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Red » 06.11.2016, 02:20 » Rudelplatz FA #1

Kazuya


 

»Du scheinst auch noch nicht so lange hier zu sein?«, fragte sie, die Stirn gerunzelt. Zumindest hatte sich Red das überlegt. Warum sonst sollte jemand noch solch eine hohe Anspannung zeigen? Abgesehen davon, dass sie hier der Newbie war, von dem die höchste potentielle Gefahr ausging. Aber was sollte sie denn sonst noch tun? Oder eher; was konnte sie tun, dass sich Kazuya etwas entspannen konnte? Denn wenn er die Anspannung nicht bald etwas fallen lassen würde, könnte sich Red auch nicht recht wohl fühlen und dann wären sie sicherlich in einer endlosen Schleife gefangen.  Doch kaum war dies zu Ende gedacht, begann der andere sich wenigstens ein wenig zu entspannen, nachdem sein Blick über das Rudel-Gebiet streifte.

Ok, gut. Sie wusste nun also, dass Kazuya ihre Beweggründe für den Eintritt in das Rudel nachfühlen konnte. Aber dann war das Gespräch auch schon wieder gestorben. Sie sah sich wieder an der Reihe etwas zu fragen, andererseits würde sie wohl kaum etwas erfahren.  »Welche Aufgabe hast du eigentlich hier im Rudel?«, sie schaute ihn – während sie sprach - nicht direkt an. Aus Furcht, seine Anspannung könne sich gleich wieder erhöhen und das war -  wie sie ja bereits festgestellt hatte – für sie beide keine gute Sache. Doch dann schaute sie ihm doch in das Gesicht um möglichst alle Informationen aufsaugen zu können, die er ihr gab. Egal, ob über seine Worte oder die Mimik und Gestik.

Sie hatte ganz vergessen, welche Anstrengung und wie seltsam die Situation während eines Neuanfangs war. Es war für sie ja auch schon lange, lange her, dass sie das letzte Mal einen Neustart gewagt hatte. Seit dem waren sie und Dmitri unzertrennlich. Sie liebten sich. Gott und wie sie sich liebten. Und dann kam eines zum anderen und irgendwann wurde daraus eher eine Partnerschaft a la „partner in crime“. Die Romantik verblasste auf ihre letzten gemeinsamen Tage immer mehr, bis alles was an diese ach so romantische Tage erinnerte, die Existenz ihrer Gemeinsamen Nachkömmlinge war. Sie seufzte. Ihr Leben war so klein und traurig. Und genaugenommen eine Bürde für jene, die sie selbst liebte. Denn die waren es, die ihre Fehltritte jetzt mit ausbaden durften, die mit ihnen leben mussten. 
Red » 29.09.2016, 14:41 » Rudelplatz FA #1

Kazuya



Jetzt erst bemerkte sie, dass sich einer aus dem Rudel ein Stück an sie heran geschlichen hatte und sie begrüßte. Es war keine offene Begrüßung, nein. Der Hund schien angespannt und sogar angriffsbereit zu sein. Aber war das denn ein Wunder? Sie war gerade in die Privatsphäre des Rudels eingedrungen, einfach so mir nichts dir nichts herein spaziert, ein Gespräch mit Frau Beta geführt und sich entschlossen der Familie angehören zu wollen.  Eigentlich sogar ein Wunder, dass man sie nicht sofort mit scharfen Fängen begrüßt hatte. Aber genau das sprach vermutlich für die Fenrir Ano und Gastfreundschaft wurde hier groß geschrieben, allerdings -und das war vernünftig- auch die Vorsicht schien in großen, fetten, schwarzen Lettern über ihnen zu schweben oder gar in ihren Köpfen fest verankert zu sein. Und berechtigt war auch die Frage des Huskies, obwohl es wie sie fand weniger nach einer Frage klang, als viel mehr einer Feststellung, dass sie hier war und nicht wusste was sie vor hatte. Wie denn auch, rief sie sich ins Gedächtnis, Red hatte ja allein mit Kennocha gesprochen. Und jetzt musterte sie den Husky eingehend, folgte den Linien, an denen das schwarze auf das weiße Fell traf in seinem Gesicht und währenddessen senkte sie ihr Hinterteil und setzte sich. Zum Hinlegen fehlte ihr noch die nötige Entspannung, aber so versuchte sie zu signalisieren, dass sie nicht angreifen wollte. 
»Freut mich Kazuya«, sagte sie und an der Art, wie sie den seinen Namen betonte, hörte man wieder stark ihren russischen Akzent, »Nun, ich...« Sie brach ab, atmete tief durch und schloss dabei die Augen. Es fiel ihr nicht leicht es in Worte zu fassen und außerdem versuchte sie verzweifelt die Tränen zurück zu halten.Seit wann war sie denn eigentlich so emotional? Oder überhaupt so nah am Wasser gebaut? Aber so war das vermutlich, wenn man tief, ganz tief verletzt wurde. Noch ein tiefer Atemzug. »Ich war das allein sein satt und habe mich entschlossen, mich diesem Rudel an zu schließen.« So weit so gut. Und jetzt? sollte sie ihn fragen, warum er hier war? Was seine Aufgabe in diesem Rudel sei? Aber bevor sie weiter sprechen würde wartete sie die Reaktion von Kazuya ab. Von Kennocha wurde sie mit offenen Armen empfangen, aber sich gut mit dem Oberhaupt zu verstehen, respektive diesen zu respektieren, bedeutete noch lange nicht, dass man sich auch mit den anderen Kollegen verstehen würde. 
Red » 20.09.2016, 12:30 » Rudelplatz FA #1

