» Krabat
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Lijuan x3



Hörst du ihn singen, den Vogel der Nacht. Mit gebrochenem Herzen und dem Pfeil in der Brust?

Das letzte bisschen Anmut und Stolz hatte Krabat zusammengenommen um noch eine große Reise anzutreten. Die Reise auf der Suche nach sich Selbst. Dem Ich, an das er den Glauben verloren hatte. Sein Blick in den schwarzgrauen Augen war bestimmt, doch sah man den offenen Bruch der Seele durch die Leere hindurch.
Er schwebte förmlich über den Schneeboden. Er bemerkte gar nicht, wie rutschig es eigentlich war. Der Schnee blieb schon seit einigen Nächten liegen, doch Krabat mochte die kalte Jahreszeit. Er hatte seit jeher das Glück gehabt, dass ihm ein dichtes warmes Winterfell wuchs. So sah er auch jetzt etwas zerzaust aus, mit der langen ungebändigten Mähne. Er war trotz seines hohen Alters gut bemuskelt, denn er arbeitete täglich hart an der Erfüllung des einzig übrig gebliebenen Wunsches sich selbst zu finden.
Krabat schnaubte, während er ein großes Feld entlanglief. Weit und breit war hier keine Baumgruppe zu sehen, große Weite, dahinter ein Wald, vielleicht auch ein See? Seit er die Pforten dieses Landes betreten hatte, und Krabat dachte wirklich an Pforten, denn von jetzt auf gleich hat ihn etwas magisches empfangen, dass er vorher nicht gespürt hatte, kam er sich vor, als würde er beobachtet werden. Ständig starrte er zum Himmel hinauf, doch die Raben die ab und zu seinen Weg kreuzten wirkten zwar mystisch aber trotzdem irgendwie vertraut. Während er so Schritt für Schritt vorwärts lief, gingen ihm viele Gedankenzüge durch den Kopf.
Sein Leben zog nochmal an ihm vorbei, die Monate nach seiner Geburt, seine Lehrzeit... Als er alleine war... Als er seine Liebe kennenlernte und sein Herz verschenkte. In diesem Moment schloss Krabat kurz die Augen und verbarg somit den kleinen Schmerz den ihn durchzuckte. Schnell schüttelte er den Gedanken aus seinem Kopf. Als er die Augen wieder öffnete stand er vor einem großen Tor. Die eine Seite stand offen. Das krähen eines Rabes ertönte. Krabat sah nach oben. Der Rabe saß auf der dunklen Mauer, die von Menschenhand gebaut wurde. Eine Stufe war zu überwinden um die Tore zu durchschreiten. Wenn Krabat etwas zu verlieren gehabt hätte, wäre er sicher nicht durch das Tor gelaufen. Da dies jedoch nicht zutraf, musste er nichtmal seinen Mut zusammenpacken und betrat den schaurigen Ort.
Vor ihm waren Gräber aufgereit, der Boden schneeweiß mit Laub gemischt. Unwissend was nun auf ihn zukommen würde, blieb er stehen und sah sich um. Sein Herz pochte, er spürte eine gewisse Magie, die ihn anspannen ließ.


11.02.2014, 16:59
» Vengeresse
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Sky Roost.

"Meine Erinnerungen lagen zu 100% bei dem Feuerberg!" sagte sie. Doch warum sie hier waren, wusste selbst die Graue nicht.


11.02.2014, 19:50
» Sky Roost
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Vengeresse




Dann versuchen wir es einfach nochmal, aber diesmal gehe ich vor.Er sah sich noch einmal um, um dann diesen duesteren Ort auf dem schnellsten Wege zu verlassen.


--->Feuerberg


12.02.2014, 08:39
»Lijuan
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Krabat


Taubengrau schimmerte ihr Fell in der Wintersonne, die hier und da durch das dichte Treiben blitzte. Es war ein herrliches Wetter, eine sonderbare Kombination. Während durch die lückenhaften Wolken immer wieder die Sonnenstrahlen tanzten, flohen die Flocken aus dem Himmel und breiteten sich auf der eisbedeckten Welt aus. Lijuan fügte sich in dieses Bild, als wäre sie für Winter und Kälte geboren. Vielleicht war dem auch so. Ihre Geburt lag so viele tausende Jahre zurück, dass sie es schon nicht mehr ermessen konnte. Wer waren eigentlich ihre Eltern und warum wurde sie überhaupt geboren? Als einer der stärksten Engel der Welt war sie derselben mittlerweile so entrückt, das nichts ihre Aufmerksamkeit fesseln konnte und nichts ihr mehr Freude bereitete.

Sie spürte es sofort, als ein Jüngling den Garten betrat. Auch wenn sie selbst ihn weder sehen, noch wittern konnte. Man war keine viertausend Jahre alt und wusste dann nicht, wann ein Jungblut den Ring betrat. Amüsiert kicherte sie. Es war das Lachen eines jungen Mädchens und keinen Deut älter sah Lijuan aus. Bis auf ihre Augen war sie eine ganz normale Stute. Nur die Pupillen, die schwarz hätten sein müssen, waren bei ihr von eben demselben grau, wie ihr Fell. Hätte sie ihre Schwingen in der Gestalt des Pferdes nicht eingebüßt, so wären auch diese von reinem grauweiß gewesen. Sie trauerte ihnen ein wenig nach, doch sie verschmerzte den Verlust. Nun, an diesen Körper gebunden , konnte sie zumindest wieder unter den Lebenden wandeln und sich ihren Lüsten hingeben, auch wenn diese mittlerweile ebenfalls zu langweilen begann. Es war an der Zeit, dass Lijuan ein wenig Freude empfand. Dass sie ein Spielzeug fand, das ihr Interesse länger als nur ein paar Momente - in Lijuans Rechnung waren Momente im übrigen Jahre - andauerte.

"Sei gegrüßt." säuselte ihre kratzige, eher furchterregende Stimme. Eine Stimme, die eigentlich glockenhell erklang und doch so tot war, dass man die Kälte förmlich auf der Haut spüren konnte. Sie wandte sich um und ging auf den Hellen zu, der von einer makellosen Schönheit war. Ein wenig erinnerte sie ihn an ihren einstmals Geliebten. Was aus ihm geworden war? Er war tot. Lijuan hatte ihn getötet. Sie hatte ihn geliebt und deshalb hatte er sterben müssen, sonst wäre er ihr Tod gewesen. Hätte sie schwach gemacht. Liebe machte schwach. Das hatte sie begreifen müssen, ehe er sie ein klein wenig sterblich machte. Ihre Gedanken galten nun Raphael. Einem Hengst so schön wie Tag und Nacht zugleich. Sie hatte ihn immer bewundert und nun bewunderte sie ihn umso mehr. In dieselbe Situation wie sie einst geraten, hatte er sich doch für einen anderen Weg entschieden: er hatte seine Sterblichen leben lassen und sich ihr verschrieben. 'Wenn das mal nicht dein Tod sein wird, lieber Raphael.', murmelte sie lautlos vor sich hin und widmete sich dann wieder dem Fremden, der keine Ahnung hatte,vor welch mächtigem Wesen er stand.


