Unbenanntes Dokument

Alle Posts von Tullamore Dew

Alle - Nur Rollenspiel

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!




Tullamore Dew » 18.12.2013, 20:24 » Nebelfelder#1

Noir




Der kalte Wind zog eisig und unangenehm um die Ohren des Schimmelhengstes. Doch es störte ihn in keinster Weise. Es interessierte ihn noch nicht einmal. Mit der Kälte, die in ihm herrschte, konnte nicht einmal der eisigste Wind konkurrieren. Gerade als er eine ungeschickte Wendung vollführte, um der zierlichen Stute in die Augen zu sehen, ließ diese einen Schrei aus ihrer Kehle fahren.
Auch riss Tullamore nun seinen Kopf in die Höhe, erschrocken und ein wenig Misstrauisch blickte er drein. Was war los? Sie musste ihn auf dieser weiten Fläche schon gesehen haben, wieso erschrak sie trotzdem so fürchterlich?

Innerlich schien die kleine Stute, die er auf jeden Fall um einiges Jünger als sich selbst schätzte, sehr mit sich zu ringen. Letztendlich brachte sie doch noch ein leises 'Hallo' heraus, welches drohte, vom eisigen Nordwind verschluckt zu werden. Doch der Hengst hatte es gehört.

Es... Es tut mir leid.
Stammelte er, nicht wissend, ob er vielleicht schon etwas Falsches getan hätte. Möglicherweise wollte sie auch gar nicht angesprochen werden. Dennoch fand Tullamore es nur allzu unhöflich, jetzt einfach wieder zu verschwinden. Vielleicht würde die Stute noch ein bisschen auftauen, wenn sie bemerkte, dass sie vor dem Schimmelhengst keine Angst haben musste - wirklich nicht.

Habe ich Dich erschreckt? Wenn ja - das wollte ich natürlich nicht.
Er brachte mit großer Mühe ein unsicheres Lächeln zusammen und ließ seinen Kopf ein wenig sinken, damit er nicht gar so groß und bedrohlich auf die Schimmelstute wirkte. Groß war er ja, aber trotz allem war er auch sehr friedliebend. Der Hengst konnte kaum einer Fliege etwas zu Leide tun, geschweige denn einem anderen Pferd.

Unauffällig musterte er die Stute vor ihm. Sie war sehr zierlich gebaut, ihr schmaler Kopf wies darauf hin, dass sie gehobenes Blut in sich trug. Im Allgemeinen sah sie aus, als könnte sie an jedem Windstoß zerbrechen. Aber eines musste Tullamore ihr lassen - hübsch war die junge Stute.

Was soll ich denn sagen? smilie Momentan bin ich auch in nem ziemlichen kreaTIEF...
Tullamore Dew » 09.12.2013, 21:35 » Hot or Not #4
Hot
Tullamore Dew » 09.12.2013, 19:46 » Nebelfelder#1

Noir





Gedankenversunken und doch mit einer nichtssagenden Leere in seinem Kopf striff Tullamore umher. Seine Ohren spielten eher unaufmerksam herum, als dass sie sich auf seine Umgebung konzentrierten und den Hengst so vor möglichen Gefahren warnen könnten.
Doch die äußeren Reize jagten ihm schon lange keine Angst mehr ein. Dafür war er zu resigniert, zu abgeklärt, schlichtweg einfach viel zu abgestumpft. Der Hengst wurde von einer unsagbaren Gleichgültigkeit gepackt, die ihn mitriss, den Schimmel in ihren Schlund zerrte und ihn nicht mehr entkommen ließ. Diese Phase folgte auf jede seiner Selbstvorwürfe. Es war ihm egal, wenn auch nur für kurze Zeit. Er war ohnehin nicht in der Lage, etwas an seiner Situation zu ändern. Es war so, wie es war. Das war traurig, aber man konnte nichts machen. Man konnte es nur aussitzen und auf bessere Zeiten hoffen. Und das tat er. Sehr oft sogar. Seit ungefähr zehn Jahren hoffte er - mal mehr und mal weniger - auf bessere Zeiten. Doch sie kamen und kamen nicht.

Schon wieder war Tullamore in seinen Gedanken so weit abgeschweift, dass er gar nichts mehr von seiner Umgebung mitbekam. Er spürte kaum die langen, dürren Grashalme, die seine Beine bei jedem Schritt striffen. Ebenso wenig spürter er den eisigen Wind, der ihm in die Ohren zog, die sich noch immer nicht so recht auf das Geschehen außerhalb seines Körpers konzentrieren wollten.
So kam es auch, dass er die zierliche Schimmelstute fast übersah, welche so unscheinbar da stand, durch das hohe Gras sehr gut getarnt. Als er ihre Anwesenheit aus seinem Augenwinkel mitbekam, fuhr er erschrocken herum. Mit einem anderen Pferd hatte er hier nicht gerechnet. Er sah ihr einige Sekunden unschlüssig in die Augen, wusste nicht so recht was er tun sollte, fühlte sich fehl am Platz. Die Stute hatte ihn wohl schon die ganze Zeit über angesehen. Ihre Körperhaltung wirkte verspannt, gar ängstlich. Da packte den großen Hengst das schlechte Gewissen - hatte er ja einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er wollte nicht, dass die Schimmelin Angst vor ihm hatte, wäre diese ohnehin völlig Grundlos.

