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Garou » 27.10.2014, 19:27 » Traumpartner Hund/Wolf
Immer noch eventuell möglich
Garou » 27.10.2014, 16:50 » Traumpartner Hund/Wolf
Hm.. vielleicht möglich
Garou » 26.10.2014, 20:27 » Traumpartner Hund/Wolf
nein
Garou » 19.10.2014, 16:56 » Traumpartner Hund/Wolf
Glaub mir, sie und Garou, das wäre nichts. smilie sie wäre für ihn nur Futter
Garou » 19.10.2014, 15:56 » Traumpartner Hund/Wolf
als wirkliche Traumpartnerin sicher nicht ;D
Garou » 19.10.2014, 14:58 » Rudelplatz FA #1

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Die Herausforderung in den Worten des Anderen kümmerte ihn wenig. Es war zu erwarten gewesen, dass früher oder später erneute, sachte Spannungen auftreten würden. Ganz so, wie dieser kleine Wortwechsel begonnen hatte. Zudem lebte Garou viel zu sehr für seine Prinzipien, als dass es ihn kümmern würde, wenn andere sich darüber lustig machten. Vielleicht nicht unbedingt selbstverständlich, gab es doch in solchen Fällen zwei Möglichkeiten der Reaktion. Der Dunkle kannte genug Fremdlinge, die so viel auf ihre eigene Meinung hielten, dass für sie alles andere wertlos wurde. Wenn ihnen jemand widersprach, so wurden sie regelrecht aggressiv und es wirkte beinahe, als würden sie dem Zweifler augenblicklich an den Hals fallen wollen. Oder man hielt es eben wie er selbst. Seine Lippen verzogen sich zu einem eiskalten Lächeln, dessen Charakter durch das in der Düsternis helle Aufblitzen seiner Zähne unterstrichen zu werden schien. Ein Donnerschlag grollte, Vorbote eines erneut aufkommenden Gewitters. Er konnte bereits erahnen, wie schon bald wieder der Regen auf seinen dichten Pelz prasseln würde. Wohl eher zu stark zum Alleinsein. Warum schon nicht die Fähigkeiten nutzen, die einem von Natur aus gegeben waren und an denen man seit jeher arbeitete? Der Rüde hielt sich für eine Art geborenen Anführer, der schier dazu geschaffen war, der Leiter eines eigenen Rudels zu werden. Und das musste er ausleben. Lange genug hatte er seine Zeit als Einzelgänger verbracht und seine körperlichen und geistigen Attribute, sich selbst perfektioniert. Aber damit war es nun vorbei. Wenn er nicht jetzt nach einer derartigen Gelegenheit griff, dann war es zu spät. Nicht, dass ihm ein endgültiges Leben als Einzelgänger zuwider wäre und er damit nicht zurecht käme. Doch es war beinahe, als wolle ein kleines Kind sich den sehnlichen Wunsch nach einem bestimmten Spielzeug erfüllen. Nur dass in diesem Fall das kleine Kind ein ausgewachsener, starker Wolf und das Spielzeug die Herrschaft über Andere war. Um nichts in der Welt wollte er die Chance, ein eigenes Rudel zu führen, dadurch vertun, dass ihm etwas wie diese Kindergruppe zu sehr auf die Nerven ging und er deshalb lieber allein umherzog. Alles Große begann klein. Und so würde es auch bei ihm sein.

