Stillreich » Das Tal » Das Mohnblumenfeld #2
» Lisa
my name is sue, how do you do?


VornameLisa Sue
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Prag läßt nicht los.
Dieses Mütterchen hat Krallen.
Franz Kafka




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Weiter gehts smilie


Wörter: 2

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23.07.2014, 11:26
» Misguided Devil
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Vojen, mein Freund



Misguided Devil wunderte sich, dass der Fremde noch immer seine Anwesenheit schätzte. Wäre er auf sich selbst getroffen so hätte Devil reißaus genommen; so schnell es ging.
Devil erinnerte sich sehr gerne an seine erste Begegnung mit dem Teufel, da musste es ihm genauso ergangen sein wie allen anderen Artgenossen die auf den Hengst trafen. Natürlich war die Begegnung mit dem Teufel nur in Devil's Kopf Realität, jedoch wenn die Psyche Spielchen spielt, kann man Wahres von Falschem nicht mehr wirklich unterscheiden.
Seine Seele retten ? Dazu war es mitunter viel zu spät, für diesen Seelenräuber gab es keine Hilfe mehr.
Nunja, er traf also auf den Teufel. Es war einer dieser schwül heißen Tage und er befand sich mitten in einer Fliegenschneise. Devil wurde schwarz vor den Augen und er sank an diesem besagten Tag in sich zusammen. Als er die Augen aufschlug befand er sich fernab vom Stillreich. Um ihn herum glühte eine elendige Hitze, die ihm das Hirn förmlich zermalmte und seine Gehirnzellen verebben ließ.
Vor ihm baute sich eine mächtige Gestalt in Pferdeform auf. Nein, es war kein normaler Artgenosse. Dessen war sich Misguided Devil sicher. Es musste der Teufel sein. Und als der Teufel so zu Misguided Devil sprach, gefrierte ihm trotz der Hitze das Blut in den Adern..

Man nennt dich also Pan. Wieso? Und vor allem wie komme ich zu der Ehre dass du mir deinen Namen trotz mehrfacher Fragen letztendlich doch verrätst ? Devil sah den Fremden an, während er mit ihm sprach. Seine Augen glitten immer wieder irre in alle Richtungen, hatten sich jedoch beruhigt und das Verlangen den Fremden zu töten ebbte mit der Zeit immer mehr und mehr ab.
Sicher meine ich ernst was ich sage, ob es der Wahrheit entspricht oder nicht sei mal so dahin gestellt. Jedenfalls habe ich nie behauptet dass dies was ich von mir gebe der Wahrheit entspricht, Pan. Der Hengst sprach ruhig, jedoch mit einem gewissen unruhigen Unterton, mit dem er so manchem Artgenossen schon Wind unter den Hufen bereitet hatte.
Pan jedoch, und das wusste er, war anders. Er hatte keine Angst vor ihm, was schonmal sehr komisch war. Jeder hatte Angst vor Devil, das hätte er auch selbst, würde er sich nicht kennen. Und in gewisserweise hatte er auch Angst vor sich selbst. Zumindest vor den Gedanken die ihn manchmal umstrebten.
Was war das schon für ein Leben? Sein Geist gefangen in der unendlichen Phase der Psyche....


24.07.2014, 13:20
» Neon
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Xenon



Es verstrichen Wochen in denen ich versuchte mich mit dem Welpen zu beschäftigen. Xenon bliebt zwar in meiner Nähe, hielt sich aber außer Reichweite um von mir nicht in einen plötzlichen Erziehungswahn hinein gezogen zu werden. Jedenfalls dachte ich dass es der Grund war, wieso er Tag täglich mir aus dem Weg ging. "Wieso er allerdings dann noch bleibt ist mir unklar." Aber den Gedanken tat ich damit ab dass er wusste, ich würde ihn wieder finden. Schließlich hatte ich das schon einmal getan und würde es sicherlich wieder tun. Zwar fragte ich mich hin und wieder wieso ich dem Grumpy eigentlich gefolgt war, aber wenn ich dann den Rest noch einmal Revue passieren lies, dann wusste ich wieso: Weil ich ihn aus seiner harten Schale rauszerren und ein freundliches Wesen aus ihm machen wollte. So wie ich es mit allen seines Gleichen machen würde.

Es vergingen fast zwei Wochen bis der Welpe verschwand und ein ganzer Monat bis ich es irgendwie schaffte Xenon wieder dazu zu bringen wieder mit mir zu sprechen. Wenn auch nicht viel, wie es sich jeden morgen zeigte. Heute zum Beispiel war wieder einer dieser Tage.
"Wenn du dauernd umherläufst, hast du dann schon andere Dinge gefunden? Andere Pferde oder neue Orte?", stichelte ich ihn und hielt meinen Blick auf ihn gerichtet. "Ich glaube nämlich nicht dass du was anderes tust wenn du jeden Tag verschwindest und am Abend wieder kommst!" Um die ... ich nenne es mal gute Spannung zwischen uns zu wahren sprach ich meine Vermutung aber nie aus. In dem Grumpy könnet ein Monster stecken dessen ich sicherlich nicht gewachsen war. Also wollte ich auch nichts tun um es herauf zu beschwören.


25.07.2014, 13:31
»Vojen
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Teufelchen


Anderen Pferden wären womöglich die Knie geschlottert angesichts eines so deutlich unfreundlichen, ja sogar gefährlichen Artgenossen. Vojen jedoch, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte, stand tadelnd vor dem Goldenen. Beinahe so, wie eine Mutter vor ihrem Fohlen stünde, hätte dies etwas ausgefressen: die Stirn leicht kraus gezogen, Skepsis im Blick. Der Rappe konnte jedes Aufwallen negativer Gedanken im Kopf des Goldenen spüren. Und es verwunderte Vojen, dass ein kleiner Teil der zuvor noch gänzlich negativen Gefühle nun aufklarte, reiner wurde. Aufrichtigkeit? Ehrlichkeit? Was ging wohl in Misguided Devil vor sich, während sie hier so standen. Und was genau hatte ihn zu dem werden lassen, der er nun war?

"Wieso sollte man mich nicht so nennen? Schonmal was von Zufall gehört, Kumpel?" Vojen schüttelte den Kopf, doch eine leise Spur Panik lag in seinen Gedanken. Hatte der Goldene etwa die Lüge um den Namen des Tricksters erkannt? Aber das war schier unmöglich, der Rappe war lediglich paranoid. "Brauchst du eh auch gar nich behaupten, ich merks eh." murmelte Vojen, auch wenn er den letzten Satz sofort bereute. Nun würde der Goldene sich sicher darüber wundern, ja ihn sogar ausfragen. Und das würde mehr als unangenehm werden. Er hatte nicht vor, von einem Fremden und einer so durch und durch merkwürdigen Person ausgequetscht zu werden über seine fragwürdige Herkunft und die merkwürdigen Familienbande, die aus ihm einen Halbgott und somit einen Trickster hatten werden lassen. Dass sein Vater einst mit einer Sterblichen anbandelte gehörte nicht unbedingt zu der Art von Smalltalk, die er gern führte.

Ein Gleisen zog über den Himmel und das Gewitter rummste direkt über ihnen, ohne aber einen Tropfen des Wassers herab zu senden auf die Erde. Es würde ein heißes Jahr mit wenig Abkühlung werden, dessen war er sich sicher. Es würden wieder viele Tiere kummer- und leidvoll verhungern. Und das Blut, das im Stillreich ohnehin schon viel zu üppig floss, würde die Bäche rot färben. Ob auch sein neuer "Freund" Devil an solchen Schlachten würde teilhaben? Teilhaben wollen? War der andere denn überhaupt so gewaltbereit, wie er den Anschein zu erwecken versuchte? Aber ja. Denn zumindest das konnte der Halbgott spüren. Er konnte spüren, dass Misguided Devils Worte nicht nur leere Drohungen waren. In diesem Hengst lebte die Dunkelheit, sonst würde Vojen von ihm fort kommen.


