Stillreich » Das Tal » Der Märchenwald #2
» Ahorn
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Dekkja


Ahorn war mit ihrer Antwort zufrieden, ein einfaches "ja", welches genauso gut eine Lüge sein konnte. Doch diese Unsicherheit zuvor, als er sie ansprach, und der Trotz jetzt, es verleitete den Schimmel dazu ihr zu glauben.
Lediglich ein leichtes Spiel seiner Ohren verriet, wie er die Informationen aufnahm. Es war gut für ihn, dass sie alleine war, somit gab es keine große Gefahr die von ihr ausging, ob es gut für sie war, das war eine ganz andere Frage und keine die ihn sonderlich interessierte. Sie mochte Glück haben, auf ihn getroffen zu sein, es hätten ihr auch ganz andere Gestalten über den Weg laufen können, aber auch das kümmerte Ahorn nicht weiter. Wer wusste denn schon, ob sie es überhaupt wert war geschützt zu werden, oder ob sie es nur ausnutzen würde.Vielleicht konnte sie sich auch ganz gut selbst verteidigen, es sollte ja auch weibliche Kriegerinnen geben, und immerhin hatte Laura seinen Bruder getötet.
Bei diesem Gedanken versteifte sich der Hengst kurz. Doch mit einem kurzen Kopfschütteln wischte er die Gedanken schnell wieder beiseite. Es interessierte ihn nicht, ob die Stute sich überschätzt hatte oder ob sie sich wirklich so gut verteidigen konnte, genauso wenig wie ihn ihre Vergangenheit interessierte. Alles, was ihn in diesem Moment interessierte war, dass sie jetzt hier war, vor ihm, und er damit irgendwie umgehen musste. Zumindest musste er die Nacht gemeinsam mit ihr rumbringen, damit sie nicht doch noch versehentlich in die Herde hinein lief, wer wusste schon, was sie denen erzählen würde, oder was man sich dort denken würde.

Eine Gegenfrage, kurz und knapp. Zumindest das gefiel ihm, nicht zu viele unnütze Worte drum herum, aber durchaus ausreichend um ihn an die Konversation zu erinnern, die er begonnen hatte und nun weiter führen sollte.
"Auch alleine." Ebenso knapp war die Antwort und hinterließ einzig und allein die Frage danach, wie es weiter gehen sollte. Sollte er noch etwas sagen, oder sie einfach weiter anschweigen, in der Hoffnung, dass sie den nächsten Part der Konversation übernimmt, oder vielleicht auch nicht und sie sich einfach weiter anschwiegen, still nebeneinander die  Nacht verbrachten.
Doch darauf vertraute der Schimmel nicht, sie schien sich nicht gerade wohl zu fühlen in seiner Nähe, sofern er das erkennen konnte. Warum sollte sie auch? Er gab sich ja nicht einmal ein winziges bisschen Mühe, nein, er gab sich überhaupt gar keine Mühe ihr die Gesellschaft schmackhaft zu machen. Warum auch, er hatte sie sich ja auch nicht gewünscht.

"Es ist eine schöne, klare Nacht, finden Sie nicht auch?"
Was tat man nicht alles zu seinem eigenen Schutz. Eine einfache Floskel, ein Gespräch über das Wetter, wie langweilig, und doch das einzige was ihm derzeit einfiel. Seine Stimme blieb kalt bei diesen Worten, er fornulierte sie höflich, doch ohne Gefühl.

Aufmerksam und doch in seiner Körpersprache und in seinem Ausdruck unverändert beobachtete er sie weiter, versuchte jede noch so kleine Regung ihrerseits aufzunehmen und gleichzeitig nicht die Umgebung aus dem Auge zu verlieren.

Wann hatte er verlernt, ein normales Gespräch zu führen?
Es musste die Einsamkeit gewesen sein. Er hatte gelernt seine Gefühle zu verbannen, doch hatte er keine Gelegenheit an seinen Schauspielkünsten zu arbeiten, wie sehr er es gebraucht hatte, merkte er erst jetzt.


Wörter: 618

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
23.02.2017, 09:39
» Dekkja


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Ahorn


Mit einem Nicken nimmt sie zur Kenntnis, dass der Hengst ihr geantwortet hat, ohne sich wirklich dafür zu interessieren. Sie hofft ehrlichgesagt, dass diese unangenehme Begegnung gleich vorbei ist, jeder seines Weges zieht - aber sie ist sich weiterhin nicht sicher, was sie tun soll, und daher verweilt sie. In ihrer Unsicherheit muss sie sich schließlich nicht auch noch beobachtet wissen. Ungeduldig pendelt ihr Schweif umher, ohne dass sie so recht weiß, auf was sie wartet. Ob es wirklich besser ist, wenn der Graue wieder verschwindet - in seiner Gegenwart scheinen die Geräusche des Waldes zumindest ein wenig zu verblassen, werden nebensächlich. Die unmittelbare Gefahr, die davon auszugehen schien, ist damit verschwunden, gleichzeitig kann sie aber auch nicht von sich behaupten, die Gesellschaft ihres Artgenossens zu genießen, er wirkt zwar nicht gefährlich, aber dann wiederum beunruhigt seine Ausdruckslosigkeit sie auch, wie abgeklärt er ist. Ja, so wirkt er: abgeklärt. Soll es im Tal nicht Gestalten geben, die sich darauf verstehen, die Drecksarbeit für Andere zu machen? Gegner einfach... verschwinden lassen? Misstrauisch blickt sie den Grauen an. Er hätte definitiv das Zeug dazu. Unauffällig genug ist er auf jeden Fall, wiegt mit seiner Trägheit sicherlich alle in Sicherheit, wirkt unscheinbar, bis er zu seinem Schlag ansetzt.
In gewisser Weise ist sie wohl auch so jemand. Niemand in ihrer Herde hatte sie beachtet, niemand damit gerechnet, dass sie sich rächen würde, am Ende war sie von sich selbst überrascht gewesen. Es war nichts, was sie sich auf die Fahnen schreiben würde, das Töten an sich hatte ihr keinen Spaß gemacht - aber die Genugtuung danach, das Wissen, ártali gerächt zu haben, Gerechtigkeit über die Herde gebracht zu haben: das war ein verdammt befriedigendes Gefühl gewesen. Es war ihr nicht schwer gefallen, dem Schauplatz dann den Rücken zuzukehren, es war nichts, was sie in ihren Träumen noch verfolgte. Was getan war, war getan. Und je länger sie allein unterwegs war, desto bedeutungsloser schien es ihr. Das waren Szenen aus einem anderen Leben, eins, mit dem sie nichts mehr zu tun hatte, zum Glück. Allein zu sein, wenigstens zu wissen, mit wem man es zu tun hat: es macht sie stärker als der Schutz, den ihr eine Herde bietet.

Trotz ihres Misstrauens hat sie ihre Aufmerksamkeit von dem Hengst abgewandt, nach innen gewandt, er tat ja schließlich nichts. Als er jetzt spricht, wecken seine Worte sie aus ihren Gedanken, und nun fällt auch die Spannung von ihr ab. Sie schnaubt belustigt, ein wenig abfällig vielleicht sogar. Ein Gespräch über das Wetter? Sie muss sich getäuscht haben. Dieses Exemplar scheint einfach nur ein Langweiler zu sein. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie angespannt sie gewesen war, doch nun fällt diese Spannung von ihr ab, das Adrenalin in ihren Adern versiegt und hinterlässt sie einfach müde. Außerdem fängt die Haut an ihrem Maul an, unangenehm zu prickeln, langsam breitet sich ein flammender Schmerz aus, den sie nur schwer einordnen kann, ihr aber Tränen in die Augen treibt.
Sie blinzelt, der Hengst momentan nur eine verschwommene Gestalt, doch sie hat größere Sorgen als ihn. Oder? Unwillig schlägt sie mit dem Kopf, als ihr in den Sinn kommt, dass sie ihn fragen könnte, ob er etwas erkennen kann. So viel zu "Überleben alleine". Die scharfe Kopfbewegung allerdings war nicht wirklich förderlich, wieder setzt ein stechender Schmerz ein, der kurz ihre Sinne benebelt.


Wörter: 647

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1. Gib deinem nächsten Playpartner einen Kuss auf die Wange!
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24.02.2017, 14:36
» Ahorn
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Dekkja


Seine Überzeugung, dass sie die Wahrheit gesagt hatte festigte sich immer mehr. Ihre unentschlossene Art, wie sich ihre Mimik von einem Moment zum anderen wandelte. Irgendwie faszinierte es ihn und gleichzeitig weckte es in ihm den Drang einfach davon zu laufen.
Er konnte sie nicht so recht einschätzen, und das, obwohl sie ihm so viele Gefühle präsentierte. Das faszinierte ihn. Gleichzeitig war es aber auch die Faszination, die ihn in die Flucht trieb. Es war kein richtiges Gefühl, vielleicht ein Hauch davon, nichts ernst zu nehmendes, und doch, er fürchtete es.

Eine Antwort erwartete er schon gar nicht mehr, sie schien wahrlich eher wortkarg zu sein, oder zumindest es nicht darauf abzuzielen unnütze Gespräche zu führen. Auch damit war Ahorn zufrieden, seine Ruhe zu haben, niemanden um sich herum zu haben, mit dem er sich unterhalten musste, nur der Unterhaltung wegen. Er würde also doch noch seine ruhige Nacht bekommen.
Deutlich entspannter wandte er den Blick ab, betrachtete seine Umgebung genauer, den Wald auf der einen Seite, die freie Ebene auf der anderen Seite, alles war ruhig. Lediglich ein leises Knacken oder Rascheln störte die Stille der Nacht.