Es kommt wohl ganz auf die Definition von ‚das eigene Leben verschwenden‘ an. Das fortlaufende Gespräch schien immer mehr aufzudecken, dass sie im Grunde gleich und dabei grundlegend verschieden waren. Ein seltsamer Satz, der sich so in seinem Geist formte. Und dennoch ergab er Sinn. Sie waren wohl beide überaus starke Rüden, ob nun auf körperlicher oder geistiger Ebene. Aber ihre Ansichten, welche die Gestaltung des eigenen Lebens betrafen, gingen wohl doch völlig auseinander. Nach deiner Definition mag ich mein Leben verschwenden. Nach meiner nicht. Letztendlich strebe ich doch zumindest nach mehr als nur einer täglichen Mahlzeit und einem Unterschlupf bei schlechtem Wetter. Besonders seine letzten Worte waren gar etwas spöttisch. Doch so herausfordernd, wie der Braune seine Aussage formuliert hatte, konnte auch Garou diese Sätze eine Spur schärfer gestalten. Das gab dem Gespräch beinahe etwas Würze. Er hob seinen großen Kopf, als ein Wassertropfen sich aus den dunklen Wolken löste und nach seinem tiefen Fall auf seine Nase traf. Kaum hatte dieses kühle Nass ihn berührt, schien sich mit einem Schlag fast schon ein plötzlicher Weltuntergang anzukündigen. Denn wie schon vor Kurzem schüttete es mit einem Mal so sehr, als müsse sich jede noch so kleine Wolke vom Wasser befreien. Wahre Sturzbäche pladderten auf die beiden Rüden und alle um sie herum wieder. Würde die einsetzend gereizte Stimmung zwischen ihnen tatsächlich in der Luft liegen, so würde jetzt wohl Dampf aufsteigen, sobald der kalte Regen die Erde berührte. Doch natürlich war das nicht der Fall.

Ein Mensch hätte bei der genervten Antwort des Rüden wohl eine Augenbraue hinaufgezogen, auf Garous Gesicht zeigte sich dagegen nur ein belustigter Ausdruck. Durchaus. Das hier ist eine ziemlich kleine Gruppierung, die sich so ziemlich im äußersten Winkel verkriecht und ziemlich Wert darauf legt, nicht gefunden zu werden. Da bei einem kleinen Spaziergang hierher zu kommen ist gar nicht so wahrscheinlich. Sicher, dieses Tal war nun nicht unbedingt ein Ort, der einem unbegrenzte Möglichkeiten eröffnete. Irgendwann gelangte man eben am anderen Ende an und hatte alles gesehen, was es zu sehen gab. Aber der Dunkle konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet sein Gegenüber durch Zufall hierher gelangt war. Dieser Rüde schien ihm wie jemand, der sich im Stillreich äußerst gut auskannte und zu allem Überfluss auch noch die Gesellschaft zu scheuen schien. Er würde die Fenrir Ano nicht aufgesucht haben, wenn er nicht einen Hintergedanken gehegt hätte. Und es würde kaum etwas Anderes als das Bedürfnis nach Nahrung oder einem Unterschlupf gewesen sein. Manchmal war wohl selbst der unabhängigste Einzelgänger – besonders in Zeiten wie diesen – zu faul, um sich etwas zu jagen.

Der Dunkle lehnte sich so weit auf seine Hinterläufe zurück, dass die großen Vorderpfoten beinahe vom Boden abhoben. Noch zusätzlich reckte er seinen Kopf weit nach oben. Diese Bewegungen hatten zusammen den Effekt, dass der kräftige Regenguss auch seinen Bauch nicht verschonte und somit den Dreck aus dem verkrusteten Pelz herauswusch. Das Wasser, was seinen Körper hinab floss, war also vermutlich nicht übermäßig sauber. Doch sie hielten sich hier auf einer Waldlichtung auf, der Boden war der Inbegriff von Schmutz und Dreck – es würde nicht im Geringsten auffallen. Und selbst wenn, so würde es ihn definitiv nicht stören. Für den Rüden war nur dieses regelrecht befreiende Gefühl von Bedeutung, was ausgelöst wurde, als sich Dreckklumpen um Dreckklumpen in Nichts aufzulösen schien. Und wäre er durch die Bemerkungen des Braunen übermäßig gereizt, so würde dieser unstrittig kalte Regenschauer auch sein Gemüt abkühlen. Noch war dies nicht nötig, aber was noch nicht war, konnte ja bekanntlich immer noch werden.
Garou » 11.10.2014, 15:25 » Rudelplatz FA #1

