er hatte ja bekanntlich ein Hühner-, pardon, Federviehproblem... Hach. Was nützte es ihm. Die würden eh nicht mit ihm verhandeln. Am Ende kamen die noch auf die Idee, einen McGhost zu produzieren; da war er nun wirklich nicht scharf drauf.
Faithless » 15.09.2013, 19:51 » Herdenplatz GS #1

Regenbogen smilie


Er lauschte ihm mit gespitzten Ohren, genoss die Worte, die nicht nur schönen Klanges daher kamen. Auch ihr Inhalt verzückte Faithless durchaus. "Sieh an, sieh an." murmelte er. "Lebensgefährdend.... ein merkwürdiges Wort gegenüber jemandem, der bereits tot ist." Er Fahle zwinkerte belustigt, jedoch nicht unfreundlich. "Er scheint ein guter Knabe zu sein, nützlich. Du musst ihn bei dir behalten, er wird seinen Dienst tun. Er wird sich noch bezahlt machen." Nein. Nicht nur seines Nutzens wegen wollte er seinen Freund Heinz nicht gehen lassen. Faithless lebte sein einsames Leben, ohne je entschieden zu haben, einsam sein zu wollen. Selbst die trübsten Gestalten und dunkelsten Seelen genossen die Anwesenheit eines guten Freundes. Und Faithless genoss die Gegenwart des Prismas. Ob es nun an seinen durchaus wundersamen Fähigkeiten lag, oder ob es tatsächlich reinste Sympathie war - er wusste es nicht.

"Das ist ja sehr schön, sehr schön." nuschelte er vor sich hin. "Mal was ganz andres, sag ich dir. Hier kommen ja so einige Gestalten vor. So Engel und so. Also auch nich ohne. Aber von so einem wie dir haben sie hier sicher nirgends gehört. Wo kommst du her?" Wo einer ist, da sind auch andere. Und wo andere sind, da lauert Gefahr. Was, wenn Heinz sich auf die Seite der anderen stellte? Was, wenn andere Prismen es bereits getan haben? Faithless - du musst mehr in Erfahrung bringen." "Ja ja ich weiß schon. Bin doch schon dabei. Klappe jetzt da oben, sonst gibts nachher was auf die Nuss!" Und für wahr, er war bereit seinen Schädel gegen einen Stein zu schlagen, nur um ein wenig Ruhe ins Oberstübchen zu bringen.

Manchmal, er wollte nicht sagen "immer", war es eine Herausforderung, sich selbst andauernd auf den Geist zu gehen. Haha. Wortwitz! Nein, im Ernst. Wer will schon andauernd so etwas wie sein zweites Ich die Situation kommentieren hören? Er will schon, dass sich die Gedanken einschalteten, sobald es etwas zu kommentieren gab? Faith zumindest schüttelte den Kopf und sehnte die Stille in seinem Schädel herbei, während ein kalter Wind nach seiner kargen Mähne griff. Sein Schweif pendelte gelassen, als er den Blick über das Herdengebiet schweifen ließ. Er konnte ein kleines Bürchchen erkennen. Und ihm lief eine Stute - nicht irgendeine Stute, Leiko lief ihm hinterher! Sollte DAS etwa.... Er neigte den Kopf und sein Blick nahm etwas Zärtliches an. "Schau mal, Heinz. Willste Patenonkel werden?" Er grinste schief und so etwas wie Stolz übermannte ihn. Das musste er also sein, sein Sohn.
Faithless » 22.08.2013, 13:37 » Herdenplatz GS #1

Regenbogenfisch


Faithless lauschte der Erklärung geflissentlich, auch wenn sie ihm immer noch nicht alles offenbarte was er wissen musste. Entweder er spricht, oder wir töten ihn! "Töten? Bist du irre? Der arme Kerl, ich hab ihn doch gern!!" entfuhr es Faithless entsetzt, als seine Gedanken sich einmal mehr kontraproduktiverweise meldeten. Er lächelte Heinz entschuldigend an, ehe er die Stimme erneut hob. "Du kannst also auf diese energetischen Eigenschaften zurückgreifen, Bunter?" Das hörte sich unglaublich spannend an, dennoch konnte sich Faithless nicht viel darunter vorstellen. "Ich mein... du bist ja so intelligent, da wird dir ja sicher aufgefallen sein, ich bin sowas... wie ... nun ja... so'n Geist eben. Mein Bruder ist ein recht grusliger Kerl, aber wohl fair. Na wer weiß. Fakt ist: ich hab auch was aufm Kasten. Wenn ich mich jetzt meinetwegen mit meiner Wenigkeit dir in den Weg stelle, was würde wohl passieren?" Und was würde passieren, wenn eines der Federviecher sich ihm in den Weg stellte? Was, wenn Raphael McNugget dem Prisma begegnete? Ob es den Erzengel grillen würde? Lecker Hähnchenbrust ala Prisma? Mit einer Prisma,.. öhm... Prise Salz? Faithless wurde schon wieder ganz unruhig, vergaß alles um sich herum. Dieser Heinz schien tatsächlich etwas sehr wertvolles zu sein und dann stolperte dieser prismatische Jüngling auch noch mirnichtsdirnichts auf sein Herdengebiet. Das musste Schicksal sein, dessen war er sich sicher!

