Unbenanntes Dokument

Alle Posts von

Alle - Nur Rollenspiel

Kein Avatar hinterlegt.


Chironex Fleckeri Kostas » 09.12.2016, 19:20 » Die Lichtung #1 (nur Fastplays)
{Ylandra.}

cf: Höhlen

Nach dem er sich von seiner Schwester verabschiedete, streunte er alleine durch das Tal. Wohin sein Weg ihn führte, wusste er nicht. Zu seiner Herde wollte er vorerst nicht. Denn dafür war ihm die Lust nach neuem zu entdecken zu sehr in der Überhand. Huf vor Huf setzend, verließ er das steinige Gebiet der Höhlen. Das Eis, welches sich auf dem steinigen Untergrund gebildet hatte, interessierte den dunkelbraunen Hengsten eher wenig. So kam es vor, dass seine Hufe hin und wieder den Halt verloren, als er über eine der Eisplatten marschierte. Auf den Boden stürzte er jedoch nie. Wenig später erlosch sein Huftakt, denn dieser wurde durch den Klang von zusammen gepresstem Schnee ersetzt. Sein Weg führte immer weiter durch das Tal. Den Blick hielt er stur geradeaus. Der eisige Wind legte einen Mantel um ihn. Chironex war die Kälte jedoch schon gewöhnt, da sein Körper diese selber ausstrahlte. So streifte der ehemalige Purger durch das winterliche Tal. Der Schnee schmolz unter seinen Hufen. Schon bald erreichte er einen Wald. Unter seinen Hufen knackten die Zweige. Noch immer lief er stur geradeaus. Selbst ein Baum konnte ihn nicht von seinem Weg abbringen. Wenig später erreichte der Achal Tekkiner eine Lichtung, auf welcher er sich ausruhte.
Chironex Fleckeri Kostas » 12.03.2016, 19:19 » Die Höhlen #1

Chiara Elena Kostas.



 

Diese angenehme Atmosphäre zwischen den beiden, gefiel dem Hengst einfach nur gut. Nach all den Jahren hätte er nie gedacht, dass es eigentlich einmal in seinem Leben so weit kommen würde, das seine Schwester und er am selben Ort stehen und sich sofort blendend verstehen. Eine Geschichte die er nie geglaubt hätte, wenn man ihm diese früher erzählt hätte. Er hätte das Pferd ausgelacht und für dumm verkauft. Nie hätte er sich mit seiner Schwester versöhnt. Seine Eltern mussten wirklich Opfer spielen, um diese Situation zu bekommen. Dieses Szenario gefiel ihm eigentlich. Es war ein schönes Gefühl sich nun mit seiner Schwester zu verstehen. Seine ehemaligen Bros würden ihm diese Geschichte nie glauben. Doch sie waren tot. Waren nicht mehr auf dieser Welt. Dies störte ihm eigentlich herzlich wenig. Sie wollten seine Schwester töten. Eine Situation, welche in ihm den Beschützerinstinkt weckte. Dies konnte der aussagende Grund sein, weshalb seine Schwester noch lebte und nicht tot war.

Die samtene Stimme seiner Schwester ließ ihn wieder hellhörig werden. Lächelnd sah er diese an. “Solange wir uns jetzt verstehen, spielen unsere Spielchen der Vergangenheit keine weitere Rolle.“ murmelte er leise und lachte dabei kurz auf. “Ab jetzt schließen wir ab und fangen nun wirklich von vorne an.“ versuchte er nun einen Schlussstrich zu ziehen. Auch wenn es blöd kommen würde, kam ihn eine Idee. Er stellte sich vor seine Schwester. “Guten Tag, die Dame. Mein Name ist Chironex Fleckeri Kostas. Wie darf ich Sie nennen?“ stellte er sich grinsend vor. Es war ein schönes Gefühl mit seinen Geschwistern Blödsinn anzustellen.

Wieso war er immer so naiv und wollte Einzelkind sein? Das Leben war mit einer Schwester doch um einiges schöner. Man konnte sich necken und nerven. Zwar auch manchmal zu übertrieben, aber wenn man sich gut verstand, ging dies auch ziemlich klar. Chiro stupste seine Schwester an. “Na? Alles klar?“ fragte er Chiara lächelnd.

Entrüstet sah er nun seine Schwester an. “Bist du nun eigentlich komplett dumm? Ich bin mit meinen 5 Jahren überhaupt nicht alt. Alt ist man ab 10! Also bin ich noch lange nicht alt. Pff.“ gab er lachend von sich. Erneut warf er seinen Kopf gen Himmel. “Natürlich werde ich jünger. Alles ist möglich, solange man daran glaubt.“ plapperte er daraufhin fröhlich weiter. Doch als Chiara zugab, das er eine bessere Diva als sie sei, baute er sich vor ihr auf. “Junge Dame. So nicht! Das ich die wesentlich bessere Diva bin, kann ich schon selber feststellen, dazu brauch ich nicht deine Hilfe, meine Liebe!“ protestierte Chiro mit verstellter Stimme.

Sowas musste dann wohl Geschwisterliebe sein. Endlich durfte der Hengst dies auch an eigenem Leibe erfahren. “Schön das wir uns verstehen.“ meinte der 5 Jährige auf ihre Geste.

Die Höhle wurde wie ihr neues Zuhause. Solange sie hier in diesem Tal waren, konnte er sich kaum daran erinnern, an mehr als einem anderen Ort zu sein. Ihren Einzug und ihre Versöhnung fand in einem Tal statt. Dieses Tal wird zu seinem wichtigsten Ort in diesem ganzen Stillreich werden. Er fand dort seine Schwester wieder, versöhnte sich mit ihr und dies obwohl der Hengst dies nie für möglich gehalten hätte.
Chironex Fleckeri Kostas » 15.02.2016, 19:19 » Die Höhlen #1
 Chiara Elena Kostas.

Weihnachten verlief ziemlich ruhig. Die beiden Geschwister hatten sich, so glaubte Chiro zumindest, das größte Geschenk gemacht, indem sie sich einfach versöhnten und eine eigene kleine Familiengemeinschaft gründeten. Der Schnee, welcher ohne Ende vom Himmel viel, bildete nun eine dicke, weiche Schneedecke. Die Kälte ignorierte der Braune einfach. Die winterliche Idylle schien perfekt. Zwischen den Geschwistern herrschte Frieden. Diesen Frieden, gestand sich der Hengst, wünschte er sich schon ewig. Doch er wollte es sich davor nicht eingestehen. Er wollte nicht wahrhaben, dass er mit seiner Schwester ohne Zankereien auskommen würde. Er wusste, dass er nie das beste Vorbild für seine nun allzu geliebte Schwester war. Diese Tatsache wollte er nun ändern.

“Es tut mir Leid.“ durchbrach er das schweigen. “Es tut mir Leid, dass ich so ein schlechtes Vorbild für dich war. Das ich dir dadurch das Leben zur Hölle gemacht habe.“ flüsterte er leise und beschämt. Nie hätte er sich erträumt, dass solch mächtige Worte die vieles ändern konnten, seinen Mund jemals verlassen würden. Der Neustart würde so manch schwierige und ungewohnte Dinge mit sich bringen. Doch wäre es sicher die beste Entscheidung diese Geschwisterliebe zu stärken und zu verfestigen.

Kopfschüttelnd beobachtete er den Schnee. Er wollte nicht länger in der Vergangenheit ruhen. Er wollte die Gegenwart schätzen und leben, als würde er morgen sterben. Niemals würde er auch nur einen Hauch seiner Schwäche, dem Blut, wieder zu nahe treten. Mit den Blutbädern seiner Vergangenheit wollte Chiro nun vollkommen abschließen. Die Gegenwart und Zukunft würden mehr zu bieten wissen, als die Gedanken an die Vergangenheit. Die Geschwister würden schöne, sowie traurige Momente durchleben.

“Die Wahrheit, meine Liebe, ist dies sicher nicht. Und ein alter Herr bin ich schon gar nicht.“ antwortete er ihr im strengen, eher hohem Ton. “Wenn man schon die Wahrheit sagen will, sollte diese der Wahrheit auch entsprechen.“ hängte er noch hinten dran. “Findest du? Also ich finde ja, dass ich die perfekte Diva bin.“ Hochnäsig warf er seinen Kopf gen Himmel und blickte mit geschlossenen Augen zur Seite. 

Sein Blick huschte Recht schnell wieder zu seiner Schwester, welche grinste. “Tja hoffen und durchsetzen sind zwei Paar Schuhe, Schwesterchen. Aber dies musst du ja noch lernen, Jungspund.“ meinte er und streckte ihr die Zunge raus.

Bei den Worten seiner Schwester musste er schmunzeln. Was genau er nun antworten sollte, war ihm nicht bewusst. Konnte er ihre Worte einfach unkommentiert lassen? Wollte sie eine Antwort von ihm? Diese Fragen durchfluteten seinen Kopf. Als sich seine Schwester enger an ihn schmiegte, wusste er nicht recht wie handeln. Ihre Worte ließen ihn wie betäubt dastehen.

Ihre nächsten Worte jedoch, ließen ihn wieder reagieren. Er legte seinen Kopf an ihren Mähnenkamm. “Genau so lieb hab ich dich auch, meine kleine Lieblingsschwester.“ murmelte er in ihren Mähnenkamm.
Chironex Fleckeri Kostas » 05.12.2015, 13:25 » Die Höhlen #1
Chiara Elena Kostas.

 

Die mühevolle Nacht lag tief in seinen Knochen. Er merkte, schon mit seinen fünf Jahren, dass er langsam alt wurde. Verschweigen konnte er es einfach nicht, er war einfach schon ein alter Sack. Gähnend stand er nun da. Am Eingang der Höhle neben seiner Schwester.

Wären sie nicht hier, hätte Chiara, wie schon so oft geweckt und ihn aufgezogen. Damals hätte er sie schon oft köpfen können, wegen diesen kleinen Aktionen. Es war ja nicht so, dass er es ihr oft genug angedeutet hatte. Und doch hatte er seine Eltern getötet und Chiara verschont. Vielleicht war es Schicksal das sie noch lebte. Vielleicht wollte das Schicksal ja das die beiden hier in das Tal kommen und sich versöhnen und einen Neustart zusammen wagen.

Mit müden Augen beobachtete er das Treiben der Schneeflocken, die alles wie mit Puderzucker bedeckten. Die Worte von Chiara ließen ihn nun empört aus der Wäsche blicken. “Welch Frechheit zu behaupten, ich hätte schlecht geschlafen.“ Gespielt empört warf er seinen Kopf zur Seite. “Chironex geht jetzt.“ Geplant war ein dramatischer Abgang gewesen, doch dieser ging schief, da Chironex vor lauter lachen nicht weit kam. “So schnell wirst du mich nun doch nicht los. Pech gehabt.“ Er streckte ihr die Zunge raus und einige Schneeflocken nutzten diese nun als Landeplatz. Den kalten Wind ignorierte er, immerhin war er die Kälte nun vom Regen gewohnt. Als er wieder neben seinem Schwesterherz stand, umhalste sie ihn und er erwiderte diese Umarmung.

Nun war er wesentlich wacher, doch die Nacht würde er nicht vergessen. Er würde sich immer an die Worte seiner verstorbenen Traumeltern erinnern. Würde immer wieder solche Träume haben. Doch er wollte am Tag das Beste daraus machen und alles andere ignorieren.

Die Frage seiner Schwester kam unerwartet. Sie war diejenige die ihn aufs Blut geärgert hatte, doch lebte sie nun. Er selber konnte sich diese Aktion auch nicht erklären. “Vielleicht war es das Schicksal das es so wollte. Es wollte dass wir uns versöhnen und einen Neustart wagen. Zusammen und nicht gegeneinander. Oder aber ich merkte das mir die Zeit mit meiner Schwester fehlte, als ich dich sah wie du alles beobachtet hattest.“ flüsterte er mit bedacht und einer gewissen Unsicherheit. Doch vielleicht würde dies als Antwort reichen. “Aber um ehrlich zu sein kann ich dir keine wirkliche Erklärung darlegen.“ gestand er leiser als zuvor. Als sie sich bedankte, füllte sich sein Wärme. “Kein Ding.“ antwortete er ihr, auf ihre “Danksagung“. Erneut umhalste er seine Schwester, welche nun am ihm lehnte. Bedacht ruhig zu stehen ohne sie umzuwerfen, blickte er sie liebevoll an. “Ich hab dich lieb.“ flüsterte er ihr zu.
Chironex Fleckeri Kostas » 28.11.2015, 19:16 » Die Höhlen #1

Chiara Elena Kostas.



---Zeitsprung---

Der Tag klang ihn Ruhe und Frieden aus. Die beiden Geschwister holten einen kurzen Teil der fehlenden, gemeinsamen Zeit nach. Auch wenn es nur Reden war, es tat gut. In ihrer Höhle schützten sie sich vor dem unendlichen Regenmassen. Als es dunkel wurde, schliefen die beiden ein. Eine angenehme Ruhe lag um die beiden.