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Er schwieg auf die erste Bemerkung seines Gegenübers hin. Denn eine Antwort hätte seiner Meinung nach zu viel Persönliches verraten. Es würde wohl niemals jemanden geben, dem er solche Worte entgegenbringen würde. Wollte. Denn in dieser Welt war niemand existent, der ihm wirklich etwas bedeutete. Endlich der Alpha eines Rudels werden, exakt das war sein höchstes Ziel. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. In den bisherigen fünf Jahren seines Lebens war er gewiss schon zahlreichen Wölfen begegnet und hatte Kontakte geknüpft, jedoch keine, denen er eine größere Bedeutung zumaß. Ohne den leisesten Anflug von Reue würde er sogar zugeben, dass er sich an die meisten Namen seiner Begegnungen nicht einmal mehr erinnern konnte. Und das war vollkommen in Ordnung. Für Garou standen seine persönlichen Interessen und Belange über allem – etwas, womit sich die meisten kaum anfreunden konnten. Deshalb war er selten in guter Gesellschaft und wollte diese auch gar nicht. Freundschaft, gar Liebe, das alles war vergänglich wie eine Blume, die schon beim ersten Schnee dem Erdboden gleichgemacht wurde. Warum also sollte er sich so etwas Schwachem widmen? Lieber nutze er seine Energie für etwas weitaus Sinnvolleres. Es scherte ihn nicht, dass seine „Beziehungen“ (wenn man es denn so nennen wollte) meist nicht mehr als einen Frühling überdauert hatten. Beim Aufwallen seiner Triebe befriedigte er diese ohne den Anflug von Gefühlen und war äußerst zufrieden damit. Und diese Zufriedenheit war für ihn ein deutliches Anzeichen, dass sich nichts ändern musste. Selbst wenn diese Abgeklärtheit gegenüber allen sozialen Kontakten der Grund war, warum er bislang immer an seinem Ziel gescheitert war, so würde er also weiterhin nicht anders vorgehen.

Ein belustigtes Lächeln entblößte erneut die spitzen Zähne, als er seine Gedanken in den Hintergrund schob und die Bemerkung des Rüden registrierte. Als Pädophiler hätte ich hier mit Sicherheit meine Freude. Doch ebenso schnell, wie das Lächeln und die nahezu boshafte Bemerkung gekommen waren, wandelte sich sein Gesichtsausdruck auch wieder. Nur wirst du sicher schon bemerkt haben, dass ich an diesem Rudel mit Sicherheit keinen Gefallen finde. In Bezug auf fast alles. Aber Tatsache, viel Auswahl hatte er tatsächlich nicht. Nur gut, dass seine Gedanken soeben bestätigt hatten, dass er keine Wölfin an seiner Seite benötigte. Es sei denn, sie würde ebensolche Ziele verfolgen wie er. Der Dunkle konnte beinahe etwas wehleidig werden, als er einmal mehr den Umstand betrachtete, wie selten Fähen doch ein eigenes, großes Ziel vor Augen hatten. Immer wollten sie ihre eigene Familie gründen, Nachwuchs gebären und an der Seite eines Liebenden weilen, bis sie zum letzten Mal ihre Augen schlossen. Warum bloß war ihm bislang keine über den Weg gelaufen, die an so etwas ebenso wenig Interesse hegte? Eine Wölfin, die den Posten einer Leiterin anstrebte. Das wäre ihm eine wahrlich willkommene, aber gleichermaßen unwahrscheinliche Gesellschaft.
Garou schüttelte sich kräftig, als der Wind ihm durch den vom Schmutz verklebten Pelz fuhr. Bei dieser Bewegung löste sich auch der größte Rest des Drecks, welcher sich aufgrund des heftigen Regens in seinem dunklen Fell verfangen hatte. Bereits jetzt fühlte es sich deutlich angenehmer an, als an den meisten Stellen nicht mehr winzige Härchen zusammenklebten und es ziepte und zog. Dennoch würde er sich nach dieser Unterhaltung wohl noch ein kleines Bad gönnen. Das würde sich aufgrund der Temperaturen als sehr kaltes Unterfangen darstellen, doch auch dies kümmerte ihn wenig. Seine bernsteinfarbenen Augen blieben jedoch auf den Rüden gerichtet, ganz besonders, als er dessen leise Reaktion vernahm. Mit jedem Moment hatte er doch mehr das Gefühl, sie beide wären auf einer Ebene. Hätten zumindest im Ansatz ähnliche Gedankengänge. Und es war lange her, dass dies für Garou der Fall gewesen war. Wie viel also konnte er ihm sagen, als Antwort auf die soeben gestellt Frage? Es wäre äußerst unklug, inmitten des Rudels offen über seine Pläne zu sprechen. Ganz besonders, wo doch die Stellvertreterin mit diesem kleinen Fellbündel ganz in der Nähe saß. Er kannte das gute Gehör von Jungtieren und wollte nicht riskieren, dass dieser Kleine dort etwas aufschnappte. Auch, wenn er ihn gewiss nur allzu schnell zum Schweigen bringen könnte. Manche werden geboren, um Babysitter zu werden, andere nicht. Manche bleiben Babysitter, andere nicht. Letztendlich entschied er sich für diese Art der Antwort. Ein kurzes Blitzen in den Augen war die einzige Reaktion, die sich dazu auf seinem sonst völlig beherrschten Gesicht vernehmen ließ.
Als hätte soeben kein Wort seine Lippen verlassen, wandte er sich noch ein wenig um und kratzte sich mit dem Hinterlauf an der Seite, um weitere Schmutzreste daraus zu entfernen.

