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Garou » 10.11.2015, 22:27 » Rudelplatz FA #1

Kennocha & Amdir



Der schwarze versuchte sich mal wieder nur auf die weiße zu konzentrieren. Und doch wollte es ihm mal wieder nicht gelingen. Denn schon wieder musste er seine Blicke abwenden, um wenigstens nur kurz über das Rudel zu blicken, doch wie erwartet hatte es sich immer noch nicht verändert. Ihm wurde mittlerweile immer mehr bewusst, das Kennocha eigentlich jemand anderes an ihrer Seite brauchte anstatt Ruari. Doch sie würde es niemals übers Herz bringen ihn zu ersetzen. Dafür das er nur ein Berater war, übernahm er teilweise Ruaris Pflichten. Weil er einfach zu klein war und noch zu naiv. Er konnte doch noch gar nicht wissen wie die Welt ablief, worauf es ankam und so weiter. Für ihn war noch alles Friede Freude Eierkuchen, schließlich verließ er sich immer auf Kennocha, und das ihr das zu viel wurde sah man ihr ja an. Sie wirkte müde, hatte sicherlich schon lange nicht mehr wirklich geschlafen, aber wie auch? Sie musste sich ja um das Rudel kümmern. Er blickte Ruari weiter an und schüttelte nur mit seinem Kopf. Er unterhielt sich immer noch mit einem anderen Welpen, anstatt mal sein Arsch zu ihnen zu bewegen... wobei er würde eh nicht verstehen worüber sie sich unterhielten. Er wusste nicht ob Kennocha merkte, das ihm das gegen den Strich ging, doch das war ihm auch egal. Er war halt ehrlich. Nahm seine Aufgabe auch sehr ernst, sonst würde das ganze ja zu nichts führen. "Keine Sorge, ich weiß schon wie ich das anzugehen habe, um trotzdem noch bei Kräften zu bleiben" Wieder huschte ein kurzes Lächeln auf seinen Lippen als er wieder die weiße Fähe anblickte. Er merkte wohl, dass es ihr scheinbar nicht gefiel, das er alles auf seine Schulter nahm, doch das war ihm egal. Er wusste schließlich das er es packen wird. Und wenn es ihm doch zuviel werden sollte legte er halt eine Pause ein und kam zurück zum Rudel. Doch wenn er mal so nachdachte wusste er nicht einmal wo er Anfangen sollte. Er wusste ja das Spieluhr bei den Alacres Pacem war, doch bei den Rest war noch niemand. Und das waren noch drei weitere Herden. Wobei er die besagten Geister wohl zum Schluss machen würde. Blieben nur noch diese Engel und die Raben. Zumindest machten sich diese Gerüchte breit, was daran nun stimmte, wusste er nicht wirklich. Und das galt es ja auch heraus zu finden.
"Jeder wird wohl seine Krieger haben, auch wenn sie neutral gesinnt sind. Wir bräuchten schließlich auch welche... welche die Erfahrung in einem Kampf haben, weitere ausbilden können und uns wenn es hart auf hart kommt zu beschützen. Wir würden doch wenn überhaupt blind drauf loskämpfen weil wir keine Ahnung haben in der Strategie." Er hoffte die weiße würde das verstehen und auch akzeptieren. Denn bis jetzt hatten sie doch nur einfache Rudelmitglieder, die eventuell kleinere Aufgaben übernahmen. Doch ohne neue Mitglieder konnten sie auch keine Krieger herausfischen.
Seine Blicke huschten wieder zu den Diplomaten der Alacres Pacem. Man sah ihm an, dass er diesen hier nicht unbedingt sehen wollte, doch Kennocha hatte das sagen, er konnte sich da schlecht gegen sie stellen. "Dieses mal bin ich ja bei dem Gespräch dabei. Ich bin gespannt." In diesem Moment nickte die weiße Fähe den Rüden zu das er doch näher kommen sollte. Und so wartete Garou mit ab was der Rüde machen würde...
Garou » 19.10.2015, 17:02 » Rudelplatz FA #1

Kennocha



Wieder einmal schaute er sich die Situation im Rudel an. Es schien jedoch so, als wären alle um sie herum eingefroren, denn es war immer noch nichts passiert. Einige schliefen, andere unterhielten sich oder irrten einfach nur umher. Vielleicht sah er zurzeit ja wirklich alles zu ernst. Natürlich musste man sich auch mal eine Auszeit nehmen und "nichts" machen. Auch wenn der schwarze Wolf sowas nicht kannte. Er musste oder eher gesagt wollte immer etwas zu tun haben. Deswegen setzte er momentan auch alles daran, dass es dem Rudel gut ging. Auch wenn er kein Leittier war. Er hatte schon gemerkt, das manche ihn voller Misstrauen beachteten und vorsichtig ihm gegenüber waren. Doch das war ihm egal. Er machte nur seinen Job. Er bezweifelte ja selbst, dass er irgendwie Freunde in diesem Rudel fand, also versuchte er es erst gar nicht.
Nach Kennochas Worten nickte er wieder. Jedoch war dies einfach nur Wunschdenken. Sowas würde es sicherlich nirgends geben. Irgendwo lebten immer irgendwelche Macht besessenen, die ein Tal unterjochen wollten. Es war immer nur alles eine Frage der Zeit. "Ich kann erst Entspannen wenn ich mir sicher sein kann, dass das Rudel in Sicherheit ist. Aber ich kann mir sicher sein, dass es dir auch wohl gut stehen wird" Denn auch Kennocha lächelte viel zu selten. Sie wirkte immer ernst, gleichzeitig aber auch traurig. Er konnte verstehen wie schwer das ganze für sie sein musste. Schließlich trug sie die gante Last alleine auf ihren Schultern, und wollte nur ungerne davon etwas abgeben. Er zwang sie zurzeit schon regelrecht dazu, dass er etwas machte. Wie er sie kannte, würde sie am liebsten selbst losgehen. Und davon versuchte er sie schon die ganze Zeit abzubringen. Es war einfach viel zu gefährlich. Doch das war sie sich hoffentlich auch bewusst. Für ihn war jetzt erst einmal wichtig, dass das Rudel neue Mitglieder bekam, und danach konnte man sich die Herden genauer ansehen. Sie brauchten Krieger, aber auch genug Wächter. Starke Rüden, aber auch Familien die neues Leben in das Rudel brachten. Es war schließlich jetzt eine lange Zeit vergangen, ohne ein neues Mitglied. Es waren immer noch die selben. Und die meisten waren im Tal verstreut.
"Das wird uns schon sehr weiterbringen. Da bin ich mir ziemlich sicher." Vielleicht fand er auf den Weg zu den Herden ja auch einige Hunde oder Wölfe, die er mit ins Rudel nehmen konnte. Auch wenn sie sich jetzt eine schlechte Jahreszeit herausgesucht hatten. Wobei andererseits würden sich in dieser Jahreszeit auch mehr Wölfe oder Hunde sich ihnen anschließen. Weil sie alleine nicht zurecht kamen.
Wenn er sich nur sicher sein konnte das Rudel alleine zu lassen, würde er eventuell Kennocha ja auch mitnehmen, doch ein Welpe konnte schlecht auf das ganze Rudel aufpassen.
"Wenn wir die anderen auf unserer Seite bringen, und mit diesen zu den Alacres Pacem gehen und mit ihnen reden, dass sie diese Gespräche sein lassen. Ich glaube nicht das Faithless dann so dumm wäre anzugreifen wenn wir uns alle verbünden." Schließlich waren sie dann in der Überzahl. Er hätte gar keine Chance gegen sie alle. Seine Blicke wanderten wieder durchs Gebiet und ein Fremder schwarzer Wolf schlich sich in seinem Blickfeld. War das nicht dieser Diplomat von den Alacres Pacem... dieser der vor kurzen noch mit Kennocha geredet hatte. Er Blickte die weiße Fähe wieder an und deutete auf den Fremden Wolf. "Ist das nicht dieser Rüde von den Alacres Pacem?" Seine Miene verdunkelte sich. Am liebsten würde er den Rüden direkt verjagen.... doch er musste ruhig bleiben und warten was Kennocha zu dem ganzen sagte.
Garou » 19.07.2015, 22:34 » Rudelplatz FA #1

Kennocha



Er empfand das ganze immer noch nicht wirklich als richtig. Dennoch hatte er nicht das sagen, er konnte nur seine Meinung zu dem ganzen äußern und hoffen das Kennocha das ganze so wie er zur Kenntnis nahm. Nur da haperte es... zumindest in diesem Moment. Einerseits sah sie es ein, andererseits wollte sie auch niemanden zwingen. Doch das störte ihn einfach. Wenn man in ein Rudel leben wollte, musste man auch was dafür tun und nicht nur faul rumliegen wie es die meisten taten. Seine Blicke huschten mal wieder über die Gemeinschaft, versuchte dabei keine Miene zu verziehen. Er würde als Alpha alles anders machen, doch Kennocha stand quasi mit ihren Entscheidungen alleine da, denn was konnte ihr Sohn schon anstellen. Genau, nichts. Er war noch jung, zu jung um irgendein Rudel zu führen. Er hatte noch keine Ahnung von der Welt. Welche wirklichen Gefahren überall lauerten. Und Kennocha versuchte einfach nur alle zu beschützen, ihre Kinder zu beschützen. Doch das würde nicht klappen wenn das Rudel nicht bald mal den Arsch hoch bekam. Doch er war sich einfach zu sicher das er mit dieser Meinung erst einmal alleine dastand. Doch er würde nicht aufgeben. In ihm schlummerte ein Kämpferherz. Und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte versuchte er alles daran zu setzen dieses auch zu erreichen. Schließlich war das wirklich nur für alle beteiligten gut. Das Rudel hatte mehr Informationen, sie könnten sich besser verteidigen, weil sie dann wenigstens wissen mit was sie es zu tun haben. Doch so waren sie blind. Hatten nur einige fetzen an Informationen, und was davon die wahrheit ist, war auch noch fraglich.
Seine Blicke richteten sich wieder auf Kennocha. Er lauschte ihre Worte aufmerksam. "Das habe ich auch nie behauptet. Es wäre aber schön wenn alles so einfach wäre." Ein kurzes Lächeln huschte auf sein sonst so ernstes Gesicht. Ein seltener Anblick. Den auch nicht wirklich viele zu Gesicht bekamen. Doch so schnell wie dieses Lächeln auf seinen Lippen gehuscht war, verschwand es auch wieder. Er selbst sah sich nicht gerne so, er hatte sich eingeredet, das so ein lächeln, und freundliches Gesicht zu weich wirken konnte. Er war lieber der starke der ernst blieb.... manchmal zu ernst. Doch das machte doch auch einen Berater aus oder nicht? Einer der immer einen klaren Kopf behalten konnte, egal wie die Situation war.
"Keine Sorge, ich werde schon heile wieder zurück kommen, ich werde dann denk ich direkt morgen losgehen." Aber vorher wollte er sich noch vergewissern das genug starke Wölfe sich im Gebiet befanden, damit wenn es auf einmal hart auf hart kam sich das Rudel auch beschützen konnte. Und wehe diese verschwanden irgendwann und befanden sich nicht auf ihren Posten wenn er zurück kam. Denn es ging um die Sicherheit des Rudels im allgemeinen und nicht nur um die Sicherheit von Kennocha und ihren Welpen. "Wenn wir passende und starke Mitglieder finden, denen wir auch vertrauen können. Könnten wir das auch zusammen erledigen. Ich denke immer zwei Stimmen sind besser als eine." Das er sich damit vielleicht wieder noch wichtiger machen wollte, und sich weiter ins gute Licht stellen wollte, musste sie ja nicht wissen. Wobei er fand die Idee nicht einmal dumm. Denn was wollte Ruari schon sagen. Er als Welpe hatte von den ganzen doch erst Recht keine Ahnung. Ihre nächsten Worte klangen in seinen Ohren aber fast schon feige. Sie nahm es also einfach hin, das ein Krieg ausbrechen würde. Wollte nur deren schwächen und deren Seite wissen. Nun, er würde versuchen es trotzdem noch irgendwie zu verhindern, denn feige wollte er nicht auf den Krieg warten. "Ich finde, man sollte trotzdem versuchen etwas daran zu ändern. Vielleicht nicht so direkt wie die Alacres Pacem. Dennoch nicht einfach nur darauf warten bis wir vielleicht überrannt werden. Und glaub mir, ich denke wir werden die ersten sein, die sie mit einbeziehen werden. Wir sind im Tal bis jetzt nicht wirklich aufgefallen, sie halten uns für schwach...." Zumindest war er sich da ziemlich sicher. Bis jetzt würden sie einfach nicht für voll genommen werden. Und das würde letztendlich bedeuten, dass sie mit mehr Verlusten rechnen mussten. Denn wieso sollte man sie in einem Krieg einbeziehen wenn sie dachten sie wären stark, so stark das sie die Herden platt machen konnten.....
Garou » 05.05.2015, 17:57 » Rudelplatz FA #1

