» Roul
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Jimmy



Roul war erst vor kurzer Zeit auf die Wölfe und Hunde gestoßen, die sich Fenrir Ano nannten. Schnell hatte er die Mitglieder des Rudels gemustert und für sich beschlossen, dass er hier auf seine alten Tage gut aufgehoben war. Er bemerkte, wie ein Welpe erst ein wenig irritiert über den Rudelplatz lief, sich umsah und sich dann hinsetzte. Der Schwarze, der ein wenig abseits lag, beschloss sich zu erheben und sich zu dem Welpen zu gesellen. Vielleicht konnte er erzählen, was sonst noch in diesem Tal vor sich ging. Roul mochte es, sich mit Welpen zu unterhalten, auch wenn jene meist ihren Eltern nach plapperten. Aber die Kreativität und Eigensinnigkeit, mit der sie dies wieder gaben, faszinierte ihn immer wieder aufs Neue. Auch das ein oder andere Mal, wenn sie logen, brachte ihn eher zum Schmunzeln als das es ihn wütend machte. Der kleine Graubraune wirkte wie ein neugieriger und intelligenter Bursche, wenn gleich Roul sein Seufzen vernahm, als er sich ihm langsam näherte. Seine längere Wanderung auf der Suche nach einem Rudel hatten ihn müde und träge gemacht. Er war nicht mehr in allzu guter Verfassung, denn er hatte in seiner Einsamkeit auch stark an Gewicht verloren. Aber nun hatte er Hoffnung, dass sich Probleme wie diese einigermaßen klären würden. Mit einem freundlichen und offenen Gesichtsausdruck setzte sich Roul neben den Welpen und sah in dieselbe Richtung, wie er. "Du siehst aus, als würdest du über etwas nachdenken. Oder dir Gedanken um etwas machen. Bevor du fragst, ja, ich bin ein Neuankömmling. Man nennt mich Roul." Mit einem sanften Lächeln ließ er seinen Blick schweifen. Er war hier, bereits in der kurzen Zeit, etwas mehr zu Ruhe gekommen. War nicht mehr so untriebig und nervös wie in der Zeit, in der er allein war. Dennoch spürte er, dass nicht alles so ruhig und sorgenfrei war, wie es schien. Irgendetwas war seltsam an diesem Ort, nur wusste er noch nicht, was.


10.09.2014, 15:26
» Sleeveen
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Garou



Sleeveen hatte nun wirklich nicht damit gerechnet, dass er so einfach als Fremder in diese Kinderansammlung platzen könnte. Vielleicht handelte es sich um den dunklen Rüden aber auch um den Wächter, der ihm sofort an die Kehle gehen würde, sobald er sich einen der Kleinen zu sehr näherte. Den entsprechenden Körper hatte er zumindest dafür.
Als der andere Rüde es nicht wirklich für nötig hielt ihm ein kleines Stück entgegenzukommen, spielte er mit dem Gedanken sich doch nochmal abzuwenden, um ihn ein wenig zu provozieren. Jedoch entschied er sich dagegen, vermutete er doch nur, dass er weiterhin an seinem Fleckchen verweilen würde als wäre er fest mit dem Boden verwurzelt.
Danke für die Blumen. Aber du musst mir nicht schmeicheln., meinte er ruhig.

Aufmerksam folgte er dem Blick des Schwarzen hinüber zu einer weißen Fähe mit einem rötlichen Welpen. Ein kurzes Schmunzeln. Keine Sorge, an deiner Freundin bin ich auch nicht interessiert. Tatsächlich bestanden große Zweifel, ob Sleeveen jemals an einer anderen Beziehung als die des Geschäftes interessiert sein würde. Sicherlich gab es das ein oder andere Weib, welches hübsch anzusehen war, wie eben auch jene Helle, aber auf die Verpflichtungen konnte der Rüde gerne verzichten. Ständig jemandem an den Hacken haben, womöglich noch eine Besserwisserin, welche ihn verändern wollte... nein danke.
Mittlerweile hatte er sich niedergelegt. Es hatte aufgehört zu regnen aussehen wie einmal im Schlamm langgelegt tat er sowieso schon. So wie nun aber die Sonne auf sie herab prallte, würde es nicht allzu lange dauern, bis sie getrocknet waren und damit auch der Schlamm. So konnte man ihn dann weitestgehend herausschütteln.

Erneut huschte sein Blick über den Platz, suchten verzweifelt nach dem versprochenem Rudel. Ein Lachen schüttelte seinen kräftigen Körper, eine der wenigen Emotionen welche man ihm ansah.
Okay., sagte er noch immer im belustigten Ton, bevor Sleeveen wieder ernst wurde, Ernsthaft. Wo ist hier das Rudel? Unmöglich, dass es diese kleine Ansammlung war, denn die wäre doch schon längst vernichtet wurden. Sicherlich wollte der Schwarze ihm den Standort nicht erklären. Fremde haben kein Zutritt und so. Schon klar.
Wie gut, dass er es sich bereits bequem gemacht hat in der Absicht ein wenig zu verweilen, denn der Unbekannte ließ sich Zeit. Kratzte sich sogar noch genüsslich, sodass der Grau- Braune es sich nehmen ließ ein lautes Räuspern erklingen zu lassen. Auch wenn er sich selbst nie an die üblichen Benimmregeln hielt, so verlangte er es doch gerne von anderen. Ungeziefer sollte man behandeln., murmelte er leicht grummelig, bevor er seinen Wunsch erneut wiederholte. Das Rudel. Ein Leiterpärchen, gemeinschaftliche Jagden, Friede, Freude, Feiern... irgendwas, das eben nach einem Rudel aussah. Eine erwachsene Gemeinschaft.

Wäh Verzeihung. smilie Momentan will´s nicht so recht werden.


18.09.2014, 18:18
»Garou
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Sleeveen



“Aber nicht doch. Einem tollen Kerl wie dir muss man doch sagen, wie wunderschön er aussieht.“ Seine Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus. Spätestens als sich seine Lefzen zu einem belustigten Grinsen emporzogen und die weißen, spitzen Zähne entblößt wurden, hätte wohl jeder gemerkt, dass diese Aussage als ziemlicher Scherz gemeint war. Auch wenn er sich damit vielleicht selbst eines auswischte – er traute dem Fremden zu, darauf eine passende Erwiderung zu finden. Doch es wäre belustigend zu sehen, wer dann schließlich das letzte Wort hätte. Bereits jetzt entwickelte sich diese knappe Unterhaltung zu einer der Interessantesten, die er seit Langem geführt hatte. Auf seinem Weg durch das Stillreich war er vielmehr scheuen Fähen oder drückebergerischen Rüden begegnet, die nicht den Mut besessen hatten, auch nur ein provozierendes Wort ihm gegenüber auszusprechen. Sicher, es waren auch durchaus taffe Wölfinnen dabei gewesen, an denen er seinen Gefallen gefunden hatte. Doch früher oder später hatten diese ebenfalls bemerkt, dass er schlichtweg stärker war und über ihnen stand. Sie beide dagegen waren vielmehr auf einer Ebene.

Bei der nächsten Bemerkung seines Gegenübers kam er nicht umhin, ein raues, amüsiertes Lachen auszustoßen. Seine Freundin? Diese Fähe, die stellvertretende Leiterin, hatte noch nicht einmal im Ansatz sein Interesse geweckt. Gewiss war sie durchaus schön anzusehen, doch um eine Wölfin in besonderem Maße anziehend zu finden, musste sie einfach das gewisse Etwas haben. Er vermochte nicht genau zu beschreiben, worum es sich dabei handelte – aber Fakt war, dass er sich entweder ganz oder gar nicht für jemanden interessierte. Sie hier war nur wichtig, wenn er seine Pläne irgendwann in die Tat umsetzen würde. Einen guten Stand bei der Stellvertreterin eines Rudels zu haben konnte niemals schlecht sein. In einem anderen Rudel hatte er dies bereits genutzt, ihr Herz erobert, wenngleich er nicht einmal einen Funken Liebe für sie empfunden hatte. Wäre nicht ein kleiner Zufall dazwischen gekommen, dann wäre er jetzt gewiss Anführer dieses Rudels. Doch gut, dann würde er sein Glück eben hier versuchen. “Du solltest vielleicht noch etwas an deiner Beobachtungsgabe arbeiten, wenn du sie auch nur für eine Freundin hältst. Geschweige denn für meine Und wenn der Rüde ihm erzählen würde, dass er sich an der Hellen vergreifen wollte, dann wäre es ihm in gewisser Weise wohl auch egal. Ein Gedanke, der einmal mehr bewies, wie eiskalt Garou sein konnte. Er würde das dann höchstens ausnutzen, um ihr Vertrauen zu erlangen. Für einen Moment warf er einen Blick gen Himmel, aus dem sich inzwischen keine weiteren Regentropfen mehr lösten. Ebenso schien die Sonne langsam den Kampf gegen die dichte Wolkendecke zu gewinnen und schickte einige Strahlen auf sie herab, die gewiss bald ihren Pelz trocknen würden. Und wenn nicht, dann würde der Wind diese Aufgabe übernehmen. Mit einem Mal fiel ihm auf, wie herbstlich es doch inzwischen schon geworden war. Die Welt war längst nicht mehr ergriffen von derart hohen Temperaturen, die einen in den kühlenden Schatten trieben. Vielmehr würde sein Fell sich nun wieder besonders nachts als nützlich erweisen, um die Kälte abzuhalten. Auch die Blätter der umliegenden Bäume färbten sich langsam in verschiedenen Tönen und würden bald zuhauf auf den Boden segeln, nur um dort bei jedem getanen Schritt zu rascheln.

Wäre er ein Mensch, dann hätte er bei der erneuten Frage des Fremden nach dem Rudel wohl belustigt eine Augenbraue hinaufgezogen. Wirkte er nicht ernst genug, damit seine Aussage glaubwürdig erschien? Gut, wenn man sich hier einmal umsah, dann möchte man es tatsächlich für einen Scherz halten, dass der Dunkle diese Ansammlung von Wölfen und Hunden, von Jungtieren, als Rudel bezeichnet hatte. So etwas fand man sicher nicht allzu häufig vor. “Ich kann nichts anderes tun, als dir zu sagen, dass du schon inmitten des Rudels stehst.“ Seelenruhig blickte er den Rüden bei diesen Worten an. Ja, er konnte sich die Unglaubwürdigkeit seiner Aussage durchaus vorstellen, aber das Gesagte entsprach nun einmal den Tatsachen – ob der Fremde das akzeptieren wollte oder nicht. “Das ist zwar fast schon ein wenig lächerlich..“, seine Worte wurden von einem langgezogenen, ausführlichen Gähnen unterbrochen, bei dem gar seine Kiefergelenke knackten, “.. aber es kann ja nicht nur große, beeindruckende Gruppierungen geben.“ Eigentlich fast schon bitter, dass ausgerechnet eine starke Persönlichkeit wie er diesem Elend angehörte. Aber dennoch schämte Garou sich in keiner Weise dafür, sondern machte sich eben nur darüber lustig. Ein wenig, nicht so, dass es jemanden übermäßig verärgern würde. Immerhin hätte er seinem Gegenüber mitteilen können, wie lächerlich er das Ganze in Wirklichkeit fand. Aber sollte die Stellvertreterin doch Fetzen ihres Gespräches auffangen, dann wollte er nicht riskieren, bei ihr in Verruf zu geraten. Zudem wusste er letztendlich, dass er irgendwann derjenige sein würde, der diesem Rudel zu Macht und Ehre verhalf. Und das möglichst als Anführer. Natürlich wusste er, dass er so eine Menge Arbeit vor sich hatte – aber glücklicherweise liebte der Dunkle die Herausforderung, statt sich von ihr abschrecken zu lassen. Es gab immer Wege zum Ziel, auch wenn sie auf den ersten Blick verborgen schienen. Er hatte lange genug gekämpft, um jetzt einfach damit aufzuhören.

