Stillreich » Das Tal » Der Märchenwald #2
»Magnus
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Alec <3


Magnus vollführte mit seinen Nüstern eine kreisende Bewegung und stampfte dann mit dem rechten Huf auf, um das ein goldenes Band gewebt war, dass kennzeichnete, dass er hier der stärkste Hexenmeister war. Kurz darauf entstand das Portal vor ihm und er sah kurz zu Alec's Eltern.
"Das Portal ist nun bereit, um sie nach Idris zu bringen." Der Höflichkeit wegen wünschte er ihnen noch gutes Gelingen ehe er das Portal schloss. Nicht dass noch jemand hier auftauchte und als Ahnungsloser hineinstampfte. Am Ende landete er noch im weißen Nichts.. Das konnte der Hengst nicht verantworten und so war das Portal in der nächsten Sekunde verschwunden, als er den Kopf gesenkt hatte.

Aber auch als Mr. und Mrs. Lightwood verschwunden waren, tauchte Alec nicht auf und das ließ den Schimmel etwas unruhig werden. War er wirklich zu weit gegangen? Wenn er sich jetzt nicht Alec heran machte, würde es doch zu spät sein und ihn für immer an eine Stute verlieren. Seine eigenen Gefühle unterdrückend mit dieser starken Frau das Institut zu leiten war wohl das Wichtigste für ihn..
Seufzend wandte sich Magnus ab und wollte gerade wieder zu seinem Unterschlupf gehen als er einen lautes Schnauben von rechts wahr nahm. Das musste Alec sein. Es musste so sein. Sonst würde er wirklich wieder seine Wege gehen und wieder genauso trostlos vor sich hin vegetieren, wie er es die letzten Tage getan hatte. Er hatte weder Lust eine Party zu veranstalten, was schon an ein Wunder grenzte, noch wollte er die Gesellschaft eines anderen Wesens bei sich spüren. Außer eben den dunkelbraunen Hengst.

Vorsichtig pirschte er sich an den anderen Hengst heran und studierte ihn genauer. Kurz schloss er seine Augen und setzte seine Kräfte ein um alles um Alec heraum auszublenden, sodass er nur noch den schnellen Herzschlag, das Rauschen seines Blutes und die bescheunigte Atem hörte. Wenn er jetzt einen Spiegel vor sich hätte, würde er in zwei gelbe Katzenaugen blicken, wie immer, wenn er in irgendeiner Weise seine Hexenmeister-Kräfte anwandte. Sein Markenzeichen..

Doch was ihn entsetzte, war die unregelmäßige Atmung, die meist hervorgerufen wurde, wenn man Tränen vergoss. Egal ob es nur eine war oder tausende. Der Klos entstand immer im Hals und wirkte sich auch auf die Atmung aus.
War das seine Schuld? Hatte er den Dunkelbraunen wirklich so weit gedrängt? Aber die Zeichen standen doch zu 99% für ihn. Denn egal wann der Hengst von Lydia gesprochen hatte, sein Körper hatte keine Reaktion gezeigt. Nicht wie bei Magnus. Emotions are never black and white, they're are more like Symptoms.Man bekommt keine Luft wenn derjenige da ist. Das Herz schlägt schneller, wenn sie vorbeikommen. Die Gänsehaut überzieht die Haut, wenn dijenigen nah genug stehen, um deren Atem auf dem Fell zu spüren.

Und das alles hatte er bei Alec beobachten können. Das beobachtete er jetzt. Warum wollte er das so verhemmt abstreiten? War es wirklich eine solche Schande, schwul zu sein? Egal ob es in ihren Reihenwar. Den hohen Reihen der Schattenjäger.
Magnus verstand das alles nicht. Wollte es nicht verstehen. Und deshalb würde er darum kämpfen. Endlich glücklich zu sein. Und das war er bei Alec. Dieser eine kurze Moment, wo sich ein so atemberaubend schönes Lächeln auf die Lippen des Dunkelbraunen gelegt hatte, war alle Luft aus Magnus Lungen gewichen. Er selbst hatte an Atemnot und Schweißausbruch gelitten. Aber der andere Hengst war viel zu schnell weg gerannt um das zu bemerken.

Magnus wusste, dass er sich verliebt hatte, nur musste er das Alec noch beibringen. Aber er wusste nicht, wie lange er das noch durchstehen würde.. Aber an sich sollte er sich doch schon glücklich schätzen irgendetwas in ihm auszlösen. Es hätte ja auch sein können, dass sich der Schimmel in ihn verliebte, aber dieser wirklich und wahrhaftig hetero wäre. Aber dann wäre, dass mit Jace damals nicht auch so aufgefallen. Jedenfalls für Magnus seine geübten Augen nicht. Die anderen hatten ja sowieso nichts gemerkt. Immerhin waren sie Parabatei und diese verband immer etwas übermächtiges.. 
Dennoch machte er sich auf den Weg näher zu dem Hengst zu gehen. Inzwischen mussten die Tränen schon versiegt sein, denn er wollte ihm ja nicht auch noch genau da abfangen, wenn er seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Damit würde er ihn wohl für alle Zeit verschrecken.

"Alec." Er baute sich vor dem Dunkelbraunen auf. Ihm war natürlich bewusst, dass er mit seinem zierlichen Araberkörper nicht eine solche feste Ausstrahlung hatte wie Alec. Aber wollte ihm mit Respekt begegnen.
"Deine Eltern sind nun in Idris. Wie es vorhergesehen war. Das Portal wurde von mir wieder geschlossen. Meine Arbeit ist nun also erledigt." Kurz überlegte er, ob er nicht doch lieber den Schweif einziehen wollte und sagen sollte, dass er nun gehen würde. Aber der Schmerz würde zu groß sein..
"Wenn du in irgendeiner Weise meine Hilfe noch brauchst, stünde ich dir sofort zur Verfügung.
Aber für das was ich gerade getan habe, möchte ich noch entlohnt werden... Von Dir."
Mit wachsamen Augen musterte er den Hengst und suchte seinen Blick. Er wollte die dunklen weichen Lippen mit seinen berühren.. aber dazu musste er sich noch gedulden. Wenn es denn jemals geschehen würde. Aber dann würde sich Magns vollkommen öffnen und sich dem darbieten, mit allem was er hatte..

„Someday, somone will come along
who will tear down these walls you've built around your Heart
an Love comes back to you.



09.09.2016, 22:35
» Celestial
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Trail of Broken Wings



 

Celestial schüttelte ihren feinen Kopf.  Das ganze gefiel ihr einfach absolut nicht. Niemand hatte Ahnung, wie es nun weiter gehen sollte. Am wenigstens Rahu, die sie doch alle erst zu diesem Marsch gebracht hatte! Die kleine goldfarbene Stute schnaubte verärgert und hieb mit ihrem Huf auf den weichen Waldboden zu ihren Füßen ein. Ihr kleiner Kirschbaum erzitterte unter dieser wütenden Attacke. „Fakt ist doch, wenn wir hier noch länger stehen bleiben, kommt Raythan auch nicht wieder! Lasst uns ein wenig weiter gehen, uns die Gegend genauer ansehen. Nur dann haben wir eine reelle Chance.Und ja, ich habe dann mehr Chancen mich endlich von euch loszueisen! Erst wenn ich hier einen schönen Ort finde, wird das auch was. Also, bewegt eure kleinen dicken Ärsche und Abmarsch!

Reverie war es dann, die Celestial in ihrem Vorhaben half. Auch wenn ihr die blinde Stute ab und an suspekt war, und Celestial definitiv versuchte sie zu meiden, wo es nur ging, so hatte die schöne Stute mit dem imposanten Geweih nun doch Recht. Zufrieden lächelte die Goldfarbene, schnaubte erleichtert und trabte an die Seite der anderen Stute. Ihre feinen Beine schwangen im Takt mit ihrem seidenglatten Schweif, während sich die warme Sonne auf ihrem schimmernden Fell spiegelte. Ja, Celestial war einfach bildhübsch. Und genau das war es, was ihr in diesem neuen Tal auch sicher einige Vorteile verschaffen würde. So zumindest hoffte sie.

Reverie… Ein Schauer lief über den Rücken der kleinen Stute, als sie ihren Blick über den Körper ihrer Begleiterin gleiten ließ. Auch wenn Celestial es sich nicht so recht eingestehen wollte, Reverie war unglaublich schön. Schöner, als alles, was ihr bisher begegnet war. Und Celestial hatte eine Vorliebe für alles Schöne entwickelt. Sie war beinahe eine Sammlerin dieser Dinge und Eindrücke geworden. Und gerade seitdem sie das farbensehen entwickelt hatte, war es noch aufregender geworden. „Ich helfe dir…“ hauchte Celestial leise in das empfindliche Ohr Reveries. Die blinde Stute war der Grund für ihr Farbensehen. Jedoch sollte niemand mitbekommen, wie sehr sie die geschädigte Stute doch mochte. Auch ein Grund, warum Celestial die Herde bald verlassen würde. Die Verkörperung der Schönheit zusammen mit dem Krüppel, der niemals Liebe empfinden konnte? Nein, das durfte niemand wissen.


13.09.2016, 08:26
» Alec
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Magnus



Als der Schimmelhengst schließlich wieder bei ihm auftauchte, schloss Alec beinahe schon genervt seine Augen, bleckte Zähne und legte die Ohren abwehrend in den Nacken. Noch nicht aggressiv, aber doch deutlich abweisend gegenüber dem Hexenmeister. Alec wollte ihn von sich fern halten, die Gefühle für den wunderschönen Schimmelhengst verdrängen. Doch, dass Magnus nun wieder aufgetaucht war, machte das alles nicht gerade einfacher.

Genervt richtete sich Alec auf, stand auf und stellte sich vor den Schimmel. Immer noch blieb er kühl, abweisend. Sein Blick war eisig, seine Haltung drückte aus, dass Magnus ihm bloß nicht näher kommen sollte. Alec wusste um seine großgewachsene und muskulöse Gestalt, die auch schon einige Feinde und Schattenwesen verunsichert hatte. „Danke.“, meinte er nur auf Magnus Worte. Schließlich war es dann doch beinahe selbstverständlich, dass sich Magnus um die Angelegenheit gekümmert hatte. Denn er war doch dafür bezahlt worden. Zumindest hatte Alec, das gedacht.

Doch Magnus nächste Worte überzeugten ihn eines Besseren. Ungläubig schossen seine Ohren nach vorn, als er die Worte des Schimmels vernahm. Die Betonung auf dem Dir war ihm definitiv nicht entgangen. Nervös tänzelte Alec auf der Stelle, ehe er leise schnaubte und sich mit einem Kopfschütteln wieder beruhigte. Hör mit der verdammten Scheiße auf, Lightwood! Es reicht jetzt! Er hat nur nach der Bezahlung gefragt. Nichts sonst! Du bist jetzt der Leiter des Institutes! Du kümmerst dich darum, wie sonst auch!

Meine Eltern haben Euch noch nicht Eure Bezahlung gegeben?“, fragte er ungläubig und schaute den Schimmel neugierig an. „Sagt mir, was Ihr hierfür bekommt und ich werde dafür Sorge tragen, dass es an Euch entrichtet wird.“ Kühl. Geradezu abweisend wickelte er das Gespräch ab. Es war etwas rein Geschäftliches. Und das sollte Magnus merken. Für Alec hatte es keinerlei Bedeutung. Und würde es auch sehr wahrscheinlich nie haben. Dazu war er einfach zu sehr darauf versessen, seine Karriere voranzutreiben. Und dazu gehörte eben die baldige Hochzeit mit Lydia. Und natürlich das Vergessen und Verdrängen seiner Gefühle für alle männlichen Wesen. Gerade die für den zierlichen und wirklich schönen Hexenmeister, der ihm nun gegenüber stand.

Wieder blickte Alec zu Boden. Zu lange konnte er Magnus Blick einfach nicht standhalten. Dann wurde ihm einfach direkt wieder schwindlig und unwohl. Wieder schüttelte er seinen Kopf, schloss seine Augen und versuchte auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Bei Jace und seinen Gefühlen ihm gegenüber hatte es schließlich auch irgendwie geklappt. Trotz ihrer Nähe als Parabatei und  Ziehbrüder. Da würde er den seltsamen Hexenmeister, den er doch so wenig kannte, auch überleben. Irgendwie. Er musste es einfach.

