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Midnight Sun » 13.11.2015, 13:52 » Der Feuerberg #1

Madison



Noch während er in Gedanken war, und sich über diesen gar wundervollen Ort wunderte, bemerkte er bald darauf, dass sich etwas tat. Er spürte etwas näher kommen, wurde von dem Geruch einer Stute angelockt. Ein neues Spielzeug. sofern er es mochte. Er hoffte sehr darauf, eine schöne Stute zu treffen, alles andere interessierte ihn nicht.
Wie ein Geist, still ohne Regung, wartete er. Der Wind trieb ihren Geruch immer wieder zu ihm, sagte ihm, dass sie Näher kam. Ob sie ihn schon bemerkt hatte? Er liebte Spielsachen, es machte ihm Spaß. So viel Möglichkeiten. Gehässig verzog sich sein Maul. Ein lang geruhter Glanz trat in seine Augen. Schon länger hatte er sich nicht mehr so beschwingt gefühlt. Sie roch so gut.
Während der Wind unbarmherzig an seiner Gestalt riss, versuchte ihn zu vertreiben, stand er nur unbewegt da. Nur seine Musklen spielten, während er sich den Gegebenheiten anpasste. Die Asche umwehte ihn, zeichneten Einzigartige Muster in der Luft. Wunderschön, stark und doch trostlos, böse.
Erwartungsvoll setzte er sich nun in Bewegung. Das Spiel hatte begonnen.
Er ging langsam, mit sicheren Schritten näher, folgte dem Unsichtabren Weg in der Hoffnung auf die Stute zu treffen, das Pferd das ihn ablenken sollte. Ihm war langweilig, er wollte sich Beschäftigen.
Schon auf dem Weg zu ihr ging er in Gedanken durch, was er alles tun konnte. So viele Möglichkeiten, so viel Chancen. Und sie hatte keine um zu entkommen. Egal was ihr vorschwebte, sie wäre sein, bis er sie nicht mehr brauchte und wollte.
Vor dumpfer Aufregung richtete sich der Hengst weiter auf. Zeigte seine Gestalt und seinen Körper. Mit hoch erhobenem Kopf und angespannten Muskeln ging er direkt auf die Fremde Stute zu.
Süß, Edel und doch so gebrochen. Er würde so leichtes Spiel mit ihr haben. Euphorie packte ihn. Es war so leicht. Wäre zu leicht. Und doch machte er sich den Spaß.
Sie schien zu grämen, sich aufzugeben. Ihr Körper hatte nur leichte Anzeichen dieser Vernachlässigung. Sie war schön, wie er sie gern hatte. Er musste sie nur erst dazu bringen, wieder vollends auszzusehen. Mit weniger gab er sich nicht zufrieden. Es war sicher leicht.
Hoch erhoben und beinahe freundlich hielt er vor ihr. Ruhig musterte er sie, ehe er sie freundlich ansah. Es scheint dir nicht gut zu gehen meine Liebe. Was führt dich an einen so trostlosen Ort ohne Begleitung und mit all diesen trüben Gedanken.
Offen sah er sie an. Versteckte seine Wünsche und Ziele mit ihr tief. Wie er es immer tat wenn er etwas wollte. Er umgarnte sie. Ruhig, vorsichtig, ohne Druck.
Midnight Sun » 05.11.2015, 23:17 » Der Feuerberg #1

