Stillreich » Das Tal » Salzsee der Ahnen #1
» Grandezza
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Aconteus


Grandezza wusste, dass Aco schon wieder zweifel hatte, dass sie den richtigen Weg finden konnte. Doch auch wenn es teilweise stimmte was er sagte, wollte sie es trozdem probieren und er wusste sicherlich auch nicht wo der nächste Flusss sei. Als sie losging fragte er noch wieso die Meise eigentlich Meise hieß, wieso sollte sie es wissen ist sie eine richtige schlauheit die alles wusste oder was. Doch kurze Zeit nachdem sie dies gedacht hatte, hörte er auch auf darüber zur reden, anscheinend wusste er das dies wohl keiner so richtig wissen konnte, außer vielleicht die Menschen, die haben ja wohl die Namen gegeben. Ich denke wenn wir weiter Flussaufwärts gehen, werden wir sicherlich den Fluss finden, oder weißt du etwa genau wo ein Fluss ist, dann überlasse ich dir gerne den Vortritt.
Grandezza war sich sehr sicher, dass Aco den weg dorthin nicht wusste, wieso auch sicherlich war er noch nicht oft hier gewesen, innerhalb von 3 jahren kan man auch nicht das ganz Tal auswendig können. Bis Aco etwas sagen würde, würde sie weiter ihren Weg gehen und Aco schien noch mit ihr zu kommen, doch wie lange noch. Schnel würde ihm sicherlich langweinlig werden und dann wird er sich wieder irgendetwas beklopptes ausdenken. Eigentlich wenn sie so überlegte, war dies gut, den auch sie war dadurch immer wieder abgelenkt und so war alles, doch eigentlich lustiger. Doch wieso hatte sie dann manchmal das Gefühl das es einfach nervte, wenn er die ganze Zeit späße macht? War sie etwa vielleicht doch ein Spaßverderber. Obwoh ein Spaßverderber würde Aco sagen, dass er es lassen sollte, sie schaute ihn einfach an und dachte immer wie kindlich der kleine Aco, doch war. Dies würde sich wohl auch nicht mehr ändern, jeder ist so wie er ist und Aco war eben eine bekloppte Nudel.


25.02.2013, 21:24
» Aconteus
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Grandezza



Sie antwortete ihm gar nicht was die Meise betraf. Interessierte sie sich gar nicht für ihre Umgebung? Ignorant., murmelte er ganz leise. So ein großes Wort aus einem schneibaren Kindermund, doch Aco konnte durchaus auch philosopisch werden, wenn seine Gedankengänge auch nur selten etwas Weltbewegendes hervorbrachten, sondern eben kindliche Fragestellung. Warum war etwas so, wie es war? Warum, warum, warum…
Er schnaubte und schaute Grandezza aus dem Augenwinkel an. Sie trottete einfach daher, schaute sich kaum um. Wenn du der Vogel wärst, wärst du nicht traurig, wenn man sich gar nicht für dein Schicksal interessieren würde? Vermutlich saß die kleine Meise nun schon erfroren auf dem Zweig. Er kicherte leise. Nicht weil er sich an den Tod erfreute, aber die Vorstellung erfreute den Kindskopf einfach.
Ein Moment verging schweigend und Aco lief nur neben der bunten Stute her.
Aber woher weißt du, wo es flussaufwärts geht? Er hatte keine Ahnung, ihn interessierte es nicht wo er war und wo er hinging. Genauso wenig wusste er, wo sich hier eine Wasserquelle befand.
Angeödet schnoberte er über den Boden, einfach nur Laufen war nicht gerade das, was der junge Hengst sich unter einen erfüllten Tag vorstellte.
Und wie es einen Jungspund so erging, begann er unruhig herumzutänzelnd, grummelte aufgeregt und kniff der Stute spielerisch in die Flanken. Gegen kleine Raufereien hatte er nichts, nur waren viele andere Gleichaltrigen zu ruppig. Aus Rauferei wurde ganz schnell Prügel und dem war Aco aufgrund mangelnder Erfahrung eben immer unterlegen. Wer ließ sich schon windelweich prügeln?
Aber Grandezza? Sie war eine Stute und eher erwartete er ein wütendes Gekeife, als das sie ihm eine verpassen würde. Er wieherte, stieg neben ihr auf und biss ihr in den Mähnenkamm.


03.03.2013, 17:21
» Grandezza
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Aconteus


Langsam schien Aco wieder der gleiche nervige kleine Junge zu werden der er vorher war. Er sagte Sachen, die er eigentlich auch so uninteressant fand, nur weil ihm Langweinlig war. Es war eben auch mal Langweinlig und man konnte auch einfach mal nur laufen, doch dies gefiehl ihm ja mal wieder nicht.
Aber egal am besten ignorierte sie einfach die Sachen wo sie dachte, dass es nicht wert war darüber zu sprechen. Das mit der Meise oder was auch immer konnte er sich denken wieso sie nichts sagte und besonders er wüsste wohl was ihre Antwort darauf war.
Woran sie sieht ob es Flussaufwärts geht, dies war nicht wirklich schwer zu erkennen, doch sie wusste das es eh keinen Sinn hatte es ihm zu erklären, da er eh keine Lust hatte eigentlich es zu wissen, denn wenn er Lust hätte, dann wüsste er es.
Lange würde es wohl hoffentlich nicht mehr dauern bis sie endlich den nah gelegen Fluss oder See finden werden. Langsam hatte auch sie keine Lust mehr zu laufen.
Nach weiterem laufen sah sie dann endlich einen Fluss. Dieser war erst klein, doch wurde nach einer Zeit immer größer. Nach kurzer Zeit stand sie dann direkt vor dem riesigen Fluss. Er sah einfach wunderschön aus so findet sie.
So blieb sie einfach eine Weile vor dem Fluss stehen ohne irgend etwas zu sagen. Aco würde dies sicherlich wieder nicht verstehen, doch das war ihr relativ egal. Ernst nach wenigen Minuten sagte sie dann Siehst du ich hatte Recht. Flussaufwärts kommt man zum Fluss.
Danach sagte sie nicht mehr und blieb einfach so stehen und war gespannt wie Aco es fand das sie sich nicht getäuscht hatte. Sie hatte die beiden an einen Fluss gebracht, dies hätte er sicherlich nicht gekonnt


03.03.2013, 21:17
» Aconteus
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Grandezza



Egal was Aco tat, sie ging nicht auf ihn ein. Jedes seiner Worte wurde überhört und auch seine Spielereien ignorierte sie. Keine Bewegung ihrerseits, die irgendwie verdeutlichte, dass sie genervt war, dass sie ihn überhaupt noch wahrnahm. Es schien fast so, als hätte Grandezza eine kleine Luftblase um sich aufgebaut, in der der Hengst nicht eindringen konnte. Und genau das wurmte ihn. Er wollte nicht unsichtbar sein, sondern voll präsent. Wenn er sie schon begleitete, so sollte sie ihm gefälligst auch Aufmerksamkeit schenken.
Seufzend schüttelte er seinen Kopf und driftetet etwas vom Weg ab. Er lief nun nicht mehr direkt neben der Stute, sondern ein paar Meter entfernt und begutachtete die Umgebung links und rechts von ihnen etwas genauer. Seine Neugier wurde dadurch nicht gestillt, aber was sonst sollte der Falbe sonst tun? Einsamkeit, obwohl wer da war. Um ihn könnte sich eine ganze Herde sammeln und doch wäre er einsam. Weil er sein Ding machte und sie machten ihres.
Auf einmal blieb die Scheckin stehen. Aco hob seinen Kopf empor, da er gerade uninteressiert beim Laufen einige Halme herausgerupft und wieder fallen gelassen hatte. Ein nahezu tosendes Rauschen erfüllte seinen Gehörgang und in seinen hellen Augen spiegelte sich das glänzende, saubere Wasser.
Applaus., meinte er ruhig. Er schaute nur kurz zu Grandezza. Wenn man lange genug läuft hätte man so oder so etwas zu Trinken gefunden, schließlich war es nicht so, dass die beiden Pferde sich in einer Wüste befanden. Gratulation, Sie haben ihr Pfadfinderexamen bestanden.
Er ging an ihr vorbei, trat ans Wasser und ließ es mit einigen Hufschlägen an seiner Brust empor spritzen. Genau genommen hatte er keinen Durst, aber wenn man schon mal hier war, konnte man die Gelegenheit auch nutzen. Er bog seinen Hals gerade soweit, dass seine Lippen die Oberfläche berührten und zog geräuschsvoll schlürfend einige Schlucke ein.