24.02.2014, 20:02
» Acqua
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{Justice, ASTAROTH, ELANOR, CENWEN & Echo.}
<- Mondtal

Acqua wartete bis die Fremde kam. Als sie neben ihr stand, ging sie los. Wohin ihr weg sie führte wusste sie nicht. Hauptsache weg von diesem Ort. Die Sonne kam hervor und schmolz den Schnee. Einzelne Strahlen tanzten auf ihrem Fell. Sie mochte die Wärme. Doch die Freude hielt nicht lange. Kaum war die Sonne da, fing es schon zu Regnen an. Wohin sie auch gingen, überall sprossen die Blumen. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen. Sie blickte sich zu der Palominostute um. Sie folgte ihr. Nach einigen Stunden, wie Acqua fand, kamen sie endlich an einem anderen Ort an. Die Weiße hielt an. Sah sich nach Justice um. Der Regen verfolgte sie. Die beiden geritten in ein dichtes Nebelmeer. Acqua war nicht gewilligt, Justice aus den Augen zu verlieren. Sie hoffte das die Fremde ihr dich auf den Fersen war. Langsam kämpfte sie sich durch das Nebeldickicht. Die weiße hielt inne. In der Ferne hörte sie Stimmen. Sie lauschte angestrengt. Eine bekannte Stimme war unter den vielen. Es lag auch ein Bekannter Duft in der Luft. Sie erinnerte sich kaum an ihn. Er verschwand viel zu früh. Sie mochte ihn. Das einzige was von ihm in Erinnerung war, war sein Geruch und seine Stimme. “Echo!“ murmelte sie. Der Nebel Ein kurzer Blick verritt ihr wo die andere Stute war. Acqua deutete der Fremden in die Richtung, in die sie selber ging.
Sie bockte vor lauter Freude. Sie folgte den Stimmen und dem immer Stärker werdenden Geruch ihres Bruders. Als sich in dem Nebel Pferdegestalten aufbauten, trabte sie an. Als diese Gestalten deutlicher wurden, rastete sie fast aus. Ihr Bruder war dabei. “Echo!“ rief sie. “Wie lange wir uns nicht gesehen haben!“ Sie umhalste ihn für einen kurzen Augenblick. Acqua sah erst dann, das auch noch andere anwesend waren. “Wo bleiben den wieder meine Manieren? Guten Tag!“ sagte sie mit einem Lächeln zu den anderen drei anwesenden Pferde.


16.03.2014, 19:29
» Justice
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Acqua & Echo & Cenwen & Astaroth



Der Nebel, der sie noch aus dem mondförmigen Tal heraus brachte, verschwand nun mehr und mehr, bekämpft von den strahlen der Sonne und dem sich nun ausbreitenden Frühling. Dies war einer der wenigen Momente in denen sich Justice ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen zeigte, unberührt von den vergangenen Ereignissen ihrer Kindheit. Die Blumen sprossen aus dem wieder mit Gras bedeckten Boden und streckten sich der Sonne entgegen. Das war ihr Ziel: so viel wie möglich von den Strahlen der Sonne abbekommen. Und Justice? Es war sicherlich nicht ihre Aufgabe den Blumen beim erreichen ihrer Ziele zuzuschauen. Aber was war ihr Ziel? Während sie der weißen Aquca weiterhin hinterher lief, fing ihr Gehirn an diese Frage wieder und wieder abzuspielen, als würde sie dadurch eine Antwort finden. Lange hatte sid nicht mehr daran gedacht, aber jetzt wünschte sie sich wieder einen Sturm herbei. Das Gefühl alleine, wie der Wind durch ihre Mähne flatterte und dem abgemagerten Körper wieder neues Leben ein hauchte. "NEIN!", kreischte es in ihrem Kopf und sie blieb wieder mitten in der Bewegung stehen. "Du darfst mich nicht fort schicken. Wer passt dann auf dich auf?" "Als hättest du jemals auf mich aufgepasst!", knurrte sie, für Acqua aber nicht in Hörweite. Sid schlug heftig mit dem Kopf hin und her. Der Nebel, der sich später doch noch um die beiden Stuten gelegt hatte, schwand nun auch wieder und uim Vorschein kamen drei neue Pferde. Sofort riss Justice die Augen auf, erkannte aber nichts bedrohendes. Und sonst schien auch nichts komisch zu sein, außer das ihre weiße Begleiterin sofort zu einem anderen, ebenfalls weißen, Hengst rannte und ich 'Echo' nannte. Dann, so nebenbei, begrüßte sie auch die anderen. Justice anderen wieder vollkommen und drehte ihnen den Rücken zu, ehe sie begann sich mit sich selbst ein Wortgefecht zu liefern, dessen Ausdrucksweise nicht als jugendfrei zu zählen war. stand da wie nicht abgeholt. Diese Situation war ungewohnt für sie. "Renn! Sie wollen dich zu Ihm führen!", flüsterte es. Justice kniff die Augen zusammen und riss den Kopf runter. "Nein.", rief sie, vergaß die anderen um sich herum und drehte ihnen dann auch den Rücken zu. Sid fing an sich mit sich ein Wortgefecht zu liefern, dessen Ausdrucksweise nicht als jugendfrei einzustufen war.


21.03.2014, 19:06
» Krabat
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Lijuan



Zu keiner Zeit darfst Du nicht hinter Dir stehn,
hör auf Dich mit Zweifeln an Dir zu vergehn.


Wie angwurzelt stand Krabat in der Eingangsstraße des Friedhofes. Er hatte das Tor ohne jeglichen Hintergedanken durchschritten, war auf alles gefasst gewesen, da er die besten und die schwersten Jahre hinter sich hatte und es nun nichts mehr zu verlieren gab. Er war alleine, ohne Sorgen - gebrochen aber dennoch stark.
Etwas magisches lag in der Luft, die leichte Brise trug es in Sich und wirbelte es auf und ab. Er sog die Luft tief in sich ein, schöpfte etwas positives daraus, denn Angst hatte Krabat keine. Der große Graue hatte schon viel Angst und Schmerz erlitten, doch er hatte versucht seine Humanität bis auf das Kleinste zu begrenzen. Gefühle machten einen schwach, das hatte er gelernt. Und er wollte niemals mehr der Schwächere sein.

Der größte Schmerz, den es im Leben zu verarbeiten gilt, ist der, eines gebrochenen Herzens.
Ich hab gewartet auf dich. Bis ich merkte - du kommst nicht. Hab deinen Namen geschrien... und dich nie wieder gesehen.


Krabat atmete tief durch. Der letzte Atemzug glitt einem Seufzen. Aus dem Nichts ertönte eine weibliche Stimme, jung und klar, so unvoreingenommen, als wäre sie ganz ohne Verwunderung, dass er hier war. Eiskalt lief ihm ein Schauer über den Rücken und überrascht sah er sich um. Der Friedhof war nicht der größte, und doch konnte er die Stute erst beim zweiten Blick erkennen. Ihre Farbe war grau und deckte sich mit der Farbe der Mauer. Ein gutes Versteck, so eine optische Täuschung. Um nicht unhöflich zu erscheinen begrüßte auch er die Stute mit einem zaghaften "Ihr auch". Auch obwohl sie ihm den Rücken zugekehrt hatte, sparte er sich die Verbeugung nicht. Alte Schule steckt tiefer in einem drin, als man möchte.

Der Graue schien nun neugierig, weshalb sie hier war. Besuchte sie ein Grab? Auch er hätte gerne wenigstens einen festen Ort gehabt, an dem er seine Familie immer wieder spüren konnte. Doch dieser Ort blieb ihm verwährt, denn es wurden Entscheidungen getroffen, die weder Nachhaltig, noch von großem Sinn waren. Seine Familie diente den Menschen zum Überleben, mehr musste man hier nicht sagen - so weit war es mit der Menschenhand gekommen. Am Ende waren es die Diener, die ausgezehrt wurden.

Doch du musst nur aus diesen Fehlern lernen,
dann können sich die Fehler & die Niederschläge ruhig noch mehren.
Denn irgendwann wird sich das Ganze dann ins Gegenteil verkehren
und du wirst lange Zeit später von deinen Fehlern zehren.
Du nennst sie dann Erfahrungsschatz & hältst sie in Ehren -
denn den Zutritt dorthin kann dir keiner verwehren.
Also vergiss nicht wo du herkommst und verfolge ein Ziel!


Einige Sekunden vergingen. Es war so still. Man hörte lediglich den Raben, der immernoch hinter ihm auf der Tormauer saß und mit seinen Krallen am Putz kratzte. Ich habe nichts zu verlieren., dachte er und ging auf die Stute zu. Es brauchte keinen Mut um sie anzusprechen: Was treibt euch an diesen Ort, junge Lady? Ruhigen Schrittes kam er vorwärts. Dabei nahm er die Graue in Augenschein. Grazile Beine, sportlich, nicht ausgezehrt, ruhig atmend. Doch je näher es kam, desto mehr spürte er es.
Sie war es, die diese unheimliche Magie ausstrahlte. Oder?


07.04.2014, 08:02
» Krabat
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Lijuan



Zu keiner Zeit darfst Du nicht hinter Dir stehn,
hör auf Dich mit Zweifeln an Dir zu vergehn.