@all; generell offen für alle smilie 



Kurz gingen der rötlichen Fähe  die letzten Begegnungen durch den Kopf. Zuerst war da Daryl Dixon an der Korallenbucht gewesen, danach der Fremde - der ihrem Dmitri so glich und zuletzt war sie hier in das Rudel gegangen und hatte Kennocha ein wenig kennengelernt. Viel wichtiger war jedoch, dass sie selbst nun endlich wieder sagen konnte dazu zu gehören. Vorbei die Zeit des einsamen Wolfes, der einsamen Streifzüge. Und wenn sie doch einmal Abstand von dem Rudel brauchte würde man sie sicherlich verstehen und ziehen lassen. Aber sie war sich jetzt schon sehr sicher, dass sie immer wieder gerne zurückkehren würde, um die Gemeinschaft zu genießen. 
Kennocha hatte gesagt, sie sei nur die Beta und ihr Ziehsohn sei der Alpha. Sie hatte daraufhin nur kurz die Augenbrauen zusammen gezogen und verständnisvoll genickt. War es immer Aufgabe des Beta-Wolfs Neulinge  zu begrüßen? Neugierig schaute sich Red um. Wer der anderen Rudelmitglieder, die gerade anwesend waren, konnte wohl der Alpha sein? Und zu wem gehörte der Welpe? Ob der junge, hochgewachsene Hund wohl der Leiter war? 
Es dauerte noch ein paar Minuten, in denen sie sich am Rande der Gruppe hinsetzte und die illustre Mischung beobachtete. Hauptsächlich waren Wölfe zugegen und sie schätzte sie alle jünger ein als sie selbst es war. Ob es wohl eine Weise Entscheidung war zu einem Krieger ernannt zu werden? Wer wusste schon, wann ihre Altersschwäche einsetzte und sie zu einem buckligen Gang zwang? Andernfalls waren die Jungen wichtiger als die Alten. Sie waren die Zukunft. 
Dann räusperte sich die rote Fähe. Vorgestellt hatte sie sich ja eigentlich schon, aber was solls? »Hallo, ich bin Galina«, sagte sie erneut in die Runde, wie sie es bereits tat, bevor Kennocha sie in die Familie aufgenomen hatte. Zaghaft versuchte sie sich an einem Lächeln. Sie hoffte, dass sie beachtet wurde und nicht ignoriert. Sie wollte die anderen kennenlernen, wie sie bereits der Beta-Wölfin mitgeteilt hatte. Und der erste Schritt von ihrer Seite war bereits getan. Hallo neue Familie!
Red » 19.09.2016, 22:28 » Das Mondtal #1

