Stillreich » Corvus Corax » NP: Ausbildungsplatz der Raben #1
» Lisa
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VornameLisa Sue
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Prag läßt nicht los.
Dieses Mütterchen hat Krallen.
Franz Kafka




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05.11.2014, 13:28
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Kubo


Mit ruhigen Schritten trat der Dunkle an den Raben heran, verfiel nur wenige Meter vor ihm in eine gewisse Regungslosigkeit. Seine Augen lagen auf ihm und musterten gleichsam die Umgebung, um möglicherweise Gegebenheiten zu erkennen, mit denen der Hengst beschäftigt sein könnte. Doch es schien nicht, als würde etwas Derartiges existieren. Kubo. Seine vertraute tiefe Stimme erklang, als er den Braunen schließlich ansprach. Sogleich verstummend ließ er seinem Gegenüber Zeit, sich ihm zuzuwenden, bevor weitere Worte seine Lippen verließen. Man verlangt von uns Raben, dass wir auch ohne die Führung eines Meisters unsere Fähigkeiten weiter ausbauen und stärken. Hättest du also Zeit, mit mir zu trainieren? Kurz und bündig, auf diese Weise brachte Merten sein Anliegen hervor. Nun war es an ihm, eine Antwort abzuwarten. Eigentlich verspürte er gegenüber dieser ganzen Sache herzlich wenig Sympathie, wollte doch vielmehr eine gewisse Einsamkeit genießen und keinesfalls mit anderen in Kontakt kommen. Doch bezüglich des Trainings war der Auftrag eindeutig und gänzlich allein konnte man nur wenig an seinem eigenen Können feilen. So hatte er sich einen anderen Raben suchen müssen, der dies mit ihm gemeinsam absolvieren würde. Dabei hatte er keinen seiner magischen Brüder direkt im Augen gehabt, sondern war vielmehr lediglich über den Herdenplatz gestreift und hatte Ausschau gehalten nach jemandem, der momentan keine Beschäftigung zu haben schien. Und so war es Kubo, der zuerst in sein Sichtfeld gelangt war. Auch bei Verneinung seitens des Braunen würde er wohl nicht verstimmt oder gar beleidigt sein. Nein, er würde einfach weiter seines Weges ziehen. Eine große, mächtige Gestalt, die ihre Bahnen über den Herdenplatz zog und der kaum jemand anzusehen vermochte, was sie denn eigentlich suchte. Besonders nicht die normalsterblichen Mitglieder der Corvus Corax. Sie wussten nichts von der Magie, welche den Raben zueigen war, ja, sie wussten nicht einmal um die Existenz dieser Raben. Für sie waren all die Gesellen normale Herdenmitglieder, die sich in keiner Weise absonderten. So würde es für sie kaum zu erfassen sein, dass bei dem anstehenden Training tatsächlich Magie genutzt werden würde, böte man ihnen die Möglichkeit des Zusehens.


04.01.2015, 12:05
» Kubo
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Merten



Verloren in seinen eigenen Gedanken stand Kubo mitten in der Menge, starrte geradewegs auf den Boden und musterte seine Hufe angestrengt. Vor einiger Zeit hatte er sich von Kito entfernt, damit die Nähe des anderen ihm nicht mehr auf das Gemüt drückte, ihn nicht mehr in Gefühlen ertränkte, welche er sich nie gewünscht hatte. Der Gedanke, dass es besser werden würde, sobald er sich von dem anderen entfernen würde, war schwachsinnig und leichtsinnig gewesen. Das Einzige was darunter leiden würde, war ihre Freundschaft. Und auch das änderte nichts an seinen Gefühlen. Gar nichts.
Mit einem verbitterten Schnauben sah Kubo auf einen Raben, der sich auf einem Zweig einer alten Buche niedergelassen hatte. Wie gerne hätte er das majestätische Geschöpf verjagt, seiner Wut über sich selbst Ausdruck verliehen, einfach, damit all diese aufgestaute Wut verstand. Kubo war Niemand, der zu aggressiven Taten neigte, sich mit blitzenden Augen ins Gefecht stürzte und Spaß daran hatte, Schaden zuzufügen, doch jetzt gerade, in diesem Augenblick, wünschte er sich nichts mehr, als die Wut die sich in ihm gesammelt hatte einfach rauszulassen.

Eine tiefe Stimme riss den braunen Hengst aus seinen Gedanken und er drehte sich langsam um, versuchte dabei sein Gesicht perfekt unter Kontrolle zu halten. Würden ihm seine Züge entgleiten, würden vor allem seine Brüder bemerken, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Kito kannte ihn, wusste, dass er sich melden würde, wenn er seine Hilfe brauchte, doch die anderen…
Sie würden vielleicht Fragen stellen, ihn bedrängen und somit gefährden. Und nicht nur ihn. Guten Tag, Merten.
Die Worte des stattlichen Rappen brannten sich in Kubo ein. Ohne die Führung des Meisters. Kubo hoffte, er würde nie wieder zu ihnen zurückkehren, ihn nie wieder mit seinem prüfenden Blick durchbohren und seine tiefsten Geheimnisse offenlegen. Schaudernd riss er sich aus diesen Gedanken, nickte schnell, um Merten nicht noch länger auf eine Antwort warten zu lassen. Sicher.
Wenigstens war es Merten, der ihn aussuchte und kein gesprächiger, freundlicher und neugieriger Kerl, der ihn zum trainieren aufforderte. Denn was hätte er dann gemacht? Fragen die ihm zu gefährlich wurden, umging er meistens, doch manche Tiere waren so bestimmt, was die Beantwortung mancher Dinge anging, dass Kubo kaum darum herum gekommen wäre, sein Geheimnis zu lüften. Lass uns gehen.

Mit schnellen Schritten lief der braune Hengst an den Herdenmitgliedern und teilweise auch Wölfen, die der braune Hengst nach wie vor nicht als 'Mitglieder' bezeichnen wollte, vorbei. Einer von ihnen hatte Kito angegriffen. Sie hatten sie alle angegriffen. Wie sollte er ihnen je vertrauen? Wie sollte er sie je akzeptieren?
Beim Ausbildungsplatz angelangt, der ruhig und abgelegen von dem Rest der Herde lag, entspannte Kubo sich ein wenig. Der Selbsthass brodelte nach wie vor in ihm, aber er fühlte sich nicht länger beobachtet und die Abwesenheit von Kito, wirkte schon fast Wunder auf ihn.


Wörter: 503

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08.01.2015, 00:45
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Kubo


Seine einzige Reaktion auf die Antwort des Braunen war ein knappes Nicken. Wozu weitere Worte verwenden, wenn diese nicht nötig waren? Er wandte sich somit ebenfalls um und schritt des Weges, immer hin zum Ausbildungsplatz. Bei jeder Bewegung spielten die Muskeln unter dem samtig schwarzen Fell und schmiegten sich somit perfekt in das Gesamtbild, welches er abgab. Groß, stark, unnahbar. Merten wusste um seine Wirkung auf andere und wenn er es wollte, könnte er diese auch ausnutzen. Dafür allerdings müsste er ein völlig anderer Charakter sein. Unter ihm sank der Schnee bis zum Erdboden ein und seine Hufabdrücke markierten jenen Pfad, den er sich zwischen den diversen Leibern hindurch suchte. Niemand hier schien sich für irgendetwas zu interessieren, geschweige denn für die beiden Hengste, welche sich zu einem vielmehr abgelegenen Ort begaben. Es würde ihn verwundern, wenn jemand diesen Umstand überhaupt registrieren würde. Für einen Moment glitt der Blick des Schwarzen hinüber zu seinem Rabenbruder, welcher wie ein Wahnsinniger nach vorn zu hasten schien. Beinahe wirkte es, als würde er vor etwas flüchten - und wenn es nur die symbolische Flucht vor mentalen Sorgen war. Kurzzeitig glitt ein Ausdruck von Nachdenklichkeit über sein Gesicht, während er die Augen wieder in Laufrichtung wandte. Was machte den Hengst beschäftigen, was ihn quälen? Doch kein Wort diesbezüglich verließ seine Lippen, sondern er ging stumm weiter seines Weges.

Alsbald hatten sie den großen Herdenplatz hinter sich gelassen und gelangten an einen deutlich stärker abgeschotteten Ort, welcher nur den Gesellen des Meisters zugänglich sein sollte. Ein Ort, um zu trainieren und somit die eigenen Fähigkeiten immer weiter zu steigen. Merten verharrte und wandte sich Kubo zu. Eine eisige Böe ließ sein Langhaar in der Luft tanzen und trieb gleichsam Schnee gegen den kräftigen Körper. Er war wie ein dunkler Fels inmitten des glitzernden Weiß', den niemand ohne seinen Willen von dort fortzubringen vermochte. Lass uns anfangen. Er für seinen Teil würde seine Beobachtungen bezüglich des Braunen nicht zur Sprache bringen. Sollte Kubo ein unbedingtes Mitteilungsbedürfnis haben, dann musste er dieses eben ausleben. Einen regen Gesprächspartner dürfte er dabei nicht erwarten - doch dies geschah nicht etwa aus einer Böswilligkeit vonseiten des Schwarzen heraus. Jedoch war ihm selten daran gelegen, seine Gedanken jemandem mitzuteilen.