Seine Ohren zuckten leicht, als er eine Stimme vernahm, die bislang noch nicht erklangen war. Sie klang nicht piepsig-kindlich wie die der Jungtiere, sondern vielmehr erwachsen wie die seine. Wenn auch geprägt von einer Sanftmut, die ihm beinahe ein erneutes Lachen entlockte. Ein weiterer Fremder hatte sich zu dem kleinen Rudel gesellt, dunkel mit einem helleren Gesicht, sodass er Garou beinahe ähnlich sah. Allerdings war sein Körper deutlich abgemagert und nicht geprägt von stählernen Muskeln, so wie es bei ihm der Fall war. Also auch nicht unbedingt jemand, der einen bedeutenden Teil zu diesem Rudel beitragen konnte. Sicher mochte es der Fall sein, dass er recht intelligent war, doch dies war Garou ebenfalls. Somit musste er in dem Unbekannten nicht einmal im Ansatz eine Konkurrenz sehen, die seinen Aufstieg zu verhindern wusste. Falls es sich bei dem Rüden nicht überhaupt um jemanden handelte, der bloß auf der Durchreise war und gar nicht vorhatte, sich dem Rudel anzuschließen. In dieser Gegend schien es außer ihm wirklich niemanden zu geben, der auch nur im Ansatz erwachsen und kräftig genug war, um diese Kindergruppe zu einem vernünftigen Rudel aufzuwerten. Abgesehen vielleicht von dem Wolf, mit dem er gerade sprach.


20.09.2014, 19:02
» Jimmy
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Roul



Einfach nur da zu sitzen und nichts zu tun konnte für einen Welpen wie ihn schon ziemlich langweilig werden. Einfach andere beobachten und nichts tun. Ja okay, er hatte es sich selbst überlegt um andere kennen zu lernen oder sich in Geduld zu üben. Aber die ganze Zeit wo er jetzt schon hier hockt, da hatte er nichts besonderes über andere Wölfe oder Hunde erfahren können. Nichts! "Das kann doch nicht so schwer sein!", dachte er sich und begann etwas mit seinen Krallen in den trockenen Boden zu ritzen. "Langweilig!" Jimmy seufzte und war so sehr auf den boden fixiert, dass er den Wolf nicht bemerkte der sich neben ihn setzte.
Erst in dem Moment wo er seine Stimme hörte. Als wäre er von der Seite angerempelt worden springt Jimmy erschrocken von dem Fremden weg und starrt ihn mit riesen großen Augen an. "Wo kam der denn plötzlich her?" Sein Herz schlug schneller und man sah deutlich seinen kleinen Brustkorb sich bewegen. "Wie kannst du mich so erschrecken?", rief er und merkte das er lauter gerufen hatte als er eigentlich wollte. "Tut mir Leid ...", endschuldigte er sich leise und lies die Ohren hängen.
"Aber hey, hab ich nicht jetzt jemanden mit dem ich sprechen und spielen kann?" Ja, so musste es wohl sein!
Seine Gesichtsmimik erhellte sich und seine Ohren stellten sich sofort wieder auf. "Hallo, Roul! Ich bin Jimmy und auch neu hier. Okay, etwas länger als du bin ich schon hier, aber ich denke man kann mich trotzdem as Neuankömmling bezeichnen.", plapperte er einfach los und merkte erst, mit einem genaueren Blick auf den Rüden, dass er zu viel sprach. Aber wie konnte man auch nicht so fröhlich sein wenn man endlich wieder jemanden zum sprechen hatte? "Hoffentlich versteht Saahrotahr sich mit dir, sonst wäre das schade." Aber darüber wollte sich der kleine Welpe jetzt keine Gednaken machen.


21.09.2014, 12:12
» Sleeveen
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Garou



Das ist ungemein gutmütig, doch solltest du dir diese Worte und die Energie lieber für jemanden aufsparen, der dir mehr bedeutet. Denn schon bald würde der der Rüde mit den blauen Augen nichts weiter als ein bloßer Schatten der Erinnerung sein. Zwar mochte ihm der Schwarze auf eine gewisse Art und Weise gefallen, jedoch dürfte man nie die Hoffnung hegen, dass Sleeveen auch nur den Hauch einer freundschaftlichen Bindung aufzubauen vermochte. Genaugenommen machte er sich um niemandem mehr Gedanken als bei eines seiner nächsten Beutetiere. Eine zweckmäßige Begegnung mit dem einem oder anderem Ausgang. Positiv oder negativ, wobei die Definition hierfür sehr individuell ausfallen mochte. Solche wertschätzenden Worte waren also als wahre Rarität einzuschätzen. Doch selbst, wenn es einem bei dem Rüden schwerfiel, so konnte man in seinen Aussagen doch den ein oder anderen philosophischen Gedanken entdecken. Wie schnell wurden solche vermeintlich liebevollen Sätze heutzutage über die lose gewordenen Lippen gebracht? Vor gar nicht allzu langer Zeit kam ´Ich liebe dich´ fast einem Schatz gleich. Heute verteilte man seine Liebe großzügiger. Sehr beliebt war es auch noch einen unbegrenzten Zeitraum hinterher zu schmeißen- ´für immer und ewig´. Nur allzu oft eine glatte Lüge. Genauso wenig ernst gemeint wie die Aussage des Fremden vor ihm. Er hielt Sleeveen weder für einen ´tollen Kerl´ noch für ´wunderschön´. Diese Haltung beruhte auf Gegenseitigkeit und doch würden einige weibliche Geschöpfe dort draußen widersprechen. Dies wiederum war ein ganz eigenes Kapitel, welches man ebenfalls mit einigen philosophischen Ansätzen ausschmücken konnte, wenn man denn wollte.

Sein von Natur aus gegebenes dichtes Fell stellte sich unter einen frischen Zug eines kräftigen Herbstwindes auf und bildete so eine wärmende Schutzschicht. Gott, wie er dieses Jahreszeit hasste. Und wie er erst den Winter hasste. Den Sommer. Frühling. Eigentlich das ganze Jahr. Mal war es zu warm, dann zu kalt, zu nass, zu trocken, zu wenig Nahrung, zu viel trockenes Holz und Laub, zu viele Liebespärchen oder aufdringliche Solowölfinnen... Es gab nicht wirklich eine Zeit des einfachen Lebens für Sleeveen, wobei er sich nie beschweren konnte. Er war halt nur ausgesprochen anspruchsvoll. Noch nie hatte er frieren müssen oder hungern. Klar hatte ihn sein knurrender Magen zum Rudel geführt, es war nun aber nicht so, dass er vom Fleisch fallen würde.
Es ist nicht so, dass du eine große Auswahl hättest., erwiderte der Rüde ruhig, gefolgt von einem kurzem Rucken seines breiten Kopfes, welches in die Richtung der Jungtiere im Hintergrund deutete. Es sei denn du seist pädophil., fuhr er fort und man könnte nahezu meinen, er zöge eine Augenbraue misstrauisch nach oben.
Ein Gefühl sagte ihm, dass die weiße Fähe dies jedoch nicht zu befürworten wusste. So wie sie dort mit dem Welpen saß, sich anscheinend nicht an den wilden Haufen störte, sondern sich ganz wohl zu fühlen schien. Warum er gerade auf sie kam? Nun, ein weiteres Gefühl, das ihm sagte, dass sie hier etwas zu sagen hatte. Vielleicht vermochte sie diesen Fakt nun nicht mit letzter Kraft ausstrahlen, dennoch ging eine gewisse Autorität von ihr aus.

Sein Blick wandte sich wieder seinem Gesprächspartner zu, war er doch kurz bei seinem Gedankengang bei der besagten Fähe hängen geblieben.
Nun..., seufzte er leise, wie wahr. Nicht jeder ist für Großes geboren, nicht wahr? Die Zusammenkunft machte eher den Eindruck einer Großfamilie, alles andere als beeindruckend. Ganz im Gegenteil würde Sleeveen sein Leben darauf verwetten, dass man ihnen recht schnell den gar aus machen könnte. Das einzige Bewundernswerte war, dass sie noch lebten. Eventuell würde es ihn noch überraschen, wenn man ihm mitteilte, dass die eine Fähe Mutter aller war.
Zwar mochte der Rüde nicht immer nicht recht glauben, was ihm der andere weiß machen wollte, doch blieb ihm zunächst nichts anderes übrig als die Antwort hinzunehmen und mitzuspielen.
Dann beantworte mir doch eine Frage. Warum bist du hier? Ein leicht belustigtes Glitzern formte sich in seinen Augen. So einer wie du, ist doch nicht auf der Welt um seine wertvolle Lebenszeit als Babysitter zu verschwenden. Das der Dunkle auch nur Vater eines dieser Winzlinge war, bezweifelte Sleeveen.
Der Bräunliche wandte sich leicht um, betrachtete jenen, welcher gerade die Aufmerksamkeit von ihm ablenkte. Himmel... wenn der auf der Suche nach einem Rudel war, so befand er sich an der richtigen Adresse. So wie der Kerl aussah, brauchte er noch jemand, der ihn bemutterte. Schmunzelnd drehte er sich wieder in seine ursprüngliche Position. Dieses Szenario war keines weiteren Blickes würdig, es sei denn man war Babysitter und hatte sich für Eindringlinge zu interessieren. Das Rudel wächst., feixte er im Flüsterton, bevor er noch immer auf die ausstehende Antwort wartete.


