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Elanor » 24.01.2015, 20:11 » wer passt zu wem?
Hokutu
Elanor » 24.01.2015, 13:17 » Hot or Not #4
hot
Elanor » 22.01.2015, 16:12 » Traumpartner #4
Nein
Elanor » 19.01.2015, 16:51 » Nebelfelder#1

Azrael



Elanor kniff die Augen zusammen, ein nichtiger Versuch ihre Unsicherheit zu überspielen. Der Hengst vor ihr kam ihr nicht vom Äußeren bekannt vor, weckte mit seiner Stimme eine tief verwurzelte Erinnerung oder ließ sie aufgrund seiner Augen erkennend erschaudern. Nein, es hatte nichts mit dem hier und jetzt zu tun, davon war die Palominostute überzeugt. Der Name der kurz in ihrem Kopf herum gehuscht war, ließ sie erneut stocken. War es möglich, dass sie sich tatsächlich kannten? Sie selbst hatte keine Erinnerungen an diese Welt. Alles war ihr fremd. Man würde meinen, sie hätte zumindest ein wenig Erfahrung, würde aus einem reinen Instinkt heraus wissen, welche Pflanzen sie fressen durfte, wie steil eine Klippe sein konnte, so dass sie diese erklimmen konnte, doch all dieses Wissen schien ihr vollkommen abhanden gekommen zu sein. Elanor wusste weder mit sich und ihrem Körper, noch mit anderen umzugehen. Es war als hätte sie die Körpersprache verlernt, ebenso wie all das wichtige und überlebenshelfende Wissen, welches man ab seiner Geburt von seiner Mutter und seinem Vater mitbekam. Hatte sie je eine Familie gehabt? Eltern? Oder war sie als ein Waise aufgewachsen, hatte sich so durch die Welt gequält, immer nur mit dem nötigen Wissen, welches sie am Existenzminimum hielt?

Elanor schnaubte, begutachtete erneut das Pferd vor sich und eine Erinnerung blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Es war wie ein Film. Sie selbst und er, der dunkle Hengst der sich bedrohlich vor ihr aufbaute, ihr aber dennoch keine Angst machen konnte, denn die plötzliche Erkenntnis, dass sie ihn kannte, beruhigte sie. Sie wusste es einfach, tief in ihrem Inneren, auch wenn es sie angesichts der Dinge, nicht beruhigen sollte.
Sie erinnerte sich an einen Verstoß, einen fast schon verzweifelten Blick, die Worte Todesengel und Exil. Und ihr mehr als tiefgehendes Mitleid, vielleicht sogar noch andere Gefühle, die sie selbst nicht einordnen konnte.Wie sollte sie das auch? Der kurze Geistesblitz hielt nur für einige Sekunden an und Elanor war sich nicht sicher, ob es überhaupt so viel wie eine Erinnerung gewesen war.
Azrael schien jedenfalls noch nicht allzu überzeugt zu sein. Aber warum sollte er auch, im Grunde wusste die Palominostute nichts. Und verstehen tat sie mit jeder vergehenden Sekunde weniger. Was hatte das alles zu bedeuten?
Du bist wahrhaftig nicht der erste, der sich das fragt… murmelte sie nachdenklich, wich keinen einzigen Schritt zurück, als sie Azrael aus der Nähe begutachtete. Er war kein Pferd, welches in Vergessenheit geriet. Er war schön und gut gebaut, vermutlich mit Charaktereigenschaften gesegnet, die ihn auf ewig in die eigenen Erinnerungen einbrannten. Vermutlich eher auf eine negative Art und Weise, aber Elanor war Niemand der sich erlauben durfte vorschnell zu urteilen. Trotz allem geschah es ihr oft. Beziehungsweise immer, denn auf so vielen Tieren war sie in der kurzen Spanne, an welche sie sich erinnerte, noch nicht begegnet.

