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Leorah » 23.07.2014, 17:16 » Die verwunschene Quelle #1

Celos


Das kinderliedhafte Rascheln der Bäume verstummte für Momente, das Zwitschern der Vögel verklang und für einen Moment glaubte Leorah, die Welt stehe still. Bloß das Gluckern der Quelle, die vorsichtig entsprang und in nur wenigen hundert Metern schon zum Flussbett wurde, hielt nicht inne und zerstörte die Illusion einer in Stille getauchten Welt. Leorah hatte ihn bemerkt, schon als er sich in einiger Entfernung der Quelle genähert und sie noch gar nicht bemerkt hatte. Erst im letzten Moment hatte der Wind gedreht und die Stute durch den süßen Duft ihrer Rosse verraten. Selbst wenn die Schimmelin versucht hätte, zu flüchten, es wäre ihr nicht mehr gelungen. Zumindest nicht ungesehen. Doch warum sollte sie fliehen? Sie mochte eine Spionin sein, eine Einzelgängerin war sie noch nicht. Ihre Aufgabe und ihre Art hatten sie bloß dazu gemacht. Sie selbst zog jedoch ab und an ein gutes Gespräch der Stille vor. Aber ob dies der rechte Moment war?

Schon der Tonfall, in dem er sie ansprach, missfiel Leorah. Seine Stimme ist angenehm und von fremder Herkunft. Sie kann den Dialekt förmlich auf der Zunge fühlen. Doch er ist charmant, zu charmant. Ob er es wagen würde, sich an ihr zu vergreifen? Empfand dieser schöne, braune Hengst die Hormone, die Leorah in die Welt setzte, etwa als Aufforderung? In diesem Falle würde die Schimmelin ihn enttäuschen müssen. Sie hatte eine gute, ja sogar sehr gute Kampfausbildung genossen. Ihr drahtiger, muskulöser, jedoch zierlicher Körper war perfekt, um schnelle Wendungen und flinke Angriffe auszuführen. Sie konnte sich an Masse bei weitem nicht mit ihm messen. Doch ihre Fähigkeiten würden diese Ungleichheit schnell wieder wettmachen. Aber würde er überhaupt daran denken, sie anzugreifen? Sie gar zu nehmen, ohne dass sie einwilligte? Leorah musterte ihn skeptisch. Eine Skepsis, die in ihren Charakter eingebrannt worden war. Denn schon von jeher hatte man sie gelehrt, niemandem trauen zu dürfen. Jeder wird dich verraten. Es ist nur eine Frage der Zeit. So hatte es ihr ihr Bruder stets gesagt. Und recht hatte er behalten, denn selbst er hatte sie verraten, fallen lassen und einer immensen Gefahr ausgesetzt, nichts ahnend, dass seine kleine Schwester den Mumm hatte sich durchzusetzen und zu überleben. Was wohl geschehen würde, wenn sie ihm je wieder begegnen würde?

„Hallo.“ entgegnete sie letztlich, denn der Braune hatte schon vor ewig erscheinenden Momenten die Stille mit seinen Worten zerschnitten. Doch wie weiter? Die Spionin hatte schon lange in Abgeschiedenheit gelebt. Wie sollte sie reagieren? Wie konnte sie das Gespräch aufrecht erhalten? Wollte sie das überhaupt? Statt weitere Worte zu sagen, musterte sie ihn stumm. Argwöhnisch. So wie sie es immer tat. Sie konzentrierte sich auf jeden Einzelheit. Die verschiedenen Sekunden seiner Mimik, die unterschiedlichen Facetten seiner Gestik. Es waren Nuancen, die darüber entschieden, ob man einander vertrauen konnte oder nicht. Tief in ihrem Herzen wusste Leorah, dass sie sich nach einer Person sehnte, der man würde vertrauen können. Doch ihrer Überzeugung getreu wagte sie es nicht, sich Emotionen wie diese zu gestatten. Sie hatte einst beschlossen, nichts zu fühlen. Und auch wenn noch immer seichte Gefühle in ihr wallten, so war sie wohl nicht für mehr zu gebrauchen.