Und was, wenn der Kerl sich ihm anschloss? Was, wenn dieses Spektralmännchen ihm zur Seite stand? Geister, ja... Geister konnten schon viel ausrichten. Aber die Engel waren eine nicht zu unterschätzende Macht, dessen war sich der uralte Geist bewusst.
Faithless » 21.08.2013, 18:57 » Herdenplatz GS #1

Heinzelspektralmännchen.


Der Fuchs rückte nur allmählich mit seinem Geheimnis heraus. Faithless begann zu hibbeln, sprang von einem auf das andere Bein, ganz ungeduldig wie ein Fohlen. Am liebsten hätte er laut quietschend "Menno!" gerufen, da aber sprach der Fuchs es endlichaus. Spektralfarben. Ob ihm das was bringt? Oder ob es nur hübsch aussieht... Vielleicht ist er uns nützlich? Verpatz es nicht, Fahler. Faithless nickte geschäftig, es war ohnehin nicht ersichtlich wen er nun meinte. "Aha, aha, aha." Murmelte er immer und immer wieder, blickte zum Mond, dann zu Heinz, dann in seine Augen, auf seinen Rücken. "Spektral. Das ist ja spektralkulär, wenn du verstehst was ich meine." Er kicherte. "Merkstes, ich bin heut aber auch wieder witzig!!" Und er brach in lautes Lachen aus, als müsse er um seinen eigenen Witz ein wenig anzufeuern. Na schön, eben nicht.

"Und jetzt erklärste mir mal, was man damit machen kann. Die Weibchen fliegen bestimmt drauf. Aber praktisch gesehen. Also nützlich. Also wofür könnte man das brauchen? Ich frag nur so, weißt du. Ich bau ja sowas wie ne Armee auf und da könnte so ein Wissen ganz gut sein." Nein, er hielt damit nicht an sich. Es konnte ruhig jeder wissen, dass eines der mächtigsten Wesen des Tales aufzurüsten begann. Und Irgendwie erschien es ihm, als könne er dem Fuchs soweit trauen. Vielleicht half dieser ihm ja gar? Faithless wäre nicht gewillt, den neu gewonnenen Freund - ihn als solchen zu bezeichnen war ihm nun schon irgendwo ganz normal - wieder gehen zu lassen. Diese Rarität an schönen Funkelblinzelaugen würde er doch nicht vergeuden! Aber ob denn der Hengst auch bereit wäre, für eine so niederträchtige Gestalt wie Faithless zu arbeiten?!
Faithless » 14.08.2013, 14:09 » Herdenplatz GS #1

Heinz.


Faithless trat ein wenig näher, begutachtete den Fuchs und letztlich hielt sein Fischauge nur wenige Millimeter vor dem seinen, in allen Farben glitzernd und glänzend. Er zwinkerte ein-, zweimal. "Sowas hab ich nu echt noch nich gesehn, mein Guter." Faithless trat wieder einen Schritt zurück, gewährte seinem Gegenüber die nötige Freiheit die es brauchte. "Sag mal, so ganz normal is das aber nich. Hab ja von grauem Star gehört, aber bunter Papagei? Ne. Das kenn ich nich. Was hat's denn damit auf sich?"

Sei ruhig du Narr. Was, wenn er tatsächlich nicht recht sterblich ist? Was, wenn auch er ungeahnte Kräfte in sich birgt, gar gefährlich st? "Sh... bist du still! Ich will mich unterhalten. Wenn die Realen leben, ist das Oberstübchen gefälligst still!" plapperte der Hengst munter fort, seine innere Stimme anherrschend. Dabei fiel ein Schimmer Mondlichts auf Faithless bleiches Anlitz, das durchschimmernd einen Teil der sich dahinter verbergenden Landschaft preisgab. Eine kühle Aura umgab den Hengst und auch Heinz musste allmählich die ihn umgreifende Kälte bemerken, die von Faithless - pardon - Horst ausging. Denn der Geist höchstpersönlich war wie aus Eis geschaffen. Ihn zu berühren war kälter, denn der Schnee im Winter. Sein Atem, faulig und modrig, glich dem Wind der kältesten Winternacht. Aber dessen ungeachtet, natürlich sein herzlichst warmes Gemüt - haha. Wobei, so recht einordnen konnte man Faithless wohl eh nicht. Er war fähig, Liebe zu empfinden und Wärme in sich zu tragen. Der Wahnsinn gepaart mit jener Genialität und der kalten Vernunft eines Geistes ließen ihn jedoch zu einem Wesen werden, dessen Absichten nicht klar und deutlich heraus zu sortieren waren. Wollte er töten um des Tötens willen? War er tatsächlich...boshaft? Oder war womöglich seine Weste so rein wie sein bleiches Fell?
Faithless » 04.08.2013, 16:04 » Herdenplatz GS #1

