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Feuerhuf » 03.12.2016, 16:03 » Herdenplatz GS #1

Lijuan


Ich erschrak mich fast zu Tode, als mich plötzlich jemand ansprach. Ich war so fest eingeschlummert, dass ich nur den letzten Teil des Satzes hörte, der mich aufgeweckt hatte: "...zu wachsen scheinen."
Instinktiv zuckte mein Körper zurück und prallte gegen den nächsten Baum hinter mir, noch bevor ich überhaupt die Augen geöffnet hatte. Die riss ich jetzt auf und meinen Kopf hoch, um zu sehen, wer sich mir so unbemerkt – wie hatte ich nur eindämmern können! - genähert hatte.
Eine Stute war es, vielleicht in meinem Alter, mit reinem, taubengrauem Fell. Sie war unglaublich schön, vermutlich das wundervollste Wesen, das ich je gesehen hatte, aber das war es nicht, was mir den Atem stocken ließ. Sie hatte Flügel. Für einen Moment war ich überzeugt davon, jetzt verrückt geworden zu sein. Es gab keine Pferde mit Flügeln. Es gab normale Pferde, große, kleine, dicke, verrückte oder auch völlig durchgeknallte, wie den fahlen Leithengst, aber es gab definitiv keine Pferde mit Flügeln. Das waren Märchen, Geschichten für Kinder. Nicht real! Und doch stand sie hier vor mir, diese bildschöne Stute, und breitete ihre Flügel aus. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment in Ohnmacht fallen zu müssen, aber nichts passierte. Ich stand weiterhin gegen den Baum in meinem Rücken gepresst, mit weit aufgerissenen Nüstern prustend nach Luft schnappend dar, und die Stute - oder was sie auch war -, war weiterhin direkt vor mir, faltete ihre Flügel wieder etwas zusammen und sah mich ruhig an. Wie konnte das sein? War das ein Traum? Hatte ich Halluzinationen? Warum musste mir immer so etwas passieren? Wieso konnte ich nicht mal etwas Ruhe haben? Vermutlich war sie ein Dämon, oder Teufel höchstpersönlich. Hatte ich nicht schon genug gelitten, war ich nicht genug verflucht für mein restliches Leben? War das hier jetzt wirklich notwendig gewesen? 
All diese Gedanken rasten mir durch den Kopf, während mein ungläubiger Blick über die Stute wanderte, und dann traf er auf ihre Augen. Ihre Augen. Sie waren milchiggrau, als wäre die Stute blind - obwohl ich mir aus irgendeinem Grund absolut sicher war, dass sie das nicht wahr -, aber das war nicht das Furchtbare an ihnen. Das Grau bewegte sich. Ganz langsam nur, hypnotisch geradezu. Wie dickflüssiger Nebel schien es zu wabern, milchig, in der Lage, einen vollkommen in seinen Bann zu ziehen. Es kostete mich eine gewaltige Anstrengung, mich von diesen Augen loszureißen, die mich gefangen hielten wie die Schlange das Kaninchen mit ihrem Blick gefangen hielt.
Mir war plötzlich eiskalt und ich war mir sicher, dass das nicht am Wetter lag. Heute war es außergewöhnlich warm. Nein, die Kälte ging von der Stute aus, wenn „Kälte“ überhaupt das richtige Wort für diese merkwürdige Aura war, aber es war das passendste, das mir einfiel.
Jetzt erst sah ich, dass Mähne und Schweif der Fremden leicht im Wind wehten. Im Wind? Es war windstill. Das gab mir den Rest. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was sie war, aber eines war klar – normal war sie nicht, dafür definitiv ein Grund zur Beunruhigung. Selbst der wahnsinnige fahle Hengst hatte mir nicht so eine Angst eingejagt. Ich spürte, wie mir die Beine zitterten und alles in mir schrie: „RENN WEG!“
Ich brauchte meine ganze Willenskraft dafür, an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Abhauen wäre mir zwar viel lieber gewesen, erschien mir aber auch viel unvernünftiger. Wegrennen war unhöflich, gehörte sich nicht. Ich wusste nicht, ob das Wesen vor mir Wert auf die Etikette legte, aber was ich wusste, war, dass ich ihm auf keinen Fall irgendeinen Anlass geben wollte, sich über mich zu ärgern. Lieber zu höflich sein, als unhöflich. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was sie war – eine Königin war sie sicherlich nicht, zumindest war sie nie in meinem Geschichtsunterricht vorgekommen und ich hatte das Gefühl, dort alle Königinnen und Könige durchgenommen zu haben, die jemals existiert hatten - und vor allem an die mit Flügeln hätte ich mich wohl erinnert! Aber sie war definitiv höhergestellt als ich, also erschien es mir am angemessensten, sie wie eine Königin zu begrüßen. Wie man einen Dämon oder eine Halluzination oder was auch immer das vor mir war, am besten begrüßte, wusste ich sowieso nicht. Was hätte ich auch sonst machen sollen? Fliehen? Ich war mir ziemlich sicher, dass ich keinen Schritt weit kommen würde, wenn die Stute vor mir das nicht wollte. Und ich legte keinen Wert darauf, herauszufinden, was passieren würde, wenn ich es probierte. 
Ich trat einige Schritte zurück – die etwas zu hektisch ausfielen, denn meine zittrigen Beine wollten mir nicht recht gehorchen – und ließ mich in eine leichte Verbeugung sinken. „Seid gegrüßt!“, sagte ich – selbst überrascht darüber, dass ich überhaupt sprechen konnte, so wie mein Herz raste. Ich versuchte, meine Stimme einigermaßen fest und sicher klingen zu lassen, war aber nicht besonders erfolgreich damit. „Entschuldigt bitte, ich habe euch gar nicht bemerkt. Mein Name ist Feuerhuf. Und mit wem habe ich das Vergnügen, wenn ich fragen darf?“
Vergnügen. Haha. Sehr witzig., dachte ich etwas sarkastisch bei mir selbst, während ich mich langsam aus der Verbeugung erhob und versuchte, meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Vergnügen. Ja, hab mich noch nie so amüsiert. Meine Fesseln zitterten bedenklich und ich hatte Angst, einfach umzufallen. Der plötzliche Adrenalinschub brachte meinen ausgemergelten Körper jedenfalls deutlich an seine Grenzen und mir immer wieder leicht schwarz vor Augen. 
Um nicht unhöflich zu sein, versuchte ich der Stute, so gut es ging, ins Gesicht zusehen, ohne dabei jedoch erneut ihren gruseligen Augen zu verfallen, was gar nicht so einfach war. Einatmen, ausatmen. Befahl ich mir selbst. Einatmen, ausatmen…  Bloß nicht umfallen. Bloß stehenbleiben. Höflich bleiben. Diese Begegnung überleben. Und dann nichts wie weg von diesem verfluchten Ort, der von Verrückten nur so wimmelte! 