Wie angwurzelt stand Krabat in der Eingangsstraße des Friedhofes. Er hatte das Tor ohne jeglichen Hintergedanken durchschritten, war auf alles gefasst gewesen, da er die besten und die schwersten Jahre hinter sich hatte und es nun nichts mehr zu verlieren gab. Er war alleine, ohne Sorgen - gebrochen aber dennoch stark.
Etwas magisches lag in der Luft, die leichte Brise trug es in Sich und wirbelte es auf und ab. Er sog die Luft tief in sich ein, schöpfte etwas positives daraus, denn Angst hatte Krabat keine. Der große Graue hatte schon viel Angst und Schmerz erlitten, doch er hatte versucht seine Humanität bis auf das Kleinste zu begrenzen. Gefühle machten einen schwach, das hatte er gelernt. Und er wollte niemals mehr der Schwächere sein.

Der größte Schmerz, den es im Leben zu verarbeiten gilt, ist der, eines gebrochenen Herzens.
Ich hab gewartet auf dich. Bis ich merkte - du kommst nicht. Hab deinen Namen geschrien... und dich nie wieder gesehen.


Krabat atmete tief durch. Der letzte Atemzug glitt einem Seufzen. Aus dem Nichts ertönte eine weibliche Stimme, jung und klar, so unvoreingenommen, als wäre sie ganz ohne Verwunderung, dass er hier war. Eiskalt lief ihm ein Schauer über den Rücken und überrascht sah er sich um. Der Friedhof war nicht der größte, und doch konnte er die Stute erst beim zweiten Blick erkennen. Ihre Farbe war grau und deckte sich mit der Farbe der Mauer. Ein gutes Versteck, so eine optische Täuschung. Um nicht unhöflich zu erscheinen begrüßte auch er die Stute mit einem zaghaften "Ihr auch". Auch obwohl sie ihm den Rücken zugekehrt hatte, sparte er sich die Verbeugung nicht. Alte Schule steckt tiefer in einem drin, als man möchte.

Der Graue schien nun neugierig, weshalb sie hier war. Besuchte sie ein Grab? Auch er hätte gerne wenigstens einen festen Ort gehabt, an dem er seine Familie immer wieder spüren konnte. Doch dieser Ort blieb ihm verwährt, denn es wurden Entscheidungen getroffen, die weder Nachhaltig, noch von großem Sinn waren. Seine Familie diente den Menschen zum Überleben, mehr musste man hier nicht sagen - so weit war es mit der Menschenhand gekommen. Am Ende waren es die Diener, die ausgezehrt wurden.

Doch du musst nur aus diesen Fehlern lernen,
dann können sich die Fehler & die Niederschläge ruhig noch mehren.
Denn irgendwann wird sich das Ganze dann ins Gegenteil verkehren
und du wirst lange Zeit später von deinen Fehlern zehren.
Du nennst sie dann Erfahrungsschatz & hältst sie in Ehren -
denn den Zutritt dorthin kann dir keiner verwehren.
Also vergiss nicht wo du herkommst und verfolge ein Ziel!


Einige Sekunden vergingen. Es war so still. Man hörte lediglich den Raben, der immernoch hinter ihm auf der Tormauer saß und mit seinen Krallen am Putz kratzte. Ich habe nichts zu verlieren., dachte er und ging auf die Stute zu. Es brauchte keinen Mut um sie anzusprechen: Was treibt euch an diesen Ort, junge Lady? Ruhigen Schrittes kam er vorwärts. Dabei nahm er die Graue in Augenschein. Grazile Beine, sportlich, nicht ausgezehrt, ruhig atmend. Doch je näher es kam, desto mehr spürte er es.
Sie war es, die diese unheimliche Magie ausstrahlte. Oder?


07.04.2014, 08:02
»Lijuan
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Krabat


Lijuans milchig getrübte und doch nicht blinde Augen betrachteten den Jungen - und das war er gemessen an ihrem Alter - aus dem Augenwinkel und so nahm sie die klassische Verbeugung wohl wahr, die ihm bereits die Gunst der Erzengelin bescherte. Lijuan mochte es, wenn Hengste Anstand besaßen. Wenn sie in der hohen Kunst des Höfischen unterrichtet waren. Die Taubengraue hatte so viele Dynastien und Höfe erlebt - überlebt - , dass sie genau wusste, wie sich gutes Benehmen abzeichnete. Seine Stimme schlich sich ihr ins Gehör und sie konnte ein mädchenhaftes Kichern nicht bezähmen, dass sich gluckernd ihre Kehle herauf bahnte. Dass er sie, eine zehntausend Jahre alte Engelin, als junge Lady bezeichnete, war ihr das schönste Kompliment. So sehr sie dieser Welt auch entrückte, der Sinn für schöne Komplimente war ihr nie abhanden gekommen.

Ein nicht vorhandener Windhauch strich ihr das helle Langhaar aus dem Gesicht, als sie sich ihm nun vollends zuwandte und ihn mit ihren unnatürlichen Augen betrachtete. "Jung... nun. Wenn Ihr es so nennen wollt." klangen die Worte vom zweitältesten Wesen dieser Welt und sie waren so sanft, dass man Lijuans Wesen kaum erkannte. Fürwahr, sie hatte nicht verlernt, sich unter Sterblichen zu bewegen. Auch wenn sie alles andere als von dieser Welt war. Sie war etwas so Besonderes, weder tot noch lebendig. Und ihren Rücken zierten taubengraue, perfekt auf ihr Fell abgestimmte Flügel, die so rein und anmutig waren, dass von ihrem teils verderbten Geist kaum etwas zu erkennen war. Früher oder später, wenn Lijuan es so wollte, würde der Fremde auch diese Flügel zu Gesicht bekommen. Nun aber faltete sie sie säuberlich auf ihrem Rücken, sodass sie einem Sterblichen nicht sichtbar waren. "Ich besuche diesen Ort seiner Schönheit wegen. Findet Ihr nicht, dass ein Friedhof etwas gar Magisches an sich hat? Etwas, was einen der Toten gedenken lässt - selbst der einem Unbekannten?"

Wieder flohen ihre Blicke über ihn, so schön war er. Er hätte einen gar vortrefflichen Lustknaben abgegeben. Doch Lijuan hatte auch diesem weltlichen Belangen abgesagt. Wobei... Es gab stets den ein oder anderen guten Grund, seine Ansichten zu verändern und zu widerlegen. Aber so schwach, als dass sie angesichts eines recht hübschen Sterblichen wacklige Knie bekommen hätte, war sie nicht. Bei weitem nicht. So schwach war sie wohl noch nie gewesen. Sie versuchte, sich an ihre Kindheit zu erinnern. Ein taubengraues Kind. Schon damals etwas besonderes, denn die Sterblichen hatten ihre Andersartigkeit sofort erkannt. Welches Fohlen war, bitteschön, schon nach der Geburt so hell? Kamen doch die meisten, selbst Engel-, Kinder als Dunkle zur Welt und erfreuten sich Jahr um Jahr einer optischen Wandlung.

Lijuan spürte, dass der Tod auch an ihm haftete. Nicht stark genug und doch wahrnehmbar. Ob er jemanden verloren hatte? Vor Kürze? Die Erzengelin verzog fasziniert die Stirnpartie, als sie an ein Gespräch mit dem Fremden dachte. Gern hätte sie ihm ihren Namen genannt, der Höflichkeit und Etiquette halber wartete sie jedoch. War es doch an dem Hengst, sich ihr vorzustellen. Wie erfrischend, dass jemand sich ihr nicht vor die Hufe warf! Sie nicht wie eine Göttin anbetete! Sie war in diesen Teil der Welt gereist, um ihrem eigenen Gebiet zu entfliehen. Nicht, dass es nicht schön war geliebt und gefürchtet zu werden. Sie wollte jedoch endlich einmal wieder die Wurzeln in diese Welt schlagen, wenigstens ein bisschen mitbekommen. Und dieser Bursche hier schien absolut nicht zu wissen, wen er vor sich hatte - hervorragend!