04.03.2013, 21:44
» Armageddon
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Lilla's Pferdchen



Es war still um ihn herum. Don war nun am Salzsee der Ahnen angelangt, endlich ! Er hatte eine lange reise hinter sich, musste von Tal zu Tal reisen und traf jegliche Gestalten. Es war grauenhaft wie sich die Welt in den Jahrzehnten veränderte. Sie Hufe des braunen bohrten sich in den Sand und hinterließen abdrücke. Es schien als seien nur wenige hier her gelangt...

(Fortsetzung folgt) smilie


08.05.2013, 20:56
» Atticus
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I watched you change
Into a fly
I looked away
You were on fire
I watched a change in you
It's like you never had wings
Now, you feel so alive
I've watched you change

I took you home
Set you on the glass
I pulled off your wings
Then I laughed
I watched a change in you
It's like you never had wings
Now, you feel so alive
I've watched you change
It's like you never had wings.


Starre Augen aus tiefstem Eis borten sich in die Dunkelheit. ES war nichts zu vernehmen. Nicht ein laut drang durch das Tal. Selbst die Vögel, die Eulen, selbst jegliche Insekten schienen ausgestorben. Unfänig auch nur den leiostesten Flügelschlag zu tun. Es war gänzlich ausgestorben. Bleierne Schwärze lag in der Luft und der von Salz erfüllte See stand starr, dunkel und tief. In seinen TRäumen hatte er schon öfters von so einem Gewässer geträumt in dem er Schwerelos trieb ehe ihn eine weiße, knöcherne Hand in die Tiefe zog. Der Graue stand ganz still, wie mir einer Umgebung verschmolzen und starrte in die unendlichkeit des Salzwassers. Von Zeit zu Zeit hob er ganz langsam den Blick um den Himmel abzusuchen doch auch dieser war so Schwarz das es beinahe unheimlich sein konnte. Doch was sollte das schon heissen. An diesem Ort hier zu dieser trostlosen Nachtzeit war es selbstverständlich unheimlich und kein geistig gesuundes Tier würde sich hier her verirren. Allerdings war Atticus zustand asuch alles andere außer Gesund. Die Abgeschiedenheit in kombination mit seiner unermesslichen Verbitterung allem und jenem Gegenüber hatte ihr übriges in letzter Zeit getan. Eigentlich hatte er immer zumindest mit irgendeiner Holfrucht sich hin und wieder unterhalten. Oder zumindest mal mit einem Dachs oder einem Wolf. Doch selbst dies hatte er nun abgelegt und seine innerliche Agressivität war immer weiter gewachsen. Sie stand kuz davor über die Ufer zu schwellen da Atticus unfähig war sich ein Ventil zu suchen. Früher einmal hatte dies außer mit Gewalt auch mit geistigem Duellieren geklappt. Doch oh leider so war die traurige Realität- gab es für ihn niemanden mehr der in der Lage gewesen wäre sich auch nur im Ansatz mit ihm zu messen. Das Schicksal eines überdurchschnitts war schon immer schlimm gewesen. Doch je verschrobener der Graue wurde umso bizzarere Formen nahm dies an. Er war masl ein guter etwas verschlossener Junge gewesen mit Gefühlen und Träumen. Und irgendwann auch einmal dem Gefühl doch zu so etwas wie Emotionen fähig zu sein. Komisch das er in letzter Zeit hin und wieder an Ceah gedacht hatte. Die Schimmelstute vom Tal der Wehenden Mähe. Seiner alten Heimat. Sie hatte doch mehr Eindruck hinterlassen wohl als angenommen. Und dennoch, er hatte sich geschworen dem Weiblichen Geschlecht seit Witch völlig abzuschwören und dieser Schwur drohte dazu in Hass umzuschwenken. Mittlerweile wusste er gar nicht mehr ob der Hass mehr auf andere als nicht sogar auf sich selbst herrührte. Doch auch in diesen Momenten des Gedankenflusses schaltete er nur noch den Kopf an und ignorierte all dies was sein Kopf ihm erklären wollte.
Nur so ließ sich diese überdurchschnittliche Hirnaktivitöt aushalten. Nur so ließ das Leben sich ertragen. Im stupiden Frust und primitiver agression. Dies war sein Weg geworden.

Trotz der zum Teil weißen Fellfärbung die sich im Winter gänzlich in ein schlammiges Grau umwandelte, war Atticus kaum von der Umgebung auszumachen. Er fühlte sich an dioesem Ort völlig einsam und genoss die Ruhe. genoss das niemand ihn vollquatschen wollte mit Hirnscheisse und das er niemandem auf die Hufe spucken musste damit sie kapierten das es nervte. Hierhin wagte sich niemand. Lange Zeit seines Lebens hatte er im Moor verbracht, dort war es auch immer angenehm gewesen. All die die es dort hin verschlagen hatte waren meist nicht die Unterschicht die sich im Kern der Herde herum trieb. Und in aller Regel mied man Atticus gerne aufgrund seines Erscheinungsbildes. Ein Araber mit einem umglaublichen Stockmaß von fast 1,75 war sicherlich ein Anblick der nicht für das normale Pferd geläufig war. Ein riesen Kerl, sehnig, drahtig. Mit struppigem Fell und angeätzem Gesichtsausdruck. Wer wollte da schon vorbeischneien und Hallöchen sagen? Leider für seinen Geschmack noch immer zu viele. Und da er überaus deutlich signalisierte das er kein großes Interesse an Kontakten hatten mussten sie dann nun einmal über sich ergehen lassen das der Graue sie nicht freudig anhüpfte in extatischer Freude. Und aktuell erst recht nicht.
Atticus hatte großes Interesse an Tieren mit Handycaps. Behinderungen aller Art da er sich selbst in Gewisser Weise auch für ein wenig behindert hielt. Seine Behinderung war zwar anderer Art aber dennoch wenn einem Pferd das Augenlicht fehlte stieg es in der interessens Scala des Grauen gleich ganz weit nach oben. Diese Tiere hatten zumindest wirklich etwas erlebt. Schmerzen und ausgrenzung am eigenen Leib gespürt. Gespürt was es heißt verstoßen und gedemütigt zu werden. Auch wenn noch so hübsche Puppen zu dem Hengst kamen, für ihn waren es doch nur Weichbirnen ohne Preüfungen im Leben und somit ohne gefestigen Charakter.
Und man musste ehrlich sein: In der Regel interessierte Atticus sich gar nicht für Artgenossen.


21.07.2013, 22:57
» Kallt
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Atticus


Die Emotion (Frz. 17.Jh.: émotion „Erregung“; lat. ē ex „heraus“+ movēre motio „Bewegung“ („herausbewegen“) ist eine, durch bewusste und/oder unbewusste Wahrnehmung eines Objekts (auch Person) oder einer Situation (auch Umgebung mit ihren Ausstrahlungen, Emissionen, Absorptionen,..) ausgelöste Veränderung im weiteren persönlichen Gefühlserleben, verbunden mit einer ebenso persönlichen Veränderung im Verhalten oder Agieren.


Man hatte ihr diesen Namen nicht ohne Grund gegeben. Jener Name, der schon den Fremden, denen sie ihn nannte, einen gewissen Hauch von Skepsis einflößte. Kallt. Wer heißt denn schon so? Das klingt ja wie kalt. Und das ist kein Name, sondern ein Wärmeempfinden. So einfach war das... - für die anderen. Ihr jedoch bedeutete der Name etwas, wenngleich er ihr ein Dorn im Herzen war. Denn die Eltern hatten ihr diesen Namen in liebevoller Absicht gegeben, unterbewusst jedoch darüber geurteilt, was ihre Tochter so einzigartig machte: die Unfähigkeit, wirklich zu fühlen. Gefühle waren für Kallt durchaus erkennbar. Sie konnte unterscheiden, ob ihr eine Bekanntschaft angenehm oder unangenehm war. Sie konnte diese Zu- oder Abneigung jedoch nicht empfinden. Ihr stellte sich kein warm-wohliges Rauschen in den Adern ein. Da war nichts. Kälte. Kallt. Das Herz kalt wie Stein. Und sie wusste, dass sie das zu bedauern hatte und doch... Ein Teufelskreis.