Leorah » 23.07.2014, 11:39 » Die verwunschene Quelle #1

Celos


Ihr Herz schlug kräftig gegen das Innere ihrer Brust. Atemnot machte sich in ihr breit, sodass ihr Kopf automatisch auf Panik umschaltete. Sie hatte versagt. Diese drei Worte bedeuten im Moment für sie den Weltuntergang. Sie hatte einfach so versagt, ihren Auftrag nicht ausgeführt, war gescheitert. Das war ihr, der Meisterspionin, noch nie passiert! Sie hatte das Ziel aus den Augen verloren, befand sich der Hengst überhaupt noch im Tal? Was sollte sie ihrem Auftraggeber ausrichten? Dass sie zu unfähig war und ihn einfach so hatte gehen lassen, ohne auch nur die Spur erahnen zu können, auf der sie ihm hätte folgen können? Ihr schauderte. Denn ihr Auftraggeber war Faithless persönlich und sie war sich darüber im Klaren, dass dieser Hengst – konnte man ihn als solchen überhaupt bezeichnen? – keine Gnade kannte. Er hatte Leorah erwählt, weil ihr der Ruf vorausgeeilt war, eine gute Spionin zu sein. Die Beste. Und nun hatte sie versagt. Sie hatte einfach…

In Leorahs Kopf schwirrte es vor lauter Gedanken, die kein Ende finden wollten. Ihre Angst, ihre schiere Angst, bereitete ihr Bauchschmerzen und Herzflattern. Doch sie durfte sich jetzt nicht so hängen lassen. Sie durfte nicht schwach sein, das hatte sie selbst sich immer wieder gepredigt. Angst war eine Emotion und Emotionen ließen Pferde wie sie schwach werden. Und wer schwach war hatte in diesem Tal keine Überlebenschancen. Sie tapste noch immer wacklig auf den Beinen zur Quelle, die sich kühl gluckernd vor ihr zeigte. Sie berührte mit ihren weichen Nüstern die Oberfläche des klaren Nass, die sofort in kleinen Kringeln zerstob. Und mit jenem Moment, da das kühle Wasser sie berührte, wurde sie auch ruhiger. Fürs erste zumindest. Sie war berühmt dafür einen kühlen Kopf bewahren zu können, nun stand diese Fähigkeit auf dem Prüfstand. Sie konzentrierte sich auf das, was um sie herum geschah. Sie nahm das Zwitschern der Vögel wahr, die munter in den Baumwipfeln sangen und somit dem Unwetter trotzten, das ganz sicher aufziehen würde. Denn von weitem zuckten bereits die Blitze über das Firmament des Stillreichs und leises Grollen war zu vernehmen. Ein scharfer Wind kam auf und war ebenso feurig warm, wie die Sonne die vom Himmel prallte. Ein Glück, dass sich Leorah im dichten Wald befand, wo zumindest der Schatten der Bäume für ein wenig Abkühlung sorgte. Leorah tat einen Schritt nach vorn und trat direkt in die Quelle, sodass ihre Beine ein gutes Stück umspült wurden. Auch so zeigte die Kälte ihre Wirkung. Leorah wurde ruhiger und immer ruhiger. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf all die kleinen Geräusche und Gerüche in ihrer Umgebung. So wurde sie damals zur Meisterspionin, denn ihr entging nicht viel. Und so entgingen ihr auch die Gerüche der Artgenossen nicht, die an diesem Platz verweilten vor einiger Zeit oder die gerade in diesem Moment nicht allzu fern von ihr waren. Ein paar Mal glaubte sie, Hufgetrampel hören zu können oder ein Geruch wurde deutlicher, als zuvor. Womöglich würde bald schon jemand hier sein, die Stille der Quelle gestört. Doch sie ließ es geschehen. Heute war ihr nicht nach Flucht.
Leorah » 18.07.2014, 17:58 » Hot or Not #4
hot!
Leorah » 18.07.2014, 17:58 » Traumpartner #3
Doch, ja smilie
Leorah » 17.07.2014, 07:52 » Namensbewertung #2
10 smilie
Leorah » 17.07.2014, 07:51 » Beste Freunde
Könnte klappen.
Leorah » 02.06.2014, 13:41 » Wie sprecht ihr den Namen aus?
ßadist
Leorah » 24.02.2014, 17:36 » Der Wald #2

Fenris


Ihre schwarzen Augen fixierten den eleganten Hengst, der - ohne es wohl zu bemerken - doch recht unbeholfen wirkte und auf sie beinahe den Eindruck machte, als sei etwas ganz und gar falsch. Doch was? Leorah jedoch fragte nicht nach. Was ging es sie auch schon an, was den anderen bedrückte? Sie kannte ihn nicht, hatte ihn nicht gern, nichts. Ebenso wenig, wie ihn ihre Probleme angingen, war es auch umgekehrt. Sie war keine dieser Stuten, die sofort angekrochen kamen und einen auf Mutter Theresa machen mussten, nur weil jemand eine Schnute zog. Sie wartete daher einfach ab und entschied sich, erst dann zu sprechen, wenn das Gespräch sich in eine produktive Richtung wandte. Sollte dies nicht geschehen, dann... nun ja... sie konnte ja eigentlich einfach gehen. Warum sollte er sie schon aufhalten?