Eine plötzliche Bewegung vor ihm riss ihn aus seiner Betrachtung und ließ ihn alarmiert den Kopf hochreißen, die Ohren flach an den Hals gelegt. Doch es schien nur die Stute gewesen zu sein und so entspannte er sich wieder, zumindest ein wenig. Genauer betrachtet sah sie etwas merkwürdig aus.
Er konnte nichts erkennen, nichts in ihrer Nähe, nichts in der näheren Umgebung und trotzdem, irgendwie wirkte sie anders. Wieder spannten sich seine Muskeln an, hatte sie ihn vielleicht doch hinters Licht geführt? War sie vielleicht doch ein Pferd dieser Herde, welche ganz hier in der Nähe war? Die Herde, der er überlegte beizutreten und in der viele merkwürdige Gestalten lebten, Gestalten, denen man nicht unbedingt nachts alleine begegnen wollte, zumindest nicht als Fremder. Die Herde, die er, Ahorn, als sein Schicksal anerkannte, eben weil sie so grausam wirkte, das einzige, was ihm wohl zustand.
Zögerlich, jede Faser seiner Muskeln zum zerreißen gespannt, näherte er sich ihr, langsam, ein Huf vor den anderen, jederzeit auf einen Angriff gefasst.
Sein Blick war jetzt allein auf die Stute vor ihm fokussiert, alles andere vergessen. Eine Flucht war ausgeschlossen, somit konnte er sich wenigstens ein Bild davon machen, mit wem er es zu tun hatte und wer ihm wohl gleich sein Ende bereiten würde, oder zumindest so etwas ähnliches. Ein Schicksal, welchem er nicht entrinnen konnte. Im Zweifelsfall vielleicht im Kampf, sollte sie nicht das stärkste Exemplar sein, doch auch diese Chancen schätzte er eher als gering ein. Dennoch, Angriff ist die beste Verteidigung, zumindest, wenn es keine Alternativen gibt.

Erst als vielleicht nur noch ein Meter zwischen ihnen fehlte, löste sich die Spannung. Wie lächerlich er sich doch gemacht hatte. Tränen hatte sie in den Augen, Tränen, die ihr die Sicht nahmen, deshalb dieser merkwürdige Blick, deshalb diese komische Bewegung. Für einen ganz kurzen Augenblick mischte sich etwas sanftes in seinen Blick, doch ebenso schnell wie es gekommen war verschwand es auch wieder hinter dem kalten Schleier seiner erzwungenen Gefühlslosigkeit. Jetzt, da er näher bei ihr stand betrachtete er sie genauer, konnte etwas mehr erkennen und sich ein besseres Bild von seinem Gegenüber machen.
Sein Blick blieb schließlich an ihren Nüstern hängen, die sich leicht rot verfärbt hatten, blutrot. "Sie sind verletzt." Eigentlich hielt er diesen Satz für überflüssig, wusste sie es vermutlich schon längst. Trotzdem sprach er ihn aus, aus Gründen, deren er sich selbst nicht sicher war.
Die Wunde sah unangenehm aus, an dieser Stelle verursachte sie sicher einige Schmerzen. Der Blick des Schimmels wanderte wieder etwas weiter nach oben, hin zu ihren Augen, den Tränen, die sich darin sammelten. Hatte sie Angst vor ihm, oder waren es die Schmerzen? Wenn es die Angst war, konnte er irgendwas dagegen tun, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen?
Er wusste es nicht, er wusste überhaupt nicht wie er sich verhalten sollte. Sein Schutzschild musste er aufrecht erhalten, Laura aus seinen Gedanken verbannen, egal wie nah er gerade bei dieser Stute stand, oder was er auch tat, Laura durfte nicht zurück in seinen Kopf, das war alles was zählte. Alles andere würde sich irgendwie ergeben.


Wörter: 799

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
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24.02.2017, 16:14
»Magnus
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Alec <3


Magnus legte seinen schmalen Kopf etwas schief und wartete darauf, dass Alec etwas sagte. Ihm antwortete und seine Entschuldigung annahm, die er aufgrund seiner Reaktion überbracht hatte. Die Worte waren ihm zuvor einfach ohne Sinn und Verstand über die Lippen gepurzelt und wollten die Aufmerksamkeit von dem dunkelbraunen Hengst weiter auf sich ziehen.
Vorsichtig ging der Schimmel näher zu ihm und legte sanft seine Nüstern an die weiche Kehle. Atmete tief gegen das Fell und nahm gleich darauf einen gierigen Zug, um sich den Duft auf immer in sein Gehirn einzuprägen.

Nickend sah Magnus zu ihm hoch und nickte dann. "Selbstverständlich lasse ich dir alle Zeit, die du benötigst. Vielleicht musst du hin und wieder meinen Eifer zügeln.. Aber ich stehe immer hinter dir!" Versicherte er ihm und lächelte dann beruhigend ehe er aus dem Nüsternberühren einen Kuss machte. Dabei wehte ein Schauer über seine Haut und ließ seinen Körper etwas erzittern. In so manchen Träumen hatte er es sich vorgestellt, den großen Hengst zu küssen und manchmal noch viel weiter... Aber das war viel zu viel für den Armen, der sich erst daran gewöhnen musste, jetzt einerseits dem anderen Ufer anzugehören und dann auch noch den Schimmel als Partner zu haben. Geschweige denn, das irgendwann auch seine Eltern davon Wind bekommen würden.. Hoffentlich noch bevor sie Alec dazu zwangen, Lydia zur seiner rechtmäßigen Stute zu nehmen.

Sachte hob Magnus wieder seinen Blick und seufzte leise auf, als er noch immer den Geschmack des anderen Hengstes auf seinen Lippen spürte. "Ich hoffe.. ich überfordere dich nicht, Alec. Du musst es mir bitte sofort sagen, wenn wieder diese Gefühle mit mir durchgehen." Ernst sah er in die dunklen Augen des anderen und stampfte leicht mit einem Huf auf. Er hoffte wirklich, dass sich Alec an diesen Rat halten würde, sonst hätten sie ein kleines Problem..

Wenige Schritte trat er nun wieder zurück und gab seinem Gegenüber wieder den nötigen Freiraum, um ihn nicht zu sehr zu bedrängen.
"Nein, ich habe zu danken. Dafür, dass du mir diese Chance erweist und dich gegen deine Familie stellt, um nicht diese Lydia zu heiraten." Der Schimmel neigte den Kopf und schloss kurz seine Augen. Er wusste nicht, wie er es anstellen sollte, um Alec für all das zu danken. Die Gefühle, die nun endlich doch erwidert wurden und auch die schönen Momente die er gerade erlebte.
Leise seufzend öffnete er seine Augenlider wieder und sah gerade noch, wie Alec' Lippen auf seine zusteuerten und im nächsten Augenblick spürte er schon die weiche Haut und nahm sich doch noch eben den Mut, um leicht mit seiner Zunge gegen die des Dunkelbraunen zu stupsen. 
Magnus zog sich nun etwas zurück, um Alec den nötigen Freiraum zu geben, als sich dieser förmlich auf ihn stürzte und den Kuss noch weiter vertiefte. Ein tiefes Stöhnen keimte in Magnus Kehle auf und ließ sich nicht mehr unterdrücken, als er langsam zurück stolperte. Von dem starken Körper seines Gegenübers vorangetrieben, spürte der Schimmelhengst bald schon einen der vielen Baumstämme an seiner Kruppe spürte und diesen als Widerlager benutzte, um Alec zu nah wie möglich zu kommen. Kurz löste er sich von Alec, um nach Luft zu schnappen und ein "Oh Alec.." entwich seinen geröteten Lippen ehe er sich wieder auf den größeren stürzte und wieder mit dem selben Ergeiz zurück küsste. Wollte den anderen so nah wie möglich sein und ihn in jeder seiner Zellen spüren. Nicht möglich sich wieder von dem Dunkelbraunen zu lösen, stellte er einen seiner Vorderhuf so vor, dass er sich hinter dem des anderen Hengstes einhackte. Ein deutliches Bestitzzeichen, dass Magnus sonst noch nie gezeigt hatte. Aber er hatte auch noch nie einen Artgenossen so sehr begehrt und geliebt.


28.02.2017, 20:16
» Dekkja


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Ahorn


Langsam ebbt der Schmerz wieder ab, ein unangenehmes Brennen bleibt, doch zumindest kann sie die Tränen nun zurückblinzeln, auch wenn ihre Augen noch immer unangenehm wässrig sind. Im nächsten Moment schreckt sie jedoch erneut zusammen. Der Graue ist nun definitiv zu nah an ihr dran, sie hört seine Stimme so deutlich, als würde er direkt neben ihr stehen. Sofort schnellen ihre Ohren zurück, mit einem Ruck spannen sich alle Muskeln in ihrem Körper an. Scharf kann sie ihr Umfeld noch immer nicht erkennen, doch sie blickt direkt auf seine Nüstern, müsste nur den Kopf vorbeugen, um ihn anzustupsen oder zu verletzen - doch danach steht ihr nicht der Sinn. Sie fühlt sich auch keinesfalls angegriffen. Genervt blinzelt sie noch ein paar Mal, bis die Welt um sie herum wieder einigermaßen erkennbar ist - und anscheinend täuscht sie ihr Gefühl nicht, der Hengst hat sich weiterhin kein Stück bewegt, wobei er ihr Verhalten spiegelt, ebenfalls so aussieht, als würde er im nächsten Moment auf sie zuspringen. Nun gut. Wäre er wirklich ein Auftragsmörder und hätte es auf ihr Leben abgesehen, hätte er ja inzwischen wirklich genügend Möglichkeiten gehabt, um diesen Auftrag zu erfüllen - es lässt sich also wohl ausschließen, dass dies seine Berufung ist.

Dekkja seufzt, eine Mischung aus Erleichterung und Resignation: inzwischen ist es ihr egal, ob sie alleine sein wird oder nicht. Die Gesellschaft ist nicht gerade das, was sie als erfreulich bezeichnen würde, auch wenn der Hengst nicht wirklich unfreundlich verhält. Viel mehr, dass er so reglos ist, seine Motive so wenig ersichtlich scheinen. Seine Gegenwart strengt sie an, hat er ihr doch jedes Mal, als sie ihre Aufmerksamkeit hat schleifen lassen bewiesen, wie verletzlich sie sich macht. Dennoch: er scheint keine allzu schlechten Absichten zu haben, ansonsten wäre sie wohl längst tot, oder verletzt. Die Anspannung ist von ihr abgefallen, sie dreht den Kopf wieder zur Ebene, doch der Schmerz flammt erneut kurz auf, wenn auch schwächer, nicht mehr so unertragbar. Langsam spürt sie auch, wie ihre Nüstern kälter werden, wie den einen Winter, als sie noch ein Fohlen war, ins Wasser fiel und sich erkältete. Erst jetzt fällt ihr auf, dass der Fremde ja zu ihr gesprochen hatte, deshalb hatte sie sich so erschreckt. "Ihr hattet etwas gesagt?", fragt Dekkja, versucht dabei, möglichst souverän zu überspielen, dass die Antwort ungewohnt lang auf sich hatte warten lassen. Sie dreht den Kopf wieder zu dem Grauen, betrachtet ihn nun, aus der Nähe, zum ersten Mal genauer: er ist tatsächlich kein Geisterpferd - soweit sie das erkennen kann zumindest nicht -, die Stellen in seinem Fell, die vorher unsichtbar blieben, sind einfach nur dunkler als der Rest seines Körpers. Er wirkt so, als hätte er eine Ausbildung hinter sich, oder schon eine Menge erlebt - kein schlaksiger Junghengst wie die, die von ihren Vätern aus der Herde vertrieben wurden. Sein Fell ist nicht so zottig wie ihres, sieht aber - zu ihrer Genugtuung - auch nicht besonders kuschelig warm aus.