Ihr schöner, auch äußerlich eher ungewöhnlicher Körper strich durch die Lande. Im geschmeidigen Galopp erklomm die Stute mit dem braunen und dem blauen Auge eine Anhöhe und konnte einen seichten Salzduft in der Nase wahrnehmen. Man konnte nicht davon sprechen, dass etwa Interesse geweckt sei. Dennoch tastete sie sich den Geruch entlang und stand tatsächlich bald mit den Hufen an einer seichten Stelle eines Sees, um den für normal Sterbliche gruslige Winde wehten, die zu flüstern schienen. Kallt, eine gewisse Neugierde in sich verankert, lauschte, versuchte zu verstehen. Waren das tatsächlich Stimmen, oder irrte sie sich? Womöglich waren es Hirngespinste, die ihr langsam nicht nur die Gefühle, sondern auch den Verstand nahmen. Sie schüttelte das hübsche Köpfchen, schüttelte dabei die schwarze Mähne in die Stirn und blickte dann, ziellos, hinab in das seichte Wasser. Zuerst fokussierten ihre Augen die hartkantigen Steinchen unterhalb der Wasseroberfläche, dann betrachtete sie die Kringel die ihres Eintretens wegen im Wasser entstanden. Erst dann konzentrierte sie sich auf ihr Spiegelbild, das auf der langsam sich ebnenden Wasseroberfläche entstand. Schön war sie. Tatsächlich schön, wenn man sich für Exoten interessierte. Oftmals liefen durch diese Gefilde Vollblüter, die entweder braun, schwarz oder weiß waren. Natürlich mit Zwischenstufen. Kallt jedoch war ein wenig anders von der Statur her, ihr Körper schimmerte golden wenn die Sonne darauf schien. Ihre Mähne war nicht unbedingt lang, dafür jedoch seidig und schön; lackschwarz. Sie besah sich noch einen Moment lang ihr Bild und hob dann den Blick, um die Umgebung damit abzutasten. Nur wenige Pferde hatten sich an diesen Ort verlaufen. Einen annehmbar aussehenden Grau-Weißen konnte sie entdecken, auffällig groß für die drahtige Statur. Was interessierte sie das? Nichts. Denn irgendwie interessierte sie nichts. Allerdings war da etwas, was sie dann doch mobilisierte und in die Richtung des Fremden drängte. Langsam lief sie entlang des seichten Ufers und gelangte so alsbald in die greifbare Nähe des Fremden, verharrte und sprach kein Wort. Sofern er überhaupt Interesse an einem Gespräch hatte, würde er das schon bekunden.


22.07.2013, 20:43
» Atticus
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KALLT.



Schon fast verfiehl er der Dunkelheit. Sein monotones Atem das wohl nur für ihn in diesem Moment zu hören war wirkte ein bisschen einschläfernd wenn ansonstenm nichts anderes die Luft um ihn herum erfüllte. Außer die Hitze natürlich. Die war präsent, allgegenwärtig und der Hauptgrund warum er lieber hier im toten Gebiet chillte als im Moor wo die Scheißhausfliegen sich nur so auf ihn stürzen würden. Die konnte er nämlich noch weniger gebrauchen als Artgenossen. Die Lieder waren schwer und um der Stille zu entgehen murmelte er in seinem Kopf ein wenig Gesang.

Du fühlst dich Jung doch das Leben hat dich alt gemacht. Du merkst es jedes Jahr zu Silvester, tut mir leid, du bist ein Teil der Jugend von gestern. Du siehst vor lauter Kerzen den Kuchen nicht mehr. Willst raus in die Natur und endlich Ruhe vor dem Lärm. Jetzt wohnst du im Reihenhaus, denn du bist willenlos. Die wilde Zeit vorbei, die Augen klein, die Brille groß. Es dauert schon bis es vorbei is, doch man is nich so als wie man sich fühlt, sondern so alt wie man alt ist.
Wenn du jung bist, denkst du dass du alles vor dir hast, auf 20 folgt 30, auf 30 das was dir Sorgen macht. Einmal durchatmen und du vergisst die Zeit.
Einmal nich aufgepasst da draussen und es is vorbei.
Denn jetzt vergeht das Leben im Sekundenschlaf,du zählst die Tage bis zur nächsten runden Zahl
Du machst Diäten und gehst pumpen, doch die Zeit heilt keine Wunden weil die Zeit sich vor die Hunde warf.


Ein knacken brachte seine selbst erschaffene Schlaffwelt ins Wanken und lautlos riss er die Augen auf. Unbewegt verfolgte er den Gang der Buskinstute in Richtung des Sees. Als sie auch ihn erblickte wunderte es ihn zugegeben ein kleines bisschen, immerhin war er vollkommen regungslos. Reglos. Wenn er wollte konnte er sogar verdammt lange nicht blinzeln. Damals hätte er einen guten Spitzen abgegeben wenn er nur nicht so auffällig groß gewesen wäre. Das Talent sich unsichtbar zu machen war aber dennoch vorhanden. Wie man sah- klappte nur leider nicht immer. Langsam legte Atticus die Ohren nach hinten und signalisierte damit nicht gerade die allergrößte Freude. Dabei beließ er es allerdings, bis darauf das er sie nun nur noch aus den Augenwinkeln betrachtete und demontrativ gegann mitten in tiefster Nacht das arma, schlafende Gras abzurupfen.
" So hatte ich es dann doch wieder nicht gemeint. Dann lieber Fliegen. Nie hat man seine Ruhe verdammtes Hurenpack."
Das sie auch noch eine Stute war regte Atticus zusätzlich auf. Wäre das fremde Getier ein Hengst gewesen so hätte Atticus ihn vermutlich einfach nur Hirnlos angegriffen um mal all seine Frustration abzulassen. Dies wäre wirklich nötig. Stattdessen nun das. Die Stute bewegte sich auch noch in seine Richtung. Langsam und abwartend. Ob dies taktvoll oder blöde war ließ sich für ihn nicht sagen in diesem Moment. In der Regel ging er immer von zweiterem aus. Sie musste dumm sein. Sonst würde sie nicht in so einer schwarzen Nacht an eben so einen Ort kommen ohne sich in Achtung zu nehmen vor einem grimmig aussehenden Gesellen der in der körperlichen Lage war dich in zwei Minuten zu zerreißen wenn er es wollte. Oh ja. Zerreissen. Das hätte etwas. Er stellte sich vor wie die Bäume um sie herum mit fleischigen Fetzen übersäht waren. In den Ästen hingen Fleischbrocken und von den Blättern tropfte Blut. Falls es hier wirklich das Übernatürliche gab von dem die Tiere hier im Tal munkelten so würde dies doch mit Sicherheit die bösen Geister dieser Gefilde herausfordern. Diese Gedanken entlockten ihm ein leicht wahnsinniges Grinsen. Nur für diesen Versuich wäre es interessant. Spätestens nun wär man als kluges Tier wohl schon davon gestroben. Auch wenn man seine Gedanken nicht kannte und er sie vor der Außenwelt gut verschloss, das er nicht der angenehmste Zeitgenosse war war nicht zu übersehen. Schon als Fohlen hatte der Graue experimentiert. Mit Tieren, Kadavern von Artgenossen. Nicht unbedingt weil er wiederwärtig oder krank war sondern eher aus der reinen Neugierde wie ein Organismus funktioniert. Und über die Jahre hatte sich diese Neugierde weiterentwickelt. Mit seiner herausragenden Intelligenz wäre er in der Lage gewesen von jedem toten Tier eine herausragend perfekte Autopsie durchzuführen. Oder eben auch perfekt zu morden. Als Ritualmörder würde er sich sicherlich gut machen. Damals hatte er sich von jeglicher Bösartigkeit distanziert. Doch heutzutage war es anders. Er war unberechbar wenn man ihn reizte. Seine Verdrägnung des dumpfen Nebels im hohl verdrängten Hirn war zu vielem bereit und zu allem fähig. Er hatte zu viel gesehen und erlebt in den letzten Jahren. Von dem einfach nur superschlauen, von allen verstoßenen Atticus. Viel zu groß, zu schlaksig, zu andersartig war nicht mehr viel guter Junge übrig.