Dazen Guile


Der ist gar nicht mal so übel! murmelte die Stimme im Hinterstübchen und Faithless nickte. "Da haste Recht, Oberstübchen. Der is nicht verkehrt." Ein scharfes Grinsen trat auf seine Züge, der Fremde hatte den Namen akzeptiert und somit einen ersten Funken Sympathie erworben. Und auch die weiteren Worte missfielen Faithless nicht. "Jaja, heiß. Hauptsache die Brut ist gut, mein Lieber. Die muss was abkönnen, wenn sie durchkommen will. Wenn wir durchkommen wolln mit unsrem Plan." Sein schalkhaftes Lächeln breitete sich aus. "Weiß nich... Schwester? Mh... gute Frage. Das Püppchen dort, wolln wir sie mal Gerda nennen - und ja ich steh auf solche Namen - war einfach da. Die Gerade, ja meine gute Gerda. Einfach so, puff. Da kam sie. Und wollte mir dienen. Super sowas. Machen ja viele. Aber die... Mein lieber... Die hat das schon ganz gut drauf. Eiskalt das Stück, mit nem rabenschwarzen Herz. Und dann macht die doch wirklich alles, was ich will. Jetzt trägt sie die Brut aus. Wäre ja fast gestorben, als wir den Ofen in die Röhre geschoben haben." Du Narr hättest beinahe deine beste Soldatin verloren, aber gut. Die Wahl war gerechtfertigt. Wenn sie selbst schon eine nahezu perfekte Sterbliche abgibt, was ist dann mit ihrem Fohlen, dessen halbe Gengesamtheit dem deinen entspringt? Faith betrachtete den Rötlichen und blieb mit seinen Fischaugen unweigerlich an den seinen hängen. "Schöne Augen haste, mein Freund." Und er blinzelte Heinz ein wenig zu, als sei er verliebt in diesen. Auf solche Gesten jedoch durfte man bei Faithless bekanntlich gar nichts geben. Auf den ersten, zweiten und dritten Blick wirkte der nun im Mondlicht funkelnde Geist wahrlich nur wie ein Spinner. Ein Problembestand erst, wenn Faithless Grund dazu sah,seine wahren Fähigkeiten und sein wahres Gesicht (nicht das dies nicht sein wahres Gesicht gewesen wäre, aber es war sein Alltagsgesichts) nach außen zu kehren. Dann möge man sich fern halten, denn die Hölle auf Erden wäre noch ein geradezu beschönigendes geflügeltes Wort.
Faithless » 01.08.2013, 16:09 » Herdenplatz GS #1

Prismenjunge.. oder so xD


Geht mir nicht anders. Ich hab den voll vergammeln lassen. Ich muss den erstma wieder einspielen :O Der is so anspruchsvoll iwie xD

Faithless kniff ein Auge zu, wandte sich mit dem anderen - kullerrund geweitet - dem Fremden zu und lauschte dessen Name. "Gavun. Gavan. Gulligalli. WAS?! Ich nenn dich einfach Heinz, mein Freund. Das packen wir schon. Mach dir nix draus." Er lächelte freundlich, kindlich und nickte ein paar Mal, seine eigene Aussage bekräftigend. "Und ich heiße eigentlich Faithless. Aber das merkt sich ja keiner, Gulligalli-Heinz. Deswegen darfste mich Horst nennen. Heinz und Horst, wir können die besten Freunde werden!!" Und voller Freude sprang er einmal kerzengerade in die Luft, wurde aber wieder ruhiger als der Rote das Stütchen ins Auge fasst. "Jaja, meine. Oder wie man will. Die hab ich angebrummt, heißer Feger. Bald gibts nen kleines Ich, dann werden wir ja sehen wer hier der Chef ist." Er deutete aufs Tal, denn genau darüber wollte er Chef sein. Und wenn er dann einen kleinen Jungen - oder Mädchen, da war er sich nicht sicher - an seiner Seite wusste, der ihm helfen konnte - fabelhaft. Und mal zugegeben, Leiko war ja auch gar keine so schlechte Partie! Die war tapfer und sah gut aus, die hatte sich getraut mit dem Fahlen anzubandeln.
In dem Moment brach der Mond hinter der Wolkendecke hervor und tauchte Faithless in sein kaltes Licht, welches durch den Hengst hindurch zu schimmern schien. Sein gesamter Leib, wie hell erleuchtet. Und der kalte Atem des Hellen strich über die Szenerie. Eiskalt, denn in ihm schlug kein Herz. Er war tot. Aber gerade das machte ihn so lebendig. Es konnte fast niemand ihm irgendetwas anhaben!
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