Stillreich » Das Tal » Die Kirche #1
»Chiara Elena Kostas
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Haru



Zuerst bemerkte sie nichts, als sie weiter in den Erinnerung an eine andere Zeit schwelgte. In der sie ihr sein noch verheimlichen musste.
Eigentlich war ihr das Leben damals zu Anstrengend gewesen. Diesmal war es nicht viel besser.

Die Schritte, die auf dem lautlosen Kirchenboden widerhallten lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Fremden. Eine Stute, die immer näher kam. Im düsteren Licht des Gebäudes wirkte sie wie ein Geist.
Mit leicht nach hinten gelegten Ohren wartete sie ab. Sie würde nicht das Opfer eines Verrückten sein, egal ob Stute oder Hengst.
Doch das Gebäude war mit den Hindernissen kein guter Ort für einen Kampf.
Ja, das mag wohl stimmen. Doch einige fühlen sich wohl hier, antwortete sie neutral, ehe sie das Fremde Pferd wieder ignorierte und sich stattdessen dem bunten Fenster zuwandte. Ihre Ohren folgten dem Eindringling doch durchgehend. 


04.01.2017, 15:58
» Haru


» alle Posts von Haru

Chiara Elena Kostas



Warum sie die fremde Stute angesprochen hatte? Keine Ahnung. Sie wusste nicht einmal, was sie sich von dem Gespräch mit der Braunen erhoffen sollte. Vielleicht etwas Ablenkung, vielleicht ein paar nette Worte auszutauschen. Fakhirs Anwesenheit ermüdete sie. Wie gern wäre sie den schwarzen Hengst los. Wie gern würde sie wieder ruhig schlafen können ohne, dass ihr die aufgedrehte Stimme des anderen Kopfschmerzen bereitete. Dämonen schliefen nicht. Zumindest nicht solche wie der andere es war, das hatte sie schon früh gelernt. Genauso wie ihnen angeblich heilige Orte wie die Kirche nichts ausmachten. Den Rappen widerten sie an, doch mehr auch nicht. Die Ohren der Stute zuckten unwillkürlich, als der andere ihr wie ein kleines Kind voraustrabte und die fremde Stute mit aufmerksam aufgestellten Ohren umkreiste. Sie würde es nicht wahrnehmen. Weder das Geräusch, welches seine Hufe auf dem Boden machten, noch würde sie seine Kommentare hören. Höchstens ein unheimliches Gefühl, welches andere gerne beschrieben, wenn der andere in ihrer Nähe war. Mit all dem anderen würde die Helle Stute allerdings für immer allein gestraft sein.

Die abweisende Art der Braunen war ihr keinesfalls entfallen. Haru wusste, wie sie die nah hinten geneigten Ohren zu deuten hatte. Dennoch wagte sie sich ein Gespräch anzufangen. Im Prinzip war es ihr egal, ob die Fremde sie umbringen wollte oder nicht. Sie war müde und wollte einfach nur einmal nicht an ihren ständigen persönlichen Quälgeist denken. Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf ihren Rissen ab, bei der Erwiderung der anderen.
„Das ist allerdings auch wahr.“, meinte sie ruhig, „Bist du hier, weil du dich wohl fühlst?“ Sicher, eine seltsame Frage, doch etwas Besseres fiel ihr nicht ein. Sie wollte das Gespräch nicht beenden. Nicht so schnell.


Wörter: 338

__________________

Please forgive my evil sins
Please give me strength so that I may not fall
Please give me wisdom to throw away the evil things
14.01.2017, 23:00
»Levana
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Huckleberry Fynn