Au revoir Fremder Zeniko



Und dann nach langem verharren in ihrer Position, dem Abwarten was passieren würde und dem wachsamen Beobachten, stieß sie einen lautlosen Seufzer aus und wandte ihren Blick ab. So kamen sie nicht weiter. Natürlich, sie war gestürzt und auf diesem fremden Wolf gelandet. Andere würden in große Entschuldigungseskapaden verfallen, nicht so Red. Und was sollte sie etwas spielen, was sie selbst nicht war? 
So langsam verlor die ältere Dame allerdings ihre frisch erarbeitete Gelassenheit wieder. Es fing damit an, dass sie gelangweilt und unmerklich mit dem Oberkörper vor und zurück schwankte, dann rutschte sie wenige Zentimeter mit ihrem Hintern umher, ehe sie unruhig, fast schon rastlos aufstand und ihren Kopf in die Richtung drehte, in der der andere Wolf schaute. Den Körper ließ sie ihm allerdings ausgerichtet. Man konnte eben nie vorsichtig genug sein. Dann streckte sie sich und gähnte. Müde Augen schauten in die des fremden Rüden, dann schüttelte sie ihr Fell und sträubte es kurzzeitig. 
»Nun denn, Zeit zu gehen.«, ihre Stimme klang fast schon versöhnlich, wenngleich ihr russischer Akzent wieder einmal so stark herausgekehrt war, dass sie ein wenig klang wie eine keifende Hausfrau. Aber wehe dem, der das anmerkte! Der konnte nicht ganz bei Trost sein oder war Masochist, andere Möglichkeiten gäbe es dann wohl keine mehr. 
Die rote Fähe nickte ihm zu, drehte sich rasch um und kletterte den Hang den sie herabgerollt war wieder hoch. Oben angekommen drehte sie sich noch einmal um, aber sie sah ihn nicht mehr. Ihr Gespenst von Dmitris jüngerem Erscheinungsbild war fort. Sie rief ihn sich in ihr Gedächtnis und schloss die Augen. »Lebe wohl!«, wisperte sie sehnsüchtig in den lauen Abendwind. Dann war ihr Blick wieder wach, ein erneutes Seufzen ertönte, gefolgt von einem Dmitri, oh Dmitri, das ihr durch den Kopf ging. Doch dann setzte sie sich endgültig in Bewegung, fort von diesem Mondtal.

» Mission: neue Familie kennenlernen
Red » 17.07.2016, 13:59 » Das Mondtal #1

Zeniko



Der fremde Wolf der dem jungen Dmitri glich, als seien sie Zwillinge gewesen, nur getrennt durch die Jahre, spannte seinen Körper an. Bereit zu kontern, wenn Red angreifen würde. Gegenseitig musterten sie sich, während ein dauerhaftes Knurren aus der Fähe drang, das nun von dem Rüden ihr gegenüber erwidert wurde. Unbewegt standen sich die beiden gegenüber, fixierten sich gegenseitig mit den
Blicken. Ein gefährlich gespanntes Spiegelpaar beide bereit die Zähne im jeweils anderen Körper zu versenken. Der Fremde wollte sich nur verteidigen. Wobei sie an diesem Gedanken zweifelte, als sie sah, wie sich seine Ohren bewegten. 
Das brachte sie kurz aus dem Takt. Das knurren verstummte und die geduckte Haltung sprang von ihr ab und sie lehtne sich auf allen vieren nach hinten, sodass man meinein konnte, sie setze zum Sprung an. Hörte er sich um, wo sein Rudel war? Hatte sie gerade ein Unfall mit einem Rudelmitglied gehabt und dieses würde gleich nach seinen Kumpanen rufen? Neugierig schnupperte sie in der Luft und setzte ein verdrießliches Gesicht auf. Und wenn schon, sollte er doch holen wen er wollte. Dann hatte das ganze hier und jetzt ein Ende. Die Selbstvorwürfe, das Selbstmitleid, die Wut, die Einsamkeit und der Hass. Genauso die ganzen unbeantworteten Fragen. Warum musste es so kommen? Warum hatte sie nicht? Und die ganzen Gedanken, ach hätte ich doch. Aber Tante Hätte war längst tot. Gestorben in der vergangenheit, jeden Tag aufs Neue. 
Red setzte sich auf ihren Hintern und betrachtete den Rüden. Es war wahnsinnig, wie sehr er Dmitri glich. Eine Kette von Erinnerungen schwappte in ihrem Kopf auf aus Zeiten in denen noch alles gut war. In denen sie glücklich mit ihm war und sie in keine dunklen Machenschaften verwickelt waren. Der andere war jung, jung wie sie selbst es einmal waren, als ihre Liebe noch jung und frisch war, man nicht darum kämpfen musste oder sich fragte, warum man den anderen jemals lieben konnte. Damals war es gegeben gewesen, nicht an zu zweifeln und schon gar nicht daran zu denken gewesen, dass man diese Liebe jemals anzweifeln oder verdammen würde. Und in ihrem  innersten Herzen liebte sie ihn sicherlich immer noch, doch das gestand sie sich nicht ein. Konnte sie nicht, da sie diese Liebe im Moment nicht sah. Kurz bleckte sie noch einmal die Zähne und wischte mit der Zunge über die Vorderseite, ehe die Reihen der spitzen Fänge wieder hinter den Lippen verschwanden. 
Sie war still und wartete. Gefangen in ihren eigenen Gedanken und Erinnerungen. Gespannt darauf, was nun passieren würde. Doch ihr Körper sprach keine Bedrohung mehr aus. Die Traurigkeit legte sich wieder über ihre Aggressionen und wärmten und wiegte sie leis, jeden Moment konnte es so weit sein, dass sie, die Aggressionen, aus dem für sie gesungenen Wiegelied der Traurigkeit wieder schreiend wie ein Kleinkind erwachten. Aber noch betrachtete sie ihn wachsam. So ähnlich. So jung. Immer wieder die kriesenden Gedanken. Warum? 
Red » 27.06.2016, 13:58 » Das Mondtal #1
» Korallenbucht