Kennocha



Seine bernsteinfarbenen Augen wanderten noch einmal durchs Rudel. Musterten erneut jedes einzelne Mitglied. Doch keiner kümmerte sich in diesem Moment wirklich ums Rudel. Entweder unterhielten sie sich, schliefen oder fraßen ne Kleinigkeit die sie Gefangen hatten. Ihm gefiel dieses Bild überhaupt nicht. Er hasste es wenn man in einem Rudel lebte und nichts dafür tat. Und am ende würden alle rum heulen wenn wirklich ein Krieg ausbrechen würde, dass sie ja nichts von den anderen wussten und alleine sowie auch schwach waren. Aber dafür getan hatte keiner was. Danach sah er wieder zu Ruari und diesem anderen Welpen die sich die ganze Zeit schon unterhielten. Dieses Bild gefiel ihm noch weniger, doch darüber wollte er sich nicht schon wieder Gedanken machen. Er regte sich nur unnötig auf. Er atmete tief ein und wieder aus. Blickte wieder zu Kennocha rüber. Sah wie sie sich immer wieder anspannte und versuchte sich wieder zu entspannen. Was ja eigentlich auch richtig so war. Keiner sollte wirklich mitbekommen das die Leitfähe oder eher gesagt stellvertretende angespannt war. Natürlich wussten die, die genau hinsahen das irgendwas in der Luft lag, doch das würden sie ja noch früh genug erfahren. Erst einmal musste ein gescheiter Plan ausgearbeitet werden und es musste endgültig entschieden werden welche Wölfe oder auch Hunde losgingen.
"Natürlich muss sie nicht alles machen. Aber das ist schon einmal ein Anfang. Danach können wir immer noch sehen wer noch geeignet wäre. Ich befürworte es in keinster Weise das du los gehst." Sie musste für das Rudel da sein. Was sollten sie auch denken wenn sie auf einmal weg war. Gerade in dieser Zeit. Natürlich könnte sie Ruari auch mitnehmen und er passte solange auf. Man konnte es aber auch leichter Lösen indem er selbst ging. Kennocha war weiterhin bei Ruari und ihrem Rudel und er hörte sich ein wenig um. Dann würde ihr halt ein Kampffähiger Rüde fehlen wenn es hart auf hart kam. Aber gut, sonst kamen sie ja nie weiter.
"Ich könnte auch losgehen. Zumindest erst einmal zu den Alacres Pacem. Sie werden mich sicherlich anhören und mir auch Sachen erzählen wenn ich ihnen sage das der Diplomat bei uns aufgetaucht ist. Ich weiß deine Meinung zu dem ganzen und man müsste es Spieluhr nicht alles erzählen, sie kann sich ja wie du meinst am Rande aufhalten und sich in erster Linie um neue Mitglieder kümmern." Denn da hatte Kennocha recht, das war zurzeit viel wichtiger.. das sie größer wurden. Seid diese Herde aufgetaucht war schien es noch mehr im Tal zu brodeln als sonst schon. Ihm war auch etwas von diesen Adoyan Enay und den Gaistjan Skairae zu Ohren gekommen, doch was zwischen den beiden Herden genau vorging wusste er nicht. Es wurde einfach an der Zeit vielleicht auch Bündnisse einzugehen. Was sich schwer erwies da Ruari keine Pferde duldete. Natürlich waren die meisten Herden keine pure Pferdeherde doch das reichte sicherlich aus um sie auszusortieren.
"Diese Herde hat das ganze einfach noch viel komplizierter gemacht als es schon vorher war. Das abwarten hat seid dem Zeitpunkt ein Ende gehabt seid dem sie aufgekreuzt sind. Uns hat nie vorher einer gefunden, und jetzt könnten sie es im ganzen Tal ausplaudern." Was er natürlich nicht hoffte, doch man sollte immer vom schlimmsten ausgehen. Wieder atmete er tief ein und wieder aus. "Wenn welche unterwegs sind solltest du dich aber mal entspannen und ausruhen." Ein sanftes Lächeln legte sich auf seinen Lippen. Er konnte es nicht haben die weiße so angespannt und besorgt zu sehen. Sicherlich hatte sie auch schon länger nichts mehr gegessen. Sie musste sich einfach mal Zeit für sich nehmen auch wenn es ihr wahrscheinlich schwer fallen würde. Gerade in dieser Zeit wo ein Kriegsanfang drohte und sie in irgendeiner weise darin verwickelt werden würden weil sie hier lebten.
Garou » 04.05.2015, 21:37 » Rudelplatz FA #1

Kennocha



Die Muskeln des Rüden spannten sich unter seinem Fell zusammen. Eigentlich hatte er keine Lust hier nur untätig herumzusitzen, wobei er ging seine Aufgabe ja nach. Er beriet Kennocha. Schlug ihr Dinge vor und legte die Fakten offen. Und dennoch kribbelte es in ihm sich mal wieder im Tal umzusehen. Doch bis das passierte konnten Monate vergehen. Er verließ das Rudel nicht einfach. Aus Angst ihnen könnte etwas in seiner Abwesenheit zustoßen. Die weiße Fähe sollte ihr Rudel erst recht nicht verlassen. Viele sahen sie einfach als wirkliches Leittier an und könnten sich in der Zeit ein neues Zuhause suchen weil sie sich hier nicht mehr sicher fühlten. Und das durften sie in keinster weise riskieren. Denn die, die über blieben waren die doofen. Denn dann waren sie erst recht nicht mehr sicher, und ein Krieg würde sie erst recht vernichten.
Äußerlich sah der schwarze Rüde recht ruhig aus doch innerlich überlegte er hin und her wie sie die ganze Sache lösen konnten. Seine Blicke glitten über das Gebiet. Er musterte jeden einzelnen Wolf und jeden einzelnen Hund. Seine Tour beendete er als Kennocha wieder ihr Wort erhob. Seine Blicke richteten sich auf ihr und trafen ihre braunen Augen. "Ich hab drüben eine weiße Fähe erblickt, sie ist soweit ich es weiß doch von Anfang an dabei? Vielleicht könnte man sie ja losschicken sie scheint nicht wirklich viel zutun zu haben" Seine Stimme war fest und überzeugend. Sicherlich konnte diese Fähe doch helfen. Wenn es stimmte was er gehört hatte war sie von Anfang an schon beim Rudel gewesen und würde ihre Aufgabe sicherlich gewissenhaft erledigen. Schließlich hatte sie hier doch auch Schutz gesucht. Und dieser Schutz stand im Moment einfach auf nicht in Waage. Sie mussten jederzeit damit rechnen angegriffen zu werden. Sie wussten ja nicht einmal wer ihre Gegner waren, und das alles sollte die Fähe herausfinden. Es würde natürlich auch wieder Zeit in Anspruch nehmen doch bevor sie weiter untätig herumsaßen konnten sie es lieber so lösen.
"Vielleicht sollten wir uns auch noch einmal diesen Diplomaten zur Brust nehmen. Ihn noch einmal klipp und klar sagen wie unser Stand zu der ganzen Sache ist" Seine Augen rissen sich nicht von Kennocha los. Er merkte das sie recht angespannt war. Doch das waren sie beide. Die anderen bekamen sicherlich nicht viel von der Situation mit. Dafür lastete alles auf Kennochas und seinen Schultern. Ruari würde noch nichts von den ganzen Dingen verstehen, mit ihm also über die Geschehnisse zu reden wäre sinnlos. Zumindest in seinen Augen. Kennocha hatte da sicherlich anderer Meinung aber was soll´s. Es ist ihr Adoptivsohn und er sollte oder ist der Alpha des Rudels. Also musste er genauso gut immer auf den laufenden gehalten werden.
Garou » 03.05.2015, 13:49 » Rudelplatz FA #1

Kennocha



Ruhig wartete der schwarze weiterhin ab. Schenkte seine ganze Aufmerksamkeit der weißen Fähe. Er musste sich immer noch eingestehen das er nichts damit anfangen konnte das ihr Adoptivkind das Leittier war und sie nur die stellvertretende Fähe. Doch er musste damit leben. Auch wenn er immer ein Auge auf dieser ganzen Sache haben würde. Der kleine interessierte sich doch wahrscheinlich eh noch nicht für die ganzen Dinge. Sonst würde er alles mit ihm bereden und nicht mit Kennocha. Er war einfach noch zu kindlich und verstand die ganzen Dinge noch nicht. Natürlich würde er das für sich behalten. Es würde nämlich kein gutes Licht auf ihn werfen wenn er ihr das offen sagen würde. Solange ihnen so nichts passierte war ja alles gut. Noch wurden sie nicht wirklich in die geschehenes des Tals verwickelt, und das war auch besser so. Ihre Gruppierung war noch zu schwach, sie brauchten noch einige Mitglieder. Mittlerweile sollte es sich ja wohl herumgesprochen haben das es ein Rudel gab. Vielleicht aber sollten sie auch einige Mitglieder losschicken die sich umsahen. Und eventuell auch Anwärter fanden die sich ihnen anschließen würden.
Die sanfte Stimme von Kennocha drang in seinen Ohren und er lauschte dieser gespannt. "Um uns aber wirklich mal umzusehen fehlen uns Mitglieder. Sieh dir das Rudel an, wir sind klein, und solltest du oder vielleicht auch ich gehen sind wir noch schwächer. Doch wahrscheinlich kommen wir da gar nicht drum rum. Schließlich können wir anders ja auch noch Wölfe oder Hunde finden, die sich uns anschließen würden." Er wusste nicht was sie von der ganzen Sache halten würde. Doch es war nicht seine Art irgendwas zu verschweigen. Er legte offen die Karten auf den Tisch. Vielleicht sollten sie auch einfach mal einige Mitglieder zusammentrommeln und ihnen das Vorhaben erklären. Vielleicht fanden sich da ja doch noch freiwillige. Wenn nicht würde er auch wohl selbst losziehen. Aber nur dann wenn er wusste ob Kennocha mit dem ganzen einverstanden war und er sich sicher war das dem Rudel in der Zeit nichts passieren konnte. Es war schon schlimm genug das die Alarec Pacem wusste wo sie sich aufhielten. Bisher wusste dies ja noch keiner wirklich. Und das könnte jetzt wie ein Lauffeuer die Runde im Tal machen so das sie wirklich nicht mehr sicher waren. Vielleicht erzählte der schwarze Wolf es den anderen Herden auch extra, das sie ein Bündnis eingehen mussten um sicher zu sein. Denn einen Kampf würden sie jetzt in diesen zustand niemals gewinnen. Sie würden allesamt irgendwie ausgelöscht werden. So schlimm es auch klang...
Garou » 23.01.2015, 22:16 » Rudelplatz FA #1