Levana befand sich in einem schweren, innerlichen Zwiespalt. Sie wollte nicht weich werden, wollt kalt und abweisend sein, den Rappen von sich stoßen, doch er ließ sich nicht so einfach verscheuchen. Stur und eindringlich blieb er, kratze immer wieder an der harten Schale und versuchte sich eindeutig auf den weichen Kern zu zu arbeiten. Und, auch wenn es der Weißen nicht gefiel, Huckleberry Fynn schaffte es. Langsam aber sicher. Und das war ganz und gar nicht gut. Oder doch? Levana schüttelte heftig den Kopf, während sie sich weiter auf die Lippe biss, und genau da passierte es. Einen Moment nicht aufgepasst, zu doll die Zähne ins Fleisch gebohrt. Die Stute schmeckte Blut, als die zarte Haut an ihren Lippen dem Druck nachgab und aufriss. Erschrocken stieß die Weiße hart die Luft durch die Nüstern und ihre Gesichtszüge eingleisten ihr. In den dunklen Augen trat eine Mischung aus Schock, Überraschung und Schmerz. Wie dumm musste man sein, sich selbst die Lippe aufzubeißen? Was wohl der Hengst nun von ihr dachte? Dieses Hin und Her. Erst kalt, dann sehnsüchtig. Unfreundlich, dann beinahe schon nett. Und dann auch noch sich selbst verletzten. Dummes Ding.

Nur einige Sekunden, dann hatte die Stute sich wieder halbwegs gefangen. Es brachte ja doch nichts. „Ach, was solls.“ kam es Levana über die blutende Lippe, die Stimme leise, fast schon brüchig und kaum hörbar. Er hielt sie doch wahrscheinlich eh schon für eine Bekloppte. Ein verdrehtes Etwas. Eigentlich sollte es ihr egal sein, was Andere über sie dachten, aber ihr Inneres schrie förmlich nach Gesellschaft, danach nett und freundlich zu sein, echt und wahrhaft, so wie der Rappe ihr gegenüber war. „Ich denke gar nicht das du furchtbar bist.“ setzte die Schimmelstute nach, die Stimme wieder kontrollierter, aber nicht mehr kalt und abweisend, einfach nur dunkle und ehrlich. Nein, Huckleberry Fynn war wahrlich nicht furchtbar. Sie war das Furchtbare hier. Ihr Verhalten, ihre Art und Weise, einfach nur eklig. Nun, so wurde man wohl einfach, wenn man zuoft verletzt wurde. Ein Ekel durch und durch, nur um nicht wieder so Höllenqualen zu erleben. „Tut mir Leid, ich hätte dich nicht so... eklig behandeln sollen.“ Das war Entschuldigung und Rechtfertigung genug. Mehr brauchte der Hengst nicht zu wissen. Und mehr würde Levana eh nicht über sich bringen, denn im Grunde wollte sie ihn einfach nur weg haben. Und doch auch hier behalten. Ach, das war schon alles schwierig. Warum musste er hier auftauchen.

Stille kehrte ein. Levena wand den Blick zur Kirche. Von Huckleberry Fynn ging keine Gefahr aus, es war unnötig ihn die ganze Zeit im Auge zu behalten. Selbst wenn, er könnte ihr nicht mehr weh tun, als die Dinge, die sie bereits ertragen musste. Die Schimmelstute war sich sicher, dem Rappen war sicher nicht entgangen, wie ihre Stimme teilweise sehnsüchtig geklungen hatte. Wie Dankbarkeit und Freude in ihren Augen minimal gefunkelt hatten. Der Hengst mochte alt und auch verdammt stur sein, für blöd hielt sie ihn nicht. Im Gegenteil. Huckleberry Fynn schien ein kluger Kerl zu sein. Warum sonst war er geblieben, obwohl die Stute nicht hätte abweisender sein können? Er muss etwas geahnt haben. Oder war ihm etwa nur langweilig gewesen und er hatte sich Ablenkung von ihr versprochen? „Warum bist du nicht abgehauen?“ Ja, das interessierte Levana nun wirklich. So recht konnte sie sich von dem Dunklen noch kein Bild machen. Ein sturer, alter Kerl, aber was steckte wohl dahinter?


Sorry, habe es total verpeilt und eben nur beim Durchschauen gesehen. Tut mir echt Leid das du so lange warten musstest.