 
Feuerhuf » 02.12.2016, 17:21 » Dezember 2016 // Frohe Weihnachten <3
Haha, ich bin so doof smilie Ich hab das Problem gefunden - man sollte auch einen Text eingeben, sonst geht es nicht. 
Feuerhuf » 01.12.2016, 15:58 » Testthread #2
Test
Feuerhuf » 29.11.2016, 20:22 » Beste Freunde #3
Ich glaube, er hätte eher Angst vor ihr smilie 
Feuerhuf » 28.11.2016, 17:18 » Traumpartner #6
Zu Hilfe! smilie 
Feuerhuf » 28.11.2016, 12:23 » Hot or Not #6
Hot! ♥ 
Feuerhuf » 25.11.2016, 23:10 » Charakterbewertung #1
7,5p. (: 
Feuerhuf » 25.11.2016, 19:42 » Traumpartner #6
Und die würde ihm bloss eine Heidenangst machen. smilie 
Feuerhuf » 25.11.2016, 15:53 » Fragen an die Charaktere
Kräuter schmecken mir nicht so, ich esse am liebsten frisches Gras.

Was würdest Du gern mal tun? 

 
Feuerhuf » 25.11.2016, 15:22 » Traumpartner #6
Ich glaube, er ist da skeptisch. smilie 
Feuerhuf » 25.11.2016, 15:20 » Namensbewertung #3
Ich hab auch jetzt gerade erst gerallt, dass Chameur eine STUTE ist. smilie 
Der Name verwirrt mich enorm. 

Azrael finde ich so schön. ♥ 10p.
 
Feuerhuf » 25.11.2016, 15:12 » Beste Freunde #3
Oder die große Liebe! ♥ 
Feuerhuf » 24.11.2016, 17:37 » Herdenplatz GS #1
Lijuan ♥