10.10.2014, 21:06
»Garou
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Sleeveen


Er schwieg auf die erste Bemerkung seines Gegenübers hin. Denn eine Antwort hätte seiner Meinung nach zu viel Persönliches verraten. Es würde wohl niemals jemanden geben, dem er solche Worte entgegenbringen würde. Wollte. Denn in dieser Welt war niemand existent, der ihm wirklich etwas bedeutete. Endlich der Alpha eines Rudels werden, exakt das war sein höchstes Ziel. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. In den bisherigen fünf Jahren seines Lebens war er gewiss schon zahlreichen Wölfen begegnet und hatte Kontakte geknüpft, jedoch keine, denen er eine größere Bedeutung zumaß. Ohne den leisesten Anflug von Reue würde er sogar zugeben, dass er sich an die meisten Namen seiner Begegnungen nicht einmal mehr erinnern konnte. Und das war vollkommen in Ordnung. Für Garou standen seine persönlichen Interessen und Belange über allem – etwas, womit sich die meisten kaum anfreunden konnten. Deshalb war er selten in guter Gesellschaft und wollte diese auch gar nicht. Freundschaft, gar Liebe, das alles war vergänglich wie eine Blume, die schon beim ersten Schnee dem Erdboden gleichgemacht wurde. Warum also sollte er sich so etwas Schwachem widmen? Lieber nutze er seine Energie für etwas weitaus Sinnvolleres. Es scherte ihn nicht, dass seine „Beziehungen“ (wenn man es denn so nennen wollte) meist nicht mehr als einen Frühling überdauert hatten. Beim Aufwallen seiner Triebe befriedigte er diese ohne den Anflug von Gefühlen und war äußerst zufrieden damit. Und diese Zufriedenheit war für ihn ein deutliches Anzeichen, dass sich nichts ändern musste. Selbst wenn diese Abgeklärtheit gegenüber allen sozialen Kontakten der Grund war, warum er bislang immer an seinem Ziel gescheitert war, so würde er also weiterhin nicht anders vorgehen.

Ein belustigtes Lächeln entblößte erneut die spitzen Zähne, als er seine Gedanken in den Hintergrund schob und die Bemerkung des Rüden registrierte. Als Pädophiler hätte ich hier mit Sicherheit meine Freude. Doch ebenso schnell, wie das Lächeln und die nahezu boshafte Bemerkung gekommen waren, wandelte sich sein Gesichtsausdruck auch wieder. Nur wirst du sicher schon bemerkt haben, dass ich an diesem Rudel mit Sicherheit keinen Gefallen finde. In Bezug auf fast alles. Aber Tatsache, viel Auswahl hatte er tatsächlich nicht. Nur gut, dass seine Gedanken soeben bestätigt hatten, dass er keine Wölfin an seiner Seite benötigte. Es sei denn, sie würde ebensolche Ziele verfolgen wie er. Der Dunkle konnte beinahe etwas wehleidig werden, als er einmal mehr den Umstand betrachtete, wie selten Fähen doch ein eigenes, großes Ziel vor Augen hatten. Immer wollten sie ihre eigene Familie gründen, Nachwuchs gebären und an der Seite eines Liebenden weilen, bis sie zum letzten Mal ihre Augen schlossen. Warum bloß war ihm bislang keine über den Weg gelaufen, die an so etwas ebenso wenig Interesse hegte? Eine Wölfin, die den Posten einer Leiterin anstrebte. Das wäre ihm eine wahrlich willkommene, aber gleichermaßen unwahrscheinliche Gesellschaft.
Garou schüttelte sich kräftig, als der Wind ihm durch den vom Schmutz verklebten Pelz fuhr. Bei dieser Bewegung löste sich auch der größte Rest des Drecks, welcher sich aufgrund des heftigen Regens in seinem dunklen Fell verfangen hatte. Bereits jetzt fühlte es sich deutlich angenehmer an, als an den meisten Stellen nicht mehr winzige Härchen zusammenklebten und es ziepte und zog. Dennoch würde er sich nach dieser Unterhaltung wohl noch ein kleines Bad gönnen. Das würde sich aufgrund der Temperaturen als sehr kaltes Unterfangen darstellen, doch auch dies kümmerte ihn wenig. Seine bernsteinfarbenen Augen blieben jedoch auf den Rüden gerichtet, ganz besonders, als er dessen leise Reaktion vernahm. Mit jedem Moment hatte er doch mehr das Gefühl, sie beide wären auf einer Ebene. Hätten zumindest im Ansatz ähnliche Gedankengänge. Und es war lange her, dass dies für Garou der Fall gewesen war. Wie viel also konnte er ihm sagen, als Antwort auf die soeben gestellt Frage? Es wäre äußerst unklug, inmitten des Rudels offen über seine Pläne zu sprechen. Ganz besonders, wo doch die Stellvertreterin mit diesem kleinen Fellbündel ganz in der Nähe saß. Er kannte das gute Gehör von Jungtieren und wollte nicht riskieren, dass dieser Kleine dort etwas aufschnappte. Auch, wenn er ihn gewiss nur allzu schnell zum Schweigen bringen könnte. Manche werden geboren, um Babysitter zu werden, andere nicht. Manche bleiben Babysitter, andere nicht. Letztendlich entschied er sich für diese Art der Antwort. Ein kurzes Blitzen in den Augen war die einzige Reaktion, die sich dazu auf seinem sonst völlig beherrschten Gesicht vernehmen ließ.
Als hätte soeben kein Wort seine Lippen verlassen, wandte er sich noch ein wenig um und kratzte sich mit dem Hinterlauf an der Seite, um weitere Schmutzreste daraus zu entfernen.

Ein dunkles Vibrieren in seinem Körper stellte letztendlich seine nächste Regung dar. Es repräsentierte wohl eine Art leises, unterdrücktes Lachen. Gewiss wird er ein wertvoller Kämpfer. Ebenso wie der Braune hielt er seine Stimme gesenkt, konnte jedoch einen belustigten Blick in Richtung des Neuankömmlings nicht unterdrücken. Vermutlich war er trotz seines Alters nicht weniger pflegebedürftig als all die Jungtiere hier. Was ist mit dir? Wenn du zu dem Rudel gehören würdest, dann wüsste ich das schon längst. Garou wandte seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Rüden vor ihm zu. Was also treibt dich her? Ein geschütztes Schlafplätzchen? Nahrung? Der Andere schien in seinen Augen Gesellschaft viel zu sehr zu verachten, als dass er ähnliche Ziele wie er verfolgen könnte. Somit stellte er wohl keinen Konkurrenten dar, sofern er das richtig interpretierte. Aber wie könnte jemand, der nur abwertende Worte für Andere übrig hatte, schon der Leiter eines Rudels werden wollen? Das würde keinen Sinn ergeben. Wenn er sich irrte, so hätte er zumindest jemanden gegen sich, der ein angemessener Gegner war. Kein feiges Huhn, das jedem Konflikt aus dem Weg ging und nach dem ersten Knurren den Schwanz einzog. Immerhin was.


11.10.2014, 15:25
» Sleeveen
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Garou



Mittlerweile dachte der Rüde darüber nach, ob dieses Rudel nicht vielleicht mit der Gruppe, welches bei der Herde Unruhe gestiftet hatte, in Verbindung stand. Der von ihm vermisste ausgewachsene Anteil. Jedoch hätten sie sich dann bereits auch wieder hier einfinden dürfen, es sei denn ihre Ausdauer war ebenso grenzenlos wie ihre Dummheit. Sollten sie sich tatsächlich nicht kennen, so hielt Sleeveen es für äußerst lohnenswert, wenn sie es täten. Nun wahrlich würden sie keinen Vorteil daraus ziehen können, doch passten sie nicht besser zusammen als Donner und Blitz? Ein Haufen unorganisierter, hirnverbrannter Jäger und ein gleichfalls unstrukturierter Kindergarten, welcher sich Rudel schimpft.

Ein äußerst belustigtes Grinsen zog sich über seine Gesichtszüge, man konnte sich regelrecht vorstellen, wie sogleich ein leises Glucksen erklingen würde. Doch keineswegs wegen seiner Bemerkungen zu Pädophilen, es war dem braunen herzlich egal, ob der andere sich an Kinder vergriff. Das beste Geschenk des Lebens, das Glück höchstpersönlich oder für was die Mütter ihren Nachwuchs auch immer halten mochten Es sind Plagegeister. Man muss sie durchfüttern und als Dank rennen sie lauthals durch die Gegend und verlangen nach mehr und mehr. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Lob, mehr Abenteuer...
Es war etwas ganz anderes, das interessant zu werden schien und ihn dazu veranlasste den Schwarzen fast schon herausfordernd direkt in die Augen schaute: Oh, der klassische Fall des zu schwach sein zum Alleinsein also? Es war nicht wirklich als Frage formuliert, man konnte nur deren Hauch erahnen. Denn Sleeveen interessierte die Antwort nicht mehr.
Es war für ihn mehr als unverständlich, warum man sich einem Rudel anschloss, welches einem nicht gefiel. Warum man sich überhaupt ein Rudel suchte, wenn nicht aus dem Grunde, dass man alleine nicht zurecht kam. Tatsächlich gab es einige Artgenossen, die jede Sekunde ihres Lebens die Gewissheit haben musste, dass dort jemand an ihrer Seite war. So wie dieser schwächliche, schwarze Neuankömmlinge. Wölfe, die nie erwachsen geworden sind und tief im Inneren noch immer nach einer Mutter suchten.
Er selbst war unabhängig. Obwohl er schon ein paar Jährchen mehr auf den Buckel hatte, als sein Gegenüber, kam nie der Gedanke auf, sich eine Art Altersresidenz mit Gesellschaft suchen zu müssen. Zum einen wollte er sich nicht auf die faule Haut legen. Zum anderem sah er das aber auch ganz pragmatisch. Sollten eines Tages seine Knochen zu müde zur Jagd sein oder sein Körper nichts mehr der Kälte entgegenzusetzen haben, so würde er eben verhungern oder erfrieren. Daran war noch lange nicht zu denken. Sleeveen war äußerst fit. Gesund. Durchtrainiert. Selbst weißes Haar ließ noch gnädig auf sich warten, sodass man ihm sein Alter rein äußerlich gar nicht ansah.
Vielleicht lag das Geheimnis gerade darin, dass er als Einzelgänger lebte. Ständig mussten alle seine fünf Sinne beisammen sein, psychische und physische Stärke mussten von Tag zu Tag erneut bewiesen werden. Die Zeit hatte ihn zu einen zähen Brocken werden lassen.
Und einige werden wohl nie sehen, dass sie ihr Leben verschwenden., meinte er, bevor er sich erhob und es dem dunklem gleichtat. Sich kurz strecken und einmal kurz schütteln, um den groben Dreck schon einmal von sich zu bekommen. Jedoch blieb er nun stehen, ahnte er doch, dass das Gespräch nun vielleicht an Fahrt aufnehmen könnte. Er mit seinen doch persönlich werdenden Worten auf einen wunden Punkt getroffen hat. Die Erfahrung sagte ihm, dass sich die wenigsten gerne sagen ließen wie gebunden sie waren, selbst wenn es noch so war sein sollte. Wenn der andere wirklich plante nicht Babysitter bleiben zu wollen, so schlug er wohl einen reichlich falschen Weg ein oder zumindest einen Umweg, der nicht sein müsste. Das musste er sich doch selbst eingestehen.

Sleeveen entfuhr ein leichtes Seufzen und er rollte seine Augen, um sie wieder auf den Rüden zu richten. Bitte..., erklang es etwas genervt, Ist es so schwer zu glauben, dass man euch über den Weg läuft, wenn man durch ein verdammtes Tal wandert? Er war schließlich auch zur richtigen Zeit in der Nähe der Herde, um ein wenig Entertainment zu finden. Unter Garantie waren dazu keinerlei Informationen irgendwo hinterlassen wurden. Dies war einfach ein Tal. Ein begrenzter Lebensraum in welchem sich auf Dauer niemand verstecken konnte. Nehme man nun an er habe seine 9 Jahre hier verbracht, so würde er jede Ecke kennen und dann würde er halt irgendwann bei einem Rundgang auch mal wieder hier aufschlagen.