Sei gegrüßt, Fremde.
Hob er seine schwere Stimme, die doch etwas rauher und grober klang, als er beabsichtigt hatte. Wie viel Zeit war vergangen, seitdem er das letzte Mal zu einem anderen Pferd gesprochen hatte? Er konnte keine Antwort darauf finden, doch es musste schon lange her sein. Denn normalerweise tat er sich nicht sonderlich viel aus seinen Artgenossen. Und dennoch - die kleine Stute sah so verschreckt und ängstlich aus, dass er ihr zumindest vergewissern musste, keine Gefahr darzustellen.
Tullamore Dew » 08.12.2013, 17:28 » Nebelfelder#1

Noir




Der Atem ging rasselnd, seine Beine zitterten, waren fast davor, unter seinem anscheinend untragbaren Gewicht nachzugeben. Doch der Hengst hielt sich erstaunlicherweise auf seinen geschwächten Knochen. Wieder war er geflohen. Er konnte nicht anders. Konnte nicht lange an ein und dem selben Ort bleiben. Es ging nicht. Die Bilder jener Nacht verfolgten ihn trotzdem, egal, was er tat, egal, wohin er auch lief. Sie holten ihn ein. Immer und immer wieder. Der Geruch des verbrannten Fleisches kroch jede Nacht, die er einsam verbringen musste, erneut in seine Nüstern, brachte ihm Schweißausbrüche und Atemnot. Angst und Einsamkeit. Unendliches Vermissen. Trauer.

Der Vorfall, der ihm alles nahm, war schon viele, viele Jahre her. Doch noch immer war die Erinnerung so klar vor Tullamores Augen. Jede Nacht, in der er kein Auge zu tat. In jedem Moment seines Lebens, in dem er sich selbst schreckliche Dinge an den Kopf warf, geplagt und geschunden von dem Gefühl, versagt zu haben. Oft hatte der Schimmel gehofft, dass die Erinnerungen eines Tages einfach verblassen und dann verschwinden würden. Dass sie aus seinen Gedanken fortflogen, gleich so, als wären sie Vögel. So unendlich frei.
Dass er niemals wieder an diese furchtbare Nacht denken musste. Dann wäre auch er endlich frei. Doch dem war nicht so. Dem würde nie so sein. Die Bilder verfolgten ihn Tag und Nacht und manchmal schien es so, als wäre er noch von den Rauchschwaden umgeben, die ihm alles nahmen.

Trotzdem blieb Tullamore nichts anderes übrig, als weiter zu leben. Selbstmord käme für ihn nicht mehr in Frage, obwohl er schon einige Male darüber nachgedacht hatte. Doch er hatte sich stets dagegen entschieden, er wollte leben. Er wollte nichts mehr auf dieser Welt, als ein normales und glückliches Leben zu führen. Und allein dieser kleine Funken Hoffnung, dass er es eines Tages schaffen würde, dieser winzige Gedanke, den er in sich trug, gab ihm die Kraft, die er jeden Tag aufs Neue brauchte, aus der er an jedem Tag alles schöpfte.

Tullamore hatte endlich wieder genug Atem gefasst um seinen Kopf zu heben. Seine Atmung hatte sich ein wenig beruhigt, auch wenn er noch immer ein leichtes Pfeifen bei jedem Ein- und Ausatmen von sich gab.
Der Hengst sah sich um. Er war auf einer weiträumigen Ebene gelandet. Die Sonne hatte sich durch die Wolken hindurch gedrückt und schien schwach auf das Gras, welches schon fast erfroren war. Letzte Nacht war ein wenig Schnee gefallen und die Sonne hatte es noch nicht geschafft, ihn zu schmelzen. Ob sie dies dieses Jahr überhaupt noch schaffte war allerdings auch fraglich. Der Winter würde kommen, schon sehr bald. Die Blätter waren schon von den Bäumen gefallen, die Zugvögel schon längst Richtung Süden gewandert. Alles deutete darauf hin.

Bald würde dieser Ort komplett unter einer dichten Schneedecke begraben sein. Der Schimmelhengst verdrängte schnell den schmerzlichen Gedanken an seinen Sohn, der als kleines Fohlen so gerne im Schnee getollt war. Wenn er noch am Leben wäre, dann wäre er jetzt schon acht Jahre alt. Obwohl die Wunden noch immer frisch waren, kam es ihm so vor, als hätte er seine Lieben schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Die Zeit verrann und dennoch verging in Tullamores Augen kein einziger Tag.

Er schüttelte seinen schweren Kopf, in der Hoffnung, diesen so von den schmerzenden Gedanken frei zu bekommen, ehe er sich wieder gemächlich in Bewegung setzte. Wohin er wollte, wusste er nicht. Aber diese Information stand auch nicht in seinem Interesse.
Tullamore Dew » 08.12.2013, 15:41 » Avatarbewertung #3
Aaaw, ich mag das Bild an sich total *o* (Hatte es ja auch mal für einen meiner Chars, hehe)
Aber die Lichteffekte gefallen mir leider gar nicht, wohingegen der Schriftzug wieder cool ist smilie

8 Punkte
Tullamore Dew » 08.12.2013, 15:34 » Playen?
Er hier wäre auch frei, wenn jemand Lust hat :3
Seite: 1 2 3 4 5 6
Deine Suche ergab 81 Treffer.