29.07.2014, 15:14
» Nefes
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Iudicium Mortis smilie


Die hereingebrochene Nacht ließ den schlanken Körper der schönen Braunen für einen Moment leicht frösteln und mit einem wachen Blick, schaute sie gen Himmel. Musterte ihre Untertanen die Sterne und belächelte mit einem schwer zu deutenden Ausdruck im Gesicht den Mond, ihren Vater. Man könnte fast meinen, dass sich die dunkle Stute nach etwas sehnte, dass eine stille Sehnsucht ihren Körper ergriff und das Zittern das von der Kälte ausgelöst wurde, zu einem leichten Beben werden ließ.

Ihr Hufe hatten sie vorhin zu einem Mohnblumenfeld getragen und nun, da sie die Schritte des Fuchses vernahm, seinen Atem an ihrer Seite spürte und wenig später seine Worte in ihren Ohren lagen, löste Nefes die Spannung in ihrem Körper auf und schlug kurz die Augen nieder, den Boden musternd. Es lag ihr fern diesen besonderen Hengst fortzuschicken, auch wenn es wahrscheinlich das Vernünftigste sein würde. Als wolle man ihre Gedanken unterschreiben, die Gefährlichkeit dieses Hengstes verdeutlichen, grollte es über den Köpfen der beiden Pferde gefährlich und irgendwo in der Ferne hellte ein Blitz die tiefe schwarze Nacht für einen Augenaufschlag auf, als sei der Tag wieder hereingebrochen. In einer anmutigen Bewegung schwenkte die junge Stute ihren Kopf in die Richtung des feuerroten Hengstes und lächelte schwach.
"Ich würde mir wünschen, dass Ihr bei mir bleibt.", es waren ehrliche Worte die dort über die Lippen der braunen Araberin kamen, der Sternenkönigin, die dem Blick Iudicium Mortis begegnete und sich für einen Moment darin verlor. "Wo...", kurz hielt Nefes inne und wandte den Blick für einen kurzen Augenblick ab um sich ihre nähere Umgebung genauer anzusehen. ... Waren wir stehengeblieben, bevor wir von diesem Hengst unterbrochen wurden? Ich muss gestehen, dass mich die Aufregung bezüglich dessen Verhaltens das Thema hat vergessen lassen.", eine ehrliche Entschuldigung lag in den Worten der Braunen, die wieder den Blick des Fuchses suchte, dessen Ausdruck voller Bedauern ob der jähen Unterbrechung war.

ooc: Einplaaaayen xD


11.08.2014, 00:20
»Iudicium Mortis
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Sternin


one last time i look into the sky
no falling star flies by


Während die Hufe der beiden sie weiter fort trugen, beobachtete Iudicium die vor ihm laufende Stute. Der imposante Rote konnte sich nicht erinnern, dass ihn je eine Stute so fasziniert hätte. Nefes war Licht. Sie war eine Göttin der erlaubt war unter Sterblichen zu leben. Ihr bloßer Anblick verschlug ihm die Sprache, was - fürwahr - eine Meisterleistung war. Sein Bruder hätte mit Sicherheit verachtend reagiert, wüsste er wie es um Iudiciums verwirrte Gefühle bestellt war. Doch allein ein Blick auf Nefes genügte, um die Welt zum Schwanken zu bringen. Wer war sie und welches Geheimnis barg sie?

Nefes führte ihn auf ein wunderschönes Mohnblumenfeld. Überall schimmerten die Blüten der Blumen, die doch allmählich an Lebenskraft verloren. Ein Blitz verflüchtige sich am Himmel und das Donnergrollen eines Sommerunwetters rückte näher. Ebenso rückte er näher an Nefes heran, nur um sich zu überzeugen das sie real war. Er hätte sie am liebsten berührt, gefühlt - doch er verweigerte seinen gelüsten jegliche macht über den Augenblick. Sie war keine von denen, die er damals einfach genommen hatte und dann achtlos in den Dreck hatte fallen lassen, wenn er genug gespielt hatte. Das erste Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, dass seiner jemand würdig war und dass er sich um diese Person zu bemühen hatte. Doch der bloße Gedanke daran, dass die Stute ihm Bewunderung und Zuneigung abverlangte war ein Hohn auf Iudicium. Warum aber schlug sein Herz so schnell? Warum so laut wie der Donner, der nun erneut erschall und ihre schöne Stimme überschattete, als sie sprach.

Ich würde mir wünschen, dass Ihr bei mir bleibt. Nein, nein! Wünscht Euch das nicht, dachte Iudicium bei sich. Er würde sie in Gefahr bringen. Ihre Gefühle mit seinen Unarten verletzen. Sie wusste nicht einmal, dass sie sich mit dem Bruder des Teufels einließ, der diesem in nichts nachstand. Er hatte gemordet, vergewaltigt, gebrandschatzt. Er hatte all das getan, wofür man in die Hölle kam. Er hatte all das getan, was ihm die Wertschätzung diese Stute unverdient machte. Doch er war zu egoistisch, um zu gehen. Sie vor sich zu schützen. Sein Herz rührte, kratzte, schmerzte wenn er auch nur daran dachte. Er konnte nicht gehen. Sie hielt ihn gefangen, gebannt. Er seufzte leise. "Wenn Ihr das wünscht, Nefes. Doch ich warne Euch, Ihr seid euch meiner kaum bewusst. Woher wollt Ihr wissen, dass meine Anwesenheit euch nicht zum Verhängnis wird?" Er versuchte die Worte durch ein charmantes Lächeln zu entwaffnen, sie doch zu behalten ohne mit der Wahrheit hinterm Berg zu halten. Doch es misslang ihm zusehends. Ob auch ihr der gequälte Ausdruck in seinen sonst so glitzernden Augen auffiel?

Seine Nüstern berührten ihren Hals unwillkürlich, beiläufig. Er konnte ihren Duft förmlich auf der Zunge schmecken. Nefes berauschte seine Sinne. Er musste daher selbst kurz überlegen, ehe er auf ihre Frage eine Antwort fand. "Wir waren, wenn ich mich recht erinnere, beim Thema Familie stehen geblieben, als dieser ungehobelte Banause uns in die Quere kam." Wieder lächelte er, diesmal mit Erfolg. Er musterte sie mit seinen wachsamen Augen, konnte sich nicht satt sehen. Was bist du nur, Mädchen? Was hast du an dir, dass es dir gelingt mich so zu beeinflussen? Du Teuflin, du Göttin.


13.08.2014, 20:05
»Xenon
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Neon.

Es verging Tag um Tag. Ein ganzer Monat war vergangen indem Neon sich mit dem Welpen beschäftigte. Das war dem Schwarzen geradezu recht. Immer wieder ging er umher um sich einen Fluchtweg zu Recht zu legen. Auch wenn es zwecklos war. Die Stute war einfach wie eine Klette. Sie, die graue Stute, fand ihn einfach. Egal wie gut er sich tarnte, sie würde ihn finden. Eines Tages erhoffte er sich endlich weg von ihr zu sein, doch er stellte fest, dass er im Kreis ging. So gab er es auf. Er lief nur noch auf und ab, hielt Abstand zu dem Welpen und zu der Grauen. Die Roten Blumen machten mit seiner Psyche nichts Gutes. Überall waren sie. Auch wenn der Rappe seine Augen schloss sah er diese Blumen. Es würde nicht mehr lange dauern und er ging weg von diesem Ort. Ein erbostes seufzen über diesen Ort schlich über seine Lippen.

Nach weiteren Wochen verschwand der Welpe endlich. Dennoch sprach der Schwarze nicht gleich mit der Grauen. Er wagte sich erst zu Wort nachdem sie ihn damit nervte, dass er ihr endlich Antworten solle. Der Schwarze seufzte und rollte dabei nur mit den Augen. Lange Antworten auf ihre Fragen brauchte die Stute nicht zu erhoffen. “Sehe ich so aus als ob ich was gefunden habe?“ zischte er der Grauen zu. Seine Laune war noch mieser als zuvor. Das einzige auf was er sich freuen konnte, war das Gewitter. Blitze erhellten für kurze Zeit die rabenschwarze Dunkelheit. Der Donner grollte und Xenon entspannte sich, zumindest für kurze Zeit. Die dicken Tropfen prasselten auf seinen Körper nieder. Eine angenehme Kühle kam von den Tropfen und erleichterte das stehen in der schwülen Luft. Der Rocky Mountain Hengst liebte das Gewitter. Sonne dagegen machte ihn nur noch mürrischer als sonst.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und vergaß alles um ihn herum. Er dachte nur an seine Vergangenheit. An seine Eltern und an die unzähligen Toten. Keiner dieser armen Kreaturen konnte was dafür, dass er sie nicht leiden konnten. Aber alle Opfer hatten was gemein. Es waren nur Hengste. Der Rappe wusste nur das er eines wollte: Schmerz. Die Stuten hatten es nicht verdient glücklich zu sein. Immerhin brachen sie im das Herz. Ohne es zu wollen, schnaubte er erzürnt. Nun war er an der Stelle mit dem Lehrer. „Wie konnten mir das meine Eltern nur antun? Ich hatte doch die beiden!“ fragte er sich gedanklich. Was ihm erst jetzt auffiel war, das seine Eltern, nachdem er seinen Lehrer hatte, sich nie mehr blicken ließen.