Wörter: 588

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03.03.2017, 23:19
» Ahorn
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Dekkja


Der Blick des Schimmels verharrte ruhig auf der Stute. Verfolgte ihren Blick, wie er auf ihm selbst lag, ihn begutachtete, bis er zurück in die Ebene schweifte. Erst da wagte Ahorn den Blick nicht mehr mit voller Konzentration auf ihr liegen zu lassen und ließ ihn stattdessen über die Umgebung schweifen, darauf bedacht jegliche Veränderung wahr zu nehmen, doch es war ruhig, nichts hatte sich wirklich verändert, zumindest nichts wichtiges.

Die Stute schien etwas entspannter, doch war Ahorn sich bei weitem nicht sicher, ob sie es wirklich war, oder ob es nur die Verletzung war, die doch deutlich schlimmer war als sie aussah und ihr die Kraft raubte, vielleicht gar eine Infektion.
Kurz schüttelte er den Kopf, zumindest ansatzweise, es war keine sonderlich ausladende Bewegung. Es interessierte ihn nicht, es ging ihn nichts an und er hatte andere Probleme als die Gesundheit der dunklen Stute ihm Gegenüber.
Dennoch konnte er sie nicht einfach stehen lassen, es widerstrebte ihm. Er hatte akzeptiert, dass diese Welt nichts angenehmes für ihn bereit hält, dass sie unschön ist und grausam, zumindest für ihn, für Omorfía war sie es nicht, Omorfía war gut. Er nicht. Aber er war auch niemand, der andere sterben ließ, wenn sie es nicht wollten.
Und bedauerlicherweise, sollte die Wunde sie tatsächlich mehr schwächen als zunächst angenommen, wäre sie eine optimale Beute für Wölfe, der Geruch nach Blut, sie selbst geschwächt.
Ein leises Schnauben entfuhr ihm, als er sich resigniert dafür entschied zu bleiben. Es war so oder so die sicherste Entscheidung, wer wusste schon, was sie für Dummheiten anstellte, ließe er sie alleine. Im Prinzip wäre ihm auch das egal, sie musste schon wissen was gut für sie war und was nicht, aber solange er in ihrer Nähe war, und sie wusste, dass er da war, so lange wollte er kein Risiko eingehen.

Er hatte seine überflüssige Aussage schon lange vergessen, als die Stute doch noch das Wort erhob.  "Ihr hattet etwas gesagt?"  Der Graue spürte ihren Blick auf sich, deutlich intensiver als zuvor, als wollte sie dieses Mal wirklich wissen wer vor ihr steht, und nicht nur wie nah und wie gefährlich.
Die Frage gefiel ihm nicht. Seine Aussage war nicht von Bedeutung, es war etwas überflüssiges, von dem er selbst nicht wusste, warum er es ausgesprochen hatte. Und nun zwang sie ihn, es noch einmal zu wiederholen, gerade so als hätte er es dringend nötig ein Gespräch mit ihr zu beginnen.

Für einen kurzen Moment verstärkte sich die Kälte in seinem Blick, ebenso schnell wie sie kam, wich sie aber auch wieder der Ausdruckslosigkeit. Man mochte diese auch als 'kalt' bezeichnen, doch für Ahorn war es schlicht ein Beweis dafür, wie gut er seine Gefühle verdrängen konnte. Die Kälte dagegen, die sich ab und zu über die kalte Ausdruckslosigkeit legte, die war für ihn wieder ein Hauch von Schwäche, ein Gefühl, Abneigung gegen die Situation, der Beweis dafür, dass er noch immer gegen seine Gefühle kämpfte.
"Es war nichts von Belang." Wieder legte sich sein Blick auf ihre Nüstern, er betrachtete das Blut, wie es, mittlerweile getrocknet, sich kaum von ihrem Fell abzeichnete. "Ich erwähnte lediglich, dass Sie verletzt sind, aber ich bin überzeugt, dass Sie dies bereits selbst wussten."

Sofern man dem Hengst ein solches Gefühl über sich selbst andichten konnte, so könnte man sagen er war stolz auf sich. Er hatte ihre Frage beantwortet, in einer Form, wie sie ihn zumindest nicht ganz so einsam darstellte, wie er befürchtet hatte.
Aber Stolz, das war nichts, was er mit sich selbst vereinbaren konnte, viel zu tief saß die Abneigung gegen sich und das eigene Leben. Viel zu lange schon hatte er aufgehört anderen die Schuld zu geben, es war sein Leben, sein Schicksal und es war besser für jeden, der noch einen Funken des Guten in sich hatte, sich von ihm fern zu halten, das hätte Efeu auch tun sollen.
Somit war er lediglich halbwegs zufrieden mit seiner Antwort. Letztendlich lag es allein an ihr, was sie daraus machen würde. Die Nacht würde sie seine Gesellschaft noch aushalten müssen, danach wäre es wohl das Beste für sie zu gehen, bevor er auch sie in irgendein unschönes Schicksal brachte.


Wörter: 829

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
06.03.2017, 13:39
» Alec
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Magnus



Alecs Blick ruhte immer wieder in den Augen des anderen Hengstes. Magnus verzauberte ihn, ließ ihn beinahe nicht mehr klar denken. Er konnte nicht anders, musste den hellen Hengst ansehen und anlächeln.  Als dieser schließlich auf ihn zukam, verschwand sein Lächeln und wich einem doch sehr überraschten Gesichtsausdruck. Unruhig spielten seine Ohren, die Nüstern waren vor Aufregung gebläht. Fragend schaute er den Schimmel an. Was tat Magnus da?

Der Helle trat schließlich unter Alecs kritischen Blicken auf diesen zu und berührte seinen Hals. Zischend sog Alec die Luft zwischen aufeinander gepressten Zähne ein. Das war angenehm. Ja wirklich. Aber es war so unvorhersehbar gekommen. Und Magnus Berührung, sie jagte ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Mit geschlossenen Augen schnaubte der junge Braune nervös, stampfte einmal mit dem Vorderhuf auf. Mehr bewegen wollte, und konnte er sich jedoch auf keinen Fall. Aus Angst, Magnus würde diese wunderschöne Verbindung unterbrechen. „Magnus… Ich - “, doch zu mehr kam Alec nicht. Schon hatte Magnus einen kleinen Schritt getan und die Berührung unterbrochen. Verwirrt schaute Alec den Schimmelhengst an, lauschte seinen Worten. Zeit? Zügeln? Oh mein Gott… Niemals! Ich will mehr, Magnus! Viel mehr! Am liebsten hätte er dem Hexenmeister diese Worte entgegen geschrien, aber er war unfähig auch nur etwas zu entgegnen. Stattdessen nickte er nur, stimmte den Worten des Schimmels zu und sah schließlich wieder zu Boden. Vielleicht war das alles besser so. Vielleicht sollte es so sein. Und vielleicht sollten sie wirklich deutlich vorsichtiger mit der Bekundung ihrer Gefühle sein. Schließlich gab es da ja auch noch immer Lydia… Alec schüttelte seinen Kopf. Nein, an Lydia dürfte er jetzt keinen Gedanken verschwenden. Was jetzt zählte war einzig und allein Magnus. Koste es, was es wolle. Der Hengst war jetzt seine volle Aufmerksamkeit wert. Seine eigene Hochzeit? Pah, die war doch nichts gegen das alles hier!

Und dieser Gedanke kam keinen einzigen Augenblick zu früh. Den Kuss, den Magnus ihm nun gab, würde Alec sicher so schnell nicht wieder vergessen. Ein wohliger Schauer verlief über seinen gesamten Körper, als Magnus ihn berührte. Genussvoll schloss Alec seine Augen, seufzte leise und genoss die kleine Liebkosung in vollen Zügen. Das hier, das kam nichts, aber auch gar nichts von dem Nahe, was er sich hatte erträumt. Das hier, war ganz anders. Und doch einfach nur wundervoll. Das hier, das war es, was er auf ewig spüren wollte. Es war gut. Es war verboten. Es war einfach nur verboten gut, die Lippen des Schimmels zu spüren. Und er wollte mehr. Alec wollte so viel mehr von Magnus… Doch dieser hörte einfach auf.

Völlig verwirrt blickte Alec den Schimmelhengst an, schüttelte seinen Kopf und verneinte dessen Worte vehement. „Lass deine Gefühle mit dir durchgehen so viel du willst… ich will das so, Magnus. Ich will dich.“ Und mit diesen Worten vertiefte Alec den Kuss der beiden schließlich. Er ließ sich vollkommen treiben in dem, was er da tat. Immer weiter drängte er den Schimmelhengst zurück. Bis dieser schließlich gegen ein Hindernis stieß. Doch Alec störte sich nicht daran, wurde angespornt von dem Stöhnen des Schimmels und vertiefte den Kuss nur noch mehr. Dass Magnus sich kurz von ihm löste, gefiel ihm ganz und gar nicht. Er wollte mehr. Er wollte nicht aufhören. Nur Schwächlinge gaben in diesen Momenten auf. Und er war alles andere als das. Er war ein Shadowhunter, ein Nephilim, ein Engelskrieger. Und dieser würde erst aufgeben, wenn er das bekam, was er wollte.