Kennocha


Ohne eine Spur von Ungeduld wartete er ab, wie die Helle reagieren würde. Sie mochte das Bedürfnis verspüren, nach dem Gespräch mit dem Diplomaten der Alacres Pacem etwas Ruhe zu finden und über das Gesprochene nachzudenken. Wenn dem so war, dann wollte er sie lieber nicht stören. Als Berater war er zwar bereits recht gut gestellt, dennoch wollte er sich nichts aufgrund eines falschen Wortes, einer falschen Handlung verderben. Das Risiko war zu hoch. Zu lange verfolgte er schon seinen Plan, endlich Leiter eines Rudels zu werden und einen gewissen Einfluss zu erlangen. Eine noch längere Periode mit Warten zu verbringen wäre machbar - aber qualvoll. Danke. Dieses einzelne Wort formulierte er mit rauer Stimme, als die Fähe ihm schließlich das Näherkommen erlaubte. Eine große Pfote nach der anderen setzte er in den Schnee und bewegte sich somit noch etwas vorwärts. Ebenso wie seine Gesprächspartnerin ließ er sich in angemessenem Abstand auf die Hinterläufe sinken. Die Wärme ihres Körpers war nicht mehr als ein Hauch und ihre Pelze berührten einander in keinster Weise. Gebührend also, was ihrer beider Ränge betraf. Ein kurzzeitiges Lächeln umspielte die Mundwinkel von Garou und er nickte, als seine Gesprächspartnerin den Aspekt des 'Duzen' ansprach. Nun, es sollte sein Schaden nicht sein, wenn sie ihm dies erlaubte. Allerdings war für den Augenblick nicht der Zeitpunkt, sich mit diesem Umstand zu beschäftigen. Vielmehr musste er sich auf die ihm gestellte Frage konzentrieren.


Mir kam zu Ohren, dass sie angeblich den rein friedlichen Weg wählen wollen, um diesem Krieg ein Ende zu setzen. Möglicherweise entspricht das auch der Wahrheit. Ich will nicht an ihren Absichten oder Handlungsvorsätzen zweifeln. Tatsächlich könnte er sich vorstellen, dass diese Gruppierung friedlich vorgehen wollte. Immerhin würde dies auch ihrem Namen entsprechen, Alacres Pacem. Er vermutete nicht, dass es sich um bloßen Schein handeln könnte. Zumindest nicht laut dem, was er gehört hatte - aber der Dunkle musste zugeben, dass er in dieser abgelegenen Gegend noch nicht allzu viele Informationen hatte sammeln können. Letztendlich ging es ihm im Augenblick aber vornehmlich darum, der Hellen eine möglichst objektive Antwort zu liefern. Allerdings halte ich es für schier unlösbar, sich in einen Krieg ohne jegliche Form von Gewalt einzumischen. Es mag funktionieren, sich dem Frieden zu verschreiben, sofern man sich aus den Angelegenheiten der Anderen heraushält. So, wie die Fenrir Ano es taten. Nicht unbedingt sein Weg, aber der, welcher eben eingeschlagen worden war. Für den Moment nicht zu ändern. Was auch immer sie für Aktionen planen, ich kann mir nicht vorstellen, dass diese ohne Kämpfe ablaufen können. Ein falscher Schritt und jemand könnte sich zum Angriff animiert fühlen. Leicht legte er den Kopf schief und hielt die bernsteinfarbenen Augen unvermindert auf Kennocha gerichtet, bevor er den Blick nachdenklich umherschweifen ließ. Welchen Sinn mochte es haben, eine kleine Gruppierung von Wölfen und Hunden auf seine Seite ziehen zu wollen? Vermutlich würden die Alacres Pacem versuchen, jeden von ihren Plänen zu überzeugen, die noch unentschlossen oder bewusst ohne konkrete Position im Stillreich lebten. Den mit einer Vielzahl von Wesen ließen sich eine Art weit verknüpfter Netzwerke bilden, mithilfe derer langsam Einfluss auf die beiden Hauptkonkurrenten genommen werden konnte. Ayodan Enay und Gaistjan Skairae. Ihre Anführer ließen sich gewiss nicht einfach so von schlichten Verhandlungen überzeugen. Aber wenn man sich langsam von unten nach oben arbeitete, von niedrigen zu hohen Mitgliedern, dann hatte man vielleicht eine Chance. Doch wie gesagt, dafür brauchte man jeden Mitstreiter, den man bekommen konnte.


Ehrlich gesagt wüsste ich nicht einzuschätzen, wie klug es wäre, sie zu unterstützen. Eine Münze mit zwei Seiten; es könnte sowohl positive, als auch negative Aspekte nach sich ziehen. Glückt der friedliche Weg der Alacres Pacem, dann könnten wir als Gruppierung von uns behaupten, zum herbeigesehnten Ende des Krieges beigetragen zu haben. Auf gute Weise. Doch ebenso könnte das Ganze fehlschlagen und es bestünde sogar die Gefahr, Leben zu verlieren. Der schwarze Rüde war sich in seinem Selbstbewusstsein recht sicher, eine kluge Antwort gewählt zu haben. Eine, die seiner Position als Berater gerecht wurde. Er hatte sich Mühe gegeben, beide Seiten zu betrachten und ihr dies mitzuteilen. Letztendlich ist mir bewusst, dass du, er unterstrich diese Betonung mit einem knappen Lächeln, die Position der Fenrir Ano bereits deutlich dargestellt hast. Vermutlich würde diese helle Fähe sich niemals überzeugen lassen, in irgendeiner Form einzugreifen. Aktuell war dies allerdings selbst für jemanden wie ihn verständlich. Das Rudel war klein, gar mickrig, und die paar Seelen würden vorerst niemandem etwas nützen. Also eigentlich Zeit, selbst jemanden zu finden, der sich ihnen nich anschließen wollte. Vielleicht sollten sie es wie die Alacres Pacem halten und Mitglieder herumschicken, um aus dem Stehgreif heraus einfach Fremde anzusprechen. Könnte durchaus von Erfolg gekrönt sein. Allerdings lebten in diesem Tal seiner Meinung nach äußerst wenige ihrer Art und diese waren bereits einer Seite zugehörig. Zumindest in den meisten Fällen.


Eines seiner Ohren zuckte, als irgendwo im Wald ein Ast unter der Last von Schneemassen brach. Ansonsten war sein Körper ein einziger Ruhepol und er hielt die Augen inzwischen wieder auf seine Gesprächspartnerin gerichtet. Vereinzelte Schneeflocken segelten aus dem Himmel hinab und kamen auf seinem dunklen Pelz zum Erliegen, wo sie nur wenige Wimpernschläge später schmolzen. Gibt es momentan etwas, das ich tun kann? Recht unvermittelt kam er auf dieses Thema zu sprechen. Äußerlich mochte er damit wie ein sehr eifriges Rudelmitglied wirken, innerlich ging es ihm lediglich darum, seine Stellung weiter zu festigen. Er wollte Kennocha zeigen, dass sie sich auf ihn verlassen und ihm durchaus auch schwierige Aufgaben überlassen konnte. Wenn er nur eine Chance bekam, dann würde er sich endgültig beweisen und möglicherweise führte dies dazu, dass sie mehr Vertrauen in ihn steckte. Und war das nicht einer der ersten Schritte auf seinem finalen Weg?
Garou » 12.01.2015, 17:28 » Rudelplatz FA #1

Kennocha


Die Muskulatur der kräftigen Hinterläufe spannte sich sichtlich an, ja, der gesamte Körper des Wolfes schien gespannt wie ein Bogen. In den bernsteinfarbenen Augen stand höchste Konzentration. Und jetzt. Garou katapultierte sich nach vorn und Schnee stob auf, als er wieder auf dem boden landete. Doch statt seine Zähne in zartes Nackenfleisch bohren zu können, schloss sich sein Kiefer um nichts als Luft. Ein dunkles Grummeln entwich ihm, während er dem davonstürmenden Hasen mit zu Schlitzen verengten Augen nachsah. Das war es wohl vorerst mit einer kleinen Mahlzeit – durch diesen Fehlschlag würde die Hälfte aller Pflanzenfresser im näheren Umkreis aufgeschreckt worden sein. Unwillkürlich blickte er über seine Schulter und glaubte schon, gleich in ein Gesicht zu blicken, auf welchem sich ein hämisches Grinsen abzeichnete. Exakt diese Reaktion wäre von jenem Wolf zu erwarten, mit welchem er gerade noch ein Gespräch geführt hatte. Doch er schien längst verschwunden, ohne dass Garou es bemerkt hatte. Ob er darüber Freude oder gewissermaßen eine seltsame Form von Traurigkeit empfand, wusste er selbst nicht. Es war angenehm gewesen, sich einmal mit jemandem zu unterhalten, der auf derselben Ebene agierte. Eine Ebene, die erfüllt war von boshaftem Sarkasmus und wenig freundlichen Gedanken. So einem Artgenossen begegnete man in der heutigen Zeit selten. Von allen Seiten ertönte lediglich Gejammer, wie schrecklich doch der Krieg sein und welch ein grausames Leid er überall hervorrief. Sicher, Krieg war auch nach seinen Wertvorstellungen nichts Positives. Manchmal allerdings musste man kämpfen, um etwas durchzusetzen – und genau das geschah doch hier im ganz großen Stil. Er für seinen Teil war sich nicht unbedingt sicher, welcher der vertretenen Seiten er am ehesten zustimmen würde. Sie alle vertraten Ziele, mit denen er sich nicht unbedingt absolut identifizieren konnte. Und auch mit dieser neuen Gruppierung, den Alacres Pacem, konnte er sich nicht wirklich anfreunden. Ein friedvoller Weg ohne jegliche Form des Kampfes. Das entsprach nicht unbedingt dem Leben, was er bislang geführt hatte. Möglicherweise war diese gewisse Unentschlossenheit auch einer der Gründe, warum er sich diesem Rudel angeschlossen hatte. Die Fenrir Ano hielten sich aus allem heraus, bildeten eine unscheinbare Gruppe für sich, die bloß nicht das Interesse von den größeren Mächten wecken wollte. Letztendlich allerdings ging es nur um eines, das er hier wollte; die Verwirklichung seines lange ersehnten Traumes. Oder lieber gesagt, die seines Zieles. Denn ein Traum war das Ganze nicht. Träume waren surreal und zeichneten sich zumeist dadurch aus, dass sie nicht zu erfüllen waren. Was er plante, konnte auch von jemandem wie ihm bewältigt werden.