Magnus, sagt mir einfach, was ihr noch für Euer Werk bekommt. Und falls ich weitere Angelegenheiten wie diese zu regeln habe, komme ich auf Euer Angebot zurück. Aber nun, muss ich mich um andere Dinge kümmern. Entschuldigt mich.“ Die beste Taktik war noch immer die Verdrängung. Und das klappte am besten, wenn man die Personen nicht sah. Alec drehte sich mit den letzten Worten um und schloss abermals die Augen, als er sich auf die Lippe biss. Sein Kopf wollte gehen, aber seine Beine trugen ihn nicht fort. Sein Körper wollte nahe bei Magnus bleiben. Am liebsten viel näher als jetzt. Alec hoffte, dass Magnus, diese Reaktion nicht bemerkte, atmete kräftig aus und öffnete wieder seine Augen. Ich darf das nicht mehr fühlen… Nie wieder!


13.09.2016, 10:02
»Magnus
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Alec <3


Der Schimmelhengst wich nicht zurück als ihm Alec so abweisend begegnete. Er musste es einfach übersehen. Die angelegten Ohren, wie auch den kalten Blick in seinen Augen. Jedenfalls den Alec standhaft versucht, heruauf zu beschwören, denn Magnus bemerkte das leichte funkeln wenn sich ihre Blicke trafen. Und genau dieses Zeichen würde er am liebsten für immer einfangen. Wie oft würde er es denn noch sehen? So wie sich Alec gerade verhielt, wollte er sich verabschieden. Nicht nur, um wieder zum Institut zu gehen, sondern um sich für immer vor Magnus zu schützen indem er ihn nie wieder sah.
Aber das konnte der Schimmel nicht zulassen, sonst würde er sein Herz verlieren. Wenn Alec das nur wüsste... Ob dann nicht vieles einfacher wäre?

Er verstand einfach nicht, wie sich der Dunkelbraune so sehr an den Rat binden konnte. Er hatte das sagen für das hiesige Institut und diese Ratten setzten doch sowieso nie einen Fuß aus ihrem ach so tollen Idris..
Am Ende würden sie es wohl nicht einmal merken, dass sie beide ein Paar waren. Er selbst konnte es sehr gut vertuschen indem er sich dem Institut nicht offiziel näherte sondern einfach bei sich zu Hause blieb. Und Alec? Er könnte doch zu ihm gehen. Erwähnen, dass er was zu erledigen hat oder etwas dergleichen. Immerhin war er ja ein schlauer Kopf.
Aber vielleicht gingen einfach auch gerade die Pferde mit ihm durch. Was für eine passende Redewendung. Bestimmt waren seine Hoffnungen  man gar nicht erfüllbar..

Magnus sah auf, als er die ruhige und distanzierte Stimme seines Gegenübers vernahm. Kurz schüttelte der Weiße seinen Kopf, sodass die, mit bunten Strähnen durchzogene, Mähne von einer Seite auf die andere schlug.
"Nein. Sie meinten, als Leiter des Institus seiest du nun für Rechnungen solcher Art verantwortlich.." Anscheinend wusste der Dunkelbraune das noch nicht.
Mangus selbst sollte Mr. und Mrs. Lightwood wohl danken, dass sie so unwissend eine Lücke für den Schimmel geöffnet hatten, aber er selbst war sich noch nicht sicher, was er sich nun wirklich davon erhoffte. Immerhin konnte er ihn weder um einen Kuss bitten noch verlangen, dass er ihn nicht allein lassen soll. Immerhin war er verlobt und würde dadurch seine Zukünftige betrügen..
Ein Zwiespalt war das. Und zwar ein riesengroßer. Musste er leider feststelllen, egal ob es ihm nun passte oder nicht.

Er suchte wieder den Augenkontakt zu dem großen Hengst. Versuchte wieder eine Reaktion aus ihm hervor zu locken. Denn ihm einfach zu nahe zu treten, gefiel ihm nicht. Allein schon wenn er daran dachte, wie zerstreut der Dunkelbraune eben noch seinetwegen gewesen war, zog sich alles in ihm zusammen.
Warum musste das auch so kompliziert sein? War es ihm nicht vergönnt, einmal im Leben glücklich zu sein? Aber Magnus wusste selbst, dass er keine Antworten auf die unausgesprochenen Fragen bekommen würde, nur das Schicksal wusste es.

"Ich wünschte, ich könnte Euch etwas konkretes sagen, aber leider kann ich das nicht.
Es reicht, wenn ihr mir versprecht, dass Ihr, falls wieder ein Portal oder andere Kräfte eines Hexenmeisters gebraucht werden, Ihr euch an mich wendet."
Magnus hatte sich entschieden. Er würde sich zurück ziehen und die Zeit weiterlaufen lassen. Was bliebe ihm auch anderes übrig? Entweder er ließ den Hengst gehen oder dieser würde anfangen ihn zu hassen, weil er so bedrängt wurde.
"Ich sollte mich wohl damit abfinden, das Glück nie kennen zu lernen. Jetzt wo ich schon hunderte Jahre danach suche, sollte ich es wohl langsam hin nehmen, es nicht zu finden..." Seufzte er niedergeschlagen. Kurz sah er nochmal zu Alec, als dieser schon geschäftigt dazwischen warf, dass er nun gehen musste. Die Arbeit ruft..
"Ihr habt eure Aufgabe und die solltet Ihr gewissenhaft machen. Lebt wohl, Alexander Lightwood." Kurz neigte der Schimmel seinen Kopf ehe er sich abwandte und langsam wieder tiefer in den Märchenwald ging um dort sein Zuhause aufzusuchen. Sein Körper fühlte sich schwer und träge an, wie nach einer verlorenen Schlacht. Aber das war es wohl auch. Er hatte die Schlacht, den Kampf, um die Liebe verloren. Denn er wusste nicht mehr weiter, wusste nicht mehr, was er noch tun sollte, um Alec zu überzeugen, dass er etwas für ihn empfand.
Weder konnte er Alec zwingen ihn offiziel zu Lieben, noch konnte er länger in das kalte Gesicht sehen, dass sich verhemt davon überzeugte, dass er eine Stute liebte..


17.09.2016, 14:44
» Alec
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 Magnus



Verdammt, Magnus! Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr, aber ich kann es einfach nicht zulassen. Versteh das doch. Meine Eltern, sie würden mich töten! Du kennst meine Mutter! Du weißt, wie sie reagieren würde! Du weißt, was sie nicht nur mir, sondern auch dir antun würde! Ich liebe dich. Aber ich darf nicht.

Am liebsten hätte Alec den Schimmelhengst mit diesen Worten angeschrien. Aber er konnte es einfach nicht. Er durfte nicht. Sein Kopf, sein Verstand hielt ihn davon ab. Wieder senkte er seinen Kopf. Eine kleine Träne rann seine Ganaschen hinab. Magnus…. So niedergeschlagen klangen die Antworten des grauen Hengstes, dass er kaum ertragen konnte, sie zu hören. Alleine sein Tonfall zerriss ihm beinahe sein Herz. Als er sich dann auch noch mit einem Lebwohl verabschiedete, war es endgültig um Alec geschehen. Er konnte es nicht mehr, wollte es nicht mehr.

Auf dem Absatz machte er kehrt, schüttelte aufgebracht seinen Kopf. Ein selbstsicheres „Nein!“ drang aus seinem Mund, ehe er Richtung Magnus galoppierte. Es reichte einfach. Lang genug hatte er seine Gefühle unterdrückt. Lang genug hatte er nur nach seinen Eltern gehandelt. Und lange genug deren schrumpfende Würde verteidigt. Jetzt war ER an der Reihe. Jetzt war es seine Zeit, und er würde diese nutzen. Die Chance mit Magnus bekam er nie wieder. Niemand war hier, der ihn verurteilen könnte. Seine Eltern waren in Idris. Und seine Schwester und Jace würden ebenfalls andere Dinge im Kopf haben, als ihren Bruder vor der Hochzeit zu nerven. So schnell ihn seine Hufe tragen konnten, galoppierte er hinter Magnus her, überholte ihn und blieb direkt vor ihm stehen.

Unsicher blickte er den Schimmel an, schüttelte sich einmal kurz, blickte zu Boden und schaute dann Magnus wieder an. Ein zaghaftes Lächeln erschien auf seinen Zügen. „Magnus…“ hauchte er schon beinahe. Seine Stimme klang weich, beinahe brüchig. „Bitte, geh noch nicht. Es tut mir unglaublich Leid, dass ich so gehandelt habe…. Ich-„ er stockte, sah kurz wieder zu Boden, ehe er dem Hexenmeister wieder in die Augen blicken konnte. „Aber bitte geh nicht… Bitte bleib.“ Alecs Herz klopfte lauter als jemals zuvor. Immer wieder schaute er von Magnus zu Boden und schließlich wieder auf. Er konnte nicht einmal seinen Blick auf den Hufen des Schimmels lassen. So sehr verunsicherte ihn dessen Nähe. Vorsichtig trat er näher an den Schimmel heran, legte für einen Moment seine Nüstern an dessen Nüstern und sog zufrieden seinen Duft ein. Wie gut Magnus roch, wie gut seine Nähe tat. Wie warm es sich anfühlte… Alec schloss seine Augen und genoss für einen Moment seine Augen, um all diese Eindrücke noch deutlicher speichern zu können. Um sich immer wieder an diesen Augenblick im Wald erinnern zu können. An die Glücksgefühle, die ihm der Hexenmeister mit seiner Nähe bereitet hatte.

Es tut mir Leid…“, murmelte er schließlich und ließ wieder ein wenig Abstand zwischen sich und den Hexenmeister kommen. Seine Ohren spielten unruhig, während er den Schimmel förmlich anstarrte. So viele Fragen… Wie Würde Magnus reagieren? Hatte Alec vielleicht übertrieben? Was würde er sagen? Was würde er tun? Hatte er wohlmöglich doch einen Fehler begangen?

Alec schüttelte sich kurz, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder. Er wusste doch nicht, was er sagen sollte. War wie versteinert, wartete nur auf Magnus Reaktion.


19.09.2016, 12:03
»Magnus
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Alec <3


Magnus war schon in einen langsamen Galopp gefallen, auch wenn er sich fühlte als würden seiner Glieder tonnen wiegen und er unter dem Gewicht gleich zusammen brechen. Seine Lungen weiteten sich nicht mehr richtig oder es lag an seiner Kehle, die wie zugeschnürt war. Seine Augen brannten von den aufsteigenden Tränen, aber die wollte er nicht überlaufen lassen. Diese Blöse musste er sich nicht geben. Nicht nachdem eigentlich klar war, dass er verlieren würde. Wie sollte er den dunkelbraunen Hengst umstimmen? Mit ein paar läppischen Worten über sein verfluchtes Glück, dass nie auf ihn wartete, oder sich auf nimmer wieder sehen verflüchtigte, nachdem es ihm kurz gezeigt hatte, was ein sanfter Blick von Alec bei ihm auslöste. Mehr aber schon nicht. Es war, als wollte es ihm die Zähne lang machen. Er hatte wohl in diesem Leben die Arschkarte gezogen und musste sie nun weiter leben. Sich zurück ziehen und einfach so weiter leben, wie er es die letzten Jahrhunderte getan hatte. Wieder in die unbefangene Bisexualität abtauchen und sich einfach sein Hirn wegvögeln lassen oder es eben selbst tun, indem er sich eine Stute suchte, die auch auf einen kurzen Spaß aus war. Spaß... Er wettete, dass es ihm nichtmal mehr spaß machen würde. Jetzt wo er hautnah wusste, was ihm fehlen würde. Vielleicht sollte er sich einfach einsperren und nur noch darauf warten, dass er eine Aufgabe zu erledigen hatte oder der Tod anklopfte.
Magnus wollte sich gar nicht vorstellen, wie schmerzhaft sein Herz einreißen würde, wenn er ihm das Portal nach Idris eröffnen sollte. So herausgeputzt, wie er ihn nie wieder sehen würde, mit den Gedanken bei seiner Hochzeit mit einer Stute, um das Institut weiter in bester Manier leiten zu können.
Ach verdammt! Wie sollte er das überstehen? Sein Herz drohte jetzt schon zu zerspringen, mit jedem Meter den er sich weiter von ihm entfernte. Jeder Schritt so schmerzhaft wie ein Dolchstoß genau gezielt, ihn nicht zu töten sondern um ihn zu verletzen.