Ein Donnergrollen holte ihn in die Gegenwart zurück. Das erste was er tat, war sich nach der Grauen um zusehen. Sie war noch hier. „Leider!“ fluchten seine Gedanken. “Was ist jetzt dein Plan!“ hörte der Hengst seine Stimme knurren. Feixend blickte er sie an. Immerhin war sie diejenige die diese Pläne hatte und nicht er. Wenn sie einen Unterschlupf suchen wollte, wäre das allein ihre Sache. Denn dem Rappen war dieses Wetter sogar lieber als Sonne.


29.08.2014, 15:42
» Neon
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Grumpy-Xenon



Also die neue Kommunikation hatte ich mir deutlich anders vorgestellt. Aber irgendwie gab es bei diesem Hengst keine gute Laune. Nur schlechte und äußerst miese Laune. Und im Moment war er ... Nein, ich wusste es nicht. Dafür kannte sich seine anderen Stadien der Laune nicht so gut um ihn jetzt als glücklich oder so einzuschätzen. "Was weis ich. Du rennst doch die ganze Zeit rum. Und ich gehe ehrlich davon aus das du in der Lage bist die Augen auf zu machen und Dinge zu sehen." "Ob aber alles auch relevant ist das wäre eine andere Frage. Aber ich würde keinen guten Pferdeverstand haben wenn ich ihm das einfach ins Gesicht sagen würde.
Ich wusste nicht wieso, aber als der schwarze Hengst die Augen schloss hatte ich das Gefühl als würde sich jetzt etwas ändern. Schließlich schien sich sein Gemütszustand apprupt zu ändern und das konnte, nach meiner Meinung, nur daran liegen das auch die Situation in der wir uns befanden eine Veränderung durchmachte. Und fast in dem Moment indem ich zu diesem Entschluss gekommen bin hörte ich den Donner, wie er in unsere Richtung zog und den Regen wie er über uns herein brach.
Und ich lies ihm auch die Zeit sich zu entspannen. Wer wusste schon ob dies nicht der längste Moment in meinem leben sein würde, wo ich bei ihm stand und nicht angeschnautzt wurde? Aber leider ging auch dies vorbei und ich sah sich gezwungen nachzudenken. "Ich habe keinen Plan. Wie auch wenn ich den Ort hier nicht kenne?", erklärte ich und bemühte mich immer noch freundlich zu sein. "Ich würde ja auch gerne noch andere Dinge sehen oder andere Pferde kennenlernen." Ich sah ihn mit leicht zusammen gekniffenen Augen an. "Und du kommst mit!" Wenn er immer so mürrisch war würde ich mich bei den anderen nicht sehr bliebt machen, aber vielleicht gelang es mir dann etwas über ihn zu erfahren.


30.08.2014, 09:01
»Xenon
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Neon.

Für einen Weiteren Augenblick genoss der Rappe die pure Dunkelheit, den Regen und das herrliche Gewitter. “Toll! Die Stute hatte keinen Plan!“dachte er sich, während er den Worten von Neon lauschte. “Ich sah mich ja um, dennoch änder es nichts daran, dass ich keine Pferdeseele weit und breit ausfindig gemacht habe!“ knurrte er die Stute an. “Aber du kannst dich gerne auch Umschauen wenn du mir nicht glaubst!“ fügte er leise murmelnd hinzu. Xenon fiel auf, dass sein Gegenüber immer noch nicht seinen Namen weiß, was ihm aber egal war, denn so wusste sie nicht wie er hieß und konnte ihn nicht ausfindig machen, falls er ihr mal in einer Herde begegnen würde. Da die beiden ungefähr gleich lange im Stillreich waren, war die Stute immer bei ihm gewesen, wie eine Klette. “Hätte ja sein können das dieser Welpe was wusste! Wie du weißt, war ich nicht bei dir und diesem Flohteppich!“ meinte er kühl und bemühte sich nicht zu schreien. “Ich komme mit! Hauptsache dieser Ort bleibt mir fern!“ murmelte er mit leichtem zischen. Xenon ging ein Stück vor. Sein nasses Fell klebte an seiner Haut und die Kälte versuchte sich in ihn, vergebens, hineinzubohren. “Kommst du?“ zischte er über seine Schulter zu Neon. Doch ohne sich weiter Gedanken über Neon zumachen, schritt Xenon geradewegs weiter. Der Umriss eines Waldes erstreckte sich vor Xenon. Entweder Neon folgte ihm in den Wald oder sie entscheidet sich für einen anderen Weg. Ihm war egal welchen weg sie nehmen würde.

--> Wald


31.08.2014, 15:09
» Neon
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Xenon



Und es ging schon wieder los. "Konnte ich nicht ein Mal, ein einziges Mal von seiner schlechten Laune verschont bleiben?" Es wäre wirklich interessant zu wissen ob es jemanden gab der Grumpy auch anders kannte, aber so einen würde ich wohl nie finden. Jedenfalls wusste ich schon mal dass der Kerl keine großen Widerworte mochte, weswegen ich auch nicht viel sagte und ihm einfach anfing hinterher zu traben. "Was ich jetzt nicht brauche ist sicherlich dass er aggressiv wird, wie bei den anderen beiden Pferden." Bei dem Gedanke wurde mir auch wieder klar dass er wirklich nur diese Laune und die total aggressive Laune hatte. Letzteres wollte ich nie am eigenen Leibe erfahren müssen. Aber wie konnte ich ihn, sollte Fall X eintreten, davon abhalten mich wohlmöglich zu töten?
"Ach, er würde dir nichts tun. Keiner Stute! Das wäre selbst für ihn charakterlos." Naja, mehr konnte man da nicht sagen. Ich lief also ihm nach, schweigend, und dachte über ein Thema nach was ich anfangen könnte ohne angeschnauzt zu werden. Aber mir viel nichts ein. "Was soll's. Dann folge ich ihm einfach. Hoffentlich ist da keine Opferstelle wo wir hin gehen!"

---> Wald


06.09.2014, 12:12
» Nefes
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Iudicium Mortis


Die Nacht hatte das Land heimgesucht - welches Nefes ihre Heimat zu nennen vermochte - und der Winter, der sich schon so lange Zeit angekündigt hatte, breitete seine Decke über ihnen aus. Es war leise und die allumfassende Ruhe die sie und den großen Fuchs umfing, war erholsam, fast schon erlösend nachdem sie solch ein anstrengendes Gespräch mit einem Hengst geführt hatte, der nicht wusste wer vor ihm gestanden hatte. Doch wie sollte ein normales Pferd das auch verstehen? Selbst die Höheren unter ihnen konnten zumeist nicht glauben was Nefes war, was ihr Zweck war und das ihre Aufgabe von größter Wichtigkeit war. Wie sonst sollte das Land geheilt werden und sie ihren Platz am Himmelszelt einnehmen können? Die braune Araberin schmunzelte schwach, versucht ihre Sorgen in der Nähe des roten Hengstes zu ertränken. Ihren Leib schutzsuchend an den seinen zu schmiegen, wenngleich er ihr nie den Schutz geben konnte, den nur sie sich zu geben vermochte. Sie musste stark bleiben und durfte dem niederen Verlangen nach seiner Nähe nicht nachgehen. Es folgte ein tiefer Atemzug, die Augen kurz geschlossen, ehe sich die Fassade wieder aufbaute, welche Nefes schon seit Jahren hütete – und die nur Iudicium Mortis zum Einsturz zu bringen vermochte.