12.10.2014, 15:51
»Garou
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sleeveen



Die Herausforderung in den Worten des Anderen kümmerte ihn wenig. Es war zu erwarten gewesen, dass früher oder später erneute, sachte Spannungen auftreten würden. Ganz so, wie dieser kleine Wortwechsel begonnen hatte. Zudem lebte Garou viel zu sehr für seine Prinzipien, als dass es ihn kümmern würde, wenn andere sich darüber lustig machten. Vielleicht nicht unbedingt selbstverständlich, gab es doch in solchen Fällen zwei Möglichkeiten der Reaktion. Der Dunkle kannte genug Fremdlinge, die so viel auf ihre eigene Meinung hielten, dass für sie alles andere wertlos wurde. Wenn ihnen jemand widersprach, so wurden sie regelrecht aggressiv und es wirkte beinahe, als würden sie dem Zweifler augenblicklich an den Hals fallen wollen. Oder man hielt es eben wie er selbst. Seine Lippen verzogen sich zu einem eiskalten Lächeln, dessen Charakter durch das in der Düsternis helle Aufblitzen seiner Zähne unterstrichen zu werden schien. Ein Donnerschlag grollte, Vorbote eines erneut aufkommenden Gewitters. Er konnte bereits erahnen, wie schon bald wieder der Regen auf seinen dichten Pelz prasseln würde. Wohl eher zu stark zum Alleinsein. Warum schon nicht die Fähigkeiten nutzen, die einem von Natur aus gegeben waren und an denen man seit jeher arbeitete? Der Rüde hielt sich für eine Art geborenen Anführer, der schier dazu geschaffen war, der Leiter eines eigenen Rudels zu werden. Und das musste er ausleben. Lange genug hatte er seine Zeit als Einzelgänger verbracht und seine körperlichen und geistigen Attribute, sich selbst perfektioniert. Aber damit war es nun vorbei. Wenn er nicht jetzt nach einer derartigen Gelegenheit griff, dann war es zu spät. Nicht, dass ihm ein endgültiges Leben als Einzelgänger zuwider wäre und er damit nicht zurecht käme. Doch es war beinahe, als wolle ein kleines Kind sich den sehnlichen Wunsch nach einem bestimmten Spielzeug erfüllen. Nur dass in diesem Fall das kleine Kind ein ausgewachsener, starker Wolf und das Spielzeug die Herrschaft über Andere war. Um nichts in der Welt wollte er die Chance, ein eigenes Rudel zu führen, dadurch vertun, dass ihm etwas wie diese Kindergruppe zu sehr auf die Nerven ging und er deshalb lieber allein umherzog. Alles Große begann klein. Und so würde es auch bei ihm sein.

Es kommt wohl ganz auf die Definition von ‚das eigene Leben verschwenden‘ an. Das fortlaufende Gespräch schien immer mehr aufzudecken, dass sie im Grunde gleich und dabei grundlegend verschieden waren. Ein seltsamer Satz, der sich so in seinem Geist formte. Und dennoch ergab er Sinn. Sie waren wohl beide überaus starke Rüden, ob nun auf körperlicher oder geistiger Ebene. Aber ihre Ansichten, welche die Gestaltung des eigenen Lebens betrafen, gingen wohl doch völlig auseinander. Nach deiner Definition mag ich mein Leben verschwenden. Nach meiner nicht. Letztendlich strebe ich doch zumindest nach mehr als nur einer täglichen Mahlzeit und einem Unterschlupf bei schlechtem Wetter. Besonders seine letzten Worte waren gar etwas spöttisch. Doch so herausfordernd, wie der Braune seine Aussage formuliert hatte, konnte auch Garou diese Sätze eine Spur schärfer gestalten. Das gab dem Gespräch beinahe etwas Würze. Er hob seinen großen Kopf, als ein Wassertropfen sich aus den dunklen Wolken löste und nach seinem tiefen Fall auf seine Nase traf. Kaum hatte dieses kühle Nass ihn berührt, schien sich mit einem Schlag fast schon ein plötzlicher Weltuntergang anzukündigen. Denn wie schon vor Kurzem schüttete es mit einem Mal so sehr, als müsse sich jede noch so kleine Wolke vom Wasser befreien. Wahre Sturzbäche pladderten auf die beiden Rüden und alle um sie herum wieder. Würde die einsetzend gereizte Stimmung zwischen ihnen tatsächlich in der Luft liegen, so würde jetzt wohl Dampf aufsteigen, sobald der kalte Regen die Erde berührte. Doch natürlich war das nicht der Fall.

Ein Mensch hätte bei der genervten Antwort des Rüden wohl eine Augenbraue hinaufgezogen, auf Garous Gesicht zeigte sich dagegen nur ein belustigter Ausdruck. Durchaus. Das hier ist eine ziemlich kleine Gruppierung, die sich so ziemlich im äußersten Winkel verkriecht und ziemlich Wert darauf legt, nicht gefunden zu werden. Da bei einem kleinen Spaziergang hierher zu kommen ist gar nicht so wahrscheinlich. Sicher, dieses Tal war nun nicht unbedingt ein Ort, der einem unbegrenzte Möglichkeiten eröffnete. Irgendwann gelangte man eben am anderen Ende an und hatte alles gesehen, was es zu sehen gab. Aber der Dunkle konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet sein Gegenüber durch Zufall hierher gelangt war. Dieser Rüde schien ihm wie jemand, der sich im Stillreich äußerst gut auskannte und zu allem Überfluss auch noch die Gesellschaft zu scheuen schien. Er würde die Fenrir Ano nicht aufgesucht haben, wenn er nicht einen Hintergedanken gehegt hätte. Und es würde kaum etwas Anderes als das Bedürfnis nach Nahrung oder einem Unterschlupf gewesen sein. Manchmal war wohl selbst der unabhängigste Einzelgänger – besonders in Zeiten wie diesen – zu faul, um sich etwas zu jagen.

Der Dunkle lehnte sich so weit auf seine Hinterläufe zurück, dass die großen Vorderpfoten beinahe vom Boden abhoben. Noch zusätzlich reckte er seinen Kopf weit nach oben. Diese Bewegungen hatten zusammen den Effekt, dass der kräftige Regenguss auch seinen Bauch nicht verschonte und somit den Dreck aus dem verkrusteten Pelz herauswusch. Das Wasser, was seinen Körper hinab floss, war also vermutlich nicht übermäßig sauber. Doch sie hielten sich hier auf einer Waldlichtung auf, der Boden war der Inbegriff von Schmutz und Dreck – es würde nicht im Geringsten auffallen. Und selbst wenn, so würde es ihn definitiv nicht stören. Für den Rüden war nur dieses regelrecht befreiende Gefühl von Bedeutung, was ausgelöst wurde, als sich Dreckklumpen um Dreckklumpen in Nichts aufzulösen schien. Und wäre er durch die Bemerkungen des Braunen übermäßig gereizt, so würde dieser unstrittig kalte Regenschauer auch sein Gemüt abkühlen. Noch war dies nicht nötig, aber was noch nicht war, konnte ja bekanntlich immer noch werden.


19.10.2014, 14:58
» Sleeveen
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Garou



Er hatte sich etwas mehr erhofft um ehrlich zu sein. Beinahe hätte er seinen eigenen Arsch dafür verwettet, dass er bei dem noch immer namenslosen Rüden einen wunden Punkt getroffen hatte. Nur allzu gerne, hätte er ein wenig Aufruhr verbreitet, ihn aus der Reserve gelockt. Doch was noch nicht war, konnte ja noch werden. Denn mittlerweile verhärtete sich ein Verdacht, welchen er bereits während der letzt gefallenen Aussagen hegte. Wenn sein Gedanke denn tatsächlich zutraf, so erklärte dies die Ruhe mit der sein Gegenüber ausharrte.
Wie dumm nur, dass eine Gruppe immer nur so stark ist, wie das schwächste Mitglied., antwortete er, Und was soll ich sagen... Sein Blick wanderte über die regelrecht übereinander purzelnden Fellknäule. Die Auswahl dafür ist enorm. Dieser kleine braune Welpe dort? Oder vielleicht doch der dunkle Neue? Ein heiseres Lachen erklang aus seiner Kehle. Noch immer hat sich nichts an diesem herausforderndem Funkeln aus seinen Augen verloren. Die Worte seines Gegenübers waren zu gut gewählt, als das er das Ganze unüberlegt hinnehmen konnte. Vielleicht wollte der Schwarze ihm auch etwas mitteilen. Oder aber er bemerkte es selbst gar nicht.
Er klang beinahe wie ein größenwahnsinniger Irrer, der Herrscher über die ganze Welt sein wollte. Nicht zum Babsitter geboren, zu stark um dies in der Einsamkeit zu verschwenden...

Erneut erklang ein Seufzen, welches nur so vor Enttäuschung triefte. Woher magst du denn meine Definition vom richtigen Leben kennen, mein Freund? Tatsächlich kannten sie sich erst seit wenigen Momenten und wussten herzlich wenig voneinander, sodass sie weit entfernt von einer Freundschaft waren. Ihre Namen hatten sie verschwiegen, ihr Alter konnten sie nur schätzen und würden wohl beide reichlich daneben liegen. Der eine besaß schon reichlich viel weißes Haar, welches einen wohl rasch zu einem Fehlschluss verleiten würde. Sleeveen dagegen wirkte noch wie neugeboren. Okay, dies war vielleicht etwas übertrieben. Vielleicht liegen wir auch beide falsch und leben meilenweit am erfülltem Leben vorbei., bemerkte nüchtern. Es sollte aber keine große Rolle für Sleeveen spielen. Eines war gewiss- der Tod. Und eben dieser kümmerte sich einen Dreck darum, wen er zu sich holte. Ob man nun ein tolles Leben hatte oder nicht. Warum also all diesen netten Sprichwörtern blind Folge leisten und jede Sekunde auskosten, als wäre es die Letzte? Die Letzte würde immer ein schmerzender Tod des Erstickens sein. Das Herz bleibt stehen. Die Luft wird knapp. Alles brennt und schreit. Und da war sie deine letzte Sekunde. Wie... erinnerungswürdig. Warum also all die Mühe?
Aber klar doch., ein fieses Grinsen legte sich auf seine Lippen. Der Held der Nation scheint mir einer ganz anderen Intention zu folgen, als er sie bei seiner Aufnahme erwähnt habe. Seine Stimme war etwas lauter geworden, durch den herunterpladderten Regen würden die Umstehenden aber wenn nur wenige Bruchstücke mitbekommen. Ich kann es kaum glauben, dass mir womöglich ein Lügner und Betrüger gegenüber steht. Doch wirklich Sorge musste der Andere nun nicht haben. Es war nicht Sleeveens Aufgabe die momentanen Anführer darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie eine potenzielle Gefahr in ihren Reihen besaßen.