22.07.2013, 22:40
» Kallt
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Atticus


Kallt näherte sich dem Ufer und trat einige Schritte hinein, nicht weit von dem großen Araber. Ihre Augen musterten den Mond, der sich im milchigen Salzwasser spiegelte. Ihr Atem ging langsam, ruhig. Jemand, der keine Gefühle kannte, konnte auch nicht aus der Fassung gebracht werden. Erst recht nicht von einem zu groß geratenen Hengst, der grimmig drein schaute. Und dass er dies tat erkannte sie, als sie diesen mit Blicken taxierte um zumindest ein wenig über ihn in Erfahrung zu bringen. Ihre Unfähigkeit zu lieben, zu hassen oder sich zu freuen machte sie mit einem guten Gespür wett. Sie erkannte schnell, dass es in diesem Hengst wohl brodelte. Nur jene konnte nach außen hin so unglaublich ruhig erscheinen. Sie hatte sich mit den Emotionen von Pferden beschäftigt in der Hoffnung, sie so zu erlernen. Dieser Hengst jedoch... besaß er Emotionen? Tatsächlich jene heftigen, die sie ihm zu unterstellen wagte? Langsam trat sie denn doch näher, wohl wissend - oder glaubend - dass der Hengst gar keine Gesellschaft wollte. Hätte er es gekonnt, seine Mundwinkel hätte er wohl bis zum Boden hinab gezogen. "Ich weiß, dass ich störe." sagte sie mit fester, monotoner Stimme. Das kam schon bei den meisten nicht gut, bei ihm wohl noch weniger. "Und ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal." Das dürfte ein Schuss ins Schwarze sein, Lektion Nummer eins: wie bringe ich jemanden gegen mich auf?! "Dennoch möchte ich dich fragen, wer du bist." Plump. Doch was wollte man von ihr auch verlangen? Auch Einfühlungsvermögen setzte die Fähigkeit zu fühlen voraus. Zumal es ihr ohnehin egal war, wie der andere reagierte. Sie wollte bloß ihren Wissensdurst besänftigen, der sie überhaupt noch am Leben erhielt.

Allgemein war dies ein durchaus interessanter Ort. Das Salzwasser war ihr schon ein Rätsel. Wie gelangte salziges Wasser an einen Ort wie diesen und warum fauchte dieser Wind, als wären es tausend Stimmen? Hörte er das etwa auch? Diese Frage hob sie sich auf, vorerst musste sie einfach abwarten, ob er ihr überhaupt antwortete, floh oder angriff. Doch sei es drum, etwas würde schon geschehen. Da ließ sie sich überraschen, wenn man denn überhaut von Überraschung sprechen konnte bei einer Stute, die keine Überraschung empfand und alles hinnahm.


23.07.2013, 18:33
» Atticus
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KALLT.



So so ziemlich egal war ihr das.
" Das sieht man."
Wie sie ihn so ansah ohne eine Spur von Scheu, beinahe schon gar voller dreistigkeit so ließ er sich noch nicht einmal dazu hinreissen sich von ihr in diesem Moment provozieren zu lassen. Ohne das beode Tierse von einander wussten waren sie sich in gewisser Weise ähnlich und doch ebenso Grundverschieden. Atticus war so kalt und unterdrückt nicht weil ihm die Fähigkeit zu Emotionen abginmg sondern weil er durch seine überdurchschnittlichkeit auch zu übermäßig vielen Gefühlen eigentlich in der Lage wäre. Zumindest wenn er sie und sich nicht hinter einer Mauer verbarg. So wie er die Fremde nun ansah verspürte er rein gar nichts und die leere in seinemBlick war ebenso real wie die ihre. Irgendwie seltsam, das befand er dann doch an ihr. Nicht das sie zwei unterschiedliche Augenfarben trug, das konnte ja jeder sondern eher die Tatsache das sie wirklich so abgebrüht unsd cool war wie sie tat. Dioe meristen Simulierten solche Szenarien immer nur im sich intertessant zu machen. Und er wusste nicht recht warum sie ihn so hartnäckig nervte, er glaubte kaum ein ernsthaftes Interesse an überhaupt irgendetwas in ihrem Blick zu sehen. Eine gewisse Neugierde sprach daraus. Wie die eines kleinen Kindes das seine Eltern etwas fragte, nicht aber an der Antwort wirklich interessiert war sondern daran wie es die Lage einzuschätzen hatte. Zumindest redete sie nicht augenblicklich vom Wetter oder von der ungerechtigkeit des seins. Dann wäre er ihr vermutlich aus Reflex an die Kehle gesprungen.
"Dennoch möchte ich dich fragen, wer du bist."
Sein Blick verhärtete sich und die Augen fixierten sie gleichgültig.
" Warum?"
ER konnte sich traurigerweise nicht daran erinnern wann er zum letzten mal so viel, beziehungsweise ü+berhaupt mit jedmandem gesprochen hatte. dIes war wohl sicherlich schon eine Weile her. Das letzte wirklich interessante Gespräch was nichts mit Ceah zutun hatte dies war wohl mit Cadoc gewesen.
Denn unter den einäugigen ist der Blinde König.
Diese Unterredung mit einem Hengst der so tief gefallen war das selbst dem Zuhörer die Luft wegblieb und es dennoch geschafft hatte nicht gänzlich daran zu zerbrechen. Als Kleiner Junge von seinem eigenen Vater missbraucht, gedemütigt, entwürdigt. Als viel zu junger Hengst die Verantwortung über eine immense Herde bekommen die sich kein bisschen für sein Wort interessierten so richtig und wohlwollend es auch sein möge. Ein Feuer das sie alle ausrottete bis auf Cadoc und seine Freundin Sylvie. Das er mit ansehen musste wie seine kleine Tochter noch nicht einmal drei Tage alt von Flammen zerfressen wurden. RAuch erstickte den spitzen Schrei der ihm jede Nacht im Ohr wiederhallte. Danach Sylvie die sich in die tiefe stürzte weil sie das Leid und die Bürde des Schicksals nicht mehr fähig war zu tragen. Und zum Schluss eine heimtückische Erkrankung die sein linkes Auge befiehl und es ihm errlöschte. Und wütete, solang bis die Maden seine Augenhöhle leergespeist hatten. Er war ein furchtbarer Anblick gewesen. Gezeichnet von schmach, Schmerz und Pein eines ganzen Lebens. Eine leere schwarze Höhle in Rappschwarzem Fell versunken. Abgemagert, zerschlissen und kaputt. Zerstört von Brandwunden und den Malen vergangener Tage. So hatten sie ihn gefunden. Die Lichtlosen.
Es war eine verlorene Gruppierung von Pferden die blind waren. Ein Leben führten in ständiger Dunkelheit und Angst. Die sich nie sicher sein konnten ob jemand von hinten sie ansprang und die Kehle aufriss. Und so war ein Bündnis entstanden. Cadoc diente diesen Wesen. Er wurde ihr Anführer, ihr Mentor und verliebte sich sogar wieder in eine die niemals die Schönste sein würde und nie KInder unter ihrem HErzen trugen konnte. Doch Cadoc waren diese Dinge nicht mehr Wichtig. Er hatte Atticus die ganze Zeit über angeschaut und gefühlt auch irgendwie mitt seinem nicht vorhandenen Auge. Und der Graue hatte bewunderung empfunden. Respekt und Ebenbürtigkeit. Diese Art von Pferden waren die einzigendenen er wirklich zuhörte weil sie auch etwas zu sagen hatten. Natürlich konnte ein Mädchen ohne schlechtes Leben nichts dafür oder war gänzlich verzogen und doch hatte Atticus die Erfahrung gemacht das diese Weiber einen verdorbenen Charakter hatten. Alle waren sie gleich. Der Graue bekam das kotzen wenn er nur an sie dachte. Sein Blick glitt kurz wieder zu der Beigen Stute. Sie stand noch immer dort als hätte sie kein Gespür dafür wie unpassend hier Auftritt gerade war. Aber zumindest wirkte dies gerade nicht so inszeniert und aufgesetzt. Das war schonmal was neues.


24.07.2013, 19:33
» Kallt
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atticus


Kallt hätte wohl genervt mit den schönen Augen gerollt, wenn sie überhaupt genervt gewesen wäre. Wenn sie es hätte sein können. So aber stand sie ganz ruhig. Ihrem Körper war, bis auf das regelmäßige Atmen, keine Bewegung anzusehen. Allein ihr Schweif pendelte ein wenig im Zuge des Windes, der immer wieder aufkam und dann wieder verebbte, als hätte es ihn nie gegeben. Seine Worte, die er sprach und die nicht zu ihrem Zwecke waren, ignorierte sie einfach. Was wollte sie damit schon anfangen. Informationen lieferten sie nicht, also schienen sie wertlos. "Ich frage, weil ich es kann und weil man so ein Gespräch beginnt." meinte sie schließlich. "Wenn dir das besser gefällt, dann mach ich den Anfang: Kallt. Ich heiße Kallt. Jetzt du." Sie sah ihn aus bitterkalten Augen an und verzog den Mund zu einem Lächeln, dass eher wie ein schief gemalter Strich aussah. Sie hatte sich diese Geste bei den anderen Pferden abgeschaut, in der Hoffnung, durch das Imitieren von Gefühlen vielleicht auf mehr Akzeptanz zu stoßen. Doch es misslang ihr ohnehin, sie spürte es an den nervös zuckenden Lippen. Also beließ sie es doch lieber dabei, ließ die Mundwinkel wieder sinken und trug jenen felsgleichen Ausdruck, der ihr am wohligsten erschien und der genau das bezeugte, was in ihr drinnen herrschte: Leere.