„Chironex, mein Sohn! Was soll dies werden?“ Die Stimme seines Vaters, in tiefsten Zorn verpackt, drang an sein Ohr. „Du hast es verboten bekommen deine Schwester zu dem zu erziehen, was du bist. Sie sollte keine Mörderin werden.“ Ups. Wie es schien hatte er gegen die Regeln verstoßen. Mit einem breiten grinsen trat er vor seinen Vater. „Ach ja? Und wie willst du dies ändern?“ fragte er. In seiner Stimme lag ein Haufen Spott. „Ich werde ich töten.“ schrie ihn sein Vater nun an. „Ach ja? Und wie soll dies gehen? Immerhin bist du ein Traumwesen und ein Geist und ich besitze Haut und Knochen.“ trällerte er gelassen als Antwort. „Mein Sohn, ich bin enttäuscht.“ Dies war die Stimme seiner Mutter. Doch wo war diese. Ehe er sich versah, stand sie vor ihm. Sein Vater war nun verschwunden. „Dies freut mich für dich.“ Er streckte ihr die Zunge hinaus. „Und jetzt lasst mich in Ruhe.“ zischte er seiner eigenen, toten Mutter zu.

Er rannte. Rannte um sein Leben. Was ihn verfolgte war ihn unklar. Auch konnte er es nicht erkennen. Egal wie oft er panisch zurückblickte, er erkannte nichts. Es war nichts vorhanden. Es schien als würde er vor der Tatsache wegrennen, dass ihm irgendetwas zu schaffen machte. Doch was sollte dies sein? seine Beine trugen ihn immer weiter nach vorne. Die Schlucht, welche sich ihm näherte, sah er nicht kommen. Als er kurz davor war, zu stürzen wollte er bremsen. Doch er fiel. Ein Lachen, dann Stille.

Chiro schreckte auf. Sein Körper war bis auf das innerste verschwitzt. Als er sah, dass es noch dunkel war, versuchte er sich zu beruhigen und erneut einzuschlafen. Für ihn war es eine unruhige Nacht. Jeder, außer einer, einer Träume fühlten sich so real an. Doch in jedem seiner Träume kamen seine Eltern vor. Wieso träumte er solch einen Mist? Alles war doch perfekt. Die Geschwister Kostas waren vereint und deren Eltern außer Gefecht. Waren dies etwa Schuldgefühle? Daran wollte er vorerst nicht denken. Zumindest im Schlaf nicht. Schwer atmend wachte er auf. Es war schon hell. Chiara war schon wach. Bevor er sich neben sie stellte, streckte er sich. Herzhaft gähnte er auf. „Morgen, Schwesterchen.“ trällerte er fröhlich und trat neben sie. Es war ein wundervoller Herbsttag. Die Sonne schien und der Regen war vorüber. „Gut geschlafen?“ fragte er Chiara und stupste sie liebevoll an. Ein neuer wunderbarer Tag für die Geschwister Kostas begann.
Chironex Fleckeri Kostas » 25.07.2015, 18:46 » Die Höhlen #1
Chiara Elena Kostas.