Ich kenne dich. sagte sie schließlich, mit einem solch bestimmten und herrischen Ton in der Stimme, dass man kaum ein Argument dagegen finden konnte. Doch ich weiß nicht woher. Das Einzige was ich weiß ist, dass du mir vertraut bist. Mehr kann ich dir nicht sagen. Eine nicht unbedingt zufrieden gebende Antwort, doch was sollte sie schon tun oder sagen? Ihre Gedanken hingen immer noch an dieser einen Erinnerung fest, krallten sich an jener fest, als sei es ein Rettungsanker, welcher zu ihr - der rettungslos Ertrinkenden - in die stürmende See geworfen worden war.
Auch wenn Elanor den Fremden kannte, so blieb sie dennoch misstrauisch. Wenn Azrael tatsächlich mit dieser Erinnerung in Verbindung gebracht werden konnte, was dann? Exil? Das einzige Wort, welches nach wie vor laut und stark in ihren Ohren nachklang. Wenn es tatsächlich er war, dann waren sie keine Freunde nicht wahr? Aber allem Anschein nach, schien Azrael sich auch nicht an sie zu erinnern, wer auch immer sie war. Eine unbedeutende Stute, die das gesamte Spektakel damals beobachtet hatte? Ws würde sie jetzt darum geben sich zu erinnern. Nicht einmal die Umgebung, die anderen um sie herum wollten ihr einfallen. Geräusche, selbst Gerüche schienen vollkommen aus ihrem Geist gelöscht und je mehr sie versuchte sich zu erinnern, desto stärker wurden die pochenden Kopfschmerzen.

Ich erinnere mich nicht. sagte sie schließlich, machte der ganzen Sache ein Ende. An gar nichts. Kurz fragte sie sich, ob man ihre Erinnerungen blockiert hatte, doch sie schob den Gedanken beiseite. Wer würde davon profitieren? Vermutlich Niemand. Sie erschien eine ganz normale Stute zu sein, die sich besonders idiotisch anstelle, sobald es darum ging, richtig in das Leben einzusteigen.
Mein Name ist Elanor. Oder Ariel. Die Palominostute dachte einen Augenblick nach, legte den Kopf schief und musterte den dunklen Hengst vor sich mit ein wenig Misstrauen in den dunklen Augen. Sollte sie ihm von diesen Erinnerungen und diesem Namen erzählen? Sie entschied sich dagegen. Das Wort Exil warnte sie, auch wenn die Gefühle die sie passend zu diesem Wort empfunden hatte keineswegs etwas mit Hass, Angst oder Abneigung zutun gehabt hatten. Kannte sie denn ihre ganze Geschichte? Nein. Ein Grund mehr den Mund zu halten, die Worte die ihr auf der Zunge lagen für sich zu behalten und abzuwarten, ob sich vielleicht noch etwas ergeben würde. Die Kopfschmerzen ebbten langsam ab und Elanor schloß daraus, das sie in der nächsten Zeit keinesfalls mehr mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden würde. Hoffte sie. Denn allem Anschein nach würde sie - wenn überhaupt - ihrer Vergangenheit nur langsam und mit Schmerzen verbunden, auf die Schliche kommen. Dennoch quälte sie eine Frage, die sie dringend stellen musste.

Sagt dir der Name Ariel etwas? Sie nannte weder den Zusammenhang, noch brachte sie irgendetwas anderes nach diesen Worten zustande. Sie konnte nur hoffen, dass dieser Azrael keine gepflegte Feindschaft mit dieser Stute führte. Und was wenn es wirklich sie war? Diese Ariel? Müsste Azrael sich dann nicht an sie erinnern? Oder hatte man sie verändert? Ihr die Erinnerungen genommen, den Namen verändert, das Aussehen… In eine fremde Gegend geschickt, nur um sie von etwas fern zu halten, oder gar zu beschützen. Wobei Elanor das letzte ausschloß, denn beschützt hatte man sie keinesfalls.
Elanor » 06.01.2015, 15:44 » wer passt zu wem?
hmm… Tuuli?
Elanor » 06.01.2015, 02:10 » wer passt zu wem?
Ich. 8D
Efterklang. 8D
KILI Ö 333 Ö (Legolas~)
Elanor » 04.01.2015, 13:49 » Beste Freunde #2
Ja
Elanor » 01.01.2015, 11:36 » DZ - Charaktere l Kiss, Marry, Kill
Kiss: Ethuil
Marry: Maeglin
Kill: Faithless