Zeniko


Daryl Dixon hatte Red zwar in ihrer hitzigen Wut herunter gekühlt, sie beschwichtigt, aber das hieß noch lannge nicht, dass sich dieser Zustand halten würde, noch dass sie vergessen konnte, was in jüngster Zeit geschehen war. Ihre Stirn war kraus gezogen, tiefe Furchen bildeten sich zwischen den Augen. Während sie so auf das Wasser schaute, spürte sie eine langsam eintretende Entspannung und damit konnte der Hunger eintreten. 
»Ich muss essen!«, sagte sie wieder deutlich gebrochen, entschuldigte sich nicht, fand es nicht für nötig. Sie ging zum Wasser und lauerte so lange, bis sie einen großen Fisch sah. Vielleicht nicht gerade der Hauptgewinn, aber lieber so einen kalten Fisch als gar nichts. Urplötzlich knurrte sie und schnappte direkt darauf zu. Galina hatte einen großen zappelnden Fisch zwischen ihren Fängen, den sie immernoch anknurrte, als könne sie ihn dadurch betäuben und zum still bleiben animieren. Sie zog den Fisch vom Wasser weg. So weit, dass er es nicht allein wieder zurück schaffen würde und fraß ihn auf. Nur der Fischkopf blieb übrig, um dessen Entsorgung konnten sich allerdings die Möwen oder sonstiges Getier kümmern. Das war definitiv nicht ihre Aufgabe. 
Für den Moment war sie satt und sie wollte sich wieder dem anderen Wolf zuwenden, Daryl Dixon. Doch sie fand ihn nicht mehr. War er weggelaufen, weil er dachte sie käme eh nicht wieder oder hatte sie sich so weit von ihm entfernt, dass sie nicht mehr die Stelle fand, wo sie ihn getroffen hatte? Sie wusste es nicht. 
Und sie hielt es nicht länger aus. Der Wind war unnachgiebig hier in der Nähe des Meeres. Ein unzufriedenes Geräusch drang aus ihrer Kehle und dann ging sie in die zum Meer entgegengesetzte Richtung. 