Für einen kurzen Moment schloss der Braune seine Augen. “Wieso hast du es getan? Du hattest eine Gute Kindheit bei uns. Wir hatten dir alles erlaubt. Auch deine Leidenschaft, das purgen. Doch eines Nachts, genau in dieser Nacht, kamst du zu uns und hast und getötet. Aber wieso? Ich will einen guten Grund haben!“ rief die aufgebrachte und wütende Stimme seiner Mutter. Schlagartig öffnete der Hengst seine Augen. Die Umgebung. Sie erinnerte ihm an sein altes zu Hause. Er sah sich um. Dort. Er erkannte den Geist seiner Mutter. “Chiara und ich hatten zwar immer Streit und kamen nie wirklich gut aus. Dennoch hätte ich es mir nie verzeihen können, wenn ich sie bei euch in dieser Drecksgrube gelassen hätte. Mit euch hatte es sich nie Reden lassen. Egal wie oft man das Gespräch gesucht hatte. Ihr wolltet nie was davon wissen. So blieb nur der Tod!“ spuckte er ihr diese Worte entgegen. “Mein Sohn, es hätte tausend andere Möglichkeiten geben. Nicht nur den Tod.“ Sein Vater sprach nun zu ihm. Dieser erschien neben seiner Mutter. “Woher willst du das wissen und wieso redet ihr überhaupt mit mir?“ schrie er nun verzweifelt. “Vielleicht weil du Schuldgefühle empfindest?“ Er und Schuldgefühle? Für einen Mord an seinen Eltern? Dies war doch nur ein schlechter Scherz, oder? Verächtlich schnaubte der Hengst aus. “Ihr wollt mich doch nur verarschen! Wieso sollte ich wegen eurem Tod Schuldgefühle empfinden?“ “Du hast zwei Unschuldige Seelen ermordet. Vielleicht deswegen?“ Die Stimme seiner Mutter klang verzweifelt. “Ihr habt mich doch auf dem Gewissen. Ich habe schon unzählige Unschuldige getötet. Keiner erschien mir. Nur ihr zwei Vollpfosten. Ihr wart schlechte Eltern.“ Diese Worte taten gut endlich einmal ausgesprochen zu werden.
Noch lange führte er, die für ihn sinnlose Diskussion, mit seinen Eltern. Andauernd rollte er mit den Augen. Wieso wollten sie dies nicht einsehen? Er hatte keine Schuldgefühle deswegen. Nach einer Ewigkeit verschwanden seine Eltern wieder und er sah seine Schwester wieder. Kurz schüttelte er seinen Kopf. Wieso war dieses Gespräch zu Stande gekommen? Dies konnte er sich nicht erklären.
Die Berührung seiner Schwester ließ ihn zusammenzucken. War dies nun auch ein Traum oder war dies nun Tatsächlich die Realität? Verwirrt sah er nun Chiara an. Doch als er merkte das es die Realität war, lächelte er sie entschuldigend an.
Mühsam lauschte er ihren Worten. Das angebliche Gespräch mit seinen toten Eltern, machte ihm noch immer zu schaffen. Er merkte nicht einmal das Chiara aufgehört hatte zu reden. Zu wenig passte er auf sein Umfeld auf. Jedoch schüttelte er seinen Kopf. Als er wieder zu Chiara sah, merkte er, dass diese recht niedergeschlagen wirkte. “Ähm…. Du hast schon recht, aber bevor wir, besser gesagt du, alleine sein kannst, müssen wir dich bearbeiten. Sprich du musst deine Vergangenheit endlich hinter dir lassen und deine Zukunft neu aufbauen. Sonst bringt das nämlich nichts.“ bekam er verwirrt als Antwort zusammen. Der Regen passte nun langsam zu der ganzen Situation. Man könnte meinen er fühlte mit der Stute mit. Doch Chironex fand den Regen langsam nur nervig. Wann schien endlich wieder die Sonne? Wann würde sich endlich mal der Frühling zeigen? Würde die Sonne sich erst zeigen wenn es Sommer wurde? Welche Jahreszeit war es überhaupt gerade? Fragen über Fragen schlugen sich in seinem Kopf herum. Wie lange waren die beiden eigentlich schon hier? Chironex hatte überhaupt keine Ahnung. Auch wollte er sich nicht mehr mit den Tatsachen des Lebens herum kämpfen. Den Sinn des Lebens würde er doch eh nie finden und erst recht nicht kapieren.
“Siehst du? Chiara stimmt uns zu!“ antwortete sein Vater triumphierend, als Chiara sprach. “Eltern sind auch nur Pferde. Die irren sich auch oft!“ antwortete Chrio knapp und strikt. Diese Diskussion würde nie auf einen grünen Zweig kommen. Genervt über dies rollte der Hengst mit den Augen. Wie lange wollen sie noch darüber heraus harren ob Eltern recht haben oder nicht? “Ich erkläre diese Diskussion als ziemlich sinnlos. Wie wäre es, wenn wir diese beenden?“ schlug er vor. Lieber würde er sich über sinnvollere Dinge unterhalten, als über das. Der Braune sah nun wieder gen Himmel und seufzte.
“Wieso hast du dein Leben hingeworfen? Du hättest bei uns so viel erreichen können, doch was tatest du? Brachtest uns um.“ zischte ihm eine weinerliche Stimme zu. Ob es seine Mutter oder sein Vater war, wusste der Hengst nicht. Doch ihm war dies egal. Er ignorierte jede bitte von den beiden. Ignorierte jedes einzelne Wort, welches wie es schien, Schuldgefühle in ihm auslösen sollte.
Die nächsten Worte brachten ihn zum schmunzeln. Endlich hatte sie es eingesehen. “Da habt ihr es jetzt. Wer waren nochmal die schlechten Eltern? Ihr oder ich?“ rief er in seinem Geist seinen Eltern zu. “Pass bloß auf Bürschchen. Wir können dein Schicksal so ändern wie wir wollen.“ knurrte die raue Stimme seines Vaters. “Mein Geist ist stärker als ihr glaubt!“ Gedanklich streckte er die Zunge raus. Konnten die beiden nicht endlich verschwinden? “Ich bin stolz auf dich. Endlich hast du es eingesehen. Bevor sich diese Einstellung nicht auch zeigt, wirst du mich nicht los!“ drohte er seiner Schwester lachend. Wie lange wird sie es nun einsehen, dass sich Eltern auch täuschen können und nicht immer Recht haben können? Jeder irrt sich. Auch Tiere die perfekt zu sein scheinen.
Einfluss hin, Einfluss her. Reichtum war auch nur ein Mittel um die Minderreichen zu unterdrücken und zu verspotten. Die Reichen hatten die Macht über das Leben der Städtisch geborenen. Doch hatte die Purgenacht, welche vom Staat eingeführt worden ist, nicht so viel verändert, wäre die Stadt doch nie so wie sie jetzt ist. Die Reichen hätten überhandgenommen. Doch durch das purgen, konnten die Armen die Reichen halb ausschalten. Die Geschwister Kostas sind aus diesem Grunde auch geflohen. Beide waren sie Kinder einer angesehen, reichen Familie. Doch die beiden gaben sich immer lieber mit den Kinder der ärmeren ab. Dies galt mal für Chrio. Sonst wäre er nie in diesen Purgekreis gekommen und hätte nie seine zweite Familie töten müssen, wenn die nicht zu sehr gegen seine Schwester gewesen wären. “Du und Prinzessin? Das passt ja nie zusammen!“ spottete er mit einem gespielten angewiderten Tonfall, als er das Wort Prinzessin aussprach. Dennoch grinste er seine Schwester frech an.
Das grinsen verschwand und er lauschte gespannt den Worten seiner Schwester. Geld und Status. Hatte dies eigentlich noch einen großen Wert? Immerhin gab es nun das Purgen, welches Gleichgewicht in die Welt rufen sollte. Das Gleichgewicht zwischen denen mit Geld und Status und denen ohne dem jeweiligen. “Hätte ich zusehen sollen wie dich unsere Eltern zerstören? Hätte ich sie leben lassen sollen und sie alles durchziehen lassen sollen was sie wollten? Dies fällt mir dazu ein wenn du von unseren Eltern redest.“ sagte er leise aber dennoch bestimmt. “Also würde ich aufpassen was du sagst!“ sagte er nun frech. Nachdenklich sah er gegen den Regen und erhoffte sich, dass seine Schwester nichts sagte. Chiro merkte erst jetzt das seine Eltern nun endgültig fort waren. Oder war dies nun Einbildung? Egal was es war, seine Eltern spielten fiese Spiele mit ihm.
Die nächsten Worte brachten ihn zum Lachen. Als er sich beruhigt hatte, traute er sich erst zu Sprechen. “Ich und Blutrünstig? Niemals!“ Doch geehrt fühlte er sich. Nur diese Ehre zeigte er nicht. Er hatte zwar einige aus Lust getötet, doch als Blutrünstig würde er sich nicht sehen. Der Hengst war ein normales Pferd wie jedes andere. Nur seine Vergangenheit war dunkel und wird auch immer dunkel bleiben.
“War das nicht der Typ der mal auf so einem Familienfest von uns war? Oder ist dies wieder ein anderer gewesen. Ach zu viele Junghengste waren einmal bei uns gewesen, da kommt man doch nicht mehr wirklich mit wer nun wer ist!“ antwortete er nachdenklich auf die Aussage seiner stolzen Schwester. Kurz erstarrte er wieder. Traute sich nicht in die Augen seiner Schwester zu blicken. Lieber schaute er in den Himmel. Chiro schluckte ehe er mit der Sprache rausrückte. “Ich habe meine Freunde, anders gesagt meine zweite Familie, und unsere Eltern getötet. Merkst du es nicht? Ich habe diejenigen ermordet die ich Familie nannte. Du gehörst auch zu diesen.“ murmelte er traurig. Weiter wollte er nicht sprechen. Eher konnte er nicht weitersprechen. Kurz warf er einen Blick auf seine Schwester. “Du gehörst auch dazu. Ich habe Angst dass dich das gleiche Schicksal wie den Rest meiner Familie wiederfährt. Das Todesschicksal durch mich!“ Diese Worte brachte er nur schwer heraus. Auch wurde das Ende von schluchzen übertönt.
Chironex blickte nun wieder seine Schwester an. Die Trauer war nun halb verschwunden, die Sorge wurde aber umso größer. Nachdenklich über die Situation lief er vor der Höhle hin und her. Doch würde er es jemals über das Herz bringen sein Ein und alles zu töten? Nebenbei lauschte er den Worten von Chiara. “Jep. Es gibt Stuten, besser gesagt Pferde, die sind in deinem Alter nicht so erwachsen wie du es bist!“
Ein wenig Spaß in einer so ernsten Lage konnte nie wirklich schaden. Chiro bekam eigentlich kaum noch mit was hier abgeht. Zu viele Stimmungsschwankungen sind hier in diesem Gespräch. Wäre es vielleicht klüger sich einmal zu trennen und andere kennen zu lernen? Vielleicht würde sich so die Situation wieder entspannen wenn sie sich erneut trafen. Doch wollte er sich schon wieder trennen? Nein, dies wollte der Hengst nicht. Kopfschüttelnd lächelte er seine Schwester an.
Sollte er seine Schwester fragen was sie davon hielt? Immerhin haben sie sich erst wieder gefunden und jetzt schon wieder trennen? Ob dies in Frage kommt? Chiro wollte keine Antwort auf diese Frage, da er diese schon genau wusste. “Was hältst du davon einen erneuten Ortswechsel zu machen? Keiner weiß wie lange der Regen noch geht. Es könnte jetzt noch ein Jahr regnen und wir würden immer noch hier festsitzen.“ lenkte er das neue Thema in das Gespräch ein. Wenn er so in den Himmel starrte, fragte sich der Hengst ob es eigentlich schon Frühling oder Sommer war oder einfach noch Herbst oder Winter. Nun blickte er wieder zu seiner Schwester. Gewilligt auf eine Antwort zu warten. Doch würde sie hier weg wollen? Fühlt sie sich hier nicht auch eingesperrt? Der Regen ließ die restlichen Höhlen in ein helles grau tauchen. Eine richtig angenehme Umgebung war es nicht. Wieso dachte er sich das? Immerhin war Chiro schon früher in schlimmeren Umgebungen gewesen. In Hallen wo die Leichen verwesten, welche er mit seinen Freunden ermordet hatte. Räume wo überall Blut an den Wänden war. Wenn er sich zurückerinnerte fielen ihm die Schreie ein. Sie waren wie Musik in seinen Ohren. War er verrückt? Nein, dies war er nicht. Er hatte nur schon immer großen Spaß am Morden. Würde aber dies auch aufhören, wenn es sein musste.
Die Stimme seiner Schwester riss ihn, wie einige Male davor, wieder in die Gegenwart. Ein grinsen schlich sich auf seine Lippen. “Würde Eigenlob nicht stinken, würde ich sagen, ich hab immer recht. Oh doch gesagt.“ antwortete er mit einem selbstverliebten grinsen. “Dein Verlobter hätte dir sicher was vorbei gebracht. Hätte ich ihn jemals kennengelernt hätte ich ihm mit dem Tode gedroht, dass er dies macht. Das kannst du mir glauben, Schwesterherz.“ Nun grinste der Braune triumphierend. Was hat dieses Tal nur mit ihm angestellt? Er war ein Ego geworden. Doch wieso? Doch dies war ihm lieber als ein depressiver Hengst zu sein.
“Jeder ist auf seine Art und Weise perfekt und so sollte es auch bleiben. Keiner sollte sich für jemand anderen ändern wollen, denn so schadet man seiner selbst und wird auch sicher nicht das bekommen was man wollte.“ So ganz vertraute er seinen Worten nicht. Auf der einen Seite hatte er zwar recht, doch leider gibt es Pferde die sich für ihre Liebe verändern. Dies sollte aber nie geschehen. Denn wenn jeder Partner so bleibt wie er ist und sein Ding durchzieht, wäre eine Beziehung auch spannender. Doch dies versteht nicht jeder. Genervt über seinen Gedankengang schüttelte erneut den Kopf. Seine Augen fixierten dabei Chiara. Auch stellte er ein Ohr in ihre Richtung. Das andere ließ er im Kreise drehen und fremde Geräusche wahrnehmen.
Der Hengst konnte sich ein Lachen bei ihren nächsten Worten nicht verkneifen. Der Gedanke wie sie mit Kräutern oder eben irgendwelchen Pflanzen herumhantierte wollte nicht aus seinem Kopf verschwinden. “Komm schon. Dies wird dir doch sicher gefallen. Eine kleine Kräuterhexe werden, welche Kräuter und Pflanzen sucht, welche nützlich sein könnten und anderen hilft. Das hätten unsere Eltern sicher auch als gut empfunden.“ zog er seine Schwester auf. Auch zwickte er ihr in die Flanke. Seine Schwester würde den Humor von ihm verstehen und wissen, dass dies die reinste Ironie war. Doch diese Vorstellung war einfach die beste die er je hatte. Seit wann amüsierte er sich auf Kosten anderer? Dieses Tal machte im total zu schaffen. Zuerst stärkte es seinen Ego heimlich und nun ließ es ihn sich auf Kosten anderer amüsieren. Er mochte es hier schon jetzt nicht mehr. Wenn er schon am aufzählen der einzelnen Änderungen war, fragte er sich nun was es noch mit ihm anstellen würde.
Ein Lächeln breitete sich nun auf seinen Lippen aus. “Angefressen wegen dem Regen?“ fragte er nach, als er ihre bissige Antwort merkte. “I´m sure, that this going to mean war! You against the rain. Who´s winnig?“ warf er zwischendurch einmal auf Englisch ein. Warum ausgerechnet diese Sprache verstand der Hengst nicht so ganz. Doch ihm juckte es nicht. Hoffentlich störte dies auch seine Schwester nicht.
Das mit dem Englischen schien im nun völlig egal zu sein. Nun wandte er sich der Höhle, welche ihnen Schutz bot, zu. Mit der Zeit beobachtete Chiro die Höhle misstrauisch. Sie bot ihnen Schutz vor dem Regen. Doch wollten sie echt Ewigkeiten hier verbringen? Erneut landete er bei dieser Frage. Schnell schüttelte er seinen Kopf um nicht erneut dieselben Fragen zu stellen. Der Braune marschierte in den Regen. Sein Fell war schon nass, also was sollte noch schlimmeres passieren? Aus der Höhle draußen, streckte er sich einmal kräftig. Auffordernd blickte er zu seiner Schwester. Er wollte hier nur mehr weg. Doch wollte Chiara dies eigentlich? Diese Frage hatte er ihr schon einmal gestellt. Nun musste er nur mehr auf eine Antwort von ihr warten.
Was würde dies nun werden? Die Diskussion wegen einem Ortwechsel schien er schon einmal angerissen zu haben, da die Worte seiner Schwester mehr als eindeutig waren. “Gerne. Ich kann dich auch hier alleine lassen. Doch ich bin nicht gewilligt an einen Ort gebunden zu sein. Regen hin oder her.“ Auch seine Stimme war ernst. Wenn dies in einen Streit ausarten würde, wäre es ihm eigentlich schnuppe. Er würde gehen und Chiara konnte hier verweilen. Auch wenn er seine Schwester nicht wieder verlassen wollte, würde er nicht einmal für diese an diesem Ort bleiben. Es schien ihm so, als würde man ihm Fesseln anlegen wenn er nicht gehen würde. Fesseln die ihn nie mehr gehen lassen würden. Erzürnt blickte er zum Himmel. Hatte Chiara dort jemals hinauf geschaut? Wenn ja würde sie merken das die beiden hier noch Ewigkeiten feststecken würden.
Kurz schnaubte der Hengst auf. “Lass es mir dir anders sagen. Wir werden Wurzeln schlagen wenn wir hier nicht weggehen. Denn bis der Regen verschwindet, verweilen wir hier Ewigkeiten und sind dem Tod näher als dem Leben.“ Man merkte, dass der Hengst gewillt war so schnell wie möglich weg zu kommen. Und wer würde zwei Pferde welche blind durch das Tal irrten einfach so umstellen? Sie warnen nicht in ihrer alten Heimat mit der Purgenacht. Sie waren hier im Stillreich. Doch so merkte Chiro das Chiara eine noch sehr blühende Fantasie hatte und wie es auch schien die Realität nicht ganz mit bekommt. Die Stimmlage von Chiara war so angesetzt, damit er freiwillig nachgeben würde, doch daran dachte der Hengst nicht einmal im Schlaf. Dafür war sein Ego zu groß.
Bei dieser Ansicht waren die beiden gleich. Benahmen sich wie sture, kleine Fohlen. Keiner wollte nachgeben, denn das könnte ja dem Ego schaden. Und wer wollte dies schon? Dennoch waren sich beide einig das es nun aufhören könnte zu regnen. Würde er nicht wissen das Regen eine natürliche Erscheinung war, hätte er gesagt, dass das Tal was gegen die Geschwister hatte. Denn seit sie hier anwesend waren, regnete es ohne eine einzige Pause. Mal mehr, mal weniger, mal fest, mal leichter.
Chiro versuchte den Regen nun auszublenden. Denn ihm ging der stimmungsschwankende Regen auf die Nerven.
“Wenn es mal soweit kommen würde, dass sich der Regen verpissen würde und endlich die Sonne heraus kommen würde. Ein Wunder das es noch nicht schneit oder gar hagelt.“ knurrte der Braune schon fast. Langsam sehnte sich der Hengst nach seiner alten Heimat. Dort regnete es so selten und wenn es regnete dann einmal ordentlich für einen Tag aber nicht für gefühlte Jahre. Regen war und ist eine egoistische Naturerscheinung. Immer kreuzte sie zu den ungünstigsten Momenten auf. Warum gab es keine Schalter mit welchem der Regen ausgeschalten werden könnte? Es würde das Leben um so einiges erleichtern. Doch keiner hatte so etwas erfunden und Chironex hätte nie die Geduld dafür einen Schalter für Regen zu erfinden.
Das Lachen von seiner Schwester ließ ihn zusammen zucken. Doch wollte er weiter denken. Auch wenn es nicht zu seinem Gedankengang passte, fühlte er sich wie der Hengst der im Regen stehen gelassen worden ist, weil die Stute mit im gestritten hatte und nun keinen Bock mehr auf ihn hatte. Doch dafür war er selbst verantwortlich. Er wollte im Regen stehen und nicht in die trockene Höhle gehen. Nun fand es der Braune fragwürdig wie er es schaffte aus seinem Leben eine romantische Dramaschnulze zu zaubern.
Das kichern von Chiara bestätigte ihm, das jedes Leben einmal zu einer romantischen Dramaschnulze werden konnte. Doch war dies normal zwischen zwei Geschwistern? Chironex fand dies eher eigenartig als normal, doch jeder des seinem. Das ganze Denken an Schnulzen ließ seinen Ego kleiner werden. Wieso schaffte er sein ganzes Leben umzukrempeln seit er im Tal war? Eine Antwort fand er nicht.
Die nächsten Worte ließen ihn irritiert blicken. Von was redete die Stute jetzt schon wieder? Langsam kramte er nach Erinnerungen an seine Worte. Doch es sind os viele gefallen das er nicht wusste welche die Richtigen waren. Da es ein Thema war, welches nun endgültig fertig war, lächelte er einfach nur freundlich und liebevoll.
Wie schafften es die beiden immer wieder Vergangenheit aufzugreifen? Das Lächeln auf seinen Lippen verschwand. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Wieder erkannte er die Geister seiner toten Eltern. “Tja da sind wir wieder. Hör auf deine Schwester und hack nicht auf uns herum!“ schrie sein Vater und galoppierte auf ihn zu. Doch Chiro blieb ganz unbeeindruckt von dem ganzen, ruhig stehen. “Schwesterherz, du hast doch recht.“ Er wollte zwar mit einem aber rausrücken, doch hielt er es lieber zurück. Es hatte doch alles keinen Sinn.
Seine Mutter stand noch an derselben Stelle. Nur das sie den Kopf schüttelte. Langsam ging Chironex auf sie zu. Seine Ohren schnallten in seinen Nacken und ein knurren entkam ihm. Wäre sie nicht zu Hause auf dem Boden am verwesen, würde er ihren Körper nun weiter zerstückeln und Freudensprünge zwischen den Körperteilen machen. Da dies aber nie geschehen würde, wollte der Hengst die beiden nie wieder sehen.
Bereuen? Hatte der Hengst irgendetwas in seiner Kindheit was er bereuen würde? Bis auf den Anschlag auf seine zweite Familie nicht wirklich viel. “Einige Dinge würde ich schon wieder gerne erleben. Mir fehlen die Jungs. Ich weiß auch nicht wieso. Aber ich will sie wieder haben. Jeden einzelnen von ihnen. Mit ihnen einmal wieder purgen gehen so wie vor dieser einen Nacht. Doch dank mir geht das nicht mehr. Langsam fang ich an den Mord zu bereuen. Auch wenn ich in dem Moment ziemlich angefressen und nicht gut zu sprechen auf diese war.“ Trauer stieg im Hengst auf. Warum ritt er nun auf dem Tod seiner Freunde herum? Er konnte sie nicht wiederbeleben. Egal wie oft er über sie sprach, sie werden immer dort bleiben wo sie nun sind.
“Oder aber lustig wäre auch, sie hätten es eingesehen das man uns nicht länger trennen könnte und hätten sich in den Keller gesperrt, weil sie doch so unrecht hatten.“ Einige Vorteile hatte es nun doch über seine Vergangenheit zu denken. Man konnte sich über die anderen lustig machen, ohne dass man gleich einen Schlag versetz bekommen hat. Der ältere der Beiden wollte das Thema Eltern nun langsam gänzlich abhaken. So oft wie sie über diese geredet haben wurde langsam nur krankhaft.
“Ne. Als Erwachsener hat man ja fast mehr Regeln als wie ein Fohlen. Lieber wäre ich für immer Kind. Doch dies wird sich nicht spielen.“ Darüber war der Hengst jedoch auch nicht traurig. Man würde mehr Abenteuer erleben. Das tun können, was man tun wollte. Dennoch gab es auch einige wenige Vorschriften deswegen. Doch wollte das Leben nicht seinen eigenen Lauf leben? Man wird unfreiwillig geboren um dann irgendwann einmal zu sterben. Nun fragte sich der Hengst seit wann er sich nun so sehr für den Sinn des Lebens interessierte.
“Zu einem Team gehören mindestens zwei Personen. Wir sind ein Zwei-Personen-Team. Wir werden für immer Team Kostas bleiben. Egal wie weit sich auch unsere Wege trennen. Gewinnen können wir immer, auch wenn wir getrennt sind.“ Den Sinn hinter seinen eigenen Worten zu verstehen, fand der Hengst zu kompliziert. Auf ihre nächsten Worte nickte er nur. Eine passende Antwort fand er dazu nicht.
“Lass uns alle vorhandenen Regeln brechen. Das Tal umkrempeln und zeigen wer Ahnung vom Morden hat. Keiner würde sich uns öfters über den Weg trauen sollen. Obwohl dies auch wieder langweilig werden könnte, wenn wir jeden einmal kennenlernten und alle dann abhauen würden.“ Nun merkte einer ziemlich schnell, was es bedeutete vor dem Sprechen zu denken.
Nun ein Thema an welches der Braune allzu gerne dachte. Die romantische Dramaschnulze. Keine Schnulze würde jemals so ablaufen können wie die der Kostas. Zuerst verachten, dann zusammen abhauen, wiederrum verlieren um sich in einem fremden Tal wieder zu vereinen. Keine geplante Schnulze kam an diese ungeplante so gut heran.
“Oder uns die Zeit nahmen um uns besser kennen zu lernen.“ Chiro legte sich eine passende Frage zu dem Thema Schnulze zusammen. “Sag mal. Bin ich der Einzige von uns beiden der dieses Leben gerade als romantische Dramaschnulze sieht?“ Chiara würde ihn für einen Vollidioten halten, doch sollte ihm dies langsam egal sein. Sie war seine Schwester und würde dies sicher verstehen, dass er so komische Fragen stellte.
“Ich und schmeicheln? Niemals. Ich mache nur Komplimente die auch stimmen, meine Liebe.“ antworte er wahrheitsgemäß. Wäre er jetzt ein Mensch, würde er auf der Stelle rot anlaufen, vor lauter Schmeichelei. “Ich danke dir selber meine Schwester. Auch du bist mir eine Schmeichelerin!“
“Gehasst. Beneidet. Verachtet. Jeder wollte immer genau das was er nicht wollte. Doch sollten wir nicht länger darüber reden. Wer weiß ob sich dann nicht wieder was ändert.“ antwortete er nachdenklich. Gibt es eigentlich etwas was die beiden noch nie erlebt hatten? Ein Kapitel des Lebens welches noch völlig fremd war, wäre nun wirklich sehr angebracht, wie Chironex fand. Oder sollte man alles einmal erlebt haben um die Wichtigkeit einer Person zu erkennen? Schön wäre es wenn es irgendwo eine Tafel geben würde, wo die Erklärung dieser Frage war. Bettelnd sah sich der Hengst um, konnte aber keine solche Tafel ausfindig machen. Wieso sollte auch so etwas nur passieren? Es wäre zwar eine tolle Möglichkeit einiges über diese Frage herauszufinden, doch warum sollte das Leben einmal sozial sein wenn asozial viel einfacher geht? Wenn er ehrlich war: er fühlte sich von seinem Leben total verarscht. Zuerst Dauerregen und nun das. Doch ließ sich der Hengst davon nichts anmerken. Lieber genoss er das Zusammensein mit seiner Schwester.
Chironex vollführte wieder einmal eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Zu dem Tag an dem er jene die ihm wichtig und unwichtig war getötet hatte. Kaltherzig ermordet hatte. Auch hatte er seine Schwester befreit. Der Geruch von Blut stieg ihm in die Nase. Frisches Blut klebte an seinem Fell. Kurz schüttelte er den Kopf, ehe Chironex zu seinen Beinen hinunter sah. Er erkannte das verkrustete Blut. Er versuchte es mit Hilfe des Regens von seinen Beinen zu kratzen. Doch viel brachte es nicht. Außer den ekligen Geschmack von getrockneten Blut, welches schon einige Wochen alt war.
Die Frage, welcher er am meisten fürchtete, kam nun endlich zum Vorschein. Das Wieso. Kopfschüttelnd zuckte er mit den Schultern. “Ich habe oft unüberlegt gehandelt, also sprich es gab auch Situationen wo es für mich auf das wieso keine Antwort gab. Diese war eine dieser Situationen. Du musst dich damit wohl abfinden, die einzige Überlebende meiner zwei Familien zu sein.“ antwortete der Hengst seelenruhig auf ihre Frage.
Langsam und mit einem liebevollen grinsen nickte er. Die Wahrheit in ihren Worten war nicht versteckt. Besser hätte es der Hengst nie sagen können. Seine Schwester war einfach mit der Wahrheit immer so direkt, währenddessen er sich manchmal richtig hinaus redet ohne großartig auf die Gefühle anderer einzugehen.
Das liebevolle grinsen auf seinen Zügen wurde breiter. “Zu sehr an etwas festzuhalten ist auch nicht gerade das Beste. Hin und wieder lohnt es sich auch los zu lassen und sich an neuen Dingen für kurze Zeit fest zu halten.“ Diese Worte hingen ihm wie ein Kloss im Hals und es war auch schwer diese auszusprechen.
“Alles sollte einmal Ziel sein. Doch zu sehr das negative zu meistern, bringt dich manchmal im positiven zum Scheitern.“ antwortete er mit gesenkter Stimme. Sein grinsen war wie weggewischt.
Chiro wollte diesen einen Moment nie vergessen. Wie üblich war er in die Vergangenheit gereist. Doch diesmal an den Tag wo sie sich wieder fanden. Ein grinsen schlich sich für kurze Zeit auf seine Lippen. Verträumt verharrte er an Ort und Stelle. Erst als seine Schwester die Worte Ich liebe dich auch flüsterte merkte er, dass nicht alles ein Traum war.
Chironex Fleckeri Kostas » 25.05.2015, 17:11 » Die Höhlen #1