Das leise Seufzen des kräftigen Hengstes ließ eines der feinen Ohren leicht zucken und der konkave Kopf, der ihre edle Herkunft verriet, drehte sich sachte in seine Richtung. Sein Anblick traf sie mitten ins Herz und sein Lächeln noch viel tiefer. Für wenige Sekunden verweilte der Blick der Araberin auf den Lippen des roten Hengstes, ehe sie den Blick wieder hob und ihn mit einem halben Lächeln auf den Lippen ansah. “Und wenn es mein Untergang wäre...“, erklang ihre Stimme sicher und doch den Anschein erweckend, als wäre sie kurz vorm brechen. “... so möchte ich Eure Nähe nicht missen.“ Nefes war sich der Bedeutung ihrer Worte durchaus bewusst, auch, dass sie dazu verdammten ihr Schicksal nicht zu erfüllen und so lange ein Leben auf der Erde zu verbringen, bis das Alter und die Natur an ihren Lebenskräften zerrte. Doch war das so schlecht? War es schlecht auf der Erde zu leben? Aber... was war mit den anderen? Was war mit den Pferden deren Schicksal in diesem Moment besiegelt worden war? Schwer hing das Licht des Mondes auf den beiden Pferden und Nefes hatte für einen Moment das Gefühl, als wolle er sie mit seiner bloßen Anwesenheit erdrücken. Was tat sie hier nur?

Die Berührung von Iudicium Mortis durchzog ihren gesamten Körper wie ein Blitzschlag, dem eine wohlige Wärme folgte. Gerne wäre sie näher heran getreten, doch jede weitere Berührung führte sie ein Stück weiter über den endlosen Abgrund, brachte der Sterblichkeit jäh näher.
Seine Antwort auf ihre Frage ließ sie den Gedanken wieder von sich schiebend und aus nahezu neugierigen Augen betrachtete sie den Fuchs. “Und? Habt Ihr eine Eigene?“, Nefes konnte nicht glauben, dass ein Hengst wie Iudicium Mortis sich gänzlich den fleischlichen Gelüsten entsagt hatte, oder vielleicht war er auch verliebt? Gab es jemanden in seinem Leben? Die Sternenkönigin konnte nicht umhin einen leichten Stich der Eifersucht zu verspüren, als dieser Gedanke, diese Möglichkeit in ihrem Kopf Gestalt annahm. Und sie hasste sich dafür, denn so durfte sie nicht denken.


07.01.2015, 20:34
»Iudicium Mortis
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Nefes


Sie war ein Wunder. Jeder Blick, den er auf sie erhaschte, rief in ihm ein Schaudern hervor. Er verstand nicht, wer sie war und warum es in ihrer Gewalt lag, ihn so zu kontrollieren. Doch es fühlte sich nicht unbedingt unangenehm an, bloß ungewohnt. Er hatte viele Stuten in seinem Leben "sein Eigen" genannt, doch keine hatte dasselbe von ihm behaupten dürfen. Iudicium Mortis liebte nicht, er benutzte. Er empfand nicht, er ging die Dinge pragmatisch an. Womöglich eine Folge seiner Aufgabe. Seines Status als rechte Hand des Teufels. Bei dem Gedanken musste er an seinen Bruder denken, der wohl sein Unwesen in irgendeiner Ecke dieses Tales trieb. Er fragte sich, was Saltatio höchtselbst von Nefes halten würde. Ob er sie gleich töten oder erst quälen würde, um dem Bruder zu erklären, dass Zuneigung und Warmherzigkeit unnötig waren. Zum Teufel...! schrie eine Stimme in ihm, denn längst hatte ihre Anziehungskraft über seinen Verstand gesiegt.

"Und was, wenn ich Euer Untergang nicht sein will?" Wenn Iudicium ein einziges Mal in seinem Leben nicht egoistisch war, nicht egoistisch sein konnte? Würde er bei ihr bleiben, wenn er denn seinen zerstörerischen Einfluss auf sie spürte? Er wusste, dass er gefährlich war. Und dass es in seiner Macht lag ihr zu schaden, ohne es auch nur zu bemerken. Und würde er nicht sich selbst damit schaden? Seufzend wandte er den Blick von ihr ab, bekümmert. Er hatte in seinem Leben noch nie an dem Punkt gestanden, da ein anderes Wesen ihm wichtiger war als er selbst. Selbst seine Tochter, wahrscheinlich eine unter vielen. Wer bist du nur....?! dachte er bei sich, während seine Blicke sie wieder taxierten.

"Familie? Mh..." Er versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht. Denn allein bei dem Gedanken, dass Saltatio Nefes etwas antun könnte, wurde ihm schlecht. "Ich habe einen Bruder und..." er hielt kurz inne, wollte er ihr das überhaupt sagen? Wollte er, dass diese Stute von seinen "Abenteuern" erfuhr? "Eine Tochter." murmelte er fast schon beschämt, denn er fürchtete, sie würde ihn nun verlassen. Würde gehen. Lauernd wie ein Raubtier verfolgte er jede einzelne Reaktion Nefes'. Wie würde er denn überhaupt reagieren, wenn sie ihn stehen ließ? War die Vernunft und Zuneigung groß genug, um den jähzornigen Teil des Hengstes zu unterdrücken?


17.01.2015, 13:12
» Nefes
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Iudicium Mortis



Nefes betrachtete den großrahmigen Fuchs neben sich mit einem nachdenklichen Ausdruck im Gesicht. Sie konnte seine Worte nicht direkt deuten und die braune Sternenkönigin fragte sich, ob sie das überhaupt wollte. Vielleicht sollte sie darauf nicht antworten, aber das würde ihren Normen nicht entsprechen und sie würde sich selbst schlicht für unfreundlich halten. Deswegen holte sie einmal tief Luft und wandte den Blick von dem Feuerroten ab, ein schwaches Schmunzeln auf den Lippen. “Dann wärt Ihr wahrscheinlich der vernünftigere von uns beiden.“, gestand sie dann ein und konnte ein resigniertes Seufzen nicht unterdrücken, geschweige denn den Ausdruck leichter Trauer verbergen, der sich jäh in ihren Augen ausbreitete. Es war ihr von Anfang an untersagt gewesen, Kontakte zu Hengsten zu knüpfen und in einem leichten Anflug von Rebellion hatte sie den Regeln ihres Mondvater's natürlich getrotzt. Er hatte Recht gehabt und sie sollte es langsam einsehen. Auch Iudicium Mortis schien ihr das sterbliche Leben nicht geben zu wollen, ob auch er sich fürchtete? Welche Zauber bargen wohl die alten Traditionen? Wie würden sie sich auf den Fuchs auswirken? Konnte Nefes das überhaupt verantworten?
Zum ersten Mal erkannte die Sternenkönigin, dass es nicht nur ihr Schicksal vollkommen verändern würde. Es würde auch Iudicium Mortis verändern, sollte sie gewillt sein einen anderen Weg einzuschlagen – mit ihm – als der, der ihr vorherbestimmt war. Nefes hielt den Atem an, kannte sie ihre eigentliche Kraft?

Aufmerksam spitzten sich wieder ihre Ohren als Iudicium von seiner Familie erzählte und wieder zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Sie hatte keine Geschwister, außer die, die bereits bei ihrem Mondvater oben am Himmel wahren. Sie warteten nur auf sie und auf die Erfüllung ihrer Aufgabe. “Es ist sicher schön einen Bruder zu haben, das muss ein Gefühl sein als habe man stets einen Verbündeten.“, das sachte Lächeln wurde breiter und Nefes schaute zu Iudicium, den Ausdruck in seinen Augen musternd.
Die Tatsache, dass der Fuchs eine Tochter hatte erschreckte die braune Königin nicht, doch irgendwo machte es sie auch traurig. Vielleicht auch neidisch. Neidisch auf ihn, aber auch neidisch auf die Stute die ihm diese Tochter geschenkt hatte. Und Neid war keine Tugend. “Lebt sie auch hier?“, fragte Nefes nach und wandte den Blick wieder ab, wieder das stete Verlangen in sich spürend, ihm nahe zu sein. Vielleicht nun auch stärker als zuvor. Vielleicht wollte sie ihn auch irgendwo besitzen – doch zugleich kam ihr dieser Wunsch auch töricht vor, waren es doch immer die Hengste gewesen, die die Stuten besaßen – nicht anders herum. Und außerdem... ihre Bestimmung durfte nicht vergessen werden.