09.01.2015, 21:30
» Kubo
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Merten



Ein erleichtertes Seufzen verließ Kubo, als sie sich schließlich auf dem Ausbildungsplatz befanden. Die Sorgen waren nicht vergessen, doch ein wenig in den Hintergrund gerückt worden. Zwar fühlte er immer noch, wie sich Felsen der Besorgnis an seinem Herzen hingen, doch die Angst, entdeckt oder verraten zu werden, war verschwunden. Kito war für das Erste nicht an seiner Seite zu finden und aus irgendeinem Grund, gab es Kubo seine innere Ruhe zurück.
Mit einem interessierten Blick in die Ferne, versuchte er auf alle möglichen Geräusche zu achten. Das Knacken von Ästen, oder das leise Ein- und Ausatmen eines Tieres, welches nicht von ihnen stammte wären mögliche Indizien für einen Spion. Doch der braune Hengst war sich binnen weniger Sekunden sicher, dass sie sich ganz allein auf dieser Lichtung befanden. Kubo sah von dem dichten Wald fort in Mertens Richtung. Der stattliche Rappe war ein würdiger Gegner im Kampf. Er war still und wortkarge, bediente sich Worte vermutlich noch weniger als Kito, auch wenn dieser sie teilweise mit solch einer Unfreundlichkeit schmückte, dass die meisten ihn unlieber aufsuchten, als den schwarzen Felsen. Wenn er sich selbst mit dem Rappen verglich, so wirkte er wie ein unausgewachsenes Jungtier, neben dem muskulösen Riesen. Er war nicht klein, aber auch wahrhaftig nicht so groß wie der Schwarze. Zusätzlich waren seine Muskeln schlank und sehnig, nicht groß und gebündelt, wie es bei dem Hengst vor ihm der Fall war.

Sicher. antwortete er, schloss für einen Augenblick die Augen um sich zu sammeln. Was die körperliche Kraft anging, war er sich zu hundert Prozent sicher, dass Merten ihn innerhalb weniger Sekunden in den Staub schlug. Seine Stärke lag eher in der Magie, er war sich bewusst, dass er, was seine Fähigkeiten anging, schon sehr weit fortgeschritten war. Zwar war es ihm noch nicht gelungen, sich vollständig in die Gestalt eines Raben zu verwandeln, aber er war sich sicher, dass dieser Tag nicht mehr fern lag. Einen Augenblick überlegte er. Sie könnten sich darauf vorbereiten, sich vor schwarzer Magie zu schützen. Kubo war sich bewusst, dass erschreckend viele immer stärker in diesem Gebiet wurden, selbst, wenn es ihnen nicht erlaubt war, sich auf dieser Ebene fort zu entwickeln.
Wir könnten mit weißer Magie anfangen. Schutzzauber, die uns eventuell vor Eingriffen schwarzer Magie schützen. Er würde auf Mertens Einwilligung warten, nicht einfach darauf los preschen und sie beide damit in Gefahr bringen. Die Magie war eine heikle Angelegenheit und sie beide begaben sich nur in unnötige Gefahr, wenn sie anfingen ohne Absprache die Magie anzuwenden.


Wörter: 446

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11.01.2015, 15:20
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Kubo


Schutzzauber also. Es konnte niemals schaden, seine Fähigkeiten im Bereich der Verteidigung zu trainieren – besonders in Zeiten des Krieges. Immer häufiger wurden Meldungen von Angriffen mithilfe schwarzer Magie und der Verdacht, dass sich die Herde der Gaistjan Skairae einer Form von dunkler Magie bediente, verfestigte sich von Tag zu Tag. Wie sonst sollten sie derartige Gräueltaten anrichten? Allein mit körperlicher Stärke wäre das niemals möglich. In Ordnung. Seine raue Stimme erhob sich über die gedämpfte Stille und er nickte seinem Gegenüber zu. Es sollte für den Anfang eine gute Übung sein, ein schlichtes Schutzschild aufzubauen. Seine Aussage war viel weniger Frage als Feststellung. Kubo würde wohl kaum etwas gegen diese Art von Trainingsbeginn einzuwenden haben. Es war gut, um ‚warm zu werden‘ und auszutesten, wie weit die eigenen Fähigkeiten am heutigen Tag gehorchten. Für ihn war dies teils tatsächlich abhängig von seiner Stimmung. Etwas wenig Positives, sollte er doch in der Lage sein, jederzeit Magie einsetzen zu können. Doch Merten war vor allem aufgrund seiner Zweifel niemals ein übermäßig guter Schüler gewesen, der raumgreifende Fortschritte machte. Der Wechsel der Meister hatte diesen Umstand nur noch weiter begünstigt. Er hatte sich nicht auf die Ausbildung konzentriert, sondern war vielmehr in einem Morast aus Grübeleien stecken geblieben. Keine regelmäßige Übung, kein unnachgiebiges Trainieren der magischen Fähigkeiten. Eher an dem Körperlichen hatte er sich aufgehalten. Es hatte ihm geholfen, gewisse Sorgen zumindest für einen Moment zu vergessen – vornehmlich auf diesem Wege war er zu seinem stattlichen Äußeren gelangt. So kam es, dass er im Vergleich zu Kubo wirkte wie ein Rabe gegenüber einem Spatzen. Doch die Fähigkeiten des Braunen sollte man längst nicht unterschätzen. Merten war sich gewiss, sollten sie direkt Magie gegeneinander anwenden, so wäre er unterlegen. Doch es war unwahrscheinlich, dass es dazu kam. Ohne die Aufsicht eines Meisters waren derartige Aktionen normalerweise bei Weitem zu gefährlich.

Der Schwarze hielt seine dunklen Augen unvermindert auf den Hengst gerichtet, wenngleich sein Blick ein wenig nach innen gerichtet schien. Dennoch versuchte er, jedes Detail seiner Umgebung im Blick zu behalten. Es wäre mehr als fatal, wenn er inmitten eines Kampfes Magie wirken musste und dabei getötet wurde, weil er nicht mehr auf seine Außenwelt hatte achten können. So versuchte er jedes Mal, all seine Konzentrationsfähigkeit auszunutzen. Es fiel schwer, aber gelang ihm immer besser. Nun schien es, als würde ein warmer Energiestrom durch den mächtigen Körper fließen und mit jedem Wimpernschlag schneller und stärker werden. Kräfte bauten sich auf, Kräfte, die nicht jeder zu erfassen vermochte. Die nicht jeder besaß. Doch Merten wohnten sie inne und er war befähigt, sie zu kontrollieren. Teils. Seine Miene nahm einen nahezu angespannten Ausdruck an und er ignorierte den Wind, welcher vereinzelt erbarmungslos gegen ihn prallte. Ein Atemzug, hinein in die Lungen und wieder hinaus, sich veflüchtigend als weiße Wolke. Eine Wolke, die bei ihrem Aufstieg in den Himmel kurzzeitig zu flimmern schien.


17.01.2015, 20:32
» Kubo
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Merten



Kubo nickte nur, mit den Gedanken viel zu weit weg, um wirklich auf Mertens Worte eingehen zu können. Hatte er bei Kito die richtigen Worte getroffen? War er dazu fähig ihn und sich selbst zu schützen? Würde Jemand von seinen verbotenen Gefühlen erfahren und sie beide trennen? Ihn in das Exil verfrachten, ihm die Strafe zukommen lassen, die er längst verdient hatte? Es war fast schon als würde Panik von ihm Besitz ergreifen, versteiften sich seine Muskeln und Gelenke und für einen Augenblick sah er mit einem irren Blick um sich, war bereits von dem rascheln einiger, toter Blätter verängstigt. Was war nur aus ihm geworden? Ein feiger Angsthase, der nicht einmal mehr dazu bereit war, sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen. Er konnte sie zwar weder bekämpfen, noch sie unterdrücken, aber die Fähigkeit sie geheim zu halten hatte er dennoch. Er war kein junges Fohlen mehr, welches jederzeit mit der Wahrheit heraus platzte und sich nicht unter Kontrolle haben konnte. Fast schon wütend und mit einem verstimmten Kopfschütteln, nahm er seine Position vor dem schwarzen Hengst ein, sah dabei zu wie er ein Schutzschild um sich selbst errichtete. Die Prozedur war langanhaltend und das Schild an sich ebenfalls nicht gerade stark. Kubo wollte den anderen auf gar keinen Fall verletzen, oder überhaupt ein Risiko für den Hengst darbieten, aber Kubo entschied sich dazu, dass es wohl nicht anders ging. Dennoch suchte er sich keinen starken Spruch aus, entschied sich für einen, der ihm keineswegs etwas zuleide tun konnte. Doch Kubos Konzentration wich von ihm. Er sah in Merten's Schild keinerlei Herausforderung und sein Kopf wand sich wieder seinen momentanen Sorgen zu. Somit war der Spruch den er losgeschickt hatte binnen weniger Sekunden vergessen und sein Blick erneut gen Himmel gerichtet.

