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Liesel » 28.10.2015, 22:02 » Die verwunschene Quelle #2

Celos smilie


Gedankenverloren schlug sie ein wenig mit dem Kopf, um eine lästige Strähne ihres Schopfes aus dem makellosen, wenn auch ausgezehrten Gesicht zu bugsieren. Ihre Augen schimmerten noch, geweinte und ungeweinte Tränen hinterließen Spuren. Doch sie atmete einmal, zweimal, dreimal tief durch und rief sich zur Besinnung, mahnte sich der Dankbarkeit. Es hätte sie viel schlimmer treffen können. Statt Celos hätte sie einem ihrer Häscher in die Arme laufen können oder aber einem feindlich, ja gar gewaltbereit gesinnten Artgenossen. Stattdessen stand vor ihr ein wunderschöner, liebenswürdiger, verletzter und wohl auch ein wenig deplatzierter Hengst der auf den Namen Celos hörte und dringend Hilfe benötigte. Sie bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. In einem Moment genoss sie noch die unvertraute Nähe des Fremden, tröstend und warm, im anderen Moment spürte sie wie sein Körper sich gleichzeitig anzuspannen und zu erschlaffen schien, eine schiere physische Unmöglichkeit und doch ihr erster Eindruck. Sie glaubte, seinen schneller werdenden Atem zu spüren, ahnte den rasenden Herzschlag seiner Brust. Sein Blick verklärte sich, während sie ihn erschrocken musterte: etwas stimmte ganz und gar nicht. Als er sich wieder gefangen zu haben schien - einen Moment lang hatte Liesel befürchtet, er falle wieder in Ohnmacht - spielte er seine ganz offensichtlichen Leiden herunter. Liesel fiel ihm mit mahnender Stimme ins Wort: "Das wird schon wieder, das wird schon wieder. Aber, aber." Sie trat an ihn heran und besah sich sein Bein, während ihr Leib sanft an den seinen gedrängt stand. "Wir müssen dir Hilfe besorgen oder doch zumindest einige Kräuter suchen, um dir zu helfen. Celos, das wird sich entzünden. Und dann kann es wirklich schlimm enden." Sie trat zurück und sah ihrem Gegenüber nun mahnend in die schönen Augen. In ihrem Ausdruck lag etwas, das keinen Widerspruch zuließ. Sie würde ihm helfen. Und sei es, um von ihrem eigenen Elend abzulenken.

Sie selbst war so etwas wie eine Verlorene. Wie konnte man ihr schon noch helfen? Hinter Liesel waren Wesen her, von denen man zu träumen nicht wagte: Engel und Geister gleichermaßen. Faithless würde sicher zu verhindern wissen, dass sein gescheitertes "Experiment" durchs Tal stapfte und von den Gräueln aus erster Hand zu berichten wusste. Und die Engel? Tja. Liesel hatte ja bloß einen Erzengel auf dem Gewissen. Ein Erzengel, dessen Erinnerung ihr Herz erneut zum schlagen brachte. Sie vermisste Raphael so sehr, auch wenn ihre Beziehung in den letzten Wochen und Monaten von dunklen Fäden der Zwietracht durchwoben war. Sie vermisste die Zeiten, da sie beide noch lieben konnten. Ehe Faithless seine Finger im Spiel gehabt hatte. Sie vermisste die Unbeschwertheit, mit der ihr Engel ihr die Welt - seine Welt - gezeigt hatte. Bei ihm hatte sie die Schrecken des Krieges ihrer Kindheit vergessen können. Doch nun war sie in einen viel schlimmeren Krieg geraten. Die Bomben der Menschen waren nichts im Vergleich zu den magischen Fähigkeiten der hier ansässigen Wesen. Wesen, die bei lebendigem Leib das Herz aus dem Brustkorb rissen. Allein deren Gedankenkraft genügte, um immensen Schaden anzurichten. Ob wohl auch Celos einem unliebsamen Geschöpf über den Weg gelaufen war? Oder wie sonst war die Wunde, die sich zu entzünden schien, zu erklären?
Liesel » 23.10.2015, 22:33 » Die verwunschene Quelle #2