Andere hatten sie für dumm gehalten. Einfach dumm. Mangelnde Intelligenz. Sie hatten gar nicht erkannt, dass es ihre Emotionen waren, die ihr fehlten. Denn an Intelligenz mangelte es der schönen Stute nun bei weitem nicht. Da sie in zwischenpferdigen Beziehungen nie Erfüllung gefunden hatte, hatte sie angefangen ihre Umwelt genauer zu betrachten, ja beinahe zu erforschen. Sie hatte begonnen, den Dingen auf den Grund zu gehen und nicht locker zu lassen, ehe sie verstand. Und dieses Schicksal stand nun auch dem Fremden bevor. Kallt würde nur dann aufhören, wenn ihre Neugierde gestillt oder wenn sie tot war. Er konnte ja gern entscheiden, welchen Ausgang das Gespräch nehmen würde. Sie jedenfalls störte beides nicht. Wie hätte es auch stören sollen?

Ein Käuzchen wimmerte im wieder aufkommenden Wind, die Stimmen schienen nicht verklingen zu wollen. Ob auch der Fremde davon etwas vernahm? "Hörst du die Stimmen?" fragte sie gerade heraus, ein wenig leiser um das Geräusch nicht zu übertünchen. Wahrscheinlich hielt er sie jetzt ohnehin für irre. Womöglich war sie ja die einzige, die dieses absonderliche Geräusch überhaupt vernahm, dass da über dem Salzsee einher fegte.


25.07.2013, 09:26
»Grelle
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judas



Grelle tänzelte über die weite Ebene, in seinem Rücken das Gebirge, der Wind in der Mähne. Er blähte gespannt die Nüstern – es war schön ein wenig frische Luft zu bekommen, in letzter Zeit war es unerträglich heiß. Ein dicker Schweißfilm bildete sich auf seinem dunklen, glänzenden Fell und sein helles Langhaar flatterte im Wind wie eine lodernde Flamme. Er schüttelte seinen Kopf und galoppierte los, bis er in der Ferne eine glitzernde Wasseroberfläche sah. Erst direkt vorm Ufer blieb er stehen, das steil herab fiel in einen seltsam gefärbten, leicht gluckernden See. Er spitzte neugierig die Ohren und tänzelte am Ufer entlang. Dann hielt er endlich inne und senkte das Haupt. Kurz bevor seine Nüstern das Wasser berührten, zuckte er zurück. Das roch echt nicht gerade einladend. Salzig und irgendwie.. komisch. Er blickte sich um, ob nicht vielleicht jemand da war um ihm Gesellschaft zu leisten – nein. Grelle schnaubte frustriert und umrundete den See einmal, ehe er innehielt und sich in der Wasseroberfläche betrachtete. Nun zog er wieder alleine durch die Gegend, die Begegnungen die er hier hatte waren alle nicht von langer Dauer. Er war einfach nicht der herdentyp, wahrscheinlich würden sie ihn sofort nach einer Woche wieder raus schmeißen. Und darauf konnte er durchaus verzichten. Grelle grinste ein Spiegelbild an und kicherte leise. Wer wusste, was für verzweifelte Kerlchen man hier draußen finden würde. Er würde sie alle um den Finger wickeln, jaja. Er hatte schon lange keinen Spaß mehr gehabt, es war nahezu deprimierend. Er würde wohl sehen, was der Tag brachte, es war ja noch früh am Morgen.

sry :x


04.08.2013, 01:34
» Judas
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Grelle




Obwohl die Sonne noch hinter den Gebirgen verschwunden war, waren die Temperaturen, die hier im Stillreich herrschten, noch unerträglich hoch. Dennoch machte sich Judas auf den Weg zum Salzsee der Ahnen, da es an dem großen See wesentlich kühler war, als an den anderen Orten des Reiches, die der Rapphengst schon besucht hatte.

Lautlos wie eine Katze schlich er den Weg zu dem See entlang und konnte schon von der Ferne die kalte Brise spüren und das Salzwasser förmlich auf der Zunge schmecken. Er nahm einen tiefen Atemzug und schloss dabei die Augen. Sofort spürte er, wie sich der Druck, der sich wie ein unsichtbares Korsett auf seinen Brustkorb gelegt hatte, auflöste. Die letzten Tage hatte sich die Atmung des Hengstes nur auf flaches Luftschnappen beschränkt, da die alte, warme Luft furchbar schwer in der Lunge und in den Knochen lag.

Schon als er sich dem See unmittelbar näherte, sah er das fremde Pferd, dessen Mähne rot wie Feuer war. Dennoch machte er sich nichts daraus, würdigte ihn keines Blickes, aber stellte sich trotzdem fast schon neben den Fremden. Judas machte allerdings keine Anstalten, den Hengst zu begrüßen, geschweige denn auch nur in irgendeiner anderen Weise Notitz von ihm zu nehmen. Der Fremdling war ihm sowieso hoffnungslos unterlegen, es wäre albern sich mit ihm zu messen.

Judas senkte seinen großen, schweren Kopf Richtung Boden und sah sich Selbst kurz im Wasser an. Ja, er sah immer noch genau so aus wie immer. So, wie er schon sein ganzes Leben lang ausgesehen hatte. Das schwarze Fell, der kräftige Hals. Was sollte sich daran auch jemals ändern?

passt doch, bin auch nicht besser :>


04.08.2013, 13:04
» Atticus
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KALLT.