Leise schnaubte er und schüttelte den Kopf als sich nun doch eine Träne aus seinem Augenwinkel löste. Aber er schob sie auf den Wind, der um seinen Körper und über die Lichtung toste. Der Herbst kündigte sich schon mehr als deutlich an und auch der Fellwechsel würde bald wieder beginnen.
Gerade wollte der Schimmelhengst in dem Wald verschwinden als er die kräfitgen Hufschläge von Alec hinter sich vernahm. Und sie kamen immer näher. Wollte er ihm jetzt noch vorwerfen nicht so melodramatisch zu sein? Ihm sagen was für ein Weichei und eine Heulsuse er war? Aber egal was es war. Magnus würde es in sich aufsaufen und die Stimme des Dunkelbraunen tief in seinem Inneren abspeichern um sie immer wieder aufrufen zu können. An irgendetwas musste er sich doch festhalten, sonst würde er in einen Strudel aus Depressionen verschwinden. Das schwarze Loch dazu sah er schon vor sich und es fehlten nur noch wenige Schritten um sich für immer darin zu verlieren..
Nun vernahm er auch das entschlossene Nein! das Alecs zauberhaften Mund entfloh. Wie oft hatte er es sich schon ausgemalt genau diese Lippen zu küssen? Zu schmecken, welcher Duft an ihm haftete..

Als Alec dann auch noch vor ihm stehen blieb, kurz meinte er eine Fatamorgana zu sehen, bremste er gezwungenermaßen auch ab. Im blieb auch nichts anderes übrig. Der Schimmel würde niemals die Liebe seines Lebens über den Haufen rennen.
Er sah zu ihm hoch und legte fragend den Kopf schief. Wo war die kräftige und entschlossene Stimme von eben geblieben? Hatte er auf dem kurzen Weg hierher verloren? Oder hatte sie ihm der Wind gestohlen?
Aber über diese ganzen Fragen konnte sich Magnus nun nicht den Kopf zerbrechen, denn die Worte, die nun über die dunklen Lippen von Alec drangen, rissen ihm den Boden unter den Füßen weg.
Magnus fühlte sich als würde er in ein leuchtendes Loch fallen, dass so gar nichts mit dem seiner aufkommenden Depression zu tun hatte. Es schillerte in den schönsten Farben und so musste er erst einmal den Tränenschleier wegblinzeln ehe er den Dunkelbraunen scharf erkennen konnte.

Genau das waren die Worte, auf die der Schimmelhengst so sehnlichst gehofft und gebetet hatte. Anscheinend wurden seine Worte erhört oder das Schicksal meinte es nun einmal wirklich gut mit ihm.
Und Alec musste wohl gerade genauso fertig mit den Neven sein, wie Magnus, denn sein Herz klopfte so laut, dass sogar Magnus es hörte. Am liebsten würde er ihm sagen, er solle ihm endlich richtig in die Augen blicken, damit er die bedingungslose Zuneigung erkannte, die in den dunklen Augen schimmerte.
Als er dann auch noch auf den Schimmel heran trat, meinte er, sein Herz müsste in jeder Sekunde in tausend Teile zerspringen, so schnell schlug es. Kurz befürchtete er, er würde gleich einen Kollaps erleiden, denn seine Kehle wollte sich einfach nicht öffnen. Egal wie sehr er die Luft in seine Lungen zog, er fühlte sich nicht besser. Meinte zu ertrinken, in den Gefühlen die ihn ihm brodelten.

Kurz schloss er die Augen und spürte im nächsten Moment die samtweichen Nüstern von Alec an seinen eigenen. Ein überraschtes Keuchen drang über seine Lippen und endlich öffnete sich seine zugeschnürte Kehle und er saugte den nötigen Sauerstoff in seine Lungen, damit er nicht noch vor den Augen des Dunkelbraunen zusammenklappte.
Als sich dieser wieder von ihm löste wollte Magnus am liebsten protestieren aber er besannte sich eines besseren. Nicht dass er den anderen Hengst nicht doch noch überforderte, jetzt wo er endlich alles hinter sich gelassen hatte, um seine Liebe zu zeigen.

Er konnte seinen Blick nicht mehr von den dunklen Lippen abwenden, die sich so verführerisch öffneten und wieder schlossen und ehe Magnus wirklich wusste was er trat. Schritt er auf den Dunkelbraunen zu, sah in dessen Augen und näherte sich langsam seinen Lippen. Sein Blick drückte all die Liebe aus, die er schon so lange für Alec fühlte und ihm die ganze Zeit zeigen wollte.
"Oh Gott, du weißt gar nicht, wie lange ich auf diesen Moment warte.." Hauchte er leise und suchte in  Alecs Augen die Bestätigung ehe er sanft die Lippen auf die des dunkelbraunen Hengstes legte. Er legte seine ganze Liebe in diesen einen Kuss und hoffte, Alec würde es nun genauso gehen. Er würde endlich wahrhaftig erkennen, dass Magnus der richtige für ihn war. Egal was der Rat und der Rest vom Institut von ihm halten würde. Das Leben hatte sie eben zusammengebracht und sie beide waren Schwul und daran würde sich nichts ändern. Das wusste Magnus mit jeder Faser seines Körpers.
"Ich weiß, es ist wohl zu früh... aber ich kann nicht mehr damit warten.." Kurz holte der Schimmel tief Luft und verankerte seinen Blick mit Alecs ehe er leise weiter sprach. "..Ich liebe dich und das schon so lange." Fragend blickte er zu dem Dunkelbraunen hoch. Hatte er es nun doch zu weit getrieben? War sein Geständnis zu übereifrig? Diese Fragen würden sich wohl in den nächsten Minuten beantworten.


„Someday, somone will come along
who will tear down these walls you've built around your Heart
an Love comes back to you.

And now I found him and the walls where broken



21.09.2016, 21:50
» Alec
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Magnus



Magnus hatte abbremsen müssen, als Alec vor ihm erschien. Ein Zeichen dafür, dass Alec ihm wohl wirklich alles andere als egal war. Der Hengst wollte ihm nicht wehtun, wollte ihn nicht verletzten, obwohl der Dunkelbraune  doch so unglaublich schrecklich mit ihm umgegangen war. Und auch seine Gefühle unnötig verletzt hatte.

Mit einem kleinen Lächeln bedachte er Magnus‘ schief gelegten Kopf. Wie süß er doch aussehen konnte. So ein wunderschöner Hengst. Und er gehört nur mir…! Denn dessen war sich Alec mittlerweile doch sicher. Gefühle konnte man nicht verstecken, so sehr man es auch versuchte. Das funktionierte einfach nicht. Schon gar nicht, wenn sie so stark waren, wie seine für den Hexenmeister. Niemals würde er vergessen können, wie sein Herz raste, wenn er Magnus ansah. Niemals könnte er die Gänsehaut vergessen, die seine Haut zierte wenn der Schimmel sprach. Und das flaue Gefühl im Magen, wenn er auch nur an ihn dachte? Das war auch nicht gerade zu vertuschen.

Magnus überraschtes Keuchen, als er ihn berührte, war es schließlich, das Alec vollkommen aus der Fassung brachte. Dieser Laut, so erregt, erschrocken, und doch geradezu anziehend, war es, der Alec erzittern ließ. Alles in ihm zog sich zusammen, kalte und heiße Schauer liefen seinen Rücken entlang. Das war das schönste, was er bisher erlebt hatte. Dieses Gefühl, dass ein anderer Hengst, seine Gefühle so sehr beeinflussen konnte. Nur durch eine einzelne, kleine Reaktion…

Alec schloss seine Augen, genoss den Moment und seufzte leise den Namen des Schimmelhengstes. „Magnus…“ Als er seine Augen schließlich wieder öffnete, war es eben dieser Hengst, der ihn ansah, und auf ihn zukam. Unsicher spielten Alecs Ohren, ehe er kurz ein klein wenig zurückwich. Wenn Magnus jetzt das vorhatte, woran er dachte… Dazu bin ich noch nicht bereit! Ich. Doch der Dunkelbraune kam schon gar nicht mehr weiter mit seinen Gedanken. Da war Magnus schon lange bei ihm und hatte sich ihm soweit genähert, dass Alec beinahe jedes einzelne Haar auf der Stirn des weißen zählen könnte. Und alleine Magnus‘ Blick war es, der Alec versteinern ließ. An eine Bewegung weg war nicht mehr zu denken. Es war eher so, als würden seine Beine nachgeben, bevor er auch nur einen Schritt fort gehen konnte. Als sich der Weiße ihm dann noch weiter näherte, öffnete Alec kurz den Mund, um etwas zu sagen, verstummte aber augenblicklich, nickte nur, und ließ den Schimmel gewähren. Nicht einmal ließ er dabei den Augenkontakt abreißen, beobachtete den Schimmel und jede seiner Bewegungen.

Der Kuss überzeugte Alec schließlich voll und ganz davon, dass seine Gefühle für den Hexenmeiste wohl wirklich noch stärker waren, als er selbst zugeben wollte. Der Dunkelbraune erwiderte den Kuss, schloss die Augen und genoss die vollkommene Nähe zu Magnus in vollen Zügen. Wenn es nach ihm ginge, würde das hier sicher nicht so schnell aufhören. Niemals. Zu schön, war das Gefühl Magnus‘ Lippen auf seinen zu spüren. Viel zu schnell löste sich Magnus dann von ihm. Beinahe wehleidig schaute er den Schimmelhengst an, fragte sich, wieso das hier nicht einfach weitergehen konnte.

Und dann schockten ihn Magnus‘ Worte. Liebe. Dieses  Wort war so unglaublich stark. Und er selbst war sich doch noch gar nicht sicher, ob er jemals, so fühlen könnte. Dass es jemals wirklich Liebe war. In der Welt der Shadowhunter gab es keine Liebe. Paare wurden nach politischen Machtspielen gebildet. Nicht nach Liebe. Gefühle wie diese gab es vielleicht zwischen Geschwistern. Und wenn man wirklich Glück hatte auch zwischen Ehepaaren ansatzweise. Aber wirklich bekannt? Nein.. Das gab es nicht. Nicht mal Lydia, seine Verlobte, liebte er wirklich. Sie war für seine Eltern und ihn einfach nur ein Mittel zum Zweck.

Ich…“ Wieder stockte der junge Hengst mitten in den Worten. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Magnus. Ich fühle mich unglaublich stark zu dir hingezogen. Aber… Ich habe noch nie wirklich Liebe gefühlt. Ich weiß nicht, wie das ist…“ Beschämt senkte er den Kopf, hoffte dass es nicht allzu dämlich rüber kam. Doch wahrscheinlich würde Magnus, ihn jetzt auslachen. Das zumindest würde eher passen, wie alles andere. Vorsichtig sah Alec wieder auf, lächelte zaghaft und versuchte zu erahnen, was denn Magnus gerade dachte. Ohne Erfolg.


22.09.2016, 15:09
» Seraphiel
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Reverie
(Trail of Broken Wings)



Dieses ewige rumgestehe ging ihm langsam wirklich auf die Nerven.
Natürlich dachte er sich, dass er verstehen konnte, was Rahu durchmachte.
Doch dumm in der Gegend herum stehen brachte sie auch nicht weiter. Im Gegenteil.
Stattdessen stand der ganze Tross, weil niemand sich entscheiden konnte, was sie tun sollten.
Er schüttelte den Kopf und trabte Abseits der Gruppe, die sich seit einer gefühlte Ewigkeit nicht bewegt hatte.
Worauf genau wollen wir warten. Rumstehen bringt uns am wenigstens weiter.
Er trabte abseits und begann etwas zu grasen.
Der Wald hatte etwas hübsches. Er betrachtete den nahenden Herbst. So viel Zeit war also schon vergangen?
Wie lang waren sie schon unterwegs?
Eine gefühlte Ewigkeit später vernahm er die Worte von Reverie. Doch selbst sie schien ignoriert zu werden. Da er ja nicht bösartig war, verkniff er sich einen schnippischen Kommentar, Gras war gerade interessanter.
Doch irgendwann trat er doch zu ihr.
Scheint, als wär unsere Mission doch nicht mehr so wichtig. Also folg deinem Geweih nicht zu weit, bevor du die andren noch verlierst.
Nein, er meinte es nicht böse. Das tat er nie.
Trotzdem sah er sie provokant an.
Ihm war einfach nur langweilig.