Celos


Die realität erschien ihr im Moment verdammt absurd. Sie hatte die Liebe ihres Lebens verloren, ihn selbst an den Tod höchstpersönlich verraten und in ihrer Brust schlugen zwei Seelen, derer sie nicht habhaft wurde und doch war die Stimme verstummt. Im Moment herrschte allein Liesel über den Körper der filigranen Schimmelin. Die andere Stute, Elena, schien verloren, vergessen, gegangen. Was war bloß geschehen? Hatte Faithless sie in der Erwartung ihres Todes etwa freigegeben und nun vermochte Liesel ihr Leben so wieder aufzunehmen, wie es einst hatte stattfinden sollen: in Ruhe und Frieden? Aber wie konnte sie sich des gebrochenen Herzens erwehren? Sie schüttelte den Kopf, wobei sich einige Tränen von ihren Wimpern lösten und die Ganaschen herab liefen. Mit Verwirrung in den Augen musterte sie den Fremden, Celos. Nach wie vor schien auch er nicht bei sich. Was war ihm eigentlich zugestoßen? Warum glaubte er, sie trage einen anderen Namen? Aber die Namensverwirrung war im Moment ihr geringstes Problem. Was, wenn die Häscher der Adoyan Enay sie fanden? Sie würden sie - sie - für den Tod Raphaels verantworten. Dabei hatte Liesel nichts von alldem mitbekommen. Faithless hatte die Kontrolle über ihren Körper erlangt, hatte so das furchtbare Unheil heraufbeschworen. Ein markerschütterndes Schluchzen wühlte sich aus ihrer Kehle, als das Bild des toten Erzengels in ihr heraufbeschworen wurde. Wie er da lag, die golden getränkten Flügel nun von Scharlachrot benetzt. Er hatte so friedlich ausgesehen, die hellblauen Augen zum letzten Schlaf geschlossen. Er war so wunderschön, so verletzlich. Nichts von dem imposanten, grausamen Erzengel war ihm geblieben in der letzten Stunde seines Lebens. Er war ihr gefolgt, ein Zeichen seiner Liebe. Und seine Liebe hatte ihn über den Abgrund getrieben.

Sie spürte, wie ihre Knie zu zittern begannen. Nun, da sie frei von Faithless' Fluch war, stürzte die Hilflosigkeit auf sie ein. Wie sollte sie weiterleben? Liesel hatte zuvieles verloren in diesem Leben; Eltern, Pflegeeltern, erste große Liebe, vermeintlich letzte große Liebe. Und nun stand sie wimmernd wie ein Füllen vor dem offensichtlich gutmütigen Braunen, der ihr angesichts ihrer eigenen Hilflosigkeit beinahe leidtat. "Ich... entschuldige... ich." murmelte sie, ihre Lage zu erklären versuchend. Doch es misslang. Stattdessen drang ein erneutes Schluchzen aus ihrem Mund, ihre Augen begannen zu brennen da die Tränen nun überschwappten. Und doch waren seine Worte tröstlich, lindernd. Sie waren vielleicht nicht unbedingt weise, nicht wirklich machtvoll. Aber diese Worte bewiesen, dass Liesel selbst jetzt - in den dunkelsten Tagen ihrer Existenz - nicht allein war. "Danke." murmelte sie zwischen zwei tränenerstickten Seufzern und lächelte ihn ehrlich, wenn auch verweint an. "Und nun zu dir. Was ist passiert?" Sie wusste, dass nicht alles in Ordnung sein konnte mit ihm. Er wirkte verwirrt, war verletzt. Liesel schniefte ein letztes Mal, ehe sie sich zwang die Tränen versiegen zu lassen. Sie konnte ihren eigenen Gefühlen auch später Ausdruck verleihen, nun galt es dem noch Fremden zu helfen der ganz offensichtlich selbst seine Last zu tragen hatte.
Liesel » 13.04.2015, 14:22 » Die verwunschene Quelle #2

Celos


Ihre Nüstern blähten sich, als der metallische Duft von Blut die Luft schwängerte. In diesem Tal war so viel Schlimmes passiert, das konnte man mit der bloßen Zunge im Wind schmecken. Und ihr wurde beinahe ganz schwummrig, wenn sie versuchte auch nur den Hauch dessen zu begreifen, was hier vor sich ging. Sie hatte schwere Gedächtnislücken, soviel stand fest. Aber den Braunen, den kannte sie nicht - oder? "Wir... wir haben uns noch nie getroffen." murmelte sie leise, während ihr Selbstbewusstsein weiter den Bach runter ging. "Oder?" fügte sie mehr als nur kleinlaut hinzu. Was, wenn sie einander doch kannten? Liesel konnte sich schließlich kaum an etwas erinnern. Allein Rudi geisterte ihr immer wieder durch den Kopf, dicht gefolgt von Raphael. Da beide tot waren, spielte das jedoch jetzt gar keine Rolle. Der Braune vor ihr war nämlich alles andere als tot, wirkte jedoch so angeschlagen, dass es durchaus bald der Fall sein könnte. "Ich... ich weiß nicht genau, was mit mir passiert ist, okay?" fauchte sie dann doch, als er sie des Lügens bezichtigte. Nun gut, sie wusste ja nicht richtig was passiert war. Sie wusste nur, dass sie blutverschmiert neben der Leiche eines unsterblichen Wesens erwacht war.