Auch die kleinste Maus wird einmal in ihrem Loch gefunden. Mach dich nicht verrückt. Desweiteren war doch wohl ein wenig Neugier noch erlaubt, oder? Selbst wenn es nicht wirkliche interesseerweckend war. Nun, warum sich solch ein Rüde diesem anschloss...
Zeit vertrödeln. Oder vielleicht auch den einfachsten Weg suchen, weil er doch nicht so stark war, wie er behauptete. Wenn es dich beruhigt, kann ich mich nachher mit geschlossenen Augen dreimal im Kreis drehen, um euch zu vergessen.
Im nächsten Augenblick lachte er heiser, wie lächerlich. Eine Diva, die ein wenig Dreck im Fell nicht vertrug, war der Schwarze also auch noch.

(Argh... smilie)


23.10.2014, 12:46
»Amdír
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Kennocha



Seine Pfoten bewegten sich schlurfend voran. Sein Kopf hing leicht herunter. In seinem neuen Zuhause tat er als wäre er glücklich, aber er war es schon lange nicht mehr. Das mit Mayla ging ihn einfach zu nah. Es war alles seine schuld... und er war schon wieder vor seinen Problemen davon gelaufen. Konnte ihr Gesicht nicht mehr ertragen, es schmerzte einfach. Dieses Band zwischen den beiden war sicherlich nun endgültig zerstört. Doch dieses ganze trauern brachte sie nun auch nicht wieder zurück. Er musste nach vorne Blicken, seine Aufgabe gewissenhaft erledigen. Das war auch der Grund wieso er durch die Weltgeschichte lief, er suchte das Rudel. Er wusste auch genau wieso er dies als ersten Punkt ausgewählt hatte, er hoffte vielleicht Mayla dort anzutreffen. Ihr die ganze Sache erklären, und das ganze zwischen ihn beenden. Es machte einfach keinen Sinn mehr. Auch wenn er wusste das er sie liebte, aber das würde einfach nie gut gehen. Sie hatten sich zu sehr auseinander gelebt, zumindest kam ihn das so vor. Sein Entschluss stand nun auch fest, er würde sich davon nicht mehr abbringen lassen.
Seine Pfoten trugen ihn immer weiter, neben ihm schlängelte sich ein Fluss her, doch das interessierte ihn nicht wirklich, so das er diesen schon fast aus seinem Sichtfeld verbannt hatte. Er bewegte sich dennoch leise, so das er wenn er etwas finden würde, noch was jagen konnte. Die Dunkelheit machte dies für ihn noch leichter, da man ihn nicht sehen würde, eventuell nur riechen. Aber dafür waren manche Tiere zu doof.
Der kalte Herbstwind fuhr durch sein Fell, für eine kurze Zeit schloss er seine Augen und genoss diese kälte in seinem Fell. Wie schön es war mal wieder alleine durch die Gegend zu laufen, seinen Gedanken und seinen Gefühlen freien lauf zu lassen. Denn er musste zugeben, auf dem Weg hatte er einen kurzen Heulanfall gehabt. Er war einfach zu nah am Wasser gebaut, trotz eines Rüden. Peinlich.
Er nahm immer mehr den Geruch von Wölfen und Hunden war, also war er auf den richtigen Weg und musste nur noch den Geruch folgen. Was er auch tat, und nach einigen Minuten war er auch schon am Rande des Rudelplatzes. Überall standen Wölfe und Hunde verstreut und bildeten kleine Gruppen zum Reden. Er machte sich erst einmal ein kurzes Bild über die Lage. Wobei keiner der Hunde oder Wölfe feindseelig schien.
Langsam lief er auf einer weißen Fähe zu, die mit einem Welpen mitten drin stand. Er hoffte jetzt einfach das er nicht stören würde. "Guten Abend, ich hoffe ich störe nicht aber ich hätte da mal eine Frage." er schluckte kurz ehe er weiter sprach. "Bin ich hier richtig bei den Fenrir Ano?" Seine Stimme war rau und tief, dennoch versucht er so freundlich zu klingen wie möglich.
Er beobachtete die beiden, und wartete nun auf deren Reaktion... hoffte einfach das man nicht sauer war, das er ihr privates Gespräch unterbrochen hatte und einfach so reingeplatzt war. Doch wenn er störte konnte man es ihm ja auch sagen, und er würde gehen. Seine Blicke fuhren kurz über das Gebiet, jedoch konnte er Mayla nirgends erkennen. Seine Enttäuschung versuchte er sich nicht anmerken zu lassen. Also sah er schnell wieder zu den beiden anderen rüber um sich abzulenken...


30.10.2014, 20:29
» Kennocha


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Amdír



Kennocha beobachtete seit einiger Zeit skeptisch das Gespräch zwischen Garou und dem großem Unbekannten. Zwar hegte die Fähe üblicherweise keine Vorurteile, jedoch hoffte sie in diesem Falle doch inständig, dass der Unbekannte sich nicht dem Rudel anschließen wollte. Sie hätte kein gutes Gefühl dabei. Der Schwarze hatte schon einen etwas mürrischen Eindruck hinterlassen, doch dieses Wesen dort wirkte bedrohlich. Wie es aussah würde sich ihr Wunsch erfüllen, denn schon einige Male waren ihre Blick zu ihr hinüber gewandert ohne dass es auch nur den Schein machte, dass er sich ihr nähren mochte, um das Gespräch zu suchen.
Bevor die Weiße sich jedoch noch weitere Gedanken darüber machen konnte, weckte eine weitere Bewegung ihre Aufmerksamkeit. Freilich tollten die Welpen um sie herum, von daher herrschte immer Action, doch dieses Exemplar war zu groß dafür.
Es dauerte nur einen Moment bis der fremde Rüde sich vom Randgebiet auf den Weg auf sie zu machte. Ein neues Rudelmitglied vielleicht? Sie nickte ihm lächeln zu. Kein Problem., meinte sie ruhig. Schon lange hatte sich Kennocha damit abgefunden, dass man als leitende Rolle auch nicht ganz unbeträchtliches Stück an Privatssphäre aufgeben musste. Die Mitglieder wollten stets jemanden haben, der sich bereitwillig um sie kümmerte, egal ob sie nun gerade dabei war ein Mittagsschläfchen zu halten oder bereits in ein Gespräch verwickelt war. Sie hatte da zu sein.
Und dies würde nun mit den kälter werdenden Tagen Zuwachs nehmen, zumindest mit dieser Gruppenkonstellation. Die Kleinen waren zum größten Teil noch nicht selbstständig und verlangten somit nach Aufmerksamkeit. Im Winter bekanntlich mehr. Der Hunger rumorte in den Mägen, die Muskeln erzitterten vor Kälte und nicht zuletzt dürfte es einigen auch im Herzen weh tun. Denn dann, wenn man nicht mehr zum Spielen aufgelegt war und genügend Zeit zum Nachdenken bestand, würden einige sicherlich ihre Eltern vermissen.
Im allgemeinen war Kennocha darüber schockiert, wie viele Waisen es doch gab. Als sie damals ihre beiden Söhne gefunden hatte, hatte sie an eine Art Wunder geglaubt. Eine Ausnahmesituation, die ihr nur so gelegen gekommen war. Vielleicht, wenn man an einen himmlischen Herren glaubte auch genauso von jenem vorgegeben.
Mittlerweile hatte ihr dunkles Gegenüber seine Frage gestellt. Ja, das sind Sie., antwortete sie noch immer dieses freundliche Lächeln auf dem Gesicht. Sicherlich würde er ihr gleich sein weiteres Anliegen erläutern, ohne das sie nachfragen musste.

(sorry nur mal so schnell hingeklatscht, wird hoffentlich noch besser)


Wörter: 435

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01.11.2014, 10:25
»Amdír
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Kennocha



Er würde sich sicherlich nicht gescheit ablenken lassen. Die Gedanken hingen einfach die ganze Zeit bei Mayla. Es musste einfach aufhören. Er wünschte sich einen schalter in seinen Kopf den er umlegen konnte um nicht mehr an sie zu denken. Er musste mit ihr abschließen. Auch wenn sein Plan gescheitert war, sonst wäre er nicht zuerst zu den Fenrir Ano gegangen. Am liebsten würde er in diesem Moment einfach gehen, aber er musste seine Aufgabe ja erledigen, also war er gezwungen zu bleiben. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Vielleicht hätte er doch lieber Einzelgänger bleiben sollen. Das ersparte ihn wenigstens solche Wege. Aber jetzt war es zu spät, er hatte es sich so ausgesucht, also musste er das ganze auch durchziehen. Ob er wollte oder nicht. Vielleicht könnte er sich ja auch diesem Rudel anschließen, wenn Mayla sich diesem nicht angeschlossen hatte. Aber dies kam ihn dann doch wieder zu hinterlistig vor, das er diesen Gedanken ganz schnell wieder verdrängte. Er würde weiterhin bei den Alarec Pacem wohnen, man zwang ihn ja nicht immer zu den Fenrir Ano zu gehen, es gab noch genug andere Herden im Tal wo er hin musste. Und da würde er nicht mit Mayla rechnen müssen. Denn die Herden entsprachen sicherlich nichts, wo sie sich anschließen wollte. Was wollte man schon bei Geister, Engeln oder Raben. Wenn das ganze überhaupt stimmte was man sich erzählte.
Die Stimme der weißen Fähe riss ihn aus seinen Gedanken. "Dann ist ja gut" Er wartete noch einen Moment ab, musterte sie weiter mit seinen orangen Augen. Die stille bereitete sich wieder zwischen den beiden aus, was ihn aber auch keineswegs störte. Er redete nicht wie ein Wasserfall. Also wartete er noch immer auf einer Antwort auf seiner Frage, die danach auch direkt kam. "Würden sie mir dann sagen wer hier ein Leittier ist, damit ich mich mit einem unterhalten kann?" Woher sollte er auch wissen das die stellvertretende Leitfähe schon vor ihm stand. Er kannte niemanden im Tal außer Mayla und die zwei Leitstuten aus seiner Herde. Nicht einmal die anderen Mitglieder kannte er, nur vom sehen her. Hatte sich auch noch nicht wirklich für diese interessiert. Für ihn war es allgemein schwer eine Freundschaft zu knüpfen, also beließ er es einfach dabei keine mehr zu haben und alleine irgendwie zurecht zu kommen. Wirklich alleine war er ja nicht mehr, er hatte wenn er wollte immer die Herde um sich, man musste sich ja nicht mit ihnen unterhalten. Wer wollte denn auch schon mit so einem wie ihn abhängen? Einen, der alle in der Not im Stich ließ weil ihm das ganze immer zu viel wurde, und er vor seinen Problemen wegrannte.