Sorry.... muss erstmal rein kommen...


24.09.2016, 14:45
»Magnus
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Alec <3


Magnus hätte in seinen tiefsten Gedanken nicht daran geglaubt, dass sich der Dunkelbraune dazu überwinden würde, sich gegen seine Eltern zu stellen. Doch gerade tat er genau dies. Er hielt den Schimmelhengst davon ab, wieder in sein altes Leben zu laufen, um dort über die aufkommenden Schmerzen hinweg zu kommen. Alec hatte die Chance ergriffen, dass seine Eltern in Idris waren und in diesem Moment mehr als unerreichbar schienen. Aber darum kümmerte sich Magnus nicht, für ihn zählte gerade nur, dass der andere ihm nun so tief in die Augen blickte und das sagte, was ihm auf dem Herzen lag. Seine Gefühle endlich aussprach und sie nicht mehr verleugnete. Aber genau das war auch sinnlos gewesen. Zu oft hatte man schon bemerkt, wie sie aufeinander reagierten, wenn sie unter sich waren. Selbst damals, als Jace noch mit von der Partie gewesen war, hatte Magnus Herz schon für den Dunkelbraunen geschlagen.
Dennoch nahm er auch die Reue war, die sich in dem Blick seines Gegenübers spiegelte. Er konnte Alec verstehen.. Doch das spielte für den Schimmel nun keine Rolle mehr, immerhin hatte sie nun beide ihre Gefühle mehr oder weniger offen dar gelegt und sich damit gleichzeitig auch angreifbar gemacht. Aber sie vertrauten einander und das schweißte sie doch irgendwo noch weiter zusammen.

Magnus hatte sich der Berührung von Alec nur zu gern hingegeben und die letzten Millimeter freudig überbrückt. Sein schnell schlagendes Herz beachtete er schon gar nicht mehr, sonst würde er sich nur sogen machen müssen, ob er nicht gleich einen Herzinfarkt erlitt. Aber war ein Tod vor Liebe nicht ein schönes Ende?
Aber schnell wurden seine Gedanken wieder auf den anderen Hengst gelenkt als dessen Fell sich an seinem Körper aufstellte und Magnus war sich hundertprozentig sicher, dass es nicht an dem aufkommenden Wind lag, der über die Wiese fegte. Nein, das war eine Reaktion auf seine eigenen Laute, die ihm so flüchtig über die Lippen gekommen waren. Er hätte sich gar nicht auf die Lippe beißen können, so schnell waren sie seinem Kehlkopf entschlüpft. Eine mehr als willkommene Reaktion seines Körpers auf diese Umstände. Der "Kuss" hatte ihn erregt und gleichzeitig ein Feuer der Liebe entfacht. Dessen er sich nun all zu bewusst war als eine Woge der Hitze durch seine Adern strömte und seinen Körper von innen heraus erwärmte. In schier zu brennen schien. Und nur Alec würde etwas dagegen tun können. Immerhin war er der Verursacher dieses Brandes, der in dem Schimmel nach Sauerstoff lechzte.

Eine neue Woge der Hitze und des Feuers floss durch den Körper des Arabers als er seinen Namen aus Alecs Mund wahrnahm. So sehnsuchsvoll und leise kam er über die dunklen Lippen. Die so verheißungsvoll glänzten nachdem er wohl mit seiner Zunge sie befeuchtet hatte. Magnus konnte gerade noch an seiner Kontrolle halten und nicht über den Dunkelbraunen her zu fallen. Seine eigenen Lippen auf die seines Gegenübers zu drücken und verschmelzen zu lassen..
Magnus hatte durch den Dunst der Liebe fast nicht mitbekommen, dass sein Gegenüber etwas zurück wich und zügelte sein Verhalten etwas. Wollte die Hitze eindämmen indem er den Abstand zu ließ aber all zu lange schaffte er es nicht. Der Hunger nach einem Kuss war nicht zu bändigen und so konnte er nur das leichte Nicken von Alecs wahrnehmen ehe er schon seine Lippen endlich auf die des Dunkelbraunen gelegt hatte. Denn viel länger hätte er nicht durchgehalten, bis ihn der innere Brand komplett verzehrt hätte und nichts als Asche und Rauch zurück blieb. Doch der andere Hengst schaffte es, dass er den nötigen Sauerstoff erhielt, um die Wärme aufrecht zu erhalten.

Ein leises stöhnen entwich den Lippen des Schimmels, als er die Bewgung spürte, die auf seine eigenen Lippen überging und sie sich im Einklang bewegten. Perfekt zusammen passten, wie Feuer und Eis und sich so schnell nicht mehr voneinander trennten.
Aber den sehnsuchtsvollen Blick von Alec würde er nie mehr vergessen. Fast hätte er sich nochmal auf die, schon leicht geschwollenen, Lippen seines Gegenübers gestürzt nur um ihn nocheinmal zu schmecken.
Doch Magnus hielt an sich und ließ sie beide erst einmal wieder zu atem kommen. Er wollte das ganze auch nicht überstrapazieren. Immerhin hatte Alec sich gerade erst geöffnet und sich ihm hingegeben, seine Sexualität hingenommen und war der Liebe gefolgt, die in seinem innerem Magnus zu gehören schien. Und dieser würde sie mit offenem Herzen annehmen.

Und dann viel die Hitze in sich zusammen. Sein Herz blieb stehen und arbeitete nach wenigen Sekunden stockend weiter. Er hatte es gewusst. Sogar erwartet, wenn er ehrlich war.
Was wollte er sich auch vormachen? Er hätte diese Worten nicht über seine Lippen kommen lassen dürfen. Alecs Reaktion, seine Sprachlosigkeit, zeigte Magnus seine schlimmsten Befürchtungen. Der Dunkelbraune war noch zu sehr in das Denken der Shadowhunter eingebunden, um sich nun davon los zu reißen.
Der Hexenmeister hatte dieses Denken schon bei seinem ersten aufeinander treffen kennen gelernt. Nie würde er verstehen können, weshalb diese nicht an die wahre Liebe glauben, aber sie taten es halt einfach nicht. Und genau das hatten sie auch seinem Gegenüber eingebläut. Über Jahre hinweg, wurde ihm das immer wieder vor Augen geführt und als Erbling des Instiuts, dass er nun leitete, war er noch weiter in dieses System verstrickt worden. Wie sollte der Schimmelhengst da dagegen ankommen? Wie wollte er dieses System in Alecs Kopf durchbrechen, damit dieser voll und ganz akzeptierte, dass er in den Hexenmeister verliebt war? Würde das je geschehen? Er wusste es nicht..

Die Worte, die er nun hörte, bestätigten nur, was sich in seinem Kopft abspielte. Er war zu weit gegangen. Wieder einmal...
Leise seufzend senkte er den edlen Kopf und verbarg dadurch seinen Schmerz.
"Du machst nichts falsch, Alexander. Ich hätte diese Worte nicht sagen dürfen. Sie dir nicht an den Kopf schmeißen sollen." Antwortete er und scharte kurz gedankenverloren mit einem Huf. "Ich kenne die Schattenjäger nun schon lange genug, um ihr System zu wissen. Auch wenn es ich es nicht verstehe oder nachvollziehe. Aber ich weiß, dass ich dich mit meinen Worten bedränge." Kurz hob er nochmal den Kopf und suchte Alec' Blick nur um das leichte lächeln um dessen zu Zügen zu erblicken. War doch noch nicht alles verloren?
Würde der Dunkelbraune es versuchen? Liebe fühlen zu lernen, nur um Mangus glücklich zu machen?
"Aber das ändert nichts an meinen Gefühlen. Das könnte nichteinmal die schlimmste Tat bewirken." Versichterte der Schimmel ihm und reckte bestimmend den Kopf. Zeigte das Selbstbewusstsein, dass er über die Jahre aufgebaut hatte.
Und in seinem Inneren fühlte es Magnus. Dass alles gut werden würde und sich die vielen Frage mit der Zeit beantworten lassen würden.


30.10.2016, 18:55
» Reverie
TRAIL OF BROKEN WINGS

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Seraphiel (Celestial; Trail of broken wings.) 




Noch bevor sich Reverie dazu durchgerungen gehabt hatte etwas zu sagen, entfernte sich Seraphiel - scheinbar von der Situation genervt - von der Gruppe.  Zumindest war er nicht mehr zu hören und sein Duft war schwächer geworden. Schon interessant, wie viel man doch wahr nehmen konnte, obwohl die Aussicht einem doch verschleiert blieb.
Doch auch sonst schien sich noch nicht viel geändert zu haben. Wieder raschelte es stärker und wurde von einem missfallenden Schnauben gefolgt, dem wiederum wieder ein leiseres Rascheln auf dem Fuße folgte.

Erst nachdem Reverie selbst die Initiative ergriffen hatte und nach ihren Worten ebenfalls ein paar Schritte vorwärts ging - und sich somit von der Gruppe entfernte -, passierte etwas, dass sie ein wenig überraschte. Sie hörte, wie leichtfüßig jemand an ihre Seite trabte. Bei jedem dieser federnden Schritte vernahm die auffällig gescheckte Stute das wohlbekannte, leise Rascheln. Jenes, das es ihr leicht machte zu identifizieren, wer sich ihr näherte ohne ihre anderen Sinne einsetzen zu müssen. Dennoch schloss sie ihre ohnehin nutzlosen Augen und atmete tief ein. So süß, so fruchtig. So - der folgende Atemzug war schärfer als die vorherigen. Reverie war völlig überrascht und ihre Lider entblößten wieder ihre leuchtend weißen Augen. Ein überraschtes, wenngleich wohliges, unmerkliches Zucken ging durch ihre Bauchhöhle; Celestial war nicht nur an ihre Seite getreten, sie raunte ihr etwas ins Ohr und striff dabei leichter als eine Feder die plüschigen, längeren Haare. Wie diese Situation wohl aussah? Ob Celestial sich wohl besonders verbiegen musste um ihren Kirschbaum nicht in Reveries schneeweißem, mächtigem Geweih zu verhaken? Sorgte sich Reverie etwa um Celestial? Gut möglich. Ließ sie sich dies anmerken? Unmöglich. »Das wäre gut, Celestial. «, entgegnete sie daher.
Was? Eigentlich wollte sie doch keine Hilfe?! Und bei was wollte Celestial ihr helfen? Etwa dabei, dass Reverie nicht Hals über Kopf mit ihrem Geweih irgendwo stecken blieb? War diese Art von Hilfe nicht genau das, was sie am meisten verabscheute?
Doch noch ehe sie noch etwas Weiteres sagen konnte, trat auch Seraphiel von seiner Isolation aus der Gruppe zu Reverie heran. Sie war für den einen Moment so beschäftigt mit diesen Fragen gewesen, dass sie seine Schritte nicht vordergründig wahrgenommen hatte. Erst die Lautstärke seiner Stimme machte ihr klar, dass er nun recht nah bei ihr stand, obwohl er sich zuvor in eine andere Richtung entfernt hatte. Sie zuckte kurz zusammen und drehte dem hornlosen Hengst dann ihren blick-ungerichteten Kopf zu. Sie konnte seinen provokanten Blick natürlich nicht sehen, kannte ihn jedoch genug um zu wissen, dass er diesen sicherlich gerade aufgelegt hatte. Vielleicht würde sich diese Vermutung noch durch die Reaktion der anderen bestätigen, vielleicht aber auch nicht. Wie dem auch sei. Seraphiel meinte es sicherlich nur gut, zumindest klang es so. »Naja. Nicht so wichtig würde ich nun nicht sagen. Aber ich befürchte wir haben das Hauptziel beinahe aus unserem Sinn verloren. «, antwortete die gescheckte Stute Seraphiel.

Dann lächelte sie ihn an. Zeit für ein Gedankenspiel, um auf andere Ideen zu kommen. Immerhin kamen sie in ihrer ursprünglichen Mission wirklich nicht weiter. »Was würdest du hier tun, wenn du die anderen verlierst, Seraphiel? «, fragte sie ihn neugierig und machte bei dem Wort "hier" eine ausschweifende deutende Bewegung mit ihrem Kopf. Sie vermutete, dass er versuchen würde ein völlig normales, unauffälliges Leben zu führen. Zumindest soweit ihm das möglich wäre. Immerhin hatte man Reverie erzählt, dass Seraphiel selbst ohne sein Horn noch eine so auffällige und "unnatürliche" Fellfarbe besäße, dass er immer der bunte Paradiesvogel unter lauter Pinguinen bleiben würde. Aber sicherlich würde er es sehr genießen normal zu sein, kein Außenseiter. Vielleicht gab es ja noch eine andere Spezies, die generell nur schwarz-weiß sah?