Madison



cf Dorf Neumond

Lange war er noch in der Sicherheit des Hauses gestanden um sich das weitere Durchnässen seines Felles zu ersparen. Nicht das es ihn sonderlich störte oder er sehr penibel war was das anging, aber es war einfach unbequem. Außerdem war der ewige Sturm, der an seinem nassen Fell riss mehr als unpraktisch. So hatte er ausgeharrt lange Zeit, hatte über die kurze Begegnung mit der kleinen Stute nachgedacht. Warum sie das Gefühl gehabt hatte, ihm etwas vorpsielen zu müssen, wusste er nicht, doch wieder einmal stellte er fest, dass es ihm egal war.
Erst als es langsam aufzog und man den Himmel hinter den fast schwarzen Wolken wieder erkennen konnte und der Wasserfall vor seinen Augen nachließ setzte er sich in Bewegung. Inzwischen wollte er seinen Muskeln wieder lockern. Sein Körper hatte in der Reglosigkeit verharrt und auf das Ende des Sturmes gewartet.
Nun, als es endlich nur mehr schwach regnete, war er längst trocken. Mit kräftigen Bewegungen stief er sich von dem Stein der Straßen ab. Mit durchdachten und kraftvollen Sprüungen verließ er das Dorf, konnte es endlich hinter sich lassen.
Je weiter er das Dorf hinter sich ließ, desto klarer wurde es. Der Himmel begann blau zu strahlen und der Regen hörte auf. Doch er wollte nich stehen bleiben, preschte voller Energie weiter, um diese auszulassen.
Bald war er genug gerannt. Nun deutlich langsamer besah er sich den Weg, der ihn immer weiter auf einen Berg hinauf trieb.
Sofort fühlte er sich hier wohl, folgte dem Blick, den die Sonne auf diesen Ort warf. Es war ruhig hier, als sei er vollkommen alleine. Ebenso war es ein Ort nach seinem Geschmack. Es war immer noch düster, durchzogen von Schwarz überall um sich herum. Nur langsam ging er weiter, seine Ohren spielten aufmerksam.
Falls hier etwas war, würde er es finden, das nahm er sich fest vor.
Solange genoss er die Einsamkeit und Ruhe, auch wenn er sich gerade nach etwas spaß sehnte. Vielleicht fand er hier ja etwas Abwechslung.
Midnight Sun » 09.05.2015, 17:53 » Das Dorf Neumond #1

Oona



Es erleichterte den Hengst ein wenig, dass die Stute nicht das Bedürfnis hatte ihm ihre gesammte Lebensgeschichte anzuvertrauen. Es interessierte ihn wirklich nicht, was der Ex-Freund der Stute getan hat oder nicht getan hat. Auch sag er sich nicht als eine neue Art von kummerkasten, dazu waren ihm die Geschichten anderer zu unbedeutend. Ja, vielleicht war er selbst ein Egoist. Doch im endeffekt war jeder in einem Sinn egoistisch, mit dem Unterschied, dass manche dazu standen und andere eben nicht. Natürlich würde sich Midnigt Sun nicht selbst als Egoist bezeichnen, zumindest nicht direkt. Es war nicht so, dass er in erster Linie an sich dachte, es interessierte ihn schlicht nicht. Andererseits wenn er nicht zuerst an sich dachte, an wen dachte er eigentlich dann? Im endeffekt konnte er es nicht genau sagen. Er war ein Einzelgänger, da gab es nicht viele andere Personen, an die er denken konnte. Und als shizophrän würde er sich nicht bezeichnen. Ein leises Schnauben entfuhr dem Rappen. Viel zu komplieziert. Der Blick des Rappen fiel wieder auf Oona. Der Boden unter ihnen war von dem Wasser, was sie beide in ihrem Fell hereingetragen haben hass. Kleine, graune Wasserpfützen hatten sich in den Rillen im Betong gebildet. Ihre Stimme ließ seine Ohren zucken. Wieder machte sich Erleichterung in ihm breit. Eigentlich hätte er nichts dagagen ihr zu helfen. Doch war da nochseine desinteresse an allem, was andere Betrifft. Er nickte kurz.
Selbst wenn du etwas von mir erwarten würdest, wäre ich nicht dazu verpflichtet diese Erwartungen zu erfüllen., antwortete er vielleicht ein wenig zu schroff. Versteh mich nicht falsch, aber wäre nicht der Regen, wären wir uns wahrscheinlich niemals über den Weg gelaufen. Das selbe gilt für dich. Ich hab keine Erwartungen an dich. Du musst dich nicht dazu zwingen in irgendeine Rolle zu passen. Sobald das Wetter besser wird, werden sich unsere Wege wahrscheinlich eh wieder trennen., fügte er an. Es war einer dieser kurzen Momente, an denen seine freundliche Maske anfing zu bröseln. Während er sprach nahmen seine Augen einen gelangweilten Ausdruck ein, wärend seine Stimme kalt und desinteressiert klang. Schnell fasste er sich jedoch wieder und blickte die Stute wieder freundlich an. Ich mein ja nur.
Er wusste selbst, dass er genau das gegenteil tat von dem, was er Oona gesagt hatte. Doch kostete ihn diese Freundlichkeit keine Energie. Er wusste, dass ihm diese Maske nach einien Stunden nerven würde. Doch sah er es nich vor so lange neben Oona zu stehen und mit ihr zu reden. Irgendwann würde einer der beiden gehen. Irgendwann würden die Pflichten sie aus dem netten Gespräch ziehen und jeder von ihnen würde wieder seinen Weg einschlagen. Der Rappe schnaubte leise. Ja, so war das Leben und niemand konnte was dran ändern.
Oonas Worte ließen ihn kurz zu ihr Blicken.
Dessen bin ich mir sicher., meinte er und entgegnete den Freundlichen blick, bevor er wieder in der Stille zwischen ihnen versank.
Midnight Sun » 06.05.2015, 22:40 » Das Dorf Neumond #1