Chiara Elena Kostas.



Der Hengst hatte das Gefühl, es brachte nichts. Beide würden schlussendlich in einer Trauer schweben. Dafür müsste es doch eine Lösung geben, damit beide wieder lachen. Erneut grübelte der Hengst nach. Doch diesmal fand er keine Lösung. Chironex seufzte. Wie konnte eine so schöne Stimmung wieder zerstört werden? Der Achal Tekkiner fand keine Lösung.
“Nein das bist du nicht, meine Liebe! Wenn du es dir weiter einredest, kannst du sogleich unsere Eltern versuchen zu wiederbeleben und dich von denen kontrollieren lassen! Du bist eine vollkommen ganze Stute!“ Der Hilflose Blick seiner Schwester war dem Hengsten völlig fremd. “Also bevor du mir widersprichst: Versprich mir das du unsere Eltern endlich vergisst! Diese Gedanken tun dir wirklich nicht gut!“ Die nächsten Worte von seinem Gegenüber schockierten dem Hengsten. Mit vor Schock aufgerissenen Augen blickte er Chiara an. “Was sagst du da? Denkst du ich lasse dich zurück? Du spinnst doch, Schwesterherz! Und Quatsch! Du fällst mir nicht zur Last!“ Verwundert legte er den Kopf schief. “Ich frage mich, wieso du dies sagst! Aber denkst du ich lasse meine Schwester zurück, dass ich diese erneut verliere? Den diese eine Nacht veränderte alles in meinem Leben!“
Verzweifelt richtete sich der Hengst auf. Blickte seiner Schwester ernst in die Augen. Langsam hing ihm das Thema Eltern zum Hals raus, doch dies ließ er sich nicht anmerken. “Du redest völligen Stuss! Natürlich hatten sie nicht recht! Eltern haben nie recht! Und jetzt verkopfe dich nicht weiter!“ Chironex blickte zurück zu den Regentropfen. Dabei rollte er mit den Augen. “Wie konnte man nur so denken wenn man frei war? Sie konnte nun tun und lassen was sie will und sie denkt an unsere Eltern.“ dachte sich der Hengst.
“Klar habe ich immer recht!“ dachte sich der Hengst und grinste. Doch als er seine Schwester ansah, blickte er wieder ein wenig Traurig. “Siehst du! So geht das!“
Doch diese Traurige Mime verschwand schon bald wieder. Nun sah der Hengst die Stute neutral an. Auch wenn es schwer werden würde diesen Neuanfang endlich zu wagen, würde es dennoch sehr viel bringen. Immerhin spielen die Eltern der Geschwister nun keine Rolle mehr.
Chironex wusste einfach nicht mehr was geschah. Zumal war seine Schwester traurig, zumal wieder fröhlich und am lachen. So viele Schwankungen hatte der Hengst noch nie bei ihr mitbekommen. War sie etwa läufig? Chironex schüttelte seinen Kopf. Ihm wollte keine passende Lösung auf ihr Verhalten einfallen. Doch mit der Zeit wurde es ihm auch egal. Pferde waren eben einmal fröhlich und ein andermal traurig. Ein andermal kam auch noch die Wut und die Aggression. Launen waren eben ein e Überraschung nach der anderen.
Nun lauschte er wieder den Worten seiner geliebten Schwester. Kopfschüttelnd legte er sich eine passende Antwort zurecht. “Da merkt man wie verwöhnte Schnösel unsere Eltern waren. Wollten anscheinend immer nur das gute für ihre Kinder.“ Ein verächtliches Schnauben entkam seiner Kehle. “Als ob! Sie wollten nur das Beste für sich. Unsere Bedürfnisse waren denen doch egal!“ meinte er und spuckte diese Worte spöttisch aus.
“Gute Gene welche Mum als beschmutz sah, nur weil du eben prugen wolltest, wenn ich ergänzen darf!“ antwortete er keck und kniff seiner Schwester frech in die Schulter. “Des war eben so ein komischer Kauz welcher nicht ma wirklich gut aussah und auch noch so hochnäsig! Hättet ihr wirklich noch geheiratet, wäre der höchstpersönlich noch in der Blutlache unserer Eltern gelegen! Das kannst du mir glauben, auch wenn wir Abstand hatten, den hätte ich dir nicht angetan!“
Chironex dachte nach. Über seine Familie und über das jetzige Leben. Auch wenn er die Schläge und die Bisse gegen seine Eltern genoss, fielen ihm diese gegen seine Freunde viel schwerer. Denn seine Freunde waren wie eine Familie für ihn. Jetzt hatte er nur mehr seine Schwester. “Ob es mit ihr irgendwann auch einmal so enden wird wie mit meiner restlichen Familie?“ fragte sich der Hengst und wurde traurig.
Nachdenklich lief er weiter. Vergaß alles um sich herum. Nun kaute der Achal Tekkiner auf seiner Unterlippe herum. “ich hoffe nicht das es so passiert wie früher!“ gab er sich selber eine Antwort.
Die sanfte Stimme der Stute riss den Hengst wieder in die Gegenwart. “Du bist erwachsener als du denkst das du bist!“ antwortete er sanft und blickte sie mit einem ernsten Blick an. Chiara musste über den grottenschlechten Witz von dem Hengsten lachen. Da ihr Lachen ansteckend war, viel der Hengst ebenfalls mit ein. “Der war voll schlecht.“ antwortete der Hengst lachend. “Aber dennoch danke.“ Frech grinste er seinen wertvollsten Schatz der Welt an.