05.02.2017, 19:41
» Loan
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Nathanael



Die Situation wurde ihm zunehmend unangenehmer. Vermutlich hatte er sich mit seinen Äußerungen doch ein wenig ins Aus gestellt und sich bei dem eindrucksvollen Rappen damit einige wichtige Punkte in Sachen Sympathie verspielt. Eigentlich kaum verwunderlich, fand Loan. Es ging ihm meistens so; früher oder später. Irgendwann kam der Braune immer an diesen Punkt, an welchem er versagte. Auf voller Linie - entweder verbal oder körperlich. Und heute war es wohl seine Ansichtsweise zum Herdenleben, die ihn von einem Erfolgserlebnis ausschloss. Nathanael schwieg. Lange und bedächtig. Loan konnte in seinem Blick zwar nichts vorwurfsvolles oder verachtendes entdecken, doch er intpretierte dieses Schweigen dennoch als Ablehnung. Er räusperte sich verlegen. "Ich muss leider los," versuchte er sich unbeholfen aus der Affäre zu ziehen - sein Kopf steckte vermutlich ohnehin schon viel zu tief in der Schlinge. Loan wollte erst gar nicht mehr versuchen, seine Worte zu revidieren. Er wollte es einfach auf sich beruhen lassen. "War nett, dich kennengelernt zu haben, Nathanael. Alles Gute für dich!" Ein freundliches Lächeln erschien auf seinen Lippen, ehe Loan sich um- und zum gehen wandte. Nein, es fiel ihm nicht leicht. Der Rappe war ihm auf Anhieb sympathisch gewesen und er hatte sich in Nathanaels Gesellschaft sehr wohlgefühlt - aber es war trotzdem besser so. Loan wollte die Begegnung positiv in Erinnerung behalten. Und wer weiß? Vielleicht trafen sie sich ja eines Tages wieder! Mit einem letzten herzlichen Blick auf den Kaltbluthengst setzte Loan sich in Bewegung und verließ die Kirche genauso so still und unscheinbar, wie er vor einigen Stunden eingetreten war.

» weg, sorry! :-)



11.02.2017, 10:07
»Nathanael
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Loan



Es fiel Nathanael nicht leicht Antworten zu finden. Antworten die seine Gedanken und Gefühle bezüglich des Krieges zusammenfassen. Hatte er Angst das alles zu erleben? Schwierig. Was war schon Angst? Konnte Nathanael sich Angst überhaupt eingestehen? Sicherlich, sich selbst gegenüber, aberdann musste man sich den Ängsten zunächst einmal stellen, bevor man sie formulieren konnte. Eigentlich müsste man der Meinung sein, dass sich der schwarze Hengst schon oft genugmit diesem Thema befasst hatte. Doch dieses Thema: Krieg, Zerstörung, Verlust, gar Trauer, lag ihm fern, wirkte manchmal so unrealistisch, dass es sich doch gar nicht lohnte darüber nach zu denken.  Aber jetzt war seine Zeit gekommen. Schweigend wiegte erseinen Kopf und dachte über Loans Frage nach. Nein, er hatte keine Angst davor den Krieg an sich zu erleben. Wenn es soweit wäre würde er kämpfen, würde möglicherweise stolz "seine" Herde verteidigen. Vielmehr hatte der Krieger Angst davor seine Freunde zu verlieren. Zu sehen wie sie starben oder sie nicht in Sicherheit zu wissen würde ihn zerstören, wenngleich ihn jede Szenario beim Kampf vermutlich eher anheizen würde. 

Noch bevor er antwortete erklärte sich Loan auf seine Frage hin. Nathanael nickte nur leicht. Traurigkeit lag in seinem Blick. Wenn jeder so denken würde, wäre die Welt dann ein besserer Ort? Möglich. Aber das war doch utopisch, dass wirklich JEDER so dachte. Andernfalls hatte die Herdenzugehörigkeit etwas mit der Beschneidung der eigenen Freiheitsgrenzen zu tun? Schon. Aber es schenkte doch auch so vieles...
Die Stirn des Rappens kräuselte sich. Ob mehrere so dachten? Waren sie nicht maßgeblich dem Untergang geweiht, wenn der Krieg ausbrach? Das Traum Szenario, das Krieg ist und keiner hingeht...nun, das existiert leider nicht. 
Der Krieger nickte noch einmal, der Blick hellte etwas auf. Irgendwie glaubte er ihn zu verstehen. Vielleicht auch nicht. Er schaute Loan direkt in die Augen. Irgendetwas war da zwischen ihnen, dass Nathanael glauben ließ den anderen zu verstehen.