07.04.2014, 16:14
» Krabat
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Lijuan



Diese Totenstille an dem heiligen Ort wäre für zartbesaitete Seelen keinesfalls tragbar. Weiterhin verzückte die Krähe sie mit ihrem Kratzen auf der Mauer, der Putz bröckelte langsam in das dichte Efeu darunter. Als er nun vor ihr stehen blieb und sie sich umdrehte, war es fast wie ein silbrig grauer Lichtstrahl der ihn nun umhüllte. Jedoch nur wenn sie ihn mit ihren grauen Augen ansah. Stahlaugen, nicht durchdringlich oder zerbrechlich. Krabat war sichtlich angetan von der Steinhärte, den der Blick der jungen Stute ausstrahlte. Er schätzte sie grob in das erste Viertel der normalen Lebenserwartung eines Pferdes ein. Doch sie wirkte alles, nur nicht normal.

Die Schimmelin begann zu kichern und er wertete es als Antwort auf seine Verbeugung. Doch schien es ihr nicht unangenehm zu sein sondern als würde sie es ihm anrechnen. Erleichtert, obwohl er gar nicht angespannt war, atmete Krabat ruhig aus. Er hatte nicht bemerkt, dass er kurzzeitig die Luft angehalten hatte. Sie hatte eine sehr seltsame Wirkung auf ihn, die er nicht einschätzen konnte. Der Graue musterte ihren unnatürlich perfekten Körper, wobei perfekt relativ war. Sie schien ohne Makel, bewegte sich unglaublich schwerelos. Man sah kaum, dass sie atmete.

Er registriere ihre Absichten auf dem Friedhof zu verweilen und bestätigte ihre Worte mit einem sanften Nicken. Denn auch Krabat hatte in seinem Leben einige Gräber besucht, nur um innere Ruhe zu finden. Er erinnerte sich an einen erst kürzlichen lauen Sommerabend, an dem er sich so allein gefühlt hatte, wie es ihm in seiner ganzen Laufbahn noch nie passiert war. Sein Herz hatte geschmerzt, seine Gedanken waren tränentreibend. Er sank vor einem Grab zusammen und versuchte über den Toten seine Mutter um Vergebung zu erbeten. Vergib mir meine Schuld, bitte, dann wenn ich dich seh. Solange trag ich meine Sünden, wenn ich schlaf und wenn ich geh.

An diesem Abend hatte es in Krabat einen Schalter umgelegt. Dieser Abend war nun genau 7 Tage her. Er konnte sie spüren, auch wenn er nie an etwas Übernatürliches geglaubt hatte. Es gab ihm Kraft weiterzugehen und nicht an Ort und Stelle einzugehen. Und nun war er hier, ohne Hoffnung, ohne Plan. Der Blick in die Zukunft war leer. Nichts - rein gar nichts wartete auf ihn. Alles was es zu verlieren gab, war verloren.

Um nicht unhöflich zu sein suchte er nach einigen Sekunden Gedankenpause nach passenden Worten: Verzeiht. Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Leben lang benannte man mich anders, doch der Name, den sich meine Mutter für mich ausgesucht hatte, war Krabat., stellte er sich der Schimmelin vor und zeigte eine anerkennende Geste. Und wer seid ihr, wenn ich fragen darf? Und wo kommt ihr her?
Just in diesem Moment erlosch das Kratzen der Krähe und sie sprang auf zum Flug. Dicht über ihren Köpfen flog sie und krähte. Krabat hatte jedoch damit gerechnet, denn er hatte eine besondere Bindung zu den Krähentieren. Wieso, konnte er bisher nie feststellen, deshalb fragte und wunderte er sich auch nicht mehr darüber.

Nun war es wirklich still, doch die Magie blieb und legte sich sanft um sie beide herum.


07.04.2014, 16:41
»Lijuan
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Krabat


Es war nicht unbedingt die Tatsache, dass eine Krähe um sie herum schwirrte. Etwas gab ihr Anlass zur Annahme, dass dieser Junge nicht unbedingt so sterblich war, nicht ganz so normal, wie man es hätte vermuten können. Und der Aspekt, dass die Krähe nun um Krabat herum schlich als sei dieser ein Magnet, machte es nicht einfacher. Eine Erzengelin wie Lijuan eine war, erkannte Dinge wie diese mit der Auffassungsgabe eines Adlers. Doch sie verschloss und versiegelte die Lippen. Würde dieses Thema nicht fallen lassen, solang der Helle es nicht tat. Stattdessen entsann sie sich darauf, ihn zu betrachten. Ihn eingehend zu mustern, denn so schön war er, dass es sich lohnte. Etwas an ihm -womöglich der Charme- ließ Lijuan vor Entzücken erschaudern. Sie hatte nicht daran geglaubt, dass je ein Sterblicher sie wieder würde faszinieren können. Dann aber beschlich sie jener üble Nachgeschmack eines Gedanken, der besser ungedacht geblieben wäre. Der letzte Sterbliche, der sie so fasziniert hatte, hatte sterben müssen. Denn jene Fasziniertheit war eine Schwäche für Unsterbliche. Ihr Sterblicher hatte sie "angesteckt" und das galt es zu vermeiden. Und doch... Auch bei Raphael hatte sie prophezeit, dass seine Sterbliche ihn würde verletzbar machen. Dass sie sein Untergang sein würde. Und tatsächlich hatte es ihn anfänglich geschwächt, doch im Nachspiel hatte sich ganz deutlich gezeigt, dass der Sohn Calianes aus diesem Einbruch gestärkt und mit neuen Fähigkeiten heraus ging. Vielleicht... Aber nein, auf wilde Spekulationen wollte und konnte sich Lijuan nicht einlassen. Sie war hier, um ein ganz anderes Ziel zu verfolgen. Der Junge hier war ihr lediglich eine willkommene Zerstreuung, wie so vieles auf dieser Welt.

"Mh.... Krabat." schnurrte sie , unverhohlene Neugierde in ihrer Stimme. "Und doch war dies nur ein Name von vielen? Erzählt Ihr mir, wie es dazu kam, dass andere euch nicht ebenfalls "Krabat" nannten?" Sie lächelte zuckersüß. "Im Gegenzug biete ich Euch meinen Namen: Er lautet Lijuan und - vielleicht könnt Ihr es ja am Klang meines Namen schon erahnen - ich stamme aus einer Gegend, weit fort von hier: China." Und wieder jenes mädchenhafte Lachen, klirrende Glocken und kein bisschen gespielt. Lijuan mochte ein Scheusal sein, mochte blutrünstige Dinge tun. Und doch legte sie Wert auf Ehrlichkeit. Sie handelte nach einem (angesichts ihres Verhaltens sehr groteskem) Ehrenkodex, den sie genau nahm und Vergehen konnten hart bestraft werden. Sie war ja kein Monster, auch wenn das wohl neunundneunzig Prozent der Weltbevölkerung genau so behaupten würde. Und zugegeben... Sie hatte bereits harmlose Tiere vor den Augen unschuldiger Kinder zerplatzen lassen, das Blut spritzte. Doch diese Göre hatte es nicht anders verdient, hatte Lijuan als alte Dame verhöhnt und somit brutal an der Ehre und dem Stolz des Engels gekratzt. Lijuan war gerecht, auch wenn Gerechtigkeit manchmal auch Brutalität verhieß. Denn wie sonst konnte man jemanden strafen, der Böses tat? Ein Hengst, der Stuten schändete? Nun. Lijuan war kreativ in ihrer Urteilsfindung. Die verschiedenen Spielarten des Todes genau ihr Metier. Ja. Sie war grausam. Doch wenn man so lange lebte, wie sie, verloren die Nuancen allmählich an Bedeutung und letztlich blieb nur eines: schuldig oder nicht.

Umso schöner, wenn ein Sterblicher es schaffte, sie erneut an das Ufer der Lebenden zu ziehen. Sie aus den Wogen der Unendlichkeit zu zerren. Sie war eigentlich eine Verlorene, mit dem alleinigen Unterschied, dass ihr soviel Macht innewohnte, dass sie als Gewinnerin gesehen wurde. Und sie selbst würde sich ihre Schwäche, in trister Starre zu verharren, niemals eingestehen. Und er faszinierte sie, jawohl. Und hätte sie es sonst doch als Schwäche gesehen, so sah sie nun auch Hoffnung darin. Raphael war gewachsen daran. Warum nicht auch sie?