Ein dunkles Vibrieren in seinem Körper stellte letztendlich seine nächste Regung dar. Es repräsentierte wohl eine Art leises, unterdrücktes Lachen. Gewiss wird er ein wertvoller Kämpfer. Ebenso wie der Braune hielt er seine Stimme gesenkt, konnte jedoch einen belustigten Blick in Richtung des Neuankömmlings nicht unterdrücken. Vermutlich war er trotz seines Alters nicht weniger pflegebedürftig als all die Jungtiere hier. Was ist mit dir? Wenn du zu dem Rudel gehören würdest, dann wüsste ich das schon längst. Garou wandte seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Rüden vor ihm zu. Was also treibt dich her? Ein geschütztes Schlafplätzchen? Nahrung? Der Andere schien in seinen Augen Gesellschaft viel zu sehr zu verachten, als dass er ähnliche Ziele wie er verfolgen könnte. Somit stellte er wohl keinen Konkurrenten dar, sofern er das richtig interpretierte. Aber wie könnte jemand, der nur abwertende Worte für Andere übrig hatte, schon der Leiter eines Rudels werden wollen? Das würde keinen Sinn ergeben. Wenn er sich irrte, so hätte er zumindest jemanden gegen sich, der ein angemessener Gegner war. Kein feiges Huhn, das jedem Konflikt aus dem Weg ging und nach dem ersten Knurren den Schwanz einzog. Immerhin was.
Garou » 08.10.2014, 14:16 » Hot or Not Wolf/Hund
hot
Garou » 08.10.2014, 14:15 » Traumpartner Hund/Wolf
nein
Garou » 08.10.2014, 12:28 » Traumpartner Hund/Wolf
Garou » 08.10.2014, 12:27 » Hot or Not Wolf/Hund
not
Garou » 07.10.2014, 15:00 » Hot or Not Wolf/Hund
not
Garou » 07.10.2014, 11:47 » Traumpartner Hund/Wolf
nein
Garou » 03.10.2014, 08:09 » Beste Freunde
Garou » 20.09.2014, 19:02 » Rudelplatz FA #1