Sie stand oben auf dem Gebirge und schaute in in tief heruntergehendes, dunkles, halbmondförmiges Becken herab. Red ging den Rand ab, um einen weniger steil herabführenden Pfad zu finden und sich eben dieses Becken genauer an zu schauen. Halbmond, das passte doch zu einem Wolf. Kein Wunder also, dass sie sich diesen Ort näher besehen wollte und sich angezogen fühlte. Der Ort passte zu ihrer aktuellen Gefühlslage und Einstellung. Schwer zu erreichen, düster und die Bäume dicht an dicht geparkt, so wie ihre Gedanken und Erinnerungen. Sie erkannte die Parallelen und ein Grinsen flackerte kurzzeitig auf ihren Zügen auf. Und dann glaubte sie einen Pfad entdeckt zu haben, doch noch ehesie diesen betreten konnte rutschte sie herab und kugelte den Hang hinunter, direkt auf einen Artgenossen drauf. Die Luft entwich ihren Lungenflügeln vom aufprall, sie war wenige Bruchteile ohnmächtig. Aber dann fühlte sie etwas warmes unter sich, sprang wie besessen auf, sah den fremden Wolf und knurrte bedrohlich aus tiefster Kehle. Das Knurren verstummte. Dieser Wolf sah aus wie der Dmitri, in den sie sich damals - lang, lang war es her - verliebt hatte. Damals als die Welt noch in Ordnung war. Schmerzlich heulte sie auf und knurrte dann wieder. Die Rute zwischen den Beinen geklemmt, die Ohren zur Seite gekippt, das Nackenfell gesträubt, der Kopf gesenkt. 
Red » 09.01.2016, 00:50 » Die Korallenbucht #1

Daryl Dixon



Der Fremde beschwichtigte sie. Oder eher stachelte er sie nicht weiter an sich hoch zu spielen. Warum auch? Er hatte es eigentlich nicht verdient. Daryl Dixon also. Skeptisch wechselte ihr Blick immer wieder zwischen seinen Augen und dem, was da an seinem Hals baumelte. »So, du bist also Daryl Dixon. Und was ist das um deinen Hals?«, sie zischte nicht mehr, sondern sprach ruhig, fast schon Hochdeutsch. Doch ihre Augen wurden wieder zu schmalen Schlitzen verengt. Nur, weil er bisher nicht angegriffen hatte hieß es ja nicht unbedingt, dass er es nicht nachholen würde. Oder? Und der Dolch, den er da um den Hals trug, machte ihn auch nur bedingt vertrauenswürdiger. 
Herrje, Red! Wenn du dich weiter so gibst, kannst du dich gleich eine Klippe hinunterstürzen oder dich direkt in die Klingen seines Dolches drücken.  Ihr Blick klärte sich auf, beschwichtigend schaute sie auf ihre Pfoten herab. Würde sie ihn näher kennen, was bedeutete, dass sie sich ein wenig Nahe stehen müssten, dann würde sie sich jetzt entschuldigen. Doch so starrte sie nur herab. Dann räusperte sie sich, stand langsam auf und ging zwei Schritte auf ihn zu. Die Rote zwang ihren Blick nach oben. Dann richteten sich ihre Pupillen auf die von Daryl. »Ich bin Galina Reznikov.«, den letzten Teil des Namens knurrte sie. Scheiß auf Reznikov! Scheiß auf ihren Dmitri! Dieses Arschloch! Asche über Galina! Widerwillig schüttelte die Fähe ihren Kopf. Ein Seufzen durchfuhr ihren Körper. Nein, sie wollte wahrlich nicht immer wieder an ihren "guten Ehemann" erinnert werden, wenn sie doch schon hier in ihrer Hölle schmoren sollte. Ihr widerstrebte ein wenig ihren Spitznamen zu nennen, aber besser so als jemals wieder "Reznikov" hören zu müssen. Allein bei diesem Namen stellten sich alle Haare auf ihrem Körper sich auf. Es war als bildete sich ein Knoten in ihrem Gedärm allein beim Klang seines Nachnamens. Noch ein letztes widerwilliges Knurren verließ ihre Kehle. 
»Weißt du was Daryl? Du wirkst clever. Nenn mich lieber Red.«,sie versuchte sich an einem zuversichtlichen Lächeln, das allerdings fehl schlug. Niedergeschlagen und mit gerümpfter Nase fuhr sie mit einer kurzen, wieder stark russisch akzentuierten Erklärung fort: »Dieser Name ... Reznikov ... erinnert mich zusehr an meinen ... geliebten Ehemann.« Das letzte Wort spuckte sie fast schon aus, als hätte sie auf eine faule Ratte gebissen. Und doch groll schon wieder ein Knurren aus ihrem Inneren hervor, dass sie jedoch im Keim erstickte. 
Red schaute auf das Wasser. Der Anblick beruhigte die Wölfin etwas. Sie fröstelte ein wenig. Zwar hatte es aufgehört zu schneien und die Sonne hatte sich tagsüber blicken lassen, doch der Wind war unnachgiebig mit ihr. Tja, aber was wollte man auch anderes vom Winter erwarten? Noch dazu war sie hier direkt an der Küste, wo der Wind ohnehin etwas harscher wehte als sonst wo. Langsam drehte sie ihren Blick wieder zu Daryl. Die Rote schaute nun ruhiger aus, zwar war die Aufregung immernoch ein bitterer Nachgeschmack auf ihrem Herzen, doch fürs erste war sie seelenruhig. 
Red » 07.11.2015, 20:25 » Die Korallenbucht #1