Früher hatte ich Vögel wirklich gemocht. Ich hatte sie gerne beobachtet, war mit ihnen um die Wette galoppiert, hatte sie aufgejagt, wenn sie auf einer der Wiesen nach Würmern pickten und konnte sie stundenlang beobachten. Als Füllen und auch später, als Junghengst, waren die Vögel oft meine einzigen Spielkameraden. 
Ihnen war es egal, dass ich ein Königsbastard war, ja, ich nehme sogar an, dass sie nicht einmal wussten, was das überhaupt ist.
Ich hatte mir oft vorgestellt, wie es wäre, auch ein Vogel zu sein. Flügel zu haben. Einfach wegfliegen zu können. Hätte ich fliegen gekonnt, so hätten mir die anderen Pferde nichts anhaben können. Jedes Mal, wenn ich sie hätte näher kommen hören, hätte ich mich nur in die Luft erheben müssen und wäre in Sicherheit gewesen. Aber ich konnte nun einmal nicht fliegen und Sicherheit hatte es für mich nur in der Nähe meiner Stiefmutter gegeben, die mich jedoch regelmäßig mit einem "Nun geh doch endlich und spiel mit Deinen Freunden!" davongeschickt hatte. 
Zwar hatte ich eine gute Kampfausbildung erhalten, wie alle Königskinder, aber die hatten die anderen nun einmal auch. Und einer gegen zehn war ein ziemlich unfaires Spiel. Dennoch, die Vögel hatten mir so manche Freude bereitet. Aber das war früher. Seit der Fluch in mir erwacht war, hasste ich Vögel aus tiefster Seele. Dabei konnten sie eigentlich nicht einmal etwas dafür, dass sie mich wahnsinnig machten.
Es war Herbst und der Boden des kleinen Waldstücks, in dem ich mich seit meiner Ankunft in dieser Herde aufhielt, war dicht mit Laub bedeckt. 
Bei ihrer Suche nach Würmern wühlten die Vögel dieses auf, was ein Rascheln verursachte, dass mich regelmäßig zusammenfahren und hektisch die Umgebung prüfen ließ. Jeder Vogel schreckte mich auf in der Überzeugung, ein Herdenmitglied hätte mich entdeckt und würde sich nähern. Es machte mich verrückt. Seit ich vor einiger Zeit zu dieser Herde gestoßen war, hatte ich daher nicht mehr richtig geschlafen. Ich wagte es einfach nicht. 
Und der Grund dafür war die Herde selbst - dabei sollte doch eine Herde vor allem Sicherheit und Schutz bieten. Aber ich hatte eigentlich nur Angst. Witzigerweise hatte ich, als ich von der Legende über den fahlen Leithengst und seine Herde gehört hatte, gehofft, hier endlich ankommen und in Frieden leben zu können. Schließlich waren hier ja "alle wie ich", so dachte ich in meiner Naivität. Verflucht. Verdammt. Vielleicht sogar auch davongejagte Königsbastarde? 
Wie sich herausstellte, waren sie mehr als das. Sie waren vollkommen wahnsinnig. Ich mied den Kontakt, wo es nur ging und hielt mich hier versteckt, in der Hoffnung, niemand würde mich finden. 
Das, was ich dennoch an Gesprächsfetzen und Unterhaltungen aufschnappte, bekräftigte mich nur in meiner Meinung, dass hier alle den Verstand verloren hatten. Und der Wahnsinnigste von allen war der Fahle, der Leithengst selbst. Meiner Meinung nach hatte er "kräftig eins an der Murmel", wie es meine Stiefmutter ausgedrückt hätte. Jedes Kleinkind würde auf den ersten Blick erkennen, dass bei ihm etwas nicht ganz richtig war. Er hatte eine Ausstrahlung, die einem schon auf 100m Entfernung eine Gänsehaut bescherte, und ich war mir ziemlich sicher, dass die ganzen Gerüchte, die ich über ihn gehört und immer als Horrormärchen abgetan hatte, wahr waren. Ich traute ihm jedenfalls alles davon zu. Im Gegensatz zu ihm hatte es mich sogar noch ganz gut getroffen. Ich war immerhin bei klarem Verstand. 