Dass Magnus schließlich seinen Huf mit dem seinen verschränkte, war nun endgültig ein Zeichen für Alec, dass ihm die Gefühle des anderen bestätigte. Wieder vertiefte er den Kuss, genoss es, Magnus zu spüren. Ihn zu riechen, zu schmecken, und an allen erdenklichen Stellen seines Körpers zu spüren. Es war das erste Mal, dass Alec diese Nähe eines anderen Pferdes zuließ. Egal welchen Geschlechtes und welcher Art das Wesen war auch gewesen war. Aber es war das erste Mal, dass er sich wirklich wohl fühlte. Ein leises Lachen drang aus seinen Lippen, als er diese ganz sanft von denen des Schimmels löste. „So sieht also unser erstes Date aus? Du verschlingst mich in den Tiefen des Waldes?“ hauchte er leise, setzte bei jedem Wort einen sanften Kuss auf die Nüstern des hübschen Weißen, schaute ihm dabei direkt in die Augen. „verführst du mich etwa gerade, Magnus Bane?“ Ein leises Lachen erklang, ehe Alec einen kleinen Schritt zurück wagte. Kurz schüttelte sich der Braune, lachte leise, genoss einfach nur die Freude, die jede einzelne Faser seines Körpers durchflutete. „Wenn du das wirklich willst… Dann folge mir.
Und mit diesen Worten gab Alec dem Weißen noch einen letzten Kuss auf die Nüstern, eher sich abwandte und mit schwebenden schritten zwischen den Bäumen verschwand. Er hatte ein ziel vor Augen. Dorthin würde sicher niemand so schnell kommen, der ihn kannte. Und dort könnten er und Magnus ungestört sein.

 

->Dunkelwald


07.03.2017, 17:10
»Magnus
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Alec <3


Der Schimmelhengst genoss es, das weiche Fell seines Gegenübers an den eigenen Nüstern zu spüren. Er wanderte etwas am Hals hinauf ehe er den Puls des Dunkelbraunen unter seinen Lippen spürte. Viel zu schnell schlug dessen Herz und pumpte das lebensnotwendige Blut durch die Adern. Genau hier, unter seinen Lippen floss Engelsblut. Das Gegenstück zu seinem eigenen. Immerhin floss in ihm zur Hälfte Dämonenblut, das des Asmodeus..
Dennoch konzentrierte sich Magnus jetzt lieber wieder auf Alec selbst, als auf ihre Abstammung. Die sowieso unwichtig war. Die anderen Nephilim konnte ihn doch eh nur als Hexenmeister gebrauchen. Nicht aber so sein Alec...

Als die Worte, die sagten, dass er sich zurückhalten würde, über seine Lippen gekommen waren, seufzte der Helle tief und zog seinen Kopf etwas ein. Er tat es für den Dunkelbraunen, denn er selbst konnte sich fast nicht zurück halten, wollte ihm all seine Liebe entgegen bringen und ihm zeigen, welche Gefühle er ihn ihm entfachte. Aber nein. Das würde Warten müssen, denn immerhin musste sich Alec erst daran gewöhnen, dass sie nun langsam in eine Beziehung rutschten. Oder besser gesagt, schon mittendrinn waren. Aber dennoch war es für den größeren Hengst bestimmt nicht leicht, sich zur Gleichgesinnten Liebe zu bekennen. Von seiner Familie ganz ausgenommen. Zwar würde Izzy wohl hinter ihrer Beziehung stehen, aber am Ende würden auch seine Eltern das herausfinden und jeglichen Kontakt unterbinden. Also mussten sie jetzt die Zeit nutzen, wo doch alle in Idris waren, um die bevorstehende Hochzeit zu planen. Welche hoffentlich letzten endes noch abgesagt wurde.. Hoffte Magnus von ganzem Herzen.

Kurz hob er seinen Kopf wieder, als er Alecs Stimme vernahm. Diese verklang aber schon im nächsten Moment wieder. Außer seinem Namen, der sich so verrucht auf Alecs Lippen anhörte, war aber nichts weiter gekommen und so runzelte der Schimmelhengst kurz die Stirn ging aber nicht weiter darauf ein. Er wusste ja, dass Alec die ganze Situation noch ziemlich nervös machte. Und das merkte man auch an seinen unruhigen Bewegungen..

Es kam Magnus vor, als würde der Kuss mit Alec alle Nevenenden in seinem Körper entfachen. Er musste sich wahrlich zwingen um den Dunkelbraunen nicht zu überfordern.
Aber anscheinend tat er das gar nicht, was dessen Worte ihm nur zu deutlich zeigten.
„Lass deine Gefühle mit dir durchgehen so viel du willst… ich will das so, Magnus. Ich will dich.“ Ein Stöhnen kam über die Lippen des Helleren und entfachten einen wahrlichen Waldbrand in ihm. Er wollte ihn, mit jeder Faser. Und gleichzeitig sagten ihm diese Worte, dass es nicht nur bei diesem Kuss bleiben würde, egal was noch kam. Und Magnus hatte wahrlich nichts dagegen. Wollte Alec so nach wie möglich sein. Eins mit ihm sein.
Dem Kuss kam er nur zu gerne entgegen und legte seinen fragilen Kopf etwas auf die Seite um alles von dem Dunkelbraunen zu spüren und den Kuss vollends genießen zu können.

Und auch das Zeichen seines Besitzanspruchs schien Alec wahrlich nicht zu stören, sondern bestätigtem ihm, dass er bereit war. Bereit, ihm überall hin zu folgen. Egal was er mit dem Schimmel vor hatte.
Doch dieser schien schon weiter zu denken, denn er löste sich sanft von den Lippen des Kleineren. Dieser konnte dem nur ungern folgem und drückte ihm nocheinmal kurz die weichen Lippen auf, ehe er dem tiefen Lachen lauschte. Dass ihm durch Mark und Bein ging und einen mächtigen Schauer über den zierlichen Körper laufen ließ.
Aber dessen Worte brachten auch Magnus dazu, zu grinsen und ein leises Lachen zu zeigen. "Sieht so aus, Alec. Du scheinst mir aber nicht sehr abgeneigt zu sein." Raunte er zurück und küsste ihn auf die rechte Ganasche. "Mir kommt es fast so vor, als würdest du über mich herfallen." Grinste er und genoss die sanften Küsse, die immernoch in seinem Körper nachhallten.
"Ich tue nichts lieber. Aber du musst mir auch folgen, Alec Lightwood. Sonst kommen wir nicht an unser Ziel." Im nächsten Moment, als das leise Lachen des Dunklen verklang, registrierte Magnus aber auch schon, dass es genau anders herum war. Er würde Alec folgen.
"Ich will alles mit dir erleben, Alec. Alles was unsere Liebe zu bieten hat." Gab er lächelnd zurück und sah zu ihm hoch, um noch einmal den Blick aus den tiefen braunen Augen auf sich zu spüren.
Schmunzelnd nahm er den letzten leichten Kuss auf seinen Nüstern hin ehe er Alec nachsah, wieder dieser sich umdrehte und den Weg in die Tiefen des Waldes einschlug. Weg von seinem Märchenwald in dem er nun schon seit jeher lebte, um der Liebe seines Lebens zu folgen.
Grinsend wieherte er und stieg leicht ehe er los galoppierte und zu dem starken Alec aufschloss. Er konnte es sich aber nicht nehmen, diesen neckend in seinen ansehnlichen Hintern zu beißen ehe diesem grinsend zuzwinkerte und an seiner Seite entspannt weiter galoppierte. Aber lange würde er nicht mehr entspannt bleiben, denn die Vorfreude ergriff langsam jede Zelle in seinem Körper und zündete sie an.

--> Dunkelwald.


20.04.2017, 19:36
» Fenris


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Nidalee



Dicht aneinander gedrängt flogen sie dahin. Ihre Mähnen flatterten im Wind, woben sich ineinander und trennten sich wieder, tanzten umeinander wie Herbstblätter im Sturm. Den Blick nach vorn gerichtet nahmen sie jede Kurve, jeden Slalom, der ihnen von den Bäumen vorgegeben wurde in einem Einvernehmen, als würden sie die Gedanken des jeweils anderen hören können. Die Welt verschwamm in einem Meer aus Grau. Die beiden Einhörner hatten keinen Blick für die Schönheit des Waldes, für die zarten ersten Knospen, die bereits ihren Weg zu den weichen Sonnenstrahlen suchten, die durch das über ihnen tronende Blätterwerk funkelte. Eine wahrhaft märchenhafte Kulisse.
Fenris keuchte. Sein Atem raste. Er hörte sein Blut in den Adern rauschen, fühlte sein Herz pulsieren im Takt zu ihren trommelden Hufen auf dem weichen Waldboden. Seine Muskeln spielten unter seinem schimmernden Fell. Der Hengst warf den Kopf in den Nacken, lachte laut und kehlig auf und streckte seinen Hals lang nach vorn, um noch ein wenig an Schnelligkeit zu gewinnen. Langsam aber sicher schob sich sein massiger, wenngleich auch eleganter Körper Stück für Stück weiter vor und an Nidalee vorbei, sodass er schon bald die Führung ihres kleinen Wettrennens erlangt hatte. Keine Frage, er wollte natürlich seine Stärke und Ausdauer unter Beweis stellen, so wie alle männlichen Vertreter seiner Rasse es taten. Wieso er gerade jetzt in dieser Situation ein geradezu brennendes Verlangen danach hatte, sich der mitternachtsblauen Stute zu präsentieren, konnte er warscheinlich selbst nicht erklären. Es sporte ihn einfach an ihren warmen Körper an sich zu spüren. Grinsend drehte er den Kopf zu der Nachzüglerin, um zu sehen was für einen Eindruck er wohl auf Nidalee machte.
Als Fenris sie gerade mit seinem Blick gefunden hatte, traf es ihn wie ein Schlag. Nidalee schimmerte! Nicht grau oder schwarz-weiß. Nein bläulich! Er riss die Augen auf blähte seine Nüstern und wandte den Kopf gerade noch rechtzeitig nach vorn um einen gewaltigen Baumstamm direkt vor sich auftauchen zu sehen. Mit einem gewaltigen Satz sprang er darüber, drehte sich noch halb im Flug um seine eigene Achse und wartete nach seiner Landung mit gespitzten Ohren auf ihre Ankunft. Seine Schulterflammen tanzten vor Erregung. Doch als die Stute auftauchte war von Blau keine Spur. >> Aber!? Du warst doch...! Wie zum...? Was zum...? <<, brachte er keuchend hervor. Sie war blau! Er war sich zu hundert Prozent sicher. Sie war blau gewesen! Der Hengst bebte. Stoßweise atmend ging er langsam auf die Mitternachtsblaue zu. Langsam, um ja kein noch so kleines Deatil von ihr zu übersehen betrachtete er sie mit leicht zusammengekniffenem Blick. Er fixierte eine Stelle auf ihrer Stirn, nahe ihrer bernsteinfarbenen Augen. Fenris stoppte erst als er Nase an Nase zu ihr gewandt stand. Kein Flecken Farbe zu erkennen. Seltsam. Er seufzte tief. >> Ich hab mich wohl geirrt. Tut mit leid. << Er grinste schief, beinahe charmant und begann ihr die Mähne zu knabbern, sozusagen als kleine Entschuldigung.