Der Regen schien kein Ende nehmen zu wollen. Die Tage, welche die Kostas schon im Tal verbrachten, waren grau, nass und unerträglich. Würde nur so viel Sonne scheinen wie es regnet, wäre es sehr erträglich hier. Doch dies schien der Erbauer ganz anders zu sehen. Dieser schien den Regen und die Nässe zu lieben und den Tieren keinen warmen Frühling wünschen. “Unerhört!“ seufzte der Hengst wütend in sich hinein.
Der Braune nickte nur. Sie hatte schon irgendwie recht. “Es wäre die Hölle losgewesen. Sie hätten dir Hausarrest bis auf deinen Tod geschworen. Du wärst schneller in diese Anstalt gekommen. Die Hochzeit wäre vorverlegt worden und joa eben all dies, wenn nicht noch mehr, wäre geschehen.“ murmelte er mit einer dramatischen Stimmlage. “Aber nicht jeder kann die perfekten Kinder haben. Nicht jeder kann perfekt sein. Jeder ist einzigartig und unveränderlich. Es gibt von niemanden eine Kopie.“
Der Hengst wusste nicht so recht was er gerade von sich gab. Er fand in seinen Worten keinen Sinn, keinen Zusammenhang und auch keine Logik. So hielt er lieber den Mund und lauschte den Worten seiner Schwester. Nun wusste der Hengst was es bedeutet zuerst denken, dann reden.
Die Reise schien ohne Ende verlaufen zu wollen. Alles schien sich gegen die Geschwister zu stellen. Der Regen nahm zunehmend zu. Die Müdigkeit kroch immer tiefer in die Gliedmaßen des Hengstes. Seiner Schwester schien es nicht anders zu ergehen. “Wir sollten auf jeden Fall irgendwann eine Pause machen, zur Kraft kommen und dann können wir uns einen anderen Ort suchen, besser gesagt eine Herde wo wir uns einrichten können und unser Leben neu beginnen können.“ meinte der Hengst und erhoffte, dass seine Schwester ihm zustimmte. “Eigentlich ein super Neustart. Es regnet ununterbrochen.“ Eine gewisse Ironie schwang in seiner Stimme mit, als erhoffte er sich somit, den Regen endgültig zu vertreiben.
Die Felsbrocken erschienen seiner Schwester ebenfalls eine praktische Unterkunft für den Regen zu sein. “Das denke ich auch!“ murmelte er mit müder Stimme. Die letzten Kräfte schwanden aus seinen Gliedern, als diese nun tatsächlich diese Höhlen erreichten. In der Höhle angekommen, lehnte sich der Hengst an die kalte Wand. Seine eigene Körperwärme schien dessen Körper schon verlassen zu haben, denn von der Kälte spürte er schon kaum mehr was. Doch für eines hatte der Hengst noch genügend Kraft.
Langsam ließ sich der Hengst auf den Boden gleiten. Schloss für einen Moment die Augen. Genoss die Trockenheit. Doch wollte der Hengst nicht wie ein Häufchen Elend dort am Boden liegen bleiben. Er erhob sich wieder und blickte seiner Schwester in die Augen. “Ich denke es wäre angebracht, wenn wir uns hier ausruhen und morgen weiter ziehen würden. Denn mir scheinen diese Höhlen auch nicht die sicherste Methode zu sein, sonder eher nur eine Notlösung.“ meinte der Hengst und gähnte. “Ob es jemals was gibt wo nie eine Notlösung bleibt? Ob wir jemals eine Herde finden wo uns nehmen ohne uns zu ändern? Ob wir jemals irgendjemanden treffen der uns etwas über dieses Tal erzählen kann?“ Diese Fragen stellte sich der Hengst. “Wie findest du es hier eigentlich bis jetzt?“ fragte Chironex Chiara und zwang sich ein verschlafenes lächeln auf die Lippen.
Mit müden Augen realisierte der Hengst erneut das er seine langgesuchte Schwester wiederfand. Sein ein und alles seit einer Nacht, welche er nie vergessen wird.
Der Hengst fand sich, als er wieder im hier und jetzt war, erneut im Regen. Er schrie etwas zum Himmel empor. Die Blicke seiner Schwester spürte er an sich haften. Doch Chironex hielt dies nicht ab. Breit grinsend blickte er nun seine Schwester an.
Als seine Schwester lachte, wusste der Hengst nicht wie er nun reagieren sollte. So entschied er ebenfalls zu lachen. Der Hengst verbeugte sich vor seiner Schwester. “Immer wieder gerne!“ Das breite grinsen verschwand immer noch nicht von seinen Lippen. Der Hengst fühlte sich nun wieder voller Lebensenergie, verspürte keinerlei Müdigkeit mehr. Nicht einmal der Regen störte ihn.
Die Worte der Stute rührten ihn. Auch trieben sie ihm Tränen in die Augen. “Wie süß du das gesagt hast!“ surrte der Hengst und drückte der Stute einen Kuss auf die Stirn. “Auch mein Schatz aller Schätze ist bei mir, auch werde ich ihn nur ungern gehen lassen.“ Seine Stimme war sanft und ruhig.
“Etwas wahres liegt an den Worten. Doch es war nur die Natur unseres Vaters. Wenn ich mich recht entsinne war es eine solche Hochzeit wie du mit diesem Kauz von Hengsten verlobt werden solltest. Also reinste Zwangshochzeit.“ nuschelte der Hengst kaum vernehmbar. Gähnend streckte sich der Braune. Dachte erneut nach. Über was konnte nicht einmal der Hengst sagen. Erneut kaute der Hengst auf seiner Unterlippe herum. Nachdenklich blickte er zum Himmel. Die Regentropfen tanzten wie wildgewordene Hühner in der Luft herum.
“Wir haben einiges zum Nachholen. Also fangen wir mit unserer Kindheit an? Lernen nur die Dinge die uns wirklich interessieren und für uns von Nutzen sein können.“ bestätigte er die Worte von ihr. Würden ihre Eltern jetzt vor den beiden stehen, würden diese ihren Augen nicht trauen. Die Geschwister waren so unzertrennlich wie noch nie. “Was denkst du würden unsere Eltern sagen, wenn sie uns nun so sehen würden?“ fragte er sie. Dabei grinste er in sich hinein.
“Stellst du dir das Erwachsenenleben eigentlich spannend vor?“ fragte er seine Schwester und war auf eine Antwort total gespannt. “Okay man lernte mehr, doch konnte es nie spannender sein als wie als junger Hüpfer über die Wiesen zu stolzieren und alles neu zu erleben.“ versuchte sich der Achal Tekkiner einzureden.
Als er nun wieder daran dachte was damals geschah, fiel ihm ein, dass zu einer Veränderung auch Neuerungen gehören. Aus irgendeinem Grund dachte er nun an Drogen. Doch er würde hier sicher keine finden. Auch würde er dieses Zeug nie konsumieren.
Schnell schlug er sich den Gedanken wieder aus dem Kopf. Nun konzentrierte er sich auf die Worte seines Gegenübers. “Aye, aye Madam.“ Er richtete sich kerzengerade auf. “Das Leben ist zu kurz um keine Risiken zu leben.“ Endlich kann der Neustart beginnen. “manchmal geht es im Leben darum alles zu riskieren, für den Traum den niemand außer dir sehen kann. Also worauf warten wir?“ fragte er Chiara breit grinsend.
“Auch überwinden wir jede Hürde, jedes Hindernis, welches sich in unseren Weg stellt gemeinsam. Falls wir uns verlieren sollten, werden wir uns wieder irgendwo treffen. Man darf nur nicht den Kopf hängen lassen!“ Die Geschwister waren sich auch einig. Die beiden kannten sich schon lange und dennoch so kurz. Erst nachdem Verlust, lernten sie sich einigermaßen besser kennen. Jeder versteht nun die Bedürfnisse und die Sorgen des anderen besser und keiner denkt nur mehr an sich alleine. “Warum waren wir uns eigentlich immer so nah und doch so fern? Die Situation wie sie jetzt ist, ist viel entspannter, als die vorherige.“ Diese Frage beschäftigte den Hengsten nun schon über längere Zeit. Doch eine Antwort fand er selber nicht. “Ob Chiara eine finden wird?“
“Wenn man alles in Worte packen könnte, wäre es doch auch nicht mehr so toll. Denn du bist für mich das Unbeschreiblichste auf der Welt. Es gibt schon keine Worte mehr um dich zu beschreiben.“ Chiro umhalste seine Schwester und drückte sie fest an sich um ihr zu zeigen wie wichtig sie ihm war.
Das erste Buch wurde geschrieben. Das zweite wird beginnen. Zwei Geschwister einst gegeneinander. Nun zusammen. Einst zerstritten und verhasst. Nun unzertrennlich und für immer vereint. Ein Kapitel welches das vorherige verbessert. Die Geschwister Kostas sind nun verbündet und kämpfen sich Seite an Seite voran. Chiro merkte nun das er von Anfang an den besten Spaß seines Lebens verpasst hatte. Oft fragte sich der Hengst was damals wohl in seiner Schwester vorgegangen sein musste. Immerhin hatte sie einen älteren Bruder, welcher einst nichts von ihr wissen wollte.
“Sag wieso haben wir früher unsere Zeit so verschwendet? Man konnte meinen wir gehörten nicht in dieselbe Familie. Bei Familientreffen warfen wir uns immer Blicke zu, so als ob wir dem andern wünschten auf der Stelle tot um zu fallen! Was war damals los mit uns?“ Dies war womöglich eine Frage die jemals ohne Antwort bleiben wird, da sie so schwer zu beantworten war.
Als der Hengst an damals dachte, wusste er woran der Fehler lag, wieso sich die beiden nie wirklich verstehen wollten. Denn damals hielt er sich immer für den besseren und den größten, merkte nicht wie sehr er seiner Schwester weh tat. Oft fragte er sich ob es zu hart war, wie er mit ihr umging. Dennoch machte er weiter. Durch das Purgen kamen sie sich erst näher. Durch dieses leidenschaftliche Hobby der beiden fanden sie einander und lernten sich schätzen. Dies verdankte er dem purgen.
“Ich danke dir Erbauer, dass du mir in dieser Nacht gezeigt hast, was mir wirklich am Herzen liegt!“ bedankte sich der Hengst mit einem Lächeln.
Die Stute bekam nun seine vollste Aufmerksamkeit. Ihre Worte ließen ihn nachdenken. “Eigentlich hat uns erst diese Nacht gelehrt was es bedeutet für einander dazu sein ohne sich zu streiten und sich auf den Keks zu gehen.“ Seine Schwester lächelte ihn liebevoll an. “Das purgen hat anscheinend einen Schalter bei uns umgelegt, der uns das wertvollste im Leben zeigte. Und mein wertvollstes steht mir Gegenüber.“ meinte er und lächelte seine Schwester, wie sie es tat, liebevoll an. Doch nun blickte er die Stute wieder ernst an. “Doch auch gute Seiten mögen negative haben. Unser Ziel wird es auch sein die negativen Seiten nie hervorzurufen.“ Seine Schwester vergrub ihren Kopf in seiner Mähne. Er genoss die Nähe, welche sie zuvor nie wirklich wahrnehmen konnten da jeder seinen eigenen Kopf hatte und den anderen nie wirklich zu schätzen wusste.
Vorsichtig knapperte er am Mähnenkamm seiner Schwester. “Ich liebe dich, mein ein und alles!“ flüsterte er ihr in die Mähne und grinste breit.
Aus dem grinsen wurde ein Lächeln, mit welchem der Braune einschlief. In seinen Träumen spiegelten sich seine Vergangenheit, das wiedertreffen auf seine Schwester und die Momentane Situation.
Chironex Fleckeri Kostas » 03.05.2015, 22:53 » Die Höhlen #1

Chiara Elena Kostas.