Daryl Dixon




Mürrisch musste sie feststellen, dass ihr Jaulen nicht viel an ihrer Stimmung geändert hatte. Die Wut war tief in ihrem Inneren. Hatte sich herein gefressen und wohnte ihr bei, wie ein Parasit. Es fühlte sich auch an, als ob es tatsächlich ein Parasit wäre; Die Wut bohrte sich einzeln durch alle Organe, brachte ihr ein dumpfes Gefühl der Übelkeit in ihre Magengegend, verursachte Herz stechen, dröhnende Kopfschmerzen und brachte ein zusammenkrampfen weiterer Verdauungsorgane zustande. Umso länger sie grübelte, desto mehr schienen sich die Parasiten in ihrem Körper zu verbreiten und ihr toxisches Gift zu verteilen.
Die Decke,die ihr auf den Kopf gefallen war schien sich noch horizontal auf ihr zu drehen. Als ob sie versuchte, sicher zu stellen, das Red nicht mehr auf die Beine kam. Die zerbrochene Lampe knirschte. Sie starrte aggressiv aus kleinen Schlitzen auf das Meer hinaus und knurrte dabei leise. Das Nackenfell sträubte sich abermals.
Der Wind trug ihr einen fremden Geruch herüber. Galina roch, dass es sich um einen männlichen Vertreter ihrer Art handeln musste. Innerlich kochte sie noch mehr auf. Der Blick schien aus noch kleiner werdenden Augen kleine Blitze zu schießen. Die Dame hob den Kopf, bleckte die Zähne, rümpfte die Nase und das Knurren, das aus ihrer Kehle kam, wurde zunehmend lauter. Doch sie dreht sich nicht um. Es wirkte, als ob sie im Unfrieden mit dem Meer war. Dabei war sie darauf gefasst, dass ihr der Wolf sogleich auf den Pelz ging.
Doch der Geruch wurde nicht stärker. Also legte sie ihren Kopf erst einmal resigniert ab. Gut so. Dann halt nicht. Doch als sie das gerade dachte, kam eine stärkere Böe seines Duftes auf sie zu. Urplötzlich sprang sie auf und sträubte wieder das Fell. Tatsächlich, ein Rüde. Die Rezeptoren ihrer Nase hatten sie also nicht enttäuscht. Zumindest wenn man ihren Sehrezeptoren Glauben schenken konnte. Und das konnte sie gewiss. Sie war zwar nicht mehr unendlich jung und auch hatte sie sich von der Mafia blenden lassen, aber ihren Augen konnte sie noch immer trauen.
Sie musterte ihn missmutig. Er stand einfach nur da und sah sie an. Dann ging sie hastig auf ihn zu, umrundete ihn und wieder stieg ein kurzes Knurren aus ihrem Körper.
Was war das, was da um seinen Hals baumelte?
»Wer du sein?«, fragte sie zischend, mit starkem russischen Akzent. Eigentlich konnte sie die Grammatik richtig anwenden und weitestgehend auch ohne ihren Akzent sprechen, doch hatte sie die Erfahrung gemacht, dass ihr mehr Respekt entgegen gebracht wurde, wenn sie direkt ihre russische Seite hervorbrachte. Vermutlich, weil es ein allgemeines Vorurteil war, dass Russen durchaus an großer Macht interessiert waren. Demonstrativ setzte sie sich direkt vor ihn hin. Mit immer noch zwei Metern Abstand. Genügend Platz also zwischen ihnen um reagieren zu können, falls es zu einer Eskalation kommen sollte. Vorsorglich spannte sie schon einmal ihre Hinterläufe an, zum Absprung bereit.
Eigentlich sollte sie nicht auf Stress aus seien, immerhin hatte sie dahingehend genügend in letzter Zeit erlebt. Aber wenn man den Ärger immer nur zugeworfen bekam konnte durchaus eine Kette des Anschreiens oder eher der Aggression entstehen.
Red » 25.10.2015, 20:11 » Die Korallenbucht #1