Na schön, auf bloßes Hinfallen deutete das nun nicht unbedingt hin. Aber wer weiß?! "Leorah?" Liesel blickte dem Fremden nun direkt in die Augen und erkannte eine Spur von Hilflosigkeit, die ihr das Herz weicher werden ließ. Wahrscheinlich gehörte er tatsächlich nicht nun jenen, die ihr wahrscheinlich nachstellten. "Ich heiße Liesel und nicht Leorah." Flüsterte sie, als sie ein bisschen näher trat und ihn genau betrachtete. Was war dem Hengst denn bloß geschehen und was ging - ganz allgemein betrachtet - in diesem verdammten Tal vor sich? Erzengel starben, sie hörte Stimmen im Kopf und der Knabe hier hielt sie für eine Stute, die sie nicht einmal kannte. Die Tränen schossen ihr wieder in die Augen, einmal mehr wurde ihr bewusst dass sie ein zweites Mal in ihrem Leben alles verloren hatte: Familie, Liebe und Heimat. Sie stand wieder vor den Trümmern ihres eigenen Lebens und musste sich nun durchbeißen, leben lernen. Doch wer, wenn nicht sie, konnte ein solches Unterfangen überhaupt durchstehen? Liesel mochte ein zierliches Stütchen sein, kaum wahrnehmbar. Doch sie war stark. Stärker, als man ihr je zutrauen würde.
Liesel » 07.03.2015, 10:40 » Die verwunschene Quelle #2

Celos


Es regnete leicht, doch das dichte Blätterdach des Waldes dämpfte die Tropfen, sodass am Fuße der verwunschenen Quelle bloß ab und an ein kleiner auf Liesels Körper landete und sie es kaum bemerkte. Immer noch neugierig starrte sie den Fremden an, wie er bewusstlos und sichtlich geschwächt vor ihren Hufen lag. Als er sich bewegte, spürte sie erneut die Angst im Nacken. Dass in ebenjenem Moment ein lauthalses Quaken die Luft erzittern ließ, machte es nicht besser. Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte sich in ihrer Panik um. Eine fette Unke saß nicht weit entfernt und starrte sie provokant an. Liesel schüttelte den Kopf und konnte ein hauchzartes Grinsen nicht unterdrücken. Soweit war es also schon mit ihr gekommen, sie hatte Angst vor Fröschen. Sie wusste schließlich auch nicht genau, was passiert war. Sie wusste bloß, dass der Erzengel tot neben ihr gelegen hatte. In seinem blauen himmlischen Feuern schwelend. Und sie selbst blutüberströmt und mehr tot, denn lebendig. Sie wusste, sie hatte etwas mit dem Tod des Hengstes zu tun, der ihr mehr bedeutete als ihr eigenes Leben. Doch ihr war nicht bewusst, für welche Experimente Faithless sie missbraucht hatte Ihre Erinnerungen setzten an jenem Punkt aus, da sie in seine Gefangenschaft geriet und klärten sich erst mit jenem schockierenden Moment des Erzengeltodes. Wahrscheinlich lebte sie selbst auch nur noch deshalb, weil man sie für tot gehalten hatte. Tränen stiegen ihr in die Augen, umso besser dass der Braune nun endlich zur Besinnung zu kommen schien. Oder?