Kubo war vollkommen unvorbereitet, als seine Magie an Merten's Schild abprallte und auf ihn zurück zu steuerte. Geschockt konnte er gerade noch seinem Fehler ausweichen.
Scheisse. Ein leiser Fluch, der jedoch trotz allem die Ohren des anderen Raben erreicht haben musste. Kopfschüttelnd seufzte er, atmete einige Male tief ein und aus um sich zu beruhigen und seine Konzentration wieder auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Er sollte trainieren und nicht an Kito denken. Entschuldige, dass war meine Schuld, ich habe nicht aufgepasst. Wie töricht, dumm und peinlich. Aber es gab keine andere Möglichkeit, als seinVersagen zuzugeben, denn was sollte er schon groß tun? Das er ein wenig neben sich stand war unschwer zu erkennen, selbst Jemand wie Merten, der nicht allzu oft in der Gunst seiner Anwesenheit badete, dürfte dies bereits bemerkt haben. Um sich abzulenken, entschied Kubo sich dafür dem schwarzen Hengst Tipps zu geben. Tipps, die er selbst einmal gut hatte anwenden können.
Die Grundstruktur deines Schildes ist schon sehr gut. Allerdings ist es noch zu schwach, um starken Sprüchen stand halten zu können. So ein Schild bietet perfekte Möglichkeiten, ist meiner Meinung nach sogar der erste Schritt in die richtige Richtung. Es reicht schon, wenn du deine Ausdauer und Kraft im Bereich der Magie jeden Tag für ein paar Minuten trainierst. Leg einfach deine Energie in die Konstruktion so eines Schildes und halte es für ein paar Minuten aufrecht, es wird mit jedem Tag größer und stärker werden. Kubo sprach aus Erfahrung. Er selbst hatte sich aus Tagen hoch gearbeitet, in welchem ihm selbst das Grundgerüst so eines Schildes, nicht gelungen war.

Und auch wenn Kubo es gut meinte und Merten tatsächlich helfen wollte, so redete er mehr, als er es sonst tat. Eine Tatsache, die klammheimlich deutlich machte, dass der braune Hengst etwas zu verbergen hatte, Angst hatte, dass es an fremde Ohren drang, oder andere sein Geheimnis wohlmöglich erfuhren. Denn er mochte freundlich und hilfsbereit sein, aber er würde niemals unaufgefordert so lange und so viel reden. Und schon gar nicht mit Merten, einem Hengst, mit welchem er in der Regel kaum etwas zu tun hatte. Kubo konnte tatsächlich nur darauf hoffen, dass ihr Meister nicht in der Nähe war und sich in den Schatten der Bäume versteckte, denn er würde sein Verhalten sofort in die richtige Richtung deuten können. Denn er kannte ihn, fast noch besser als Kito und dies war eine Tatsache, die nicht nur Kubo enorme Angst bereitete.


Wörter: 740

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21.01.2015, 21:47
»Merten
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Kubo


So aufmerksam wie möglich betrachtete er die Bewegungen seines Gegenübers und konnte doch feststellen, dass dessen Konzentration gestört schien. Die dunklen Augen schienen hin und her zu wandern, mal Richtung Herdenplatz schweifend, sich mal auf den Himmel legend. In jedem Fall war der Braune mit seinen Gedanken nicht dort, wo er sein sollte. Dennoch gelang es ihm, einen Fluch auszusprechen, der auf das errichtete magische Schutzschild prallte. Mit eiserner Konzentration hielt Merten den Zauber aufrecht, so schwer ihm dies auch fiel. Er bemerkte selbst, wie sehr er den magischen Anteil seiner selbst in letzter Zeit doch vernachlässigt hatte. Kein Tag war vergangen, an dem er seine Muskeln und damit seinen gesamten Körper nicht gestählt hatte – die Zauberei dagegen war auf der Strecke geblieben. Man könnte meinen, dass sich dies einer Selbstverliebtheit seitens des Hengstes zuschreiben ließ. Dass er jemand war, der sich nur allzu gern selbst betrachtete und für seine Umwelt eine erhabene Gestalt darstellen wollte. Aber dem war nicht im Geringsten so. Es hing alles zusammen mit den Zweifeln, die sich immer weiter tief in seinen Verstand fraßen. Ob es die richtige Entscheidung gewesen war, sich den Corvus Corax zu verpflichten. Ob er überhaupt stark genug war, um als Geselle gelten zu können. Ob die Ansichten dieser Herde nicht zu wenig den seinen entsprachen, um sie zu unterstützen. Aus dem Grund scheute er sich regelrecht davor, dem magischen Teil in ihm eine großartige Chance zur Verbesserung zu geben. Besonders, seit auch Märchenmond verschwunden war. Für was und wen sollte er das schon tun? Wenn es zu einem Kampf kam, würde die körperliche Kraft ihn besser schützen als alles andere. Der Rappe ließ seinen Gedankengang fallen, als er bemerkte, dass Kubos Fluch unerwarteterweise auf ihn zurückprallte. Mit Mühe und Not konnte der Hengst ausweichen und in seiner Bereitschaft, ihm eventuell helfen und ihn aufgrund einer Verletzung zurück zum Herdenplatz bringen zu müssen, senkte er sein Schutzschild und spannte stattdessen all seine Muskeln an. Doch es wurde nicht nötig, einzugreifen. Wie im Schock atmete er mehrere Male tief ein, nachdem ein hörbarer verbaler Fluch seine Lippen verlassen hatte. Mit ruhiger und verschlossener Miene betrachtete er seinen Trainingspartner und wartete ab, bis dieser sich äußerte.

Merten überging die Entschuldigung einfach und konzentrierte sich lieber auf die Hinweise, welche nun nur so aus seinem Gegenüber herauszusprudeln schienen. Warum entschuldigte der Braune sich auch bei ihm? Schließlich war nur er derjenige gewesen, welcher sich in Gefahr befunden hatte. Merten selbst hatte dem Zauber schließlich mithilfe seines Schildes widerstehen können. In Ordnung. Er wusste nicht, ob er diese Tipps jemals beherzigen würde. Gewiss waren sie gut gemeint, aber niemand kannte das, was im ihm rumorte und ihm immer wieder Kopfzerbrechen bereitete. Wie auch, wenn er nur selten mit jemandem sprach. Aber solange er derartige Zweifel hegte, würde er sich hüten, weiter an seiner Magie zu arbeiten. Auch dieses Training absolvierte er lediglich, weil es seine Aufgabe war. Du bist unkonzentriert, Kubo. Mit wachsamen Blick sah er den angesprochenen Hengst an. Der Wind fegte Schnee gegen seinen mächtigen Körper und trieb ihm erneut einige Strähnen seines Langhaares ins Gesicht. Er blinzelte und schüttelte den Kopf, um diese zu vertreiben. Und redest zu viel. Beides Eigenschaften, die man nicht von dem Raben kannte. Für gewöhnlich war dieser ein recht fokussierter und schweigsamer Zeitgenosse, beinahe so wie der Rapphengst selbst. Besonders beim Ausführen von Magie war es untypisch für ihn, dass er ungenau agierte oder sich gar einen Fehltritt leistete. So wie gerade eben. Merten wusste nicht, welche Reaktion er mit seiner Bemerkung auslösen würde. Möglicherweise brach sogleich ein regelrechter Wortschwall und der Geselle berichtete ihm von einer Sorge, die ihn bedrückte. Eigentlich sollte zu erkennen sein, dass er für so etwas der falsche Gesprächspartner war. Er beschäftigte sich selten mit den Sorgen Anderer, schlichtweg, weil diese für einen Außenstehenden in den meisten Fällen kaum zu lösen waren. Ganz abgesehen davon, dass er mit seinen eigenen Zweifeln schon genug zu tun hatte. Vielleicht würde es seinem Gegenüber aber helfen, einfach über etwas Bestimmtes zu reden. Wenn er sich etwas von der Seele gesprochen hatte, dann könnten sie dieses Training vielleicht ohne weitere Zwischenfälle fortführen. Konzentriert und in Ruhe.