19.01.2015, 18:37
»Iudicium Mortis
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Nefes


Er musterte sie, stets versucht das es nicht recht auffiel. Aber wahrscheinlich waren die Bemühungen auch vergebens. Er konnte seinen Blick letztlich nicht von ihr wenden, zu schön war sie. Und so entging ihm auch der traurige Glanz ihrer Augen nicht, als sie ihm antwortete. Doch er wagte nicht, sie darauf anzusprechen. Was verbarg sie vor ihm und woher kam jene Trauer, die er am liebsten aus ihrem Gesicht und ihrem Herzen gewischt hätte? Er bekam allmählich das Gefühl, die Situation nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Aber hatte er das je, seit er ihr begegnet war?

"Es kann auch recht anstrengend sein, besonders bei einem Bruder wie ihm." Er lächelte, doch er schmeckte den bitteren Beigeschmack, der den Taten stets anhaftete, wenn er sie für Saltatio ausführte. Sein Bruder war ein herzloser, rach- und herrschsüchtiger Hengst. Der Zweck heiligte für ihn jedes Mittel, ganz gleich ob dabei sein eigenes Blut starb. Dort, von wo sie kamen, gab es viele, deren Namen auf "Mortis" endeten. Er hatte Tanten, Onkel, Geschwister, Neffen, Nichten. Er hatte eine riesige Familie, trotzdem hatte er sich stets einsam gefühlt. Erst seit Nefes bei ihm war blätterte das Gefühl von ihm ab. Wieder musterte er sie, unverhohlene Neugierde. War da etwa Neid in ihrer Stimme ? Oder war es ihr ganz gleich, dass er eine Tochter hatte und dementsprechend eine andere Stute einst begehrte? Er wusste nicht, was ihm besser gefiele. Eigentlich, er gestand es sich ein, wäre es ein schönes Gefühl. wenn sie ihn nicht würde teilen wollen. Aber konnte er solche Gefühle von einer eigentlich nahezu Fremden verlangen? Und wollte er, dass sie neidisch war? Denn Nefes wäre nicht etwa auf ein Mädchen neidisch, das er einst liebte. Sie wäre neidisch darauf, dass Iudicium einst wahllos vergewaltigte. Mordete. Und mit Sicherheit gab es gar noch mehr Füllen, die er hätte "Kind" nennen können. Doch das wollte er nicht. Nicht mehr. Nicht hier. Nicht mit ihr.
Er seufzte leise. Wenn Nefes auch nur etwas aus seinem früheren Leben wüsste, sie wäre fort. Würde ihn verachten. Und - eingestanden - er war auch heute nichts anderes. Er hatte sich kaum verändert, er war der falsche, gewalttätige, aufbrausende Hengst wie eh und je. Doch er liebte nun. Liebte? Nun, zumindest lag ihm viel an ihr. Soviel, dass er wünschte, ein anderer zu sein. Doch das war nun zu spät- Geschehen war geschehen.

"Ich muss gestehen, ich weiß nicht wo sie sich befindet. Ich könnte mir recht gut denken, dass sie mir gefolgt ist, aber..." Er biss sich auf die Zunge. Je mehr er von den verworrenen Umständen preisgab, umso mehr würde Nefes nachfragen oder sich gar selbst alle Puzzleteile zusammen reimen. "Ich weiß nicht wo sie ist. Sie ist alt genug, auf ihren eigenen Hufen zu stehen." Er entschärfte die Situation hoffentlich etwas. Von seiner einer Vergewaltigung entsprungenen psychopathischen Stalker-Tochter brauchte die Angebetete weiß Gott nichts wissen.


25.01.2015, 15:59
» Nefes
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Iudicium Mortis


Nefes nickte leicht als Iudicium Mortis von seinem Bruder sprach und ein leichtes Schmunzeln zog sich an ihren Lippen hoch. Gewiss war die Familie nie leicht zu handhaben, sie selbst könnte mehrere Sonette über ihren Mondvater schreiben ohne, dass es je das gleiche war. Die Beziehung zwischen ihm und ihr war so vielschichtig, dass Nefes anzweifelte, dass sie je den Befehlen des Mondes widersprechen konnte. Vielleicht war das hier kein Test, sondern eine jähe Strafe für irgendein Vergehen welches sie einst begangen hatte. Irgendetwas, was ihrem Vater nicht gepasst hatte und nun ließ er sie den Verlust der fleischgewordenen Liebe spüren, die ihre Entsagung über sie brechen ließ.
Nefes unterdrückte ein Seufzen und richtete wieder den Blick auf den schönen Fuchshengst an ihrer Seite. Nur schwer sich von seinem Anblick lösen könnend. "Ich glaub das ist bei Geschwistern üblich. Ich spreche da zwar nicht aus Erfahrung, ich bin ohne Geschwister aufgewachsen, aber sicher hat dein Bruder auch Momente, in denen es weniger anstrengend mit ihm ist. Lebt er hier?", natürlich war Nefes interessiert und wenn es nach ihr ginge würde sie am liebsten alles über den Fuchs erfahren, der in der Lage war ihr ein wenig den Kopf zu verdrehen. Den Mut dieser Verbindung eine größere Bedeutung zu zuschreiben hatte die braune Araberin nicht. Wenn sie es dachte oder auch irgendwann sagen würde, würde es real werden und der Verfall würde bewusst beginnen. Nein, sie würde es nicht aussprechen oder auch nur ausdenken dürfen, wenngleich sie wusste, dass sie es unterbewusst sicher schon tat. Ebenfalls interessierte sich Nefes für die Eltern von Iudicium Mortis, doch zugleich wollte sie auch nicht aufdringlich oder gar penetrant wirken, weshalb sie sich vorerst mit der Tatsache zufrieden gab, dass er von einer Tochter und einem Bruder sprach. Wenngleich es an ihr nagte, dass er eine Tochter hatte. Das er überhaupt ein Fohlen hatte, welches nicht zugleich das ihre war. Und so war es für den Moment eine kalte Grausamkeit die sich in ihr ausbreitete, als sie an eine andere Stute an seiner Seite dachte. "War sie etwas besonderes? Die Mutter deiner Tochter?", die Stimme von Nefes war ruhig, doch ein schwer zu deutender Ton lag ihr inne, der sich wohl das Gegenteil erhoffte. Denn auch wenn Nefes sanft und rein war, so besaß sie auch eine kalte Seite - so kalt wie ein Stern in den unendlichen weiten des Universums nur sein konnte. Oder eher wie ein toter Asteroid?

Das seine Tochter vielleicht nicht in diesem Tal lebte, entlockte der braunen Stute ein kaum zu erkennendes Lächeln. Natürlich gönnte sie jeder Tochter ihren Vater, doch in diesem Fall machte die Sternenkönigin gerne eine Ausnahme. Wenn es nach ihr ging, konnte dieses Wechselbalg - welches wahrscheinlich von einer unbeschreiblichen Schönheit war und demnach nicht Wechselbalg genannt werden durfte - dort bleiben, woraus es gekrochen war. Bei der Stute die sie ausgetragen hatte und das möglichst weit weg.
Nefes holte unterbewusst tief Luft und fühlte dem seltsamen Gefühl der Eifersucht nach, welche sich so stark in ihr aufbäumte, als wäre sie eine urgewaltige Welle die alles verschlingen würde, nicht zuletzt Nefes selbst. War sie geschockt? Vielleicht. Die Braune hatte nicht gewusst, dass sie so fühlen konnte. "Dann wird sie sicher ihren Weg gefunden haben.", antwortete sie mit einer beherrschten Ruhe in der Stimme, ehe sie Iudicium anblickte. Sie würde den Befehlen ihres Mondvaters kein Gehör schenken dürfen, sonst würde sie ihn verlieren.