In letzter Erinnerung an die verloren gegangene Mahlzeit leckte der Dunkle sich über die Lefzen, bevor er sich endgültig umwandte und in Richtung Lichtung schritt. Er war nicht fernab vom Hauptversammlungsort des Rudels, hatte sich nur innerhalb des umsäumenden Waldgebietes aufgehalten. Unter seinen mächtigen Pfoten knirschte der Schnee und tiefe Abdrücke blieben darin zurück. Vereinzelt rieselten Schneeflocken von den Ästen auf ihn hinab und kamen für einige Momente in seinem Fell zum Ruhen. Allerdings dauerte es nicht lange, bevor sie zu Wasser zerflossen. Seine durchdringenden Augen erfassten rasch die kleine Ansammlung von Wölfen und Hunden, die sich auf dem Platz tummelte. Gut, ‚tummelte‘ wäre wohl etwas übertrieben gesagt. Am Fuße einer der letzten Bäume ließ Garou sich letztendlich auf die Hinterläufe sinken und beobachtete das Geschehen, was sich an verschiedenen Ecken abspielte. Dieser kleine Welpe, der wohl Anführer des Rudels sein sollte, sprach anscheinend gerade mit einem neuen Spielgefährten, wenn er sich diesen recht boshaften Gedanken einmal erlauben durfte. Die Stellvertreterin dagegen befasste sich in diesem Moment mit einem Rüden, den er bislang noch nicht hier gesehen hatte. Ein neues Rudelmitglied? Er spitzte seine Ohren, um zumindest einige Wortfetzen aufzufangen. Der Unbekannte wirkte recht kräftig, wenn auch seine Haltung eher darauf hindeutete, dass er vom Kämpfen keine Ahnung hatte. Wenig gestrafft, die Schultern vielmehr hängend, die Rute in Bodennähe pendelnd. Nein, er war mit Sicherheit kein Krieger. Wenn der Schwarze es allerdings richtig verstand, so handelte es sich bei ihm um einen Abgesandten der Alacres Pacem, der die Helle wohl zu einer Art Bündnis überreden wollte. Seine Mundwinkel zuckten und er wandte für einen Moment den Kopf ab, um sein amüsiertes Grinsen zu verbergen. Um eine zweite Leiterin von etwas Derartigem zu überzeugen, musste man schon bessere Worte finden. Er für seinen Teil hätte an seiner Stelle eine bedeutend glanzvollere Leistung abgeliefert. So dauerte es auch nicht übermäßig lange, bis der Unbekannte verschwand. Vorher faselte er noch etwas von einer Mayla, von der Die Helle ihm berichtete, dass sie Teil dieses Rudels war. Ein verloren gegangenes Liebchen oder was sollte sie sein? Auch sie hatte Garou bislang noch nicht kennengelernt und aufgrund seines eher geringen Bedürfnisses nach einer festen Bindung wollte er das nicht unbedingt. Außer sie wäre eine starke Fähe, mit deren Unterstützung er eine Menge anfangen konnte. Aber wie sollte jemand willensstark und durchsetzungsfähig sein, der sich mit so einem Schwächling abgab? Der Rüde wagte also zu bezweifeln, dass die Genannte mehr als ein dummes Weibchen war.

Nachdem Kennocha nun für eine Weile allein dort stand und lediglich ihren Blick über den Platz schweifen ließ, entschloss er sich, ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten. Natürlich nicht ohne den ein oder anderen Hintergedanken. In respektvoller Haltung näherte er sich somit der Hellen, um ihr schließlich sachte zuzunicken. Dürfte ich ihnen Gesellschaft leisten? Garou fügte eine kurze Pause ein, bevor er fortfuhr. Ich wollte nicht willentlich lauschen, doch ihr hörte, dass dieser Rüde von den Alacres Pacem kommen soll. Von dieser neuen Herde habe ich bereits gehört.. Er unterdrückte ein Grummeln, um seine Abneigung gegenüber dieser Herde nicht allzu deutlich zu machen. Zwar war ihm an Direktheit gelegen, doch so sollte man sicher nicht beginnen. Vielleicht würde sie so allerdings einwilligen, mit ihm ein Gespräch zu führen und dabei möglicherweise erklären, was Genau der Fremde gewollt hatte. Eine Möglichkeit, sie in ihrer eigenen Meinung zu unterstützen und sich dabei einen besseren Stand zu erarbeiten. Allerdings bestand auch die Chance, dass sie über den Umstand, dass er eben doch gelauscht hatte, wenig begeistert war. Das Gespräch ablehnte. Abwartend verharrte der Dunkle, den Kopf noch immer respektvoll leicht gesenkt, während seine bernsteinfarbenen Augen allerdings direkt auf sie gerichtet waren. Wie bereits bei seiner Ankunft hier ignorierte er den Geruch ihrer Läufe völlig und man könnte meinen, er besäße keinen Geruchssinn und würde sie deshalb gar nicht wahrnehmen.
Garou » 02.11.2014, 13:17 » Rudelplatz FA #1

Sleeveen


Und wenn schon. Schwäche konnte zu Stärke werden, Kleines zu Großem. Er selbst war ein nur allzu perfektes Beispiel dafür. Geboren als hilfloses Fellbündel, in jungen Jahren kaum überlebensfähig ohne die Gesellschaft anderer. Inzwischen war er ohne Zweifel ein stattlicher Rüde, körperlich und seelisch gestählt, unabhängig von der Freundschaft und Gnade seiner Artgenossen. Somit hatte er sich also um 180 Grad gedreht. Dieses Rudel dagegen war derzeit wahrlich alles andere als stattlich, vielmehr ein äußerst mickriger Haufen – aber das konnte sich ebenso ändern. Geändert werden. Schwaches bleibt nicht immer schwach. Zumindest nicht, wenn sich jemand dessen annahm. Ohne einen kräftigen Schubs in die richtige Richtung würde dieses Rudel wohl niemals erstarken. Diese helle Fähe beispielsweise, sie wirkte viel eher wie ein Muttertier statt wie eine stellvertretende Leiterin. Und wenn sich sein Verdacht bestätigen sollte, dass dieses Knäuel neben ihr tatsächlich ein lächerlicher Anführer war, dann musste definitiv noch eine passende Führungspersönlichkeit gefunden werden. Jemand wie er. Doch bis seine Zeit gekommen war, musste er noch eine Weile länger warten.

Inzwischen hatte der Dunkle seine Pfoten wieder hinabgesenkt, sein Pelz war völlig durchnässt vom herabprasselnden Regen und tropfte nur so vor angesammelter Feuchtigkeit. Von Dreck keine Spur mehr. Beim Seufzen seines Gegenübers bebten kurzzeitig seine Flanken aufgrund eines nahezu lautlosen Lachens. Mein Freund. Wie liebenswürdig von dir. Wobei eine Freundschaft zwischen ihnen nicht einmal abwegig schien. Beide waren die Rüden geprägt von einer gewissen Boshaftigkeit und einer Unabhängigkeit – wenn auch jeweils auf ihre eigene Art -, die ihresgleichen suchte. Allerdings bestand auch die Möglichkeit, dass sie die größten Feinde wurden. Sie als Gegner wären gewiss interessante Kontrahenten. Letztendlich kann ich darauf wohl nur antworten: Ich kenne nicht deine, du nicht meine. Garou wollte sie auch gar nicht wissen. Die Definition des richtigen Lebens wäre wohl ein Thema, was elendig lange Diskussionen mit sich bringen würde. Und er als wenig begeisterter Redner verspürte nicht den Hauch von Lust, dem nachzugehen. Seine Lefzen zogen sich bei einem Grinsen nach oben, offenbarten abermals die spitzen Zähne. Auch durch Lügen und Betrügen kommt man im Leben voran. Und außer den angeblich geltenden moralischen Regeln gibt es doch nichts, was das als falsch anpreist. Moralische Grundsätze. Als ob. Gerade in Zeiten des Krieges war das doch nichts, woran sich jedermann tatsächlich noch hielt. Manchmal war es doch gerade die Ehrlichkeit, welche einem selbst schadete und sogar das Leben kosten konnte, wenn man sich nur im falschen Moment anwandte. Und er als jemand, der endlich sein oberstes Ziel erreichen wollte, würde der Stellvertreterin gewiss nichts ins Gesicht sagen, dass er in einem der höchsten Posten eingesetzt werden wollte. Obwohl das vermutlich schon wieder so absurd wirken könnte, dass sie es ihm gar nicht geglaubt hätte. Kurz richtete er seine bernsteinfarbenen Augen auf eben jene Helle. In diesem Moment näherte sich ihr ein weiterer Fremdling, welchen er bislang noch nicht hier gesehen hatte. Was nichts heißen musste. Doch sein bewusstes Auftreten und die Wortfetzen, welche der heulende Wind ab und an zu ihm hinübertrug, ließen eher auf einen Unbekannten schließen, der diesem Rudel nicht angehörte. Nun, zumindest schien er stärker als die nutzlosen Jungtiere, welche hier umhersprangen. Wobei das keine Kunst war. Ob er sich den Fenrir Ano anschließen wollte? Oder war er aus einem anderen Grund hier? Wie dem auch sei, würde er ein Kontrahent werden, so könnte Garou auch ihn übertrumpfen. Also zurück zu jenem Rüden, der ihm gegenübersaß. Ihm war nicht entgangen, dass dieser seine Stimme ein wenig erhoben hatten. Doch aufgrund des prasselnden Regens und des Windes, der jedem Wolf hier um die empfindlichen Ohren pfiff, würden kaum mehr als Bruchstücke zu verstehen sein. Und diese wären in ihrer Einzelheit kaum zu deuten. Kaum jemand würde sich näher damit beschäftigen und ihr Gespräch wohl als eines zwischen zwei Rüden abtun, die sich nicht unbedingt übermäßig freundlich gegenüberstanden. Keine Gefahr also für ihn. Jedoch verging ihm langsam die Lust daran, sich weiter mit dem Braunen zu unterhalten. So geduldig er auf ein Ziel hinzuarbeiten vermochte, so sprunghaft war er in der Wahl seiner Gesellschaft. Also erhob er sich und schüttelte kurz den Regen aus seinem dichten Pelz, ehe sich augenblicklich neue Tropfen darin ansammelten.