Wörter: 736

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30.10.2016, 22:38
»Nidalee
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Fenris (& Rahu + Rest der Broken Wings)


Erst als die gesamte Gruppe stehen bleibt - und Nidalee, automatisch, wie ein **Roboter, mit ihr - wacht die Stute aus ihrem tranceartigen Zustand auf. Sie war, seitdem sie ihr Geburtstal verlassen hatten, kaum mehr als nur mitgeschwommen: ja, sie hatte sich dafür entschieden, Rahu zu helfen, überhaupt, mit ihren Freunden mitzuziehen. Anders als sonst hatten sie sich wenig ausgetauscht, waren viel zu fokussiert darauf gewesen, alles vorzubereiten, und dabei möglichst wenig Zeit zu verlieren. Während all der Zeit war Nidalee (zum Glück) recht wenig zum Nachdenken gekommen, hatte selten tiefer als an der Oberfläche geschürft: sowohl bei sich selbst als auch bei den Anderen. Ein wenig wehmütig fährt ihr Blick über die Gruppe der Freunde, die sie schon fast ihr ganzes Leben lang kennt, ohne die ihr Leben einfach komisch wäre. Dabei ist es auch mit ihnen nicht einfach, jeder ist irgendwie auf seine eigene Art und Weise... kompliziert. Und liebenswürdig. Mit einem leisen Brummeln meldet sie sich zurück, doch die Aufmerksamkeit der Anderen ist auf Rahu gerichtet, die, für sie alle, im Mittelpunkt steht: immerhin hat sie diese Reise angezettelt (mehr oder weniger), sie ist die, die mit Raythan am Meisten verloren hat: ihren besten, lange Zeit einzigen Freund. Endlose Gespräche hat sie mit der zierlichen, geflügelten Stute geführt, langsam, Stück für Stück ihr Vertrauen gewonnen. Sie muss lächeln. Rahu ist keine Sympathieträgerin an sich. Manchmal schon hat sie sich von der Stute mit Absicht zurückgestoßen gefühlt, so, als wolle sie sie gar nicht zur Freundin haben; ein Kommentar hier, ein Stehenlassen dort. Dennoch, über die Zeit hatte sie die Stute lieben gelernt, mit Wohlwollen zugesehen, wie auch die Restlichen ihrer bunt zusammengewürfelten Truppe sie annahmen und Rahu sich in die Gemeinschaft eingliederte, zugänglicher wurde: Raythan, vielleicht sogar sie alle hatten ihr gut getan. Und nun stand sie hier, verloren und allein, diese Stütze plötzlich verschwunden. Überhaupt, sie alle waren allein: Raythan war ihre Verbindung gewesen, das Band, das sie aneinanderkettete. Die allgemeine Stimmung ist bedrückt, jeder schweigt den Anderen an, hängt seinen eigenen Gedanken nach. Bis Rahu ein einzelnes Wort herausbringt, das in der großen Weite schnell genauso verloren wirkt wie sie selbst, je länger es über ihren Köpfen hängt: "Wohin?"

Ja, wohin eigentlich? Zum ersten Mal löst sie ihren Blick von der Gruppe, betrachtet die Landschaft genauer: sie stehen an einem Waldrand, der ihrem Zuhause gar nicht so unähnlich sieht: allerdings ist Wald eben auch Wald. Vor allem in schwarz-weiß. Mit einem Mal fühlt sie sich zurückkatapultiert, zum Zeitpunkt des Abschieds: sind seitdem wirklich nur ein paar Tage vergangen?!

Ein sanfter, aber dennoch warmer Wind wehte. Kälter würde es hier erst später werden: das Tal war für sein außergewöhnliches Klima bekannt. Die Sieben waren aufbruchsbereit, die Stimmung geradezu feierlich: wenn es auch nicht das erste Mal war, dass sie das Tal verließen, so war es dennoch nicht alltäglich. Immerhin fielen sie mit jedem Schritt auf, und das in Gebieten, in denen die Bewohner sogar an ihre Existenz gewöhnt waren. Jetzt jedoch wussten sie nicht genau, was auf sie zukommen würde, wohin ihre Reise sie führen würde. Beruhigend brummelnd fuhr sie ihrer Mutter ein letztes Mal durchs Fell, dann schaute sie zu ihren Freunden, die sich schon längst versammelt hatten, aufbrechen wollten: sie war die Letzte. "Macht euch keine Sorgen. Ich habe meine Familie doch immer bei mir", verabschiedete sie sich von den Pferden, die ihr schon immer zur Seite gestanden sind, sie zu dem gemacht haben, was sie ist. Liebevoll prägte sie sich die letzten Details ein, dann wand sie sich ab, trabte eilig zu ihren Freunden, fiel in den Schritt, als sie die Gruppe erreicht hatte. Mit ihrer Ankunft setzte sich der Tross in Bewegung, ohne dass sie etwas sagen müsste. Den Löwenschweif vorfreudig schlagend, schloss sie zu Reverie auf, ließ sie mit einem sanften Stupser wissen, dass sie da war - obwohl diese das natürlich längst wusste. Genauso wusste sie, dass Nidalee sie keinesfalls für schwach und hilflos hielt, sondern sie einfach gerne berührte. Seite an Seite zogen sie mit der Gruppe von dannen, unterhielten sich über ihren Morgen, ein wenig über das, was ihnen bevorstand, aber vor allem genossen sie die Heimat: mit Reverie konnte man sich auch herrlich anschweigen. Manchmal lachten sie, erzählten sich gegenseitig Anekdoten von Orten, die ihnen bekannt vorkamen, wenn sie an ihnen vorüberzogen, manch einmal stahl sich ein wehmütiger Blick auf Nidalees Gesicht, wenn sie einen Platz erblickte, der für sie besondere Geschichten erzählte. Um das Tal zu verlassen, mussten sie eine enge Schlucht passieren. Die mitternachtsblaue Stute ließ sich hinter ihre Freundin zurückfallen, ein letzter Blick auf ihre Heimat - dann nur noch die Felsen, die sie einengten. Der Weg kam ihr dabei dieses Mal länger vor; endgültiger. Danach tauchte sie wieder an Reveries Seite auf, die nach einer Weile von ihr wissen wollte, was sich verändert hatte. Stockend berichtete Nidalee, doch ihr fehlten die Worte, der Kopf leer. Für eine Weile noch blieb sie an der Seite ihrer Freundin, ließ sich dann jedoch zurückfallen. Die Gegend, die Eindrücke waren irgendwie erdrückend: alles war grau, grau in grau in grau. Ihre Heimat kannte sie farbenfroh; wenn sie ihre Augen ganz fest schloss, in den hintersten Ecken ihres Bewusstseins kramte, dann fand sie Bilder in herrlichen Farben, an jedem Ort, jedem. Und mit einem Mal schien alles nicht mehr als ein aufregendes Abenteuer, sondern als beschwerliche Reise mit ungewissenem Aufgang. Wer sagte schon, dass sie Raythan überhaupt fanden? Tränen schossen Nidalee in die Augen, doch sie hielt sie zurück. Nicht hier, nicht jetzt. Hastig schloss sie wieder zu den Freunden auf, trottete stumm in ihrer Mitte: hier konnte sie nicht weinen, nicht mit den Anderen um sie herum.

Heftig schüttelt sie den Kopf, als ihre Augen schon wieder wässrig werden. Verwundert blinzelt sie: es hat sich viel getan. Grüppchen haben sich gebildet, nur sie steht natürlich alleine da, Tagträumerin. Ophelia und Icarus stehen etwas abseits, bei Rahu sieht sie Fenris: vermutlich der, der Raythan nach Ersterer am nächsten steht. Und, weiter vorne, tritt gerade Seraphiel an Celestial und Reverie heran. Schöne, starke Reverie. Kurz tauscht Nidalee einen Blick mit der Stute aus - dann erwacht sie vollkommen aus ihrer Traumwelt. "Wow, altes Mädchen. Du hast erfolgreich vergessen, dass Reverie blind ist - solltest du ihr mal erzählen, freut sie bestimmt", schießt es ihr durch den Kopf, lässt sie schmunzeln. Dann geht ein Ruck durch ihren Körper. Bestätigt durch Reveries Gelassenheit gesellt sie sich zu Rahu und Fenris, stupst die Stute kurz an, um sie nicht zu erschrecken: Rahu weilt meistens genauso in Gedanken wie sie eben. Allerdings wendet sie sich nicht an die - wären die Flügel nicht, wäre sie ziemlich unauffällig, welch Ironie - graue Stute, sondern an den auffällig gezeichneten Hengst neben ihr. "Du bist doch sein bester Freund. Wohin würde Raythan gehen?", fragt sie ihn. Dann jedoch kommt sie sich dumm vor: das fragt er sich bestimmt selber schon die ganze Zeit. "Entschuldige. Wie dumm von mir... darauf bist bestimmt selbst schon gekommen", seufzt sie. Sie mustert den Dunklen: täuscht sie sich oder sind seine Flämmchen tatsächlich etwas kleiner geworden? "Du hast bestimmt noch was im Auge", rügt sie sich selber und verwirft den Gedanken wieder. Fenris hat die Flämmchen schon immer gehabt und irgendwie passt das auch zu seinem Charakter: der junge Hengst ist ein wenig heißblütig, aber vor allem leidenschaftlich. Dass er seine Partnerin noch nicht gefunden hat, ist für Nidalee gänzlich unverständlich; gerade vor ein, zwei Sommern fand sie den Hengst selbst sehr toll - doch irgendwie kannten sie sie sich schon so lange, waren so lange Freunde gewesen... nicht einmal, dass sie traurig darüber ist, aber aus diesem Grund nimmt seine nicht enden wollende Suche sie irgendwie ein kleines Stückchen mehr mit. Dass gerade er so auf diese alte Tradition ansprang, hatte sie anfangs gewundert, sie hatte ihn, als diese "Phase" anfing, eher als Freigeist wie Celestial angesehen: rücksichtslos, revolutionär. Dass er in dieser Beziehung eigentlich der Leittragende, der Ausgenutzte war... sie war aus allen Wolken gefallen, fühlte sich damals noch mehr verpflichtet, ihm zur Seite zu stehen und auszureden, dass er schon jetzt die finden musste, mit der er den Rest des Lebens verbringen wollte - sollte, denn so würde es das Schicksal entscheiden. Manchmal fragt sie sich, ob sie damit wirklich zu ihm durchdringt, doch neben seinem traurigen Liebesspiel sieht sie ihn vor allem als ehrlichen Burschen an, der für seine Freunde - wie eben jetzt - durchs Feuer gehen würde. Erst dann fällt ihr auf, dass sie die ganze Zeit auf Fenris Schulter gestarrt hat und wendet sich, etwas peinlich berührt, wieder dessem Gesicht zu.