26.01.2015, 12:45
»Iudicium Mortis
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Nefes


Bewunderung sprach aus seinen Blicken, während er Nefes damit taxierte. Sie war eine atemberaubende Stute. So schön sie auch war, sie wäre es nicht ohne ihren interessanten und atemberaubenden Charakter. Umso größer die Furcht, dass er sie durch sein unbedachtes Handeln verprellen konnte. Er wusste, er war kein Unschuldsengel. Vielmehr sprach sein Name Bände von Blut und Mord. Was, wenn die Schöne davon Wind bekam? Wäre das Märchen schneller vorbei, als ihm lieb war? Kein: 'Und sie lebten glücklich und zufrieden...'? Warum eigentlich versteifte er sich so auf dieses Wesen, das ihm doch noch so unbekannt war? Er glaubte jedoch fest daran, dass sich das ändern würde. Sofern sie zuvor nicht Reißaus nahm. "Mein Bruder ist ein sadistischer Mörder. Es ist stets anstrengend in seiner Nähe." Seine wachen Augen versuchten, jede noch so kleine Regung in ihrem Gesucht aufzuspüren. Würde sie bereits bei dieser Information schreiend davon laufen oder - und das wäre bei weitem schlimmer - ihn verachten? Er hätte ja alles verschweigen können. Solange Charmeur und Saltatio fern blieben, würde nie auch nur eine Seele von seinem Schwindel erfahren. Aber etwas lechzte in ihm danach, ihr die Wahrheit zu sagen. Er wollte, dass sie ihn, wenn schon, um seiner selbst willen mochte. Und nicht wegen einer gut gespielten Maskerade. Er wollte, dass sie seine Vergangenheit akzeptierte um ein Teil seiner Zukunft zu werden. Aber wie vermessen musste man sein, um genau das einzufordern? Mit dem Hintergrund, der Iudicium Mortis einst zum stolzen Stellvertreter seines Bruders hatte werden lassen? Auch wenn sein Bruder ihn an Grausamkeit übertraf, so war Iudicum keineswegs harmlos. Für eine Sekunde wunderte es ihn, dass er sich Nefes nicht einfach nahm. Sie war zierlich genug, sodass er sie mühelos gewaltsam zu der seinen machen konnte. Aber allein der Gedanke jagte ihm kalte Schauder über den Rücken.

"Nein, sie war im Gegensatz zu anderen Stuten eher blass und unscheinbar, alles andere als besonders." erwiderte er wie aus der Pistole geschossen, als sie ihre Frage stellte. Vielsagend sah er sie an. Keine Stute würde Nefes je das Wasser reichen können, weder vor ihr noch nach ihr. Und jene, die ihm ein Kind schenkte, war ohnehin.... Er hatte sie vergewaltigt. Das Kind war die Ausgeburt reiner Brutalität gewesen. Hätte Charmeur nicht den Weg zu ihm gefunden, er hätte gar geglaubt, die Stute sei an den Folgen der Vergewaltigung gestorben. Er hatte sie damals einfach so liegen lassen, blutend im Dreck. Es war ihm schließlich ganz gleich gewesen, was aus ihr wurde. Hätte er gewusst, dass dieses nervende Balg hervor kriechen würde, er hätte ihr Schicksal wahrscheinlich nicht in der Ungewissheit behalten. Ein gezielter Tritt, das wusste Iudicium, und die Show war vorbei. Rückblickend würde er dies wohl als den größten Fehler seines Lebens nennen. Nun aber schauderte ihn bei dem Gedanken etwas zu tun, was ihm die Gunst der Sternin verspielen könnte. Aber man konnte ein Leben nicht ungeschehen machen, nur weil man nun bereute. Bereute er? Nein, er bereute nicht. Er wusste nur, wie stark seine Vergangenheit die Chancen schmälerten, dass eine Stute wie Nefes ihn in ihr Herz schloss. Und auch wenn ihm das nie zuvor wichtig erschienen wäre, nun tat es das. Er wollte Teil ihrer Geschichte werden. So einfach war das nur nicht.

Traurig musterte er das Mohnblumenfeld. Verdorrt und unter halbherzigem Schnee verdeckt. Die kühle Luft schnitt ihm in die Lunge, als er einen zu tiefen Atemzug wagte. Er zitterte. Doch es lag nicht an der winterlichen Kälte. Es lag an ihr.


23.02.2015, 17:12
» Nefes
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Iudicium Mortis smilie


Nefes nickte bedächtig, als Iudicium Mortis von seinem Burder sprach und schaute ihn dann einen langen Moment schweigend an. Es erschreckte sie wundersamer Weise nicht, dass der Fuchshengst - der sich unwiderruflich in das kalte Sternenherz der Stute geschlichen hatte, einen solchen Bruder hatte. Und die Frage, ob er auch so eine Seite in sich barg, stellte sich ihr mit keiner Sekunde. Sie glaubte ihn zu kennen, ergründet zu haben, wenngleich dieser Glaube auch unglaublich naiv und dumm war. Sie konnte ihren Sternentod nicht kennen, wusste nicht was tief in seinem Inneren auf sie lauerte. Und doch... wenn es noch so bedrohlich und todbringend war, so sehnte sich Nefes danach diese Dinge heraus zu finden. "Die Familie kann man sich nicht aussuchen.", begann sie dann mit nachdenklicher Stimme und dachte dabei an sich und ihren Mondvater. Ihre oberflächliche Beziehung hatte es der braunen Stute nie möglich gemacht, mehr über ihren Vater heraus zu finden, aber hatte sie es damals gewollt? Nein. Sie hatte sich mit dem zufrieden gegeben was man ihr erzählt hatte, hatte nicht hinterfragt und ihr Schicksal angenommen. Ein Schicksal, dass es ihr schon von Fohlenbeinen an untersagte, so wie die anderen zu sein. Während andere Fohlen wahrscheinlich spielten, lauschte sie den Geschichten ihres Vaters, erfüllte Aufgaben die er ihr auferlegte und unterdrückte das Verlangen, wie die anderen zu sein. Damals hatte Nefes geglaubt, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Wie konnte sie sich nur so nach etwas verzehren, wofür sie nicht geschaffen worden war? Ohne Zweifel, Nefes war eine Königin und ihr Sinn lag darin, für ihr Volk in dem alles entscheidenden Kampf zu sterben, damit sie zum Himmel rauffahren konnte um ihren Platz in der Ewigkeit des Universums einnehmen zu können. Ein schützendes Licht über ihr Volk. Doch auch wenn sie sich dieser Aufgabe bewusst war, so verlangte ein Teil in ihr - der kaputte Teil - ein Leben zu führen wie es die vielen anderen Stuten taten, an der Seite eines Hengstes. An der Seite dieses Hengstes. "Du kannst nichts für das, was er getan hat oder nach wie vor tut.", irgendwie hatte sie das Verlangen das zu sagen, doch mit einem Mal flackerte kurz so etwas wie Hektik in ihrem Blick. "Verzeih't mir ist nicht aufgefallen, dass ich in das 'Du' gerutscht bin.", Nefes Lippen verzogen sich zu einer strengen Linie.