01.11.2014, 19:43
»Garou
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Sleeveen


Und wenn schon. Schwäche konnte zu Stärke werden, Kleines zu Großem. Er selbst war ein nur allzu perfektes Beispiel dafür. Geboren als hilfloses Fellbündel, in jungen Jahren kaum überlebensfähig ohne die Gesellschaft anderer. Inzwischen war er ohne Zweifel ein stattlicher Rüde, körperlich und seelisch gestählt, unabhängig von der Freundschaft und Gnade seiner Artgenossen. Somit hatte er sich also um 180 Grad gedreht. Dieses Rudel dagegen war derzeit wahrlich alles andere als stattlich, vielmehr ein äußerst mickriger Haufen – aber das konnte sich ebenso ändern. Geändert werden. Schwaches bleibt nicht immer schwach. Zumindest nicht, wenn sich jemand dessen annahm. Ohne einen kräftigen Schubs in die richtige Richtung würde dieses Rudel wohl niemals erstarken. Diese helle Fähe beispielsweise, sie wirkte viel eher wie ein Muttertier statt wie eine stellvertretende Leiterin. Und wenn sich sein Verdacht bestätigen sollte, dass dieses Knäuel neben ihr tatsächlich ein lächerlicher Anführer war, dann musste definitiv noch eine passende Führungspersönlichkeit gefunden werden. Jemand wie er. Doch bis seine Zeit gekommen war, musste er noch eine Weile länger warten.

Inzwischen hatte der Dunkle seine Pfoten wieder hinabgesenkt, sein Pelz war völlig durchnässt vom herabprasselnden Regen und tropfte nur so vor angesammelter Feuchtigkeit. Von Dreck keine Spur mehr. Beim Seufzen seines Gegenübers bebten kurzzeitig seine Flanken aufgrund eines nahezu lautlosen Lachens. Mein Freund. Wie liebenswürdig von dir. Wobei eine Freundschaft zwischen ihnen nicht einmal abwegig schien. Beide waren die Rüden geprägt von einer gewissen Boshaftigkeit und einer Unabhängigkeit – wenn auch jeweils auf ihre eigene Art -, die ihresgleichen suchte. Allerdings bestand auch die Möglichkeit, dass sie die größten Feinde wurden. Sie als Gegner wären gewiss interessante Kontrahenten. Letztendlich kann ich darauf wohl nur antworten: Ich kenne nicht deine, du nicht meine. Garou wollte sie auch gar nicht wissen. Die Definition des richtigen Lebens wäre wohl ein Thema, was elendig lange Diskussionen mit sich bringen würde. Und er als wenig begeisterter Redner verspürte nicht den Hauch von Lust, dem nachzugehen. Seine Lefzen zogen sich bei einem Grinsen nach oben, offenbarten abermals die spitzen Zähne. Auch durch Lügen und Betrügen kommt man im Leben voran. Und außer den angeblich geltenden moralischen Regeln gibt es doch nichts, was das als falsch anpreist. Moralische Grundsätze. Als ob. Gerade in Zeiten des Krieges war das doch nichts, woran sich jedermann tatsächlich noch hielt. Manchmal war es doch gerade die Ehrlichkeit, welche einem selbst schadete und sogar das Leben kosten konnte, wenn man sich nur im falschen Moment anwandte. Und er als jemand, der endlich sein oberstes Ziel erreichen wollte, würde der Stellvertreterin gewiss nichts ins Gesicht sagen, dass er in einem der höchsten Posten eingesetzt werden wollte. Obwohl das vermutlich schon wieder so absurd wirken könnte, dass sie es ihm gar nicht geglaubt hätte. Kurz richtete er seine bernsteinfarbenen Augen auf eben jene Helle. In diesem Moment näherte sich ihr ein weiterer Fremdling, welchen er bislang noch nicht hier gesehen hatte. Was nichts heißen musste. Doch sein bewusstes Auftreten und die Wortfetzen, welche der heulende Wind ab und an zu ihm hinübertrug, ließen eher auf einen Unbekannten schließen, der diesem Rudel nicht angehörte. Nun, zumindest schien er stärker als die nutzlosen Jungtiere, welche hier umhersprangen. Wobei das keine Kunst war. Ob er sich den Fenrir Ano anschließen wollte? Oder war er aus einem anderen Grund hier? Wie dem auch sei, würde er ein Kontrahent werden, so könnte Garou auch ihn übertrumpfen. Also zurück zu jenem Rüden, der ihm gegenübersaß. Ihm war nicht entgangen, dass dieser seine Stimme ein wenig erhoben hatten. Doch aufgrund des prasselnden Regens und des Windes, der jedem Wolf hier um die empfindlichen Ohren pfiff, würden kaum mehr als Bruchstücke zu verstehen sein. Und diese wären in ihrer Einzelheit kaum zu deuten. Kaum jemand würde sich näher damit beschäftigen und ihr Gespräch wohl als eines zwischen zwei Rüden abtun, die sich nicht unbedingt übermäßig freundlich gegenüberstanden. Keine Gefahr also für ihn. Jedoch verging ihm langsam die Lust daran, sich weiter mit dem Braunen zu unterhalten. So geduldig er auf ein Ziel hinzuarbeiten vermochte, so sprunghaft war er in der Wahl seiner Gesellschaft. Also erhob er sich und schüttelte kurz den Regen aus seinem dichten Pelz, ehe sich augenblicklich neue Tropfen darin ansammelten.

Dann pass nur auf, dass dir vom ganzen Drehen nicht schwindlig wird. Vielleicht hat aber auch die werte Stellvertreterin schon lange genug von dir und nutzt ihre Chance, um dir dann schnell einen deutlichen Biss in den Allerwertesten zu verpassen. Seinem kräftigen Körper entwich ein raues Lachen, während er sich bereits in Bewegung setzte. Nur zu gut konnte er sich die Szene vor seinem inneren Auge vorstellen. Wie der Rüde sich mit geschlossenen Augen im Kreis drehte wie ein kleiner Irrer und dann mit einem Mal die Helle dazugesprungen kam und ihn einfach biss. So unüberlegt, wie sie wirkte, natürlich etwas sehr Unwahrscheinliches. Auch war er sich nicht sicher, ob sie den Fremdling überhaupt schon bemerkt hatte. Aber allein die Vorstellung.. Wobei,, hier stoppte Garou noch einmal und wandte seinen großen Kopf zurück zu dem Braunen, ich persönlich würde den Geschmack nicht so gerne auf der Zunge haben wollen. Allein das Gefühl von Pelz zwischen den Zähnen war niemals sonderlich angenehm. Wenn dann während eines Kampfes auch noch Blut aus der Wunde schoss und sich mit Blut und Speichel vermischte, dann konnte es einem wirklich vergehen. Zu allem Überfluss blieb der Geschmack dann meist auch noch tagelang erhalten. Aber gut, so einem Gedanken wollte er sich jetzt nicht wirklich weiter widmen – vielmehr hatte er Hunger. Vielleicht würde sich im angrenzenden Wäldchen ein kleiner Happen finden lassen, der das zunehmende Leeregefühl in seinem Bauch befriedigen konnte. Immerhin stand der Winter bevor und er musste sich vielleicht doch noch etwas mehr Speck auf die Rippen fressen, um diesen Jahreszeit mit vollen Kräften zu überstehen. Die brauchte er, um all seine Pläne letztendlich doch irgendwann in die Tat umzusetzen.


02.11.2014, 13:17
» Kennocha


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Amdír



Eine Mutter zu sein schulte in vielerlei Hinsicht. Wenn man gut sein wollte, so musste man sich oftmals charakterlich verändern oder Züge, welche man bereits hatte, noch weiter verstärken. Mehr Geduld, Einfühlungsvermögen, Verständnis. Man musste aufmerksam sein, nicht nur um die wild tobenden Fellbündel stets im Auge zu behalten, sondern vielmehr auch um stets ein Bild über den aktuellen Gemütszustand zu haben. Welpen erzählten nicht immer wie es ihnen ging. Insbesondere dann nicht, wenn sie in ein Alter kamen, in welchem sie gern schon erwachsen sein wollten. Bei einigen hielt dies bis zum Lebensabend hin an.
Auch der schwarze Rüde schien sich über irgendetwas den Kopf zu zerbrechen. Er wirkte teilweise abwesend und als würde er sich nicht recht auf das Gespräch konzentrieren zu können. Manch einer würde dies als unhöflich erachten, nicht so Kennocha.

Beinahe hätte die Weiße lachen müssen, doch woher sollte der Fremde auch wissen wer hier die führenden Rollen einnehmen würde.
Scheinbar sahen sie die ankommenden Welpen sie in dieser Rolle. Oder sie kamen einfach nur auf sie zu, weil sie eben so etwas friedvolles und mütterliches ausstrahlte. Dies würde dann bedeuten, dass ausgewachsene Tiere sie noch nicht als Stellvertretene wahrnahmen, obgleich sie Stunde um Stunde so zentral wie möglich auf dem Rudelplatz saß. Alles im Augen habend, ihr Rudel beschützend. Sicherlich ist sie nicht die geborene Kämpferin und verabscheute es zu töten, dennoch würde sie alles in ihrer Macht stehende tun, wenn nötig.
Sie haben soeben einem solchem diese Frage gestellt., antwortete sie. Mein Name ist Kennocha, die stellvertretene Leiterin des Rudels.
Sie blickte ihm aufmerksam entgegen, dachte einen Moment darüber nach Ruari ebenfalls vorzustellen. Vermutlich wäre es aber besser dies nicht zu tun. Wenn ihr Sohn wollte, konnte er dies alleine tun. So war es sicherer nicht jedem Dahergelaufenen regelrecht ihren empfindlichsten Punkt darzulegen. Was ist Ihr Anliegen?


Wörter: 336

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02.11.2014, 22:12
»Amdír
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Kennocha



Der kalte Herbstwind fuhr ihm durch sein schwarzes Fell. Die Blätter wirbelten über den gesamten Rudelplatz, und wenige verfingen sich in seinem Fell. Er schüttelte sich, so das die Blätter wieder aus seinen Fell flogen. Sie sahen vielleicht hübsch aus, aber auf dem Boden oder auf den Bäumen.. nicht in seinen Fell. Besonders saßen dort teilweise kleine Insekten drauf, die sich nachher in seinem Fell einnisteten. Bei diesem Gedanken bekam er schon eine Gänsehaut.
Seine Augen blickten die weiße immer noch ausdruckslos an. Manch einer würde ihn so wegschicken. Er war nicht höflich oder freundlich genug. So die weiße Fähe nicht. Sie hatte Geduld mit ihm. Blaffte ihn nicht an, dass er nicht sehr gesprächig war und teilweise zu tief in seinen Gedanken fest hing.
Ihre sanfte Stimme zeriss die Luft. Er sollte sich schämen nicht selbst auf die Idee gekommen zu sein, das eventuell wer leitendes vor ihm stand. Kurz richtete er seinen Blicke auf seinen Pfoten, ehe er diesen langsam wieder hob und in die braunen Augen der weißen sah. "Verzeiht, ich hätte selbst auf diese Idee kommen können. Mich nennt man Amdír" Jedoch wartete er immer noch sein Anliegen anzusprechen. Wieso auch immer, ihm war noch nicht danach darüber zu sprechen, auch wenn er musste. Er schaute sich nochmal im Gebiet um... und immer noch um die braune Fähe zu entdecken, doch auch dieses mal fanden seine Augen sie nicht. Also gab er es auf.
Kennocha fragte ihn nun, was sein Anliegen war, also musste er nun wohl oder übel mit der Sprache rausrücken. "Ich bin hier her gekommen im Auftrag der Alarec Pacem. Das ist eine neue Herde hier im Tal, der ich auch angehöre." Er verstummte kurz. Schluckte einmal und wartete auf ihre Reaktion ehe er weitersprach. "Wir wollen in keinster weise was böses, eher im Gegenteil, wir wollen den Krieg im Tal vermeiden... denn auch wenn noch nichts passiert ist brodelt es. Zumindest erzählt man sich das." Dieses mal verstummte er ganz. Wartete wieder ab was die weiße nun zu sagen hatte. Er hoffte einfach das sie ihn nicht einfach so wegschickte, sondern sie sich ein wenig austauschen konnten.