Und dann sprach der Braune wieder. Verwundert schaute der schwarze Hengst ihn an. Er schuldete ihm doch noch Antworten! Und kam es ihm nur so vor oder war dieser Abschied etwas hektisch, so als wolle er sich retten? Na ganz toll, das hatte das Herdenmitglied ja gut hinbekommen...
»Ja, ...ja. Danke, auch alles Gute für dich, Loan! Es hat mich gefreut!«, stammelte er zunächst perplex, den Blick erst noch auf dem Braunen Pferd, dann zum Boden gerichtet. Als er hörte, wie sich die Hufe begannen von ihm zu entfernen sagte er noch laut: »Nein, ich habe keine Angst den Krieg zu erleben. Und du solltest sie auch nicht verspüren. Wenn es soweit ist können wir uns Sorgen machen. Ich habe nur Angst davor, dass niemand der mir lieb ist danach noch da ist.« Falls es ein danach noch gibt. - vervollständigte er im stillen Eckchen seines inneren Seins den Satz. 
Als er den Kopf wieder hob war Loan weg. Das was in der Kirche blieb war Nathanaels durchdringendes, frustriertes Seufzen. Lag es an ihm? Verdammt, er hätte nicht so viel nachdenken sollen! 


Nachdem er sich nach einigen Stunden der Stille wieder soweit gefangen hatte, dass er glaubte nicht mehr über die Begegnung nachdenken zu müssen, stand er auf. Er verließ schweigend seine stumme Meditation, die Hufe hallten über den kalten Kirchenboden. Die Körperseite mit der er auf dem Boden gelegen hatte war kalt und das Fell sah zerwühlt aus. Nathanaels Gesicht wirkte zermürbt. Dann als er die Schwelle gerade mit den Vorderbeinen übertreten hatte, blieb er stehen, schaute zurück, schüttelte den Kopf und schnaubte. Danach erst spähte er hinaus, ob er jemand anderen sah, oder ob er einfach so sang und klanglos abhauen konnte. Und dann rannte er. 

» fort - allet jut, das Schweigen war lang genug, srx :x 


11.02.2017, 10:52
»Variko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Wer will



Wie schnell verging eigentlich der Sommer in dieser Welt? Es kam ihm so vor, als sei dieser erst vor wenigen Tagen zur vollen Blüte erstrahlt und nun. Schüttete es wie aus einem Wasserfall. Dabei wollte Variko nicht einmal nass werden. Regen war eine wirklich schreckliche Erfindung dieser Welt. Völlig unnötig, nervig und krank wurden viele davon auch. Nicht, dass er etwas gegen Krankheiten hatte. Mehr als einmal hatte er sich den Spaß gemacht, sie selbst zu verteilen. Doch nun war sein Körper geschwächt. Wie oft hatte er sich schlecht gefühlt, als sei er plötzlich sterblich und krank. Nein, diese Welt lag ihm nicht.
Langsam kam die Erkenntnis, dass er vielleicht zu weit gegangen war. Wie gerne wäre er in seiner alten Heimat, die ebenso heiß, aber deutlich trockener war.
Angewidert galoppierte der Hengst durch Wald, Wiesen und einem riesigen Nebelfeld. Nichts davon konnte ihn aufhalten oder daran hindern, sein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. In seinem Fell sammelte sich das Wasser und rann in kleinen Bächen zu Boden, während er versuchte vor den Tropfen zu fliehen. Es waren zu viele und sie kamen immer in Gruppen.
Endlich erreichte er sein Ziel. Völlig durchnässt trabte er in das kleine Gebäude. Auch wenn es nicht mehr das Neueste war, die Kirche bot ausreichend Platz für ihn. Außerdem hielt sie trocken. Er war weit und breit alleine, wie er grinsend feststellte. Neugierig stob er durch das Gebäude, mied jene Stellen, wo das Wasser das Dach durchbrach. Wie gut, dass er sich gemerkt hatte, wo er diesen Ort finden würde. Angewidert schüttelte er sein Fell und verteilte das Wasser im ganzen Innenraum.
Wie gerne würde er nun das Gesicht eines Gläubigen sehen, wenn sich ein Teufel in diesem angeblich geheiligten Ort aufhielt. Es schadete ihm nicht hier zu sein. Zumindest wenn er den Trümmern auswich und auf seinen Körper achtete. Dieser war leider nicht mehr so widerstandfähig wie gedacht. Wie er diese Vorsicht hasste.
Ohne weiter darauf zu achten bockte er in dem Gebäude herum. Jedes Quieken vor Freude und jeder Schlag auf den Boden oder die Einrichtung dröhnte innerhalb des Steingemäuers. Geister. Vielleicht gab es sie hier wirklich. Wenn von draußen jemand kommen würde, gab es sicherlich eigenartige Geräusche. Doch andere interessierten ihn nicht, deshalb sprang er weiter durch das Gebäude, bis ihm die Luft ausging und er schwer keuchend innehielt. sein Fell war beinahe vollkommen getrocknet. Zufrieden Schnaubend stellte er sich in die Nähe des Eingangs, ohne direkt erkannt zu werden.
Dösend erholte er sich von seiner rasanten Verfolgungsjagd gegen die Regentropfen und seinen Trocknungstanz danach.