Darryl





Sollen sie sich doch zusammenreißen! Sollen die sich doch gediegen ins Knie ficken! »Arschlöcher! Allesamt. Diese ... arghhh! , brubbelte sie vor sich hin, wurde dabei immer lauter, bis sie den Schluss brüllte.
Vor lauter Verzweiflung fand sie gar keine Begriffe mehr. Galina hatte versagt, konnte sich nicht widersetzen, gegen jene ihres eigenen Volkes. Was für sie immer ihr eigen Fleisch und Blut bedeutet hatte, hatte sie hintergangen,hatte sie benutzt. Übelkeit kochte in ihr auf. Sie fühlte sich schlecht. Mehr als das. Diese Scheiße lastete auf ihr, wie eine Enge die sich überall, in und um sie, ausbreitete. Als würden die Wände eines Raumes immer näher kommen und sie erdrücken wollen. Zerquetschen, bis nichts mehr von ihr übrig war, außer die Brühe ihres Daseins und ihre zermahlten Knochenfragmente. Hätte dieser Raum ein Licht an der Decke, so würde dies beunruhigend unter dem Einfluss der vibrierenden Wände hin und her pendeln.
Sie gab sich die Schuld. Und allen voran natürlich "ihrem" Dmitri. Sie könnte kotzen. Dieser Arsch hätte seine 'Freunde' direkt in die Schranken weisen sollen. Oder besser noch; sie hätte das übernehmen sollen, als sie bemerkte, dass er es nicht packte. Er hatte es einfach nicht auf die Kette bekommen, wo er doch sonst immer SOO männlich war. Sie hätte ihn einfach verlassen sollen. Dann hätte man ihr nichts anhängen können, außer dass sie ihren geliebten Mann im Stich gelassen hätte.
Doch genau das war der Punkt. Sie hatte ihn noch geliebt. Zu diesem Zeitpunkt zumindest. Momentan war da nichts weiter außer die schiere Wut und Aggression. Doch damals war das anders.
Widerwillig setzte sie schwer eine Pfote nach der anderen voran. Der Blick düster, starr auf den Boden gerichtet. Niemals nach links oder rechts schauend. Fast, als wolle sie den Boden unter sich mit ihrem bloßen Blick wegsprengen. Das Nackenfell gesträubt, die Zähne hart aufeinandergepresst. Woraus folgte, dass die Muskulatur im Gesicht so sehr spannte, dass es schon zu schmerzen begann. Die Ohren angelegt, doch die Rute hing traurig herab.
Verrat. Vertuschung. Beihilfe. So lauteten unter anderem die Vorwürfe gegen sie. Moment mal, Vorwürfe? Das war eigentlich schon das Resumé aus der Gerichtsverhandlung. Sie konnte es ja nicht abstreiten. Was daraus resultierte war die Verbannung. Stillreich, so nannten sie ihre Strafe. Die Geschichten die man sich über diesen Teil der Erde zuraunte waren alles andere als einladend. Kein Wunder also, dass dies hier ihr Exil werden sollte. Galina wurde ja dazu verbannt, um zu büßen.
Plötzlich änderte sich der Boden unter ihr. Die Pfoten berührten kühle, scharfkantige und zugleich raue Steine. Sie rümpfte die Nase und schaute auf und bemerkte auf einmal das stetige Rauschen des Meeres. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Na Mensch, so schlecht scheint es hier doch gar nicht zu sein. Beeindruckt blieb sie stehen und schaute über das Meer, woraus schillernde Farben zu leuchten schien, wie sie es noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Sie seufzte.
Bumm. Die Decke schien ihr mitsamt der Lampe auf den Kopf gefallen zu sein. Mit schmerzverzerrten Gesicht rollte sie ihren Kopf im Nacken. Das viele Nachdenken brachte nun seine Konsequenzen.
So jaulte sie an diesem Abend ihre Wut heraus und endete mit einem semi befriedetem Knurren. Bleckte die Zähne und rollte sich zusammen.


(Ich hoffe, dass Tabuwörter nicht nur im FSK Bereich erlaubt sind? Sonst bin ich mit ihr dann wohl fast ausschließlich im Dunkelwald in nächster Zeit unterwegs smilie )
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