Sanft streichelte der unsichtbare Wind ihre Mähne, zerwühlte sie ein wenig. Lijuan würde wohl stets wie ein kleines, unbedarftes Mädchen wirken und konnte andere doch mit einem Wimpernschlag töten. Sie lächelte. Und es war ein so fragiles Lächeln, dass jeder ehrbare Hengst sie hätte zu schützen versucht. Wie wohl dieser Hengst hier, Krabat, ihre Mächte und ihr Wesen einschätzte? Ob auch er das kleine Mädchen sah? Oder ahnte er bereits, einem der mächtigsten Wesen dieser Welt gegenüber zu stehen? Es war der Grund warum sie lächelte, doch nicht nur. Denn ihre Lippen kräuselten sich auch genau deswegen: wegen ihm. Süßer kleiner Junge, mein. murmelte sie, als sie gedanklich ihre Klauen in ihn schlug und dabei doch die Gefahr nicht eingehen wollte, ihn zu verletzen.


07.04.2014, 17:23
» Krabat
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Lijuan



Es war ihr Blick, die kurze Offenbarung der Verwunderung, der ihn faszinierte aber auch fraglich stimmte. Was hatte diese erstaunte Musterung des Raben zu bedeuten? Sollte er sich nun doch darüber wundern? Sie ließ jedoch den Blick ab und begann nun ihn zu mustern. Sie schien nicht abgeneigt von ihm zu sein, was ihn zufrieden stimmte. So musste er nichts Plötzliches erwarten, da sie mit ziemlicher Sicherheit stärker war als er. Er verschwendete jedoch keinen einzigen Gedanken daran, dass sie ihm gefallen könnte. Oder gar ob sie ihm gefällt. Es gab Dinge im Leben, mit denen hatte Krabat abgeschlossen, eins davon war die Liebe oder das Begehren. Der Graue war sich ziemlich sicher, dass es nur eine große Liebe gab im Leben und die hatte er bereits erlebt, auch wenn sie in einer großen Enttäuschung geendet hatte.

Da war er wieder, der Schmerz. Sein Blick wurde nun etwas trüber, vielleicht auch etwas sehnsüchtig. Doch ihre Stimme riss ihn aus den verwundbaren Gedanken und sogleich veränderte sich auch die Miene des Grauen positiv. Er war fast entzückt, welch Interesse sie ihm entgegenbrachte und antwortete sogleich höflich: "Ja, er ist nur einer von vielen, aber es ist DER Name.", begann er stolz und fuhr fort. "Ich bin auf dieser Welt viel herumgekommen, wurde von Mensch zu Mensch weitergereicht. Menschen geben einem viele Namen. Aus purem Glück, sie nannte es Schicksal, kam ich in die Hände eines kleinen Mädchens, die mich jahrelang liebevoll pflegte. Mein Antlitz jedoch war an diesem Tage schwarz, da andere diese Pflege nicht für nötig hielten. So gab sie mir den Namen Raven., verkündete er und sah nun zum Himmel hinauf. "Seit diesem Tage ist es mir vergönnt jeden Tag ein Krähentier zu sehen. Nur was es zu bedeuten hat ist mir unklar. Ich habe schon in Erwägung gezogen, dass ich verflucht wurde. Aber eigentlich glaube ich nicht daran., erklärte er und hoffte, dass er nun aus ihr einige Informationen dazu ziehen konnte. Denn er hatte beobachten können, dass sie kurzzeitig darüber nachgedacht hatte. Hoffend musterte er ihre Reaktion.

Er ließ ihren Namen auf sich wirken. Lijuan. Lijuan., wiederholte er und musterte sie dabei, wie er ihren Namen aussprach. Weiterhin hatte sie dieses Leuchten um sie herum, was ihn sehr faszinierte. Mehr jedoch fasziniert war er von ihren grauen Augen.
Weiterhin ihre Augen fixierend, sprach er: "China, das ist wirklich weit fort. Wie habt Ihr es hierher geschafft, Lijuan? Er war hellauf begeistert, dass die Schimmelin anscheinend auch weit gereist war, um hier Fuß zu fassen. Reisende hatten schon immer die spannendsten Geschichten zu erzählen. So gab es Krabat durchaus die Hoffnung, dass er noch einige Zeit mit Lijuan verbringen konnte, denn irgendwie waren seine Gedanken ganz und gar nicht auf gehen eingestellt. Ob das etwas mit ihrer magischen Ausstrahlung zu tun hatte?

Ihre Mähne wurde, genauso wie seine, vom Wind zerzaust. Doch sie konnte noch so unordentlich und zerzaust aussehen, sie wirkte keinesfalls wie eine junge und naive Stute die nicht wusste, wie sie das Leben zu nehmen hatte. Krabat hatte schon zu Anfang des Gesprächs das dumpfe Gefühl gehabt, dass Lijuan sogar besser wusste, was das Leben mit sich bringt, als er es tat. Diese Reifheit stieß ihn aber keineswegs nicht ab, nein, sie gab ihm eine ungewohnte Sicherheit. Trotzdem er sie nicht einschätzen konnte, denn dafür war das Gespräch noch viel zu kurz und zu wenig intensiv gewesen, sagte ihm seine innere Stimme, dass er dieser Lady vertrauen konnte.


08.04.2014, 10:31
»Lijuan
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Krabat


Wie alt er wohl sein mochte? Fünfzehn, ja gar zwanzig Jahre? Das Leben eines Sterblichen fast verlebt. Und für Lijuan waren dies doch nur Sekunden, ein Atemhauch, nichts weiter. Sie hatte zuviele Sterbliche kommen und gehen sehen, als dass sie jene hätte zählen können. Allein ihre Zeit als Fohlen, als Säugling!, umspannte mehrere hundert Leben. Und nie zuvor hatte es sie gekümmert. Warum denn auch; Engel blieben meist unter sich und nutzten die Ungeflügelten eher als Sklaven, Boten oder Diener. Trotzdem durchfuhr es sie eiskalt, als sie an das Ableben Krabats dachte, dass in ihrem Sinne schon morgen bevorstand. Natürlich verfügte sie über die Kraft, die Toten zurückzuholen. Jedoch in einem so unwürdigen Zustand, dass sie IHN nicht würde wiederholen, verdient hatte er das nämlich nicht.

Seine Blicke trübten sich, verklärt und doch wunderschön. Wer oder was war er, dass er den Erzengel von China in seinen Bann zog? Eigentlich ein lachhafter Gedanke, bedachte man Lijuans Stellung im Machtgefüge der Welt. Sie wurde nicht nur wie eine Göttin verehrt, in gewissem Maße war sie das auch. Und er? Ein Unbedeutender. Wohl kaum hundert Pferden dieser Welt überhaupt bekannt. Lijuan wurde von Tausenden und Abertausenden angebetet!

Seine Geschichte gefiel ihr, vertrieb die Kurzweil und stahl sich in ihr Herz, auch wenn die meisten dieses längst für tot erklärten. Doch, sie hatte ein Herz. Sie empfand. Sie war sogar fähig, zu lieben. Man durfte Grausamkeit nicht immer mit Herzlosigkeit gleichsetzen. Alles hatte seine Vorder- und Kehrseite. Lijuan bildetete da keine Ausnahme. Allein die Tatsache, dass keiner von ihrer warmen Seite wusste, bildete den Unterchied. "Raven. Auch dieser Name steht Euch wohl. Und Euer Begleiter ist mir wohl aufgefallen." Sie lächelte. "Aber verflucht? Der Rabe ist schwarz und von vielen verschrien. Und doch, frage ich Euch, ist alles schwarz böse? Ist denn alles immer nur schwarz, nur weiß? Nehmt es mir nicht übel, aber ich glaube dass auch in Euch sowohl das eine, als auch das andere wohnt. Was zu Tage tritt ist allein eine Frage des Schicksals." Die Erzengelin zwinkerte ihrem Gesprächspartner zu, wobei ihr die Ponysträhnen erneut aus dem Gesicht peitschten und doch wiederkehrten; ihre ohnehin milchigen Augen zu verschleiern. Ein zartes Glimmen ihrer Macht umwob die zierliche Gestalt des Wesens, dass nun unter Sterblichen wandelte. Was wohl Raphael davon hielt? Sie wusste, dass der andere ihr diese Sterblichkeit und Erdigkeit bei weitem nicht mehr zutraute. Und, um ehrlich zu sein, auch sie hatte geglaubt, mit dem Irdischen abgeschlossen zu haben. Allein einen Ausflug hatte sie unternehmen wollen und dann war ihr Krabat begegnet, und womöglich hielt er sie nun am Boden der Tatsachen fest.