Dann pass nur auf, dass dir vom ganzen Drehen nicht schwindlig wird. Vielleicht hat aber auch die werte Stellvertreterin schon lange genug von dir und nutzt ihre Chance, um dir dann schnell einen deutlichen Biss in den Allerwertesten zu verpassen. Seinem kräftigen Körper entwich ein raues Lachen, während er sich bereits in Bewegung setzte. Nur zu gut konnte er sich die Szene vor seinem inneren Auge vorstellen. Wie der Rüde sich mit geschlossenen Augen im Kreis drehte wie ein kleiner Irrer und dann mit einem Mal die Helle dazugesprungen kam und ihn einfach biss. So unüberlegt, wie sie wirkte, natürlich etwas sehr Unwahrscheinliches. Auch war er sich nicht sicher, ob sie den Fremdling überhaupt schon bemerkt hatte. Aber allein die Vorstellung.. Wobei,, hier stoppte Garou noch einmal und wandte seinen großen Kopf zurück zu dem Braunen, ich persönlich würde den Geschmack nicht so gerne auf der Zunge haben wollen. Allein das Gefühl von Pelz zwischen den Zähnen war niemals sonderlich angenehm. Wenn dann während eines Kampfes auch noch Blut aus der Wunde schoss und sich mit Blut und Speichel vermischte, dann konnte es einem wirklich vergehen. Zu allem Überfluss blieb der Geschmack dann meist auch noch tagelang erhalten. Aber gut, so einem Gedanken wollte er sich jetzt nicht wirklich weiter widmen – vielmehr hatte er Hunger. Vielleicht würde sich im angrenzenden Wäldchen ein kleiner Happen finden lassen, der das zunehmende Leeregefühl in seinem Bauch befriedigen konnte. Immerhin stand der Winter bevor und er musste sich vielleicht doch noch etwas mehr Speck auf die Rippen fressen, um diesen Jahreszeit mit vollen Kräften zu überstehen. Die brauchte er, um all seine Pläne letztendlich doch irgendwann in die Tat umzusetzen.
Garou » 19.10.2014, 14:58 » Rudelplatz FA #1

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Die Herausforderung in den Worten des Anderen kümmerte ihn wenig. Es war zu erwarten gewesen, dass früher oder später erneute, sachte Spannungen auftreten würden. Ganz so, wie dieser kleine Wortwechsel begonnen hatte. Zudem lebte Garou viel zu sehr für seine Prinzipien, als dass es ihn kümmern würde, wenn andere sich darüber lustig machten. Vielleicht nicht unbedingt selbstverständlich, gab es doch in solchen Fällen zwei Möglichkeiten der Reaktion. Der Dunkle kannte genug Fremdlinge, die so viel auf ihre eigene Meinung hielten, dass für sie alles andere wertlos wurde. Wenn ihnen jemand widersprach, so wurden sie regelrecht aggressiv und es wirkte beinahe, als würden sie dem Zweifler augenblicklich an den Hals fallen wollen. Oder man hielt es eben wie er selbst. Seine Lippen verzogen sich zu einem eiskalten Lächeln, dessen Charakter durch das in der Düsternis helle Aufblitzen seiner Zähne unterstrichen zu werden schien. Ein Donnerschlag grollte, Vorbote eines erneut aufkommenden Gewitters. Er konnte bereits erahnen, wie schon bald wieder der Regen auf seinen dichten Pelz prasseln würde. Wohl eher zu stark zum Alleinsein. Warum schon nicht die Fähigkeiten nutzen, die einem von Natur aus gegeben waren und an denen man seit jeher arbeitete? Der Rüde hielt sich für eine Art geborenen Anführer, der schier dazu geschaffen war, der Leiter eines eigenen Rudels zu werden. Und das musste er ausleben. Lange genug hatte er seine Zeit als Einzelgänger verbracht und seine körperlichen und geistigen Attribute, sich selbst perfektioniert. Aber damit war es nun vorbei. Wenn er nicht jetzt nach einer derartigen Gelegenheit griff, dann war es zu spät. Nicht, dass ihm ein endgültiges Leben als Einzelgänger zuwider wäre und er damit nicht zurecht käme. Doch es war beinahe, als wolle ein kleines Kind sich den sehnlichen Wunsch nach einem bestimmten Spielzeug erfüllen. Nur dass in diesem Fall das kleine Kind ein ausgewachsener, starker Wolf und das Spielzeug die Herrschaft über Andere war. Um nichts in der Welt wollte er die Chance, ein eigenes Rudel zu führen, dadurch vertun, dass ihm etwas wie diese Kindergruppe zu sehr auf die Nerven ging und er deshalb lieber allein umherzog. Alles Große begann klein. Und so würde es auch bei ihm sein.

Es kommt wohl ganz auf die Definition von ‚das eigene Leben verschwenden‘ an. Das fortlaufende Gespräch schien immer mehr aufzudecken, dass sie im Grunde gleich und dabei grundlegend verschieden waren. Ein seltsamer Satz, der sich so in seinem Geist formte. Und dennoch ergab er Sinn. Sie waren wohl beide überaus starke Rüden, ob nun auf körperlicher oder geistiger Ebene. Aber ihre Ansichten, welche die Gestaltung des eigenen Lebens betrafen, gingen wohl doch völlig auseinander. Nach deiner Definition mag ich mein Leben verschwenden. Nach meiner nicht. Letztendlich strebe ich doch zumindest nach mehr als nur einer täglichen Mahlzeit und einem Unterschlupf bei schlechtem Wetter. Besonders seine letzten Worte waren gar etwas spöttisch. Doch so herausfordernd, wie der Braune seine Aussage formuliert hatte, konnte auch Garou diese Sätze eine Spur schärfer gestalten. Das gab dem Gespräch beinahe etwas Würze. Er hob seinen großen Kopf, als ein Wassertropfen sich aus den dunklen Wolken löste und nach seinem tiefen Fall auf seine Nase traf. Kaum hatte dieses kühle Nass ihn berührt, schien sich mit einem Schlag fast schon ein plötzlicher Weltuntergang anzukündigen. Denn wie schon vor Kurzem schüttete es mit einem Mal so sehr, als müsse sich jede noch so kleine Wolke vom Wasser befreien. Wahre Sturzbäche pladderten auf die beiden Rüden und alle um sie herum wieder. Würde die einsetzend gereizte Stimmung zwischen ihnen tatsächlich in der Luft liegen, so würde jetzt wohl Dampf aufsteigen, sobald der kalte Regen die Erde berührte. Doch natürlich war das nicht der Fall.

Ein Mensch hätte bei der genervten Antwort des Rüden wohl eine Augenbraue hinaufgezogen, auf Garous Gesicht zeigte sich dagegen nur ein belustigter Ausdruck. Durchaus. Das hier ist eine ziemlich kleine Gruppierung, die sich so ziemlich im äußersten Winkel verkriecht und ziemlich Wert darauf legt, nicht gefunden zu werden. Da bei einem kleinen Spaziergang hierher zu kommen ist gar nicht so wahrscheinlich. Sicher, dieses Tal war nun nicht unbedingt ein Ort, der einem unbegrenzte Möglichkeiten eröffnete. Irgendwann gelangte man eben am anderen Ende an und hatte alles gesehen, was es zu sehen gab. Aber der Dunkle konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet sein Gegenüber durch Zufall hierher gelangt war. Dieser Rüde schien ihm wie jemand, der sich im Stillreich äußerst gut auskannte und zu allem Überfluss auch noch die Gesellschaft zu scheuen schien. Er würde die Fenrir Ano nicht aufgesucht haben, wenn er nicht einen Hintergedanken gehegt hätte. Und es würde kaum etwas Anderes als das Bedürfnis nach Nahrung oder einem Unterschlupf gewesen sein. Manchmal war wohl selbst der unabhängigste Einzelgänger – besonders in Zeiten wie diesen – zu faul, um sich etwas zu jagen.

Der Dunkle lehnte sich so weit auf seine Hinterläufe zurück, dass die großen Vorderpfoten beinahe vom Boden abhoben. Noch zusätzlich reckte er seinen Kopf weit nach oben. Diese Bewegungen hatten zusammen den Effekt, dass der kräftige Regenguss auch seinen Bauch nicht verschonte und somit den Dreck aus dem verkrusteten Pelz herauswusch. Das Wasser, was seinen Körper hinab floss, war also vermutlich nicht übermäßig sauber. Doch sie hielten sich hier auf einer Waldlichtung auf, der Boden war der Inbegriff von Schmutz und Dreck – es würde nicht im Geringsten auffallen. Und selbst wenn, so würde es ihn definitiv nicht stören. Für den Rüden war nur dieses regelrecht befreiende Gefühl von Bedeutung, was ausgelöst wurde, als sich Dreckklumpen um Dreckklumpen in Nichts aufzulösen schien. Und wäre er durch die Bemerkungen des Braunen übermäßig gereizt, so würde dieser unstrittig kalte Regenschauer auch sein Gemüt abkühlen. Noch war dies nicht nötig, aber was noch nicht war, konnte ja bekanntlich immer noch werden.
Garou » 11.10.2014, 15:25 » Rudelplatz FA #1

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Er schwieg auf die erste Bemerkung seines Gegenübers hin. Denn eine Antwort hätte seiner Meinung nach zu viel Persönliches verraten. Es würde wohl niemals jemanden geben, dem er solche Worte entgegenbringen würde. Wollte. Denn in dieser Welt war niemand existent, der ihm wirklich etwas bedeutete. Endlich der Alpha eines Rudels werden, exakt das war sein höchstes Ziel. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. In den bisherigen fünf Jahren seines Lebens war er gewiss schon zahlreichen Wölfen begegnet und hatte Kontakte geknüpft, jedoch keine, denen er eine größere Bedeutung zumaß. Ohne den leisesten Anflug von Reue würde er sogar zugeben, dass er sich an die meisten Namen seiner Begegnungen nicht einmal mehr erinnern konnte. Und das war vollkommen in Ordnung. Für Garou standen seine persönlichen Interessen und Belange über allem – etwas, womit sich die meisten kaum anfreunden konnten. Deshalb war er selten in guter Gesellschaft und wollte diese auch gar nicht. Freundschaft, gar Liebe, das alles war vergänglich wie eine Blume, die schon beim ersten Schnee dem Erdboden gleichgemacht wurde. Warum also sollte er sich so etwas Schwachem widmen? Lieber nutze er seine Energie für etwas weitaus Sinnvolleres. Es scherte ihn nicht, dass seine „Beziehungen“ (wenn man es denn so nennen wollte) meist nicht mehr als einen Frühling überdauert hatten. Beim Aufwallen seiner Triebe befriedigte er diese ohne den Anflug von Gefühlen und war äußerst zufrieden damit. Und diese Zufriedenheit war für ihn ein deutliches Anzeichen, dass sich nichts ändern musste. Selbst wenn diese Abgeklärtheit gegenüber allen sozialen Kontakten der Grund war, warum er bislang immer an seinem Ziel gescheitert war, so würde er also weiterhin nicht anders vorgehen.