"Ich Frage weil ich es kann.."
Beinahe hätte Atticus sich dazu hinreissen lassen einmal kurz in schallendes Gelächter auszubrechen, ließ es aber bleiben und fand das sie zumindest Selbstbewusstsein hatte und auch nicht so rüber kam als würde sie ihm gleich ihre schrecklich schlimme Lebensgeschichte erzählen. Und so beließ er es bei ihrem gebrabbel und schwiff schon wieder mit den Gedanken ab. Sie begann ihn erneut zu langweilen. Das war wohl auch eines seiner größten Probleme. Nicht seine Ignoranz die bei so unfassbar vielen einfach nur eine aufgesetzte Maske war, sondern seine wahnsinnig kurze Aufmerksamkeitsspanne. Die Gleichgültigkeit allein war nicht genug. Es fiehl ihm wirklich schwer sich zu Konzentrieren wenn andere sprachen. Zumindest war es so bei dem üblichen gesmalltalke. Und das wurde ja in der Regel mit der meisten Leidenschaft fabriziert. Alles langweilte ihn. Das Leben langweilte ihn. Es hatte keine Überraschungen mehr für ihn. Keine Raffinessen, keine noch so kleinen Lichtblicke. Chronische Unterforderung gepaart mit langeweile und stumpfsinnigkeit ließen einen wahnsinnig werden. Oder gefährlich. Oder veränderten das Wesen. Was bei Atticus zutraf ließ sich nicht genau sagen. Vermutlich alles.
Ob sein Vater auch unter so einer chronischen Schwachsinnigkeit gelitten hatte? Ja sein Vater, gut hatte er ihn nicht gekannt. Es war schwierig gewesen in dem wirrwarr aus Kindern und Familienmitgliedern durch zu blicken. Und überall hatte er Geschwister, halbgeschwister, gefühlt auf der ganzen Welt. Als Fohlen war Atticus schon anders gewesen als die meisten seiner Brüder. Er und einer seiner ältesten Brüder, Caliban. Sie waren die Grauen gewesen. Die mit dem dunkleren Herzen. Die nicht die Lichtung schon erhellten mit ihrer bloßen Anwesenheit so wie ihr Vater oder die am besten geratenen von ihnen. Fallas, Rión, Athan II. Einen von diesen würde er mit Sicherheit auch hier noch antreffen mit der Zeit. Vielleicht ihn kurz hassen wegen der Markelosen Ausstrahlung und des normalen Körperbaus. Keiner war so groß von ihnen geworden wie Atticus. Nicht einmal Athan selbst. Obwohl der mächtige Schimmel gewiss das eindrucksvollste Wesen im ganzen umkreis war. Auf der Insel. Kurz dachte er an Sand, den Duft von Hibiskus und Ananas. Er hatte diese Insel verachtet, gehasst mit jeder Faser. Erst als er zum ersten Mal das Festland unter seinen Hufen gespürt hatte hatte er verstanden was seine Welt sein würde. Wie der modrige Schwefelgeruch der sich in den Atemwegen absetzte ein Duft von Heimat werden konnte. Oder der Geschmack von Kälte und Schnee der hochgebirge sich anfühlte wie der beste und sicherste Platz der Welt. Das würzige Bouquet von Tannennadeln im feuchten Kiefernwald. Erst an diesen Orten hatte er gefühlt das das Meer, die Sonne und die subtropische Feuchtigkeit alles waren, aber gewiss nicht sein Element trotz das er dort geboren war. Nichts anderes seit seiner Geburt gekannt hatte: Es war für ihn nie der richtige Ort gewesen. Sein Ziel war etwas nordisches gewesen. Ein alter Hengst hatte ihm einmal erzählt das es weitab ein Land gab in dem es fast immer dämmrig Dunkel war. Es bestand nur aus Seen, Wäldern und Mooren. Der Nebel tauchte alles was er finden konnte fast immer in feucht Diffuse Watte und falls die Sonne einmal scheint sind die immer währenden Nadelwälder so hoch und dicht das man sich abschirmen kann auch in der größten Helligkeit. Die Niederschlagsrate war überirdisch und der Boden immer Feucht und von modriger kühle. Leider hatte er diesen Ort nie erreicht. Er maß nun diesen Winter zehn Jahre und seit mindestens sechs war er auf der Suche. Auf dem immer währenden Weg eines getriebenen reisenden. Gelegentlich verfiehl er der lethargie. Verlor den Antrieb so wie in der aktuellen Phase seines da seins. Wohl deshalb hatte er nun schon so viel Zeit in zwei Herden verbracht in der letzten Zeit. Oder waren es drei gewesen? Er hatte sich ihnen nicht angeschlossen, gewiss nicht. Aber sich in ihrer Nähe aufgehalten um den Vorzügen des guten Futters und der sauberen Trinkwasserqualität zu fröhnen. Leider zog dies nun einmal mit sich das immer irgendein Pferd versuchte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder gar ein Gespräch mit ihm zu führen. In der Regel ging dies schief und da Atticus in letzter Zeit auch vor Gewalt keinen halt mehr gemacht hatte waren nicht alle Begegnungen glimpflich abgelaufen. Wie diese Begegnung hier noch weiter sich verhalten würde wusste er nicht, er hatte die Bukskin Stute nämlich mittlerweile völlig vergessen. Doch sie war noch immer da und sah ihn an, aus eisblauen Augen. Bewegungslos. Das war dann vielleicht doch ein bisschen seltsam. Auch das sie nicht versuchte erneut seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Er schenkte ihr einen ersten, richtigen Blick. Nur das eine Auge war Blau. Das andere war von einem dunklen Braun, jedoch genauso ausdruckslos wie das blaue. Ihr Körper war kompakt, kräftig. Wohl eher aus Gründen der Statur und nicht von besonders intensivem Muskeltrainung. Sie wirkte wie jemand der in der Lage sein könmnte sich zu wehren falls es verlangt wurde. Das fand Atticus immer interessant. Die Art wie Stuten sich wehrten war immer völlig anders aös die Vorgehensweise von Hengsten. Nicht das er sich schon großartig mit Mädchen geschlagen hätte aber man sah ja einiges im Leben und vieles blieb nicht aus. Ihm fiehl wieder einm das de Stute vorhin ihren Namen genannt hatte. Den hatte er allerdingfs schon direkt wieder vergessen. Und auf ihre Aufforderung es ihr gleich zu tun hatte er gar nicht erst reagiert. Doch sie hatte ihn noch etwas gefragt.
" Hörst du die Stimmen?"
Das war eigentlich komisch gewesen, doch da er sie bisher keine Sekunde ernst genommen hatte dachte er jetzt noch einmal darüber nach. Und er fokussierte sich kurz auf die Umgebung. Den Salzsee. Die Dunkelheit. Das leise Wispern in der Nacht das an diesem Ort verstärkt worden war. Was schien aus den tiefen des schwarzen Wassers hervorzukriechen wie der sanfte Nebel der die Bäume umhüllt hatte, nicht aber das Wasser als hätte selbst er Ehrfurcht vor diesem Gesöff. Wer wusste schon was darin war. Er hatte keine Lust baden zu gehen um es herauszufinden. Dann wären wir wieder bei seinem Traum von der Hand die ihn hinabzog. Er war sich sicher das kein Tier das dort hinein stürzte jemals wieder das Licht der Welt erblicken würde. Er dachte wieder daran das diesvon Kallt ja auch eine Frage gewesen war. Er dachte über seine Worte genau nach.
" Stimmen höre ich nicht. Es ist eher ein flüstern, ein wispern, ein wimmern. Und ich denke es kommt aus dem See."
Atticus war zwar auch rational denkend aber er wusste das fast nichts unmöglich war. Und das es vermessen gewesen wäre zu behaupten das solche Dinge alles nur Spuk und humbug waren. Man wusste es nicht so genau.


07.08.2013, 10:09
» Kallt
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Atticus


In Momenten wie diesen, Momenten der Stille, lauschte Kallt in sich hinein. Sie lauschte, suchte, forschte nach Emotionen. Nach einer winzigen Regung die ihr beweisen konnte, dass sie doch empfand. Denn sie wollte empfinden. Dieses kalte Dasein würde sie niemals erfüllen. Sie wollte nicht von Glück reden, denn genau das würde sie unter diesen Umständen auch nicht fühlen. Doch die Leere, diese tiefe Leere in sich, die sie immer wieder auf die Suche schickte und sie dazu bewog, Dinge zu testen und zu erproben - diese Leere war da! Und sie konnte nicht verleugnet werden. Womöglich war das sogar der Funke Hoffnung, den sie brauchte. Diese Sehnsucht nach mehr. Diese Sehnsucht nach Gefühlen. Denn war nicht gerade Sehnsucht auch eine Emotion, der man nachgehen konnte? Vielleicht sollte sie sich auf genau diese Emotion, auf diese Sehnsucht, fixieren und anhand ihrer lernen, wie man auch andere Regungen empfand. Die Neugierde, Sehnsucht nach Wissen und mehr - das hatte sie schon immer vorangetrieben, wenn nichts anderes sie hätte am Leben halten können.

Den was hatte schon jemand vom Leben, der nichts empfand? Sie hatte nicht getrauert, als ihre Familie starb. Sie freute sich nicht darüber, dass einige doch überlebten. Sie liebte jene nicht, die ihr nahe standen. Hasste jene nicht, die sie verletzten. Sie war neugierig. Neugierig und sehnsüchtig darauf, all das zu erfahren. Denn sie stellte es sich schön vor, erfüllend, wenn sie lieben und hassen konnte. Zugegeben, einige Vorteile besaß die Emotionslosigkeit wohl doch. Sie konnte nicht verletzt werden, zumindest nicht seelisch. Und so störte sie auch des Hengstes Abwesenheit nicht. Sie langweilte ihn. Das erkannte sie natürlich. Denn im Erkennen von Gefühlen war sie geübt. Früher, in der trauten Umarmung ihrer Familie, hatte gelernt, welche Emotionen wie ausgedrückt wurden und hatte gar versucht sie zu imitieren, was ihr das Wohlwollen der Ihren einbrachte, die ihre Andersartigkeit ohnehin nie hatten verstehen können. Kallt galt lange Zeit als ein schreckliches Wesen, das sich am Leid anderer labte. Denn sie weinte nicht, wenn jemand starb. Sie lachte jedoch auch nicht. Ihr war es egal. Die Welt war ihr egal. Und mittlerweile war sie der Welt egal, das wusste sie. Aber das wollte sie verändern.