Ein wenig ertappt fühlte sie sich schon, als er sie danach fragte, wie sie den weiten Weg geschafft habe. Nun. Sie hatte ihre Flügel ausgebreitet und die Jahrtausende hatten ihr Übriges getan, dass eine solche Distanz für sie nur ein kurzer, unermüdender Sprint war. DAS aber würde sie ihm nicht sagen können. Er fiele aus allen Wolken, rauschte womöglich kreischend davon. Oder aber, und in ihr schimmerte die Hoffnung das es so war, er besaß die innere, Sterblichen selden verliehene Kraft, dieser Widernatürlichkeit zu trotzen. "Nun. Es war ein langer Weg, doch mit der nötigen Ausdauer und keinem Ziel vor Augen landete ich einfach irgendwann hier. Ein Bekannter lebt in diesen Gefilden." Sie versuchte zu lächeln und biss sich doch auf die Zunge. Verraten hatte sie sich! Wahrscheinlich würde er fragen, wen sie besuchen wollte. Und dann hätte sie ihn anlügen müssen. Oder sie gestand die Wahrheit und warf damit die Frage auf, was Lijuan vom Erzengel höchstpersönlich wollte. Dass sie selbst viel stärker war als der hier lebende Erzengel Raphael... Nein, es wäre zuviel. Sie geizte sonst wohl kaum mit ihrer Macht, liebte es angebetet zu werden. Und auch bei Krabat hätte sie keine Probleme damit. Und doch wollte sie nicht, dass er sie ihrer Macht wegen anbetete. Es sollte ihr Charakter, ihr Wesen sein, der das verursachte. Da aber überkamen sie Zweifel. Denn Lijuan hatte seit Jahren vergessen was es bedeutete, mit seinen inneren Werten zu punkten. Charmant mochte sie sein. Doch charmant konnte jeder sein. Sie hingegen war das tödlichste Wesen der Welt. Ein Gedanke und aus Krabats Mund, Ohren, Nase würde Blut tropfen. Ein anderer Gedanke und seine inneren Organe verkümmerten so schnell sie es wollte. Doch kein Gedanke dieser Welt genügte, um seine Sympathie ehrlich zu gewinnen. Das musste sie sich erarbeiten. Arbeit. Dieses Wort war ihr so unbekannt, dass sie im ersten Moment fürchtete und letztlich doch, angetrieben von der seltenen Herausforderung, am liebsten sofort damit begonnen hätte, sich ihm bestmöglich zu präsentieren.


08.04.2014, 12:17
» Kratos
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{Wer möchte?.}

Die Reise des Rappens endete an einem Friedhof. Mit müden, schmerzenden Beinen lief er an Gräbern vorbei. Sein Blick fiel auf ein kleines Gebäude. Langsam schlich Kratos zu dem Gebäude. Die Tür des Gebäudes hing schief in den Angeln. Dem Hengst war dies jedoch reichlich egal. Er schlich sich in das Kapellenartige Gebäude. „Nicht der Richtige Ort für mich!“ murmelte der Hengst zu sich selber. Da der Rappe vom langen laufen, sehr müde und erschöpft war, senkte er sein Haut, entspannte sich und döste ein. Seine Kampfbereitschaft war zu jeder Zeit bereit um zuzuschlagen. Der Magen des Schwarzen knurrte und seine Kehle schmerzte vor Durst. Doch die Müdigkeit gewann den Kampf und lies Kratos an dem Ort verweilen um Kräfte zu sammeln, damit er später was zu trinken und zu fressen finden konnte.


23.04.2014, 20:08
» Qhuinn
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Leonidas



Mal wieder hatte er Zeit für sich. John lief irgendwo hier herum, und auch Blay war woanders unterwegs. Komisch mal wieder allein zu sein, sonst hingen die drei immer zusammen und unternahmen was. Und wenn sie das nicht taten wurden sie im Kriegslager der Bruderschaft unterrichtet, wie man besser im Kampf klar kam. Qhuinn war noch nicht vielen Lessern begegnet, dennoch hatte er schon ein paar wieder zurück zu Omega geschickt... seiner Meinung nach zu wenig. Doch was sollte man auch tun, draußen waren sie ja kaum unterwegs. Sie waren wenn dann in einer Höhle, wo sich mehrere trafen... sowas nennen Menschen auch einen Club.
Ein leises seufzen glitt über seine Lippen. Er war erst frisch durch die Transition gegangen, und trotzdem war es nicht so wie er es sich vorgestellt hatte. Schließlich durfte er auch noch nicht viel machen, außer trainieren und rumhängen. Nun, wenn er besser wurde, durfte er bald mit den Brüdern auf Streife gehen, hoffentlich klappte das auch alles so schnell wie er sich das vorstellte. Gut, es war gefährlich einen unausgebildeten Krieger mitzunehmen, da ihn schneller Fehler passieren konnte aber trotzdem, es nervte einfach nur rum zuhängen und von den Brüdern immer zu hören wie viele Lesser sie zu Omega geschickt hatten.
Sein Körper glitt zwischen den Grabsteinen durch, wieso er ausgerechnet zum Friedhof gelaufen war, wusste er nicht. Aber nun war es halt so. Das komische war, das er niemanden begegnet war. Ob dies gut oder schlecht war würde er herausfinden. Wenn er pech hatte war er gerade in eine Falle der Lesser gelaufen, die ihn nun umzingeln würde. Jedoch hatte er keine Leichen gesehen, und er roch auch nicht den Talkuum Geruch, der die Lesser immer umgab. Also war hier einfach nichts los. Erneut seufzte er, starrte auf einen den Grabsteine. Konnte aber nicht entziffern was darauf eingraviert war, also ließ er sein Blick wieder in der Umgebung schweifen. Vielleicht sollte er doch wieder gehen, zu John und Blay.. wo auch immer die beiden waren.


19.08.2014, 21:10
» Leonidas
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Qhuinn