03.11.2014, 20:22
» Kennocha


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Amdír



Es war lange her, dass sich einmal die Sonne blicken gelassen hatte. Um genau zu sein, war die Fähe schon ernsthaft gewesen, dass sich vor dem endgültigen Wintereinbruch so gar kein schöner Herbsttag mehr einrichten würde. Doch nun blitzte von zeit zu Zeit die Sonne zwischen den grauen Wolken hervor und tauchte den Rudelplatz in ein goldenes Licht. Wenngleich noch immer ein frischer Wind die Blätter raschelnd vor sich herjagte, so erwärmte es sich zumindest das Herz. Mal sehen wie lange noch.
Nein, woher hätten Sie denn wissen sollen, Amdír. Er musste sich nicht entschuldigen. Es stand schließlich niemandem auf der Stirn geschrieben, wer er war. Dies wahr auch ganz gut so, wenn auch gelegentlich von Nachteil. Es würde sich durchaus als hilfreich erweisen, wenn man beispielsweise Betrüger von vornherein erkennen könnte. Manchmal musste man anderen aber auch eine zweite Chance gönnen. Da prangte eine solche Zuordnung nur allzu sehr wie ein Vorurteil hervor und erschwerte die Entscheidung unweigerlich.

Eine Gruppe Wildgänse flog lautstark über ihre Köpfe hinweg. Ab in den Süden, um wärmere Gefilde aufzusuchen. So sehr man sich wohl für die Vögel freuen mochte, obwohl man nicht einmal sicher wusste, wie beschwerlich und gefährlich ihre Reise war, so bedeutete der Zug für die Wölfe nur Negatives. Der Winter würde kommen. Kurz nach den Vögel, wanderten auch die üblichen Beutetiere wie Hirsch und Reh in andere Gebiete ab. Dort hin wo sie vor derm erbarmungslosem Wetter besser geschützt wären und auch die Nahrungsversorgung leichter viel. Für das Rudel bedeutete es längere Jagden, da man größere Trecken zurücklegen musste. Und manchmal so würde man auch Hunger leiden müssen.
Der Schwarze sprach nach einer längeren Pause weiter und zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. Alacres Pacem hatte Kennocha noch nie wirklich gehört, jedoch hatte der Rüde auch erwähnt, dass sie neu waren. Natürlich gingen Informationen gerne wie ein Lauffeuer herum, doch fühlte sich die Weiße nicht dafür zuständig stets auf dem neusten Stand der Dinge zu sein. Nicht zuletzt war es von Zeit zu Zeit auch mühselig Gerücht und Wahrheit zu unterscheiden. Gerade dies war auch der Grund das Rudel in einer Lage fernab des restlichen Geschehen zu positionieren. Sie wollten einfach nur sorgenfrei und im einträglichen Frieden leben.
Skeptisch beäugte sie Amdír nun. Er kam also von einer Herder hier her. Das konnte Gutes bedeuten oder aber auch Schlechtes.
Den Krieg verhindern. Die Fähe hatte keinerlei Erfahrung in dem Bereich Kriegführung oder dergleichen, dennoch glaubte sie kaum, dass sich das was sich dort im Talinnerem zusammenbraute noch durch irgendetwas retten ließ. Schon davon gehört., meinte sie also nur. Das Lächeln der Hellen schien verschwunden. Eine leichte Anspannung hatte ihren Körper in Besitz genommen, denn offenbar sollte es von nun an vorbei sein mit der Zurückgezogenheit und Ruhe. Man hatte sie gefunden und suchte sie nun sogar noch auf.
Aus diesem Grunde leben wir genau hier. Abseits. Denn wir scheinen darin übereinzukommen, dass irgendwelche Schlachten zu schlagen nicht in unserem Sinne ist., erklärte sie knapp. Wir wollen jedoch in keiner Weise in das Geschehen involviert werden., betonte sie weiterhin. Kennocha wünschte weder, dass das Rudel in dem Kämpfen teilnahm, noch dass sie wie diese Alacres Pacem versuchten den Krieg zu verhindern. Ähnelte dies doch auch einem Kampf. Wie wollten sie es tun, wenn nicht ebenfalls dazwischenzuschlagen? Wenn sich irgendwer die Köpfe einschlagen wollte, sollten sie doch.


Wörter: 613

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04.11.2014, 18:52
»Amdír
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Kennocha



Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken decke. Also würde es sicherlich noch schöne Herbsttage geben, bevor der Winter endgültig einbrach. Es würde kälter werden, fressen war schwerer zu finden. Umso schlimmer wurde es wenn der Winter richtig hart wurde. Dann ließ sich wirklich kein Kaninchen oder Reh mehr blicken. Man hatte Glück wenn man eins sah, und dieses dann auch jagen konnte. Bei sowas war er froh nicht in einem Rudel zu leben. Dort mussten sie sich alles teilen. Er konnte das essen, was er gejagt hatte.. alleine. Bei sowas war er einfach viel zu egoistisch. Doch selbst im Rudel gab es egoistische Jäger, die dann jagen gingen und alles versteckten für sich und ins Rudel zurückkamen und behaupteten sie haben nichts gefunden. Doch die weiße Fähe wusste sicherlich was sie tat und wenn man jagen schicken konnte. Man musste demjenigen dann einfach vertrauen, dass er auch für das Rudel sorgen wollte. Und nicht nur dort lebte um Beschützt zu werden.
Auf den Worten der weißen nickte er nur. Wusste dem nichts mehr hinzuzufügen. Die Stille bereitete sich wieder um die beiden Wölfe aus. Einerseits war es okay, andererseits nicht. Er kam aus seinem Zwiespalt einfach nicht mehr heraus. Dennoch saß seine Maske immer noch perfekt. Schien kein bisschen zu verrutschen. Doch wie lange könnte er sie noch aufrecht halten? Ohne nach außen so zu zerbrechen, wie er es innerlich tat. Er wollte keine schwäche zeigen, wenn die Maske brach würde er gehen. Ohne ein Wort zu sagen. Vielleicht war dies unhöflich aber was soll´s. Besser als wenn man am Ende als Weichei oder so dastand. Denn auf sowas hatte er kein bisschen Bock. Er war ein Diplomat, musste verhandeln können und dabei in gewissermaßen hart bleiben. Also musste die Maske immer perfekt sitzen, nicht mal ein Millimeter durfte sie verrutschen.
Die Stimmung der weißen hatte sich verändert, seid dem sie wusste woher er kam und was er wollte. Irgendwo konnte er sie verstehen. Aber andererseits war es dumm. Sie wollte in Ruhe gelassen werden. Doch das war in diesem Tal nicht mehr möglich. Denn jeder wollte die Macht, also würde ein Krieg ausbrechen, der auch dieses Rudel betreffen würden.. einfach weil die anderen eventuell mehr Land wollten und somit irgendwie die Wölfe und Hunde unterjochen wollten. "Auch wenn ihr abseits wohnt. Ihr werdet nicht verschont. Die Herden wollen macht, gerade von den Geistern hört man vieles, und um neues Land und Mitglieder zu gewinnen schrecken sie sicherlich nicht vor das Rudel zurück. Sie würden euch versuchen zu unterjochen... und dann steht ihr alleine da. Weil ihr keine Hilfe annehmen wolltet." Er konnte der weißen es nur schmackhaft machen und vorschlagen. Letztendlich war sie am Ende diejenige, die mit der Alarec Pacem zusammenarbeiten wollte oder nicht. Zwingen konnte, und wollte er niemanden.


05.11.2014, 21:20
» Sleeveen
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Garou



Sein Gegenüber stellte sich wirklich als eine schwerer zu knackende Nuss dar, als ihm bis hierhin je untergekommen war. Wobei dies nicht sonderlich schwer war, denn diejenigen welche zu ihm kamen und irgendetwas wollten, waren alle in irgendeiner Weise gebrochen. Irgendeinen Schwachpunkt hatten sie, den sie auch freiwillig darlegten. Sie erzählten ihm offen was sie vermissten. Sein Spaß bestand nun darin, herauszufinden was ihnen in der aktuellen Situation etwas bedeutete. Etwas Wichtiges, welches einen Teil ihres Lebens in Scherben legen würde, wenn er genau dies als Entlohnung verlangen würde. Natürlich gab es auch immer Dinge auf welche er freiwillig verzichtete. Einer ambitionierten Mutter die Kinder wegnehmen, wäre ein Tat des Bösen höchstpersönlich. Genau nach seinem Geschmack, aber sich dann diese Plagegeister aufzuhalsen? Natürlich könnte er sie einfach entsorgen. Irgendwo im nirgendwo zurücklassen oder gar töten, aber das wäre zuviel Aufwand. Verschwendete Zeit.
Was er gerade tat, kam dem nicht gleich. Er versuchte nicht an irgendwelche Informationen zu kommen, viel mehr war es ein kleines Spiel. Und in diesem hatte er durch harmlose Neckereien bereits mehr herausgefunden, als Sleeveen bei einer „zufälligen“ Begegnung erwartet hätte.
Viel Glück dabei., flötete er und meinte es tatsächlich ernst. Vielleicht verbarg sich hinter der ein oder anderen Fellkugel ein Kämpfer, aber andere eben nicht. Wenn der Schwarze tatsächlich meinte, man könnte jeden dazu machen, würde er bald sein blaues Wunder erleben, wenn sie jämmerlich heulend vor ihm im Dreck lagen und sich lieber töten lassen wollten, als auch nur noch einem einzigen Befehl Folge zu leisten und sei es nur drei Schritte geradeaus zu tun. Keine Verweigerungen entsprungen aus Mut und Stärke, sondern einfach nur der Aufschrei einer kleinen, jämmerlichen Seele, die psychische und physische Pein endlich zu beenden.