Ein belustigtes Lächeln entblößte erneut die spitzen Zähne, als er seine Gedanken in den Hintergrund schob und die Bemerkung des Rüden registrierte. Als Pädophiler hätte ich hier mit Sicherheit meine Freude. Doch ebenso schnell, wie das Lächeln und die nahezu boshafte Bemerkung gekommen waren, wandelte sich sein Gesichtsausdruck auch wieder. Nur wirst du sicher schon bemerkt haben, dass ich an diesem Rudel mit Sicherheit keinen Gefallen finde. In Bezug auf fast alles. Aber Tatsache, viel Auswahl hatte er tatsächlich nicht. Nur gut, dass seine Gedanken soeben bestätigt hatten, dass er keine Wölfin an seiner Seite benötigte. Es sei denn, sie würde ebensolche Ziele verfolgen wie er. Der Dunkle konnte beinahe etwas wehleidig werden, als er einmal mehr den Umstand betrachtete, wie selten Fähen doch ein eigenes, großes Ziel vor Augen hatten. Immer wollten sie ihre eigene Familie gründen, Nachwuchs gebären und an der Seite eines Liebenden weilen, bis sie zum letzten Mal ihre Augen schlossen. Warum bloß war ihm bislang keine über den Weg gelaufen, die an so etwas ebenso wenig Interesse hegte? Eine Wölfin, die den Posten einer Leiterin anstrebte. Das wäre ihm eine wahrlich willkommene, aber gleichermaßen unwahrscheinliche Gesellschaft.
Garou schüttelte sich kräftig, als der Wind ihm durch den vom Schmutz verklebten Pelz fuhr. Bei dieser Bewegung löste sich auch der größte Rest des Drecks, welcher sich aufgrund des heftigen Regens in seinem dunklen Fell verfangen hatte. Bereits jetzt fühlte es sich deutlich angenehmer an, als an den meisten Stellen nicht mehr winzige Härchen zusammenklebten und es ziepte und zog. Dennoch würde er sich nach dieser Unterhaltung wohl noch ein kleines Bad gönnen. Das würde sich aufgrund der Temperaturen als sehr kaltes Unterfangen darstellen, doch auch dies kümmerte ihn wenig. Seine bernsteinfarbenen Augen blieben jedoch auf den Rüden gerichtet, ganz besonders, als er dessen leise Reaktion vernahm. Mit jedem Moment hatte er doch mehr das Gefühl, sie beide wären auf einer Ebene. Hätten zumindest im Ansatz ähnliche Gedankengänge. Und es war lange her, dass dies für Garou der Fall gewesen war. Wie viel also konnte er ihm sagen, als Antwort auf die soeben gestellt Frage? Es wäre äußerst unklug, inmitten des Rudels offen über seine Pläne zu sprechen. Ganz besonders, wo doch die Stellvertreterin mit diesem kleinen Fellbündel ganz in der Nähe saß. Er kannte das gute Gehör von Jungtieren und wollte nicht riskieren, dass dieser Kleine dort etwas aufschnappte. Auch, wenn er ihn gewiss nur allzu schnell zum Schweigen bringen könnte. Manche werden geboren, um Babysitter zu werden, andere nicht. Manche bleiben Babysitter, andere nicht. Letztendlich entschied er sich für diese Art der Antwort. Ein kurzes Blitzen in den Augen war die einzige Reaktion, die sich dazu auf seinem sonst völlig beherrschten Gesicht vernehmen ließ.
Als hätte soeben kein Wort seine Lippen verlassen, wandte er sich noch ein wenig um und kratzte sich mit dem Hinterlauf an der Seite, um weitere Schmutzreste daraus zu entfernen.

Ein dunkles Vibrieren in seinem Körper stellte letztendlich seine nächste Regung dar. Es repräsentierte wohl eine Art leises, unterdrücktes Lachen. Gewiss wird er ein wertvoller Kämpfer. Ebenso wie der Braune hielt er seine Stimme gesenkt, konnte jedoch einen belustigten Blick in Richtung des Neuankömmlings nicht unterdrücken. Vermutlich war er trotz seines Alters nicht weniger pflegebedürftig als all die Jungtiere hier. Was ist mit dir? Wenn du zu dem Rudel gehören würdest, dann wüsste ich das schon längst. Garou wandte seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Rüden vor ihm zu. Was also treibt dich her? Ein geschütztes Schlafplätzchen? Nahrung? Der Andere schien in seinen Augen Gesellschaft viel zu sehr zu verachten, als dass er ähnliche Ziele wie er verfolgen könnte. Somit stellte er wohl keinen Konkurrenten dar, sofern er das richtig interpretierte. Aber wie könnte jemand, der nur abwertende Worte für Andere übrig hatte, schon der Leiter eines Rudels werden wollen? Das würde keinen Sinn ergeben. Wenn er sich irrte, so hätte er zumindest jemanden gegen sich, der ein angemessener Gegner war. Kein feiges Huhn, das jedem Konflikt aus dem Weg ging und nach dem ersten Knurren den Schwanz einzog. Immerhin was.
Garou » 20.09.2014, 19:02 » Rudelplatz FA #1

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“Aber nicht doch. Einem tollen Kerl wie dir muss man doch sagen, wie wunderschön er aussieht.“ Seine Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus. Spätestens als sich seine Lefzen zu einem belustigten Grinsen emporzogen und die weißen, spitzen Zähne entblößt wurden, hätte wohl jeder gemerkt, dass diese Aussage als ziemlicher Scherz gemeint war. Auch wenn er sich damit vielleicht selbst eines auswischte – er traute dem Fremden zu, darauf eine passende Erwiderung zu finden. Doch es wäre belustigend zu sehen, wer dann schließlich das letzte Wort hätte. Bereits jetzt entwickelte sich diese knappe Unterhaltung zu einer der Interessantesten, die er seit Langem geführt hatte. Auf seinem Weg durch das Stillreich war er vielmehr scheuen Fähen oder drückebergerischen Rüden begegnet, die nicht den Mut besessen hatten, auch nur ein provozierendes Wort ihm gegenüber auszusprechen. Sicher, es waren auch durchaus taffe Wölfinnen dabei gewesen, an denen er seinen Gefallen gefunden hatte. Doch früher oder später hatten diese ebenfalls bemerkt, dass er schlichtweg stärker war und über ihnen stand. Sie beide dagegen waren vielmehr auf einer Ebene.

Bei der nächsten Bemerkung seines Gegenübers kam er nicht umhin, ein raues, amüsiertes Lachen auszustoßen. Seine Freundin? Diese Fähe, die stellvertretende Leiterin, hatte noch nicht einmal im Ansatz sein Interesse geweckt. Gewiss war sie durchaus schön anzusehen, doch um eine Wölfin in besonderem Maße anziehend zu finden, musste sie einfach das gewisse Etwas haben. Er vermochte nicht genau zu beschreiben, worum es sich dabei handelte – aber Fakt war, dass er sich entweder ganz oder gar nicht für jemanden interessierte. Sie hier war nur wichtig, wenn er seine Pläne irgendwann in die Tat umsetzen würde. Einen guten Stand bei der Stellvertreterin eines Rudels zu haben konnte niemals schlecht sein. In einem anderen Rudel hatte er dies bereits genutzt, ihr Herz erobert, wenngleich er nicht einmal einen Funken Liebe für sie empfunden hatte. Wäre nicht ein kleiner Zufall dazwischen gekommen, dann wäre er jetzt gewiss Anführer dieses Rudels. Doch gut, dann würde er sein Glück eben hier versuchen. “Du solltest vielleicht noch etwas an deiner Beobachtungsgabe arbeiten, wenn du sie auch nur für eine Freundin hältst. Geschweige denn für meine Und wenn der Rüde ihm erzählen würde, dass er sich an der Hellen vergreifen wollte, dann wäre es ihm in gewisser Weise wohl auch egal. Ein Gedanke, der einmal mehr bewies, wie eiskalt Garou sein konnte. Er würde das dann höchstens ausnutzen, um ihr Vertrauen zu erlangen. Für einen Moment warf er einen Blick gen Himmel, aus dem sich inzwischen keine weiteren Regentropfen mehr lösten. Ebenso schien die Sonne langsam den Kampf gegen die dichte Wolkendecke zu gewinnen und schickte einige Strahlen auf sie herab, die gewiss bald ihren Pelz trocknen würden. Und wenn nicht, dann würde der Wind diese Aufgabe übernehmen. Mit einem Mal fiel ihm auf, wie herbstlich es doch inzwischen schon geworden war. Die Welt war längst nicht mehr ergriffen von derart hohen Temperaturen, die einen in den kühlenden Schatten trieben. Vielmehr würde sein Fell sich nun wieder besonders nachts als nützlich erweisen, um die Kälte abzuhalten. Auch die Blätter der umliegenden Bäume färbten sich langsam in verschiedenen Tönen und würden bald zuhauf auf den Boden segeln, nur um dort bei jedem getanen Schritt zu rascheln.

Wäre er ein Mensch, dann hätte er bei der erneuten Frage des Fremden nach dem Rudel wohl belustigt eine Augenbraue hinaufgezogen. Wirkte er nicht ernst genug, damit seine Aussage glaubwürdig erschien? Gut, wenn man sich hier einmal umsah, dann möchte man es tatsächlich für einen Scherz halten, dass der Dunkle diese Ansammlung von Wölfen und Hunden, von Jungtieren, als Rudel bezeichnet hatte. So etwas fand man sicher nicht allzu häufig vor. “Ich kann nichts anderes tun, als dir zu sagen, dass du schon inmitten des Rudels stehst.“ Seelenruhig blickte er den Rüden bei diesen Worten an. Ja, er konnte sich die Unglaubwürdigkeit seiner Aussage durchaus vorstellen, aber das Gesagte entsprach nun einmal den Tatsachen – ob der Fremde das akzeptieren wollte oder nicht. “Das ist zwar fast schon ein wenig lächerlich..“, seine Worte wurden von einem langgezogenen, ausführlichen Gähnen unterbrochen, bei dem gar seine Kiefergelenke knackten, “.. aber es kann ja nicht nur große, beeindruckende Gruppierungen geben.“ Eigentlich fast schon bitter, dass ausgerechnet eine starke Persönlichkeit wie er diesem Elend angehörte. Aber dennoch schämte Garou sich in keiner Weise dafür, sondern machte sich eben nur darüber lustig. Ein wenig, nicht so, dass es jemanden übermäßig verärgern würde. Immerhin hätte er seinem Gegenüber mitteilen können, wie lächerlich er das Ganze in Wirklichkeit fand. Aber sollte die Stellvertreterin doch Fetzen ihres Gespräches auffangen, dann wollte er nicht riskieren, bei ihr in Verruf zu geraten. Zudem wusste er letztendlich, dass er irgendwann derjenige sein würde, der diesem Rudel zu Macht und Ehre verhalf. Und das möglichst als Anführer. Natürlich wusste er, dass er so eine Menge Arbeit vor sich hatte – aber glücklicherweise liebte der Dunkle die Herausforderung, statt sich von ihr abschrecken zu lassen. Es gab immer Wege zum Ziel, auch wenn sie auf den ersten Blick verborgen schienen. Er hatte lange genug gekämpft, um jetzt einfach damit aufzuhören.