Als es ihr gerade fast schon zu langweilig wurde, öffneten sich seine Lippen erneut und Worte prallten in ihr Gehör, die einen kurzen Moment Stille erzeugten und dann ihren Lippen befahlen, lauthals zu lachen. Es schepperte beinahe, so herzhaft lachte Leorah. Sie wollte den anderen gewiss nicht auslachen, aber... Allein die Vorstellung, hier in diesem Tal einfach nur eine Gemeinschaft zu suchen. Was glaubte der eigentlich, wo er war? Hatte er sich schon einmal umgesehen? Womöglich umgehört? Er war hier im Stillreich und da gab es nichts, was das Attribut "normal" verdiente. "Entschuldige.. aber..." sie keuchte, holte tief Luft, zwinkerte ein paar Lachtränchen aus ihren Augenwinkeln. "Ich wollte dich nicht..auslachen.. puh. Entschuldige!" Sie atmete nun noch einmal tief ein und aus, ihre Brust hob und senkte sich. Dann, als sie sich beruhigt hatte, sah sie ihn erneut aufrichtig in die schönen Augen. So aufrichtig eine Spionin eben schauen konnte. "Du befindest dich im Stillreich, mein Freund."

Als wäre dies schon Erklärung genug,wartete sie ab. Ihre Blicke schweiften ab. Sie sah sich im Wald um. Es knackte überall und die Tiere verursachten Geräusche, die ihr in den Ohren lagen. Hier kratzte es, dort heulte es, und da jammerte es ein wenig. Dass hier überall gefährliche Wesen lauern konnten machte ihr nichts aus. Sie hatte sich mit dem Mächtigsten aller verbrüdert, stand in dessen Dienst. Sie war Faithless' Spionin und würde alles über Envinyatar herausfinden. Nun aber war sie wohl an einen gelangt, der ihr kaum dabei helfen konnte. Es wäre wohl an der Zeit, einfach weiter zu ziehen. Er brachte ihr nichts, also brauchte sie sich doch auch nicht mit ihm unterhalten. Doch sie wollte,...wollte sich mit ihm unterhalten. Merkwürdig. Doch das ließ sie wieder aufhorchen, aufblicken. Nun erst fiel ihr ein, dass dem Hengst die Bezeichnung des Tales wohl nur wenig bringen würde. Er machte ganz deutlich, dass er sich hier nicht auskannte. "Hier gibt es nicht einfach nur Herden.... Hier gibt es Kreaturen, die du selbst in deinen kühnsten Alpträumen nicht vermuten würdest." Sie wartete ab, ließ ihre Worte kurz wirken und setzte dann die Krönung auf: " Glaubst du an Geister?"
Leorah » 22.12.2013, 21:10 » Der Wald #2

Fenris


Ein zarter Windhauch kam auf, als Leorah ihre Umgebung musterte und sich ihren Plan noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Sie musste Envinyatar finden oder zumindest einen Bekannten. Sie wollte sich in den Kreis der Adoyan Enay einschleusen, Informationen erhalten, wollte wissen, warum der einstige Führer der Herde zurückgekehrt war. So einfach, wie sie sich das vorgestellt hatte, würde das aber nicht werden. Sie hatte zwar eine grobe Beschreibung des Hengstes erhalten, würde ihn dennoch nicht unbedingt erkennen.