Der Rappe verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere und hing seinen eigenen Gedanken nach, während er auf eine Reaktion von Kubo wartete. Sollte er in der Zwischenzeit vielleicht erneut versuchen, ein Schutzschild um sich herum aufzubauen? Wohl eher nicht, das wäre im Hinblick auf einen eventuellen Fortlauf des Trainings nur sinnlose Kraftverschwendung. Und Kraft konnte er für das Anwenden notwendiger Magie wirklich mehr als genug gebrauchen. Bei seinem Stand der Fähigkeiten mochte das Aufrechterhalten eines weiteren Schutzschildes ihn vielleicht augenblicklich auslaugen und er könnte nicht mehr weitertrainieren, sofern es dazu kommen würde. So beließ er es dabei, seine Augen auf diverse unbestimmte Punkte in seiner Umgebung zu richten. Alles glitzerte in strahlendem Weiß und der Schnee sorgte dafür, dass über der Lichtung eine nahezu bedrückende Stille herrschte. Nur vereinzelt knackten Äste unter der zu tragenden Last. Irgendwo in der Ferne stob ein Rabe aus den Bäumen. Jedes sich nähernde Wesen würde man in aller Deutlichkeit hören und somit war bewiesen, dass sie beide allein hier waren. Der Herdenplatz war zu fernab, als dass nicht Eingeweihte ihrem Gespräch lauschen könnten. Hier würde es keine blitzenden Augen geben, welche sie beim Wirken von Magie beobachten und das Gesehene in die Welt hinaustragen könnten. Ganz allein, zwei Gesellen. Der eine recht feingliedrig und etwas kleiner gebaut, mit einem Gesicht, das unausgesprochene Sorgen ausdrückte. Der andere ein äußerlich bedeutend mächtigeres Tier mit Muskeln, die bei jeder Regung sichtlich unter dem samtenen Fell arbeiteten. Ein Außenstehender könnte sich fragen, was sie beide wohl hier so allein machten – er würde keine Antwort bekommen, wenn er nichts von der Existenz der Gesellen wusste.


24.01.2015, 17:48
» Petar
der Kunstliebhaber

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Merten.





Nachdem Petar das Treiben genug beobachtet hatte, schüttelte er nur seinen Kopf. Hier und da hatten zarte Ströme aus Blut kleine Kunstwerke auf fremden Fell und Boden gezeichnet, die er mit schiefgelegten Kopf aus der Ferne betrachtete. Bald war der Spuk vorbei. Die Herde hatte einen neuen Leiter bekommen. Der Braune stand nur da und betrachtete ein wenig den weißen Wolf. Er spürte, dass Maugrim alles andere als gewöhnlich war. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, einen, respektive Diesen, Wolf zum Leiter zu haben, allein aus Gründen der Schutzoptimierung. Höchste Zeit etwas dagegen zu tun, dass nicht noch ein anderer einfach so die Führung übernahm und diese Optimierung wieder anullierte.
Dabei dachte er daran, dass er und seine Brüder schon viel zu lange nicht mehr trainiert hatten. Natürlich hatten sie ihre ganz eigenen Mächte und Talente. Aber wenn man nicht daran arbeitete, würden sie verkümmern. Vor seinem inneren Auge sah er eine Blume, die wunderschön blühen konnte. Doch ohne ihre Kräfte zu mobilisieren, würde sie nur verschrumpeln und niemand könnte ihre Schönheit sehen. Was wenn die Raben ein ähnliches Schicksal ereilen würde, wie die Blume?
Petar beschloss sich langsam zum Ausbildungsplatz zu begeben, der für ihn und seine Bruderschaft gedacht war. Während er langsam dorthin ging wehte ihn ein unglaublich starker Wind fast um. Der Braune schaute gen Himmel, rümpfte die Nase und lächelte dann kurz. Jetzt würde es in Gestalt eines Raben besonders viel Spaß machen zu fliegen, sich den unvorhersehbaren Richtungswechseln des Windes hinzugeben, als wäre es eine Achterbahnfahrt.
Die Bäume und Büsche schwankten und wiegten sich, als schunkelten sie zu einem nur ihnen bekannten Lied. Die Blätter, die dank des Herbstes von den Bäumen abgestoßen waren, wurden von den Windböen zu ihm getragen. Einige verfingen sich in seinem schwarzen Langhaar. Noch während die Blätter flogen, schnappte er mit dem Maul ein paar auf und platzierte sie so auf den Boden, dass sie für einen kurzen Moment ein Ebenbild der sich wiegenden Bäume waren. Doch dann griff der Wind in das Gras und wirbelte sein Kunstwerk auf. Verzweifelt versuchte Petar wenigstens den Großteil mit den Hufen festzuhalten. Doch es gelang ihm nicht. Er seufzte leise. »Auf Wiedersehen, Blätter.«, rief er ihnen noch halblaut hinterher.
Seine halb zusammengekniffenen Augen glänzten, wobei er sie regelmäßig befeuchten musste, um ein Austrocknen durch den Wind zu vermeiden.
Wieder war er völlig davon abgekommen, was eigentlich sein anliegen war. Petar hoffte, dass nicht nur er spürte, wie dringend nötig ein Training der Raben war. Fieberhaft überlegte er, wer von seinen Brüdern sich wohl als erstes zu ihm begeben würde.
Statschko vielleicht? Immerhin würde das Training mit ihm hart werden. So oder so. Statschko konnte unerbitterlich sein. Aus dem Training würden beide erschöpft gehen, allerdings auch mit reichlich mehr Erfahrung.
Oder Tonda? Allerdings befürchtete der Braune, dass das Training nicht all zu hart werden könnte.
Doch es gab natürlich noch die anderen. Witko, Lobosch, Hanzo, Andrusch, ...
Töricht vielleicht, dass er einfach so hierher gekommen war und darüber nachdachte, wer kommen würde. Immerhin hatte er keine öffentliche Einladung ausgesprochen. Er vertraute rein auf die Intuition der anderen.
Gespannt lauschte er, ob er jemanden hörte, doch bisher war da nichts, außer dem Wind und den nun entfernten Gesprächen auf dem Herdenplatz.


Wörter: 594

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01.11.2015, 15:34
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Petar



Nur langsam konnte der Friese seine Gedanken von der Stute abwenden, die er erst vor so kurzer Zeit verlassen hatte. Nachdem sie sich getrennt hatten, war der Hengst gerannt. Solang bis seine Lungen brannten und seine Muskeln vor Schmerzen nicht mehr weiter wollten.
Immer noch kam es nicht als genug vor. Zu sehr hatte er sich von der Braunen ablenken lassen, hatte sich selbst vernachlässigt. Seine Aufgaben und Pflichten. Und wofür? Für etwas das verboten war und ihm das Leben kosten konnte.
Auch wenn er sicher wieder nicht würde sterben dürfen, mit jedem Tod seiner Mitgesellen stand er erneut vor einer schweren Aufgabe. Etwas das er nicht entkommen konnte. Etwas das ihn immer weiter zerstörte, auch wenn er kaum mehr den Eindruck machte.
Nicht sicher was er genau tun sollte, als er sich erneut gestärkt hatte, kehrte er vorübergehend zum Herdenplatz zurück. Zuerst trug er einer neuen Stute auf sich einen Trainingspartner zu suchen und zu trainieren. Sie schienen alle total verweichlicht, was den Hengst innerlich noch mehr aufregte. Ihre zickige und widerwillige Art beruhigten seine Nerven in keinster Weise, im Gegenteil, er schien regelrecht, als habe sich alles gegen ihn gestellt. Warum gerade dann, wenn er genug mit seinen eigenartigen Launen zu tun hatte.
Letztendlich hatt er als Heerführer jedoch genug Einfluss, sodass sie sich murrend verzog. So blieb er erneut allein zurück. Während sein Körper streikte noch weiter zu trainieren und sich erneut seiner eisernen Tortur zu untewerfen, beschloss er sein Glück am Trainingsplatz der Raben zu suchen. Vielleicht konnte er sich dort abreagieren, wieder zu sich selbst finden.
Es funktionierte sonst immer. Wieso sollte es jetzt anders sein?
Tief durchatmend versuchte er es einfach. Als er sich in Richtung des Platzes wandte, sah er Petar den selben Weg gehen.
Zwar nicht unbedingt sein Lieblingspartner, doch es würde wohl gehen müssen, immerhin konnte er sich schwer aussuchen, mit wem er trainierte. So rief er sich zur Ordnung.
Äußerlich völlig unbewegt folgte er ihm mit einigem Abstand. Niemand sonst war hier, so ersparte er sich hoffentlich unnötige Worte, die ihm so zuwider waren. Immer, außer mit der Stute.
Wütend über sich selbst schüttelte er den Kopf und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe.
Es gab viel tun, so lang hatte er nichts mehr gemacht. Er brauchte dringend Übung. Merten hoffte nur, diese in dem Braunen zu finden.
Mit ruhigen und sicheren Schritten folgte er Petar in einiger Entfernung, sodass dieser ihn nicht unbedingt zuordnen konnte, dass er ihm folgte.
Nur kurz ließ er seinen Blick streifen, versuchte herauszufinden ob noch wer anderer hier war. Doch sie waren alleine.
Mit gleichmäßigen Trabschritten trat er nun auf den Braunen zu.
Mit ruhigen Augen sah er ihn an, ließ den Wind mit seiner Mähne spielen, die den Blick auf seine Fehler frei gaben.
Kurz vor Petar hielt der Rappe an und musterte ihn Augenscheinlich, ruhig und wieder er selbst.
Vielleicht würde der Braune das Wort eröffnen, denn sie alle wussten, Merten tat es sicher nicht.