cf: Mondtal

Chironex blickte sein Schwesterherz an. Eine ungewohnte Trauer ging von ihr aus. Verzweifelt blickte er sie an. Er legte seinen Kopf um ihren Hals und zog sie an sich heran. “Warum bist du so traurig? Du weißt, dass du mir alles sagen kannst! Zusammen finden wir dann eine passende Lösung!“ flüsterte der Hengst in die Mähne seiner Stute. Vorsichtig streichelte Chironex Chiara am Hals. Er erhoffte sich dadurch, diese ein wenig aufzuheitern. Irgendwie hatte der Hengst das Gefühl, dies klappte nicht wirklich. Nun grübelte er weiter nach. So merkte er auch nicht, dass er alles um sich vergaß. Ihm vielen die Methoden Kitzeln und Witze ein, doch welches von beiden wäre das effektivere von beiden? Da er nicht wusste ob seine Schwester kitzlig war, ließ er dies lieber sein. Witze fielen dem Braunen auch kaum welche ein.Seine Schwester holte ihn wieder in das hier und jetzt. Ihre Worte schockierten den Hengst. “Unsere Eltern waren einfach nur dumm! Vereitelt und wussten nicht was es bedeutete zu Leben! Du darfst ihnen kein einziges Wort wahr nehmen! Nach ihrer Meinung wäre die ganze Welt einfach nur ein falsches Bild!“ erklärte er seiner Schwester. “Weißt du was? Wir lassen das Thema unsere Eltern einfach, denn ich sehe das dir dies nicht gerade gut tut!“ meinte Chironex fürsorglich. Schon bald würden die beiden ein neues, besseres Leben anfangen. So lebte seine Schwester ein Leben wie sie es verdiente und nicht hinter Schloss und Riegel. Auch würde der Hengst schauen, das ihr ja niemand so blöd kam wie die Erzeuger der beiden.
Die schwor sich der Hengst ab heute. Er würde für seine Schwester sorgen, wie er es die restlichen Jahre vermasselt hatte.
Dieser Dorftrottel von Hengst sollte mit Chiara vermählt werden. Wie konnte dies Chironex nur vergessen. “Stimmt! Du hättest einen besseren verdient! Dieser Hengst erinnerte mich einfach ma nur an einen Krüppel welcher auch nicht ma wusste wo links und wo rechts war! Nun hast du eigentlich ein Glück das dies nicht mehr geht und das Internat, oder besser gesagt, die Besserungsklinik sind auch gestorben!“ murmelte der Achal Tekkiner. Nun löste er sich wieder von seiner Schwester. “Ich fragte mich am ersten Tag, wo dieser komische Kauz bei uns war, wo denn unsere Eltern nun schon wieder aufgegabelt hatten! Er sah einfach mal so aus als ob er unerwünscht gewesen sei!“ meinte Chironex nebenbei.
Belustigt beobachtete Chironex das Handeln seiner Schwester. Schön hob diese ein Huf nach dem anderen, als wolle sie die Wurzeln vertreiben. Grinsend blickte er die Helle an. Sie hatte die gleiche Fellfarbe wie deren Vater. Chironex dagegen hatte die Farbe der Mutter geerbt. Dies wäre das einzige Andenken an die Schreckensherrscher, welches sich nie vertreiben lässt. Denn die Fellfarbe, welche man hatte, konnte man nicht einfach so hergeben. Dies fand Chironex schade. “So ein Fellfarbentauschhandel wäre einfach mal eine geniale Idee!“ lobte der Hengst sich selber.
Die beiden liefen eine Ewigkeit. “So bevor wir ganz gehen, legen wir hier eine Rast ein und fressen uns satt!“ sagte Chironex und bediente sich sogleich an ein paar Blättern.
Der Hengst lauschte während der Rast, ganz genau den Worten seiner Schwester. Ehe er antwortete legte er sich passende antworten zurecht. “Es muss dir nicht leid tun! Ich war nur überrascht dich so sentimental zu sehen!“ murmelte der Hengst seiner Schwester liebevoll zu. “Naja! Eine Banone eben!“ antwortete Chironex schmunzelnd.

Nach einer Weile gingen die beiden weiter. Den Worten seiner Schwester lauschte er nun genau. Auch wenn die Familie von den beiden geschrumpft ist, wusste Chironex das dies der wichtigste Teil seiner Familie war. Genau der Teil welchen er aus dem Gefängnis der Bestien Eltern rettete.
“Unsere Eltern haben nie wirklich das Wort bestimmen beschrieben! Eher Kontrollwahn und Perfektion! Es war auch die gerechte Strafe! Die Strafe dafür, dass sie dich einsperrten und ich ihnen irgendwann einem egal wurde!“ antwortete Chironex gähnend. Die Müdigkeit überwand nun fast all seine Knochen. Doch der Regen zwängte ihn weiter. Würde es noch lange dauern, bis die beiden einen sicheren Unterschlupf gefunden hatten? Bis sich die beiden endlich ausruhen konnten. Erneut entkam dem Hengst ein gähnen. Lange würden seine Knochen diesen Weg nicht mehr mit machen. Sehnsüchtig und mit letzter Kraft sah sich der Hengst nach etwas Unterschlupfmäßigen um. In der Ferne erstreckten sich hohe Steine, zumindest mal die Umrisse. “Chiara, dies dort hinten scheint ein etwas sicherer Unterschlupf zu sein!“ rief der Hengst ungewollt.
“Genau! Oder einfach alles zusammen!“ scherzte der Hengst weiter. Es tat gut, die alte Chiara an seiner Seite zu haben. Die Steinumrisse wurden immer klarer. Auch konnte man erkennen, dass einige davon eine Einbuchtung hatten, wo man sich unterstellen konnte. Schon bald waren die beiden an den Steinen, welche sich als Höhlen entpuppten angelangt. Chironex schob seine Schwester in eine davon, damit ihr nicht mehr all zu kalt wurde. Danach gesellte sich der Hengst zu ihr. Er kuschelte sich an diese um sie auch ein wenig zu wärmen.
Chiara lachte nun mit ihm mit. Als sie sich beruhigt hatten, empfand Chironex noch eine lustige Idee. Er stellte sich in den Regen und richtete sich auf. Nun streckte er seinen Kopf in den Himmel. “Passed auf ihr Hengste! Diese Stute in dieser Höhle ist in meinem Besitz! Wer diese möchte muss an mir vorbei!“ rief er gen Himmel. Seine ernste Tonlage brachte den Hengsten zu lachen sodass er irgendwann einmal vor lauter lachen husten musste.
“Ich würde mal sagen, dass wir das halbwegs schöne schon gefunden haben! Denn jeder Ort wird schön sein, solange wir zusammen sind!“ antwortete er ihr und schmiegte sich an diese. Chiara war einfach seine perfekte Stute. Egal welche Marken sie alles hatte, sie würde immer sein perfektes Schwesterherz bleiben. Seine Schwester war nun wirklich erwachsen und sprach mit ihm auf einer ebenen Wellenlänge. Dennoch war es auch noch gut das Chiara ihr Alter behielt und sich der Hengst einfach auch noch jung fühlen durfte. Das Leben war einfach nur herrlich wenn man es in den Richtigen Zügen genoss.
“Wären nun unsere Eltern hier, würden sie uns für dumm verkaufen und uns erziehen wie man Spaß haben verlernt!“ Auf diese Worte folgte ein erzürntes schnauben. Zum Glück weilten ihre Eltern nicht mehr unter den lebenden. Nun legte sich ein Lächeln auf seine Lippen.
Seine Schwester hat nun verstanden dass ihre Eltern einfach nur öde Kontrollfreaks waren. “Falsch gelebt haben wir immer! Nur wir haben zu spät was unternommen! Doch die Purgenacht hatte sich bestens für meinen Plan, das Attentat auf unsere Eltern, am besten gepasst!“ Der Stolz in seiner Stimme war kaum zu überhören. Schon lange hatte er vorgehabt Mister und Misses Perfect zu beseitigen, zu bewältigen, zu zerstören. Doch der perfekte Tag fehlte ihm andauernd.
“Wir werden Regisseur von unserem eigenen Film! Und schließen unser altes Kapitel ab, wie ein Autor dem die Schreibideen ausgegangen sind! Du, mein Schwesterherz, bist meine Seele welche solange verloren war!“ antwortete der Hengst liebevoll.Für kurze Zeit schloss Chironex die Augen und ließ sich von dieser Situation inspirieren. Es war ein anderes Gefühl frei zu sein, wenn man wusste das es keinem mehr über ihn gab und dem Gefühl frei zu sein aber dennoch gefangen zu sein.
Der Hengst ließ die Augen noch einen Moment geschlossen und speicherte die Vergangenheit, bis zu dem Punkt, als er seine Schwester wieder fand, auf eine Festplatte, welche er weit nach hinten schob. Nun gab es nur mehr Chiara und Chironex. Die beiden Geschwister wo erst jetzt einander zu schätzten wussten. Der Hengst öffnete nun seine Augen wieder und blickte Chiara an. “Ich frage mich, was passiert wäre, wenn wir schon früher Waisenkinder geworden wären! Was würdest du sagen was passiert wäre?“ überlegte der fünfjährige Hengst laut, sodass seine Schwester mit grübeln konnte.
Chironex Fleckeri Kostas » 01.05.2015, 21:11 » Das Mondtal #1

Chiara Elena Kostas.



Chironex beobachtete seine Schwester. Er merkte, dass etwas nicht mit ihr Stimmte. “Was ist mit dir los? Irgendwie bist du nicht so fröhlich wie sonst.“ Betrübt lag nun sein Blick auf seiner Schwester. Ihm gefiel nicht, dass seine Schwester so traurig war. Er dachte nach wie er sie wieder aufheitern konnte. Nun sah er, dass sie nachdenken musste. “Worüber denkst du nach?“ fragte er sie mit schiefgelegtem Kopf.
Nun sah Chironex wird die Gegend an. Eimerweise regnete es schon Stunden wenn nicht sogar schon Tage. Kurz blickte er empor zum Himmel woher das ganze Regenwasser kam. Warum kann es nur so ewiglange regnen? Ein Hungergefühl machte sich in seinem Bauch breit. “Wollen wir was zum essen suchen?“ fragte er seine Schwester. Erwartungsvoll blickte er ihr in die Augen. Chironex hatte langsam das Gefühl, dass es in diesem Tal nur regnete. Seit er hier war und seine Schwester wieder hatte, entließ der Himmel jede Träne. Freundlich stupste er seine Schwester an. Irgendwie war es ein komischer Anblick. Seine sonst so starke Schwester so schwach.
Chironex lauschte ihren nächsten Worten. “Sie wollten was? Nein das kann doch nicht sein!“ Je mehr war sich der Hengst sicher, das seine Tat am 23. März, genau die Richtige Art zu handeln war. Die Stimme seiner Besseren Hälfte war zum Ende ihrer Worte nur mehr ein Hauch. “Kopf hoch, Schwesterchen! Nun ist alles eine Vergangenheit, welche in unserer Zukunft keine Rolle mehr spielen wird!“ versuchte der Hengst seine Schwester zu ermuntern.
Chironex dachte über diese besagte Schule nach. Seine Eltern hatten ihm mit dieser auch schon einmal gedroht. Seine Art zur Schule zu gehen war einfach blau machen. So lernte er auch seine zweite Familie kennen, welche nun ebenfalls durch ihn starben.
“Du kannst froh sein das sie dich nicht in eine Kirche stecken wollten! Dies hätte Mum eher ähnlich gesehen!“ meinte der Achal Tekkiner. Die zuerst gute Stimmung wurde immer mehr durch die zerstrittene Vergangenheit der Geschwister immer dunkler. Das schwache lächeln nach ihren Worten, brachte den Hengst langsam zum grübeln, wie er wieder eine bezaubernde Stute aus der betrübten machen konnte. Da ihm keine andere Möglichkeit einfiel außer Flachwitzen, blieb er bei dieser. “Was ist gelb und schießt?“ fragte er seine Schwester.
Chironex trat nun von einem Fuß auf den anderen. Mit dieser Situation kam der fünfjährige Hengst einfach nicht klar. Seine traurige Schwester, die Tatsache das beide nun ohne Schutz nur mit ihren Kampfkentnissen in einer fremden Umgebung waren und nichts von dieser wussten, nicht einmal ob es hier Herden gab. Doch früher oder später würden sie alles herausfinden.
Der Hengst ließ erneut seinen Blick herum schweifen. An dem Weg von welchem er kam, blieb sein Blick hängen. Dort würde er mit seiner Schwester wieder hinunter müssen. Doch dies war kein Problem für die beiden. Sie werden nun alles gemeinsam bestehen und Chironex würde für Chiara ein besserer Bruder werden.
Schlagartig änderte sich die Mimik seiner Schwester wieder. Von der betrübten Stute wurde sie nun zu einer eifrigen Stute welche für alles bereit war. “Oder er ist davor, sich vor Angst in die Hose machend, davon gerannt.“ stimmte er seiner Schwester zu und nickte kurz. Dies mit dem vor Angst wegrennen, konnte sich der Hengst einfach nur zu gut vorstellen.
“Ich habe langsam das Gefühl das wir hier noch Wurzeln schlagen werden, bevor der Regen aufhört.“ Zweifel machte sich in seiner Stimme breit. Dagegen war die Stimme seiner Schwester das reinste Gegenteil. Dennoch wunderte sich Chironex, seit wann seine Schwester so erwachsen geworden ist. Doch dies wollte er nicht ansprechen. Warum wusste er auch nicht.
Chironex verkniff sich ein lachen. Wie sehr im so kleine Spielchen gefehlt hatten. “Bitte nicht! Ich flehe dich an!“ flehte er seine Schwester gespielt an, doch brach schon gleich in lachen aus. Teilen wurde nun zu einem Fremdwort für die Geschwister. Die Nähe seiner Schwester fühlte sich einfach nur mehr Richtig an. Was würde nur gewesen sein, wenn sich die beiden nicht mehr gefunden hätten? War es eigentlich Zufall das sie sich hier trafen und nicht wo anders? Wie lieb er doch nur sein Schwesterherz hatte.
Der Ausdruck der Stute ließ den Hengsten schmunzeln, einfach weil diese Stute vor ihm schon so viele verschiedene Mimiken hatte.
Erneut warf er einen Blick gen Himmel. Immer noch wurde dieser von Regenwolken gezeichnet. “Du wirst nicht frieren! Wir werden uns einen sichereren Unterschlupf suchen! Einer wo auch ein wenig wärme spendet, wenn es hier sowas gibt, meine Liebe!“ flüsterte Chironex leise. Sein Gesichtsausdruck hellte sich wieder auf, als er seine Schwester ansah. Einen Kurzen Blick warf der Hengst erneut gen Himmel, als er sich seufzend nach einen halbwegs trockenen Weg umssah, welcher sicher zum Ausgang führte.
“Wer weiß ob wir uns jemals gemocht hätten, wenn nicht dieser Zwischenfall passiert wäre! Aber naja egal! Vergangenheit ist Vergangenheit und bleibt Vergangenheit!“ Ein Lächeln unterstützte seine Worte. “Jetzt fängt unsere Vergangenheit an! Die Vergangenheit welche wir zusammen verbringen!“ Seine alte Vergangenheit wollte er nicht mehr Leben. Chironex wollte diese einfach nicht mehr haben. Auch wenn der schöne Teil, das Morden, mit untergehen würde. “Freiheit heißt nicht immer frei sein!“ meinte Chironex ein wenig leiser und blickte zu Boden. Da sprach er aus Erfahrung. Er war zwar frei, war es jedoch nie wirklich. Denn wenn man frei ist, wird man eventuell an etwas anderes festgekettet. Bei ihm war seine Leidenschaft, sein Hobby: Das Purgen.
Nach wenigen Sekunden richtete der Braune nun wieder den Blick auf die braune Stute. Diese sah ihn selbstsicher an und nickte einfach. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass man nun auf sich alleine gestellt war und auf seine eigene Schwester ein wenig schauen musste. Doch Chironex hatte vollstes Vertrauen in seine Schwester und wusste das diese auch auf sich alleine aufpassen konnte.
Nun so war das Leben eben. Einfach zu leben und dennoch kompliziert.
Chironex bestätigte die Worte mit einem Nicken. “Das werden wir! Hoffen wir einmal das unsere neue Heimat das gleich sieht!“ antwortete der Hengst. “Ach komm schon! Dies dachte ich nun! Warum musstest du mir diesen Traum zerstören?“ jammerte Chironex mit leichter Wut in der Stimme spielerisch. “Dann würde ich es sagen, packen wir die Reise an!“ meinte er, lächelte noch einmal seiner Schwester zu, ehe er sich in Bewegung setzte und sich den schmalen Weg von dem Tal durchkämpfte. Immer wieder blickte er sich nach seiner Schwester um, um sich zu vergewissern das sie noch da war.

