H a n z o
Ich bin des Meisters Ruf gefolgt
Die Stimme zog mich magisch an
Das heisre Rufen in der Nacht
Im Traum schlug mich in seinen Bann
[.schweigsam.]
Hanzo ist kein großer Redner. Er wählt seine Aussagen mit Bedacht und überlegt lieber mehrmals, bevor und ob er sich zu Wort meldet. Der Hengst ist Niemand, der sich ungefragt in jedes Gespräch einmischt, sondern eher der Zuhörer am Rand. Es ist nicht so das Hanzo eine Abneigung gegen Gesellschaft und damit einhergehende Gesprächen hegt, doch hat er gelernt das unüberlegte Worte Konsequenzen haben können. Folgen, welche auch von negativer Natur sein könnten. Für Jene, die ebenfalls von schweigsamer Natur sind, erscheint die Anwesenheit des Hengstes als durchweg angenehm.
[.unauffällig.]
In der breiten Masse geht Hanzo des öfteren vollkommen unter. Lediglich durch seine außergewöhnliche Färbung kann er ins Auge fallen. Er ist Niemand, der im Mittelpunkt stehen will, oder sich ins Rampenlicht drängt. Er geht lieber einen Schritt zurück. Man kann ihn eher zu den Mitläufern zählen. Eigene Ideen und Vorschläge behält er meistens für sich, während er an den Vorhaben der Anderen fast immer teilnimmt. Und wenn etwas Hand und Fuß hat, dann ist Hanzo auch leicht zum Mitmachen zu bewegen.
[.nachsichtig.]
Hanzo ist kein nachtragender Hengst und verzeiht recht schnell. Fehler und Schwächen weist ein jedes Lebewesen auf. Niemand ist perfekt, auch der Buckskin nicht. Das ist ihm bewusst und darum macht er keine große Sache daraus. Leider kann es dadurch durchaus passieren, das man ihn „ausnimmt“ oder zumindest weniger auf seine Bedürfnisse und Wünsche achtet. Begünstigt wird das durch seine schweigsame, in sich gekehrte Art. Woher soll man auch wissen, was Hanzo bewegt, wenn er darüber so selten spricht?
[.zurückhaltend.]
Man kann nicht wirklich sagen das Hanzo schüchtern oder gar scheu ist, zurückhaltend aber schon. So wie er sich körperlich nicht in den Vordergrund drängt, hält er auch seine eigene Meinung erst mal für sich. Er hört und schaut sich alles genau an, bevor er entscheidet ob er es gut oder weniger gut, sinnvoll oder unsinnig findet. Auch sein persönliches Befinden rückt in den Hintergrund, wenn es einer ihm nahestehenden Person schlecht geht.
[.rücksichtsvoll.]
Im Umgang mit Anderen nimmt Hanzo stets Rücksicht auf deren Persönlichkeit und was sie im Augenblick bewegt. Stimmungen und Emotionen konnte der Hengst schon immer gut wahrnehmen und genau dadurch wunderbar rücksichtsvoll auf sein Gegenüber eingehen. Es ist sehr, sehr selten das der Buckskin in ein „Fettnäpfchen“ tritt. Wenn Jemanden in Trauer ist, spendet er Trost. Wenn Jemand lieber allein sein möchte, dann geht er. Es bedarf keiner großen Worte, dadurch das er die Lage der Anderen fast immer richtig erkennt.
[.bescheiden.]
Der Buckskin ist Niemand, der sich in der Bewunderung Anderer sonnt. Zuviel Aufmerksamkeit ist ihm unangenehm. Er ist eher von bescheidener Natur. Erfolge, sofern er welcher erzielt, in welche Richtung auch immer, behält er lieber für sich. Auch Lobeshymnen liegen Hanzo nicht. Man könnte sogar fast sagen, dass ihm konstruktive Kritik lieber ist. Denn seiner Meinung nach lernt man daraus am Besten.
[.stark.]
Auch wenn der Hengst ungern in Streiterin und Kämpfe verwickelt ist, so weist er doch ein enormes Potenzial auf. Die meiste Zeit ruht es versteckt in seinem Inneren und findet nur im Notfall den Weg nach draußen. Sind die ungeahnten Kraftreserven erst einmal erwacht, wird der Buckskin zu einem gefährlichen Gegner. Nie jedoch würde er ohne Grund auf seinen Gegenüber los gehen und bevor es zum Blutvergießen kommt, versucht er seine Kräfte anderweitig zu benutzen. Als defensiver Blocker zum Beispiel, der einfach nur einsteckt, statt auszuteilen.