01.11.2015, 23:42
» Petar
der Kunstliebhaber

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Merten




Ein bisschen Traurigkeit war immernoch in seinem Herzen. Traurigkeit darüber, dass der Sommer weg war, dass seine Kunstwerke längst verflogen und die Blätter nicht blieben. Nichts war von wirklich langer Dauer. Geschweige denn, dass es etwas gab, das wirklich permanent war. Alles und jeder unterliegt einem stetigem Wechsel. 
Das war ja nicht einmal unbedingt etwas schlechtes. Immer wieder konnte man auf wirklich gute Neuerungen, auf exzellente Veränderungen treffen. Man musste jediglich seine Augen öffnen und die Sinne dafür schärfen.  Doch auch nicht alles, was glänzt ist Gold. Wie so oft im Leben, konnte man also auch diese These nicht verallgemeinern.Jeder könnte dem etwas völlig neues anfügen und es würde immer noch stimmen. 
Wobei er sich jedoch sicher war, war die Tatsache, dass die Raben ihr Training dringend brauchten.

Umso fröhlicher war Petar, als er leise vier Hufe auf ihn zu kommen hörte. Das rascheln des Untergundes verrieten ihm, dass sich jemand näherte. Allein die Tatsache, dass dies hier der Ausbildungsplatz der Raben war und daher kein Nicht-Rabe Zutritt hatte, versicherte ihm, dass einer seiner Brüder auf dem Weg zu Petar war. Vielleicht war ihm sogar schon wer gefolgt, nachdem er die Blätter verabschiedet hatte? Der Braune lächelte vergnügt und schloss seine Augen. Er lauschte gespannt, wie die Schritte immer näher kamen. Fieberhaft überlegte er, um wen es sich wohl handeln könnte. Die Schritte klangen nicht leichtfüßig und begannen dann zum Trab über zu wechseln. Jemand, der es also recht eilig hat zu trainieren, mutmaßte der Hengst. Er liebte es sich solchen Rätseln auszusetzen, sich selbst in und mit allen Sinnen zu fordern. 
Der sich ihm nähernde Rabe war also jemand, der recht massiv war und das Training als etwas ernstes nahm. Oder wollte er vielleicht das Training nur schnell hinter sich bringen? Kurz zweifelte er,hörte noch einmal genauer hin und bemerkte die Gleichmäßigkeit der Schritte. Nein. Jemand, der keine Lust auf ein Training hatte, würde eher unrund laufen. Nicht geradlinig und zielführend. Dann verstummten die Schritte. Und Stille war ausgebrochen. Jediglich die Atemzüge des anderen waren wahr zu nehmen. Och. Jetzt hatte man esihm aber leicht gemacht. Spitzbübisch grinste der Braune. Noch mit geschlossenen Augen sprach er mit dem Lächeln auf den Lippen: »Zielstrebig zum Training. Hallo Merten!« Er öffnete die Augen und freute sich seine Vermutung bestätigt zu sehen. »Ich freue mich, dich zu sehen.«
Unverblühmt strahlte er seinen Rabenbruder an. Merten also. An ihn hatte er nicht gerade gedacht, als er sich überlegt hatte, auf wen er hier wohl treffen würde, wenn denn jemand traf. Eigenartig eigentlich. Merten war schließlich der Heerführer. Warum hatte Petar ihn da außer Acht gelassen? Vielleicht hatte sein Unterbewusstsein überlegt, dass der Schwarze mit den Nicht-Raben trainierte. Jene die Soldaten waren und die Mitglieder der Herde verteidgen sollten. Und dennoch strahlte der Braune den Heerführer an. 
Obgleich er wusste, dass Merten ihm wohl eher nicht antworten würde brach auch schon der erste Redeschwall aus dem braunen Raben hervor: »Merten, Merten, Merten. Was hast du nur getrieben? Hast du die welt aus den Lüften betrachtet und dir den Wind in die Federn greifen lassen? Ich habe dich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen! Lass dich anschauen! Wie geht es dir? Hast du Lust mit einem deiner Brüder zu trainieren?« 

Der Dunkelbraune strahlte regelrecht. Ihm war klar, dass Merten nicht zu den gesprächigsten seiner Brüder gehörte, aber er war so froh, endlich wieder irgendEINEN seiner Rabenbrüder zu sehen. Fröhlich stupste er ihn an. Die Ohren aufgestellt, die Augen glänzten vor Glück. Dann betrachtete er ihn. Körperlich sah er gut aus, doch irgendwas an ihm erschien anders. Petar konnte es nur nicht zuordnen. Es war ja auch schwierig fest zu stellen. Er hatte noch nichts gesagt. Und Petar hatte ihn im Gegenzug mit Wörtern überfahren. Ob das so eine gute Entscheidung war, wagte er zu bezweifeln, gerade bei dem Schwarzen. Der, der eh schon so gut wie nie sprach. Oder wenn nur das nötigste von sich preisgab. Doch egal, die Freude über das Wiedersehen, hatte Petar gepackt und zu neuen Redeeskapaden gebracht. Zu spät. 
 


 



Wörter: 816

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19.11.2015, 15:31
» Kubo
I used to build dreams about you

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Die Raben



Mit wütenden und betont kräftigen Schritten stolzierte der Braune auf den Trainingsplatz, rauschte ohne großartige Begrüßung an seinen beiden anwesenden Brüdern vorbei und stürzte sich innerhalb von Sekunden auf einen abgenutzten Baumstamm, der schon mehr Hufe und Zähne zu sehen bekommen hatte, als irgendeiner seiner Verwandten. Mit wild flackernden Augen stürzte sich der sonst so freundliche und ausgeglichene Hengst auf das Stück Holz und attackierte es so lange, bis seiner Meinung nach genug Rinde und Splitter von dem nun fast kahlen Stamm abgearbeitet worden waren. Schwer atmend und noch lange nicht befriedigend starrte er seinem „Gegner“ entgegen, hoffte schon allein mit einem Blick voller Hass den Stamm vor sich in Flammen aufgehen zu lassen. Wie konnte er nur? Wie konnte man nur von ihm verlangen, mit Kito - KITO - zu den Adoyan Enay zu spazieren? Er hatte nichts dagegen sich umzuschauen, die Herde zu begutachten und in seiner Rabengestalt auch ein paar Runden um das Gebiet zu fliegen, aber mit Kito war das eine ganz andere Sache. Der Meister hatte seine Proteste ganz klar und deutlich vernommen, hatte sich einen Dreck darum geschert und würde ihn vermutlich nur auslachen, wenn Kubo jetzt zurück stolziert käme und ihn um einen anderen Partner bitten würde. Sie waren schließlich genug. Und seine Freundschaft mit Kito war allem Anschein nach offiziell beendet. Der Braune wollte nicht behaupten, dass das nicht seine Schuld war, aber die Wut über sein idiotisches Verhalten war natürlich immer noch da. Seit Monaten. Und genau jetzt, wo er sich langsam damit abgefunden hatte nur noch wie ein Schatten an dem Hellen vorbeizulaufen, wollte ihr Meister sie natürlich auf eine kleine Mission schicken. Mit einem kehligen Grollen stürzte sich Kubo erneut auf den Stamm, sah in ihm erst das Gesicht des Meisters, welches nicht aufhörte ihn schämisch anzugrinsen, dann seine eigenen, unerwiderten und definitiv verbotenen Gefühle für Kito. Wie hatte das nur alles so sehr aus dem Ruder laufen können? Nach dem Wolfsangriff hatten sie einfach nur fliehen und sich entspannen wollen, Kubo hatte Linette währenddessen einige Kräuter besorgt und gemeinsam waren sie an eine kleine Bucht gekommen, an welcher man sowohl die Kräuter fand, als auch das Meer begutachten konnte. Vollkommen ruhig und entschleudert hatten sie ihren Weg fortgeführt und über belanglose Dinge gesprochen. Bis zu dem Augenblick in welchem Kubo es nicht mehr ausgehalten hatte. Auf das Geständnis, dass er die Regeln gebrochen hatte, folgte die unmittelbare Bestätigung, dass er verbotene Gefühle für Kito hegte. Seinen besten Freund. Oder besser gesagt, Ex-besten Freund. Kino hatte ihn nur angestarrte und die Sekunden hatten sich zu Minuten gezogen. Kubo hatte sich schließlich fast schon panisch verabschiedet, war mit eingekniffenem Schwanz davon gelaufen, wie ein verdammter Feigling. Kubo hatte selten etwas anderes auf seinem Gesicht, als ein Lächeln, doch seit diesem Vorfall erschien es weniger echt, eher gezwungen und aufgesetzt. Er half nach wie vor wo er konnte, doch seine Gedanken waren immer woanders und sobald Kito auftauchte, musste Kubo auf einmal einen Auftrag erledigen, oder ganz einfach verschwinden. Dummerweise ging dieses Vorhaben nicht mehr auf. Jetzt würde er sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen müssen. Aber er musste sie geheim halten, sich Kito gegenüber so kalt wie möglich verhalten. Der Meister durfte auf gar keinen Fall von seinen Gefühlen erfahren, er wollte weder sich, noch den Hellen in Gefahr bringen, aber ihr wunderbarer Meister machte es ihm gerade nicht wirklich einfach. Erneut holte der Braune aus und schleuderte seinen Huf gegen den Stamm, hinterließ eine tiefe Kerbe. Schwer atmend wand er sich ab, blickte direkt in die Gesichter von Merten und Petar, die sich zu unterhalten schienen. Kubo hätte sie am liebsten angeschnauzt, so wütend war er, aber er nahm sich zurück, nickte den beiden kurz zu. Für ein Lächeln reichte es heute einfach nicht, aber vielleicht würden seine Freunde ihn dazu bringen können. Oder eher gesagt Petar, denn Merten wirkte genauso zerknirscht wie er. 