Als Iudicium Mortis von der anderen Stute sprach spitzte Nefes die Ohren und hörte genau hin und auch wenn sie es befriedigend fand, dass die Mutter seiner Tochter allem Anschein nach eher unbedeutend war, war sie eifersüchtig. "Also gab es in Eurem Leben noch andere Stuten die von Bedeutung waren? Von Eurer Mutter natürlich abgesehen..", die Stimme von Nefes war schneidend und kalt wie gespaltenes Gletschereis. Ihre Augen ruhten einen Moment auf dem Fuchs, ehe sie den Blick abwandte und über das tote Mohnblumenfeld wandern ließ. Der giftige Zahn der Eifersucht bohrte sich immer tiefer in ihr Herz und tränkte es in einem fauligen Schwarz. Sie hasste die Stuten, welche es schon einmal unter den Fuchs geschafft hatten und alle sie wurden von ihr verwünscht.
Nefes holte kurz tief Luft, ließ ihren Blick vom Feld zum Himmel zu den unendlich vielen Sternen gleiten, die nur teilweise sichtbar waren. Dichte Schneewolken wanderten über ihre Köpfe hinweg, bereit, sich über das Stillreich zu entlehren. "Hoffentlich ist der Winter bald vorüber.", murmelte sie eher zu sich als zu dem roten Hengst an ihrer Seite, ehe sie ihren Blick wieder auf den Fuchs legte. Sein Blick war auf das Mohnblumenfeld gerichtet und Nefes konnte eine klare Traurigkeit daraus lesen. Das Gefühl von Irritation machte sich in ihr breit und sie neigte den Kopf leicht zur Seite, trat dichter an Iudicium Mortis heran, bis sie die Wärme seines Körpers auf ihrer Haut spüren konnte. Ein kurzes Zittern ging durch ihren Körper und abermals bäumte sich das Verlangen in ihr auf, ihn zu berühren. Eine Spur unsicher, aber auch neugierig strichen ihre Nüstern über seinen muskulösen Hals, ehe sie sich unter seiner dichten Mähne vergruben. Tief atmete sie seinen maskulinen Geruch ein - ein weiteres Zittern folgte. Sie kannte Berührungen, aber keine, die so viel in ihr auslösten. Schon die kleineren vorhin am Herdenplatz dieser seltsamen Herde hatten ihr einen heißkalten Schauer über den Rücken gejagt, jetzt jedoch folgte ein wildes Prickeln. "Ihr wirkt... traurig.", kein Gefühl das Nefes kannte. Oder?


26.02.2015, 11:48
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Sternengöttin


Die Familie kann man sich nicht aussuchen. Nefes konnte ja nicht ahnen, welche Ironie sich hinter diesen Worten für ihn verbarg. Es gab einen Flecken Erde auf dieser Welt, da allein das Wort Mortis genügte, um Eltern dazu zu bringen, ihre Kinder außer Landes zu schaffen oder wegzusperren. Einst hatte man den Familiennamen seiner Familie nur mit Ehrfurcht in den Mund genommen und auch nur dann, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Mortis. Dieses Wort, dieser Begriff, stand für Mord, Totschlag, Rache, Blut, Schrecken, Leid und Qual. Und Iudicium , als das zweitwichtigste Tier innerhalb der Familie, hatte nicht unwesentlich dazu beigetragen. Sein Bruder, Saltatio, der diese Familie einst gründete, hatte seinem kleinen Bruder das Geschick der Familie Mortis häufig anvertraut, wenn er selbst außer Landes war. Während Tatio stets der Bruder war, der für seine ehrliche Brutalität bekannt und gefürchtet wurde, war Iudicium die hinterhältige, giftige Schlange die sich mit Spielchen in das Herz seiner Opfer trieb, um es dann von innen her zu zerfetzen. Und einem solchen Monster vertraute sich das Mädchen reinster Schönheit an; Nefes. Das Gefühl in seinem Brustkorb sprach Bände davon, dass er ihr kein Leid zufügen mochte. Doch war seine Vergangenheit nicht Leid genug? In ihrer bodenlosen Reinheit glaubte er nicht, sie würde die Abgründe seiner Seele verstehen. Und die Tatsache, dass er sich in ihrer Gegenwart ausgewechselt fühlte, machte das Monster für andere nicht weniger bedrohlich und gefährlich. Würde sie ihn verstoßen, sobald sie die Wahrheit kannte? Würde er sie verletzen, verletzte sie ihn? Nichts davon wollte er, also wäre es das Klügste über alles Geschehene zu schweigen und in künftigen Zeiten die Bestie in sich zu unterdrücken. Doch so unbegreifbar das Gefühl in seinem Herzen war, so unbegreifbar war der Wunsch von ihm, sich ihr zu offenbaren. Dass sie ihn mochte stand außer Frage. Doch er konnte es bloß dann genießen, wenn ihre Gefühle aus ganzem Herzen dem galten, der er wirklich war.

Er schmunzelte, als sie unbemerkt in eine undistanziertere Weise verfiel, ihn anzusprechen. “Es gibt nichts, was ich dir verzeihen müsste. Warum belassen wir es nicht einfach dabei und sehen es als Intensivierung unserer Freundschaft?“ Er trat einen Schritt näher an sie heran, sodass ihr Atem seine Nüstern streichelte. Ihr Duft wogte in seine Nase, sodass er sich ihrer Nähe ganz gewahr wurde. All seine Sinne waren nun auf sie ausgerichtet, er spürte die Anspannung tief in sich. Und die Befriedigung, als giftige Eifersucht aus ihren Worten troff. Es ließ sein Herz Kapriolen schlagen, dass sie offensichtlich Anspruch auf ihn erhob. “Glaub mir Nefes, selbst meine Mutter war von keinerlei Bedeutung für mein Leben. Von Bedeutung war bis jetzt nur eine.“ Mochte sie nun glauben was sie wollte. Mochte sie in ihrer Eifersucht brodeln. Nur er allein wusste, dass sie in seinen Worten sich verbarg. Dass allein sie den verwirrenden Weg in sein Herz gefunden hatte. Er hätte es ihr ihres Seelenfriedens wohl gesagt, wenn ihn die Eifersucht nicht so glühend befriedigt hätte. Es war sein Wunsch sie aus ihrer Reserve zu locken, um sich ihrer Gefühle umso bewusster sein zu können. Sie aufsaugen zu können. Dass dies nicht unbedingt die Art war, wie sie ein Gentleman vorgelegt hätte.... Er verzichtete darauf ein Gentleman zu sein, sie musste sie mit seiner aufrichtigsten Zuneigung begnügen die sich durch einen Mortis geäußert auch gut und gern wie eine Strafe anfühlen konnte.

“Traurig?“ Ernsthaft verwundert wurde ihm erst jetzt bewusst, wie belastend für ihn die Furcht vor ihrer Reaktion war. Er hatte zwar jede einzelne Gefahr erwogen – sie könnte weglaufen, er könnte sie verletzen, sie könnte ihn beschimpfen, sie würde ihr Herz ihm verschließen – dennoch hatte er keine dieser Gefahren bis dahin als so real empfunden, dass sie ihm kalte Schauder über den Rücken jagten. Nun jedoch taten sie genau das. “Ich frage mich bloß, wie groß deine Toleranz sein mag. Du bist mir nahe, obwohl du mich nicht kennst. Nefes, das ist nicht klug. Ich werde dich zerstören, du kannst doch nicht tatenlos dabei zusehen.“ Doch als er ihre sanfte Berührung an seinem Hals spürte, wurde ihm klar, dass nicht unbedingt er es war, der sie zerstörte. Und noch ungestümer und verwirrender war sein Wunsch, von ihr zerstört zu werden. Hilflos wie ein in die Enge getriebenes Reh ließ er ihre Berührungen geschehen, allein ein tiefes Beben seines Körpers verriet die Anspannung, unter die sie ihn setzte.


06.03.2015, 13:12
» Nefes
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Iudicium Mortis ♥


