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Oona » 06.05.2015, 14:55 » Das Dorf Neumond #1

Midnight Sun



Oona bleib so stehen, dass es für keinen der Beiden zu unangenehm wurde. Sie genoss die Ruhe, die nur vom prasseln des Regens unterbrochen wurde, endlich jemand der sie nicht zuquatschte oder verlangte, dass sie immer sofort gut gelaunt antwortete. Sie schloss kurz die Augen, während sie jedes Geräusch wahrnahm und einfach nur das Gefühl genoss. Einfach nur neben jemandem zu stehen, und sich vorstellen zu können, dass man sicher war, zusammen allem trotzte, beruhigte die kleinere Stute. Als sie wieder die Augen öffnete, sah sie nur in den Regen. Wie sehr er doch ihre Stimmung widerspiegelte. Immer noch fühlte sie nichts. Wünschte sich aber doch so sehr wieder ein Leben zu haben, Freude zu empfinden. Leider war ihr das nicht vergönnt und so trieb sie vollkommen gefangen durch das nichts. Einzig ihren Hass auf einen speziellen Fjord hielt sie noch am Leben. Ob sie wohl überleben würde, wenn sie ihre Rache hatte?
Wer wusste das schon, die Konik Stute auf jeden Fall nicht. Und selbst wenn sie sterben würde, war es ihr auch nicht wichtig. Sollte sie doch sterben, es vermisste sie doch sowieso niemand.
Sie fühlte sich, als würde die Welt sie verachten und fertig machen wollen, indem es so stark regnete und wehte. Die Kälte kroch durch ihren Körper, legte sich tief in ihrer Seele wider. Fast fühlte sie sich erdrückt.
Ihre Körpersprache veränderte sich nicht, als sie immer tiefer in sich selbst einschloss. Das Kämpfen dagegen hatte sie schon lange aufgegeben, hatte sich in den Strudel der Verzweiflung verloren. Ohne Hoffnung, ohne Liebe, ohne Ziel. Nur mehr Angetrieben durch den Hass auf ihren Partner, der sie so feige verlassen hatte.
Erst als der Hengst wieder sprach, schreckte sie leicht auf, denn sie hatte die Außenwelt vollkommen ausgeblendet. Sie wandte sich ihm zu, nachdem sie ihre Maske erneut aufgesetzt hatte und sah ihn aus ruhigen, doch immer noch trüben Augen an. Sollten sie vielleicht nicht, doch dieser eine Hengst hat in meinen Augen kein Mitleid verdient, auch wenn er das anders sieht. Ich hoffe nur, er hat eine Liebe gefunden, die ihn nun erfüllt, um sie ihm zu nehmen. Erst jetzt kehrte wieder ein sanfter Glanz in die Augen der Stute, als sie sich einmal mehr vorstellte, was sie ihm antun würde. Das Spiel mit einer Stute ist eine Sache, aber seine Herde ohne Leithengst und Schutz zurückzulassen, nur weil man zu feige ist die Konsquenzen zu tragen, das ist untragbar. So erzählte sie ihm nur einen Teil der Geschichte, doch eigentlich ging es dem ihr Fremden nichts an. Und sie hatte kein Bedürfnis näher darauf einzugehen, auch schien ihr der Hengst nicht sonderlich gespannt auf die Geschichte, die sie nicht erzählen würde.
Seinen Namen nahm sie mit einem leichten neigen des Kopfes zur Kenntnis, ehe sie wieder in die Ferne blickte, sachen sah, die nicht da waren.
Sehr erfreut. Und irgendwie meinte sie es auch so. Sie genoss die Wärme des Hengstes, die immer noch sanft und leicht bei ihr ankam, die zumindest ihren Körper wärmte, wenn schon nicht den Rest.
Oona » 03.05.2015, 20:29 » Das Dorf Neumond #1