"Kennen wir uns?" fragte Liesel zweifelnd. Der Kerl benahm sich merkwürdig. "Was ist denn mit dir passiert? Du siehst nicht gut aus. Hab dich hier bewusstlos gefunden." Wieder sah sie ihn eingehend an. Der Kerl war eindeutig schwer verletzt, umso besser dass sie sich gerade an diesem Ort befanden. Denn der verwunschenen Quelle sagte man nicht umsonst heilende Wirkung zu. "Mein Gesicht?" Was wollte der denn bloß von ihr? Zögernd trat sie näher ans Wasser. Im klaren Wasserspiegel sah sie dann, worauf der Braune anspielte. Ihr Gesicht war komplett blutig, so wie ihr gesamter Leib von Wunden und Blut schier übersät war. Erschrocken sog sie die Luft ein. Sie hatte den Schmerz natürlich gespürt, aber das Ausmaß nicht erahnen können. Ein Wunder, dass sie noch lebte. Und kein Wunder, dass man sie für tot erklärt haben musste. "Mh...." Murmelte sie leise, gar nicht fähig eine erklärende Antwort zu geben. Sie wusste ja selbst nicht, was passiert war. Und in ihrem Kopf tobte ein Sturm, sodass sie so rasch keine gute Ausrede parat hatte. "Bin ich wohl hingefallen." sagte sie mit schiefem, traurigen Grinsen. Was war nur geschehen? Was war aus dem Mädchen, das den Kleinen und Großen Geschichten erzählte, bloß geschehen? Wo war die Geschichtensammlerin hin?
Liesel » 25.02.2015, 22:01 » Die verwunschene Quelle #1

Celos


Schmerz. Leere. Verzweiflung. Hass. Selbsthass. Wut. Furcht. Panik. Es schwirrten soviele Worte, Gedanken in ihrem Kopf. Sie konnte sie kaum bündeln, kaum begreifen. Langsam torkelte sie auf das Gewässer der weit abgelegenen Quelle hin, dort wäre sie hoffentlich ungestört. Sie wusste, an die falsche Person in diesem Tal geraten - sie wäre tot. Dabei wusste sie kaum was passiert war. Sie wusste nur, dass sie neben dem brennenden Leib Raphaels aufgewacht war. Um sie herum nur versengte Erde. Sie hatte sich zuerst die Seele aus dem Leib geweint und war dann unter größten Anstrengungen, ihr halber Körper war zerschnitten und verwundet, davon gehumpelt. Sie wusste nicht einmal, was all die letzten Wochen geschehen war. Sie wusste, dass Faithless sie gefangen genommen hatte. Dann folgten Wochen, die sie nur ganz schemenhaft wahrgenommen hatte. Sie wusste, dass Raphael dort gewesen sein musste. Und noch jemand, ein Mädchen. In ihrem Kopf ?! Die Stimme. Da war doch diese Stimme. Aber sie war fort. Geblieben war nur, dass sie eine leichte Stärke in sich spürte, die nicht real erschien und die ihr wahrscheinlich ermöglicht hatte, all das zu überleben. Aber Raphael... Ihr Herz klopfte vor unsagbarem Kummer. Sie hatte schon zuviele Herzenspferde gehen sehen. Sie musste an ihre Mama denken, und ihren Papa. An Rudi. Rudi... Und nachdem sie aus all dem Schmerz ihr Erzengel aufgefangen hatte, war nun auch er gegangen. Und Liesel blieb mit der drängenden Frage zurück, warum sie überhaupt noch lebte. Ihr fehlte doch jegliche Luft zum Atmen.

Erschrocken blieb sie stehen, als sie dort einen Hengst liegen sah. Einfach so. Er atmete, wenn auch nur flach. "Ohje... entfuhr es ihr. Es war nicht ganz klar, ob sie entsetzt darüber war das sie nicht allein war. Oder darüber, dass hier ein Fremder offensichtlich verletzt und in Not war. Sie haderte mit sich selbst. Womöglich war das eine Falle oder vor ihr lag der Feind. Doch sie wagte nicht, ihn einfach liegen zu lassen. Vorsichtig trat sie zu ihm, ihr schönes Gesicht verkrustet von trockenem Blut. Er würde wohl erschrecken, wenn er sie sah. Doch sie hatte seither in kein Gewässer geblickt, sie wusste nicht wie schlimm ihr Zustand war. Vorsichtig berührte sie ihn mit ihren Nüstern, ihre Augen blickten wie die eines verwundeten Rehs im Scheinwerferlicht. Sie war traumatisiert, doch ihre Seele kehrte allmählich zurück. Sie war zumindest von Faithless befreit, der sie tot glaubte und somit unwissentlich freigegeben hatte. "Hey..." murmelte sie leise, ihr warmer Atem strich über die Ganaschen des stämmigen Fremden. Sie schnoberte erneut sanft über seinen Hals, stupste leise.
Liesel » 25.02.2015, 16:30 » Hot or Not #4
Hot!
Liesel » 25.02.2015, 12:44 » Traumpartner #4
Der würde ihr gefallen smilie
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