Ephyra, Azrael
Elanor » 30.12.2014, 13:02 » Beste Freunde #2
Vielleicht
Elanor » 22.12.2014, 15:49 » Hot or Not #4
hot
Elanor » 13.12.2014, 15:28 » Nebelfelder#1

Azrael



Je tiefer die helle Stute die Luft einatmete, um eventuell fremde Gerüche zu erkennen, desto kälter wurde ihr Körper. Elanor hatte sowieso nicht damit gerechnet, dass irgendwer auf ihren Ruf hören würde, aber die eisige Stille die ihre Ohren nach ihren fragenden Worten erreichte, enttäuschte sie dennoch zu einem gewissen Grad. Seufzend schüttelte sie den Kopf, ließ ihre Mähne dabei von einer auf die andere Seite fallen. Je länger sie über die Situation in welcher sie sich befand nachdachte, desto lächerlicher erschien sie ihr. Sie machte sich zum Narren, so wie sie hier herum lief, wie ein kleines, naives Püppchen, welches gerade ihre Eltern verloren hatte. Gerade wollte sie sich zielstrebig weiter durch den Schnee kämpfen, da durchzuckte ihren Kopf ein grauenhafter Schmerz. Geschockt blieb sie stehen, blinzelte, als sie bemerkte wie schwarze Punkte vor ihrem inneren Auge aufflackerten und sie daran hinderten, die Umgebung perfekt wahrzunehmen. Sie wusste nicht was auf einmal vor sich ging, aber ein gutes Omen war es ganz gewiss nicht.

Das Knirschen des Schnees und das leise Ein- und Ausatmen eines anderen Pferdes, ließen Elanor in blanker Panik herum fahren. Aber sehen tat sie nichts. Ein unangenehm hohes Piepen mischte sich zu den grausamen Schmerzen in ihrem Kopf und am liebsten hätte sie dem Bedürfnis, die Beine einknicken zu lassen einfach nachgegeben. Aber jeder wusste, wie gefährlich es wirklich war, sich im Winter zu Boden gleiten zu lassen. Vor allem mit dem fremden Tier, welches sich langsam seinen Weg in ihre Richtung bahnte. Wer wusste schon, was für ein Wesen sich dort vor ihr befand? Vielleicht wollte es ihr nichts gutes? Doch die kleine Palominostute war so oder so nicht dazu fähig, zu fliehen. Ihre Beine standen so fest im Schnee, wie die Wurzeln eines gewaltigen Baumes im Boden verankert waren. Schluckend versuchte sie einen Schritt zurück zu treten, aber es wollte ihr nicht gelingen. Tatsächlich fühlte es sich an, als würden ihre Hufe am Boden festkleben, der einzige Weg der ihr blieb, war sich nach unten gleiten zu lassen. Doch Elanor kämpfte mit all ihren Kräften, gegen diesen Instinkt.
Langsam versuchte Elanor wieder tief ein- und auszuatmen, die Kälte für einen Augenblick in ihrem Körper zu behalten, um sich zu beruhigen. Gequält schloss sie die Augen, spürte wie das Pferd, denn ja, es war eindeutig ein Pferd, sich nun direkt neben ihr befand. Die Wärme des Tieres kam immer näher, bis diese sie schließlich komplett ummantelte, ebenso wie der ihr merkwürdig vertraute Geruch dieses Pferdes. Dieses Wesen roch nach einer Vergangenheit, die sie nie gehabt hatte und Heimat. Elanor war kurz davor sich wohl zu fühlen, bis sie den Atem des fremden Tieres an ihrem Ohr spürte, eine tiefe, samtige Stimme ihr einen Namen ins Ohr hauchte, der eine neue Welle des Schmerzes freisetzte. Fast schon winselte sie, als dieses Mal ihre Vorderbeine einknickten und sie zu Boden rissen. Schwer atmend ließ sie ihre Augen zusammengekniffen, weigerte sich, nach oben zu dem Tier zu sehen, was ihr allem Anschein nach diese grausamen Schmerzen eingebrockt hatte.