Wörter: 559

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~ тяαιℓ σғ вяσкεη ωιηgs ~
24.05.2017, 20:20
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Ahorn


Für einen kurzen Moment denkt Dekkja, dass ihr Gegenüber diesmal selbst in Gedanken versunken ist und es nun an ihr sein würde, ihre Frage zu wiederholen. Dann jedoch spricht er wieder, auch wenn die kleine Verzögerung merkwürdig war. Sie hatte nun etwas Geistreiches erwartet, eine längere Erklärung - eben etwas, über das man noch einmal mehrere Momente nachdenken musste, um sich vollständig zu erinnern. Seine nüchterne Aussage überrascht sie. "Oh", purzelt es überstürzt aus ihrem Mund, die Verwirrung steht ihr vermutlich deutlich ins Gesicht geschrieben. Schließlich führt der Hengst doch aus, was er vorher gesagt hatte, aber sie muss ihm Recht geben: es ist nicht wirklich von Belang. Aber trotzdem, er meinte es ja sicherlich nur gut und irgendwie möchte sie, dass er sich selbst nicht so kritisch sieht. "Trotzdem. Das ist sehr aufmerksam von Ihnen. Vielen Dank", blubbert sie. Kurz überlegt sie, ihn zu fragen, was man denn sehen würde, verwirft den Gedanken aber wieder. Der Schmerz hat sich auf ein Ziepen zurückgezogen, das zwar unangenehm ist, aber auch nur in dieser Hinsicht störend ist. Von daher belässt sie es bei ihren Worten, bevor sie ihren Blick wieder abwendet und kurz die Umgebung mustert, erneut.

Das, was ihr vorhin bedrohlich erschien, scheint nun weitaus weniger furchteinflößend, der Fremde scheint auch keine bösen Absichten im Sinn zu haben: somit ist ihre Entscheidung getroffen. Sie wird hier bleiben. Vielleicht taut er im Laufe der Nacht ja sogar noch ein bisschen auf. Schließlich sollen nicht alle Hengste draufgängerische Abenteuerer sein, nein, manche von ihnen sollen einfach schüchtern sein. Vielleicht gehört er ja zu dieser Art? Ihr Blick wandert zurück zu dem Schimmel und sie mustert ihn noch einmal mit schräg gelegtem Kopf. Nein, das stimmt so nicht. Schüchtern wirkt er auf sie nicht. Das nicht - aber irgendetwas Anderes verbirgt sich in ihm, dass sie nicht richtig zuordnen kann. Irgendwo hinter der Kriegerfassade, zwischen den leblosen Augen. Irgendetwas, das in ihm schlummert. Neugierig dreht Dekkja den Kopf zurück, aber sie weiß sofort, dass sie mit einem direkten Ansatz nie hinter dieses Geheimnis kommen würde. Besonders gesprächig ist er ja nicht, und er wirkt erst recht nicht wie jemand, der gerne aus dem Nähkästchen plaudert, geschweige denn über sich selbst sprechen würde. Nachdenklich beginnt sie, ihren Kiefer zu bewegen, als könnte sie ihn damit zermürben, doch obwohl die Rädchen in ihren Kopf auch Hochtouren laufen, bewirkt es nich viel mehr, als dass sie davon müde wird. Das erste aufkommende Gähnen kann sie noch herunterschlucken, das Zweite jedoch nicht. Sie wendet ihren Kopf kurzzeitig von ihm ab, bis dieser Anfall vorüber ist, dann blickt sie ihn unter schläfrigen Lidern hervor an. "Es ist schon reichlich spät, nicht?", stellt sie fest. "Vielleicht sollten wir uns einen Schlafplatz für die Nacht suchen", überlegt sie laut - allerdings viel mehr in der Hoffnung, von seinen Ortskenntnissen zu profitieren, denn in diesem Teil des Tales kenn sie sich absolut nicht aus.


Wörter: 582

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12.06.2017, 22:40
» Ahorn
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Dekkja


Die Verwirrung der Stute verwunderte ihn kurz, sofern man ihm so viel Gefühl zusprechen wollte. War es nun so außergewöhnlich, dass er feststellte, dass sie verletzt war? Doch die Antwort konnte er sich selbst geben, ja, das war es.
Die wenigsten Pferde sprachen solche einfachen Wunden an. Aber Ahorn hatte eben keine Praxis mehr was Kommunikation mit anderen Pferden anging. Es war nicht so, dass er nicht wusste wie er sie führen musste, aber es war eben alles etwas eingerostet und dann passierte so etwas.
Doch seine Kälte, die Unnahbarkeit, das hatte er zumindest im Moment sehr gut im Griff. Bisher konnte er es gut aufrecht erhalten, jegliche Gefühle weiterhin gut nach innen verbannen.

"Keine Ursache", er sprach es leise aus. Es kam ihm nicht sonderlich leicht über die Lippen, es passte für ihn einfach nicht sonderlich. Es machte nicht viel Sinn, dass sie sich für solch eine Aussage von ihm bedankte. Allerdings war es ihm jetzt auch nicht wichtig genug um länger darüber nachzudenken.

So wandte er seinen Blick wieder auf die Umgebung und achtete auf die Bewegungen im Unterholz um sicher zu gehen, dass sich nichts gefährliches näherte.

Es dauerte nicht lange, da spürte er wieder den Blick der Stute auf sich. Doch er drehte seinen Blick nicht zurück zu ihr, diesmal nicht. Er hatte sie als 'sicher' eingestuft. Zwar war er immer noch misstrauisch ihr gegenüber, immerhin hatte er auch Laura einst vertraut.. Aber er war sich ziemlich sicher, dass sie zumindest momentan nicht vor hatte ihm irgendetwas anzutun.
Erst als er das Geräusch von aufeinander reibenden Zähnen vernahm drehte er seinen Kopf wieder der Stute zu.
Sie sah nachdenklich aus, doch schon wenig später schien die Müdigkeit die Oberhand zu gewinnen. Es war so leicht sie zu lesen, und Ahorn fragte sich sogleich ob es wirklich so einfach war wie er dachte, oder ob sie eher eine sehr gute Schauspielerin war.

Ein leichtes Nicken folgte ihrer Frage. "Das ist es in der Tat. Wenn Sie jedoch einen guten Schlafplatz suchen, haben Sie vermutlich fast schon den Besten gefunden. Wir könnten lediglich ein wenig tiefer in den Wald gehen, dass würde noch ein wenig mehr Schutz bieten."
Er hatte sich schließlich bereits vor einiger Zeit entschlossen die Stute über Nacht nicht allein zu lassen. Hauptsächlich aus Eigennutz, allerdings, wenn er sich die Stute so ansah war sie wohl zumindest über Nacht in seiner Nähe deutlich geschützter. Somit wählte er das Wort 'wir' anstatt 'Sie'.

"Wie ist denn Ihr Name, wenn ich fragen darf?", wenn er schon die Nacht bei ihr verbringen würde, oder viel mehr sie bei ihm, fand er es nur gerechtfertigt auch ihren Namen zu kennen. Natürlich hatte sie das gleiche Recht auf seinen Namen, aber dafür müsste sie schon fragen, auf dem Serviertablett würde sie ihn wohl nicht bekommen.
Genau genommen hatte er so oder so schon ziemlich viel geredet, zumindest für seine Verhältnisse. Es sollte ja auch Pferde geben, für die die Menge an Worten welche Ahorn heute bereits an die Stute gerichtet hatte noch sehr wenig gewesen wäre.
Aber Ahorn selbst hatte schon lange kein Gespräch mehr geführt und wenn bestand es nur aus sehr wenigen Worten. Das hier jedoch war notwendig, und vielleicht half es ihm auch sich auf die Gespräche mit den Herdenmitgliedern vorzubereiten, wer wusste das schon.


Wörter: 634

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13.06.2017, 23:17
» Dekkja


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Ahorn


"Tiefer in den Wald hinein?", murmelt Dekkja entsetzt und starrt wieder in das dunkle Dickicht - es kommt ihr zwar weitaus weniger bedrohlich vor als noch vorhin, das stimmt, ja, aber das heisst noch lange nicht, dass sie sich gerne freiwillig dort hinein begeben würde! Ihr Blick saust zurück zu dem Schimmel. Vielleicht sind seine Absichten ja doch nicht so rein, wie sie vermutet hatte? Erneut versucht sie, irgendetwas aus ihm zu lesen, doch vergebens. Ihr Gegenüber wirkt so ruhig als hätte er sie gerade einfach nur nach ihrem Lieblingsplatz zum Grasen gefragt. Ein wenig unsicher erhebt sie wieder ihre Stimme. "Ich weiß nicht", beginnt sie, die Worte dabei unentschlossen etwas in die Länge ziehend. "Ich denke, hier ist es sicher genug. Man weiß ja nie, was dort so alles auf einen wartet, nicht?", setzt sie fort und versucht dabei lässig zu klingen, das Lächeln, an dem sie sich zuletzt versucht, wirkt aber alles andere als überzeugt. Im Inneren schimpft sie sich für diesen Versuch und versucht, diese ungelenke Grimasse hinter einem weiteren Gähnen zu verbergen. Sie blickt abwartend zu dem Hengst, bittet um Zustimmung. Was, wenn er sich anders entscheiden würde? Wirklich tiefer in den Wald gehen möchte? Mit dem linken Auge schielt sie erneut in die wenig einladende Dunkelheit und sendet dann ein Stoßgebet zu den Ahnen, dass er doch bitte mit ihr einer Meinung sein möge. Die Aussicht, die Nacht hier alleine zu verbringen, ist auch kein Stückchen beruhigender, so viel steht fest.