Oona



Midnights Ohren zuckten bei der Antwort der Stute. Das Bedürfnis genervt mit den Augen zu rollen und das Thema zu wechseln überwältigte ihn. Doch schaffte er sich zusammen zu reißen und ihre Aussage mit einem Kopfnicken hinzunehmen. Das Leben genauso wie das Befinden der Fremden interessierten ihn kein Bisschen. So empfand er auch ihren Durst nach Rache überflüssig und alles andere als Wissenswert. Für ihn waren irgendwie alle Stuten gleich, wenn sie sich für einen interessierten war alles schön. Hatte man allerdings kein Interesse mehr, klemmten sie und ließen einem keine andere Wahl mehr. Midnight wusste nicht, was Oonas ehmaliger Gefährte getan hatte. Doch auch wenn es ihn nicht so recht interessierte, war er sich sicher, dass die Konik Stute nicht ganz unschuldig war. Er konnte natürlich nicht sagen, was sie gemacht hat. Doch in den meisteb Fällen gab es zwei Seiten, die mindestens genauso Schuld waren. Trotzdem setzte er wieder seine freundliche Maske auf und blickte die Stute an.
Tut mir leid, ich hab mein ganzes Leben als Einzelgänger verbracht und Herden gemieden. Ich denke nicht, dass ich die Richtige Person für so ein Gespräch bin., meinte er und setzte einen entschuldigenden Blick auf. Dennoch ließ ihn das Gefühl nicht los, dass seine Worte irgendwie leer waren, als würde er nicht über das Thema sprechen wollen. Klar, er hasste es die Probleme von anderen aufgezwungen zu bekommen. Immerhin war er der Meinung, dass jeder für sich leben sollte und somit auch seine eigene Probleme lösen muss. Midnight selbst hatte eigene Probleme, und von denen zu genüge. Auch wenn man es von so einem desinteressierten Einzelgänger wie ihm nicht glauben mochte. Trotzdem besaß er zumindest noch Ansatzweise sowas wie ein Verständniss für andere. Er konnte sich Vorstellen, dass es kein schönes Erlebnis war, was der Stute wiederfahren ist.
Vielleicht kann ich dir aber der Suche nach ihm helfen?, fragte er schlussendlich. Genau in dem Moment, in dem er die Frage ausgesprochen hatte, bereute er sie schon wieder. Dennoch zwang er sich dazu den freundlichen Gesichtsausdruck bei zu behalten. Immerhin wollte er die Stute nicht verschrecken, auch wenn er noch nicht ganz wusste, was er mit ihr sollte. Oona war sicherlich nicht sein Typ. Doch schien sie freundlich zu sein und schaffte es tatsächlich ihm noch nicht auf die Nerven zu gehen. Etwas, was bisher nur die wenigsten geschafft haben. Nachdenklich fiel sein Blick wieder auf den Regen. Er wusste nicht, ob die Stute seine Hilfe überhaupt gebrauchen könnte. Vielleicht war sie ebenso wie er eine typische Einzelgängerin und mied andere Pferde im großen Bogen. Vielleicht gab es aber auch nichts, wo er helfen konnte. Innerlich wusste er nicht, was er sich für eine Antwort erhoffte. Einerseits war ihn die Stute und ihr ach-so-böser Ex-Freund egal. Andererseits war er selbst auf der Suche nach dieser einen Herde, von der ihm seine Mutter vor Jahren erzählt hatte. Er wusste nicht, in wie fern Oona ihm auf seiner eigenen Suche behilflich sein könnte. Doch war es zumindest ab und an angenehmer zu zweit zu reisen als allein durch die gegend zu ziehen.
Midnight Sun » 03.05.2015, 22:21 » Das Dorf Neumond #1