Midnight Sun



Nur langsam trat die Stute näher. Noch wusste sie nicht, wie der Hengst ihr gegenüber gestimmt war, doch sprach seine Haltung keinerlei Aggression aus und so blieb auch Oona entspannt. In ihr tobte weiterhin die Wut, die Verzweiflung, welche sie nun antrieb, sie am Leben erhielt.
Irgendwie wollte die Stute nicht allein sein. Sie konnte es sich nicht erklären, denn sie ermüdete sehr schnell, wenn sie sich mit anderen unterhielt. Niemand durfte sehen wie es ihr ging. Sie war nicht schwach, nicht unterwürfig oder leicht verletzlich. Nicht anderen gegenüber. Niemandem gegenüber, den sie nicht besser kannte. Wieder fragte sich Oona, was in ihrem Leben sie getan hatte, um das Schicksal, welches ihr gegeben war, zu verdienen. Sie verstand es einfach nicht, diese Ungerechtigkeit.
Geschmeidig war sie in respektvollem Abstand zum Hengst stehen geblieben, um ihn nicht unnötig zu bedrängen. Es lag nicht in ihrem Interesse, und eigentlich hatte sie dazu auch keine Kraft. Zu viel kostete es sie, diese Entspannte und freundliche, gar fröhliche Miene aufzusetzen.
Vielen Dank. Wieder lächelte sie freundlich. Nur leicht. Ihre Augen wurden stark vom Schopf verdeckt, was ihr zugute kam. Sonst würde er ihre trüben, fast toten Augen sehen, die ihre Laune und Freundlichkeit Lügen straften. Tief in sich hatte sie aufgegeben.
Sie trat auf den vom Hengst freigemachten Platz und stand, ein Bein entlastend, da, während sie dem Geräusch des Regens lauschte. Es beruhigte sie, schenkte ihr neue Kraft. Sie fühlte sich nun besser. Der Geruch des Hengstes gab ihr einen kleinen Funken Leben zurück, den sie gierig aufsaugte, während sie einfach schwieg. Es reichte ihr schon, einfach nicht allein zu warten. Für sie war es genug.
Ruhig wandte sie dem Hengst ihre Aufmerksamkeit zu, als dieser zu sprechen anfing. Wieder lächelte sie leicht, fast wehmütig, als sie darüber nachdachte, was sie antworten sollte.
Ich bin auf der Suche nach meinem Ex-Partner, der sich irgendwo hier im Tal aufhalten soll. Ich habe noch was mit ihm zu Regeln. Ihr Gesicht wurde grausam, ihre Stimme kalt, als sie ihm Antwortete, während sie an Ruao dachte.
Ich bin übrigens Oona, ich muss mich Entschuldigen, mich nicht ehr vorgestellt zu haben. Wieder hatte ihre Stimme einen angenehm frohen Ton angenommen, sie wirkte unbeschwert.
Oona » 03.05.2015, 18:07 » Das Dorf Neumond #1

Midnight Sun



Oona trat mit gesenktem Kopf immer tiefer in die Straßen des Dorfes ein. Alles wirkte so verlassen, so trostlos, wie sich die Stute fühlte. Sie verfluchte ihren Gefährten, der sie und die Herde einfach verlassen hatte, als er keine Lust mehr hatte. Wie sehr hätte sie ihn wirklich brauchen können damals, bevor die Herde komplett zerbrochen war. Sie malte sich bereits aus, was sie Ruao antun würde, sobald sie ihn endlich fand. Sie wollte ihn verletzten, ihn bloßstellen. Er sollte leiden, so wie sie gelitten hatte, wie sie immer noch litt. Niemand verstand sie, am allerwenigsten der Fjordhengst. Als es ihm zu blöd wurde, ist er einfach abgehauen, hatte sie allein gelassen. Mit sich selbst, mit dem Schmerz, den sie immer noch litt. Nein, es waren keine körperlichen Schmerzen, aber genau das machte es besonders schlimm. Auch sie würde Ruao nicht körperlich verletzen. Wollte ihn nur Leiden sehen. Er sollte zerbrechen, wie sie zerbrochen ist.
Langsam hob sie den Kopf, blickte in den Wolkenverhangenen Himmel hinauf. Sie sah nur grau. Die Stimmung, in der sie war, spiegelte sich im Wetter wider, als sie einfach nur voranschritt. Sie wusste nicht wohin ihre Hufe sie trugen, doch sie ging immer weiter, ohne es überhaupt zu bemerken.
Die Stute wusste, ihre Augen hatten den Glanz verloren, ihre Haltung die Erhabenheit und Sanftmut, den sie als Leitstute an der Seite ihrer Liebe gehabt hatte. So viel Zeit war vergangen, so viel passiert. Es schmerzte sie noch immer, doch je schlechter es ihr gegangen war, so klarer sah sie den Schuldigen. Alles war Ruaos Schuld gewesen, und er würde büßen.
Trotz der Freude, die sie dabei empfinden sollte, fühlte sie sich leer. Sie hatte kaum noch die innere Kraft weiterzugehen, fragte sich, was es wohl bringen sollte. Der Regen fiel sanft auf ihr Fell, während der Wind mit ihrere Mähne spielte. Das einzig lebendig aussehnde an ihr. Doch es war ihr egal.
Irgendwann bleib sie stehen. Warum wusste sie nicht, aber sie wollte einfach nicht mehr weitergehen. Wieder fragte sie sich, warum sie das überhaupt tat. Es könnte alles ganz einfach sein. Ihr fehlte die Kraft einfach weiter zu machen.
Vor sich entdeckte die Stute einen Schatten. Erst als sie langsam näher trat, bemerkte sie, dass es ein Hengst war. Sie hielt inne, sammelte ihre Kraftreserven, wie sie es so oft getan hatte. Sie konnte nicht mehr weg, er hatte sie sicher bemerkt, und sie würde wieder die Rolle spielen, die von ihr erwartet wurde. Darin hatte sie übung.
Sie trat näher und musterte den Hengst kurz, ehe sie mit freundlicher Stimme sagte. Hallo, darf ich mich zu dir stellen? Sie lächelte freundlich, als sie kurz vor dem Dach wartete, während der Regen weiter ihr Fell traf und sie immer nasser wurde. Sollte er aggresiv ihr gegenüber sein, würde sie einfach gehen. Oona konnte sich verteidigen, konnte Kämpfen, obwohl sie nicht die größte war. Doch genau das war auch ihr Vorteil, den sie zu nutzen wusste, sollte es nötig sein.
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