Ihre Miene hellt sich hingegen auf, als er nach ihrem Namen fragt. Endlich kommen sie zu erfreulicheren Gesprächsthemen! "Ach, lassen Sie doch die Formalitäten. Wenn wir schon die Nacht zusammen verbringen werden, ist das doch nicht nötig", plappert sie munter drauf los. "Mein Name ist Dek-", fährt sie fort, wird aber durch ein Gähnen übermannt, dass sich mitten in ihre Worte stiehlt. "Ja.", beendet sie den unterbrochenen Satz, aber irgendwie fühlt es sich noch nicht richtig an. "Also, Dekkja", setzt sie erklärend hinzu, um die beiden Silben nicht so unverbunden im Raum stehen zu lassen. "In unserer Sprache bedeutet das 'Finsternis' - keine Ahnung, was sich meine Eltern dabei gedacht haben", fügt sie mit einem Lächeln, aber auch einer ordentlichen Portion Stolz an. Mit aller Macht drängt sie dabei die Bilder zurück; Bilder, in denen das Wasser um sie herum sich rot färbt, als sie sich im See wusch. Danach. Sie schüttelt den Kopf, nur um Artax' höhnisches Grinsen vor sich zu sehen, ihren Vertragspartner, den sie am liebsten zum Teufel wünschen würde. Wieso hatte sie sich mit ihm verbündet? Es erscheint ihr so absurd, jetzt, hier, wie sie jemals Zustimmung für seine irren Pläne fühlen konnte. Sie wusste, dass sie fähig wäre, ihm zu helfen. Auch wenn sie sich nicht an das erinnert, was nach ártalis Verbannung geschah, erinnert sie sich nur zu gut daran, was sie danach gesehen hat. Das Ausmaß ihrer Wut, der unglaublichen Taten, für die sie sich nie für fähig gehalten hatte. Ja, vielleicht ist die Namenswahl ihrer Eltern doch nicht so unverständlich gewesen. Immerhin haust in ihr eine Finsternis, die ihr selbst Angst einjagt.


Wörter: 627

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30.06.2017, 23:49
» Ahorn
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Dekkja


Es war ziemlich offensichtlich, dass die andere Stute nicht gerade angetan war von der Idee tiefer in den Wald hinein zu gehen. Ahorn hatte auch nichts anderes erwartet. Viele Pferde scheuten den Schutz der Dunkelheit, so wie er es früher auch getan hat.
"Nun, außerhalb des Waldes ist es noch gefährlicher, auch wenn es einem so nicht vorkommt. Aber mit dieser Stelle hier, bin ich vollkommen zufrieden."
Genau genommen war es ihm sogar am Liebsten, wer wusste schon, was die Stute in ihrer Unsicherheit oder gar in ihrer Müdigkeit, welche sie so langsam nicht mehr verstecken konnte, anstellen würde. Vermutlich würde sie bloß unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
"Man weiß ja nie, was dort so alles auf einen wartet, nicht?" Wenn sie wüsste, was genau einen unweit von hier erwarten würde... Doch Ahorn behielt diese Information für sich, davon würde er sie am Morgen unterrichten, so viel Zeit blieb wohl noch.

Kurz schnaubte er und wandte seinen Blick wieder ihr zu.
Die Frage nach ihrem Namen schien irgendetwas angestoßen haben. Es war als würde ein Redeschwall über ihn hinein brechen.
"Also wechseln wir zum 'du'?" Diese Frage kam nicht ganz so sicher aus ihm heraus wie alles zuvor. Er tadelte sich selbst davor und hoffte inständig, dass sie es durch ihre Müdigkeit nicht bemerkte.
Er hatte Angst vor diesem Wechsel, es brach eine gewisse Distanz ein, etwas, dass es ihm erleichert hatte den Abstand zu wahren. Eine leise Hoffnung, dass sie es nicht so meinte mit den Formalitäten und er das ganze lediglich falsch verstanden hatte, blieb bestehen.
Nichtsdestotrotz musste er sich jetzt vorrangig darauf konzentrieren den Abstand weiter einzuhalten, durfte nicht die Hoffnung auf ein wenig Hilfe die Oberhand gewinnen lassen.

Dekkja, Finsternis. Diesen Namen hätte Ahorn sich genauso gerne selbst gegeben, eine Finsternis, die alles mit sich riss, was sich nicht schnell genug in Sicherheit brachte. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies auf die Stute ihm gegenüber zutraf. Andererseits... Ihm hatte man es ja offensichtlich auch nicht angesehen, sonst hätten sich sowohl Omorfiá, als auch Efeu bestimmt früh genug gerettet.
"Dekkja also...", ergriff er schließlich wieder das Wort und schob damit seine aufkeimenden Gedanken wieder beiseite.
"Ich denke, es wäre nicht verkehrt jetzt zu schlafen." Er umging bewusst das 'du' oder 'Sie', er wollte kein Risiko eingehen.
Der Graue nannte ihr seinen Namen nicht, sie hatte ja auch nicht danach gefragt, und so müde wie sie war, vermutete er die Frage auch erst am nächsten Tag, vielleicht auch erst, wenn sich ihre Wege bereits trennten und sie sich fragte mit wem sie wohl gesprochen hatte.

Ahorn selbst würde nicht schlafen, ein wenig dösen vielleicht, aber nur leicht. Er würde Wache halten, aufpassen, dass niemand gefährliches sich näherte. Er hatte diesen Rythmus schon immer trainiert. Er war immer der Aufpasser, für jeden, und als er alleine war eben für sich selbst. Er kam mit leichter Erholung gut aus. Dekkja dagegen schien nicht auf soetwas trainiert zu sein. Wenn sie ihm genug vertraute, würde sie durchaus ein wenig Schlaf sammeln können. Der Hengst wusste allerdings nicht ob er ihr das raten würde oder nicht, aber es war so oder so ihre Entscheidung.


Wörter: 610

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07.07.2017, 07:23
» Dekkja


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Ahorn


Seine Sätze lassen ihr doch ein paar Steine vom Herzen purzeln. "Das freut mich", erwidert sie mit einem kleinen Lächeln, denn das tut es auch. Wirklich. So muss sie sich nicht zwischen seiner Gesellschaft und dem unheimlichen Dickicht entscheiden. Seine kryptische Aussage übergeht sie dabei einfach wohlwollend, ihr steht der Kopf sowieso nicht nach den Tücken und Strategien des Alleinseins. Damit hatte sie sich in den letzten Tagen ja zur Genüge auseinander gesetzt.

Mit ihrem Anliegen wendet er ihr dann wieder seine volle Aufmerksamkeit zu. Dabei schwingt in seiner Antwort jedoch nicht einmal halb so viel Freude mit wie es noch bei ihr der Fall gewesen war. Er klingt fast eher ein bisschen... verstimmt, so, als wäre es ihm nicht ganz recht. "Ähm, ja, ich denke doch", erwidert ihr Maul jedoch schon verdutzt, bevor sie länger darüber nachdenken kann. Sie ruft sich ins Gedächtnis, dass er ja aber auch jederzeit imstande, ja, frei wäre, zu gehen. Schließlich ist er ihr weder verpflichtet noch hat sie bisher von ihm verlangt, zu bleiben - auch wenn sie inständig darauf hofft. Trotzdem, sollte er sich zu sehr auf den Schlips getreten fühlen, würde sie ihn nicht aufhalten wollen. Überhaupt ist sie dazu viel zu müde. Glücklicherweise macht der Hengst aber auch gar keine Anstalten, sich abzuwenden. "Zumindest würde mir keine andere Form einfallen. Ich finde das "Sie" doch etwas steif, meinen, nein, meinst du nicht?", setzt sie noch hinterher, um ihren Vorschlag zu rechtfertigen. Und überhaupt: sie sieht gar keinen Grund, wieso dieser dem Hengst sauer aufstoßen könnte. Aber vielleicht ticken die Gestalten des Tals im Grunde ja anders als die Vertreter, die ihr bisher mit der Herde über den Weg gelaufen waren. Sie seufzt. Scheint so, als wäre das Einzelgängerleben doch eine größere Herausforderung, als einfach nur ohne Herde zu überleben.

Für eine Weile hat sie wieder das Gefühl, dass er nicht voll bei ihr ist, ganz im Gegenteil. Selbst ihre müden Augen bemerken immer wieder, wie er mit einem kurzen, aber scharfen Kopfzucken zu ihr zurückkehrt, immer wieder vorher in seien Gedankenwelt abdriftet. Was ihn wohl beschäftigt? Hat er über sie, über ihren Namen nachgedacht - genau wie sie? Hat er deshalb ihren Namen noch einmal wiederholt? Zu gerne würde sie das erfahren, doch sein nächster Satz ist nur allzu verlockend. "Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich zuerst ausruhe? Ich fürchte, momentan wäre ich dir kein guter Schutz...", murmelt sie entschuldigend und blickt dabei zu Boden. Es wäre wirklich eine Wohltat, jetzt für ein paar Stunden abzuschalten, sich von den Strapazen der letzten Tage zu erholen - hoffentlich hatte er nicht dasselbe erwartet. Was, wenn er sich nun ausgenutzt, Dekkja als unhöflich empfinden würde? Zähneknirschend hebt sie ihren Blick wieder, um seine Reaktion einschätzen zu können.


Wörter: 555

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18.07.2017, 19:10
» Ahorn
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Dekkja


"Das ist schön zu hören", aus seinem Mund wirkte es mehr wie eine Floskel, nichts mehr, kein Gefühl, da war nichts in seiner Mimik was die Aussage unterstreichen könnte. Es blieb die gleiche Ausdruckslosigkeit, als hätte er gerade festgestellt, dass ein Blatt von einem Baum gefallen ist.