[.gerecht.]
Hanzo weißt ein unglaublich hohen Sinn für Gerechtigkeit auf. Ungerechtigkeit ist ihm mehr als zuwider und da kann er selten bei sich halten. Für Jemanden, der unberechtigt unterjocht, ausgenutzt und missbraucht wird, ist der Buckskin ein guter Ansprechpartner, denn bei solchen Sachen versucht er zu helfen wo er kann.
[.fügsam.]
Der Buckskin hat keine Probleme Autoritäten anzuerkennen und sich ihnen unter zu ordnen. Es liegt nicht an ihm, Widerworte zu leisten oder Aufstand zu proben, wenn es um Höhergestellte geht. Sich an Regeln und Pflichten anzupassen, die ein Vorgesetzter aufstellt, fällt Hanzo nicht schwer. Trotzdem ist er kein willenloser Befehlsempfänger. Er wägt auch bei Höhergestellten ab was geht und was nicht. Im Extremfall weiß der Hengst sich ohne große Mühe aus dem Zwiespalt heraus zu winden.
Und mir sprießen Rabenfeder
Und so flieg ich unerkannt
Über Grenzen in das Leben
Wie der Wind schnell übers Land
Hanzo war erst einige Wochen alt, als sein Leben beinahe ein jähes Ende fand. Die kleine Gemeinschaft, in der er hinein geboren worden war und ohne große Ereignisse die ersten Schritte auf dieser Welt gemacht hatte, wurde von einer unbekannten Macht heimgesucht. Alle wurden auf brutale Art und Weise dahin gerafft. Alle bis auf Hanzo. Er hatte viel Blut verloren, sein Atem war flach und das kleine Herz schlug nur noch sehr, sehr schwach, als ein Unbekannter das kleine Fohlen fand. Der Hengst namens Kalter Atem musste etwas in dem sterbendem Fohlen gesehen haben. Er flickte es mit seinen Kräften und der Magie wieder zusammen. Hanzo selbst hat keine Erinnerung an die ersten Wochen seines Lebens. Seine Erinnerungen beginnen erst ab da, wo Kalter Atem ihm sein Leben zurück gab.
Nach einigen Tagen, als Hanzo soweit wieder fähig war sich zu bewegen, ließ Kalter Atem ihn bei einer alten Stute namens Mastella zurück. Ihr war die Aufgabe auferlegt sich weiter um den Buckskin zu kümmern. Sie tat wie ihr befohlen und lernte den kleinen Hengst mögen. Hanzo wuchs Tag um Tag, Monat um Monat heran. Es ging ihm nicht schlecht und es fehlte ihn an nichts. Mastella war wie eine Mutter für ihn und erlaubte Hanzo erste, kleine Einblicke in ihre Fähigkeiten. Sie beherrschte Zauber der weißen Magie. Die Macht der Magie faszinierte den Buckskin von Anfang an und er schwor sich irgendwann auch ein Zauberer zu werden.
Im Alter von gut drei Jahren begannen die Träume. Jede Nacht suchten sie Hanzo heim. Es war immer das Selbe. Kalter Atem tauchte darin auf. Der Buckskin hatte das Gesicht seines Retters nicht vergessen. Und er hörte die Stimme. Sie rief ihn zu sich. Jede Nacht aufs Neue. Und so kam es das Hanzo dem Rufen nachgab, sich von Mastella verabschiedete und voller Tatendrang los zog.
Schlussendlich erreichte Hanzo nach langer Wanderung das Stillreich, wo er bald darauf auf Kalter Atem traf und in dessen Herde aufgenommen wurde. Nur kurze Zeit darauf verpflichtete sich der Buckskin als Lehrling und erkannte Kalter Atem als seinen Meister an. Er lernte die anderen Gesellen kennen sowie einige Herdenmitglieder. Eine Welt voller Magie. Genau das was der Hengst immer gesucht hatte
Seither lebte Hanzo im Stillreich im Schoße der Corvus Corax und erlebte mehrere Meisterwechsel mit. Kalter Atem dankte ab und machte Platz für Märchenmond. Der Buckskin akzeptierte ohne zu Murren den neuen Meister. Genauso verhielt es sich als Märchenmond an Farbenmeer abgab und dieser letztendlich das Amt an Seelendieb weiter reichte.