Seine Ohren zuckten leicht, als er eine Stimme vernahm, die bislang noch nicht erklangen war. Sie klang nicht piepsig-kindlich wie die der Jungtiere, sondern vielmehr erwachsen wie die seine. Wenn auch geprägt von einer Sanftmut, die ihm beinahe ein erneutes Lachen entlockte. Ein weiterer Fremder hatte sich zu dem kleinen Rudel gesellt, dunkel mit einem helleren Gesicht, sodass er Garou beinahe ähnlich sah. Allerdings war sein Körper deutlich abgemagert und nicht geprägt von stählernen Muskeln, so wie es bei ihm der Fall war. Also auch nicht unbedingt jemand, der einen bedeutenden Teil zu diesem Rudel beitragen konnte. Sicher mochte es der Fall sein, dass er recht intelligent war, doch dies war Garou ebenfalls. Somit musste er in dem Unbekannten nicht einmal im Ansatz eine Konkurrenz sehen, die seinen Aufstieg zu verhindern wusste. Falls es sich bei dem Rüden nicht überhaupt um jemanden handelte, der bloß auf der Durchreise war und gar nicht vorhatte, sich dem Rudel anzuschließen. In dieser Gegend schien es außer ihm wirklich niemanden zu geben, der auch nur im Ansatz erwachsen und kräftig genug war, um diese Kindergruppe zu einem vernünftigen Rudel aufzuwerten. Abgesehen vielleicht von dem Wolf, mit dem er gerade sprach.
Garou » 28.07.2014, 16:20 » Rudelplatz FA #1

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'Hey, Babysitter.' Sein Blick richtete sich auf denjenigen, der diese Worte von sich gegeben hatte. Nicht etwa, weil er sich davon angesprochen fühlte - vielmehr klang diese Stimme nach jemandem, der schon längst nicht mehr im Welpenalter verweilte. Und solche Wesen schienen in diesem Rudel eine wirkliche Seltenheit zu sein. Tatsächlich tauchte vor seinen Augen nun ein erwachsener Rüde auf. Seine Haltung strahlte ein großes Selbstbewusstsein aus, sein mächtiger Körperbau ließ eine gewisse Stärke vermuten. Garou selbst war von ziemlicher Größe und besaß nicht wenige Muskeln, doch er wurde von diesem Fremden sicher noch um ein Stück überragt. Aber das sollte jetzt nicht der Hauptgedanke in seinem Geist sein - vielmehr war der Umstand interessant, dass der Rüde offensichtlich mit ihm gesprochen hatte. Denn wie selbstverständlich hielt er auf den Schwarzen zu und verharrte erst, als er direkt vor ihm stand. Garou für seinen Teil blieb einfach seelenruhig sitzen, auch wenn er gern die Tatsache klargestellt hätte, dass er hier keine Welpen betreute. Aber dafür war noch genug Zeit. Vorerst zuckte nur ein amüsiertes Lächeln über seine Lippen, als er die wenig freundlichen Worte seines Gegenübers vernahm. Auf dessen erste Aussage reagierte er nicht, bezüglich der Zweiten kam ein einfaches "Gleichfalls." aus seiner Kehle. Der Fremde war ebenso ein tropfnasses Elend wie er selbst, darüber konnte wirklich keiner hinwegsehen. Ihnen beiden hing das Fell vollkommen durchnässt am Körper herab und wären sie unterernährt, dann könnte man jetzt jede einzelne Rippe hervorstechen sehen. So aber waren es vielmehr die Rundungen ihrer Muskulatur, welche ersichtlich wurden.


Für einen Moment nur huschte sein Blick hinüber zu Kennocha, welche mit diesem Welpen beschäftigt war. Er hielt es für unwahrscheinlich, dass jemand wie dieser Rüde einem solchen Rudel angehörte - dementsprechend war er ein Fremder. Würde die stellvertretende Leiterin dieser kleinen Gruppierung es schätzen, dass sich ein solcher Charakter hier aufhielt? Es gab nun mehrere Möglichkeiten, nur wusste er am Ende dennoch nicht vielmehr, solange von ihr keine Reaktion wahrzunehmen war. Garou hatte die Wahl, ob er den Anderen vertreiben sollte oder nicht. Würde er das tun, könnte die Helle durchaus zufrieden über diese Tat sein und erkennen, dass er zumindest als Wächter durchaus angemessen wäre. Von diesem Standpunkt aus also keine schlechte Möglichkeit, um sich positiv in diesem Rudel herauszustellen. Andererseits könnte sie es ihm auch übel nehmen, wenn er den Fremden vertrieb. Immerhin war er ein potenzielles neues Mitglied und wenn er bei seiner Ankunft hier sofort unfreundlich behandelt wurde, dann würde er gewiss nicht in Betracht ziehen, sich diesem Rudel anzuschließen. Außerdem hatte der Schwarze schon seit Langem niemanden mehr mit einer derart direkten und vielleicht auch etwas boshaften Ader getroffen, weshalb diese Gesellschaft ihm nicht missfiel. Würde er nicht so viel Wert darauf legen, stets kluge Worte zu wählen, um seine wahren Absichten zu verschleiern, dann wäre er gewiss nicht anders. "Das hier ist das Rudel. Auch wenn es ein wenig unglaubhaft erscheint." Seine letzten Worte sprach er etwas leiser aus, jedoch nicht ohne einen etwas belustigten Unterton. Bei dem exzessiven Trommeln des Regens auf den Boden und dem beständigen Donnern gab es hier sowieso niemanden außer den Rüden direkt vor ihm, der ihn jetzt verstehen könnte. Es war wohl kein Fehler, ihm schlichtweg mitzuteilen, dass dies hier das Rudel war. Immerhin würde er auch von allein rasch genug feststellen, dass es hier nichts weiter gab, sobald er auch nur ein Stück weiter seines Weges ging. Dafür müsste man nicht einmal mit sonderlicher Intelligenz beseelt sein. Wenn Garou sich einmal hier umschaute, dann erschien es aber tatsächlich als äußerst unglaubwürdig, dass es sich um ein Rudel mit einer halbwegs geregelten Rangordnung handelte. Überall tollten Jungtiere herum und es gab nur wenig Ausgewachsene, sodass dies vielmehr wirkte wie eine große Familie. Warum gleich hatte er sich dieser Gruppierung überhaupt angeschlossen? Richtig, er hoffte, einmal eine leitende Position hier einzunehmen und dann etwas Großes aus diesem Rudel machen zu können. Vielleicht gab es hier auch Dinge, über die er noch nichts wusste. Dinge, die mehr bewirken konnten, als viele im Stillreich glauben mochten. Denn der Rüde vermutete nicht, dass man unter den am Krieg beteiligten Parteien diese Wölfe als ernstzunehmende Gefahr einstufte.


Für einen Moment bog er sich etwas herum, um sich mit der Hinterpfote am Ihr zu kratzen. Dieser Regen mochte eine willkommene Abkühlung bieten, doch mit der Zeit strapazierten die schweren Tropfen die Haut. Vielleicht sollte er sich doch bald unter einen Baum zurückziehen. Denn etwas Anderes, das einen Unterschlupf darstellen konnte, gab es hier schließlich nicht. Das war nur ein halbwegs abgeschirmtes Plätzchen, das mit jeder andauernden Minute des Regenschauers etwas erbärmlicher aussah. Der Boden war völlig aufgeweicht vom vielen Wasser und all jene, die sich etwas schneller darüber bewegten, waren alsbald besprenkelt mit Schlamm. Auch er hatte jetzt ein wenig davon hinter seinem Ohr kleben, doch das würde der Regen schon in wenigen Augenblicken wieder abgewaschen haben. "Was genau suchst du hier?" Eigentlich eine dich ziemlich berechtigte Frage. Immerhin gab es doch kaum etwas, das jemanden bereitwillig dazu bringen würde, hierher zu kommen. Bei den großen Herden existierte doch meist etwas Anziehendes - gab es wirklich Magie bei den Corvus Corax, lebten tatsächlich Engel bei den Adoyan Enay, war Faithless wie eine Art Geist? Auch wenn derartige Dinge meist nur Geschichten waren, die nur einen geringen Funken Wahrheit beinhalteten, so weckten sie doch das Interesse von Einzelgängern und Umtriebigen. Nicht so das von Garou. In diesen Gruppierungen hatte er keine Chance, irgendeinen höheren Stand zu erreichen. Alles war sorgfältig durchgeplant und besonders Wölfe waren häufig auch nicht willkommen. Nein, für ihn und seine Pläne war dieses kleine Chaos hier perfekt. Und dennoch musste er bedenken, dass es vielleicht auch Andere gab, die dachten wie er. Was war, wenn eben dieser Rüde vor ihm ebenso die Führung eines Rudels übernehmen wollte oder zumindest doch ein ähnliches Vorhaben verfolgte? Konkurrenz konnte er im Moment nicht gebrauchen, solange er sich hier noch keinen Namen gemacht hatte. Wenn der Schwarze erst einen gewissen Stand erlangt hatte, dann würde ihn jemand wie der Fremde auch nicht stören - denn das könnte ihm niemand mehr fortnehmen.
Garou » 16.07.2014, 21:20 » Rudelplatz FA #1

Falls jemand möchte, er hat Zeit



Sein Ohr zuckte, als über ihm laut der Donner grollte. Ansonsten blieb er völlig regungslos sitzen. Mit der Zeit hatte Garou sich eine unglaubliche Disziplin angeeignet, weshalb er sich auch nicht rühren würde, wenn jetzt ein Regenguss auf ihn herabstürzte. Zumindest nicht, wenn er das nicht wollte. Als Welpe hatte er sich alsbald verkrochen, sofern auch nur der Hauch eines herannahenden Unwetters in der Luft lag. Lächerlich. Wie groß war schon die Gefahr, von einem Blitz getroffen und getötet zu werden? Warum sollte ein von etwaigem Sturm umgerissener Baum ausgerechnet auf ihn hernieder krachen? Und selbst wenn, seine Reaktionsschnelligkeit wäre groß genug, um jenen Gefahren auszuweichen. Zumindest was den Baum betraf. Unentschlossen, was er nun tun sollte, ließ er seinen Blick weiterhin über den Rudelplatz wandern. Eigentlich war es eine gute Möglichkeit, diese kleine Gruppierung in Momenten der Ruhe zu beobachten. So konnte er herausfinden, welche Persönlichkeiten wichtiger waren als andere, wer hier was zu sagen hatte, welche Struktur es gab. Gut, von Struktur konnte man offensichtlich nicht sprechen. Dieses Rudel war ein zusammengewürfelter Haufen aus Wölfen und Hunden, die scheinbar weder Muße noch Mut hatten, sich einer richtigen Gruppierung anzuschließen. Zumindest glaubte der Dunkle kaum, dass hier jemand ähnliche Ziele haben würde wie er. Niemand würde sich die Mühe machen wollen, das hier zu einer ernst zu nehmenden Gruppierung zu machen – aber Garou wollte das. Er besaß diesen Ehrgeiz, der ihn dazu anstachelte, endlich eine Führungsposition einzunehmen. Denn alles andere wäre eine Verschwendung seines Talentes, mehr musste dazu eigentlich nicht gesagt werden. Ein Leittier musste gewisse Qualitäten besitzen, körperlich und mental stark sein, seine Anhänger zu etwas bringen wollen. Jemand ohne Ziele war ein Nichts und vegetierte nur in einer Welt, in der es um alles ging. So war er ganz gewiss nicht. Deshalb war es umso wichtiger, bereits jetzt Vorbereitungen für das Festlegen eines Planes zu treffen. Er sollte mit denjenigen reden, die hier bedeutend, die vielen bekannt waren. Man musste sich selbst einen guten Ruf verschaffen und Kontakte knüpfen, um etwas erreichen zu können.