Ein seichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als Dekkja ihm antwortete, doch seine Augen erreichte es bei weitem nicht. Wieder wirkte es wie eine bloße Höflichkeit, etwas, das man eben tat. Doch freute er sich weder über ihre Art, noch über die Antwort, die sie ihm gegeben hatte.
Alles zusammen machte es ihm sehr schwer, seiner Linie treu zu bleiben, und doch musste er es schaffen, für sie, und für die anderen, die ihm noch über den Weg laufen würden.
"Sicher, es schafft immer eine gewisse Distanz."
Die Worte entsprachen tatsächlich der Wahrheit seiner Gedanken, lediglich dass er gerade diese Distanz wollte, verschwieg der Grauschimmel. Im besten Fall würde er sich nicht einmal anmerken lassen, dass es ihn störte wenn diese natürliche Distanz fehlte. Genau das wäre ja schon ein Anflug von Schwäche, Schwäche auf Abstand zu bleiben.
Er schätzte die Stute auch nicht so ein, dass sie Lust auf eine längere Diskussion über förmliche oder unförmliche Anreden hatte, zumindest nicht in diesem Moment. Eben dies dürfte ein Glücksfall für den Hengst sein, welcher diese Diskussion auch selbst nicht führen wollte, lieber wollte er seine Ruhe und etwas Zeit sich wieder weiter zu distanzieren, Zeit um seine Mauer zu pflegen.

Würde Ahorn sich Gefühle eingestehen, vermutlich würde er das Verhalten von Dekkja sogar als 'süß' einstufen, so wie sie nach ihrem Vorschlag den Kopf senkte und fast schon unterwürfig den Blick wieder etwas hob, als hätte sie gerade etwas böses angestellt.
"Nein, nein, schlaf du ruhig."
Es fiel Ahorn schwer das 'du' auszusprechen und so hoffte er inständig, dass die Stute zu müde war um das leichte Stocken zu bemerken. Er sammelte sich einen Moment und setzte dann seinen Satz fort: "Du siehst aus als hättest du Schlaf nötig, und ich habe so oder so nicht vor zu schlafen."
Wäre er allein gewesen, so hätte er auch kein Auge zu getan. Zu nah war die Herde voller merkwürdiger Gestalten. Nein, solange er kein Mitglied dieser Herde war, würde er stark aufpassen müssen, und Dekkja...
Nun, sie wusste nicht um die Gefahr, und wenn es nach Ahorn ging, dann sollte es auch vorerst so bleiben. Sie sollte ruhig bleiben, sich ausruhen und erholen und nicht doch noch in Panik verfallen und am Ende sonstwas anstellen. Er würde auf sie beide aufpassen, und bis zum nächsten Morgen blieb ihm genug Zeit sich mögliche Argumente zu überlegen, sollte er diese brauchen um Dekkja wieder auf ihre eigenen Wege zu schicken. Argumente, die so wenig wie irgend möglich von seiner Vergangenheit erzählten. Dabei ging es ihm nicht einmal darum, diese vor ihr geheim zu halten, aber er wollte sie dort lassen, wo er sie hin verbannt hatte, tief in sein Innerstes, wo sie niemandem etwas anhaben konnte. An dem Ort, an dem es ihn nicht davon abhalten konnte kalt zu bleiben, nichts an sich heranzulassen.


Wörter: 627

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
21.07.2017, 07:20
» Reverie
TRAIL OF BROKEN WINGS

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...löschgefahr...

 




Seraphiel (Celestial; Trail of broken wings.) 






Noch bevor sich Reverie dazu durchgerungen gehabt hatte etwas zu sagen, entfernte sich Seraphiel - scheinbar von der Situation genervt - von der Gruppe.  Zumindest war er nicht mehr zu hören und sein Duft war schwächer geworden. Schon interessant, wie viel man doch wahr nehmen konnte, obwohl die Aussicht einem doch verschleiert blieb.
Doch auch sonst schien sich noch nicht viel geändert zu haben. Wieder raschelte es stärker und wurde von einem missfallenden Schnauben gefolgt, dem wiederum wieder ein leiseres Rascheln auf dem Fuße folgte.

Erst nachdem Reverie selbst die Initiative ergriffen hatte und nach ihren Worten ebenfalls ein paar Schritte vorwärts ging - und sich somit von der Gruppe entfernte -, passierte etwas, dass sie ein wenig überraschte. Sie hörte, wie leichtfüßig jemand an ihre Seite trabte. Bei jedem dieser federnden Schritte vernahm die auffällig gescheckte Stute das wohlbekannte, leise Rascheln. Jenes, das es ihr leicht machte zu identifizieren, wer sich ihr näherte ohne ihre anderen Sinne einsetzen zu müssen. Dennoch schloss sie ihre ohnehin nutzlosen Augen und atmete tief ein. So süß, so fruchtig. So - der folgende Atemzug war schärfer als die vorherigen. Reverie war völlig überrascht und ihre Lider entblößten wieder ihre leuchtend weißen Augen. Ein überraschtes, wenngleich wohliges, unmerkliches Zucken ging durch ihre Bauchhöhle; Celestial war nicht nur an ihre Seite getreten, sie raunte ihr etwas ins Ohr und striff dabei leichter als eine Feder die plüschigen, längeren Haare. Wie diese Situation wohl aussah? Ob Celestial sich wohl besonders verbiegen musste um ihren Kirschbaum nicht in Reveries schneeweißem, mächtigem Geweih zu verhaken? Sorgte sich Reverie etwa um Celestial? Gut möglich. Ließ sie sich dies anmerken? Unmöglich. »Das wäre gut, Celestial. «, entgegnete sie daher.
Was? Eigentlich wollte sie doch keine Hilfe?! Und bei was wollte Celestial ihr helfen? Etwa dabei, dass Reverie nicht Hals über Kopf mit ihrem Geweih irgendwo stecken blieb? War diese Art von Hilfe nicht genau das, was sie am meisten verabscheute?
Doch noch ehe sie noch etwas Weiteres sagen konnte, trat auch Seraphiel von seiner Isolation aus der Gruppe zu Reverie heran. Sie war für den einen Moment so beschäftigt mit diesen Fragen gewesen, dass sie seine Schritte nicht vordergründig wahrgenommen hatte. Erst die Lautstärke seiner Stimme machte ihr klar, dass er nun recht nah bei ihr stand, obwohl er sich zuvor in eine andere Richtung entfernt hatte. Sie zuckte kurz zusammen und drehte dem hornlosen Hengst dann ihren blick-ungerichteten Kopf zu. Sie konnte seinen provokanten Blick natürlich nicht sehen, kannte ihn jedoch genug um zu wissen, dass er diesen sicherlich gerade aufgelegt hatte. Vielleicht würde sich diese Vermutung noch durch die Reaktion der anderen bestätigen, vielleicht aber auch nicht. Wie dem auch sei. Seraphiel meinte es sicherlich nur gut, zumindest klang es so. »Naja. Nicht so wichtig würde ich nun nicht sagen. Aber ich befürchte wir haben das Hauptziel beinahe aus unserem Sinn verloren. «, antwortete die gescheckte Stute Seraphiel.

Dann lächelte sie ihn an. Zeit für ein Gedankenspiel, um auf andere Ideen zu kommen. Immerhin kamen sie in ihrer ursprünglichen Mission wirklich nicht weiter. »Was würdest du hier tun, wenn du die anderen verlierst, Seraphiel? «, fragte sie ihn neugierig und machte bei dem Wort "hier" eine ausschweifende deutende Bewegung mit ihrem Kopf. Sie vermutete, dass er versuchen würde ein völlig normales, unauffälliges Leben zu führen. Zumindest soweit ihm das möglich wäre. Immerhin hatte man Reverie erzählt, dass Seraphiel selbst ohne sein Horn noch eine so auffällige und "unnatürliche" Fellfarbe besäße, dass er immer der bunte Paradiesvogel unter lauter Pinguinen bleiben würde. Aber sicherlich würde er es sehr genießen normal zu sein, kein Außenseiter. Vielleicht gab es ja noch eine andere Spezies, die generell nur schwarz-weiß sah?



Wörter: 745

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15.08.2017, 12:33
» Fascienne Mirabilis


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Castiel

Hoch erhobenen Hauptes spazierte die schwarze Unbekannte in das Tal, welches sie durch Erzählungen kannte. Durch Informationen ihrer Quellen und welches sie, ohne es jemals selbst gesehen zu haben, schon beinahe besser kannte als ihre Heimat in der sie aufgewachsen war. Irgendwo hier war er also. Ihr alter Bekannter oder vielleicht sogar Freund aber mit dieser Bezeichnung war sie schon immer sehr vorsichtig gewesen. Freunde besaß sie eigentlich so gut wie keine, wenn sie nicht irgendeinem Zweck dienten. Die Schwarze hielt mehr von schnellen beiläufigen Bekanntschaften, die ihr die Langeweile vertrieben oder ihr Informationen verschafften. Wie in diesem Fall.
Hier war es nicht anders. Sie suchte jemanden Bestimmtes, der ihr weiterhelfen sollte. Ihr vorübergehend Schutz bieten sollte, denn beliebt war sie nicht überall. In den meisten Fällen zwar schon, dennoch gab es tatsächlich Geschöpfe auf dieser kläglichen Welt, die ihrem Charme widerstehen konnten oder einfach genauso wenig Wert auf Nettigkeiten legten wie sie selbst. Mit dem letzten Auftraggeber hatte die Schwarze es sich nun allerdings ziemlich verscherzt und so war sie auf der Suche nach Castiel. Castiel. Der Name zauberte ihr unweigerlich ein schelmisches Lächeln auf die Lippen, während sie an die vergangene Zeit mit dem dunklen Hengt zurückdachte.
Langsamen Schrittes bewegte sich der schmale Körper der mysteriösen Stute durch die dicht beieinander stehenden Bäume, die beinahe symmetrisch angeordnet waren. Nebel umgab ihre zierlichen Beine und hüllte sie in eine geheimnisvolle Atmosphäre aus der sie so bald nicht wieder auftauchen wollte. Fast unbemerkt schlich sie an den anderen Pferden vorbei, prägte ich jedes Gesicht der Fremden ein und stellte sich etwas abseits der anderen, in die Weiten des bezaubernden Waldes blickend. Leise wieherte sie hoffend, ihre Informanten hatten Recht und ihr alter Freund war wirklich hier in der Nähe und foglte der samtenen wohlklingenden Stimme der dunklen Unbekannten.

zum reinkommen smilie



Wörter: 337

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28.11.2017, 23:44
» Reverie
TRAIL OF BROKEN WINGS

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...immernoch löschgefahr -Überbrückung bis neuer (?) Playpartner gefunden-...

 




Seraphiel (Celestial; Trail of broken wings.) 