Leonidas war noch nicht lange alleine unterwegs und seiner Meinung nach hatte er noch nicht genug Kilometer zwischen sich und den Krieg gebracht. Doch sein immer noch geschwächter Körper brauchte Ruhe. Sein lahmes Bein schmerzte und das leichte Hinken zeigte sich mit jedem Meter deutlicher. Der Braune hatte erst nicht gewusst wohin er unterwegs war, hatte gedacht er liefe einfach nur ziellos gerade aus. Doch nun kam die Umgebung ihm immer bekannter vor. Spätestens, als er die verfallenen Gebäude des Dorfes gesehen hatte wusste er wohin er unterwegs war. Und nun, wo sich der Feuerberg am Himmel erhob und kleine Grashügel sich vor ihm erhoben wusste er, er war da. Dort wo die Menschen einst ihre Toten begruben. Dort, wo auch einige der neuen Tal-Bewohner ihre Liebsten bestatteten. Der Friedhof. Sein Körper hatte ihn zu den sterblichen Überresten seiner Kameraden gebracht. Das große Kriegerdenkmal erhob sich zwischen den kleinen Grabsteinen der Menschen. Langsam trat er auf das Denkmal zu. Seine Nüstern berührten den kalten Stein und er schloss die Augen in Gedanken an die Gefallenen. Vic, Walt', Peet, John der Braune musste schlucken ehe er seine gedankliche Aufzählung der Toten weiter führen konnte Raya und du mein geliebtes, ungeborenes Kind. eine einsame Träne kullerte dem Hengst über die Ganasche. ihr, meine treuen Gefährten. Wir sehen uns wieder in Walhalla.
Einen Moment stand der Hengst noch schweigend vor dem Gedenkstein und gab sich seiner Trauer hin, ehe er die Schultern straffte und seinen Kopf erhob. Er war ein Soldat. Er war zum Kämpfen ausgebildet worden und wie sollte er kämpfen, wenn sein größter Feind seine eigene Trauer war? Er wusste selber nicht, wie er sein weiteres Leben gestalten sollte, wo sein ganzer Lebensinhalt vom einen auf den anderen Moment ausgelöscht wurde.
Plötzlich vernahm der Braune ein Knacken hinter sich. Seine Muskeln spannten sich. Er würde diese Gewohnheiten nie ablegen können. Der Hengst begab sich in den Schatten des Denkmals und suchte die Umgebung nach der Potentiellen Gefahr ab. Sein Blick fiel auf ein Pferd, was sich gerade den Weg durch die Grabsteine bahnte. Schnell versuchte er sein gegenüber einzuschätzen. Eine Fähigkeit, die im Krieg lebenswichtig war. Wenn man sein gegenüber als harmlos einschätzte konnte das fatal enden. Potenzziel war erstmal jeder ein Feind. So hatte es Leonidas gelernt von seinem werten Vater, dem General. Vergessen war, dass er desertiert war. Leonidas Körper hatte in den Soldaten-Modus geschaltet und alles was geschah wie in Trance. Zeigt euch und legt eure Absichten offen! rief der Braune seinem Gegenüber zu, ohne seine Deckung zu verlassen.
Schnell reckte der Hengst seine Nüstern gen Himmel und kontrollierte die Windrichtung. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Der Fremde würde ihn nicht riechen können, denn er stand gegen den Wind.
So leise, wie man es dem braunen nie zugetraut hätte, bewegte er sich fort von seiner jetzigen Deckung um sich nicht preis zu geben. Es war gefährlich stehen zu bleiben. Pferde hatten bekanntlich gute Ohren und wer stehen blieb gab seine Deckung preis. Es war keine Kunst zu wissen wo jemand war, wenn derjenige mit einem sprach. Das hatte Leo schmerzhaft lernen müssen in seiner Ausbildung.


20.08.2014, 14:44
» Krabat
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Lijuan x3



Irgendetwas an ihr ließ Krabat verwundern. Was es war, konnte er sich nicht denken, so begann er einen monologes Ausschlussverfahren: War es die reine Gestalt – so rein, dass es verwerflich war, dass sie so unglaublich mysteriös auf ihn wirkte – oder war es die Magie die er um sie herum spürte? Wie konnte man so unglaublich fehlerfrei wirken?
Doch was war das? Kurzzeitig schien sie mit ihren Gedanken abgedriftet zu sein. Er erhaschte einen neutralen Blick der stählernen Augen, die Miene hatte sich für just eine Sekunde verändert. Zu gerne hätte er gewusst, woran sie gedacht hat. Doch zu fragen? Nein, dafür war er zuviel Gentleman.

Er hatte irgendwie das dumpfe Gefühl, dass sie sich in Gedanken schon ein Urteil über ihn gemacht hatte. Er war so neugierig, dass die Frage im auf der Zunge brannte. Etwas nervös spielten seine Ohren. Er spürte die Anwesenheit der Krähe, auch wenn sie bereits vor Minuten von dannen gezogen war. Doch lange weilten seine Gedanken nicht fern – eine Bewegung Lijuans reichte aus um ihn wieder an sie zu fixieren. Just in diesem Moment begann sie zu sprechen und schenkte ihm ein Lächeln, dass ihm das Bedürfnis entlockte, sie zu vergöttern.

„Ich persönlich, wenn Ihr mich danach fragt, empfinde Schwärze und Dunkelheit keineswegs als durchgehend böse. Denn böse ist, wie vieles andere, relativ und liegt im Auge des Betrachters.“, begann er und schluckte, als sie das Thema dunkle und helle Seite anstach. Ganz und garkein Thema über das es sich zu sprechen lohnte, so überging Krabat diesen Satz und ging mehr auf das Thema Schicksal ein. „Schicksal, liebe Lijuan, ist ein Mythos. Es ist niemals Schicksal, sondern eine Bestimmung. Ich für meinen Teil glaube daran, dass es jemanden gibt, der unseren Weg vorbestimmt hat. Auch wenn ich bereits 18 Jahre alt bin, glaube ich nicht, dass der Weg hier für mich endet. Ich hoffe, dass klingt in Euren Ohren nicht in irgendeiner Weise theatralisch."

Entzückt über die jugendliche Geste der Schimmelin sah er zu Boden. Jahre war es her, dass er so einen guten Gesprächspartner hatte. Sie sprach weiter und erzählte ihm von einem Bekannten, der hier lebte. Neugierig und diesmal ungehalten fragte er: „Ihr habt einen Bekannten hier?“ Er stockte. Nein sicher würde er sie nicht begleiten können. Deshalb fuhr er zögernd fort: „Nun, wenn ich Euch aufhalte, sagt mir bitte Bescheid. Keineswegs möchte ich Euch im Wege stehen!“ Die positive Stimmung neigte sich, doch wollte Krabat keine negative Stimmung aufbringen. Sie musste sich nicht mit ihm unterhalten, wenn sie keine Zeit dafür hatte und nur zu höflich war, es ihm zu sagen.

Die Krähe war zurück, ob es für ihn ein Zeichen war? Er wechselte nun zwischen der Krähe und Lijuan umher. Dann sagte er etwas, was für ihn höchst untypisch war: „Aber versteht mich nicht falsch. Ich möchte natürlich nicht, dass Ihr geht…“

(etwas kurz aber besser als nichts smilie smilie Viel Spaß meine liebe! )


10.09.2014, 13:48
» Qhuinn
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Leonidas



Der helle Hengst schluckte schwer. Wenn man ihn hier allein erwischte war er gearscht. Würde sicherlich aus den Training fliegen und ein weiteres mal verstoßen werden. Er wollte es einfach nicht verstehen warum ihn seine Eltern nicht wollten nur wegen seinen zwei Augenfarben. Es waren nur Augen und irgendwelche Farben. Das machte ihn doch nicht zu einem schlechten Vampir. Doch das wollten sie einfach nicht einsehen. Und werden sie auch nie.
Er verstand sich in diesem Moment aber selbst nicht... erst wollte er alleine sein, und jetzt wurde ihn das ganze schon wieder zu viel. Mit John und Blay machte das ganze doch viel mehr Spaß. Auch wenn er irgendwie wusste was Blay für ihn empfand, er fand es... ja komisch. Sein Traum war es eine Shellan zu haben und Kinder zu bekommen, da gehörte kein Hellren in sein Leben.
Die Zunge glitt über seinen spröden Lippen. Geräusche drangen in seinen Ohren, knacken von kleinen Ästen. Er warf sein Kopf herum, jedoch konnte er nichts erkennen. Tief atmete er ein... kein Lesser. Das hätte er direkt gerochen. Aber was war es dann gewesen? Er bewegte sich in der Dunkelheit voran, konnte trotzdem nichts erkennen... obwohl er schon schärfere Sinne hatte als andere. Seine Ohren drückten sich in den Nacken. Die Muskeln unter seinem Fell spannten sich an und zeichneten sich ab. Qhuinn war kein schwächling... nein er hatte viele Muskeln.. eventuell zu viele. Und er war größer als die anderen.... ebenfalls zu groß als er eigentlich sein sollte. Doch alle aus der Bruderschaft waren Riesen.
Eine Stimme drang in seinen Ohren, ein rufen, und da er alles lauter vernahm knurrte er laut auf und verdrehte die Augen. Er wusste direkt aus welcher Richtung die Stimme kam und lief auf ein Denkmal zu... und dahinter erblickte er dann diesen braunen, fremden Hengst. Der helle schüttelte nur seinen Kopf. "Hast du irgendein Schaden oder warum brüllst du wie ein Kind hier rum?" Seine Stimme war angenervt, kein bisschen Freundlichkeit spiegelte sich in dieser wieder. Die Höflichkeit war ebenfalls verflogen. Aber dieser Hengst war nur ein normales Pferd. Weder ein Zivilist oder sonst was. Sein Kopf schüttelte sich leicht, ehe er den Fremden von oben bis unten Musterte. Er war älter, viel älter... doch das war ihm egal. Denn es war selten das normale Pferde stärker waren als Krieger der Bruderschaft. Gut, er gehörte ihnen noch nicht wirklich an, aber wurde von ihnen ausgebildet. Also kannte er ihre Tricks und wusste diese auch gescheit anzuwenden..