Als nun aber ein heller Hengst auf sie zu trat - Leorah bemerkte es schnell, sie war nicht umsonst Spionin - wusste sie aber, dass er es zumindest nicht war. Keine Spur schließlich von einem braunen Hengst. Dieser hier hatte eher einen cremigen Ton, den sie so recht nicht einschätzen konnte. Sein Auftreten war zögerlich, beinahe verunsichert. Er schien, als habe er Angst oder als wäre er orientierungslos. Und als er dann bei ihr war, unterstrich sein Gestotter bloß den Eindruck, den sie bis dahin gewonnen hatte. Misstrauisch beäugte sie jenen, der selbst bei der Nennung seines Namens ins Stottern geriet. Pa-Fenris? Irgendetwas schien ihr faul, Leorah aber dachte bei sich, dass sie das ja nichts anging, solange der werte Herr nichts mit ihrer eigenen Mission zu tun hatte. "Leorah." Sie schmückte ihr Gesicht mit einem seidigen Lächeln, als sie ihn betrachtete. Was Leorah zu einer guten Spionin machte? Sie war unscheinbar und konnte auf Knopfdruck zuckersüß und vertrauenserweckend sein. Und so entlockte sie auch dem letzten Pferd sein Geheimnis. Auch bei Fenris setzte sie jene Maske auf, die ihr wahres Ich gut zu verbergen wusste.

"Die nächste Herdengemeinschaft? Mein Lieber, hier gibt es nicht nur eine Herde. Wonach suchst du denn?" Ein leises Kichern floh ihr aus dem Mund, als sie den Blick nicht von ihm nahm. Man mochte Leorah durchaus selbstsicher nennen. Doch auch das war wohl bloß Teil ihrer Fasse. Tief in ihr war die Welt nicht ganz so rosig und solide, wie sie das gern nach Außen hin trug. Niemand kannte ihre wahren Gefühle und sie tat ihr Bestes, damit dies auch so blieb. Die Stute besaß tausend Gesichter, doch niemals zeigte sie das, des kleinen, verletzten Mädchens, das auf der Suche nach Heimat und Familie war. Das jemanden suchte, der für sie da war. Denn dies war ihr wahres Gesicht. So verdammt verletzlich und angreifbar. Sie konnte nicht begreifen, wie manch einer eben diese Schwäche ganz offen zeigte und somit jene, die ihm schaden wollten, anlockte.

Die Graue legte ihren Kopf schief und wartete. Musterte dabei ihr gegenüber und versuchte, nichts zu übersehen. Auch das war ein Teil ihres Jobs, ihrer Aufgabe: sie durfte die Details nicht vergessen. So nichtig sie im ersten Moment auch schienen, sie konnten später lebensnotwendig werden.
Leorah » 19.12.2013, 20:10 » Der Wald #2

Wer möchte?


Auf der Suche. Nach ihm. Erkundungen einholen. Informationen sammeln. Nicht auffallen. Sich einfach so gut es ging in die Gegebenheiten einmogeln. Wer würde schon das zierliche helle Stütchen verdächtigten, das doch nur aus Haut und Knochen zu bestehen schien? Einfach nicht auffallen. Als angehende Spionin musste sie so sein. Sie durfte sich nicht verdächtig machen. Durfte von anderen nicht als merkwürdig wahrgenommen werden. Sie musst ein das Bild passen, als habe Gott selbst sie in die Szene gemalt. Als habe sie nie etwas anderes getan. Als wäre sie nie woanders gewesen. Unscheinbar. Das musste sie sein. Das war jedoch gar nicht so einfach, wenn man so schön und bezaubernd war, wie Leorah.

Sie würde ihn schon noch finden. Envinyatar. Der ehemalige Leithengst der Adoyan Enay. Einstmals Gebieter über jenes reich, das Faithless gefährlich werden konnte. Doch wo war der Braune nun und was hatte ihn eigentlich dazu bewogen, zurück in dieses Tal zu kehren? Was überhaupt dazu, dass er damals fortging? Wollte er die Macht der Herde erneut an sich reißen oder gar eine weitere Macht im Stillreich etablieren? Der Fahle hatte ihr so viele Fragen in den Kopf gehämmert, dass sie mittlerweile Schmerzen davontrug die sich von ihren Schläfen hin zu der hintersten Ecke ihres Kopfes trugen. Sie hielt inne, sog den kühlen Duft des Winterwaldes in sich ein, während ihre Augen geschlossen waren. Die Geräusche von knackenden Bäumen, krächzenden Raben und anderem Getier, drangen nun deutlicher an ihr Ohr. Sie war eins mit der Natur. Sie war ein Teil ihrer Umgebung. Und sie war zufrieden. Und vielleicht, ganz vielleicht, stolperte sie ja bald auch über ihn oder zumindest jemanden, der ihr mehr Informationen geben konnte.
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