01.11.2016, 19:29
» Fenris


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Nidalee (Trail of broken wings)


Der schwarze Hengst seufzte. Natürlich. So ein Kommentar konnte nur von dem guten Seraphil kommen. Wie konnte man nur ständig so auf Angriff gebürstet sein. Er meinte es ja nicht böse, nur ging es Fenris langsam auf die Nerven. Solch unqualifizierte Sprüche halfen ihnen auch nicht weiter, sie trapazierten nur seinen Geduldsfaden. Tief luftholend versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man den jungen Flammenträger fragte. Es war einfach zu verwirrend, ihre Situation zu verzwickt. Aber er musste Raythan finden, egal wie lange es dauerte oder was er dazu auf sich nehmen musste. Schließlich konnte er nicht zulassen, dass zwei, die ineinander ihre wahre Liebe gefunden hatten, wegen eines "Missverständnisses" nie wieder zueinander fanden. Seine Unsicherheit spiegelte sich in den orange züngelnden kleinen Feuern auf seinem Fell wieder. Sie flackerten schwächer als normalerweise und wer ganz genau hinsah, konnte erkennen, dass sie hecktischer tanzten, als hätten sie Angst zu verlöschen.
Fenris blähte die Nüstern als Nidalee sich an ihn wandte. Dachte sie er wäre nicht schon alle Optionen durchgegangen, die er vermutet hatte? Doch bevor er eine warscheinlich recht unwirsche Antwort geben konnte, hatte sie sich bereits korrigiert. Der junge Hengst beruhigte sich langsam wieder. Die Mitternachtsblaue schien einen guten Einfluss auf ihn zu haben. >> Du hast Recht. Ich habe mein möglichstes gegeben, aber ich weiß einfach nicht mehr ob ich noch richtig liege mit meinen Vermutungen. Jede Möglichkeit, die ich in beatracht gezogen habe, hat sich als falsch herausgestellt. Ich bin langsam auch am Ende meiner Weisheit. << Er senkte den eben noch empört erhobenen Kopf und schloss die Augen. >> Manchmal frage ich mich ob unsere Rasse verflucht ist. Es ist doch schrecklich nur die Schönheit der Welt zu entdecken, wenn man jemanden hat der die wahre Liebe für einen darstellt. Was wenn man ihn niemals findet? << Im selben Moment hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. Völlig mit sich selbst beschäftigt, hatte er vergessen, dass er ja mit Nidalee sprach. Mit jener, die schon als Fohlen ihren Seelengefährten gefunden und auch verloren hatte.
Der Rappe verzog das Gesicht. >> Tut mir leid. << Er sah die junge Stute an. Ihm waren ihre auf mysteriöse Art auftauchenden Wunden nicht entgangen, die sie im Laufe ihres Lebens immer wieder getragen hatte. Er konnte ihren Schmerz nur allzu gut verstehen. Er wollte nicht, dass sie sich allein fühlte. Aber andererseits wollte er sie auch nicht bemitleiden oder in Watte packen. >> Hatte doch tatsächlich vergessen, dass wir unseres eigenen Glückes Schmied sind. Hab ich recht? << Fenris grinste schief. Er hatte seinen ganz eigenen Charme, verstand auch ohne Worte, was in seinem Gegenüber vor sich ging. Erst jetzt bemerkte er, dass die mitternachtsblaue Stute seine Schulter anscheinend interessiert musterte.  Als diese sich zu besinnen schien, sahen seine grell leuchtenden Augen belustigt drein. >> Na seh ich denn auch ordendlich aus heute? Oder hab ich mir mal wieder meine Hörner verlegen? <<, neckte er Nidalee und stupste sie sanft am Hals.


Wörter: 576

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~ тяαιℓ σғ вяσкεη ωιηgs ~
09.11.2016, 23:11
»Nidalee
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Fenris (& Rahu + Rest der Broken Wings)


Für einen kurzen Moment herrscht eine unerträgliche Spannung in der Luft, Nidalee spürt, wie der Hengst neben ihr sich verspannt, seine Präsenz überdeutlich wird. Doch trotzdem dringen ihre Worte noch zu ihm durch, verhindern ein Missverständnis, das die ganze Sache nur noch verschlimmern würde. Erleichtert bemerkt sie, wie Fenris sich wieder beruhigt, wenngleich es auch so wirkt, als wäre mit der Luft auch alles Leben aus ihm gewichen, für einen kurzen Moment: er sieht älter aus, als er es normalerweise tut. Ein Blick herum zeigt ihr aber, dass es den Anderen kaum anders geht: selbst die stolze Celestial hinterlässt eine kleine Spur aus Blütenblättern. Fast muss Nidalee kichern, hält sich aber zurück: es passt nicht in die Situation. Im nächsten Moment fängt Fenris wieder an zu sprechen und, für die Ablenkung dankbar, wendet Nidalee sich ihm zu. Hilflos muss sie mit ansehen, wie der hübsche Hengst mal wieder an sich zweifelt, von Neuem beginnt, seinen Sinn in diesem Leben zu hinterfragen. "Fenris. Wir sind alle müde. Mach dir keine Gedanken, wir finden ihn schon. Aber keiner erwartet von dir, dass du ihn heute noch findest. Überhaupt. Du bist nicht alleine, keiner von uns. Aber vielleicht brauchen wir alle einfach mal eine Pause, ein wenig Zeit, um zur Ruhe zu kommen", beschwichtigt sie ihn sanft. "Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus."
Doch ihre Worte perlen einfach ungehört von dem Hengst ab, ganz so, als wolle er sie nicht hören. Und ja, manchmal kommt es Nidalee auch so vor: dass der Hengst sich gerne tief in seinem Selbstmitleid vergräbt, ohne einen Ausweg daraus zu suchen, ohne einen Ausweg suchen zu wollen. Diesmal ist es an Nidalee, wütend zu werden, verärgert schüttelt sie ihre Mähne, peitscht mit dem Schweif durch die Luft. Genau wie sie zuvor erkennt Fenris seinen Fauxpas aber, bevor sie überhaupt zu Wort kommen kann, und automatisch entspannt sie sich wieder: ja, eine Pause wäre wohl wirklich gut. Kurz schließt sie die Augen, schmunzelt zustimmend bei seinen Worten: wie oft hatten sie schon darüber diskutiert, wie wichtig es ist, eben diese Liebe zu finden? Zu oft vermutlich; sie kann sich kaum an jedes einzelne Gespräch erinnern. Aber was macht das schon? Mittlerweile würde sie Fenris zu ihren engsten Freunden zählen, ja, ihm eigentlich einen Platz direkt neben Reverie und Raythan einräumen.
Als sie die Augen wieder öffnet, wirken die Flämmchen schon wieder anders, gesünder, normaler - aber vermutlich hat sie sich wirklich nur getäuscht. Dass es dem Weiberheld nicht entgangen ist, dass sie sich in seinem Anblick verloren hat, hätte ihr aber bewusst sein müssen: natürlich hat er das. "Naja, normalerweise würde ich ja schon sagen, dass du ganz attraktiv ausschaust, aber heute... Fenris, ich will dir ja nicht wehtun, aber lügen darf man ja auch nicht, oder?" Ups. Vielleicht hätte sie das nicht sagen sollen, wenn seine Nüstern - und auch seine Zähne - noch so nah an ihrem Hals waren. Sie lacht und macht einen Satz zur Seite, aus seiner Reichweite. "So einfach kriegst du mich nicht", frohlockt sie.


20.11.2016, 13:47
»Icarus
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Rahu (+Tail of broken Wings)


 
Ruhig beobachtete Icarus wie sich die Gruppe an Einhörnern langsam aufteilte. Nachdenklich kräuselte er die Lippen und schielte zu seiner geliebten Ophelia herüber. Sie waren schon lange schweigend nebeneinander her gelaufen, sie waren wie die anderen auch langsam erschöpft und der Hengst sehnte sich nach einer Pause, wollte aber nicht der einzige sein, der aufgab, wollte keine Schwäche zeigen. Er hielt sich bewusst zurück, während sich eine kleine Diskussion erhob, wie sie weiterhin verfahren sollten. Man merkte es allen an, dass sie gereizt, erschöpft und verunsichert waren. Und doch schien es jeder auf seine eigene Art zu zeigen. Sie konnten unterschiedlicher kaum sein, diese Truppe aus jungen Pferden auf der Suche nach einem verschollenen Freund. Icarus kannte sie alle seit seiner Kindheit und doch hatte er nie mit jemandem eine engere Freundschaft gehegt. Seit sie ihr Zuhause verlassen hatten, hatte er sich sehr zurück gehalten und eigentlich nur mit seiner Gefährtin gesprochen. Raythan hatte ihn stets aus der Reserve gelockt, hatte viel aus ihm heraus gekitzelt, was er nie in sich vermutet hätte. Es schien als wäre er das einzige was diese seltsame Truppe zusammenhielt. Nachdem Reverie nun die Führung übernahm und alles sich wieder in Bewegung setzte, grummelte Icarus leise und beobachtete, wie vor ihnen Nidalee und Fenris sich einfädelten, nur Rahu blieb etwas hilflos anmutend zurück. Der lilane bedeutete Ophelia mit einem Kopfnicken, dass sie den anderen folgen sollte und striff ihr zum Abschied behutsam über das wallende, lockige Langhaar. Er packte all die Liebe, die er für sie verspürte in ein letztes Lächeln, das er ihr schenkte, bevor er sich auf die Stute zubewegte, die sie alle stumm als Anführerin anerkannt hatten. Immerhin hatte sie die innigste Beziehung zum Verschollenen gepflegt und war wenn man den Gerüchten glaubte auch am Grund seines Verschwindens beteiligt.

Tatsächlich war Rahu eines dieser Geschöpfe, die Icarus gerne beobachtete, während die Aufmerksamkeit aller anderen auf die lauten, selbstbewussten Redner gerichtet war. Er bewunderte sie auf eine gewisse Art für ihre Stärke und hatte sich immer irgendwie mit ihr verbunden gefühlt – nur hatte er es nie gewagt die Distanz zu überwinden die sie zwischen sich und jedem anderen, außer Raythan, aufgebaut hatte. Manchmal konnte er das Gefühl nicht abschütteln, dass viele ihrer Gruppe sich nur mit ihm abgaben weil sie nicht die hübsche Ophelia gegen sich aufbringen wollten. Bei Rahu jedoch war er sich sicher, dass sie ihre Gefühle anderer gegenüber auf ihre eigene Art und Weise offen zeigte. Er bemühte sich, sein Lächeln etwas zu dämpfen und blieb einige Meter vor ihr stehen, drehte sich dann entlang des Weges und machte einige langsame Schritte, wobei er ihr in die Augen blickte. „Na komm, bloß nicht den Anschluss verlieren.“, meinte er sanft und schüttelte seine Mähne um seiner nun aufkeimenden Unruhe etwas Luft zu machen. Dann ging er einige Schritte, in denen er ihr Luft gab selber zu sprechen, wollte nicht, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlte. Gleichzeitig suchte er nach den richtigen Worten, um ihr seine Gefühle zu vermitteln, ohne aufdringlich zu werden. Sie alle standen von Geburt an unter dem Druck ihrer Eltern, der gesamten Gesellschaft, dass sich ihr ganzes Leben nur darum drehte, ihre große Liebe zu finden. Und von Geburt an war sie anders gewesen und man hatte sie dafür gemieden. Kein Wunder, dass sie sich mit anderen ihrer Art schwer tat. Wenn er sie ansah - wenn er Reverie, Seraphiel, Nidalee, sie alle ansah - konnte er nicht anders, als sich schlecht zu fühlen. Schlecht dafür, was er für ein verdammtes Glück hatte. Er hatte eine Gefährtin, die ihm die Farben geschenkt hatte. Und sie war nicht irgendeine Gefährtin, sie war die hübscheste Stute auf der ganzen Welt. Nicht selten fragte er sich, womit er so viel Glück verdient hatte. Und wieso es anderen vergönnt war. Er holte tief luft und seufzte schwer, die Worte wollten einfach raus. 
"Rahu, ich.. ich bin mir sicher, dass wir ihn finden werden. Raythan und du, ihr gehört einfach zusammen. Eure Schicksale sind aneinander gebunden und so werdet ihr euch wieder finden. Und du hast gute Freunde, die hinter dir stehen und dich unterstützen. Du machst das gut.", sprach er in gesenkter Stimme, dass die anderen es nicht hören konnten. Er hatte die Freundschaf, die Rahu und Raythan verband immer beneidet, sie schienen so ein enges, untrennbares Band zu verbinden.. es widersprach Icarus' Weltvorstellung, dass solch eine Verbindung so einfach getrennt werden konnte. Als sich nach seinem Redeschwall wieder Stille über sie legte, reckte er den Hals und sah in den wolkenbedeckten Himmel. Er konnte den Abend kaum erwarten, wenn sie sich einen sicheren Ort zum Nächtigen suchen würden. Den ganzen Tag marschieren und zu viel Zeit zum Nachdenken haben lag ihm nicht. 
 


22.11.2016, 00:30
» Alec
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Magnus



Du machst nichts falsch, Alexander. Diese Worte hallten immer wieder im Kopf des Hengstes wieder. Oh doch, Magnus wusste nur nicht was er alles falsch machte. Viel zu viel. Viel zu sehr war er in Gedanken vertieft. Und viel zu sehr lenkten ihn gerade seine Gefühle zu Magnus von seiner eigentlichen Aufgabe ab. Er sollte das Institut führen. Er sollte sich um die Angelegenheiten des Instituts und seiner Bewohner kümmern. Nicht hier um sein eigenes (Liebes-) Leben. Aber er konnte einfach nicht anders. Er musste bei Magnus bleiben. Der helle Hengst hatte ihn einfach in seinen Bann gezogen. Und so schnell kam man da ganz sicher nicht mehr raus.