Eigentlich hätte ich ja froh sein können, zur Abwechslung einmal der "am wenigsten Verrückte" zu sein. Aber an diesem Ort war das wirklich keine besondere Leistung. 
Ich grübelte ständig darüber nach, wie ich wieder gehen könnte - und vor allem: Wohin? 
Eine Lösung war mir noch nicht eingefallen. Vielleicht gab es einfach keine. Vielleicht war das hier ein weiterer Teil meines Fluchs - ein Leben unter Verrückten. Und das war wirklich nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich seufzte tief und ließ den Kopf hängen. Ich war wahnsinnig müde, traute mich aber nicht, mich hinzulegen. Ich döste dann und wann im Stehen ein, aber wie gesagt - kaum raschelte irgendwo ein Vogel im Laub, schreckte ich wieder auf. Lange würde ich das nicht mehr durchhalten. Ich brauchte endlich wieder richtigen Schlaf. 
Vielleicht sollte ich weiter in Richtung Gebirge gehen und schauen, ob sich dort eine Höhle oder ein derartiges Versteck finden ließ. 
Gerade jedoch fühlten sich meine Beine schwer wie Blei an und ich war zu erschöpft, um auch nur einen Schritt zu tun. Meine Kehle war trocken - wann hatte ich das letzte Mal etwas getrunken? Ich wusste es nicht. Ich traute mich nur nachts im Schutz der Dunkelheit heraus aus dem Wald zu dem kleinen Fluss. Mein helles Fell war allerdings keine besonders gute Tarnung und beim letzten Mal hatte mich eines der Herdenmitglieder entdeckt und angesprochen. Seitdem hatte ich beschlossen, so lange wie nur irgendwie möglich, aufs Trinken zu verzichten. 
Mein Kopf sank langsam tiefer Richtung Boden, meine Lider wurden schwer, während ich erschöpft darüber nachdachte, seit wann zum Teufel ich eigentlich so paranoid war. Was hatte ich denn bitte zu verlieren? Was sollten sie mir schon antun, was mir noch nicht angetan worden war? 
Tief in mir drin befürchtete ich allerdings, dass es da noch eine ganze Reihe gruseliger Dinge gab, von denen ich bislang nichts ahnte.
Die Müdigkeit machte meine Gedanken langsam und träge.
Es wurmte mich, dass ich so ängstlich war.
Bei normalen Pferden hielt ich einfach nur Abstand, aber Angst hatte ich nicht. Ich konnte besser kämpfen, als die meisten, und mich damit gut verteidigen. Die Pferde hier waren aber nicht normal. Die hier waren anders. In der Ferne hörte ich ein Rascheln; es drang nur sehr verschwommen an meine Ohren - dieses Mal war ich sogar zu müde, um zusammenzuzucken. "Wieder so ein verdammter Vogel!", dachte ich noch im Halbschlaf, bevor ich eindämmerte.
Feuerhuf » 23.11.2016, 22:58 » Charakterbewertung #1
6p.
Feuerhuf » 23.11.2016, 22:41 » Avatarbewertung #4
9p., gefällt mir sehr gut. smilie 
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