tbc: Höhlen
Chironex Fleckeri Kostas » 18.04.2015, 23:14 » Das Mondtal #1

Chiara Elena Kostas.



Die Geschwister Kostas auf immer und ewig wieder vereint. Keiner kann den beiden so schnell blöd kommen. Stärker als sie alleine jemals sein werden. Beiden haben ein Ziel. Die Vergangenheit vergessen und eine neue Zukunft mit den Rest seiner Familie aufzubauen.
Diese Worte hallten den Braunen wie eine Anmoderation durch den Kopf. Es dauerte eine Weile, bis Fleckeri merkte, dass sein Schwesterherz mit ihm redete. Kopfschüttelnd versuchte der Fünfjährige ihre Worte in Erinnerung zu rufen. Als er an ihre Worte dachte, merkte der Hengst dass Chiara keine recht schöne Kindheit hatte. Eltern welche sie so formen wollten, wie es ihnen passt und einen Bruder der sie immer nur kritisierte und sie wie Luft behandelte. Der schüchterne Unterton ihrer Stimme ließen ihn staunen. Seine Schwester schüchtern? Seit wann? “Zerbrich dir nicht den Kopf darüber!“ versuchte Chironex seine Schwester zu beruhigen, da ihm das schüchterne an ihrer Stimme nicht gefiel. Erst jetzt legte er sich eine Antwort auf ihre Frage bereit.
“Da die beiden Hohlköpfe nicht mehr leben, fällt mir eine plausible Antwort auf deine Frage eher schwer! Aber ich könnte es vorstellen das es ungefähr so geklungen hätte!“ antwortete Chironex ehe ein räuspern von ihm kam. “Chiara! Wie konntest du nur? Wenn wir das noch einmal herausbekommen, schicken wir dich an den Nordpol! Und jetzt verschwinde uns aus den Augen!“ meinte der Braune mit verstellter Stimme, welcher der seiner Mutter ähneln sollte. Herden? Was war da nochmal? Ach ja. Chironex nickte auf die Worte der Stute. “Na dann würde ich sagen verlassen wir diesen Ort und suchen eine Herde?“ Mit diesen Worten schlich ein Lächeln auf seine Lippen. Seine kleine Schwester würde von nun an immer sein Schatz bleiben. Er, Chironex, würde sie für kein Geld der Welt mehr hergeben, geschweige denn verlieren wollen. “Für immer und Ewig! Wir halten zusammen wie die Musketiere!“ Stolz erfüllte den Achal Tekkiner. Erst jetzt merkte er, dass seine Schwester eigentlich gleich dachte wie ihr Bruder dachte. Chironex fand, dass es nun endlich an der Zeit war, die verlorene Zeit mit seiner Schwester nachzuholen. Nun grinste Chironex breit. Seine Schwester genau gleich wie er über diese Situation, die beiden zu provozieren, dachte. “Man darf sich nie mit uns anlegen, denn man ist klar im Nachteil. Wer sich mit uns messen will, wird es später bitter bereuen!“
Einen kleinen Vorteil hatte das purgen schon. Auch wenn es bedeutete Freunde und Familie zu töten. Doch an jener Nacht, war einem all dies egal. “Ich wollte damit sagen, dass du mir nicht böse sein darfst wenn ein Hengst Gefallen an dir findet das ich ihm zeige wem diese wunderschöne und kluge Stute gehört!“ antwortete er halb lachend seiner Schwester. Er wusste zwar nicht was so lustig war, aber dennoch fand er es auch recht niedlich wie seine Schwester die Verwirrte spielte. Erneut zauberten ihre Worte ein Lächeln auf seine Lippen. “Dies darfst du meine Hübsche!“ säuselte er ihr entgegen. “Solange du an dem Traum verharrst wird uns auch nichts trennen!“ versprach Chironex seiner Schwester flüsternd. Der Hengst hatte das Gefühl der Regen wolle nicht aufhören. “Auch wenn wir warten wollten bis der Regen aufhört, scheint es mir nun doch klüger lieber jetzt nach einer Herde zu suchen als nur noch ewiger zu warten! Oder willst du hier an dieser Stelle Wurzeln schlagen?“ wollte er von seiner Schwester wissen. Als sein Schwesterherz erneut Tränen in den Augen hatte, umhalste er sie fest. “Aber wer weiß ob es jetzt so wäre wenn wir uns früher gut verstanden hätten. Ob wir jemals so eine große Geschwisterliebe entwickelt hätten. Deswegen bin ich froh dass alles so kam wie es kam. Denn sonst hätte ich nie gemerkt was für eine tolle Schwester ich vor mir stehen habe! Eine die mit allen vier Beinen fest in der Welt steht! Die sich auch ihren Eltern widersetzt hatte nur weil sie so sein wollte wie ihr Bruder!“ Der Achal Tekkiner hatte das Gefühl seine Schwester nie mehr loszulassen.
“Schätzen schon! Nur es wäre nie ein so festes Band zwischen uns entstanden!“ flüsterte der Fünfjährige in das Fell von Chiara. “Die Vergangenheit bleibt tief in unserer Seele nur für uns sichtbar! Nun schreiben wir zusammen ein neues Kapitel unseres Lebens! Ein Kapitel, das zwei Geschwister fester aneinander schweißt, als ein sich liebendes Paar!“ Nun blickte der Hengst seiner Stute wieder in die Augen. “Dies bedeutet aber auch dass wir das purgen vergessen müssen! Wenn du bereit ist, dieses Opfer dar zulegen, bin ich dies auch!“ Die Schüchternheit verschwand aus seinem Gegenüber und es stand nun die gleiche starke Stute vor ihm, welche er bis vor kurzem kaum zu respektieren und schätzen wusste. Dafür liebte Chironex ja sein Schwesterherz. Würde es dem Hengsten erlaubt sein, so würde er die Namen von den beiden in einen Baum ritzen und ein Herz rundherum einritzen. Doch dies ließ der Erbauer leider nicht zu.
Chironex Fleckeri Kostas » 12.04.2015, 09:27 » Das Mondtal #1

Chiara Elena Kostas.



Wenn der Braune so zurück dachte, hatte er ein Leben wie er es wollte. Schon als Fohlen hielt er seine Eltern auf Trab. Eines Tages bettelte seine Mutter ihn an er solle sich doch ein Beispiel an seiner braven Schwester nehmen. Doch immer sträubte er sich dagegen. Ein Glück das er seinen Vater auf seiner Seite hatte. Dies war der wichtige Entschluss um als das zu Enden was er heute war. Ein Purger. Ein Mörder unschuldiger Seelen. Das schlimmste wäre für andere wenn er ihnen das erzählen würde, dass er Spaß an der ganzen Sache hatte. Überall der Geruch nach Blut. Überall diese Blutlachen. Das Beste an der Sache war jedoch, wenn das Blut einen in den Mund läuft, nachdem man den ersten Bissen getan hatte. Wie einige wieder sagen würden, wäre er krank. Genau. Ein kranker Mörder. Doch dies störte den Braunen weniger. Immerhin hatte er seine Schwester und die hielt zu ihm. Zwei von seiner Sorte sind für einen anderen gefährlich.
Zurück in der Purgenacht. Er tötete seine Eltern, rettete seine Schwester von diesen Bestien die ihre Kinder so formen wollten, wie diese sie haben wollten. Sein Fehler war wohl, seine Schwester gleich zu seiner „Ersatzfamilie“ zu bringen. Denn genau diese, wollten sein wertvollstes auf der Welt töten. Auch schon länger hatten diese dies vor. Dies war der Grund wieso er nachhause musste. Doch als er seine Schwester mitbrachte, hielten ihn die anderen für unwürdig etwas auszuführen und wollten seinen Auftrag selber erledigen. So tötete er auch diese.
Die Worte seiner Schwester rissen ihn sanft zurück in die Gegenwart. “Dann wollen wir eine Herde suchen? Eine Herde wo unser Zuhause werden könnte?“ schlug er seiner Schwester vor. Da Chironex selber erst hier angekommen war und die erste Bekanntschaft schon vergrault hatte, wusste er nicht ob seine Worte der Wahrheit entsprachen.
Chironex hätte nie gedacht, dass ein Teil seiner Familie so gut tun könnte. Liegt das etwa daran, dass sich die beiden erst jetzt wirklich verstehen oder eher daran das sich die beiden schon lange nicht mehr gesehen hatten?
Der Achal Tekkiner beobachtete nun den Regen. Er wusste jedoch, dass seine Schwester noch hier war. Denn genau in diesen Moment schmiegte sich diese erneut an ihn.
Mit einem Lächeln blickte er seine Schwester wieder an. “Wir sind eins! Und gefährlich für die, die uns nicht Respektieren!“ murmelte er seiner Schwester liebevoll zu. Langsam drangen die unendlichen Regentropfen durch das Blätterdach. Als ob es der Regen auf die beiden abgesehen hätten.
“Wir werden alles tun, um uns nicht zu verlieren! Alles!“ Seine Stimme war nur ein Hauch. Ein lieblicher Hauch. “So wie du mir jetzt gefehlt hast, will ich dich nicht noch einmal verlieren!“
Ihre Worte zauberten nun ein breites grinsen auf seine Lippen. “Diesen Traum kannst du lange Zeit vergessen, denn wir werden uns nie verlieren!“ Sanft stupste er seine bessere Hälfte an. Chironex blickte seine Schwester an. Wehe er würde sie verlieren. “Wärest du mir böse wenn ich den anderen Hengsten eher missachten werde, wenn ich mit dir unterwegs bin?“ fragte er seine Schwester leise und blickte kurz in den Himmel empor.
Nie wieder könnte er ertragen seine Schwester zu verlieren. Zu sehr würde er seine Schwester vermissen, sodass er innerlich zerbrechen würde. Mehr als zu vor. Einmal ging alles gut, doch ein zweites Mal überlebte keiner einen solchen Herzschmerz. Als Chironex Tränen in den Augen seiner Schwester sah, umhalste er sie und murmelte ihr beruhigende Worte zu. Schon früh merkte er und seine Schwester, dass ihre Eltern mehr oder weniger überflüssige Störenfriede waren. “Du musst dich doch nicht für so etwas entschuldigen! Ich selber merkte es doch auch erst wo du weg warst, dass du das einzige bist, was mir Kraft zum Leben gibt!“
“Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich froh das es so geschehen ist! Erst jetzt merke ich, wem ich nie meine Liebe geschenkt habe. Meinem wertvollsten Familienmitglied der Welt. Und ich möchte nicht wissen wie es gekommen wäre, wenn es anders geschehen wäre.“ Erneut stupste er seine Schwester liebevoll an. Nun würde Chironex wirklich auf seinen Schatz achten.
Nun lachte der Achal Tekkiner auf. Er blickte seine Schwester, die gleich war wie er, an. Als er sich beruhigte, suchte er nach den Richtigen Worte. “Es tut mir Leid nur ich habe da eine Idee! Wie wäre es wenn wir, wie du schon sagtest, unsere ‚alte‘ Vergangenheit vergraben und zusammen eine ‚neue‘ Vergangenheit aufbauen?“ Wie sehr er seine Schwester nur vermisst hatte. Denn sie war eine der einzigen Personen welche ihn verstand.
Chironex Fleckeri Kostas » 31.03.2015, 14:01 » Das Mondtal #1