Oona



Die Stute trat neben ihn unter das kleine Dach. Sie wirkte nicht aggressiv, oder als würde sie sich für was besseres halten. Sie war einfach ein fremdes Pferd, was sich aufgrund des Wetters unterschlupf gesucht hatte und welchen neben ihm gefunden hatte. Aus den Augenwinkeln betrachtete der Hengst die Bewegungen der Fremden. Er hatte durchaus bemerkt, dass sie einen gewissen Abstand hielt. Ihm war es egal. Würde die Stute ihm zu unangenehm werden, würde er sich einfach irgendwo anders verziehen. Doch war ihre Haltung durchaus entspannt, was für den Rappen irgendwie eine Erleichterung war. es war eine der letzten Sachen, die er ab konnte, wenn ein völlig verspanntes Pferd sich zu ihm gesellte. Die Fröhlichkeit der Stute schien an seiner Oberfläche allernings nicht zu kratzen. Es war ihm eigentlich egal, ob die Fremde Fröhlich oder nicht fröhlich war. Hauptsache sie war nicht zu aufgedreht oder panisch, zwei Arten von Tieren die er so gar nicht ab konnte. Auf ihre Dankensworte lächelte er nur leicht, auch wenn das Lächeln sich nur auf seinen Lippen abspielte und nickte kaum merklich, um ihr zu zeigen, dass er die Worte entgegen nahm. Die Stute war für ihn eine angenehme Gesellschaft. Sie schien nicht das Bedürfnis zu haben, ihn pausenlos zuzureden oder panisch durch in Gegend zu starren. Midnight selbst fühlte sich in der Nähe von solchen Tieren unwohl. Er konnte sich einfach nicht entspannen und seinen Gedanken nachgehen. Viel eher trieben ihn solche Wesen zur Weißglut, oder waren zumindest dazu in der Lage. Die Fremde allerdings schien sich seiner gleichgültigen Aura irgendwie anzupassen. Ohne irgendeine Regung zu zeigen hörte er ihren Worten zu. Er bemerkte sehr wohl die Bitterkeit in ihrem Gesicht, als sie von ihrem Ex-Freund Sprach. So recht wusste Midnight nicht, was er dazu sagen soll. Für einen Moment fühlte er sich, als würde die Fremde von ihm reden, er hatte aber keine Ahnung warum. Die Fremde erwähnte zwar nicht, was ihr damaliger Partner ihr getan hatte. Doch fühlte sich der Hengst für einen Moment schlecht den ganzen Stuten gegenüber, die sich auf ihn eingelassen haben. Doch ließ er sich das Gefühl nicht anmerken.
Das sind aber keine Worte, die man von einer Dame erwartet., sagte er wieder Freundlich und blickte sie mit einer täuschend echten Fröhlichkeit in den Augen an. Nichts zu entschuldigen, ich habe mich ebenso wenig vorgestellt. Man nennt mich Midnight Sun. Midnight reicht aber völlig aus., seine Stimme klang ruhig. Von der Gleichgültigkeit, die er Oona gegenüber verspürte war keine Spur zu hören. Allerdings war ihm ihr Stimmungswechsel nicht entfallen. Doch, sollte es ihm egal sein solange sie den Rappen nicht mit ihren Problemen belästigte oder auffallendes Verhalten aufwies.
Midnight Sun » 03.05.2015, 18:43 » Das Dorf Neumond #1