Azrael? Azrael!?
Dieser Name sagte ihr so viel und doch absolut, rein gar nichts. Es war, als müsste sie sich dringend an dieses Pferd erinnern, an diesen Namen und an den Hintergrund, den der Fremde besaß, aber Elanor erinnerte sich nicht. An keinen einzigen Augenblick.
Wütend stemmte sie ihre Vorderbeide wieder in den Boden, sprang auf und drehte sich ruckartig um, um dem Fremden nicht ihre Rückhand zu präsentieren. Sie war misstrauisch, sobald es darum ging, anderen nicht ins Gesicht blicken zu können. Sie war schon immer so gewesen und aus irgendeinem Grund glaubte Elanor auch, dass sie es auch vor der Amnesie, die sie so kaltherzig heimgesucht hatte, so mit ihren Gegnern gehandhabt hatte. Für einen kurzen Augenblick schmerzten ihre Schulterblätter, als wäre dort etwas, was sie all die Zeit nicht bemerkt hatte und für den Bruchteil einer Sekunde hörte sie, wie ihr Jemand einen Namen zuschrie. Ariel.
Elanor glaubte kurz an eine Erinnerung, einen Anhaltspunkt ihrer Vergangenheit, aber so schnell, wie diese biltzhaften Bilder in ihrem Kopf aufgetaucht waren, so schnell verschwanden sie auch. Schwer atmend und mit zusammengekniffenen Augen, drehte Elanor sich um, betrachtete das Pferd vor sich.

Ein Hengst, durchaus hübsch und schön gebaut, aber das Funkeln in seinen Augen, war der Palominostute nicht geheuer. Trotz allem blieb sie trotzig stehen, verbat es sich selbst auch nur einen Schritt zurück zu weichen. Je länger sie den Fremden anschaute, desto mehr gerieten die pochenden Schmerzen in ihrem Kopf in den Hintergrund. Langsam klärte sich auch ihre Sicht wieder und das unangenehme, schrille Geräusch, welches sie all die Zeit über gehört hatte, verschwand. Langsam entspannte Elanor ihre verkrampften Muskeln und seufzte erleichtert.
Azrael also. Um den Fremden herum waberte so etwas wie ein Schatten. Die helle Stute konnte nicht genau definieren, was es war, aber es irritierte zu sehr darüber nachzudenken. Viel mehr interessierte sie die Tatsache, dass sie den Fremden zu kennen schien. Ihr Körper hatte mehr als merkwürdig auf ihn reagiert und seine gesamte Erscheinung, sein Geruch, seine Stimme, wirkten so vertraut. Ob sie mit ihm gute, oder aber schlechte Erinnerungen verband wusste sie jedoch nicht. Im Endeffekt wusste sie gar nichts, aber vielleicht kannte der Fremde sie.

Azrael? murmelte sie, spürte auch dieses Mal wieder, wie vertraut es ihr schien, diesen Namen in den Mund zu nehmen. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Vermutlich war das alles ein Irrtum. Der Hengst hätte sie längst darauf aufmerksam gemacht, wenn sie sich kennen würden, oder nicht?
Du kommst mir bekannt vor. verlangte sie trotz allem, stellte eine indirekte Frage, auf welche sie sich eine Antwort erhoffte. Elanor war pragmatisch veranlagt, aber sie war sich trotz allem unsicher, ob sie all die Fragen stellen sollte, die ihr durch den Kopf schwirrten. Und dein Rücken irritiert mich. Du bist nicht sterblich, nicht wahr?
Eine neue Frage, auf welche sie ebenfalls eine Antwort erwartete. Sie hatte viel von diesem Tal und seinen Bewohnern gehört, ebenso viel von den unheimlichen Gestalten, die hier herumirrten. Azrael wirkte nicht direkt unheimlich, aber auch nicht, wie ein allzu freundlicher Zeitgenosse. Und die dunklen Schatten, die irgendetwas vor Elanor zu verdeckten, machten die Palominostute nahezu wahnsinnig.
Elanor » 13.12.2014, 14:23 » Traumpartner #4
Nein
Elanor » 07.12.2014, 11:29 » Hot or Not #4
Hot
Elanor » 05.12.2014, 06:33 » Traumpartner #4
Oh Gott, nein. smilie
Elanor » 05.12.2014, 06:30 » Nebelfelder#1