05.01.2019, 23:35
» Leyla


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Joanna Jonientz (Nicht Bearbeiten)



» alle Posts von Leyla

Variko



>> außerhalb des Tales

Die kleine Wüstendorne würde sich nie an das Wetter in diesen Regionen gewöhnen. Abscheulich! Nasskalt sollte kein Wort sein, mit dem man zwei ganze Jahreszeit beschreiben könnte! Da sehnte sie sich gleich nach der endlos trockenen Wüste der Heimat zurück. Was für ein Witz, dass Wasser dort eine Kostbarkeit und hier nur ein Ärgernis war.
Trotz des zunehmenden Matsches bemühte sich Leyla elegant voran zu stolzieren. Man wollte sich ja keine Blöße geben. Außerdem wusste man ja nie, wo und wann attraktive Hengste so auftauchten. Ihrem makellosen Äußeren konnte so ein blöder Regen nichts anhaben. Zumindest nicht in ihrem Kopf. Aber Leylas Ego und Selbstverliebtheit kannte ohnehin keine Grenzen.
Zunehmend missmutig lief sie weiter. Sie hatte doch ein Gebäude gesehen, wo zur Hölle war das jetzt? Diese blöden Bäume versperrten ihr die Sicht. Zu ihrem Glück erklang just in diesem Moment ein Quiecken und Dröhnen aus nicht allzu weiter Ferne. Na also, endlich mal ein Lebenszeichen in diesem gottverlassenen Tal. Die schwarze Schönheit folgte den Geräuschen. Mit ihrer Abwesenheit von Angst war der Selbsterhaltungstrieb leider deutlich im Nachteil. Gerne wähnte die Stute sich unverwundbar. Und irgendwie bekam sie immer ihren Willen durchgesetzt.
Endlich gaben die Bäume die Sicht frei. Die Araberstute erblickte nun wieder die Kirche. Die seltsamen Geräusche waren zwar verklungen, aber trocken war es da dort sicher allemal.
Leichtfüßig wie immer betrat Leyla kurz darauf das Gebäude. Von Religion hielt sie eigentlich nichts. Die hatte den langweiligen Hang zu Verboten. Und niemand verbat ihr irgendetwas! Sie versuchte sich so gut es ging an einem halbwegs elegantem Abschütteln des Wassers. Sie hatte diese Bewegung vor Ewigkeiten eingeübt, um nicht wie einer dieser verlausten Köter dabei auszusehen.
Endlich sah sie sich in der Kirche um. Das Dach war zu ihrem Missfallen nicht ganz dicht. Und es war zugig. Vielleicht konnte sie dem Abhilfe schaffen, wenn sie die Eingangstüren schloss. Die Schwarze drehte sich um... und zuckte mehr aus Reflex denn aus echtem Erschrecken zurück. Doch gleich darauf lächelte sie sarkastisch. "Ey du, spielst du immer den Schattenstalker?", fragte sie und legte den Kopf schief. Der Kerl hatte sie doch beobachtet. Nicht, dass sie ihm das verübeln würde. Wer konnte sich schon der Bewunderung für ihren perfekten Körper entziehen?