„Guten Tag, Merten, Petar.“ Er hatte den Meister um ein wenig Trainingszeit vor seiner Abreise gebeten. Dies war der einzige Grund, warum er hier war. Er wollte seinem Schicksal wenigstens noch für einen kleinen Augenblick entgehen und welche Ausrede bietet sich besser an, als der vorgetäuschte Wille seine Kampfkraft zu verbessern? Er war ja so aus der Übung und bevor er sich an die Adoyan Enay heran traute, musste er sich erst noch einmal darauf vorbereiten. Natürlich. Als wäre er nicht schon lange auf so eine Aufgabe vorbereitet gewesen. Aber der Meister hatte es ihm mit skeptischem Blick gestattet noch ein wenig zu trainieren. Kubo konnte dieses Misstrauen nicht gebrauchen. Jeder zusätzliche Blick in seine Richtung war eine Gefahr und eine Last auf seinen Schultern, aber das durfte er sich auf keinen Fall anmerken lassen. Hatte er gut hinbekommen, mit seinem kopflosen Angriff auf den Baumstamm.
„Wenn ihr trainieren wollt, würde ich mich gerne anschließen.“ Auch wenn er bezweifelte, dass sich ihr kleines Grüppchen lange hielt. Sie alle hatten Aufgaben zu erledigen und nicht genügend Zeit, um sich hier ewig die Beine in den Bauch zu stehen, oder neue Tricks zu erlernen. Vor allem er selbst hatte die Zeit nicht, aber das musste ja Niemand wissen. Sein Blick fiel auf den hibbeligen Petar, der Merten allem Anschein bereits kräftig das Ohr abgekaut hatte. Normalerweise würde er jetzt belustigt, aber auch zärtlich lächeln, schließlich war so eine Lebensfreude kostbar. Aber heute spiegelte er eher Mertens Gemüt wieder. Dunkel, wütend, absolut nicht ansprechbar. Aber Kubo nahm sich zusammen. Noch dazu war er Kubo. Er lief nicht immer mit so einem Gesicht herum, ganz zu schweigen von Merten, auch wenn den Braune seit längerem ein gewaltiges Stimmungstief getroffen hatte. Aber immerhin wusste er woher dieser leichte Anflug einer Depression kam. Nur eine Lösung zu diesem Problem gab es offensichtlich nicht.


Wörter: 1093

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22.11.2015, 14:47
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Petar&Kubo



Nur langsam trat der trainierte Rappe auf den anderen Raben zu, Warum ausgerechne Petar? Das war so typisch, er hatte immer das Glück, die lästisten aller Gefährten zu bekommen. Diese ewige Fröhlichkeit nervte ihn und sorgte nur dafür, dass er noch mehr litt, sich immer tiefer in sich selbst zurückziehen musste.
Warum gerade jetzt? Hatte er nicht genug Probleme mit seinen Gefühlen, die verrückt spielten, seit er diese abgemagerte Stute getroffen hatte. Wieso war gerade ihm das passiert? Ihn interessierte das alles doch gar nicht. Er wollte einfach nur seine Ruhe.
Und trotzdem hatte er die Zeit mit der Stute sehr genossen. Das erste Mal seit langem hatte er es geschafft an etwas anderes zu denken als die Bürde, die er sich selbst auferlegt hatte. Er hatte die Gedanken an den Tod seines Vetters verdrängen können, hatte sich zum Ersten Mal seit dessen Tod besser gefühlt. Fast frei. Oh wie trügerisch das doch war. Diese Friede und die trügerische Ruhe, die sein Herz erwärmten. All das war falsch. Es war gefährlich. Und er wollte es nicht mehr.
Er schaffte es nicht, sich endlich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren, wurde immer wieder bei dem Gedanken an die Stute abgelenkt. Er hatte ein sehr schlechtes Gefühl dabei. Irgendwas war falsch, doch er war sich sicher, dass er sich das alles nur einbildete. Es war so bezeichnend, sein Leben, das nicht mehr wert war als ein Stück Dreck. Oder ehr ein Stück Fleisch, denn irgendwann war er sowieso tot. Gestorben um dem Meister ein weiteres Leben zu schenken.
Der Friese hatte kurz vor Petar gestoppt, hatte sich umgesehen und dem Schneetreiben zugesehen. Das Gute war, dass niemand von seinen Kameraden eine Antwort von ihm erwartete. Er hatte ihm nur kurz zugenickt, ehe er vor sich her starrte. Unwillkürlich spannten immer wieder seine Muskeln an. Er hörte das Plappern, sah aber keinen Grund zu Antworten. Ihm war diese Fröhlichkeit zuwider.
Wie konnte man so fröhlich sein, wenn es nur eine Frage der Zeit war, bis man durch den Meister starb, ohne Chance auf ein Entkommen?
Verbitterung half ihm auch nicht weiter, das hatte er gelernt. Er starb nicht ohne das Einverständnis des Meisters. Sein schiefer Hals bewies es.
Kühl sah er Petar an, der endlich kurz gestoppt hatte um Luft zu holen.
Als er endlich fertig war, wollte er anfangen zu sprechen, wollte zustimmen, dass sie trainieren sollten. Sie beide. Petar schadetete es sicher genauso wenig wie Merten selbst, der sich durch eine gewisse Stute sehr vernachlässigt hatte. Nur gut, dass man es ihm nicht ansah.

Er hörte einen Laut, ehe er wusste wer es war. Jemand kam näher, sehr schnell. Und auch sehr wütend, so wie die Hufe in den Boden gegraben wurden. Wer wohl noch kam? Hoffentlich niemand, der ihm noch das zweite Ohr abkauen wollte, so wie Petar gerade dabei gewesen war.
Als er Kubo erkannte, hielt er irritiert inne. Wenig erkannte man in der Miene des Friesens. Äußerlich still und ruhig folgte sein Blick dem Hengst der gerade gekommen war. Nicht nur seine Bewegungen waren aufgebracht und noch etwas, das er nicht zuordnen konnte. So wütend wie er auf den Baumstamm einprügelte, fragte er auch nicht nach. Sollte der Hengst reden wollen, würde er auf ihn zutreten, doch er wusste, dass es nicht passieren würde.
Stumm verfolgte er das Aggressive Verhalten von Kubo, ehe sich dieser irgendwann zu beruhigen schien. Fast erwartete er, dass sich der Braune wieder abwenden würde und verschwand, doch er trat auf die beiden zu. Oh ganz toll, noch eine Labertasche.
Der Gesichtsausdruck wirkte beruhigend auf Merten. Kubo schien heute nicht in seiner üblichen Stimmung zu sein. Vielleicht einer, der sie nicht zu Tode nerven wollte. Wenigstens etwas, denn der Rappe war selbst nicht in Stimmung, um dieses ewige Gequatsche über sich ergehen zu lassen, wenn er doch ständig an Madison denken musste. Wie es ihr wohl ging? Er hatte gesehen, wie schwer es sie getroffen hatte, dass er so grob zu ihr war. Dabei war es doch zu ihren besten andernfalls würde sie sterben. So hatte sie eine Chance, er glaubte fest daran.
Als Kubo bei ihnen eintraf, nickte er nur kurz zur Zustimmung. Ihm war egal was sie trainierten, er hatte jede Übung nötig. Danach musste er unbedingt noch mit den Kriegern trainieren, um auch seinen Körper wieder zu stählern und alle bereit zu halten. Er kannte die meisten noch nicht, musste ihre Stärken und Schwächen kennenlernen.
Wenig gespannt wartete er auf die Ansagen der anderen Beiden, was diese trainieren wollten. Vielleicht konnte er sich diesmal besser konzentrieren, konnte endlich die Stute vergessen, die so verboten und doch verlockend Ob es wohl bald besser wurde? Er hoffe es sehr, denn er wollte nicht mehr an sie denken. Wollte vergessen und seinen Scheinfrieden zurück.