Azrael



Verängstigt und gleichermaßen verwirrt sah sich Elanor um. Erneut war sie an einem Ort angelangt, den sie nicht kannte. Gedankenverloren hatten ihre Schritte sie hierher geführt. Fremde Gestalten, fremde Umgebung. Die helle Stute wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt, doch aus irgendeinem Grund schienen sich ihre Hufe nicht von dem verschneiten Boden lösen zu wollen. Waren ihre Gliedmaßen aufgrund der Kälte bereits eingefroren? Zitternd legte Elanor eines ihrer Ohren in den Nacken, betrachtete die Umgebung weiterhin unsicher. Nebel verdeckte ihr die Sicht und die Palominostute war sich mehr als sicher, dass sie an einem der Plätze angelangt war, wo man lieber Gesellschaft hatte. Räuspernd sammelte sie sich und stellte sich gerade hin. Wer immer sie auch sehen würde, dieser Jemand sollte nicht denken, dass sie schwach war. Zu Beginn war sie hilflos durch das Tal getaumelt und Niemand hatte sich nur für einen kurzen Augenblick für sie interessiert. Außer, wenn man seine Späßchen mit ihr treiben wollte. Elanor hatte glücklicherweise Niemandem ihr Vertrauen geschenkt, aber sie war dennoch verletzt. Sie wusste nicht einmal weshalb. Hengste, die sie spaßend umkreisten um ihr Angst zu machen, Elanor erschien es fast schon, als sei das hier etwas normales. Aber egal, wie sehr sie darüber nachdachte, sie konnte sich nicht erinnern, je etwas so abstraktes gehört zu haben. Sie mochte ihre Erinnerungen verloren haben, aber sie wusste dennoch, dass das Wesen der Pferde Güte und Liebe aufzuweisen hatte, aber nicht… Soetwas.