16.09.2014, 20:52
»Lijuan
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Krabat


Sie war so alt, dass der bloße Gedanke daran Schmerzen bereitete. Eine Zahl, die den normal Sterblichen unvorstellbar erschien, maximal auf die Sandkörner am Meer anzuwenden war. Nicht aber auf das Alter eines real existierenden Lebewesens. Sie wurde nicht umsonst als Gottheit verehrt, denn ein Leben ohne sie war für die meisten Sterblichen schlicht unmöglich, ebenso für deren Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. Und ganz gleich wie viele "Ur" man daran hing, es waren niemals genug um einen Ahnen zu finden, für den Lijuan nicht existierte. Lijuan war eine Konstante, ohne die diese Welt mittlerweile undenkbar geworden war.

Sie konzentrierte sich jedoch wieder auf ihren durch und durch interessanten Gesprächspartner. Dass Lijuan jemanden oder irgendetwas interessant fand war eine Seltenheit, umso kostbarer war ihr der Jüngling - als solchen konnte sie ihn im Angesicht ihrer eigenen Tausende betrachten -, der keineswegs eine schlechte Figur abgab. Ein glockenhelles, mädchenhaftes Kichern klang, als er sprach. "Sagt bloß, dass Ihr an Götter glaubt. Bestimmung? Wer hat euch denn vorherbestimmt, wohin der Weg euch führt? Lasst Euch einen Rat von einer Stute geben, die älter ist als es ihr anzusehen ist: Es gibt keine höheren Kräfte, die Euren Weg vorherbestimmen. Die höheren Kräfte scheren sich einen Dreck um Euch." Sie lächelte nach wie vor charmant, doch ein grausames Lächeln drang auf ihre Lippen. Für nur wenige Momente wurde ihre grausame Schönheit mit all dem getränkt, was sie war: nicht mehr von dieser Welt. Ganz fern einer körperlichen Existenz. Lijuan benötigte ja nicht einmal mehr Nahrung, kein Wasser. Sie hatte sich von den fleischlichen Gelüsten losgesagt, von dem was man Leben nannte. Aber würde Krabat mit diesem Wissen überhaupt umgehen können? Ahnte er eigentlich das Ausmaß dessen, was vor ihm stand?

Entschuldige. Muss selbst erst wieder reinkommen .__.


31.10.2014, 22:57
» Medea
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Wer will


Das Schicksal hatte für sie entschieden. Ihr Leben sollte eine Hölle sein. Glaubte sie überhaupt noch an das Schicksal? Gott war eine undenkbare Sache. Wenn es einen Gott gab, dann würde er sie nicht leiden lassen. Was hatte sie ihm getan? Sie war zwar nie jemand, der Vorurteile fällte, aber wenn es einen Gott gäbe, dann würde er sich nicht um sie scheren. Sie war blind, ihr wurde die Sicht genommen, alles, was sie sah, war Dunkelheit. Das Nichts. Sie konnte nicht einmal die Farbe beschreiben, so vergaß sie langsam, was grün war und was rot war. Sich selber hatte sie schon längst vergessen. Sie konnte keine Höhen mehr einschätzen, wusste nicht, wo oben und unten war, konnte nur hoffen, dass sie in den nächsten paar Schritten nicht gegen etwas - oder jemanden - rannte. Es war die Hölle. Der Teufel höchstpersönlich, der ihr das angetan hatte. Natürlich hatten sich ihre anderen Sinne erheblich verbessert, sie konnte das Schreien eines Rabens von einer Krähe unterscheiden, das Summen einer Libelle von dem Flattern eines Schmetterlings, doch auch ihr Tastsinn war besser geworden. Sie spürte jede einzelne Windböe, jedes einzelne Blatt, was ihre Beine strich, und war sich nicht sicher, ob das eine Verbesserung war oder wiederum etwas war, was sie verfluchen sollte. Schmerz spürte sie dadurch auch erheblich, wie das Blut durch ihre Adern rauschte, sich aus der Wunde hinaus pumpte und alles in ihrem Körper daran arbeitete, die offene Haut zu schließen. Wenn auch nur ein Sandkorn darin landete, brannte es, als würde sie das Feuer, in dem sie ihre Mutter verlor, ein weiteres mal durchleben.

Das war ein weiterer Grund, wieso sie Gott verspottete. Er hatte ihr alles genommen, was sie je hatte. Sie hatte sich gerade mit dem Fakt abgefunden, dass ihr Vater ihre Mutter vergewaltigt hatte und sie das Erzeugnis davon war, da fingen die Bäume Feuer und sie sah vor eigenen Augen, wie ihre Mutter von einem Baum gefangen wurde, hilflos schrie und elendig verbrannte. Die Flammen hatten an ihrem Fell geleckt, sie langsam verschluckt und alles, was übrig war, mitgenommen. Medea konnte sich nur noch knapp retten, erlitt kaum eine Verbrennung, nur ihre Sicht verlor sie. Was war also noch da? Ihr Herz, natürlich, ihre Seele. Karma könnte sie glücklich machen, aber ihr Gehirn hat schon längst akzeptiert, dass das nicht mehr funktionierte. Wenigstens wollte sie das Leben anderer besser gestalten, als in Selbstmitleid zu versinken, und doch litt sie dadurch immer weiter. Andere nutzten sie aus, warfen sie dann weg, nachdem sie ihr Leben verbessert hatte. Sie war sich nicht sicher, ob sie noch irgendjemandem vertrauen könnte, und doch zwang sie sich immer wieder dazu, ein Lächeln auf ihre Lippen zu legen. Vielleicht würde die Fassade irgendwann brechen, ganz bestimmt würde es das tun, aber bis es soweit kam, versuchte sie, alles schöner zu machen.

Es raschelte unter ihren Hufen und der Boden wurde weicher. Sie befand sich in einem Wald, also ging sie langsamer, blinzelte und drehte ihren Kopf, obwohl sie nichts sehen konnte. Sie wollte wenigstens auf andere Pferde, falls welche in der Nähe waren, den Eindruck machen, als ob sie sich hier auskannte und keine Probleme damit hatte, dass sie nichts sah, denn wenn es eine Sache war, die sie am meisten hasste, war es Mitleid. Davon hatte sie schon genug bekommen. Sie stolperte über einen Stein, fing sich aber wieder, und lief weiter. Die Erde wurde immer weicher, und an manchen Stellen häufte sie sich. Sie begann, in kleinen Kreisen zu laufen, erweiterte ihn dann immer weiter, bis ihre Schulter einen Baum strich. Sie atmete tief ein. Jetzt wusste sie wenigstens, dass hier mehrere Steine lagen, auch ein paar Büsche und pflanzen, und sie auf einer Lichtung stand. War es Tag, war es Nacht? Sie hatte keine Ahnung mehr von Zeit. Sie brauchte Hilfe, das war ihr klar, aber besser war es doch, zu helfen, nicht wahr? Und so stand sie da, auf der kalten Lichtung, hilflos. Sie schloss ihre Augen mehrere male, öffnete sie dann wieder, in der Hoffnung, dass sie plötzlich, wenn sie ihre Augen öffnete, wieder sehen konnte, aber alles, was sie sah, war das nichts. Sie seufzte, schlug mit ihrem Schweif und bemerkte dann erst das Gefühl der Leere in ihrem Magen. Doch als sie mit der Nase durch das Laub wühlte, fand sie kein Gras, sondern Waldboden und Pflanzen, die keineswegs essbar waren. Sie hob den Kopf wieder, streckte den Nacken, und wartete. Sie war sich nicht sicher, auf was, aber irgendetwas müsste doch kommen. Ein Rabe krächzte, ein paar Flügel flatterten in der Luft, und der Wind rauschte durch die Bäume.


10.11.2014, 13:15
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Geschlossen