Du bist nicht schuld.“, leise und doch ganz klar kamen ihm die Worte über die Lippen, als er auf Magnus Worte antwortete. „Du hast alles richtig gemacht. Ich bin einfach nur ein wenig überfordert mit der ganzen Situation. Ich muss mich noch daran gewöhnen… Das braucht vielleicht ein wenig mehr Zeit, als es uns beiden lieb sein wird, aber ich werde es schaffen…“ Zaghaft lächelte der Braune seinen Gegenüber abermals an, berührte ihn schließlich sanft mit den Nüstern. Er wollte Magnus zeigen, ­­dass er für  ihn da war. Koste es, was es wolle. Und Magnus wäre wohl augenscheinlich auch zu nichts anderem mehr in der Lage, als seinen geliebten Schattenjäger zu beschützen.

Schon immer hatte Alec Mut und Stärke bewundert. Sie waren die wesentlichen Eigenschaften eines Schattenjägers. Neben Loyalität, Schnelligkeit und vielen anderen Dingen natürlich. Dass Magnus nun aber selbstsicher vor ihm stand und deutlich seinen Entschluss gefasst hatte, ließ ihm einen Schauer über den Rücken jagen. Wieder schlich ein Lächeln auf die Züge des jungen Schattenjägers. Er bewunderte Magnus für diese Ausstrahlung. Sie war beinahe der eines waren Nephilim würdig, nicht mehr der eines einfachen Schattenwesens, für das er Magnus immer gehalten hatte. Er war deutlich mehr, als sein Äußeres zu sagen schien. Viel mehr noch für Alec. In ihm schien er endlich jemanden gefunden zu haben, der ihn verstand. Und der sich für ihn einsetzte, komme was wolle. Ja, es schien gar, als sei er Magnus nun beinahe mehr verbunden als einem Mitglied seiner Gemeinschaft, beinahe gar seiner Familie.

Eigentlich hatte er es nie so weit kommen lassen wollen, aber Magnus zwang ihn nun ja beinahe dazu… „Danke… Für alles.“ Eine einfache Aussage, doch für Alec mit so viel mehr Wert dahinter. Er wusste, dass Magnus innerhalb der kurzen Zeit viel mehr für ihn getan hatte, wie er es eigentlich vermutet hatte oder gar erwartet hatte. Wieder trat der junge Hengst an Magnus heran, legte für einen kleinen Moment seine Lippen auf die des Hexenmeisters. Seine Liebe würde er Magnus wahrscheinlich nicht so schnell gestehen können. Aber über Gesten zeigen, konnte er es allemal. Zu gern hätte er den kleinen Kuss nur noch mehr vertieft. Der Gedanke daran, Magnus noch näher zu kommen, als er es gerade eh schon tat, keimte in ihm auf. Leise seufzte Alec, drückte den Schimmel rückwärts, bis dieser gegen einen der vielen Bäume prallte, die die beiden Pferde umgaben. Das hielt Alec aber nicht davon ab, noch weiter zu gehen. Immer mehr vertiefte er den vorerst sanften Kuss, drückte sich enger gegen den hellen Hengst. Er wollte seine Nähe spüren. So sehr, wie er sie noch nie von einem anderen Wesen hatte spüren dürfen. Weder weiblich, noch männlich.

Es würde Tage, Wochen oder vielleicht auch Monate dauern, bis er sich in Worten öffnen konnte. Aber seine Taten waren dafür umso mehr wert.


13.12.2016, 16:00
» Fenris


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Nidalee (Trail Of Broken Wings)



Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Der schwarze Hengst hoffte so sehr, dass Nidalee Recht behielt. Aber wer konnte schon sagen was noch alles auf ihre kleine Truppe zustürmen würde? Vielleicht ein Unwetter bei dem sich alle verliefen? Oder ein Streit der einen Keil zwischen sie treiben würde? Ob sie je wieder miteinander auskämen?
Fenris brummte nur kurz, was die Stute zu verärgen schien. Daher schob er noch schnell ein >> Warscheinlich hast du Recht. << hinterher. Er wollte sie auf keinen Fall erzürnen. Schließlich war sie ja so eine Art "Leidensgenossin". Doch die Mitternachtsblaue fing sich wieder, sodass er ihre Unterhaltung fortsetzen konnte. Doch Moment mal. Was war denn das? Täuschte er sich oder begann sich an Nidalee`s Ohren sich etwas zu verändern? Die Luft um deren flauschige Enden flirrte leicht, als wohne ihnen eine übermäßige Hitze inne. Und verfärbten sich die Spitzen etwa?
Der Hengst blinzelte einmal heftig. Komisch. Er musste sich getäuscht haben. Die Stute sah aus wie eh und je. Seltsam. Hatte er vielleicht etwas falsches gegessen oder kündigten sich da etwa Kopfschmerzen an?
Die Äußerung der Blauen machte ihm die Gegenwart wieder bewusst. >> Was bitteschön soll das denn heißen? Gefalle ich dir heute nicht? <<, tat er gespielt beleidigt. Halt! Meinte sie da gerade etwa indirekt, dass sie ihn normalerweise attraktiv fand? Oder sprach er ihren Worten eine zu große Bedeutung zu? Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich die Zunge verbrannte, nur weil er reinen Tisch machen wollte. Besser er behielt es für sich und beobachtete wie sich die Dinge entwickelten. Aber einen dankedenklichen Blick konnte er sich dennnoch nicht verkneifen. Sicherlich er mochte und schätzte Nidalee sehr. Doch ob er sie auf diese eine Art und Weise gut fand, vermochte er nicht zu sagen.
>> Na warte! Ich krieg dich! << rief er und folgte der Stute mit einer geschmeidigen Bewegung, die seine Mähne zum wallen und seine Flämmchen zum lodern brachte. Er lachte auf und warf spielerisch die Nüstern in die Luft. Dachte Nidalee etwa sie konnte ihm entkommen?


Wörter: 405

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~ тяαιℓ σғ вяσкεη ωιηgs ~
15.12.2016, 19:08
» Dekkja


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« vom See

Ahorn



Wie erwartet waren die Gedanken irgendwann wieder verschwunden: Dekkja war nur zuweilen eine Denkerin. Letztendlich hatte sie ihre eigene Langsamkeit zu Tode gelangweilt und sie war einfach gegen den Wind losgeprescht, hatte sich die Lunge aus dem Leib gelaufen, bis sie schließlich zufrieden und erschöpft in einen stetigen Tölt gefallen war. Sie liebte diese Freiheit, wann und wie lange zu tun, was sie wollte, sie allein: es war neu und eindeutig eine der guten Seiten ihres jetzigen Lebens. Die Landschaft war dabei an ihr vorbeigezogen, ohne dass sie besonders auf diese geachtet hätte. Immer wieder war sie dabei jedoch auf den Fluss gestoßen und hatte jedes Mal begierlich ihren Durst gestillt. Jetzt zog sie schon eine längere Weile an dessen Ufer voran, momentan ihr einziger Leitfaden. Die offene, einladende Wiesenlandschaft hatte sich langsam gewandelt, zu ihrer Rechten befand sich momentan eher eine karge Landschaft, hauptsächlich Steine und ab und an ein größerer Flecken Moos, ein wenig Gestrüpp noch das Höchste der Gefühle - gelegentlich noch ein krumm gewachsener Baum, doch kein Ort, an dem sie sich heimisch fühlen würde. Die Sonne stand jedoch schon tief am Himmel und langsam wollte sie sich einen Platz für die Nacht suchen, war erschöpft von diesem Tag. In der Ferne meinte sie, einen Waldrand ausmachen zu können - sie sollte ihn erreichen können, bevor es vollkommen dunkel sein würde. Mit diesem Ziel vor Augen zog sie ihr Tempo wieder etwas an, in der letzten Zeit war sie eher vor sich hingeschlurft als sich wirklich zielgerichtet fortzubewegen.

Tatsächlich hat sie sich ganz ordentlich verschätzt. Der Wald schien und schien nicht näher zu kommen, und als sie endlich dort angekommen ist, steht der Mond schon in Form einer klaren Sichel am Himmel - besonders viel Licht spendet er damit aber nicht. Unschlüssig bleibt die Stute zwischen den ersten Bäumen stehen und lugt tiefer in den Wald hinein: er wirkt zwar nicht direkt bedrohlich, dennoch fühlt sie sich so ganz alleine angreifbar und wagt sich nicht weiter hinein. In diesem Moment vermisst sie schon den Schutz der Herde: aber nicht ihrer. Welchen Schutz diese bieten, hat man ja ganz deutlich gesehen: gar keinen. Sie schnaubt abfällig, schiebt die Gedanken an diese Verräter und den dummen ártali aber auch wieder beiseite: das ist nichts, was ihr bei ihrer Schlafplatzsuche behilflich sein wird. Unschlüssig wendet sie sich nach rechts, vom Fluss ab, wandert zwischen den Baumreihen umher, die Ebene aber immer im Blick. Sie sieht keine anderen Pferde, doch der Wald ist trotzdem nicht still: es singen keine Vögel mehr, aber trotzdem raschelt es über ihr immer mal wieder, Kreaturen, die sie nicht kennt, stoßen unbekannte Geräusche aus, die sie nicht einmal einordnen kann. Zwar fühlt sie sich weiterhin nicht gefährdet, aber ganz wohl ist ihr auch nicht. Allerdings, alleine in der Ebene - das klingt auch nicht viel vielversprechender. Seufzend bleibt sie stehen und blickt zwischen ihren beiden Optionen hin und her: jetzt wäre eindeutig eine gute Zeit für ein Wunder. Oder zumindest Gesellschaft.


Wörter: 577

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1. Gib deinem nächsten Playpartner einen Kuss auf die Wange!
2. Gähne so lange in deinen Posts, bis du deinen Gegenüber zum mitgähnen animierst! smilie
12.01.2017, 21:02
» Ahorn
you've only got yourself to blame

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--> von den Cliffs of Doom

Dekkja


Entschlossen und gleichzeitig ein wenig ziellos hatte Ahorn sich auf den Weg gemacht, weg von den Klippen, zurück in Richtung Festland.
In einem ruhigen gleichmäßigen Trab bewegte er sich voran. Er kannte das Tal in und auswendig, lange genug war er alleine hindurch gezogen. Er kannte auch sein Tempo sehr gut, wusste genau, wie zügig er laufen musste um sein Ziel noch bei Tageslicht zu erreichen.
Der Märchenwald war sein heutiges Ziel. Von dort aus hatte er es nicht weit zur Herde der Gaistjan Skairae, in seinen Augen zwar nicht gerade sein Traumziel, im Grunde war ihm diese Herde sogar mehr als nur suspekt, aber er brauchte eine Aufgabe, und welche andere Herde sollte ihn sonst aufnehmen?
Ihn, der verlernt hatte zu vertrauen, der nicht mehr an das Gute im Leben glaubte, nicht mehr an die Liebe, der, der seine Gefühle verbannt hatte?
In den Augen des Schimmels gab es da keine Alternative, und er brauchte doch eine Aufgabe, sonst könnte er auch sterben, aber nicht einmal das war ihm vergönnt.

Dennoch, er wollte auch nichts überstürzen. Nein, er würde in einem ruhigen Trab das Gebiet der Wölfe durchqueren, die Nacht im Wald verbringen, die Herde noch einige Tage aus sicherer Entfernung beobachten und dann seine endgültige Entscheidung treffen.
Der unangenehme Geruch der Wölfe setzte sich in seinen Nüstern fest, wie er ihn hasste, den Vorboten auf diese grausamen Tiere. Für einen kurzen Moment schob sich die Erinnerung an Laura und Efeu wieder nach oben, wie er beide vor Wölfen verteidigte und bei seiner Rückkehr seinen Bruder tot auffand. Doch schnell hatte er diesen Gedanken auch wieder verdrängt, zurück geschoben in sein Inneres, strahlte wieder die Kälte und Unnahbarkeit aus.
Seine Muskeln wirkten entspannt, seine Beine bewegten sich von alleine, ein monotones voreinander setzen der Hufe, immer diagonal. Lediglich seine Ohren verrieten seine Aufmerksamkeit, hatte er seine Umgebung doch stets wachsam im Blick. Wer wusste schon, wann ein Wolf sich zeigen würde, sei es um ihn aus ihrem Rudelgebiet zu vertreiben, oder aber um sich etwas Nahrung zu verschaffen.
So wenig er auch an seinem Leben hing, an diese Biester wollte er seinen Körper nicht verschenken.