Oona



Die Sinne des Rappen hatten ihn nicht getäuscht, er war hier nicht alleine. Midnight hatte das Pferd bereits aus einiger entfernung vernommen, doch machte er keine Anstalten sich nach ihm oder ihr unzudrehen. Lediglich seine Ohren zuckten immer wieder in die Richtung, wo er das Pferd vermutete. Entspannt entlastete er sein linkes Hinterbein. Es würde bestimmt nich dauern, bis das Wetter sich besserte und so lange konnte er zumindest ein wenig entspannen. Erst als der Geruch des Pferdes stärker wurde, hob er kaum merklich seinen Blick. Ein kleineres Pferd schritt durch den Regen direkt auf ihn zu. Seine Haltung blieb entspannt. Der Rappe hatte nicht das Gefühl, dass das andere Tier ihm gegenüber Feindlich eingestellt war. So war er es ebenfalls nicht. Mit kalten und desinteressierten Augen blickte er das fremde Pferd an. Eine Stute, wie er erkannte. Sie war um einiges kleiner als er als er selbst und machte an sich auch keinen gefährlichen Eindruck. Das Wasser triefte von ihrer Mähne und ihrem Fell und tropfte samt dem Regenwasser auf den harten Boden unter ihren Füßen. Die Frage der Fremden überraschte ihn nicht, auch wenn es für ihn seltsam klang, dass ein Fremdes Pferd sich keinen eigenen Unterschlupf suchte. Doch trat er wortlos zur Seite, sodass die Fremde genügend Platz für sich hatte. Ihre Stimme war Freundlich, nicht nervig oder sonst irgendwie störend.
Ich sehe nichts, was Euch im Weg stünde., brachte er schlussendlich ebenso freundlich hervor. Die Spur von gleichgültigkeit und kälte war aus seiner Stimme verschwunden. Die Fremde war eigentlich alles andere als sein Typ, zumindest rein Äußerlich betrachtet. Midnight Sun würde sich selbst zwar nicht als besonders wählerisch betrachten, doch hatte auch er sowas wie Standards und nahm nicht alles, was auf ihn zugekrochen kam. Trotzdem bedeutete es nicht, dass er nicht auch das eine oder andere Mal freundlich sein konnte, wenn er wollte.
Darf ich denn fragen, das so eine Dame wie Sie allein an so einem Ort tut? Es interessierte ihn eigentlich herzlich wenig, was die Stute allein hier machte. Doch wollte er auch nicht stumm neben ihr stehen, während der Regen weiter vor sich hin tröpfelte. Der Rappe erwartete keine Antwort. Die Fremde war ihm keine Erklärungen schuldig.
Midnight Sun » 03.05.2015, 17:19 » Das Dorf Neumond #1

Oona?



Mit langsamen, gemütlichen Schritten lief der Hengst zwischen den langsam vor sich hin vegetierenden Häusern. Der Geruch nach Mensch war lange aus diesem Ort verweht worden. Lediglich die langsam zerfallenden Mauern deuteten auf die zewibeinigen Kreaturen hin. Midnight Sun hatte keine Angst. Er hatte noch nie wirkliche Angst vor irgebdetwas gehabt, zumindest würde er es niemals zugeben wollen. Der Regen nieselte leicht auf das dunkle Fell des Pferdes und ein kalter wind streifte seine Mähne. Nein, er hatte keine Angst. Nicht vor den Geistern der hier einmal Lebenden Menschen. Vielleicht lag es aber auch an seiner kalten Natur, die auch von seinen Gefühlen besitz genommen zu haben scheint. Die Worte Freundschaft oder Liebe waren für ihn Fremd. Klar, wusste er theoretisch was sie bedeuteten. Doch praktisch hatte er sie nie erfahren. Die Schritte des Dunklen wurden langsamer, bis er komplett stehen bieb. Seine Ohren zuckten prüfend und er ließ seine Nüstern über den mittlerweile rissigen Asphalt gleiten. Ja, er kannte das Gefühl von Angst nicht. Trotzdem wusste er über diversen Gefahren bescheid. Der Dunkle hatte nur herzlich wenig Lust darauf, heute auf ein hungriges Raubrier oder einen kampflustigen Hengst zu treffen. Der Rappe wollte seine Kräfte lieber sparen auf das, was hoffentlich bald auf ihn zukommen würde. Es hatte schon einen Grund, warum es ihn hierher gezogen hatte. Es waren die Erzählungen seiner Mutter von einer Herde, die eines Tages mächtig über allen anderen Stehen würde. Damals hatte er es für Märchen gehalten. Die ganze Sache mit Geistern, Vampieren und Engeln konnte er einfach nicht ernst nehmen. Doch hatte er auf seinem Weg hierher vieles gehört und war sich nicht mehr ganz so sicher, ob es sich nur um Märchen handelte. Mit einem leisen schnauben hob der Hengst seinen Kopf wieder und trat unter ein noch vorhandenes stück Überdachung. Erst dann weckte ein Geruch seine Neugierde. Mit seine Ohren zuckten halb interessiert auf der Suche nach dem fremden Pferd, doch konnte er keine Geräusche vernehmen. Ohne lang zu überlegen hob er den Kopf und flehmte. Der Geruch war relativ frisch, was bedeuten musste, dass das Pferd noch in reichweite war. Er wusste nicht, ob die oder der Fremde ihn überhaupt bemerkt hatte, weshalb er wortlos unter seinem stück Dach stehen blieb und abwartete. Würde das andere Tier ihn nicht hier haben wollen, müsste es ihn schon vertreiben.
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