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“Aber nicht doch. Einem tollen Kerl wie dir muss man doch sagen, wie wunderschön er aussieht.“ Seine Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus. Spätestens als sich seine Lefzen zu einem belustigten Grinsen emporzogen und die weißen, spitzen Zähne entblößt wurden, hätte wohl jeder gemerkt, dass diese Aussage als ziemlicher Scherz gemeint war. Auch wenn er sich damit vielleicht selbst eines auswischte – er traute dem Fremden zu, darauf eine passende Erwiderung zu finden. Doch es wäre belustigend zu sehen, wer dann schließlich das letzte Wort hätte. Bereits jetzt entwickelte sich diese knappe Unterhaltung zu einer der Interessantesten, die er seit Langem geführt hatte. Auf seinem Weg durch das Stillreich war er vielmehr scheuen Fähen oder drückebergerischen Rüden begegnet, die nicht den Mut besessen hatten, auch nur ein provozierendes Wort ihm gegenüber auszusprechen. Sicher, es waren auch durchaus taffe Wölfinnen dabei gewesen, an denen er seinen Gefallen gefunden hatte. Doch früher oder später hatten diese ebenfalls bemerkt, dass er schlichtweg stärker war und über ihnen stand. Sie beide dagegen waren vielmehr auf einer Ebene.

Bei der nächsten Bemerkung seines Gegenübers kam er nicht umhin, ein raues, amüsiertes Lachen auszustoßen. Seine Freundin? Diese Fähe, die stellvertretende Leiterin, hatte noch nicht einmal im Ansatz sein Interesse geweckt. Gewiss war sie durchaus schön anzusehen, doch um eine Wölfin in besonderem Maße anziehend zu finden, musste sie einfach das gewisse Etwas haben. Er vermochte nicht genau zu beschreiben, worum es sich dabei handelte – aber Fakt war, dass er sich entweder ganz oder gar nicht für jemanden interessierte. Sie hier war nur wichtig, wenn er seine Pläne irgendwann in die Tat umsetzen würde. Einen guten Stand bei der Stellvertreterin eines Rudels zu haben konnte niemals schlecht sein. In einem anderen Rudel hatte er dies bereits genutzt, ihr Herz erobert, wenngleich er nicht einmal einen Funken Liebe für sie empfunden hatte. Wäre nicht ein kleiner Zufall dazwischen gekommen, dann wäre er jetzt gewiss Anführer dieses Rudels. Doch gut, dann würde er sein Glück eben hier versuchen. “Du solltest vielleicht noch etwas an deiner Beobachtungsgabe arbeiten, wenn du sie auch nur für eine Freundin hältst. Geschweige denn für meine Und wenn der Rüde ihm erzählen würde, dass er sich an der Hellen vergreifen wollte, dann wäre es ihm in gewisser Weise wohl auch egal. Ein Gedanke, der einmal mehr bewies, wie eiskalt Garou sein konnte. Er würde das dann höchstens ausnutzen, um ihr Vertrauen zu erlangen. Für einen Moment warf er einen Blick gen Himmel, aus dem sich inzwischen keine weiteren Regentropfen mehr lösten. Ebenso schien die Sonne langsam den Kampf gegen die dichte Wolkendecke zu gewinnen und schickte einige Strahlen auf sie herab, die gewiss bald ihren Pelz trocknen würden. Und wenn nicht, dann würde der Wind diese Aufgabe übernehmen. Mit einem Mal fiel ihm auf, wie herbstlich es doch inzwischen schon geworden war. Die Welt war längst nicht mehr ergriffen von derart hohen Temperaturen, die einen in den kühlenden Schatten trieben. Vielmehr würde sein Fell sich nun wieder besonders nachts als nützlich erweisen, um die Kälte abzuhalten. Auch die Blätter der umliegenden Bäume färbten sich langsam in verschiedenen Tönen und würden bald zuhauf auf den Boden segeln, nur um dort bei jedem getanen Schritt zu rascheln.