Elanor spürte das seltsame Gefühl der Rachsucht in sich aufsteigen und wieder einmal bemerkte sie, wie sie sich immer mehr verschloss. Sie hatte noch Niemanden getroffen, der ihr hätte helfen können, oder der ihr wenigstens ein Lächeln schenkte. Das einzige, was ihr bekannt vorkam, war das reine weiß um sie herum, doch es war doch nicht das nach dem sie suchte.
Zuhause. Ja, genau. Das war es was die hübsche Stute wollte. Ein Heim, eine Gemeinschaft, ein Ort wo sie sich wohl fühlen konnte. Ein Ort, der dieser Kälte und Einsamkeit in keinem Fall glich. Unsicher schritt Elanor los, beobachtete dabei, wie sie mit jedem Schritt tiefer in den pulverigen Schnee einsackte. Der Winter hatte gerade erst begonnen, doch es war bereits eiskalt und die Schneeflocken behinderten ihre Sicht ebenso, wie es der Nebel tat, der schwer über der Ebene hing. Einige blieben in ihren langen Wimpern hängen, schmückten bald auch ihr seidiges Langhaar, sowie ihr helles Fellkleid. Schnaubend schüttelte sie die weiße Schicht ab. Als Schimmel herum laufen, wollte sie dann doch nicht. Die Kälte zog sich an ihren Beinen hinauf, bis hin zu ihren Ohren und die Palominostute wünschte sich nichts sehnlicher als ein wenig Wärme. Oder vielleicht sogar einen Artgenossen, von welchem diese Wärme ausging? Elanor schüttelte den Kopf. Diese Welt in der sie zu leben schien war wie ein Alptraum. Niemand der ihr hier begegnen würde, würde ihr zur Seite stehen, solche Hoffnungen hatte sie bereits nicht mehr. Mit Grauen erinnerte sie sich an die erste Begegnung, die sie mit einem Pferd dieses Tales gemacht hatte. Ein prachtvoller Hengst, gewiss, aber zu diesem Zeitpunkt war Elanor noch viel zu verwirrt gewesen, um das wirklich mitzubekommen. Das selbe galt für sein boshaftes Grinsen. Er war ein Schauspieler gewesen, Jemand der mit List immer zu seinem Ziel kam. Elanor hatte ihn um Hilfe gebeten, nach dem Weg gefragt und sobald sie sich an ihn gewandt hatte, war das Grinsen verschwunden, anstelle dessen war ein freundliches Lächeln getreten. Elanor hatte sich eine kurze Weile mit ihm unterhalten. Eine kurze Weile, die im Endeffekt doch zu lang gewesen war. Erst als der Hengst von ihr Besitz ergriffen hatte, war der Stute aufgefallen wie dumm und töricht sie sich verhalten hatte. Aus dem Klammergriff des Riesen hatte sie sich natürlich nicht befreien können und so wartete sie einfach nur ab. Wartete darauf, dass es entweder vorbei war, oder sie vor Schmerzen zusammenbrach. Danach hatte Elanor sich lange an einem Fluss befunden, hatte sich nicht einen Schritt fortbewegt, bis eine Stute sie in ihrem jämmerlichen Zustand gefunden hatte. Lange Zeit hatten sie sich unterhalten, vielleicht sogar angefreundet, bis die gescheckte Stute versicherte, dass sie eine Heilerin sei und sie eventuell untersuchen könnte. Die Palominostute erinnerte sich noch genau an den traurigen Blick der Fremden, als sie ihr mitteilte, dass sie so gesehen keine Stute war. Sie war unfruchtbar, nicht dazu fähig, dass zu tun, was ihnen als das weibliche Geschlecht auferlegt war. Elanor war geschockt von ihren Worten, nicht nur, weil sie tatsächlich 'sonderbar' war, sondern weil die Stute sie kurz danach verließ mit den Worten, dass sie sich nicht mit Jemandem wie ihr abgeben wollte. Danach hatte sie noch viele andere Pferde getroffen, doch sie hatte bereits in ihren Gesichtern erkannt, dass sie nicht besser waren als all die anderen. Hasserfüllt war sie jedes Mal so schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Diese Welt war grausam und Elanor wusste nicht, ob sie das hier noch lange durchhielt.

Mit einem lauten Schnauben blieb sie stehen. Sie war immer noch allein und die Kälte kroch ihr langsam bis in die Knochen. Wie lange würde sie das hier noch aushalten? Allein und ohne Schutz? Aber wenn sie sich zurückerinnerte, so war das hier so oder so ein sehr gefährlicher Ort. Niemand schien auch nur einen Funken Gutes in seinem Herzen sitzen zu haben und Worte waren getränkt mit Lügen und Heuchelei.
Elanor hätte fast ihre Beine einknicken lassen, um sich in den Schnee zu legen und auf ihren baldigen Tod zu warten. Doch sie riss sich zusammen, sah mit eiserner Miene nach vorne. So tief war sie noch nicht gesunken. Sie würde weiter kämpfen, zumindest für diesen Augenblick. Ein Knirschen erweckte Elanors Aufmerksamkeit und sofort zuckte ihr Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Es war nach wie vor nebelig und der Schnee bildete nicht nur auf dem Boden eine undurchdringbare Schicht. Auch in der Luft konnte Elanor kaum hindurchsehen. Die Palominostute spitzte angestrengt die Ohren und kniff die Augen zusammen. Wer ist da? fragte sie schließlich mit fester Stimme, bereit jeden Augenblick zu flüchten. Sie war sich unsicher, ob sie dem Grauen der Welt erneut den Rücken zukehren sollte, oder vielleicht einfach ein Teil dessen werden sollte.
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