10.12.2015, 21:26
» Petar
der Kunstliebhaber

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Kubo & Merten



Nachdem Merten langsam auf ihn zugeschritten war, schaute Petar ihn mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht an. Sein Schweif pendelte fröhlich hin und her. Doch der schwarze Mitbruder wirkte noch abwesender als er es sonst ohnehin war. Petar fühlte sich machtlos. Seit Michals Tod erinnerte er sich nicht daran, Merten je wieder aufrichtig lächeln gesehen zu haben. Der Blick des Braunen fiel auf den deformierten Hals des Schwarzen. Unwillkürlich schüttelte er sich bei dem Gedanken daran, wie Merten versuchte sich von seinem Schmerz endgültig zu befreien. Immer noch konnte er die Worte des Meisters hören. Sein Hohn und die Drohung war ihm selbst noch allgegenwärtig.  Dabei war es nicht einmal Petar gewesen, der versucht hatte sich umzubringen. Doch seit diesem Tag hatte keiner der Brüder es je wieder gewagt, den Versuch zu starten den eigenen Todeszeitpunkt frühzeitig und eigenständig hervorzurufen.

Merten schien jede Lebensfreude genommen zu sein und Petar fürchtete zu viel gesagt zu haben. Doch er war selbst so von Freude erfüllt seinen Bruder wieder zu sehen, dass er sich nicht zügeln konnte. Darüber hinaus wollte er ihn so gerne wieder aufmuntern, doch Merten blieb stumm, gar kühl, während Petar ihn zutextete. Aufmerksam musterte er seine Züge. Allerdings konnte er keine Regung erkennen. Weder auf das kleine Quiz, dass sich Petar gestellt hatte, noch auf seine Fragen. Als er glaubte, dass Merten doch etwas erwidern würdehörte er selbstsichere, kraftvolle Schritte auf sie zu kommen. Seine Ohren drehten sich, wie ein Windspiel.  Ein weiterer Bruder? Doch wer hatte solch einen Gang drauf?

Langsam drehte sich der lebensfrohe Braune voller Freude um und traute seinen Augen nicht. Kubo rauschte direkt an seinen anderen zwei Brüdern vorbei. Schnurstrakts steuerte er auf einen Baumstamm zu. Fasziniert beobachtete Petar das Schauspiel, dass Kubo dort mit dem Baumstamm darbot. Fasern flogen umher. Fast hatte er Mitleid mit dem Baumstamm, doch vor allem fragte er sich, was Kubo so aus der Fassung gebracht hatte. Petar kannte ihn nicht gerade als aufbrausend, sondern eher als einen netten eher ruhigeren Typen, der hier und dort gerne zur Seite steht. Er war eher jemand, der sich an die letzte Stelle stellte und vorher Person A-Z half. Was also musste passiert sein, dass er hier nahezu ausflippte? Hatte er etwa niemanden gefunden, dem er helfen konnte? Hatte keiner nach seiner Hilfe gefragt? Aber selbst das erschien Petar eher als fragwürdige Hypothesen. Das würde jemanden wie Kubo doch nicht aus der Fasson bringen. Es sei denn, Petar hatte all die Jahre über ein völlig falsches Bild von diesem Mitbruder. Dann schien er sich abgeregt zu haben.

Kubo trat auf Merten und Petar zu. Beinahe atemlos nickte er beiden zu, ehe er sie recht kurz begrüßte, was Petar auf seine Atmung schob. Es beruhigte ihn ein wenig, als er aus dem Augenwinkel sah, wie Merten sein Nicken erwiderte. Gleichberechtigung für alle. Zumindest bei der Begrüßung. Petar war zwar verwirrt über die Stimmung der zwei anderen Raben, doch freute er sich ebenso wahnsinnig Kubo zu sehen und beschenkte ihn mit einem strahlendem Lächeln. »KUUBOOO!«,rief er mit unverkennbarer Freude, machte zwei Schritte auf ihn zu, stupste ihn an und tapste rückwärts wieder auf seinen Platz neben den Rapphengst. Ob Merten wohl auch so irritiert von Kubos Auftritt war? Petar hob eine imaginäre Augenbraue als er Kubos Gesicht mit seinem Blick abtastete, biss sich aber auf die Zunge um nicht nachzufragen, was denn bei Kubo los sei. Sein Gesicht verriet ihm, dass er nun wirklich nicht in üblicher Stimmung war. Er lächelte nicht aus vollem Herzen. Außerdem wollte Petar nicht schon wieder seinen Brüdern mit Worten zu Last fallen. Rückblickend beschämte ihn sein überschwänglicher Redebedarf fast ein wenig. Andernfalls gehörte das einfach zu ihm und seine Brüder wussten das. Es war manchmal fast so, als ob er nicht nur seine tägliche Anzahl an Wörtern verbrauchte, sondern auch die unbenutzten Kapazitäten von Merten benutzte. Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln, starrte dabei aber ins Leere.

Training? Die Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. »Was? Äh, ja natürlich. Training. Klar, gerne kannst du mitmachen, Bruder!«, stolperten ihm wieder die Worte über die Lippen. Na das konnte ja was werden. Einer der gedanklich immer wieder abschweifte aufgrund der Wiedersehensfreude und zwei, die offensichtlich neben sich standen, wobei die Gründe ihm unbekannt waren. Womit konnten sie vielleicht anfangen? Der Schnee fiel nicht mehr vom Himmel, hatte jedoch eine gute Schicht über das Tal gelegt, die nun von der Sonne beschienen wurde. Petar schaute auf den Boden herab. »Dann lasst uns beginnen. Zunächst eine Bekräftigung, ein Zeichen des magischen Aktes. Wie wäre es dann mit einer Druckwelle? Wobei davor vielleicht ein Schutzschild recht hilfreich sein könnte … an welche Sprüche erinnert ihr euch noch, die der Meister uns einflüsterte?«, fragte er, überlegte laut und zeichnete mit seinem rechten Vorderhuf ein Pentagramm in den Schnee. Ein Pentagramm so groß, wie seine Brust breit war. Es war nicht perfekt. Der Zacken der zu ihm zeigte war etwas zu kurz geraten. Er beäugte es stirnrunzelnd, die Lippen missmutig gekräuselt. Wahrscheinlich fiel es niemanden auf… Aber er, er sah es. Da! Klar und deutlich! Fünf Zacken und eine war einen Viertelhuf kürzer als die anderen! Er unterdrückte die Versuchung den Drudenfuß wegzuwischen und einen neuen zu ziehen. Er schüttelte seinen Kopf und schaute dann neugierig und gespannt mit gespitzten Ohren in die Gesichter seiner Rabenbrüder.


Wörter: 1021

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10.01.2016, 01:12
» Seelendieb


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Die Raben



Der Rappe hatte sich entschlossen was zu tun. Weswegen er auch zielstrebig auf den Trainigsplatz der Raben zulief. Seine Augen verengten sich als er nicht alle antraf. In seinen Gedanken rief er alle herbei. "Meine Schüler. Ich will das ihr bald alle hier seid. Das Training beginnt. Wer nicht pünktlich ist wird bestraft. Das sollte euch wohl bewusst sein" Donnerte seine scharfe Stimme in die Köpfe der Raben ein. Seine Schritte wurden schneller. Lief auf die anderen zu. Nickte ihnen zu. "Ihr habt es ja gehört." Seine Augen verengten sich noch ein wenig. Jetzt hieß es wohl erst einmal warten. Und wenn sie nicht bald auftauchten würde er den Rest bestrafen und mit den anwesenden trainieren. 

sry das es so kurz ist will es aber voranbringen


Wörter: 148

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06.05.2016, 12:14
» Seelendieb


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Der Rappe hatte sich entschlossen was zu tun. Weswegen er auch zielstrebig auf den Trainigsplatz der Raben zulief. Seine Augen verengten sich als er nicht alle antraf. In seinen Gedanken rief er alle herbei. "Meine Schüler. Ich will das ihr bald alle hier seid. Das Training beginnt. Wer nicht pünktlich ist wird bestraft. Das sollte euch wohl bewusst sein" Donnerte seine scharfe Stimme in die Köpfe der Raben ein. Seine Schritte wurden schneller. Lief auf die anderen zu. Nickte ihnen zu. "Ihr habt es ja gehört." Seine Augen verengten sich noch ein wenig. Jetzt hieß es wohl erst einmal warten. Und wenn sie nicht bald auftauchten würde er den Rest bestrafen und mit den anwesenden trainieren. 

sry das es so kurz ist will es aber voranbringen


Wörter: 146

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14.06.2016, 21:50
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Seelendieb und die Raben



Noch ehe sie anganfangen konnten, wurden sie von ihrem neuen Meister unterbrochen. Etwas, das Merten so gar nicht brauchen konnte. Je mehr er sich selbst und seine Gedanken kontrollieren musste, desto schwerer wurde es für ihn. Sein Sein hing allein an einer Stute, die er zurückgelassen hatte. Er konnte nicht begreifen, warum er es getan hatte. Wieso er so feige geflohen war. Es gab keine Entschuldigung dafür.
Sein ach so toller Plan, sich mit Training anzulenken, hatte sich gerade deutlich erschwert. Seinen Mitgesellen was vorzumachen, war eine Sache, die er in den letzten Monaten absolut Perfektioniert hatte. Doch ihr Meister. Ehrlich gesagt hatte Merten keine Ahnung von ihm. Er war ihm immer erfolgreich aus dem Weg gegangen.
Sich seinem Schicksal fügend verließ er die kleine Gruppe von Kubo und Petar und ging einige Schritte auf seinen Meister zu. Die Kälte hatte ihn wieder, erfasste sein ganzes Ich und löschte vorerst alle Gefühle an Madison aus.
Er war wieder zurück. Nur einige Schritte vor dem Rappen blieb er stehen und wartete. Geduldig konnte er sein, denn es war ihm egal was und wann sie etwas taten. Er war hier um zu lernen, doch niemals der Beste zu sein.
Nach dieser Einheit konnte er sich sicher noch um seine andere Aufgabe kümmern. Er musste sich endlich einen Überblick über die Soldaten der Herde schaffen.
Nun hieß es für ihn warten, wann die anderen ebenfalls kamen.