Wäre er ein Mensch, dann hätte er bei der erneuten Frage des Fremden nach dem Rudel wohl belustigt eine Augenbraue hinaufgezogen. Wirkte er nicht ernst genug, damit seine Aussage glaubwürdig erschien? Gut, wenn man sich hier einmal umsah, dann möchte man es tatsächlich für einen Scherz halten, dass der Dunkle diese Ansammlung von Wölfen und Hunden, von Jungtieren, als Rudel bezeichnet hatte. So etwas fand man sicher nicht allzu häufig vor. “Ich kann nichts anderes tun, als dir zu sagen, dass du schon inmitten des Rudels stehst.“ Seelenruhig blickte er den Rüden bei diesen Worten an. Ja, er konnte sich die Unglaubwürdigkeit seiner Aussage durchaus vorstellen, aber das Gesagte entsprach nun einmal den Tatsachen – ob der Fremde das akzeptieren wollte oder nicht. “Das ist zwar fast schon ein wenig lächerlich..“, seine Worte wurden von einem langgezogenen, ausführlichen Gähnen unterbrochen, bei dem gar seine Kiefergelenke knackten, “.. aber es kann ja nicht nur große, beeindruckende Gruppierungen geben.“ Eigentlich fast schon bitter, dass ausgerechnet eine starke Persönlichkeit wie er diesem Elend angehörte. Aber dennoch schämte Garou sich in keiner Weise dafür, sondern machte sich eben nur darüber lustig. Ein wenig, nicht so, dass es jemanden übermäßig verärgern würde. Immerhin hätte er seinem Gegenüber mitteilen können, wie lächerlich er das Ganze in Wirklichkeit fand. Aber sollte die Stellvertreterin doch Fetzen ihres Gespräches auffangen, dann wollte er nicht riskieren, bei ihr in Verruf zu geraten. Zudem wusste er letztendlich, dass er irgendwann derjenige sein würde, der diesem Rudel zu Macht und Ehre verhalf. Und das möglichst als Anführer. Natürlich wusste er, dass er so eine Menge Arbeit vor sich hatte – aber glücklicherweise liebte der Dunkle die Herausforderung, statt sich von ihr abschrecken zu lassen. Es gab immer Wege zum Ziel, auch wenn sie auf den ersten Blick verborgen schienen. Er hatte lange genug gekämpft, um jetzt einfach damit aufzuhören.

Seine Ohren zuckten leicht, als er eine Stimme vernahm, die bislang noch nicht erklangen war. Sie klang nicht piepsig-kindlich wie die der Jungtiere, sondern vielmehr erwachsen wie die seine. Wenn auch geprägt von einer Sanftmut, die ihm beinahe ein erneutes Lachen entlockte. Ein weiterer Fremder hatte sich zu dem kleinen Rudel gesellt, dunkel mit einem helleren Gesicht, sodass er Garou beinahe ähnlich sah. Allerdings war sein Körper deutlich abgemagert und nicht geprägt von stählernen Muskeln, so wie es bei ihm der Fall war. Also auch nicht unbedingt jemand, der einen bedeutenden Teil zu diesem Rudel beitragen konnte. Sicher mochte es der Fall sein, dass er recht intelligent war, doch dies war Garou ebenfalls. Somit musste er in dem Unbekannten nicht einmal im Ansatz eine Konkurrenz sehen, die seinen Aufstieg zu verhindern wusste. Falls es sich bei dem Rüden nicht überhaupt um jemanden handelte, der bloß auf der Durchreise war und gar nicht vorhatte, sich dem Rudel anzuschließen. In dieser Gegend schien es außer ihm wirklich niemanden zu geben, der auch nur im Ansatz erwachsen und kräftig genug war, um diese Kindergruppe zu einem vernünftigen Rudel aufzuwerten. Abgesehen vielleicht von dem Wolf, mit dem er gerade sprach.
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