Das Sonnenlicht war fast komplett verschwunden, als er den Fluss erreichte. Zufrieden verlangsamte er seine Schritte, bis er schließlich am Ufer stehen blieb.
Er hatte sein Ziel in der richtigen Zeit erreicht.
Der Schimmel senkte den Blick, betrachtete sein schwaches Spiegelbild, genauso ausdruckslos, wie es auch zurück blickte und senkte schließlich das Maul bis auf die Oberfläche um in langsamen Schlucken zu trinken.

Als er seinen Durst gestillt hatte hob Ahorn wieder den Kopf und warf einen Blick zum Himmel, noch dämmerte es leicht, doch längst war fast alles Licht außer das des Mondes verschwunden.
Doch auch dieses war noch hell genug um ihn in der Dunkelheit sichtbar zu machen. Er watete durch das Wasser, auf die andere Seite des Flusses, schüttelte sich kurz und schritt dann in einem langsamen Tempo in den Schatten der Bäume.
Ein Huf nach dem anderen, sein Blick weiterhin ausdruckslos, seine Ohren jedes Geräusch wahr nehmend. Er war sich bewusst, wie viel sichtbarer er im Vergleich zu anderen war, trotz des Schattens der Bäume.

Zögerlich blieb er stehen. Er meinte Schritte zu vernehmen, Schritte eines Pferdes, ganz in seiner Nähe, und eben dieser Geruch wurde ihm nun auch deutlich bewusst.
Vorsichtig blickte er sich um, zunächst entdeckte er niemanden, doch dann sah er es, ein Schatten am Waldrand, auf dem Weg in Richtung Gaistjan Skairae. Nicht größer als er. Das Pferd schien ihn noch nicht gesehen zu haben.
In Gedanken ging der Schimmels alle Möglichkeiten durch. Es war schwer zu sagen, ob das Pferd zur Herde gehörte oder nicht. Wenn es zur Herde gehörte wäre es unklug sich bemerkbar zu machen, gehörte es aber nicht zur Herde, würde es vielleicht ungewollte Aufmerksamkeit auf das Waldstück lenken.
Seine Augen gewöhnten sich so langsam an die Dunkelheit und er beobachtete das Pferd genauer, er vermutete es mit einer Stute zu tun zu haben, so genau konnte er das bei dieser Entfernung und diesem Licht aber nicht sagen.
Ab und an zuckten seine Ohren umher, folgten anderen Geräuschen, doch sein Blick war starr auf die vermeintliche Stute gerichtet. Er beobachtete, wie sie stehen blieb, den Kopf zwischen Wald und Ebene hin und her schwenkend.
Sie schien sich nicht sonderlich wohl hier zu fühlen. Also vermutlich kein Tier dieser Herde.

Ahorn hatte keine Lust ihren Aufpasser spielen zu müssen, oder gar mit ihr ein Gespräch anzufangen. Andererseits, er suchte ja gerade nach so einer Aufgabe, und vor allen Dingen wollte er nicht, dass sie am Ende noch jemanden auf sich aufmerksam machte und damit auch zwangsläufig auf ihn, war er doch der, dessen Fell das schwache Mondlicht reflektierte.
Leise und langsam näherte er sich ihr, hoffte einerseits, dass sie ihn nicht zu früh bemerken würde, andererseits, dass sie sich nicht zu sehr erschrecken würde, wenn er plötzlich neben ihr stand.
So blieb er mit einigen Metern Entfernung stehen, genug Abstand um sie nicht gleich ein Panik zu versetzen. "Ganz alleine unterwegs?"
Es war eine einfache Frage, würde sie sie ehrlich beantworten, würde es die Situation schnell aufklären. Sein Blick blieb ausdruckslos und kalt, starr auf die Stute vor ihm gerichtet.


Wörter: 994

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
12.01.2017, 22:47
»Nidalee
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Fenris (& Rahu + Rest der Broken Wings)


Nidalee legt für einen kurzen Moment den Kopf schief und überlegt, ob seine Frage einer ehrlichen Antwort bedarf. Nein, entscheidet sie sich dann. Er hat damals nicht viel von ihrem Interesse mitbekommen, und so frustrierend diese Zurückweisungen auch manchmal gewesen sein mögen, mittlerweile ist sie froh darüber. Es vereinfacht einiges, nicht noch tiefer in die Irrungen und Wirrungen von Fenris' Liebesleben verwoben zu sein. "Aww, Fenris. Sorge dich nicht. Ich bin mir sicher, die restliche Weiberwelt wird sich beim Anblick deiner...", sie überlegt kurz, "Pracht... ja, sie würden sich kaum auf den Hufen halten können - Anwesende ausgeschlossen." Mit einem aufmunternden Lächeln, das genauso gespielt ist wie seine Bestürzung zuvor, schließt sie ihre als Kompliment getarnte Schmähung ab und blinzelt ihn unschuldig an. Unter dieser entspannten Haltung aber sind alle ihre Muskeln gespannt, und als Fenris ihre Herausforderung annimmt, bricht diese Kraft aus ihr heraus, mit einem Satz verschwimmt der Boden unter ihr, die von der langen Reise eigentlich müden Glieder erwachen zu neuem Leben, besonders, wenn gerade kein Gewicht auf ihnen lastet. Vergnügt rast sie an Ophelia vorbei, hört Fenris dumpfen, kräftugen Hufschlag hinter sich und wirft sich in eine Kurve, in der der Boden ihr für einen Moment gefährlich nahe scheint, doch ihre Beine tragen sie sicher durch diese Unsicherheit, die nächsten Schritte fühlen sich fast wie fliegen an, als hätte sie diese Konnektivität doch verloren, auch wenn jeder Tritt in ihren Knochen wie ein Echo nachhallt, eine Schwingung, die ihren ganzen Körper belebt und ihren Geist in einen angenehmen Ruhezustand wiegt.

Es tut gut, endlich loszulassen. Die Freundschaft war in den letzten Tagen und Stunden angespannt gewesen, sie waren zwar immer als Gruppe zusammen gewesen, doch den Weg hatte jeder für sich bewältigt. Sie sollten damit aufhören, sich so auseinanderreissen zu lassen. Raythan zu finden war ihr Ziel, natürlich. Doch er war immer ihr Bindeglied gewesen, sie sollten ihm zeigen, dass diese Verantwortung nicht allein auf seinen Schultern liegt. Noch immer kann Nidalee sich nicht vorstellen, warum der Hengst gegangen ist, besonders, ohne vorher einen von ihnen einzuweihen. War er überfordert? Unterfordert? Hatte er ihnen etwas verschwiegen, weswegen er losziehen musste? Es ist seltsam, so wenig über den zu wissen, der ihr immer vertraut vorgekommen war. Raythan war nie schüchtern gewesen, weil er es nicht sein musste. Anstatt sich davor zu fürchten, was Andere von ihm dachten, war er immer offen auf sie zugegangen, und auch wenn er sein Herz nicht vor sich hertrug, war es doch nicht schwer, ihn kennenzulernen - nicht, weil er durchschaubar gewesen wäre, einfach gestrickt, sondern weil Raythan immer schon zu wissen schien, wer er war und wo er hingehörte. Diese Stärke, dieses Selbstbewusstsein, hatte er immer ausgestrahlt und damit ihre kleine angezogen, an sich gebunden. Und jetzt stehen sie am Scheidepunkt, obwohl es fraglich ist, ob es diesen überhaupt gibt. Sie alle waren sich sicher, dass sie Raythan finden wollen, auch ohne Rahus Bitte: sonst wären sie nicht hier. Aber wird sie das zusammenhalten können, sollte die Suche am Ende komplizierter werden, als sie jetzt, anfangs, dachten?
Ohne das es ihr wirklich bewusst war, haben die Gedanken sie doch schnell wieder eingeholt. Und nicht nur sie - mit einem Mal fühlt sie einen weichen, warmen Körper an ihrem, der sie berührt, sie von ihrem Kurs wegdrückt: Fenris.


14.02.2017, 13:41
» Dekkja


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Ahorn


Noch immer ist die Stute nicht recht zu einer Entscheidung gekommen. An sich weiß sie, dass sie in der Ebene noch offener, noch angreifbarer ist - die Wesen des Waldes sind eigentlich allesamt zu klein, um sie wirklich zu verletzen, in der Ebene würde sie sich jedem Wolfsrudel aber nahezu auf dem Silbertablett darbieten. Natürlich würde sie selbst auch besser sehen, doch dass diese Kreaturen weitaus geschärftere Sinne besitzen als sie selber, ist ihr durchaus bewusst. Andererseits fürchtet sie sich im Wald, der so still ist und doch unheimlich viele fremde Geräusche sie immer wieder von ihrem Weg ablenken. Sie seufzt. So wie es aussieht, steht Sicherheit gegen Wohlbefinden. Noch einmal lässt sie ihren Blick zur Ebene schwenken, blickt sehnsüchtig auf die Stelle, wo sie den hohen Schatten der Bäume entfliehen könnte. Diese Stelle fesselt sie, lässt sie nicht mehr los, sie kann den Blick nicht mehr abfinden. Im Stillen fragt sie sich, ob das eine getroffene Entscheidung ist, als eine Stimme hinter ihr sie erschreckt und sie rasant den Kopf in diese Richtung wirft. Dabei streift sie mit den Nüstern etwas, doch es scheint unwichtig, erst einmal versucht sie auszumachen, wer gesprochen hat. Das zweite Mal erschrickt sie, als das Pferd deutlich näher zu ihr steht, als es ihr, ihrer Sicherheit wegen, recht sein sollte - und sie auch vermutet hätte. Seine Stimme hatte so geklungen, als wäre er noch ein gutes Stück weg, bloß die Worte, keine Besonderheiten der Stimme, die ihn irgendwie charakterisieren würden.
Seit ihrer kurzen Musterung ist sie zu dem Schluss gekommen, zumindest keine andere Stute vor sich zu haben: meistens nur zickige Püppchen, besonders wenn man länger mit ihnen zu tun haben muss. Das Pferd ist dunkel, geht aber zum Glück nicht ganz in den Wald über, sie kann seine Konturen erahnen, und immer wieder einen helleren Fleck auf seinem Körper, der ihn wie ein merkwürdiges Puzzle erscheinen lässt, irgendwie nicht ganz vollständig in seiner Statur. Nur Umrisse und einzelne Teile, aber kein fester Körper aus Fleisch und Blut. Nun gut - vielleicht ist er das ja auch gar nicht. Aber er scheint ihr nicht feindlich gesinnt, genauer gesagt hat er keinen Muskel geregt, seit sie sich zu ihm herumgedreht hat. Dabei wirkt er nicht stoisch und stark, sondern einfach nur abwesend und unnahbar, aber bewegt hat er sich trotzdem nicht. Sie fühlt sich ein bisschen so, als stände sie in seinem Weg und er hätte die Notwendigkeit gesehen, ein Gespräch zu starten, um an ihr vorbei zu kommen. "Ja", erwidert sie vorsichtig, ein wenig misstrauisch. Die Formulierung seiner Frage hatte ihr nicht gefallen, sie irgendwie alarmiert - auch wenn sein Äußeres sie beruhigte. Trotzdem, die Frage klang irgendwie... herablassend, so als würde er sie alleine nicht für überlebensfähig halten. Dass sie nicht hierher gehörte, okay. Sie verstand das. Sie war in der Herde großgewachsen, kannte nichts Anderes und das hier war neu, aufregend und teilweise auch bedrohlich und überfordernd für sie - aber sie kommt zurecht, bittesehr! "Und Ihr?", fragt sie knapp zurück, selbst erstaunt, wie wenig sie sich über die Gesellschaft freut, die sie sich eben noch herbeigewünscht hat.


Wörter: 610

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14.02.2017, 19:35
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Stillreich » Das Tal » Der Märchenwald #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Fascienne Mirabilis. Fenris. Reverie.