Lange Zeit sprachen beide nicht. Kallt wollte noch immer seinen Namen in Erfahrung bringen. Noch mehr aber wollte sie wissen, woher all diese Stimmen - dieses monotone Surren in der Luft - kamen. Und der Graue schien es ganz recht erkannt zu haben. Die Stimmen stammten aus dem See. "Du hast recht." sagte sie mit einer leisen Verwunderung in der Stimme, weil sie selbst nicht darauf gekommen war. Langsam trat sie an das Wasser heran und - nach kurzem Zögern - steckte die Nase hinein. Als sie den schönen Kopf wieder hob sah sie ihn unverwandt an. "Salz. " Sie stellte es bloß fest, vielleicht gar mehr für sich selbst als für ihn. Und während sie so sprach war es ihr, als greife eine eiskalte Hand um ihr Bein. Als wäre da jemand, der sie hinab in die Tiefe zu ziehen versuchte. Doch das konnte nicht sein, Übernatürliches gab es nicht. Sie wusste das besser als alle anderen. All dieser Irrglaube beruhte nur auf der Angst der anderen, die sie nicht nachzuempfinden im Stande war. Da war nichts. Und doch... Sie spürte es doch, eisig kalt an ihren Beinen. Vorsichtshalber trat sie doch wieder auf den anderen zu. "Wo bin ich hier eigentlich gelandet?" fragte sie leise, und doch hörbar. Vielleicht auch wieder eher zu sich gesprochen, aber womöglich konnte der andere ihr ja eine Antwort bieten.


07.08.2013, 11:37
» Atticus
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KALLT.



Er runzelte langsam die Stirn. Inwiefern Pferde das im übertragenen Sinne tun konnten. Natürlich hatte er recht. Er spielte etwas irritiert mit den Ohren.
" Ja, sonst hätte ich das wohl nicht gesagt. Ich höre es ja. "
Sein Ausdruck wies verständnislosigkeit hin. Atticus meinte fast alles ernst wenn er etwas sagte oder es troff nur so vor zynismus, ironie oder sarkasmus. Oder alles zusammen.
Er beobachtete noch irritierter das sie sich der Brühe näherte und auch wenn sie und ihr wohl ihm egal waren, er konnte es nicht zulassen das er mit einenen Augen zusehen musste falls die Hand an ihr zerren würde. Alles in ihm sträubte sich bei diesen Bildern die sich auch nur vielleicht in sein Gedächnis einbrennen konnten. Er hielt sich zwar noch zurück und dennoch folgte er ihr die zwei Meter bis an den See heran. Er wusste das seine Fantasie ihm einen Streich spielte wie er meinte etwas weißes tief in ihm schimmern zu sehen. In der Dunkelheit. Und das obwohl sich nichts in ihm spiegelte. Alles an diesem Tümpel wirkte tot. Selbst der Boden auf dem sie standen um ihn herum wirkte ausgestorben. Wie purer Kalk wo sich nicht einmal ein paar Grashälmchen drunter verirren konnten. Beinahe angewidert scharrte er mit den Hufen im toten Staub. Komisch das dieser Ort ihm bis gerade noch einsam und gut vorgekommen war. Nun hatte er etwas noch einsameres weil er mit Kallt ebenfalls das Gefühl hatte etwas lebloses neben sich stehen zu haben. Sie sah ihn an, sprach nur ein Wort. "Salz."
Und in diesem Moment begriff er was ihm die ganze Zeit schon so wiederstebt hatte vom ersten Augenblick an. Er versuchte Artgenossen nicht besonders zu analysieren, schenkte ihnen kaum einen Blick oder ein paar Sekunden aufmerksamkeit. Doch dies war auch generell nie nötig. Der Hengst hatte zu seiner Intelligenz noch ein überraschend präzises Gedächnis. Er hatte sich leider die Visage von jedem Pferd innerhalb weniger Sekunden eingeprägt und so auch Kallt bei jeder Regung. Es war wie ein Foto das er immer und sofort jederzeit aufgreifen konnte. Er könnte selbst in einem Jahr noch sagen das Kallt verschiedenfarbige Augen und einen etwas zu hohen Schopfansatz hatte. Noch einer seiner millionen Probleme. Und er vergaß keine Bilder. Nicht eine Sekunde und mied daher auch ganz gern unangenehme Anblicke. Ein zerfetzter Körper oder ein sterbender Artgenosse waren für ihn absolut uninteressant. Aber wenn es an seine Urängste wie das ertrinken durch hinabziehen oder das verirren im wahnsinn einer Höhle war für ihn alles vorbei. Solche Anblicke wurden strinkt gemieden. Und bei Kallt war es so gewesen, jede Minute hatte sie zwar gesprochen und ein gewisser Ausdruck hatte auf ihrem Gesicht platz genommen der nicht wirklich zu den Worten passte die sie gerade gesagt hatte. Keine Geste hatte wirklich hundert Prozent damit übereinstimmt was gerade in diesem Moment ihre Lippen verließ. Und es war auch immer sehr ähnlich gewesen. Die Züge, Mimik, Gestik. Kallt war Kalt. Ob nun bewusst oder nicht und sicher auch nicht sofort für jeden ersichtlich. Aber der Graue hatte sie durchschaut und damit hatte sie ganz sicher nicht gerechnet. Obwohl er nicht wusste wie was und warum. Das wäre selbst für ein hochbegabtes Pferd wie ihn auch eine verdammt große Hausnummer.
""Wo bin ich hier eigentlich gelandet?"
Er grinste etwas schief.
" Eine gute Frage. Ich würde sagen an einem Meer für die jenigen die kein Geld haben um an ein wirkliches Meer zu fahren. Oder denen der Weg zu weit ist."
Er kannte solche Seen auch nicht. Und er wusste nicht ob es mehrere von ihnen gab. Alles was er kannte mit so hohem Salzanteil war bisher das Meer gewesen. Und das Meer mochte er nicht besonders. Es war ihm zu unbeherrscht, zu aufgewühlt. Zu unberechenbar. Wer ihn da alles in die Tiefe ziehen konnte wollte er gar nicht erst wissen. Er hatte den Geruch von Salz auf seinem Fell, in den Schleimhäuten, Augen, Nüstern. Einfach überall. Wenn Sand und Salz zu einer einheit verkrusteten und sich überall festsetzten. Wälzen war eine Frage der Härte und der Sandkrümel piek toleranz. Nein, er hatte das Meer seit Jahren nicht besucht und war sich auch sicher das dies so bleiben würde. Er sah zu der Bukskin Stute die merkwürdig schaute so als ob sie auch ein eiskaltes Händchen gesehen hatte. Er trat langsam zurück und seine große Gestalt zeichnete sich trotz des Grauen Fells nur schwerm von der schwarze der Umgebung ab. Die Nacht war finster und Sternenlos.
" Hast du keine Angst?"
Er wusste das sie keine hatte doch er wollte dies gerne selber aus ihrem Mund hören. Er wusste mittlerweile das es viel zu viele dumme, wagemutige Dinger gab die des Nachts allein herum stolzierten als warteten sie nur auf die Gelegenheit erwischt und verschleppt zu werden. Doch bei Kallt war es anders, das wusste er einfach.


09.08.2013, 22:56
»Grelle
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Judas



Noch immer stand der Rote da und blickte sein Spiegelbild an. Er wusste selber ganz genau, dass er das nicht war, dieses kichernde, aufgedrehte etwas. Aber es war mit den Jahren zu einer Gewohnheit geworden, immer lachend, immer aufdringlich, immer nervig zu sein. Es war wie eine Maske, die er nicht mehr ablegen konnte, während er unter ihr immer mehr verkümmerte. Die Einsamkeit zerfraß ihn innerlich, dass er niemanden hatte, dass er seine Liebe mal wieder verloren hatte. Dennoch konnte er nicht aufhören. Es war zu einer Art Selbstschutz geworden, denn er liebte was er darstellte. Gerne wäre er wirklich so sorgenlos, so verrückt, so verspielt. Er würde gerne mit den Herzen der Hengste spielen, wo sein eigenes doch schon gebrochen war. Viel zu oft plagte ihn in letzter Zeit die Frage nach seiner Zukunft. Auch mit der Magie, die er wohl beherrschte, würde er nicht ewig leben. Wie würde es in ein paar Jahren, Jahrzehnten aussehen? Wäre er immer noch der einsame Freak?
Grelle wurde aus seinen Gedanken gerissen, als neben seinem Spiegelbild ein anderes erschien. Er legte den Kopf schief und stellte die sichelförmigen Ohren auf, ehe er einen Schritt zurücktrat und den Kopf neigte, um den Fremden zu beäugen. Er war ein kräftiger Rappe, genau sein Beuteschema. Er schien schon deutlich älter, erfahrener zu sein als andere. Er hatte einen markanten ramsnasigen Kopf und ein wellendes, kräftiges Langhaar. „Oh, guten Morgen.“, meinte Grelle, bemühte sich um eine nicht allzu schrille Stimme und klang daher fast normal.
Er ließ noch einmal den Blick über den Körper des anderen gleiten, während er dem Anderen in die Augen blickte und ihn innerlich beschwor, den Blick zu erwidern. Er warf sich den Schopf galant aus dem Gesicht.