Chiara Elena Kostas. smilie



Der Braune würde seine Schwester nie mehr loslassen. Auch würde er sie nie mehr verlassen. Erneut umhalste er sein Trugbild an seiner realen Schwester. Wie sehr er Sehnsucht nach ihr hatte. Damals hätte er nie zugegeben, dass er Chiara einmal so sehr brauchen und auch vermissen würde, wie just in dem Moment. Tief sog er den Geruch seiner Schwester ein. Alles von ihr wieder zu haben tat so extrem gut. Sein Herz nähte sich wieder zusammen. Der Teil, welcher sein Herz zerbrochen hatte, stand nun direkt bei ihm. Er merkte, auch an der Anhänglichkeit seiner Schwester, wie sehr sie ihn vermisst haben muss. Chironex vergrub seine Nüstern tief in der Mähne seiner Schwester.
Seine Eltern, welche dank ihm im Himmel waren, waren für ihn schon lebend lange gestorben. Doch seine Schwester liebte er schon Fohlenalter an. Sein Schwesterherz knabberte ebenfalls an seinem Mähnenkamm. Erneut begann Chironex ihren zu beknabbern. Noch nie genoss der Hengst so sehr Wärme. Schon bald vergrub er seine Nüstern wieder in ihrer Mähne. Freudentränen rannen seine Ganaschen hinunter. “Ich dich auch, meine Hübsche!“ säuselte er in ihre Mähne. “Du bist nicht irgendein Trugbild, sonder meines Chiara!“ verbesserte er seine Restfamilie. “Ich hoffe nur, dass ich dich nie mehr so sehnsüchtig suche und dabei in die völlig falsche Richtung renne!“ murmelte er lachend. Chironex löste sich wieder aus der Umarmung. “Meine Prinzessin!“ säuselte er leise. Vorsichtig gab er seiner Prinzessin einen Kuss auf die Stirne.
Wie sehr Chironex sich seine Schwester wieder zu sehen erträumt hatte. “Wenn wir uns wieder einmal verlieren dürfen wir nur nicht aufhören zu träumen, nicht aufhören zu leben! Hast du mich verstanden, Prinzessin?“ fragte der Braune lachend nach. Der Achal Tekkiner blickte kurz zu den Regentropfen. Wie gut die es haben mussten. Immer war ihre Familie bei ihnen. Keiner war alleine.
Auch Chironex wich erschrocken zurück, als dies seine Schwester machte. War er zu streng? Fürsorglich legte er den Kopf schief. Nein, dies konnte nicht der Grund sein. Es musste etwas anderes sein. So blickte sich der Hengst um, doch konnte nichts Angsteinflößendes erkennen. Waren es doch seine Worte gewesen? Auch merkte der fünf Jährige, dass seine Schwester ihm nicht direkt in die Augen sehen konnte. Dies machte es für ihn schwerer, seiner Worte stand zu halten. “Hoffentlich habe ich sie nicht erzürnt und sie haut wieder ab!“ Dieser Gedanke verscheuchte Chironex so schnell es ging.
Als Chiara sich zum gehen wandte, stieg Trauer in ihm hoch. Jetzt erst merkte der Hengst, dass er ihr nachdem er ihren vollen Namen sagte, mehr ärger bereitete als Hoffnung. Ein stummes Scheiße zog sich über seine Lippen. Wieso musste der Hengst nur so ein Idiot sein? Warum konnte er nicht einmal etwas richtig machen? Alles musste er versauen. Doch würde er seine Schwester nie wieder gehen lassen. Er würde sie wie ein Schatz behalten. Auch würde er sie versuchen am gehen zu hindern, falls seine Worte doch zu streng waren. Nein dies konnte er nicht zulassen. Nie wieder will er sich solche Sorgen um seine geliebte Schwester machen. Er würde sich in Zukunft zusammen reißen und keine falschen Worte mehr in den Mund nehmen. Beschämt senkte er für einen Moment den Kopf. “Idiot!“ rief selbst eine Stimme in seinem Kopf.
Als er wieder in die Augen seiner Schwester blickte, erkannte er Hoffnung und Glück. Die alte Chiara stand nun wieder vor ihm. Wie gut das nun doch nicht seine Worte schuld waren. Erleichtert atmete der Hengst aus. Erneut drückte er seiner Schwester einen brüderlichen Kuss auf die Stirn.
“Was Mutter sagte, war dir schon lange egal, dies wusste ich! Mich wollte sie auch nach ihren Masen formen, doch hatte ich Vater hinter mir, der mich zu dem machte was ich bin! Du hast dich genau gleich gegen Mutter gewehrt wie ich! Nur stand auch nicht Vater hinter dir!“ murmelte er mit leiser Stimme. “Dies tut mir leid, meine kleine Prinzessin! Nun werde ich mich besser um dich kümmern und ein guter Bruder für dich sein!“ “Auch wenn ich der selbe Idiot wie damals bin!“ fügte er in Gedanken hinzu. “Wie gut das dies alles nun geklärt ist!“ schloss Chironex dieses Thema ab. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.
Chironex Fleckeri Kostas » 25.03.2015, 18:03 » Das Mondtal #1
Chiara.

Eigentlich konnte Chironex dies immer noch nicht glauben, dass er seine Schwester wieder hatte. Diesmal würde er besser auf diese Acht geben. So etwas möchte er nicht noch einmal erleben. Der Braune merkte auch, dass sein Schwesterherz dies nicht glauben konnte. Ein strahlendes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen und seine Augen funkelten vor Freude. Die Worte seiner Schwester brachten ihn zum Lachen. “Ich ein Trugbild? Niemals!“ antwortete er ihr und knabberte kurz und vorsichtig an ihrem Mähnenkamm. “Gute Idee, das mit dem Unterstellen!“ meinte er und schob Chiara vorsichtig zu den Baumreihen. “Ab jetzt werde ich besser auf dich aufpassen!“ scherzte Chironex und wartete auf ihre Reaktion. Wie gut es doch tat, den fehlenden Teil seines Herzens wieder zu haben. “Aber du bist auch kein… Trugbild?“ fragte er vergnügt seine Schwester und kniff sie in die Seite. Frech streckte er dieser kurz die Zunge raus. Seine Freude schwand allmählich. Wieso konnte Chiara ihm nicht sagen dass sie Purgen ging? Er hätte sie verstanden und sie nicht versucht abzuhalten. Doch konnte er mit seiner jüngeren Schwester jetzt nicht schimpfen. Er wollte nicht dass sie wegrennt und ihn hasste. Seine Mimik veränderte sich zu einer fürsorglichen. Kopfschüttelnd legte sich der Braune die passenden Worte zurecht. “Chiara Elena Kostas! Schau mir bitte in die Augen!“ forderte er diese mit bestimmten Ton auf. Auch half er ein wenig nach. Chironex dachte kurz zurück, wann er seine Schwester immer beim vollen Namen nannte. Doch dies kam so selten vor, dass er den letzten Moment nicht mehr wusste. “Du weißt wie sehr ich dich liebe und du weißt auch wie ich dich vermisst habe! Auch weißt du, dass du mir alles sagen kannst!“ fing er harmlos an. “Du hättest mir Bescheid geben sollen, so wäre dies alles nicht passiert!“ Langsam gingen dem Hengsten die richtigen Worten aus. “Ich hätte dich nie in dieser Höhle eingesperrt, ich hätte dich gehen lassen und hätte auf dich gewartet! So machte ich mir Sorgen um dich und suchte in der völlig anderen Richtung nach meiner geliebten Schwester!“ Chironex atmete tief ein und aus und hörte seiner Schwester weiter zu, ehe er wieder redete. Der Stolz in ihrer Stimme war nicht zu über reden. Seine kleine Schwester wird genauso wie ihr großer Bruder. Genau dies gefiel ihm. “Ich freue mich für dich, dass du Spaß hattest! Und freut mich auch wie viele du getötet hattest! Du scheinst wohl gerne in meine Fußstapfen zu treten!“ meinte der Hengst zwinkernd zu seiner Stute. “Warum sollte ich sowas tolles wie dich hassen? Ich bin froh dich als Schwester zu haben!“ Er genoss die Nähe seiner Schwester. “Und überhaupt! Wieso sollte ich dich hassen, wenn ich bis vor kurzem nicht wusste was du getan hast?“ Er lächelte seine Schwester wieder an. Die Freude kehrte zurück.
Chironex Fleckeri Kostas » 22.03.2015, 19:17 » Das Mondtal #1

[Nárkissos.] & Chiara.



Triumphierend grinsend blickte der Braune dem Schimmel nach. Dass dieser freiwillig gehen würde, hätte Chironex eher weniger erwartet. “Tschau Opi!“ rief er ihm noch hinter her, ehe dieser über alle Berge verschwunden war. Stolz klopfte er sich in Gedanken auf die Schulter. “Danke, danke! Ich danke euch vielmals!“ lobte er sich innerlich. Ach wie herrlich dieser Anblick von dem Abgang des Schimmels doch war. Der Braune wollte sich auch zum gehen wenden, als eine Stute in das Tal kam. Kurz blickte er diese an. Sein Ausdruck zeigte Verwirrtheit. War das? Kann das? “Chiara?“ rief er der Stute fassungslos zu. War das wirklich seine geliebte Schwester? Konnte dies tatsächlich sein? Nachdem diese verschwunden war, hätte er nie geglaubt diese wieder zusehen. “Halt warte!“ Das Glück seine Schwester wieder zu sehen wollte ihm nicht genügen. Er kniff die Augen zusammen und blickte erneut die Stute an. Sie war noch da, also war diese real. Freude schrieb sich dem Braunen ins Gesicht. Schnell trabte er auf seine Schwester zu und umhalste diese. “Wie sehr ich dich vermisst habe! Große Sorgen habe ich mir um dich gemacht! Sag was hast du die Nacht getrieben als du auf einmal verschwunden warst? Ohne eine Ahnung wo ich dich suchen soll, irrte ich umher!“ murmelte er freudig in das Fell seiner Schwester. Vor Glück musste der Hengst sogar die Tränen zurück halten. “Meine herzallerliebste Schwester! Endlich bist du wieder da!“ Sein Glück konnte er immer noch nicht fassen. Endlich hatte er seinen wertvollsten Besitz wieder. Chironex fühlte sich wie der glücklichste Hengst auf Erden. Vorsichtig löste er sich aus der Umhalsung. Nun blickte er Chiara direkt in die Augen. “Bist du mir eigentlich böse dass ich unsere Eltern ermordet habe? Und dann noch einmal vor deinen Augen meine eigene kleine Familie, welche ohne dich keinen Sinn gemacht hatte?“ Diese Frage musste er ihr einfach stellen. Sie hätte jeglichen Grund dazu, ihn anzuschreien, ihn zu beleidigen und all jenes welches ihr so einfiel.
Chironex Fleckeri Kostas » 22.03.2015, 10:36 » Das Mondtal #1

Nárkissos.



Pha! Kleines Kind! Woher möchte dies der andere Hengst wissen? Immerhin war Chironex stolze 5 Jahre alt und hatte für sein Alter vieles erlebt. “Überlege dir, wie du mit mir sprichst. Bedenke deiner Höflichkeit, kleines Kind!“ äffte der Braune den Schimmel nach. Er wandte dem Schimmel den Rücken zu, dennoch blieb er steht’s wachsam. Schon wieder musste er an seine Schwester Chiara denken. Wo war sie nur?
Einen kurzen Blick war er dem Fremden zu. Dessen Muskeln spannten sich an. Chironex hatte eine Idee. Er könnte ihn herausfordern, denn dessen Reaktion würde ihm sehr gefallen. Doch hatte der Hengst, welcher innerlich wegen seiner Schwester am zerbrechen war, keine sonderlich große Lust auf dies.
Nun wandte er wieder sein Vorderteil dem Schimmel zu. Wie es aussah war dieser angefressen. Warum wusste der Braune nicht. Doch es zauberte ihm ein freches grinsen auf die Lippen. “Oh! Hat der Opi anscheinend Angst von einem angeblichen kleinen Kind angegriffen zu werden? Oder wieso so angespannt?“ keifte er vergnügt den Fremden an.
Der Braune tat es dem Schimmel gleich. Er baute sich auf, sodass er kerzengerade dastand. Die Ohren jedoch nahmen jedes einzelne Geräusch wahr. Seine Augen funkelnden herausfordernd. Jetzt hing alles am Schimmel ab.
Seite: 1 2
Deine Suche ergab 17 Treffer.