Der Dunkle legte seinen Kopf in den Nacken und gähnte, wobei ihm ein Regentropfen direkt auf das entblößte rosa Fleisch fiel. Irgendwie seltsam überrascht von diesem Umstand schnappten seine Kiefer wieder zu, wobei seine Zähne hörbar aufeinander klackten. Als wäre dies ein geheimes Signal gewesen, pladderte mit einem Mal eine große Menge Regen auf ihn herab. Die ganze Zeit schon hatte ein bevorstehender Guss in der Luft gehangen, ein drohendes Gewitter über ihnen geschwebt. Dies hier kam dennoch recht plötzlich. Innerhalb weniger Augenblicke war er bis auf die Haut durchnässt und sein nun pechschwarz wirkendes Fell hing ihm tropfend am Körper hinab. Nur allzu deutlich zeichneten sich nun die starken Muskeln ab, welche auf seinen Knochen saßen. Da war kein überschüssiges Fett, kein Zeichen vom Genuss zu vielen Essens. Der Rüde hatte nicht nur hart an seiner Mentalität gearbeitet, sondern auch an seinem Körper. Wie schon sollte er den Versuch starten, ein Rudel zu übernehmen, wenn er körperlich ein Schwächling war? Da nützte kein stählerner Geist, denn davor allein würde niemand auch nur einen Funken Respekt haben. Das gesamte Paket musste stimmen – und das war bei Garou der Fall. Nicht ganz umsonst war er davon überzeugt, zu einem Leitposten fähig zu sein. Aber ebenso wenig war er fehlerlos, auch wenn er das nicht würde einsehen wollen. Großer Ehrgeiz konnte genau so viel schaden, wie er Nutzen bringen konnte. Das war nicht zu leugnen und in seinem Fall eine besonders große Gefahr. Denn es gab nichts anderes, auf das er sich derart fixierte. Vielleicht wäre es anders, wenn er eine Gefährtin hätte, eine liebevolle, aber direkte Wölfin, die ihn auch von einigen idiotischen Ideen abbringen könnte. Es müsste definitiv eine durchsetzungsfähige Fähe sein, resolut, aber gleichsam nicht starrköpfig, sondern wandelbar. Auch hier herrschten bei ihm wohl hohe Ansprüche vor, die sich niemals erfüllen würden. Vielleicht aber würde er irgendwann einmal einem weiblichen Wesen begegnen, dem er augenblicklich sein Herz schenken wollte – sie gering diese Chance auch war. Und wenn sie es ihm dann brach, so würde es von außen betrachtet auch nicht das Schlechteste sein. Vielleicht. Es könnte ihn von seinem Ehrgeiz abbringen, sodass er sich zurückzog, die Gesellschaft vielmehr mied und kein Interesse mehr daran hatte, eine Gruppierung anzuführen. Ebenso aber könnte es für eine düstere Wut in seinem Inneren sorgen, die seine Ambitionen noch steigerte. Garou könnte sich regelrecht versessen auf den Plan konzentrieren, endlich eine führende Persönlichkeit zu sein. Und dann würden seine Ansichten noch vielmehr übersteigert sein, dann wäre sein Herz eine blutig-entzündete Wunde, deren Heilbalm die Erfüllung seines Zieles war. In seinen Augen. Niemand mehr würde an ihn herankommen und ihn von etwas abhalten können.

Kurz schüttelte der Dunkle sich, sodass zahlreiche Regentropfen aus seinem dichten Pelz flogen. Doch es machte keinen Unterschied, weder für ihn, noch für jemanden, der etwas davon abbekommen könnte. Denn der Regen strömte unablässig von oben herab und durchnässte jemanden, der keinerlei schützenden Unterstand gefunden hatte. Da war es gleich, ob man noch ein paar Tropfen mehr oder weniger abbekam. Garou senkte ein wenig seinen Blick, schaut hinunter auf seine mächtigen Pfoten. Unter diesen bildete sich bereits eine Pfütze, ebenso vor ihm und überall um ihn herum. Von zahlreichen Stellen schien ihm also sein Spiegelbild entgegenzublicken, wohin er sich auch wandte. Das Bild eines vollkommen durchnässten, aber dennoch stolzen und starken Wolfes. Sinnbildlich könnte man es für den Umstand verwenden, dass er sich von nichts unterkriegen ließ. Früher, als er noch schwach gewesen war, da hatte man über ihn gelacht. Wenn er diesen Charakteren heute über den Weg laufen würde, dann würden sie sich in respektvollem Abstand zu ihm halten und kein Wort mehr von sich geben, was ihn auch nur im Ansatz lächerlich machen würde. Davon war er überzeugt – und vermutlich war das in diesem Fall auch die Wahrheit.
Garou » 10.05.2014, 13:07 » Rudelplatz FA #1

Danica



Keine Aufgabe und Zeit, um die Gegend erkunden zu können. Garou reagierte lediglich mit einem respektvollen Nicken, ehe er sich von der Fähe abwandte. Es würde schon noch früh genug eine wichtige Aufgabe für ihn geben, der er sich widmen könnte – und dann würde er sich nur allzu schnell beweisen. Aber er war geduldig, wartete er doch schon seit geraumer Zeit auf seine perfekte Chance. Ein wenig mehr würde ihn wohl kaum umbringen. Der Rüde entfernte sich so weit von der Fähe, dass er nicht alles von einem eventuellen Gespräch mitbekommen könnte, was sie vielleicht begann. Immerhin war sie die Stellvertreterin dieses Rudels und hatte gewiss auch wichtige Gegebenheiten zu besprechen, die er als Neuling für den Anfang lieber nicht belauschen sollte. Er wollte nicht den Eindruck machen, beinahe wie ein Spion zu agieren, der im Endeffekt alles nur zu seinem Vorteil nutzen wollte. Auch wenn es beinahe nicht anders war. Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass er nicht auch zu weniger fairen Mitteln greifen würde, um irgendwann und irgendwo an die Macht zu gelangen. Manchmal musste man schließlich auch diverse Persönlichkeiten zu ihrem Glück zwingen. So wohlerzogen er auch sein mochte, sein Ehrgeiz würde ihn durchaus auch dazu treiben können, jemanden zu erpressen oder gar zu bedrohen. Man mochte dem ruhig und geordnet erscheinenden Schwarzen dies nicht zutrauen, aber es war eine Tatsache. Wenn die Welt nicht begreifen wollte, dass er ein geborener Anführer war, dann musste er eben Druck ausüben.

Nachdem der Rüde sich an einem ruhigen Flecken niedergelassen hatte, ließ er seinen Blick aufmerksam über den Platz schweifen. Das hier schien tatsächlich mehr wie ein verspielter und wenig disziplinierter Haufen aus Welpen und Jungtieren, die nicht einmal ansatzweise zum Kampf fähig werden. Aber auch das ließ sich ändern, wie er bereits häufiger still in seinen Gedanken betont hatte. Er hatte schon gesehen, wie aus unnützen Jungen staatliche Kämpfer geworden waren. Er selbst war früher auch nur ein schwächliches Fellknäuel gewesen, das mehr Kraft geraubt als Nutzen geschenkt hatte. Eine Zeit, an die er nicht gern zurückdachte, auch wenn sie von jedem durchlaufen wurde. Er war schwach gewesen, aber mit eiserner Disziplin hatte er sich zu dem Wolf entwickelt, der er heute war. Ein Wolf mit beträchtlichen Fähigkeiten, der ein großes Ziel vor Augen hatte und es bis in den Tod verfolgen würde. Als ein etwas höheres Stimmchen erklang, welches er bislang noch nicht vernommen hatte, wandte er den Kopf. Auf Kennocha, die stellvertretende Leiterin, kam soeben ein junger Rüde zugetapst. Ihr Nachwuchs? Für einen Augenblick nur hielt Garou seine bernsteinfarbenen Augen auf die Szene gerichtet, ehe er den Blick wieder auf all die anderen verlagerte. Er maß diesem kleinen Jungtier keine besondere Stellung bei, wäre es so, dann wäre dieses Rudel noch verhöhnungswürdiger als so schon. Allerdings begann sein Verstand bereits wieder zu arbeiten, er schmiedete die Anfänge eines Planes, die es auszuweiten galt. Wenn dieser Welpe nicht der Nachwuchs dieser Fähe war, so schienen sie sich dennoch äußerst nahe zu stehen. Zumindest machten sie einen nicht zu leugnenden vertrauten Eindruck. Wenn er sich mit diesem Rüden gut stellte, dann wäre seine Aussicht auf einen äußerst hohen Posten vielleicht gesichert. Es mochte ganz einfach sein, sein Vertrauen zu erlangen und damit für einen guten Stand seinerseits zu sorgen. Allerdings war dieses Bürschchen vielleicht auch intelligenter und ausgefuchster, als er es für den Moment einschätzen würde. Dann jedoch bestünde noch immer die Möglichkeit, zu unlauteren Methoden zu greifen. Es würden sich bestimmt ein paar unmoralische Charaktere finden lassen, die er für entsprechende Gegenleistungen dazu bringen konnte, dass sie den Kleinen in einen Hinterhalt lockten. Und er, Garou, würde ihn dann „retten“. Beinahe schlich sich ein amüsiertes Lächeln auf sein Gesicht, doch er konnte es noch rechtzeitig unterdrücken. Wenn nicht alles so lief, wie er es wollte, dann hatte er offensichtlich ausreichend andere Pläne parat.

Einige Zeit verging, bis sich eine weitere Situation abspielte, die in gewissem Maße sein Interesse weckte. Eine helle Fähe betrat den Rudelplatz, offensichtlich nicht hier zugehörig. Denn auch sie schien zuerst nach jemandem zu suchen, an den sie sich wenden könnte. Das, was er dann mitbekam, schien seiner erst kürzlich durchlaufenen Szene überaus ähnlich – und das Endprodukt war dasselbe, sie wurde aufgenommen. Seine bernsteinfarbenen Augen blieben auf der Hellen haften, die nun etwas hilflos herumzustehen schien, ohne eine Ahnung, was sie tun wollte. Wenigstens einmal ein interessantes Wesen oder zumindest ein interessantes Äußeres. Das war wohl besser als nichts. Nach einem nur Wimpernschläge andauerndem Zögern erhob der Rüde sich schließlich und trat langsam an die Fremde heran. Nach nur wenigen Schritten wehte ihm ein süßlich-klebriger Geruch entgegen, den er nur allzu gut noch von seiner Unterredung mit der Stellvertreterin kannte. Also noch eine Fähe, der er sich vorerst lieber beherrscht und vorsichtig nähern sollte. “Darf ich mich dazugesellen?“ Diese höflichen Worte sprach er aus mit seiner rauen Stimme, während er noch etwas von ihr entfernt verharrte. Sie würde es wohl nicht schätzen, wenn er ihr jetzt ungebeten zu nahe kam. Manchmal war Garou äußerst froh über seine ausgereifte Disziplin, die ihn eigentlich noch niemals im Stich gelassen hatte. Einige Rüden hätten jetzt wohl nur knapp die Beherrschung behalten oder wären anzüglich geworden, er dagegen ließ sich nichts anmerken. Er war neu, sie war neu. Der Schwarze würde weder bei diesem Rudel, noch bei ihr einen positiven Eindruck hinterlassen, wenn er jetzt etwas unüberlegtes tat. Für den Anfang sollte er es tatsächlich langsam angehen lassen, um seine Pläne nicht zu gefährden. Was jetzt nicht war, konnte noch immer werden, immer geschehen, und zwar in jedem der folgenden Monate. Wie bereits erwähnt, Garou hatte Zeit, Garou war geduldig. Er konnte auf wahrhaftig alles warten, wenn er es musste. Ihn steuerten nicht seine Instinkte, das wäre unwürdig und kaum angemessen. Er regelte die Dinge nach seinem Verstand – zumindest meistens.
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