10.08.2013, 14:39
» Judas
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Grelle




Natürlich hatte das Pferd mit der Feuerroten Mähne die Anwesenheit des schwarzen, starken Hengstes sofort bemerkt. Manchmal erschien es Judas wie ein Fluch, dass er mit anderen Pferden zusammen leben musste. Schon von klein auf kam er nicht mit ihnen klar, war er doch stets ein unverbesserlicher Narziss gewesen, der sich nichts beibringen ließ. Dennoch suchte er oft die Nähe der anderen Tiere, auch, wenn er dies niemals zugeben würde. Er hielt sich selbst für wesentlich stärker als er war, wesentlich kräftiger, im Allgemeinen um empfand er sich als Äonen besser, als andere Pferde. Klüger, Stärker, Scharfsinniger. Und allein dieses Gedankengut machte den Rappen aus. Nicht mehr, nicht weniger.

Und sofort würde Judas auch von dem fremden Hengst angesprochen. Der Rapphengst nahm seinen Kopf in die Höhe, und blickte den Anderen aus Falkenaugen an, die nichts gutes verhießen.

Was willst Du?

Seine Stimme klang schroff, hart. Aber dennoch lag eine gefährliche Ruhe in ihr, etwas, was man kaum beschreiben konnte, hatte man es nicht selbst gehört.

Dennoch ließ Judas sich herab, um den Fremdling zu mustern. Er war etwas dünner als er, nicht ganz so stark und kräftig gebaut. Seine Beine waren lang und das wohl auffälligste an seinem Gegenüber war diese Orangerote Mähne, die von Judas' Abstand aus gesehen, sehr seidig sein musste. Ganz im Gegensatz zu der Mähne des Rapphengstes, die eher schwer und voll auf seinem Hals und dem vorderen Teil seiner Schultern lag.

Immer noch wandte Judas seinen Blick nicht von dem anderen Hengst, der wohl ein klein wenig jünger sein musste als der Rappe selbst, ab, sondern sah ihn weiterhin durchdringend und kalt an.


10.08.2013, 15:08
» Kallt
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Atticus


Die Augen starr auf den See gerichtet, fielen ihr die prüfenden Blicke des Hengstes kaum auf. Nur wenige waren dazu imstande, ihre Fassade zu durchschauen. Die meisten der Pferde waren schlichtweg zu stupide und egozentrisch, um auf Kallt’s nicht ganz passendes Mienenspiel aufmerksam zu werden. Dieser Hengst jedoch schien anders, kurz davor ihr die zur Henkersfrage Erkorene zu stellen. Ob sie sich fürchte? Sie blickte auf und ihm voll Stumpfsinn ins schöne Gesicht. Sie zögerte einen Moment zu lang, um wirklich glaubhaft verneinen zu können. Sie seufzte leise und trat einen Schritt zur Seite, um ihre Beine zu entlasten. „Das sollte ich wohl.“ murmelte sie ausweichend, der Frage umgehen wollend. Aber sie wusste sofort, dass das wohl kaum Sinn haben würde. Der Graue war keiner von der Sorte, die sie einfach so an der Nase herum führen konnte mit ihrer Maske. Zumal sie nun mit dem Rücken zum beängstigenden See stand, die Gefahr im Nacken lauernd. Ja sie musste eigentlich schon das kalte Nass nach ihr greifen spüren, doch sie stand einfach so da – ungerührt und ungeängstigt. Ganz locker, als stünde sie am hellen Strand oder an einer schönen Quelle.

Dabei war das, was sie beiden Pferde an diesem Ort umgab, der blanke Tod. Das Wasser selbst war salzig und würde jeden töten, der mehr davon trank. Eine faszinierende Methode im Übrigen, man verdurstete einfach so weil das Salz des Wassers dem Körper die nötige Flüssigkeit entzog. Eine sehr imposante Art zu sterben, wie Kallt im Stillen befand. Nun aber zurück zu ihrem Problem: dem Grauschimmel. Was sollte sie nun tun? Sich ihm offenbaren, ihm beichten, dass sie keinerlei Gefühle wahrnahm und eigentlich so etwas wie tot war, nur das ihr Organismus noch vollständig intakt war und lief? Oder sollte sie ihn versuchen zu überzeugen, eine andere Lüge auftischen mit mehr Überzeugungskraft?
Sie würde es wohl nicht schaffen, ihre Sprachlosigkeit siegte. Sie blieb gelassen stehen und wartete auf eine Antwort ihres Gesprächspartners. Was kümmerte es sie schon, wenn er sie stehen ließ? Etwas tief in ihr berief sich dennoch darauf, dass es klug wäre, wenn er bliebe. Also musste sie doch versuchen, all das gerade zu rücken. Während er jedoch noch wortlos neben ihr stand, betrachtete sie die Umgebung noch ein wenig. Kahle Stellen, wohin das Auge auch blickte. Die Dämpfe des Sees waren selbst im Dunkel der Nacht ein wenig schleierhaft zu erkennen und rochen ebenso unangenehm. In der Ferne sah man einige kahle Bäumchen stehen, nicht nennenswert. Der Boden rund um den See war weiß und leblos, kaum ein Pflänzchen wuchs. Wenn, so waren es die genügsamen Gräserchen, die ohnehin braun und tot aussahen. Irgendwie erinnerte sie dieser Ort an ihr eigenes Gefühlsleben, leblos und doch vorhanden. Womöglich musste es bloß erweckt werden? Seit Jahr und Tag suchte Kallt nach einer Lösung. Nach einer möglichen Behebung ihres Defekts. Sie sehnte sich nach Gefühlen, das einzige Gefühl das sie überhaupt wahrnahm. Sie sehnte sich. Und Sehnsucht war kein schönes Gefühl. Denn auch Enttäuschung nahm sie am äußeren Rand ihrer verkrüppelten Seele wahr.


20.08.2013, 17:02
» Paweł
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Wer mag?



Langsam näherte der Rappe sich dem Ufer des Salzsees...
Der Schnee knirschte unter seinen Hufen, während er gedankenverloren dahinschritt. Der Wind war eisig und hier es schneite leicht. Der Rücken des großen Schwarzen war leicht weiß vom Schnee, begann aber ganz langsam zu schmelzen.

Scheinbar war auch hier lange niemand gewesen, da nirgendwo auch nur ansatzweise Spuren eines Lebewesens zu sehen waren.
Er blickte gen Himmel und schloss die Augen.
Die Einsamkeit und diese absolute Stille fraßen ihn fast auf, so lange war er nun schon allein, solange war es her, das er Mara verloren hatte, bei diesem Feuer.
Er sah sie vor seinem inneren Auge, diese Schönheit, diese Eleganz der Apfelschimmelstute. Wie sehr wünschte er sich wieder eine Stute, die er lieben könnte. Der er seine aufrichtige und wahre Liebe zeigen könnte. Die Liebe, die tief in seinem kalten Herzen verborgen war, schon viel, viel zu lange. So lange, wie seine letzte zärtliche Berührung her gewesen war, der letzte Kuss von Mara... er wusste es noch, wie gestern, obwohl es schon 5 lange Jahre her war... Danach war jede Berührung, die er gehabt hatte nur mit Schmerzen verbunden gewesen... Er erschauderte.

Langsam senkte er seinen Kopf wieder und öffnete die Augen.
Er war hungrig, hatte seit seiner Ankunft vor ein paar Tagen in diesem Tal nichts mehr gefressen und es sah auch hier nicht danach aus, als gäbe es etwas, alles war weiß und gefroren... Er leckte über den Schnee zu seinen Hufen und lies ihn auf der Zunge zergehen... Wohin sollte er gehen, würde er jemals jemanden treffen?

Die Hoffnung daran wurde mit jedem Windhauch, der durch seine lange Mähne blies weiter hinfortgetragen....


30.12.2013, 17:12
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Stillreich » Das Tal » Salzsee der Ahnen #1
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