Wörter: 408

__________________

10.01.2019, 21:29
»Variko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Leyla




Es verging einige Zeit, bis er die Schritte hörte. Sofort war er wach, bereit auf jemanden zu treffen. Wer es war? Variko wusste es nicht. Ob es Freund oder Feind war? Doch was machte das schon für einen Unterschied? Er war ein Dämon, ein Teufel. In dieser heiligen Kirche. Ein wenig wünschte er sich, auf Gläubige zu treffen, aber diese gab es sicherlich schon lange nicht mehr. Dazu war das Gebäude zu heruntergekommen, um von irgendwem angebetete zu werden. Stattdessen pfeift es, der Wind suchte sich jede Ritze, um hinein zu kommen.
Ihn störte es nicht. Dämonen, Geister. Sie konnten ihm nichts anhaben. Egal ob sein Körper sterblich war, er fürchtete niemanden.

Trotzdem blieb er aufmerksam, als eine Fremde die heiligen Hallen betrat. Bei dem Wortwitz musste er selbst grinsen. Sie sah ihn nicht, doch jede ihrer Bewegungen strahlte selbstbewusstsein aus.
Dabei sah sie wirklich gut aus, wie Variko zugeben musste. Für eine normale Sterbliche war sie wirklich hübsch. Zart, so als könnte man sie zerbrechen. Doch würde das gehen? Bilder tauchten vor seinen AUgen auf. Wenn er sie ansprang, würde sie dann zusammenbrechen. Würde er das Knacken von Knochen hören, weil sie seinem Ansturm nicht gewachsen war? Es klang spannend, aber realistisch gesehen konnte er sich das nicht vorstellen. Die Natur der Sterblichen war zwar dumm, doch so zerbrechlich war niemand, oder?

Er lächelte leicht, als sie ihn ansprach. Schattenstalker. Nun, er würde sich nicht so bezeichnen, aber wenn sie das sagte. Er fühlte eindeutig etwas, als er sie ansah, doch noch konnte er es nicht zuordnen.
Es ist nur stalken, wenn man sich versteckt, das tue ich nicht. ich genieße nur die Ruhe und das trockene Plätzchen. Das du mich nicht siehst, bevor du diese verführerische Einlage hinlegst, kann ich nichts, seine Stimme war wie schneidendes Eis. Er ließ sich nicht gerne so herabsetzen. Noch dazu, wo es ihre Schuld war und nicht seine.

Doch vielleicht solltest du dir lieber Gedanken über deine Sicherheit machen, oder glaubst du, Gott wird dich beschützen? Er konnte nichts dafür, dass seine Stimme abfällig klang. Dabei versucht er nicht einmal einen Schritt zu tun. Es würde seine Vorstellung ruinieren, wenn er nun stolperte und das tat er in solchen Situationen immer.


10.01.2019, 22:40
» Leyla


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Joanna Jonientz (Nicht Bearbeiten)



» alle Posts von Leyla

Variko



In der relativen Dunkelheit der Kirche war es schlecht zu erkennen, doch Leyla glaubte den anderen lächeln zu sehen. Für ihn hoffte sie mal, dass er sich nicht gerade über sie belustigte. Das konnte die egozentrische Stute nämlich gar nicht ab.
Wie üblich ließ sie sich von einem bedrohlichen Unterton nicht beängstigen. Man sollte nicht glauben, wie sehr man einige selbsternannte Badboys damit aus dem Konzept bringen konnte. Apropos. Kurz musterte Leyla ihr Gegenüber. Nicht schlecht. Schimmel waren eigentlich nicht so ihr Ding, aber bei dem Körperbau konnte man darüber hinwegsehen...
"Oh, habe ich da ein Sensibelchen erwischt? Oder gar einen Klugscheißer?" Die Dunkle konnte das Sticheln einfach nie sein lassen. Von der übernatürlichen Wesensart des Hengstes konnte sie indes nichts spüren. Vermutlich waren durch fehlende Empathie auch die Antennen für Gefahr bei ihr gleich kaputt gewesen.
" Aber immerhin hast du Augen im Kopf." Sie lächelte ihm zu und begab sich in eine Pose, von der sie wusste, dass sie all ihre Reize zum besten gab. Komplimente hörte sie immer gern. Außerdem war sie ja nicht blöd, sie wusste, wie heiß sie war.
Die Abfälligkeit in der Stimme konnte sie ihm nicht verdenken. Leyla rümpfte empört die metaphorische Nase. "Pf, ich bin doch keiner dieser religiösen Vollidioten. Der große Daddy im Himmel wäre eh ein Arsch, wenn es den echt geben würde. Nein, ich beschütze mich selbst." Stolz reckte die Araberin den Kopf. Maßlose Selbstüberschätzung gehörte genauso zu ihr wie... die unvermeidliche Rosse, welche gerade bei ihr anfing. Sie hasste das Scheißding. Das machte sie immer paranoid, dass sie trächtig werden könnte. Ihr makelloser Körper hätte so eine Strafe einfach nicht verdient!