19.06.2016, 13:13
» Petar
der Kunstliebhaber

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Unser Meister und meine Rabenbrüder


Der Braune Rabe hatte seine zwei Brüder neugierig betrachtet und gespannt auf ihre Antwort gewartet, welche Sprüche sie noch kannten und wie sie am besten während ihres Trainings verfahren wollten. Immerhin sollte es nur ein Training sein, kein ernsthaftes Kampfszenario. Zumindest fürs Erste. Jeder sollte die gleiche Chance haben sich auf die Angriffe der anderen vor zu bereiten. Petar wollte seine Brüder schließlich nicht während dieses Trainings ernsthaft verletzen. Eigentlich wollte er ihnen gar nicht schaden, ihnen niemals weh tun. Nicht wenn man es vermeiden konnte und das konnte man unter aktuellen Umständen definitiv. Sein Blick glitt von ihren Gesichtern ab, hinunter zu dem Drudenfuß der zwischen ihnen auf der Erde durch sein eigenen Huf gezeichnet lag. Sie mussten diese Imperfektion doch sehen können! Unsicher kaute Petar auf seiner Unterlippe herum und schaute erst erschrocken wieder auf, als eine ihm noch unbekannte Stimme im Kopf herum schlich. Nein, stopp. Sie schlich nicht, sie donnerte, war kräftig und ließ nicht an der Dominanz ihres Besitzers zweifeln. Dann sah er ihn, den Neuen. Bemerkte, wie sich Merten von ihnen - Kubo und Petar - entfernte und auf den neuen Meister zuging. Dieser hingegen nickte ihnen nur zu. Ja, gehört hatten sie es wohl. Zumindest Petar hatte es gehört - klar und deutlich. Und er wollte es sich nicht ausmalen, welche Folgen der mögliche Ungehorsam seiner Brüder mit sich bringen würde. Unwillkürlich dachte der braune Hengst an die Spaßvögel. Andrusch und Statschko, ganz besonders aber an Statschko. Oh bitte, komm so schnell du kannst! 
Dann bewegte sich auch Petar auf den Meister zu und verbeugte sich kurz. »Meister!«, mehr Worte brauchte es nicht. Er war der Boss, auch wenn er diesen Meister noch nicht kannte. Aber er würde wohl kaum milder sein als seine Vorgänger. Nein, wenn sein Charakter zu seiner Stimme passte, dann mussten alle Brüder in nächster Zeit aufeinander aufpassen. Denn dann würde die nächste Zeit stechend, kraftvoll und unbarmherzig verlaufen. 

Es gab vieles, was Petar den Meister fragen wollte. Etwa so etwas, wie; "Wer genau bist du und woher kommst du? Warum gerade jetzt? Gibt es einen bestimmten Anlass zu trainieren? Was passiert mit denen, die nicht kommen? Was ist mit dem Wolf, Maugrim, passiert? Was ändert sich jetzt? Wen hat man zuletzt geopfert?" Verdammt, insbesondere vor der Antwort dieser letzten Frage fürchtete er sich. Doch er ahnte, dass ihm das sicherlich keine Pluspunkte einhandeln würde. Und so schluckte er seine Fragen schwer herunter, der Plapperhans blieb aber stumm und musterte den kräftigen Rappen, ehe er demütig zu Boden blickte und er nur noch hoffen konnte, dass möglichst viele Brüder ihre Zuckerärsche hier her bewegen würden. 


Wörter: 518

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23.06.2016, 19:19
» Seelendieb


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Seine Schüler




Man konnte sehen das Dieb nicht wirklich gut drauf war. Denn wenn er sich so umschaute passierte nichts. Es waren nur drei seiner Gesellen hier. DREI. Das durfte einfach nicht war sein. Sollten die anderen nicht bald auch hier aufkreuzen würden sie eine saftige Strafe bekommen. Seine Augen funkelten bei den Gedanken auf. Wie er es liebte seine Schüler zu bestrafen, es erregte ihn ja schon fast. Seine Strafen fielen nie wirklich mild aus. Doch das wussten die Schüler ja noch nicht. Sie kannten ihn nicht wirklich. Doch sicherlich war es bei seinen Vorgängern nicht anders gewesen. Und wenn doch zogen jetzt härtere Zeiten auf. Er wollte das seine Gesellen funktionieren. Das sie voller eifer lernten und machten was er wollte. Mehr verlangte er doch gar nicht. Er verlangte ja nicht einmal das sie in einem Krieg ziehen mussten, wenn es nicht nötig war. Darauf hatte er ehrlich gesagt auch nicht wirklich Lust. Er wollte hier sein Ding durchziehen und gut war. Die anderen herden interessierten ihn nicht wirklich. Vielleicht würde er sich diese irgendwann mal anschauen, doch das reichte ihm auch wohl. 
Petar und Merten traten auf ihn zu. Kubo hielt sich immer noch eher im Hintergrund. Die anderen waren immer noch nicht da. Ohhh das würde ärger geben. "Wir warten noch einige Minuten, wenn die anderen immer noch nicht hier sind fangen wir an!" Kam es mit grollender Stimme aus seiner Kehle. Oh er war wütend, und das konnten die anderen auch spüren in ihrem Kopf. Abgesehen von den drei hier. Sie würden sich vor schmerzen krümmen, und er würde nur lächelnd da stehen und von oben herab schauen....



Wörter: 309

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18.10.2016, 15:17
» Hanzo
.: und mir sprießen Rabenfedern :.

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Meister & Rabenbrüder



Ruhig und bedacht, beinahe schon gemächlich, schritt Hanzo durch das Herdengebiet. Sein Zuhause seit so vielen Tagen schon und trotzdem fühlte er sich nicht immer heimisch hier. Das war zum Teil auch ein Grund, warum der Bulle ab und an ziellos durch das Tal wanderte. Seine letzte Wanderung war schon einige Tage her. In Gedanken ging der Buckskin zurück, ließ das Treffen, welches er dort gehabt hatte, Revue passieren. Huckleberry Fynn war nicht, wie er doch insgeheim ein wenig gehoft hatte, hier erschienen. Das war schade, aber nicht zu ändern. Es war ja noch Zeit, bis der Winter über das Land herein brechen würde. Nicht mehr viel, aber so lange bestand noch die Chance das der alte Schwarze zur Vernunft käme und Mitglied dieser – oder eben einer anderen Herde – werden würde.

Der Blick des massigen Hengstes wanderte in Richtung des Trainingsplatzes der Raben, wo er einige der anderen Gesellen erkannte sowie den Meister. Hatte er tatsächlich ein Treffen vergessen? Genau in diesem Moment hörte der Bulle die Stimme von Seelendieb in seinem Kopf. Der Aufruf zum Training. Mit einem dunklen Schnauben lenkte Hanzo die Schritte in Richtung der Anderen. Ein wenig üben würde ihn vielleich ablenken. Zumal der Meister sicher alles andere als erfreut wäre, wenn Hanzo dem Befehl nicht nachkommen würde. Und seine Magie stärken und ausbauen konnte nie ein Fehler sein. Zumindest nicht, wenn man irgendwann mal wirklich fliegen wollte. Frei sein. Vogelfrei. Wenn auch nur für begrenzte Zeit.

Beim Erreichen des Trainingsplatzes ließ Hanzo seinen Blick zuerst zum Meister wandern, senkte zur Begrüßung kurz das Haupt. Er respektierte Seelendieb, hatte ihn als neuen Meister anerkannt und war ihm genauso loyal, wie allen Meistern zuvor, aber er war noch nie redsellig gewesen. Der Schwarze würde das sicher verstehen, kannte er den Buckskin doch schon. Etwas zumindest. Im Anschluss an die Begrüßung des Meisters ließ der Bulle seine Augen auf die drei bereits anwesenden Rabenbrüder wandern, nickte diesen lediglich leicht zu. Scheinbar bestand die weitere Aufgabe nun erst einmal aus warten. Warten auf die Fehlenden.



Wörter: 385

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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr
18.10.2016, 18:19
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Stillreich » Corvus Corax » NP: Ausbildungsplatz der Raben #1
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Bitterblue. Kubo. Lobosch. Petar. Seelendieb.