Nefes betrachtete den älteren Fuchshengst mit einem schwer zu deutenden Ausdruck in den Augen. Sie hatte noch nie jemanden geduzt und es war ebenso noch nie vorgekommen, dass ein anderer es bei ihr getan hatte. Sie war sich absolut sicher, dass das ihre Beziehung auf eine ganz simple Art und Weise vertiefen würde und bei diesem Gedanke rauschte ein heißer Schauer über ihren Körper. Die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich für eine gewisse Zeit auf und eine freudige Aufregung erfasste ihren Geist und schien aus ihren Augen heraus zu strahlen. "Okay.", antwortete sie schlicht, ruhig aber mit einer unterdrückten Zuneigung in der Stimme, die der Hengst vielleicht würde heraus hören können.
Sie wich seinem näherkommen nicht aus, sog stattdessen seinen intensiven, herben und unglaublich männlichen Geruch in sich. Spürte wie dabei ihr Herz schneller gegen ihre Brust schlug, als wolle es ihm entgegen springen und in ihm verschwinden. Nefes traute dem wohligen Gefühl nicht, kannte es nicht. Es war seltsam, aufregend und zutiefst beunruhigend, dass sie so etwas fühlte. Ihr wurde nur wieder bewusst, dass sie eine Fehlproduktion war und sie diese Prüfung - die sicherlich von einer höheren Macht kam - nicht bestehen würde. Nefes konnte nicht kalt in der Gegenwart des Hengstes sein, auch wenn es vielleicht für ihn wie auch für sie viel viel besser wäre. Sie riss ihn mit sich, wenn sie sich auf ihn einließ und würde ihn vernichten. Und das mit einer so banalen Leichtigkeit, wie es der Fuchshengst - der wie ein absurd eleganter Panzer gebaut war - schlicht nicht begreifen würde. Die braune Stute wandte nervös den Blick ab, ignorierte das arrogante Funkeln der Sterne, die sich offensichtlich über ihre Königin lustig machten. Sterne empfanden schließlich nichts, sie dienten ihrem höheren Ziel.
Nefes unterdrückte ein Seufzen. Sie war es leid darüber nachzudenken, denn es wurde offensichtlich nicht besser. Ihr wurde nur immer mehr bewusst, wie verfahren ihre Situation war und, dass sie diese wahrhaftig nicht mehr unter Kontrolle hatte. Diese hatte sie jäh in dem Moment eingebüßt, da sie den Fuchshengst das erste Mal in die dunklen verheißungsvollen Augen geblickt und den Wunsch verspürt hatte, ihm nahe zu sein. Seinen kräftigen warmen Körper an den ihren zu spüren, sich an ihm zu verbrennen und so nahe zu sein, wie sie noch nie ein anderes Pferd nahe gewesen war. Es machte ihr Angst. So sehr, dass Nefes schlucken musste um in ihrer Verzweifelung nicht zu weinen. Sterne weinen nicht. Sie sind kalt und über alles erhaben, scholt sich die braune Stute im Gedanken, welcher jedoch sofort wieder verflog, als sie wieder zu Iudicium Mortis schaute und seine Worte ihr beinahe den Verstand raubten.

Zorn und Eifersucht funkelten in ihren dunklen Augen und selbst wenn sie all ihre Kraft aufgebracht hätte, so hätte sie diese nicht verbergen können. Es gab eine Stute in dem Leben des roten Hengstes, die allem Anschein nach von großer Bedeutung für ihn war. Es war, als hätte er ihr einen Hieb in ihr hübsches Gesicht verpasst. Ihre Kiefer knallten geräuschvoll aufeinander und sie wandte abrupt den Blick ab, ihm einen bitterkalten Seitenblick zuwerfend. "Aha.", pikierte sie sich und schüttelte den dunklen Schopf mit einer ungeahnten Eleganz aus ihren klaren, kalten Augen. "Muss ja eine ganz tolle Stute sein.", blaffte Nefes, sich durchaus bewusst wie kindisch ihr Verhalten war. Doch sie konnte sich nicht wehren, geschweige es unterdrücken. Das wilde Verlangen ihn zu besitzen flammte immer wieder vom Neuen in ihr auf und nur mit großer Anstrengung schaffte sie es, nicht in 20.000 Einzelteile zu zerspringen und ihrer Wut den Platz zu schaffen, die sie gerade verlangte. Irrational, kreischte es in ihr und Nefes gab der Stimme recht. Sie war irrational, doch es war ihr nicht peinlich. "Wo ist sie, hm?", Nefes überlegte einen Moment ob sie tatsächlich jemanden aus dem Weg räumen würde, nur um Befriedigung darin zu finden, dass Iudicium Mortis dann frei zugänglich für sie wäre. Doch die Sternenkönigin wusste, dass sie das nicht konnte. Denn so würde sie mit aller größter Wahrscheinlichkeit auch Iudicium Mortis verletzten - sofern er diese besondere Stute liebte - und dazu war sie nicht im Stande.

Die dunklen Augen auf ihn gerichtet und die Traurigkeit von vorhin nicht verstehend, lauschte sie den Worten des großen Fuchses und dachte lange über sie nach. Das Schweigen welches aufkam, wurde von dem leisen Geräusch ihrer Bewegungen unterbrochen und Nefes genoss es. Sie genoss das Schweigen in welches sie sich und ihn hüllte und nur mit der Berührung füllte, welche sie sich zutraute. Die zurückhaltenden Bewegungen ihrer Nüstern an seinem Hals wurden etwas mutiger, selbst als sie das leichte Zittern spürte, welches von ihm ausging. Nefes drehte sich ein wenig, sodass sie ihn besser berühren konnte und setzte ihre Reise fort. Sie spürte jeden Muskel der spannte, jede Wölbung des fremden Körpers und ergab sich für einen Moment dieser keuschen Erkundungstour seiner Hals und Schulterpartie. "Du bist mir auch nahe, obwohl du mich nicht kennst.", sprach sie dann endlich, leise und ruhig, den leichten Ton von Kupfer in seinem Fell bewundernd. "Vielleicht benötigst du eine größere Toleranz als ich..", fuhr sie nachdenklich fort und unterdrückte abermals ein Seufzen. Er wusste nicht wie mächtig sie war, doch sie wusste es auch nicht. Nie würde sie sagen können, was es hieß eine Sternenkönigin zu sein, wenn das was mit ihr passierte, einfach Schicksal war. Er konnte sie nicht zerstören, das tat sie ganz allein, wenn sie sich auf ihn einließ. "Wenn es an der Zeit ist, wird es so oder so geschehen.", ihre Zerstörung. Nefes' Stimme klang weit weg und sie verharrte mit ihren Nüstern bei seiner Schulter. "Wieso... sollte ich die Zeit bis dahin nicht... genießen?", sollte sie nicht, das war nicht ihre Aufgabe. Unsicher löste sie die Berührung und wandte den Blick ab.


07.03.2015, 00:55
» Mellow
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Wer möchte?


Mit wenig Anmut stolzierte Mellow über das Mohnblumenfeld, welches sie soeben vorgefunden hatte. Zu dieser Jahreszeit wirkte dieser Ort noch nicht allzu farbenfroh - was ihr persönlich allerdings ganz gelegen kam. Die Vollblüterin hatte nichts für Romantik oder ähnlichem übrig und war mitunter wohl das ungeselligste Wesen der Welt. Sie genoss es, alleine zu sein und sehnte sich kaum danach, Kontakte zu pflegen.
Und doch gab es dabei einen ganz eindeutigen Nachteil: Denn obwohl Mellow schon bestimmt einen Monat hier verweilte, wusste sie kaum etwas über diesen Ort. Sie wusste nichts von den Gepflogenheiten, nichts von den ansässigen Herden - um genau zu sein war Mellow vollkommen fremd und tat auch nichts dafür, um dies zu ändern.
Veränderungen behagten ihr nicht sonderlich und sie war eigen wenn es darum ging, sich in ein bestehendes Konzept einzugliedern. Doch insgeheim wusste die muskuslöse, gut trainierte Stute dass ihr hier nichts anderes übrig blieb. Hier war sie ein Niemand, ein Nichts - und sofern sie eines Tages wieder Erfolg haben wollte, musste sie etwas dafür tun. Und zwar jetzt. Nicht erst in ein paar Jahren.
Und obwohl sich eigentlich alles in ihr dagegen sträubte, versuchte Mellow, neutraler (vielleicht sogar einladender) zu wirken indem sie Ohren spitzte und versuchte, interessiert zu wirken. Ein fragendes Wiehern entkam ihrer Kehle, womit sie hoffte, Gesellschaft anzulocken - doch Mellow war überzeugt davon, dass man ihr ihre humorlose, strenge Art immer anmerken würde und dass sie nicht in der Lage war (und es auch nie sein würde) um das pefekt zu überspielen.
Lügen lag ihr ganz gut, das hatte sie immerhin vom besten Lehrer gelernt: ihrem Vater. Doch Schauspielen in dem Sinne, dass sie vortäuschte, jemand komplett anderes zu sein, fiel ihr schwer. Sehr schwer. Ein wenig missmutig stellte sie ihr Schauspiel ein und beschloss, auf natürlichem Wege Gesellschaft zu suchen. Dann konnte sie immerhin sicher sein, diese nicht binnen weniger Minuten zu vergraulen mit ihrer kratzbürstigen, beinahe männlichen Art.


13.03.2015, 17:53
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Stillreich » Das Tal » Das Mohnblumenfeld #2
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