Wörter: 305

__________________

13.01.2019, 12:59
»Variko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Leyla



Variko fehlte immer noch der Bezug zu dieser Welt. Sie war einfach. Das Leben so kurz. Nur ein Streich, ein Stein reichte aus, um es für immer zu beenden. Seit er hier lebte, musste er sich immer wieder damit herumschlagen. Doch selbst nach mehreren Monaten auf dieser Welt, konnte er sich damit nicht anfreunden. Die Weltlichen Dinge waren verwirrend und anstrengend.
Wo er sich gerade noch etwas Abwechslung gewünscht hatte, wollte er nur mehr Ruhe. Die Stille in dem großen Gebäude war wundervoll gewesen. Nun stand die Stute vor ihm. Er kannte die Reize, die sie zu zeigen versuchte. Vielleicht sollte er darauf eingehen. Er hatte gehört, dass es Spaß brachte und davon konnte er gerade viel gebrauchen, so langweilig wie sein Leben derzeit war. Seit er nur mehr wenig Magie besaß, die ihn früher ausgemacht hatte, war das Leben so eintönig und langweilig gewesen. Außerdem sah sie gut aus, das musste er zugeben.
Sie bot sich an, warf sich ihm regelrecht an den Hals. Er fühlte sich wie etwas besonderes. Etwas, dass er schon seit langer Zeit nicht mehr kannte.
Deshalb spielte er auch mit. Musterte sie noch einmal offensichtlicher.
Weder noch, Süße. Aber vielleicht solltest du weniger an dich und mehr an deine Umgebung denken, wer weiß, was hier alles rumläuft, spotte er. Inzwischen war er trocken und trat durch die offenen Stellen um sie herum. Was er nicht brauchte war noch mehr Wasser in seinem Fell. Die Dusche der Stute hatte ihm gereicht.
Natürlich habe ich Augen. Und mir gefällt was ich sehe, er versuchte seine Stimme verführerisch klingen zu lasen, wie er es bei anderen bereits gesehen hatte. Diese Art der Aktivität versprach Spaß, das hatte man ihm gesagt.
Bei ihren nächsten Worten musste er lachen. Ja, er und Gott hatten keinen guten Stand. Vielleicht fand des Variko deswegen so lustig, genau in diesem Haus Schutz zu suchen. Er spuckte auf diesen Gott, der immer nur Probleme verursachte.
Tztz, das solltest du nicht sagen. Nicht in diesem Heim Gottes, das dir Schutz bietet. Er hatte einmal einem menschlichen Priester zugehört, ehe er in diesen Körper gesteckt wurde.
Deswegen nahm er auch den stärker werdenden Duft der Stute war. Es war wie eine Sucht, der er folgen wollte. Es zog ihn an, wie die Magie, die er in sich aufgesaugt hatte, als er noch in der Hölle gelebt hatte. Er trat näher heran, näherte sich dem verführerischen Geruch atmete tief ein. Ihm wurde heiß, doch noch verstand er nicht, was gerade geschah. Doch auf etwas anderes konnte er sich nicht konzentrieren.


19.02.2019, 14:40
1 2 3

 

Post-Benachrichtigung


Gruppe:


Smilies

Stillreich » Das Tal » Die Kirche #1
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Huckleberry Fynn. Leyla.