Lektion eins der Lehrstunde Höflichkeit., meinte er nickend. Tatsächlich hatte er dies in einer verwandten Art irgendwann einmal gehabt, doch musste der Rüde zugeben ein schlechter Schüler gewesen zu sein. Nicht, dass es ihm an Intelligenz fehlte, er ließ einfach nicht gerne andere über ihn bestimmen. Darin schien er mit dem Anderem überein gehen. Sie beide waren für eine der führenden Rollen bestimmt. Alphas. Jedoch jeder auf seine eigene Art. Der Wolf vor ihm wollte über seine Artgenossen bestimmen, was natürlich auch bedeutete Verantwortung zu übernehmen. Und genau an diesem Punkt würde ihre Chance auf eine Freundschaft zerschlagen werden, denn Sleeveen war sein eigener Chef. Allein der Versuch ihn darum zu bitten sich zu setzen, würde dafür sorgen, dass man rapide in den Minusbereich auf seiner Beliebtheitsskala herabrauschen würde. Nun gewissermaßen gab es keinen Einzigen im positiven Bereich, wenn man die Null als unbestimmt ansah. Dort befand sich gerade sein Freund. Keine Chance auszusteigen. Der Weg ging stets abwärts.
Vielleicht kennen wir nicht einmal unsere eigene., sagte er die Augen erwartungsvoll weiter geöffnet, ein Lächeln auf seinem Gesicht. Gott, war er mal wieder philosophisch angehaucht. Musste das Wetter sein. Schlagartig hatte sich die Sonne durch die dichten, tristen Wolkendecken gedrängt und strahlte den Platz nun in ein warmes Licht aus. Da lud fast dazu ein, sich auch noch poetisch zu werden. Ein flottes Gedicht über die Lippen zu bringen. Das Blatt so welk, die Gedanken so... Nein, ein Dichter war er nicht, wenn es ihm in allen anderen Situationen auch nie schwerfallen mochte, die richtigen Worte zu finden.
Aaaah, verzeih mir Kumpel... Auf seiner Miene lag etwas mitleidsvolles, bevor er ihn eindringlich ansah und weitersprach: Du befindest dich hier in einem Rudel. Oder so etwas in der Art. Seine Stimme hatte etwas mentorhaftes. Das ist ein Hase. Er hat zwei lange Ohren, vier Beine, zwei seitlich sitzende Augen... Da gibt es leider noch andere Regeln als die eigenen. Und Lügen und Betrügen... heikles Thema. Das wusste Sleeveen aus eigener Erfahrung. Nicht umsonst wurde er aus dem Rudel, in welches er hineingeboren wurde, rausgeschmissen. Es war nicht so, dass er nicht irgendwann sowieso gegangen wäre, man hatte ihm aber deutlich gemacht, dass er nicht willkommen war. Sie müssten ganz sicher nochmal eine Nachhilfestunde in Lektion 1 der Höflichkeit nehmen.
Nun schien er also seiner Gesellschaft überdrüssig geworden zu sein. Es überraschte den Rüden ein wenig. Nun konnte er sich also an den Vorräten vergreifen oder sich eines dieser Kinder als Abendmahl mitnehmen. Nun sicher nicht. Dann würde dieser Held, der sich gerade von dannen machte sicher die Gelegenheit nutzen, um sich vor den aktuellen Leitern zu profilieren. Armseliges Wesen.
Er lachte ebenfalls. Keine Sorge, wird schon nicht passieren. Es gibt da so einen Trick. Ganz einfach. Fokussiere einen festen Punkt, während du dich drehst. Woher er das hatte, wusste er nicht. Er drehte sich äußerst selten. Als Welpe vielleicht, wenn man noch ganz dümmlich versuchte seine eigene Rute zu fangen. Warum auch immer man das tat. Jedoch konnte er sich nicht einmal erinnern, ob er dies auch getan hatte. Seine Schultern zuckten leicht.Funktioniert leider nicht, wenn sich das eigene Leben im Kreis dreht.
Der braune Rüde blieb weiterhin sitzen und schaute dem anderem nach, der sich äußerst langsam entfernte. So als wisse er nicht, was er stattdessen tun sollte, er war sich nur darüber im klarem, dass er mit Sleeveen nichts mehr zu tun haben mochte. Und dann drehte er sich auch tatsächlich noch einmal um. Er schenkte ihm ein aufgesetztes, strahlendes Grinsen. Keine Sekunde später musste er dieses aber aufgeben, da ein heiseres Lachen seinen Körper schüttelte.
Keine Sorge, verständlich. Ich meine, ich bin schon süß, unwiderstehlich, süchtig machend... und dann noch ein Happen und noch einer. Ich meine, einer heißen Dame könnte ich es wohl kaum ausschlagen. Aber dir? Sorry, wie bereits erwähnt nicht so mein Typ.
Nun stand auch er auf, ließ sich aber noch nicht dazu bewegen sich von diesem Platz zu entfernen.
Last man standing oder so ähnlich. Eine eigene Regel, welche er befolgen konnte, weil er keinem Rudel angehörte.


05.11.2014, 22:17
» Kennocha


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Amdír



Ihr besorgter Blick fiel zu ihrem Sohn Ruari hinab, welcher sich noch immer neben ihr aufhielt. Sie stieß in ein und bedeutet ihn zu gehen, denn auch wenn er der Rudelleiter sein mochte, so war er noch immer ein Kind, welches nicht alles mitbekommen musste. Kennocha wusste, dass dies vielleicht falsch war. Die Skepsis der erwachsenen Mitglieder dem Kleinem gegenüber nur noch schüren wurde. Sie würde sich später auch gerne seine Beschwerde anhören, doch für jetzt... er hatte seine Eltern verloren durch eine Herde und nun stand ein schwarzer Wolf hier, aus einer Herde kommend und sprach vom Krieg und Bösem.
Sie blickte dem rotem Welpen einen Moment nach, bevor sie sich wieder Amdír zuwandte. Ihr Blick hatte ausnahmsweise seinen zärtlichen, mütterlichen Blick verloren.
Sie waren hier her gekommen, also konnten sie auch gehen, wenn es zu heikel wurde. Hilfe?, wiederholte sie, die nicht vorhandenen Augenbrauen fragend hochgezogen. Wie soll diese Hilfe denn aussehen? Sich in den Kampf stürzen, bevor er überhaupt begonnen hat? Denn anders konntest du diese brodelnde Stimmung nicht mehr bremsen. Sieht es so aus, als könnten wir kämpfen?, fragte sie ihn darauf fordernd sich doch nur mal umzusehen. Nein, sie bezeichnete ihr Rudel damit nicht als schwach. Für sie waren all die kleinen Wesen, welche sich hier tummelten, mitunter die stärksten. Sie hatten ihre Eltern verloren, waren mit Sicherheit schon einige Zeit alleine umhergewandert und hatten mehr Lebenserfahrung gesammelt, als so manch anderer in diesem Alter. Doch in einen Kampf würde er sie nicht schicken. Das waren Kinder, die selbst wenn sie nicht an dem Krieg teilnahmen, nicht einmal einen sehen sollten.
Mal davon ab, wusste sie um die Abneigung Ruaris. Er würde sich nicht von einer Herde helfen lassen wollen. Außerdem würde mein Sohn sie wohl als Verräter bezeichnen., meinte sie recht leise. Ein kleines Lächeln zog sich über ihre Lippen. Sie würde das nicht tun, nur weil ein Wolf sich einer Herde anschloss, auch wenn sie diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehen konnte, doch der Rote war schon immer eine ehrliche Haut gewesen, der sagte was er dachte.


Wörter: 367

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07.11.2014, 11:31
»Amdír
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Kennocha



Er beobachte wie die weiße den roten Welpen, der an ihrer Seite saß wegstieß um ihn damit zu sagen das er hier nicht mehr mithören sollte. Sollte ihm auch egal sein, was sie da machte und aus welchem Grund. Irgendeinen gab es sicherlich. Er schluckte schwer, er hätte einfach nicht hier her kommen sollen, denn anscheinend brachte das ganze eh nichts. Doch er durfte nicht aufgeben, musste diese Fähe überzeugen, damit die Alacres Pacem und dieses Rudel auf irgendeiner Weise zusammenarbeiten konnten. Doch anscheinend hielten sie nichts von Pferden, wieso auch immer. Gut, er hatte es sich ausgesucht aus dem Grund weil sich hier wahrscheinlich Mayla aufhielt und er nicht in ihrer Nähe verweilen wollte, also gab es nur noch Herden denen er sich anschließen konnte, und da kam die AP ihm doch ganz gelegen. Gerade neu, und dort gab es keine Mayla. Bis jetzt war er dort auch das einzige Raubtier, umgeben von Pferden. Deswegen war es gut wenn er öfter auf Reisen war. Denn den ganzen Tag Pferde am Kopf zu haben musste auch nicht sein. Also stand er im Moment im Zwiespalt. Einerseits hielt er sich hier gerne auf, aber andererseits auch nicht. Jetzt war er hier sicherlich nicht mehr geduldet. Wenn alles schief ging, würde man ihm am Ende verscheuchen und er dürfte nie wieder kommen.
"Nein, wir wollen nicht Kämpfen. Man muss nicht immer Kämpfen, kann es auch mit Worten klären und so eventuell Friedlich nebeneinander Wohnen. Und das versuchen wir. Wir wollen alle so zusammenbringen das es kein Krieg gibt. Eher ein passendes Abkommen, so das jeder zufrieden aus der Sache herausgeht", meinte er mit fester Stimme. Man merkte ihn nicht an das er selbst nicht wirklich davon überzeugt war, denn gerade diese Geister könnten zu einem Problem werden. Der Fahle Anführer wollte immer mehr Macht, doch was war wenn sich alle gegen ihn stemmten? Dann konnte er ihnen nichts mehr anhaben, und würde es sich wahrscheinlich auch nicht wagen anzugreifen.
"Wie ich schon sagte, ihr müsst nicht kämpfen können. Wenn es hart auf hart kommt könnten wir uns gegenseitig helfen. Irgendwas wird man da sicherlich finden." Wieder versuchte er so überzeugend zu klingen wie es nur ging. Wenn sie immer noch nicht darauf eingehen wollte, war es halt Pech. Wenigstens waren sie nicht aufmüpfig, sodass die Alacres Pacem sie auch genauso gut vergessen konnten. Das Rudel war noch recht klein, also stellten sie wirklich keine Gefahr da, doch was war wenn sie immer größer wurden? Würden sie dann ebenfalls versuchen an die Macht zu kommen? Er hoffte es jedenfalls nicht.
Ihre leise stimme drang in sein feines Gehör, manch anderer hätte es überhört, doch er hörte immer genau hin, wenn er in einem Gespräch verwickelt war. "Ein Verräter also... wahrscheinlich weil ich bei Pferden wohne. Nicht jeder Wolf oder Hund ist Rudel geeignet, lebt nicht gerne unter seinesgleichen, will aber auch Schutz haben.. Ich sehe nicht das dies irgendwie verräterisch ist." Murmelte er vor sich hin. "Was will ich auch in einem Rudel wo sich Mayla wahrscheinlich aufhält.", sprach er leise aus. Und merkte er später das dies seine Gedanken waren. Nun gut, jetzt war es eh zu spät, und er hoffte die weiße ging nicht weiter darauf ein. Sonst verspielte er sich wirklich alles...


23.11.2014, 21:44
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