Unbenanntes Dokument

Alle Posts von Saphira

Alle - Nur Rollenspiel

Kein Avatar hinterlegt.


Saphira » 18.08.2018, 08:56 » Der Fluss #2
Misstrauisch beäugte Saphira die Fremde. Noch bevor sie ihre Witterung aufgenommen oder sie gesehen hatte, hatte sie die Anwesenheit der Schimmelstute gespürt. Was genau es war konnte sie nicht sagen, aber es schien als hätte die lange Zeit der Einsamkeit ihre Instinkte geschärft. Es war nicht das erste Mal dass sie eine derartige Erfahrung machte und doch überraschte es sie ein weiteres Mal.
Mit Argusaugen musterte Saphira ihr Gegenüber, deren strahlend weißes Fell in der Dunkelheit fast zu leuchten schien. Sie war ausgesprochen hübsch mit ihrer langen seidigen Mähne, die ihr zart über den schmalen Hals fiel, das musste Saphira neidlos anerkennen. Sie hatte nie übermäßig viel von ihrer eigenen Optik gehalten, fand sich nicht besonders hübsch aber auch nicht hässlich, eben durchschnittlich. Es war für sie bisher aber auch nie von besonderer Bedeutung gewesen. Mit Hengste hatte sie bisher noch nicht viel zu tun gehabt und die die sie in der Vergangenheit kennengelernt hatte kannten sie von klein auf, so dass es auch dort nie wirklich großartige Annaherungen gegeben hatte, zumindest nicht dass sie es mitbekommen hätte… 
Aber dennoch hatte sie andere Schönheiten wie die Schimmelstute die nun vor ihr stand insgeheim wohl etwas bewundert, vielleicht auch ein klitzekleines bisschen beneidet.
In diesem Moment aber hatte sie kaum die Energie sich mit solch unwichtigen Gedanken zu befassen. Lediglich ein kurzer Gedanke schoss ihr für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf: Wie verzottelt ich wohl gerade aussehen muss…
Ein weiteres Mal zuckte Phira zusammen, als sie nun die Stimme der Anderen vernahm. 


Der Klang einer Stimme schien für sie fast ungewohnt zu sein. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass sie eine andere Stimme gehört hatte, insbesondere eine halbwegs nette. Und zumindest auf den ersten Blick - oder Klang - klang sie nicht unfreundlich.

Sie war unschlüssig wie sie reagieren sollte. Hilfe? Brauchte sie Hilfe? Nun ja, eigentlich was es Quatsch dass sie über diese Frage überhaupt nachdachte. Ja sie brauchte Hilfe, oder zumindest etwas Ruhe. Aber wer war die Fremde? Wieso kam sie zu ihr? Wieso bot sie ihr, einer völlig Fremden Hilfe an? 


Solche Gedanken wären früher für die isabellfarbene völlig fremd gewesen, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft waren Eigenschaften die ihre Eltern und auch der Rest der Herde sowohl ihr als auch allen anderen als Selbstverständlichkeit beigebracht hatten. Und doch hatten sie die Wochen etwas anderes gelehrt.

“Ähm…”, setzte sie mit kratziger Stimme an und versuchte sich noch währenddessen zu entscheiden was sie antworten sollte. “... Danke…” 
Ihr Gegenüber schien es ernst zu meinen, zumindest machte sie den Eindruck. 
“Sehe ich so schlimm aus?” kam es ihr unvermittelt über die Lippen. Direkt biss sie sich auf die Lippen, sie wusste selbst nicht woher das nun plötzlich gekommen war… 

Saphira » 14.08.2018, 20:38 » Der Fluss #2
Mit gesenktem Kopf schritt die junge Stute durch ein weiteres, ihr fremdes Tal. Ihre Schritte waren in den letzten Tagen zunehmend schwerer geworden. Sie war erschöpft und so unendlich müde. Wie lang sie inzwischen unterwegs war konnte sie schon lang nicht mehr sagen, die Tage und Wochen waren ineinander übergegangen und wann sie zum letzten Mal wirklich geschlafen hatte wusste sie nicht mehr.
Seit dem schlimmen Unwetter von dem ihre Herde auseinandergerissen wurde war sie unterwegs, hatte kaum einen Tag mal etwas länger gerastet. Nie hatte sie sich richtig entspannen können, war sie doch stets allein gewesen.
Seit einigen Tagen hatte die Isabellfarbene kein frisches Wasser mehr zu trinken gefunden, kleinere Pfützen oder dreckige Schlammlöcher waren ihre Trinkmöglichkeiten gewesen und widerwillig hatte sie die braune Brühe zu sich genommen. Ihr Hals kratzte inzwischen und ihr Körper lechzte nach Flüssigkeit. In dem Nebel, der aufgrund der Dehydrierung und Übermüdung in ihrem Kopf herrschte nahm sie die Witterung des Flusses zunächst nicht wahr und es dauerte einen Moment, bis sie ihrem Geruchssinn glauben schenkte.
Saphira hob leicht den Kopf und erblickte unweit vor sich den Fluss, der sie mit seinem klaren frischen Wasser förmlich anlachte. Eine gewisse Erleichterung machte sich in ihr breit.

Obwohl es seit kurzem immer wieder mal blitzte und es schon den ganzen Tag über immer mal wieder regnete schritt sie unaufhörlich auf den Fluss zu.
Mit ein paar weiteren mühevollen Schritten erreichte sie den Fluss und stieg an einer etwas flacheren Stelle ohne zu zögern hinein.
Das Wasser war zwar ziemlich kalt, doch sie genoss die Abkühlung an ihren schmerzenden Beinen und Gelenken und ließ sich von den kühlen Fluten umspielen.
Schlückchenweise ließ sie sich dann das Wasser schmecken. Auch wenn es fast etwas zu kühl war tat es so gut, wie es in ihrem trockenen Hals hinablief.
Nach ein paar Minuten, in denen sie wieder ein klein wenig Kraft geschöpft hatte stieg sie wieder aus dem Wasser hinaus.
Über Nacht würde sie in der Nähe des Flusses bleiben, so konnte sie am Morgen und vielleicht auch in der Nacht nochmals trinken.

Die junge Stute war gerade dabei sich nach etwas Unterschlupf umzusehen, als sie die Gegenwart eines anderes Pferdes spürte. Unwillkürlich spannten sich alle ihre Muskeln an und ihr Kopf ruckte, soweit das im Zustand der Erschöpfung möglich war, nach oben. Ihre Ohren spielten in alle Richtungen uns sie blickte sich nervös um.
Seite: 1 2
Deine Suche ergab 17 Treffer.