Noch bevor sich Reverie dazu durchgerungen gehabt hatte etwas zu sagen, entfernte sich Seraphiel - scheinbar von der Situation genervt - von der Gruppe.  Zumindest war er nicht mehr zu hören und sein Duft war schwächer geworden. Schon interessant, wie viel man doch wahr nehmen konnte, obwohl die Aussicht einem doch verschleiert blieb.
Doch auch sonst schien sich noch nicht viel geändert zu haben. Wieder raschelte es stärker und wurde von einem missfallenden Schnauben gefolgt, dem wiederum wieder ein leiseres Rascheln auf dem Fuße folgte.

Erst nachdem Reverie selbst die Initiative ergriffen hatte und nach ihren Worten ebenfalls ein paar Schritte vorwärts ging - und sich somit von der Gruppe entfernte -, passierte etwas, dass sie ein wenig überraschte. Sie hörte, wie leichtfüßig jemand an ihre Seite trabte. Bei jedem dieser federnden Schritte vernahm die auffällig gescheckte Stute das wohlbekannte, leise Rascheln. Jenes, das es ihr leicht machte zu identifizieren, wer sich ihr näherte ohne ihre anderen Sinne einsetzen zu müssen. Dennoch schloss sie ihre ohnehin nutzlosen Augen und atmete tief ein. So süß, so fruchtig. So - der folgende Atemzug war schärfer als die vorherigen. Reverie war völlig überrascht und ihre Lider entblößten wieder ihre leuchtend weißen Augen. Ein überraschtes, wenngleich wohliges, unmerkliches Zucken ging durch ihre Bauchhöhle; Celestial war nicht nur an ihre Seite getreten, sie raunte ihr etwas ins Ohr und striff dabei leichter als eine Feder die plüschigen, längeren Haare. Wie diese Situation wohl aussah? Ob Celestial sich wohl besonders verbiegen musste um ihren Kirschbaum nicht in Reveries schneeweißem, mächtigem Geweih zu verhaken? Sorgte sich Reverie etwa um Celestial? Gut möglich. Ließ sie sich dies anmerken? Unmöglich. »Das wäre gut, Celestial. «, entgegnete sie daher.
Was? Eigentlich wollte sie doch keine Hilfe?! Und bei was wollte Celestial ihr helfen? Etwa dabei, dass Reverie nicht Hals über Kopf mit ihrem Geweih irgendwo stecken blieb? War diese Art von Hilfe nicht genau das, was sie am meisten verabscheute?
Doch noch ehe sie noch etwas Weiteres sagen konnte, trat auch Seraphiel von seiner Isolation aus der Gruppe zu Reverie heran. Sie war für den einen Moment so beschäftigt mit diesen Fragen gewesen, dass sie seine Schritte nicht vordergründig wahrgenommen hatte. Erst die Lautstärke seiner Stimme machte ihr klar, dass er nun recht nah bei ihr stand, obwohl er sich zuvor in eine andere Richtung entfernt hatte. Sie zuckte kurz zusammen und drehte dem hornlosen Hengst dann ihren blick-ungerichteten Kopf zu. Sie konnte seinen provokanten Blick natürlich nicht sehen, kannte ihn jedoch genug um zu wissen, dass er diesen sicherlich gerade aufgelegt hatte. Vielleicht würde sich diese Vermutung noch durch die Reaktion der anderen bestätigen, vielleicht aber auch nicht. Wie dem auch sei. Seraphiel meinte es sicherlich nur gut, zumindest klang es so. »Naja. Nicht so wichtig würde ich nun nicht sagen. Aber ich befürchte wir haben das Hauptziel beinahe aus unserem Sinn verloren. «, antwortete die gescheckte Stute Seraphiel.

Dann lächelte sie ihn an. Zeit für ein Gedankenspiel, um auf andere Ideen zu kommen. Immerhin kamen sie in ihrer ursprünglichen Mission wirklich nicht weiter. »Was würdest du hier tun, wenn du die anderen verlierst, Seraphiel? «, fragte sie ihn neugierig und machte bei dem Wort "hier" eine ausschweifende deutende Bewegung mit ihrem Kopf. Sie vermutete, dass er versuchen würde ein völlig normales, unauffälliges Leben zu führen. Zumindest soweit ihm das möglich wäre. Immerhin hatte man Reverie erzählt, dass Seraphiel selbst ohne sein Horn noch eine so auffällige und "unnatürliche" Fellfarbe besäße, dass er immer der bunte Paradiesvogel unter lauter Pinguinen bleiben würde. Aber sicherlich würde er es sehr genießen normal zu sein, kein Außenseiter. Vielleicht gab es ja noch eine andere Spezies, die generell nur schwarz-weiß sah?



Wörter: 755

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13.09.2018, 11:51
» Lucy
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Wer will?



Entspannt ging die Schimmelstute durch den Wald. Der Wald war wunderschön. Fast schon zu schön, als stamme er aus einem Märchen. Aber dies machte die Stute auch misstrauisch. Nur weil etwas perfekt erscheint, heißt es schließlich nicht gleich, dass es auch so ist. Das musste sie leider schmerzlich erfahren. Wer weiß, was für Tiere hier lebten. Vielleicht war sie mal wieder mitten im Territorium von irgendwelchen gefährlichen Kreaturen. In so etwas hineinzugeraten war sie sehr gut. Doch gerade schien es hier recht sicher zu sein. Und sie war müde. Sie gähnte also kurz, hielt neben einem großen Baum an und begann im Schatten des Baumes zu dösen, passte aber immer noch genau auf, was um sie herum geschah. Die Stute wusste nicht, wann sie das letzte mal richtig geschlafen hatte. Das müsste gewesen sein, als Raven noch bei ihr war - und das war schon ein bisschen länger her. In der Zeit in der sie vor sich hindöste, wurde es dunkler und schließlich begann es zu gewittern. Glücklicherweise verhinderten die Bäume größtenteils, dass Lucy nass wurde, trotzdem rollte sie genervt mit den Augen. Jeder Tropfen Wasser auf ihrem Fell war einer zu viel. Sie hasste Wasser abgrundtief. Außerdem war sie nun, durch einen ziemlich lauten Donner, wieder hellwach und momentan konnte sie nichts weiter tun, als dumm rumzustehen.


20.09.2018, 17:11
» Flames
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Lucy



"Schmerz verändert dich, und du kannst nichts dagegen tun."
Wie lange war sie nun schon unterwegs? Tage? Wochen, oder gar Monate? Flames hatte den Bezug zur Realität, ihr Zeitempfinden vollkommen verloren. Ihre Tage waren leer, in ihr hauste ein großes, alles verschlingendes Loch - ein Nichts sozusagen. Ihre Gedanken lebten noch in der Vergangenheit; es war lediglich ihr Körper, der in der Gegenwart krampfhaft versuchte, sich ein neues Leben aufzubauen. Ein Leben ohne Enttäuschung, ohne Schmerz und ohne ständige Angst. Doch noch schien das unmöglich zu sein; vollkommen unerreichbar.
Die Furcht saß ihr stur im Nacken, nicht gewillt, endlich von ihr abzulassen. Dabei hatte die helle Vollblüterin ein neues Kapitel anfangen wollen, einen Meilenstein setzen - hinein, in ein erfülltes und zufriedenes Leben. Flames musste nun jedoch feststellen, dass dies nur ein Wunschdenken war. Denn obwohl sie der Hölle entflohen ist, hauste diese noch immer in ihrem Inneren und verdunkelte sämtliches Licht in in ihrer Seele und ihrem Herzen. Da waren Wunden, die vermutlich niemals heilen würden.

Die Luft war zur Abwechslung mal etwas kühler und frischer; nicht so drückend und heiß, wie die letzten Tage. Flames schritt durch einen Wald, der mindestens genauso einsam wirkte, wie sie sich fühlte. Doch es war ein bildschöner Wald: so grün und lebendig, als würde er nur den Frühling und den Sommer, nicht aber auch den Herbst und den Winter kennen. Dieser Wald schien das pure Leben zu verkörpern und er strahlte dies auch aus. Flames wusste nicht weshalb, doch sie hatte das Gefühl, dass diese Umgebung sie - wenn auch nur kurzzeitig - trösten und stärken konnte. Eines Tages, so glaubte die Schimmelstute, würde sie über alles, was geschehen war, hinweg kommen und es verarbeiten können. Irgendwann würde auch sie Glück finden. Irgendwann.
Flames war so tief in ihren Gedanken versunken, dass sie die andere Stute nicht bemerkte. Erst, als ein lauter Donner sie aus ihrem Gedankenwirrwarr riss, entdeckte sie die Fremde unter dem Baum. Flames erstarrte zunächst und wich sodann erschrocken einen Schritt zurück. Ihr Puls raste, Schweiß trieb ihr auf die Stirn. Was sollte sie nun tun? Wie sollte sie sich verhalten? Die Helle wusste nicht mehr, wie man sich in Gesellschaft verhielt. Sie hatte Angst davor, etwas falsches zu tun oder zu sagen - und es wäre nicht das erste mal, dass ihr dies zum Verhängnis werden würde. Kurzzeitig hatte Flames sogar in Erwägung gezogen, einfach davonzurennen - doch dies fand sogar sie zu absurd und kindisch.
"Hallo," brachte die Vollblüterin sodann angespannt hervor; ihre Stimme klang belegt und heiser. Vermutlich waren bereits mehrere Minuten verstrichen, seit sie die Fremde entdeckt hatte. Ihre Gedanken rasten, leisteten sich einen Wettlauf gegen ihr Herz, welches ihr schier aus der Brust sprang. Wie dumm sie doch war; niemand würde dies jemals verstehen. "Entschuldigen Sie bitte. Ich wollte Sie nicht stören." In Gedanken ohrfeigte Flames sich selbst. Was besseres fällt dir etwa nicht ein? Ihre Augenlider zuckten nervös. Nein, leider war ihr nichts besseres eingefallen. Um ehrlich zu sein, war Flames sogar froh, dass sie überhaupt etwas gesagt hatte. Was für andere total normal wäre, war für sie ein riesengroßer Fortschritt den sie sich noch vor kurzer Zeit niemals zugetraut hätte. Doch auch das würde absolut nichts daran ändern, dass die andere Stute sie für vollkommen wahnsinnig halten würde - und wer weiß? Vermutlich hatte sie damit sogar recht.



21.09.2018, 21:42
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Stillreich » Das Tal » Der Märchenwald #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Fascienne Mirabilis. Fenris. Reverie.